Projekte
Haus L, Augsburg
Spielen mit Licht
Die Haut immer lichter, transparenter Sachlich, zweckmässig und brauchbar solle Architektur sein, den Gesetzen der Schönheit nach alten Proportionsregeln folgen und an die Tradition gebunden sein, soweit sie dem Fortschritt nicht im Wege sei, sagte der schwäbische Architekt und Kirchenbaumeister Thomas Wechs (1893–1970). Haus L wurde 2008 mit dem Thomas-Wechs-Preis ausgezeichnet. Das Grundstück klein, die Nachbarn nah: Haus L am Doktorgässchen liess keinen Raum für Übermut, weshalb Regina Schineis in die Höhe plante. Um trotz der Nähe zu den Nachbarhäusern ein Maximum an Licht ins Haus zu bringen, arbeitete Schineis mit Faltschiebeläden. «Die gesamte Westfassade lässt sich mit Faltläden weitestmöglich und ganz einfach öffnen.» Sind sie offen, reicht der Wohnraum quasi bis in den öffentlichen Raum hinaus.
Projekt: Haus L Ort: DE-Augsburg Architekt: Architektenbüro Regina Schineis, DE-Augsburg Realisator: Sedlmeyr GmbH & Co. KG, DE-Derching Bauherr: Gabriele Lindermayr, DE-Augsburg Fertigstellung: November 2007 Hawa System: HAWA-Frontfold 20 Vorhaben: Faltschiebeläden Stückzahl: 10 Anlagen mit 32 Elementen Material: Faserzementplatten 18 slide Nr. 1
Richtung Süden setzte Schineis drei Faltschiebeelemente ein, und auch bei den Fenstertüren zur Terrasse, erst diesen Sommer fertig gestellt, kamen Faltschiebeläden zum Zug. Die Firma Sedlmeyr aus Derching, verantwortlich für Fassaden und Fenster, baute HawaFrontfold 20 Beschläge ein. Die Faltschiebeläden lassen sich damit sanft und leise im 90 Grad-Winkel seitlich an die Fensterfront schieben, wo sie kaum Platz beanspruchen und wo sie sich nicht in die Quere kommen, was den Einsatz so vieler Fenster überhaupt erst möglich macht. Die Ansicht von Haus L wird von den Läden stark geprägt. Der Thomas-Wechs-Preis 2008 geht somit an ein Architekturteam, das die gestalterischen Möglichkeiten von Schiebesystemen nicht nur kennt, sondern auch gekonnt zur Wirkung bringt.