Ulrich, Integrative Wirtschaftsethik 5. A.

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Integrative Wirtschafts­ethik

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Integrative Wirtschafts­ethik Grundlagen einer lebensdienlichen Ă–konomie 5., durchgesehene Auflage

Haupt Verlag

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Prof. Dr. rer. pol. Peter Ulrich, geboren 1948 in Bern, war von 1987 bis 2009 erster Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Universität St. Gallen und Leiter des dortigen Instituts für Wirtschaftsethik. Jüngste Buchveröffentlichungen: St. Galler Wirtschaftsethik. Programmatik, Positionen, Perspektiven. Marburg: Metropolis 2015 (hrsg. mit Th. Beschorner und Florian Wettstein). – Zivilisierte Marktwirtschaft. Eine wirtschaftsethische Orientierung. Aktualisierte und erweiterte Neuausgabe, Bern: Haupt 2010. – Integrative Economic Ethics. Foundations of a Civilized Market Economy. Paperback edition, Cambridge UK: Cambridge University Press 2010. Ein Profil des Autors und das Verzeichnis seiner mehr als 600 Publikationen finden sich auf der Forschungsplattform Alexandria der Universität St. Gallen, https://www.alexandria.unisg.ch/persons/827

5. Auflage: 2016 4. Auflage: 2008 3. Auflage: 2001 2. Auflage: 1998 1. Auflage: 1997 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

ISBN: 978-3-258-08003-1

Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2016 Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Satz: Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH, Göttingen Printed in Germany www.haupt.ch

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Vorwort

Am Anfang des Weges, der zu diesem Buch geführt hat, stand die Schaffung des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Universität St. Gallen im Sommer 1987, des ersten dieser Art an einer deutschsprachigen Wirtschaftsfakultät. Eine spannende und heraus­fordernde inter- oder transdis­ziplinäre Aufbauarbeit hat damals begonnen. Bald einmal zeigte sich, dass die international vorgefundenen Ansätze der Wirtschaftsethik oder «Business Ethics» nicht allen Ansprüchen zu genügen vermochten, da sie, wie mir schien, die entscheidenden Fragen zum Teil mehr verdecken als klären. So reifte schrittweise das Vor­haben, eine (dem Anspruch nach) besser fundierte und um­fassendere Konzeption zu entwickeln: die integrative Wirtschafts­ethik, die das Norma­ tive zuallererst in der ökono­mischen Sachlogik selbst aufdeckt und diese einer vorbehaltlosen ethisch-kritischen Grund­lagen­reflexion zuführt, ohne Re­flexionsabbruch vor «gegebenen» Umständen der real existierenden Marktwirtschaft und unter dem buchstäblich «zivilisierenden» Orientierungshorizont einer voll entfalteten freiheitlich-demokratischen Bürgergesellschaft. Nach zehnjähriger Entwicklung wurde 1997 mit der ersten Auflage des vorliegenden Buches eine systematisch aus­gearbeitete Gesamtdarstellung dieser Konzeption präsentiert und zur Diskussion gestellt. Sie fand lebhafte Resonanz, zunächst im deutschsprachigen Raum und sukzessiv international. So drängten sich mit der Zeit – nach einer schon 2004 erschienenen russischen Teilübersetzung – sowohl eine englische als auch eine spanische Ausgabe auf, die beide parallel zur vollständig neu bearbeiteten 4. Auflage entstanden und im Jahr 2008 erschienen sind. Für Leserinnen und Leser, die nur mit älteren Ausgaben vertraut sind, sei daran erinnert, dass seit der 4. Auflage der gesamte Umbruch des Buchs verändert ist und die Seitenangaben zu bestimmten Textstellen von der 1. bis 3. Auflage stark abweichen. Die nun vorgelegte, durchgesehene 5. Auflage behält hingegen den Seitenumbruch der 4. Auflage bei. Die Veränderungen beschränken sich auf die Bereinigung von formalen Fehlern und den Nachtrag weniger inhaltlicher Detailverbesserungen. Damit dürfte das Werk seine definitive Fassung gefunden haben. Projekte wie dieses sind auf die jahrelange Geduld, das Wohlwollen und die tatkräftige Unterstützung vieler Menschen im beruflichen und familiären Umfeld angewiesen. Manches hat im Lebensalltag überhaupt erst meine

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Frau Karin möglich gemacht, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Auch den ehemaligen Mitarbeitenden im Institut für Wirtschaftsethik an der Universität St. Gallen gilt mein Dank. Ganz besonders hervorheben möchte ich meinen wichtigsten geistigen Sparringpartner bei der Entwicklung des integrativen Ansatzes der Wirtschaftsethik, Ulrich Thielemann, langjähriger Vizedirektor des Instituts. Wie viel ich ihm verdanke, lässt sich in wenigen Worten gar nicht angemessen ausdrücken. Aber auch Dorothea Baur, Thorsten Busch, Johannes Hirata, Ulrike Knobloch, Alexander Lorch, Thomas Maak, Eric Patry, Heiko Spitzeck, Bernhard Waxenberger und Florian Wettstein möchte ich für ihre Unterstützung bei den verschiedenen Auflagen sowie den fremdsprachlichen Ausgaben danken. Ihnen und auch allen anderen, hier nicht genannten «Ehemaligen» des Instituts bleibe ich in der Erinnerung an wunderbare Zeiten inspirierender Zusammenarbeit freundschaftlich verbunden. Thalwil bei Zürich, im Juli 2016

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung: Sich im wirtschaftsethischen Denken orientieren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

I. Grundbegriffe moderner Ethik und der Ansatz integrativer Wirtschaftsethik 1. Das Phänomen der humanen Moralität: Die normative Logik der Zwischenmenschlichkeit. . . . . . . . . . . . . . . 23 1.1 Moralität als Teil der Conditio humana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 1.2 Moral und Ethos als zwei Seiten gelebter Sittlichkeit . . . . . . . . 30 1.3 Moderne Ethik und das Relativismusproblem. . . . . . . . . . . . . . 36 1.4 Der humanistische Kern des Moralprinzips: Die norma­tive Logik der Zwischen­mensch­­­lichkeit. . . . . . . . . . 45 1.5 Entwicklungsstufen des Moralbewusstseins. . . . . . . . . . . . . . . . 51 2. Der Standpunkt der Moral: Philosophische Entwicklungslinien der Vernunft­ethik . . . . . . . . . . . . 59 2.1 Die Goldene Regel und das jüdisch-christliche Gebot der Nächstenliebe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 2.2 Der Standpunkt des unparteiischen Zuschauers (Adam Smith). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 2.3 Der Kategorische Imperativ (Immanuel Kant). . . . . . . . . . . . . . 69 2.4 Das regelutilitaristische Verallgemeinerungskriterium. . . . . . . . 75 2.5 Diskursethik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 3. Moralität und ökonomische Rationalität: Integrative Wirtschafts­ethik als Ver­nunftethik des Wirtschaftens. . . 101 3.1 Wirtschaftsethik als angewandte Ethik?. . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 3.2 Wirtschaftsethik als normative Ökonomik?. . . . . . . . . . . . . . . 112 3.3 Der integrative Ansatz: Wirtschaftsethik als kritische Grundlagenreflexion der ökonomischen Vernunft. . . . . . . . . . 124

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II. Wirtschaftsethische Grundlagenreflexion I: Ökonomismuskritik 4. «Sachzwang» des Wettbewerbs? Kritik des ökonomischen Determinis­mus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 4.1 Zum Entstehungshintergrund der moder­nen Markt­wirt­­­schaft: Das calvinistische Ethos als Motivationszusam­menhang. . . . . 142 4.2 Zum Systemcharakter der modernen Marktwirtschaft: Der «freie» Markt als Zwangs­zusammenhang. . . . . . . . . . . . . 147 4.3 Die Parteilichkeit der Sachzwänge und das wirtschafts­ ethische Zumutbar­keits­problem. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 5. «Moral» des Marktes? Kritik des ökonomischen Reduk­tionismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 5.1 Dogmengeschichtliche Hintergründe I: Die prästabilierte Har­mo­nie im ökonomischen Kosmos (Klassik). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 5.2 Dogmengeschichtliche Hintergründe II: Die utilitaris­tische Gemein­wohlfik­tion (ältere Neoklas­sik). . . 187 5.3 Der methodologische Individualismus und die normative Logik des Vorteils­tausches (reine Ökonomik). . . . . . . . . . . . . 196 III. Wirtschaftsethische Grundlagenreflexion II: Vernünftiges Wirtschaften aus dem Blick­winkel der Lebenswelt 6. Die Sinnfrage: Wirtschaften und gutes Leben. . . . . . . . . . . . . . . . . . 221 6.1 Elementarer Sinn des Wirtschaftens: Sicherung der menschlichen Lebens­grundla­gen . . . . . . . . . . . 224 6.2 Fortgeschrittener Sinn des Wirtschaftens: Erweiterung der mensch­lichen Lebens­fülle. . . . . . . . . . . . . . . 228 6.3 Persönliche Sinnfindung unter Bedingungen der Selbstbehauptung im Wett­bewerb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 7. Die Legitimationsfrage: Wirtschaften und gerechtes Zusammenleben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251 7.1 Moralische Grundrechte als ethisch-politische Legitimationsbasis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255 7.2 Die wohlgeordnete Gesellschaft und die Bedingungen legitimer Un­gleichheit: Zu den Gerechtigkeitsprinzipien von John Rawls . . . . . . . . . . 264 7.3 Wirtschaftsbürgerrechte als Grundlage realer Freiheit für alle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279 8

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IV. Wirtschaftsethische Topologie: «Orte» der Moral des Wirtschaftens 8. Wirtschaftsbürgerethik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 8.1 Das bürgerethische Grundproblem: Liberale Gesellschaft und republikanische Bürger­tugend . . . . 317 8.2 Deliberative Politik: Die kritische Öffentlichkeit als Ort wirtschafts­bürgerlicher Mitverantwor­tung. . . . . . . . . . . . . . . . 330 8.3 Das Berufs- und Privatleben als Ort wirtschafts bürgerlicher Selbst­­bin­dung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 347 9. Ordnungsethik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361 9.1 Das ordnungsethische Grundproblem: Eigenlogik des Marktes und «Vitalpolitik» . . . . . . . . . . . . . . . 366 9.2 Deliberative Ordnungspolitik: Die Rahmenordnung als Ort der Moral – wessen Moral? . . . . 390 9.3 Die globale Frage: Wettbewerb der Rahmenordnungen oder supranation­ale Orte der ordnungspolitischen Moral?. . . . 409 10. Unternehmensethik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427 10.1 Das unternehmensethische Grundproblem: «Gewinnprinzip» und Legitimität unter­nehmerischen Handelns. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 431 10.2 Instrumentalistische, karitative, korrektive oder integrative Un­ternehmensethik?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451 10.3 Deliberative Unternehmenspolitik: Geschäftsintegrität im «Stakeholder-Dialog». . . . . . . . . . . . . . 473 10.4 Bausteine eines integrativen Ethikprogramms im Unternehmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 493 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 501 Namenregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 529 Sachregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 537

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Einleitung: Sich im wirtschaftsethischen Denken orientieren «Es ist immer wieder gesagt worden, der Mensch habe im Mittelpunkt der Wirtschaft zu stehen. Diese Aussage ist sicher richtig, nur kommt es jetzt darauf an, diesen allgemeinen Satz zu präzisieren.»1

Arbeitsteiliges Wirtschaften ist eine gesellschaftliche Veranstaltung zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse der Lebenserhaltung und der Lebens­ qualität. Eine vernünftige gesellschaftliche Wirtschaftsweise orientiert sich – das scheint in der Natur der Sache zu liegen – sinnvollerweise an ihrer Lebensdienlichkeit.2 Im Mittelpunkt der ökonomischen Sachlogik müssten demnach, mit Alfred Müller-Armack gesprochen, in der Tat die Menschen stehen. Schön wär’s. Doch in der Praxis und auch in der Theorie der modernen Marktwirtschaft tritt uns das, was ökonomische Sachlogik genannt wird, immer öfter als eine merkwürdig anonyme Sachzwanglogik entgegen, die bisweilen in augenfäl­ligem Widerspruch zu unseren In­tuitionen oder Leitideen vom guten Leben und gerechten Zusam­menleben der Menschen steht: Sie macht die einen «arbeitslos» und setzt die anderen, die noch im Markt sind, unter immer härteren Leis­tungs­druck. Sie steigert so unauf­hör­lich die «Produktivität» oder was wir dafür halten und schafft es dennoch nicht, alle Menschen mit dem Notwendigsten für ein menschenwür­diges Leben zu versorgen, weder in nationaler geschweige denn in globaler Perspektive. Und sie bringt ein unauf­haltsames Wirtschafts­wachstum hervor, das zwar einem Teil der Menschen einen hohen Konsumwohlstand verschafft, dessen Natur­(un)ver­träglichkeit uns aber längst zum Dauerproblem geworden ist. Die «moderne» ökonomische Sachlogik stellt unter Gesichts­punkten der

1 Müller-Armack, A.: Die zweite Phase der Sozialen Marktwirtschaft – Ihre Ergänzung durch das Leitbild einer neuen Gesellschaftspolitik (1960), wiederabgedruckt in: ders., Genealogie der Sozialen Marktwirtschaft. Frühschriften und weiterführende Konzepte, Bern/Stuttgart 1974, S. 129-145, hier S. 134. 2 Der wirtschaftsethische Leitbegriff der Lebensdienlichkeit ist geprägt worden von den theologischen Sozialethikern Emil Brunner und Arthur Rich. Vgl. Brunner, E.: Das Gebot und die Ordnungen. Entwurf einer protestantisch-theologischen Ethik (1932), 4. Aufl., Zürich 1978, S. 387; im Anschluss daran Rich, A.: Wirtschaftsethik, Bd. II: Marktwirtschaft, Planwirtschaft, Weltwirtschaft aus sozialethischer Sicht, Gütersloh 1990, S. 23.

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Lebens­dienlichkeit anscheinend nicht die ganze ökonomische Vernunft dar. Was ihr abhanden gekommen ist, ist die ethische Dimension vernünftigen Wirt­schaf­tens. Immer mehr Menschen beginnen daher an der Lebensdienlichkeit des zunehmend eigendynamisch wirkenden ökonomischen Rationalisie­rungs­ pro­zesses zu zweifeln. Das Bedürfnis nach einer grundlegenden Neuorientierung des wirtschaftlichen Fortschritts und nach der vermehrten ethischprak­tischen Einbindung der Marktwirtschaft wächst, während gleichzeitig die reale Entwick­lung in die gegenteilige Richtung einer immer radikaleren Verselbstän­digung der mittlerweile weltumspannend entfesselten Kräfte des «freien» Marktes geht. Dies für fragwürdig zu halten bedeutet keineswegs eine Zurückweisung der Marktwirtschaft also solcher; nur sollte sie vernünftigerweise nicht in die Richtung einer totalen Marktgesellschaft übersteigert werden. Denn nicht der Markt, sondern die Bürger verdienen es in einer modernen Gesellschaft (civil society) frei zu sein. Die Marktwirtschaft bedarf deshalb im wörtlichen Sinne der Zivilisierung. Das ist – in wenigen Stich­worten – der Erfah­rungs­hintergrund, vor dem die noch junge Interdisziplin Wirtschaftsethik zunehmend «gefragt» ist. Wirtschaftsethik steht, so gesehen, im Brennpunkt einer epochalen Heraus­ forderung: Es geht darum, das buchstäblich fragwür­dig gewordene Verhältnis zwischen ökonomischer Sachlogik und ethischer Vernunft von Grund auf zu klären und es in zukunftsfähiger, lebensdienlicher Weise neu zu bestimmen. Wundern könnte man sich zunächst darüber, weshalb es dafür einer neuen Bindestrich- oder Hybriddisziplin namens Wirtschaftsethik bedarf. Handelt es sich denn nicht um die ureigensten Grundfragen jener traditionsreichen Disziplin, die einst nicht zufällig aus der Moralphilosophie hervorgegangen ist und sich bis vor hundert Jahren durchaus treffend als Politische Ökonomie bezeichnet hat? Nun, im Prinzip schon. Nur hat sich diese Disziplin in­zwischen zu einer sich «wertfrei» wähnenden, «reinen» Ökonomik entwickelt, in deren Axiomatik für ethische Kategorien kein Platz mehr ist. Gewiss mögen die Vertreter dieser fast allen Gesichtspunkten konkreter Lebensdienlichkeit eigen­tümlich entfremdeten Disziplin sich als Bürger ebenso Sorgen machen über die Entwick­lung der real exis­tierenden Marktwirtschaft(en) wie andere nachdenkende Zeitgenossen; gleichwohl sind sie als «Sachver­ stän­dige» aus paradig­matischen Gründen kaum mehr in der Lage, zu dem immer of­fen­kundiger werdenden Aus­einanderfallen der anonymen, aber oft merkwürdig parteilich wirkenden öko­nomi­schen Sachlogik einerseits und der ethischen Logik der (Zwischen-)Mensch­lichkeit andererseits viel Vernünftiges zu sagen. Mehr noch: Die heutige Mainstream Economics ist, wie wir noch sehen werden, in gewisser Weise eher ein Teil des Problems als eine tragfähige Basis für seine Lösung. Denn sie modelliert nur die «eigensinnige» Funktionslogik des ins Reine gedachten marktwirtschaftlichen Systems und versucht daher in aller Regel, die ethisch-praktischen Probleme der 12

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gesellschaftlichen Ökonomie in nichts als ökonomischer «Systemrationalität» auf­zuheben. Wo humane Bedürfnisse oder gesell­schaftliche Anliegen sich in der abstrakten Funktionslogik des marktwirtschaftlichen Systems nicht angemessen zur Geltung bringen lassen oder ihr gar prinzipiell widersprechen, argu­mentiert die reine Ökonomik daher oft genug – und ohne ihren eigenen normativen Standpunkt zu reflektieren – gegen noch so unmit­telbare Ansprüche an die Menschlichkeit und Lebens­dienlichkeit der gesellschaftlichen Wirtschafts­praxis. Die «Präzisierungsaufgabe», von der Alfred Müller-Armack sprach, gerät deshalb immer mehr ins Zentrum der gesell­schaftspolitischen Diskussion. Zu präz­isieren gilt es gegenüber dem herkömmlichen ökonomischen Denken vieles. Vor allem kommt es darauf an, zunächst einmal die grundlegende Differenz zwischen der real so wirkungsmächtigen ökonomischen Rationalitäts­ perspek­tive und einer noch zu definierenden Perspektive ethisch-praktischer Vernunft genau zu klären und zu ergründen. Es liegt auf der Hand, dass dafür eine gleichermassen intensive Auseinandersetzung mit moderner Ethik und Ökonomik erforderlich ist: Der reinen Ökonomik mangelt es wie gesagt aufgrund ihrer (wissenschaftlich an sich durchaus legitimen) paradigmatischen Be­schränkung auf Kategorien ökonomischer Rationalität an den un­entbehrlichen philosophisch-ethischen Kategorien. Die heutige philo­ sophi­sche Ethik ihrerseits hat sich, nach bemerkenswerten Fortschritten an «Präzi­sion» in jüngster Zeit, erfreulicher­weise aufgemacht, sich vermehrt als «angewandte Ethik» in die grossen lebensprak­tischen und gesellschafts­politi­ schen Debatten der Zeit einzumischen. Doch wie zu zeigen sein wird, reicht es nicht aus, Ethik auf die Sphäre des Wirtschaftens bloss «anwenden» zu wollen, als das Andere oder das Korrektiv der ökonomischen Rationalität: Die Nor­mativität ist in der ökonomischen «Sachlogik» immer schon drin – es gilt sie daher im ökonomischen Denken aufzudecken und im Lichte ethischer Vernunft zu reflektieren. Es kommt darauf an, genau zu verstehen, wie gemäss der ökonomischen Sachlogik gedacht wird, worin ihre normativen Momente verborgen sind, was in ihrem Namen zum prak­tischen (politischen) Programm erhoben und wie dabei implizit mit ethischen Fragen des Wirt­schaftens umgegangen wird. In dieser Aufgabe der kritischen-nor­ mativen Grundlagen­reflexion der ökonomischen Sachlogik als solcher ist die spezifische Aufgabe einer Wirt­schafts­ethik zu erblick­en, die mehr ist als «angewandte» Ethik einerseits und «nor­mative Ökonomik» andererseits. Der damit umschriebene systematische Ansatzpunkt ist charakteristisch für die in diesem Buch vorgestellte Konzeption integrativer Wirtschaftsethik. Die spezielle Bezeichnung rechtfertigt sich oder drängt sich sogar auf, weil der vorgeschlagene Ansatz von den im internationalen wirtschaftsethischen Diskurs bisher hauptsächlich vertretenen Positionen erheblich abweicht. Das generelle methodische Ziel dieser neuartigen Konzeption von Wirtschafts­ ethik lässt sich, entsprechend dem erwähnten Anliegen der kritisch-nor­ 13

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mativen Grundlagenreflexion, als das der ethisch-vernünftigen Orientierung im politisch-ökonomischen Denken definieren, ohne Reflexionsabbruch vor der impliziten Normativität irgendwelcher «gegebener» wirtschaftlicher Bedin­gungen. «Sich im Denken orientieren»3, das meint seit Kant das methodisch disziplinierte Bemühen um die voraussetzungs­lose, vernunft­ geleitete Begrün­dung von Gel­tungs­ansprüchen. Es geht dabei um die «Fähigkeit, für sich selbst zu denken, unabhängige Entscheidungen zu treffen».4 Genau diese Unabhän­gigkeit des eigenen, an selbst gewählten Grund­sätzen orientierten moralischen Urteils hat Kant als Autonomie bezeichnet und als konstitutives Vermögen «vernünftiger Wesen» bestimmt.5 Wer in diesem Sinne seinen Mund zu vernünftigem Reden braucht, indem er «für sich selbst spricht, weil er für sich selbst gedacht hat und nicht bloss nachredet»6, ist eine mündige Person. Mündig sein kann nur, wer sich nicht bevormunden lässt. Den Reflexionsweg zur Mündigkeit und zur autonomen Orientie­rung im Denken nennt Kant «Aufklärung» oder den «Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit».7 Autonomes, auf­ge­klärtes Denken und mündiges Reden ist in dem Sinne kritisch, als es sich vorbehaltlos den Ansprüchen der ar­gumentativen Begrün­dung der eigenen Position stellt. In der Möglichkeit, die vorgefundenen Verhältnisse nicht einfach kritiklos hinzunehmen, sondern sie auf ihre ethisch-vernünftige Begründbarkeit zu hinterfragen, kommt die vornehmste Aufgabe moderner Vernunftethik zum Ausdruck: die Freiheit des Menschen zur praktischen Selbstbestimmung zur Geltung zu bringen. Hinter diesen grundlegenden Selbstanspruch moderner Ethik kann auch eine moderne Wirtschaftsethik nicht zurück – auch und gerade angesichts des Sachverhalts, dass es in der Domäne der Wirtschaft um die kritische Reflexion teilweise wirkungsmächtiger Weltanschauungen und Inter­essen­ standpunkte, ja vielleicht um ein Stück nachholende Aufklärung geht. Eine Vernunftethik des Wirtschaftens, als die sich die integrative Wirtschaftsethik versteht, ist insofern immer auch vorbehaltlose und allseitige Id­eologiekritik.

3 Kant, I.: Was heisst: sich im Denken orientieren? (1786), in: Werkausgabe Bd. V, hrsg. von W. Weischedel, 4. Aufl., Frankfurt 1982, S. 265-283 (1982a). Vgl. auch Mittelstrass, J.: Was heisst: sich im Denken orientieren?, in: Schwemmer, O. (Hrsg.), Vernunft, Handlung und Erfahrung. Über die Grundlagen und Ziele der Wissenschaften, München 1981, S. 117-132. 4 Oser, F./Althof, W.: Moralische Selbstbestimmung. Modelle der Entwicklung und Erziehung im Wertebereich, 2. Aufl., Stuttgart 1994, S. 51. 5 Vgl. Kant, I.: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (1785), in: Werkausgabe Bd. VII, hrsg. von W. Weischedel, 4. Aufl., Frankfurt 1978, S. 7-102 (1978a), S. 89. 6 Adorno, Th.: Kritik, in: ders., Kleine Schriften zur Gesellschaft, Frankfurt 1971, S. 10-19, hier S. 10. 7 Kant, I.: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (1784), in: Werkausgabe Bd. XI, 4. Aufl., Frankfurt 1982, S. 51-66 (1982b), hier S. 53.

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Gerade weil sie, zumindest ihrer philosophischen Konzep­tion und Intention nach, vor keinerlei angeblichen oder effektiven Sachzwängen im Denken Halt macht, ist sie das beste Gegengift gegen Ideo­logien aller Art. Sie möchte von daher einen systematischen Beitrag zur Bildung mündiger Wirtschaftsbürger leisten. Damit versteht es sich wohl von selbst, dass integrative Wirtschaftsethik nicht unmittelbar «anwend­bare» Problem­lösungen für konkrete Fragen wirt­ schaftlichen Handelns bzw. wirtschaftspolitischen Gestaltens bereitstellt. Vielmehr will sie die Form des vernünftigen Denkens über wirtschaftsethische Grundfragen klären. Das skizzierte Anliegen der systematischen Erarbeitung und Vermitt­lung von wirtschafts­ethischem Orientierungswissen findet seinen Ausdruck in vier Leitideen, die je in einem der vier Teile des Buches entfaltet werden; ihre Charakterisie­rung lässt sich deshalb mit einem kurzen Überblick über den Aufbau des Buches verbinden. Abbil­dung 1 gibt einen schematischen Überblick über den nach­folgend skizzierten Aufbau des Buches. Zum Ersten wird im vorliegenden Buch konsequent eine vernunft­ethisch begründete, rich­tungweisende «Denklinie» zu legen versucht. Im Vergleich zu den meisten vorliegenden (Lehr‑)Büchern zum Thema wird erheblich mehr Gewicht auf eine sorgfältige Klärung des vernunftethischen Standpunkts der Moral gelegt (Teil I). Nur wer von Grund auf erfasst hat, worin der moral point of view besteht und was methodisch disziplinierte ethische Reflexion bedeutet, kann sich im wirtschaftsethischen Denken selbständig orientieren. Die Entfaltung dieser einen Ethik-Perspektive, für die ein allgemeiner, aber selbstverständlich kritisierbarer Gültigkeitsanspruch erhoben wird, erfolgt von zwei Zugängen aus: Zunächst wird das Phänomen der humanen Mora­ lität, deren konstitu­tive Bedeutung für das Menschsein und ihre universale Grund­struktur aus der uns immer schon vertrauten lebensprak­tischen Erfah­ rungsper­spek­tive einsich­tig gemacht (Kapitel 1). Danach werden die geistes- und philosophie­geschichtlichen Entfal­tungslinien des vernunftethischen Standpunkts der Moral in knapper Form von seinen ersten Formulierungen bis zu seiner fortgeschrit­tensten Explikation in der Dis­kursethik nachgezeichnet (Kapitel 2). Von da aus wird es möglich, die tragfähige Grundkonzep­tion einer Vernunftethik des Wirtschaftens zu bestimmen und sie von verbreiteten, aber zu kurz greifenden Ansätzen der Wirtschaftsethik ab­zugrenzen, die jeweils an einem für sie charakteris­tischen Punkt einen Reflexionsstopp vollziehen (Kapitel 3). Aus der Klärung des resultierenden integrativen Ansatzes der Wirtschaftsethik werden sich auch ihre drei Grun­dauf­gaben ergeben, die den drei weiteren Teilen des Buches zugrunde liegen.

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I

Grundbegriffe der Ethik und Ansatz integrativer Wirtschaftsethik

1

Phänomen der Moralität (Conditio humana)

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Philosophisch-ethischer Standpunkt der Moral (Vernunftethik)

Vernunftethik des Wirtschaffens 3

II Grunddimensionen der Ökonomismuskritik III Grundorientierungen lebensdienlichen Wirtschaftens III Orte der Moral des Wirtschaftens

Kritik Kritik «angewandter» normativer Ethik Ökonomik

4

Sachzwang des Wettbewerbs? (empirischer Ökonomismus)

6

Sinnfrage: Wirtschaft und gutes Leben

8

Bürgertugend und deliberative Politik

10

Moral des Marktes? (normativer Ökonomismus)

5

Legitimationsfrage: Wirtschaft und 7 gerechtes Zusammenleben nationale und supranationale Rahmenordnung des Marktes

9

Geschäftsintegrität und deliberative Unternehmenspolitik

Abb. 1: Übersicht über die Gesamt­systematik integrativer Wirtschafts­ethik 16

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Zum Zweiten geht es im Sinne der vorbehaltlosen Grundlagenreflexion um die Kritik der «reinen» ökonomischen Vernunft (Teil II). Zu ergründen ist, weshalb und in welcher Weise es der ökonomischen «Sachlogik» nach ihrem Selbstverständnis vermeintlich gelingt, ethische Ansprüche an das Wirtschaften entweder als «unmöglich» oder sogar als «unnötig» abzuweisen – unmöglich, weil wir unter den sachzwanghaft gedachten «marktwirtschaftlichen Bedin­gungen» scheinbar keine Wahl haben, und unnötig, weil die ethischen Fragen an das Wirtschaften angeblich in Kategorien rein ökonomischer Rationalität bestens «au­fgehoben» sind. Hinter dieser merkwür­digen nor­ mativen Selbst­genüg­samkeit der reinen Ökonomik kommt eine Tendenz zum Ökonomismus zum Vorschein: die Verselbstän­digung, Verab­solutierung und normative Überhöhung ökonomischer Gesichtspunkte. Ökonomismuskritik wird in diesem Buch als wichtige Aufgabe wirtschaftsethischer Grundlagenreflexion betrachtet, da es sich, wie wir sehen werden, um die vorerst letzte und vielleicht wir­kungsmäch­tigste Grossideologie aller Zeiten handelt. Zu unterscheiden sind zwei grundlegende Erschei­nungsformen des Ökonomis­ mus: Die empiris­tische Variante, der gemäss Ethik in der Wirtschaft mehr oder weniger «unmöglich» ist, tritt als Sach­zwangdenken auf (Kapitel 4). Die normativis­tische Variante, der gemäss Ethik in der Wirtschaft gar «nicht nötig» ist, beruht auf der – dogmengeschichtlich in mehreren ­Facetten auftretenden – Über­zeugung, der Markt sei selbst die beste Gewährsinstanz dafür, dass auch in ethischer Hinsicht alles mit rechten Dingen zugeht (Kapitel 5). Beiden Ökonomismus­varianten wird systematisch auf den normativen Grund geleuchtet. Zum Dritten wird, wenn erst einmal das ökonomistische Brett vor der Stirn weggezogen ist, der Blick frei für die Grundfragen lebensprak­tisch ver­nünftigen Wirtschaftens (Teil III). Der diesbezüglich für den integrativen Ansatz spezifische Grundgedanke geht dahin, die gängige Zwei-WeltenKonzep­tion von ökonomischer Rationalität und ethischer Vernunft in einer (integrativen) Idee sozialökonomischer Rationalität zu überwinden, die den vernunftethischen Gesichtspunkt schon in sich hat. Diese schon im 3. Kapitel eingeführte Leitidee vernünftigen Wirtschaftens definiert nichts anderes als den moral point of view einer Vernunftethik des Wirtschaftens. Von ihm aus lassen sich konkretere Orientie­rungsgesichtspunkte zu den zwei elementaren ethischen Grundfragen einer lebens­dienlichen Ökonomie diskutieren: zur Frage nach dem Sinn des Wirtschaftens im Hinblick auf das gute Leben (Kapitel 6) und zur Frage nach der Legitima­tion der sozialökonomischen Verhältnisse unter dem Gesichtspunkt des gerechten Zusammenlebens (Kapitel 7). In beiden Dimen­sionen werden höchst aktuelle, exemplarische Problemstellungen einer zukunftsfähigen Neuorientie­rung der Wirtschaftsund Gesellschaftspolitik diskutiert. Es gehört zu den prägenden Merkmalen des integrativen Ansatzes, dass er in diesem Sinne Wirtschaftsethik als ein Stück politische Ethik der «zivilisierenden» Einbettung der Markt­wirtschaft 17

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in eine wohlgeordnete Gesellschaft freier Menschen versteht. Demgegenüber hat ein grosser Teil der internationalen Literatur zur Wirtschaftsethik bzw. (angelsäch­sischen) Business Ethics von der fortgeschrit­tenen – und span­nenden – politisch-philosophischen Grund­lagen­dis­kussion der Gegenwart noch kaum Kenntnis genommen und un­terbietet diese systematisch.8 Zum Vierten umfasst die integrative Wirtschaftsethik schliesslich eine wirtschaftsethische Topologie, d. h. eine Lehre von den «Orten» der Moral des Wirtschaftens in einer modernen Gesellschaft (Teil IV). Entsprechend dem philosophisch-ethischen und politisch-philosophischen Reflexions­ horizont beruht sie auf einer vertieften Sichtweise des Verhältnisses von In­ dividual- und Institutionenethik. An die Stelle der üblichen Zweiteilung der Wirtschaftsethik in Ordnungsethik und Un­ternehmensethik, die weitgehend nur die gewohnte akademische Spaltung zwischen Volks- und Betriebs­ wirtschaftslehre nach­bildet, tritt eine dif­feren­zierte Konzeption wechselseitig aufeinander bezogener Verantwortungsebenen. Insbesondere kommt als dritter systematischer Ort die Wirtschaftsbürgerethik hinzu. Diese verdivi­ dual­ ethische Elemente (Wirtschaftsbürgertuschränkt selbst schon in­ gend) mit dem politisch-philosophisch aufgeklärten Grundkonzept einer wohlgeordneten Gesellschaft, das sich auf die unverzichtbaren Momente republi­kanischer Bürgertugend besinnt und für das deshalb die Bezeich­nung als republi­kani­scher Liberalis­mus vorgeschlagen wird. Mit ihm werden bestimmte Verkür­zungen des herköm­mlichen politischen Liberalis­mus und erst recht des ökonomischen Neoliberalismus geklärt und überwunden; ausserdem schliesst es an die fortgeschrittensten Leitbilder deliberativer Politik an, welche eine Balance zwischen diskursethischem Ideal freiheitlich-demokratischer Politik und Real­politik finden (Kapitel 8). Damit ist die grundlegende ethisch-kritische Orientie­rung gelegt für eine präzise, trennscharfe Abgrenzung und Kritik der wichtigsten ordnungs­politi­ schen Konzeptionen der Marktwirtschaft (Alt-, Ordo-, Neoliberalismus) jenseits der in ethisch-politischer Hinsicht verschwom­men und obsolet wirkenden Standardsystematik der einschlägigen Lehrbücher. Zeigen wird sich, dass keine der diskutierten Positionen den wirtschaftsethisch entschei­denden Primat der Gesichtspunkte der Lebensdienlichkeit vor der Logik des Marktes durchhält – entgegen ihrem Selbstan­spruch auch nicht die or­do­liberale Konzeption und die «Stilform» der Sozialen Marktwirtschaft, was sich in aktuellen Symptomen ordnungspolitischer Desorientie­rung rächt. Dem wird ein formales Konzept der Normierungsaufgaben einer wirt­schaftsethisch hinreichend spezifizierten Ordnungskonzeption entgegengestellt, das hin­sichtlich

8 Diese kritische Einschätzung teilt von philosophischer Seite Kersting, W.: Lexi­kalisch erfasst: Wirtschaftsethik und ethisches Wirtschaften, in: Zeitschrift für Politik 42 (1995), S. 325-330, hier S. 329.

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seiner inhaltlichen Ausfüllung im demok­ratischen Prozess offen ist. Als be­ sonders bedeut­samer Prüfstein wird der Umgang der dis­kutierten ordnungspolitischen Konzeptionen mit den ethisch-politischen Heraus­­forderungen der Globalisie­rung kritisch durchleuchtet (Kapitel 9). Auch die Un­ternehmensethik steht unter dem Anspruch der vorbehaltlosen Grundlagenreflexion der vielschich­tigen Zusam­menhänge. Zunächst wird – konsequenter als anderswo – dargelegt, weshalb das so genannte «Gewinnprinzip», das nicht nur in der lehrbuchmässigen Betriebs­wirtschaftslehre, sondern auch noch in der Un­ternehmensethik weitherum sein Unwesen treibt, nicht begründbar ist, auch nicht in der jüngeren Version des Shareholder-Value-Konzepts. Anhand ihres Verhältnisses zum Gewin­nprin­zip, das keines ist, werden dann vier verschiedene un­ter­nehmens­ethische Grund­ konzeptionen un­terschieden und erörtert. Es wird sich zeigen, dass nur der integra­tive Ansatz ökonomis­tische Reflexion­sab­brüche konsequent vermeidet; aufgrund seiner zu entfaltenden Leitideen der Geschäftsintegrität, der republikanischen Mitverantwortung für die Rahmen­bedingungen des Wettbewerbs und der deliberativen Un­ter­nehmenspolitik ist er in der Lage, die systematischen Verbin­dungs­linien zur Wirtschafts­bürgerethik ebenso wie zur Ordnungsethik zu klären (Kapitel 10). Nach zehnjähriger Erfahrung mit dem Ansatz der integrativen Wirt­ schaftsethik darf wohl gesagt werden, dass er sich als tragfähig erwiesen hat und der Aufgabe gewachsen ist, systematische Ordnung und argumentative Konsistenz in die unerhört vielschich­tige Thematik zu bringen. Das Buch erreicht sein Ziel, wenn es zu einer id­eologiefreien, vorbehaltlos vernunft­ orientierten – und gerade deshalb für bestimmte Denkgewohnheiten unbequemen – Orientie­rung im wirtschafts­ethischen Denken beitragen kann. Eine dementsprechende neue Sachlichkeit des Umgangs mit den grundlegenden Wertfragen des wirtschaft­lichen «Werte­schaffens» setzt voraus, dass gängige ökonomis­tische Denkzirkel vermehrt durchschaut und die ganze ökonomische Vernunft als massgeblicher Refle­xions­­horizont einer zukunftsfähigen, lebens­dienlichen Ökonomie erkannt wird. Gewiss ist dies ein ideelles Anliegen, das autonomes Selberdenken und gelegentlich den Mut zum Widerspruch gegen den Zeitgeist verlangt. Doch das braucht nicht gegen die praktische Orientierungskraft der entworfenen Perspektive, gegen ihre Lebensnähe und gegen ihren (kritischen) Realitäts­bezug zu sprechen. Alois Riklin, der die Errich­tung des ersten deutsch­sprachigen Lehrstuhl für Wirtschafts­ethik vor nunmehr zwanzig Jahren als damaliger Rektor der Universität St. Gallen mass­geblich initiiert hat, brachte es so auf den Punkt: «Man ist nicht realis­tisch, wenn man keine Ideale hat.»9

9 Riklin, A.: Verantwortung des Akademikers, St. Gallen 1987, S. 201.

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Sachregister Abwanderungsdrohung 411, 424 Achtung 28, 46-48, 50, 56, 61-62, 64, 68, 74, 205, 212, 255-256, 259, 272, 303 – unbedingte wechselseitige 61, 205 Adam-Smith-Problem 65, 143 Adoleszenzkrise 56 Aktionäre 445, 476 (s. auch Shareholder Value) – kritische 359 Akzeptanz 31, 67-68, 116, 203, 205, 210, 215, 231, 331, 454, 481 – der Unternehmenspolitik 454 – faktische 68, 210 – soziale 231 – strategische 205 – vs. Legitimität 205, 454 Als-ob-Konstruktion 447, 449 (s. auch As-if) Altliberalismus 368 Altruismus 89 Anderer – allgemeiner 49 – konkreter 49 Anerkennung 47, 51, 63, 73-74, 80, 205, 255, 260, 272, 278, 303, 336, 484-485 – wechselseitige 60, 82-83, 90, 128, 130, 197, 208 Anerkennungswürdigkeit 39, 42, 48, 68, 205, 231, 256, 475 Anreiz 117-118, 157, 174, 344, 418, 477 – ordnungspolitischer 311, 344 – falscher 349, 353-354 Anreizstrukturen (des Marktes) 120, 397, 404, 494, 496 Ansprüche 17, 24-27, 31-32, 43-44, 50, 82, 90-91, 105, 130, 134, 157, 167, 169-170, 219, 251-252, 255, 307, 309310, 339, 359, 431, 446, 451, 456, 458, 475-476, 478-479, 481, 484-485 – legitime 24, 34, 91, 94, 169, 259, 346348, 473, 475, 478 – moralische 26, 46-48, 52-54, 56, 84, 159, 202, 255, 428

– personale 32 Anspruchsgruppen 430, 473, 477, 481-482 Anteilnahme 47, 66 Anwendungsdiskurs 104-106 Arbeit 145, 232-234, 236-239, 247, 291295, 297, 301-306 – Eigenwert der 232, 241 – systemische 304 Arbeitnehmerrechte 416-417, 424 Arbeitsethos 35, 234 Arbeitsgesellschaft 233, 236, 303 Arbeitslosigkeit 187, 248, 297, 300, 305306, 374, 409-410 Arbeitsmarkt 74, 148, 150, 227, 244, 254, 289, 295, 297, 302, 385 – zweiter 305-307 Arbeitsmarktpolitik 406 Arbeitspolitik, emanzipatorische 247 Arbeitszeitverkürzung 247, 302 Argumentation, handlungsentlastete 39 Argumentationsgemeinschaft 84 Argumentationsintegrität 86, 89, 94-95, 496 Argumentationsprozesse, präferenzverändernde 338 Argumentieren – faktisches 83 – rationales 82 Armut 226-228, 235, 239-240, 243, 273, 280, 288-289, 410 – neue 227, 246, 410 As-if (-Annahme, -Methodologie usw.) 163, 172, 175, 195, 199-201, 210, 334, 406, 449 Askese 144, 234 – ausserweltliche 144 – innerweltliche 144, 323 Asylant 262 Asymmetrie der Lebenschancen 244 Aufklärung 14, 42, 177, 187, 197, 212, 332-333 Ausgangssituation 205-206

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Austauschbarkeit der Perspektiven 82, 170 Autonomie 14, 24-26, 35, 44, 48, 63, 68-69, 71-73, 231, 262-264, 267, 279, 281, 351, 355, 497 Autonomisierung der Sozialperspektive 53 Autonomisierung des moralischen Standpunktes 53 Bargaining 88, 341, 482, 484 Basiskonsens, politischer 266 Bedürfnis, Bedürfnisse – nach Individuation 231 – nach sozialer Integration 231 Bedürfnisbefriedigung 190, 224, 232-235 Bedürfniskritik 233 Bedürfnisprinzip 225 Bedürfnisreflexion, selbstkritische 242 Befähigung 286-287, 289, 307, 499 – zur Moralität 25 Befreiungstheologie 288 Begründungsdiskurse 105-106 Begründungszirkel, ökonomistischer 19, 129, 137, 222, 376, 388, 395, 399, 416 Berechnungsnormen 406 Berechtigungs- und Fähigkeitsansatz 289 Bergpredigt 64 Berufsbildung 291 Berufskodex 353 Berufsvereinigung 353 Beschäftigungspolitik 247, 374 «Beschäftigungsproblem» 221 Besitzbürger 181, 202, 211, 280, 321, 323-324, 357 Besitzstand(wahrung) 203, 205, 211, 251, 279, 344, 395 Bestechlichkeit 349 Betriebsrat 353 Betriebswirtschaftslehre 18-19, 109, 430431, 442, 448 Beweislast 346 Bildung 15, 34, 49, 237, 248, 291, 299, 317, 345, 356, 466 Bildungschancen 277 Bill of Employee Rights 490 Bindestrich-Ethiken 103-104 Binnenmoral des Marktes 121-122, 177, 180, 184 Binnenwirtschaft 419

Börsenkapitalisierung 357, 410, 446 Bourgeois 280, 314, 321, 323, 343 Branchenvereinbarungen 470-472 Brent Spar 254, 426, 485-486 Bürger, mündiger 95, 99, 133, 291, 314, 333, 496 Bürgerdialog 478 Bürgerethos 317 Bürgerfreiheit 281, 328 Bürgergeld 300 Bürgergesellschaft 280-284, 290, 292, 307, 317, 321, 324 – Grundmodelle der 321 Bürgergespräch – Arenen des 345, 399 Bürgerhumanismus 317-319, 321, 322, 325 Bürgerkapital 298 Bürgerpflicht 296, 328 Bürgerrechte 89, 259, 261, 264, 268, 271272, 278, 280, 282-283, 298, 306-307, 317, 321, 326, 328, 424 – sozialökonomische 278, 307 Bürgersinn 317, 399 – republikanischer 398 Bürgerstatus 280-282, 295, 308 Bürgertugend 310, 314, 317, 321, 324329, 334, 493 – republikanische 18, 317, 324, 333, 342, 345 Bürgertum, frühmodernes 435 Bürgerverantwortung 92, 351, 486, 495 Bürgervereinigung 281 Bürgerwürde 328 Business Ethics 18, 104, 125-126, 459, 479, 487-488 Business Principles 498-499 (s. auch Geschäftsgrundsätze) Calvinismus 146, 150 Capabilities 286 (s. Grundfähigkeiten) Chancenasymmetrie (zwischen Lebensformen) 267, 276, 283 Chancengleichheit 262, 264-265, 269, 274, 277, 281-282, 491 – faire 269, 274, 276 Charakter 33, 129 Citoyen 256, 280, 314, 321, 324, 343 Civil Society 12, 280, 315, 363, 479

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Cluster (regional konzentrierter Branchen) 420 Coase-Theorem 194-195 Compliance 497 Conditio humana 16, 23, 27-28, 34, 4445, 72-73, 221, 224, 259, 284 Constitutional Economics 209, 375, 393 (s. auch Ökonomik, konstitutionelle) Corporate Citizen(ship) 473, 499 Corporate Governance 490-491 Corporate Social Responsibility 458 Datenschutz 492 Deklaration, Produkte- 356 Deliberation(sprozess) 340-345, 475-476, 479, 485 Demokratie 98, 213, 263, 266, 281, 298, 323, 327, 329, 334-336, 338, 341-342, 347, 391-395 – deliberative 341 – mit Eigentumsbesitz 298 – ökonomische Theorie der 329, 334-335 Demokratiedefizit des Ordoliberalismus 391-393 Denkzwänge 140-141, 161, 172, 229, 434 Dependenztheorie 287-288 Deprivation 226 Deregulierung 153, 186, 377, 396, 410 Desinteresse, wechselseitiges 200, 205, 207 Determinismus – ökonomischer 153, 158, 162-165, 439440, 444 – rationaler 200, 212-213 Dialektik des ökonomischen Rationalisierungsprozesses 219 Dialog – unternehmensethischer 499 – unternehmenspolitischer 485 (s. auch Stakeholder-Dialog, Unternehmensdialog) Diesseits-Jenseits-Dichotomie 144 Differenzprinzip 269, 272-273, 276, 278 Diskriminierung 253, 262, 491 Diskriminierungsverbot 260 Diskurs 81-82, 85, 93-95, 97-98, 105107, 110, 132, 134, 171, 259, 488, 497-499 – fiktiver 94 – idealer 84, 95, 340

– im Unternehmen 498 – öffentlicher 91-98, 253, 333 – praktischer 85, 93 – stellvertretender 94 – wirtschaftsethischer 132, 161 Diskursethik 59, 81-86, 88, 90-93, 96, 98, 104-105, 107-108, 110-111, 259, 330331, 338, 340 – Anwendung der 104-105, 107 – Anwendungsbedingungen der 107 – konkretistisches Missverständnis der 84 Diskursethik im Unternehmen 499 Diskursuniversum 98 Dissensregelung, konsensbasierte 340 Dogmatismus 21, 40-41 – ethischer 40 Doppelbedeutung, normative und explikative 113-114, 199 Drei-Ebenen-Modell 404 «Dritter Weg» 21, 42, 89, 280, 364, 387, 393 Drittweltisierung 289, 410 Drohpotential 477, 484 Economic Approach 121, 125, 163, 199-200 Effekte – externe 195, 206, 209-210, 236, 402, 405 – marktinterne 206, 385, 405, 466, 468 Effizienz 113, 116, 130, 131-132, 204, 208, 219-220, 226, 361, 377, 383, 388, 398, 411 – einer Markttransaktion 208 – einer Volkswirtschaft, lebenspraktische 226 – Fiktion allgemeiner 132 Effizienz und Legitimität 129, 131-132, 204-207, 274 Effizienzfunktion des Marktes 152, 243, 384 Effizienzvorteil 192 Eigendynamik der Marktkräfte 155 Eigengesetzlichkeit des Marktes 152-153 Eigeninteresse 62, 159, 320, 470 – aufgeklärtes 72 Eigennutzenmaximierung 164, 171, 202, 347 Eigentum 260, 272, 293-294, 402 Eigentumsfrage 404

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Eigentumslegitimation, laboristische 292 Eigentumsrechte 376, 402, 415 (s. auch Privateigentum) Eigentumsverhältnisse (vs. Kommunikationsverhältnisse) 404 Eigenwert jedes Menschen 73 Einkommenserzielung 148 Einkommensinteressen 160, 168, 475 Einkommensverteilung 254, 383, 387 (s. auch Verteilungsfragen) Einkommenssteuer, negative 278, 299-301 Einverständnis 56, 88 Elementarbedürfnisse, menschliche 285 Emanzipation 98, 125, 228-229, 238, 254, 304, 324, 333 – aus Wettbewerbszwängen 241, 246, 248, 289-290 Empathie 66, 355 Energielenkungsabgaben 343, 383, 397 Entfesselung wirtschaftlicher Motive 147 Entitlement 286 Entrüstung (moralische) 28 Entwicklungspolitik 365 Erbschaft 278, 293, 298 Erfolg 87-90, 106, 145, 150, 164, 171, 178, 185, 232, 242, 245, 252, 282, 351, 463 – verdienter 499 Erfolgserlebnisse 242 Erfolgserzielung und Erfolgsverwendung 457 Erfolgslogik des Wettbewerbs 150 Erfolgsmaximierung 171 Erfolgsorientierung 86-87, 90, 117, 145, 157, 483 Ergänzungsprinzip (der Diskursethik) 94 Ermächtigung 286-287, 289, 307, 346 Erwerbsarbeit 146, 193, 235, 247-248, 297, 302-304, 410 Erwerbseinkommen 149, 295, 299-300, 302 Erwerbsintention 167 Erwerbsmotiv 172 Ethical Auditing 499 Ethical Displacement 424, 470, 472 Ethical Investment 357 Ethik 21, 23, 25, 27-28, 33, 36-44, 59-60, 63-64, 85-86

– als Erfolgsfaktor 453 – als Korrektiv (s. Wirtschaftsethik, korrektive) 109, 117 – als kritische Grundlagenreflexion 125, 430, 462 – als methodisch disziplinierte Reflexionsform 36 – als philosophische Disziplin 36 – als situative Selbstbegrenzung 459 – als unternehmerischer Erfolgsfaktor 453 – angewandte 13, 101, 103-104, 108, 123, 135, 462 – christliche 64 – deontologische 75-76, 91 – des guten Lebens 33 – feministische 52 – formale und universelle 50 – Grundbegriffe der 16, 23, 44 – kommunikative (s. auch Diskursethik) 130 – konsequentialistische 81 – kulturübergreifende 51 – metaphysikfreie 40, 50 – moderne 21, 36, 42-43 – ohne Moral 119, 122 – philosophische 13, 38, 59 – politische 17, 133, 213 – «post festum» 456-457 – postkonventionelle 57 – professionelle 353 – protestantische 144, 234 – teleologische 75 – utilitaristische 75, 189, 197 Ethikfonds 358 Ethikkodex 253, 350, 495 Ethikkommission 493 Ethikmassnahmen 495-499 Ethikprogramm (im Unternehmen) 498-499 Ethiktraining 498-499 Ethos 30-39, 42-44, 48, 50, 82, 142, 146, 181, 222, 323-324, 343, 435 – calvinistisches 142 – der Gegenseitigkeit (s. auch Reziprozität) 48, 61 – des besitzbürgerlichen Egoismus 202 – ganzer Systeme 466 – kapitalistisches 145-147, 294

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– kommunikatives 82 – republikanisches 317-318, 324, 343, 398 – subjektives 50 Europäische Union 415, 422, 424 Existenzminimum 225-228, 262, 278, 296 Existenzsicherung 154, 229, 235, 292, 295, 300, 305, 374, 463 Exportwirtschaft 414, 419 Fähigkeiten (s. auch Befähigung, Grundfähigkeiten) 153, 212, 232, 275-276, 283, 287-288, 292, 303 – natürliche 275-276 Fair Pay 491 Fairnessprinzip 79 «Faktum der Vernunft» 72, 83 Faktum des Pluralismus 266 Familie 143, 291, 298 Fehlschluss, naturalistischer (s. auch naturalistischer Fehlschluss) 190, 199 Fiktion, kommunistische (s. auch Gemeinwohlfiktion)193, 203 Finanzmärkte 160, 413 Formalziel 109, 442-444, 461-462 Fortschritt 12, 154, 220, 227-229, 247, 304 – ökonomischer 225, 229, 236, 239 Forum (Diskurs-) 97 Frage – globale 9, 409 – ökologische 409 – soziale 186-187, 409 Fragen des guten Lebens 38, 75 Free Rider (s. auch Trittbrettfahrer) 27, 80, 497 – Problematik 325 Free-riding (moral) 344, 397, 424, 471 Freihandelsdoktrin 186, 414 Freiheit 23-25, 30, 56, 150, 211, 215, 222, 226, 230, 249, 264-266, 269, 273-274, 277-279, 281-283, 286, 298, 321, 323-324 – individuelle/personale 23-25, 119, 211, 222, 264 – positive vs. negative 265, 283, 321, 323-324 – reale (vs. formale) 226, 264-265, 269, 281-283, 286, 296, 298, 303

– republikanische 323-324, 333 Freiräume privater Interessenverfolgung 341 Führungsethik 491 Führungskräfte 353, 454, 469-470, 473, 492, 494 Führungssysteme 495, 498 Fülle des Lebens (s. Lebensfülle) 229 Fundamentalismus 21, 40, 42 Funktionsbedingungen des Wirtschaftssystems 139 Funktionslogik des Marktes 12-13, 152, 175 Funktionsrationalität 156, 218, 390 Fürsorge/Fürsorglichkeit 52, 243, 283, 290, 296, 300, 305 Gabentausch 48 Gastarbeiter 262 Gebrauchswert 148 Gefühle, moralische 28-31, 66-67, 182 Gegenseitigkeit, Ethos der 48, 61 Gegenseitigkeitsethos, kommunikatives 82 Gehalt der ökonomischen Rationalität, normativer 124 Gehorsamsmoral 54 Geld 145, 147, 168, 172, 449 Geldsegen 146 Geltungsansprüche 32, 36, 56, 82, 84, 86, 88, 96, 106, 157, 169-170, 255, 438 – Begründung moralischer 14, 25, 36 Geltungsgrenzen des Gewinnprinzips 448 Gemeinschaft 24-32, 34-35, 46, 49-50, 53, 55, 64, 67, 82, 119-120, 180, 191, 225-226, 231-232, 306, 317, 322, 325 – moralische 21, 27-29, 32, 34, 49, 50, 53, 231, 258, 320 – sittliche 31 – soziale 26, 29, 55, 225 Gemeinsinn 35, 200, 213, 234, 296, 311, 314-315, 317, 325, 472 Gemeinwohl 55, 78, 119-120, 176, 181, 183, 192-194, 204-205, 339, 348, 351, 353, 378, 427 Gemeinwohlfiktion 177, 187, 192-193, 204, 219, 245, 251, 388, 412, 421, 440, 443, 446, 482 Gemeinwohlthese (ökonomistische) 139-140

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Genug-haben-Können 230 Gerechtigkeit 80, 132, 180, 182, 184, 192, 196, 205-206, 209, 213, 215, 220, 251-254, 266, 268-271, 274, 277, 301, 321, 326-328, 331, 349, 370, 385, 388, 416 – globale 416 – intergenerationelle 269 – korrektive 254 – politische 253 – soziale 254, 269, 385, 388 Gerechtigkeitsgrundsätze (von Rawls) 252, 268-269 Gerechtigkeitsproblem 192, 376, 417 Gerechtigkeitssinn 181, 252-253, 267, 313 Gesamtnutzenmaximierung 191-193 Gesamtordnung, vitalpolitische 386 Geschäft (Tauschvertrag) 186, 207, 209, 402, 427 Geschäftsethik 464-465 Geschäftsgrundsätze f (s. auch Business Principles) 498-499 Geschäftsintegrität 19, 463-465, 473, 475, 479, 488, 496 Geschäftsmodell, legitimes 463, 467, 475 Geschäftsmoral 459 Geschäftsstrategie 463, 468, 498 Gesellschaft – «anständige» 46 – freiheitlich-demokratische 317 – geschlossene 143 – offene 97 – von Sozialneid freie 297 – wohlgeordnete 18, 202, 219, 252-253, 264, 267-268, 325, 367 Gesellschaftstheorie – dualistische 156 Gesellschaftsvertrag 54, 209-212, 322, 395 – demokratischer 212 – fiktiver 212, 313 – hobbesianische Konzeption 210 Gesinnung 33, 44, 173, 329, 333, 345, 358 Gesinnungsethik 76, 80, 91 Gesprächspartner 81, 82, 86 Gewalt, strukturelle 288 Gewinnmaximierung 111, 146, 159, 168,

183, 427, 434, 437, 440-444, 447, 450, 457-459, 461 Gewinnmotiv 168 Gewinner und Verlierer 150, 187, 242 Gewinnorientierung 168, 432-434, 437439, 450 Gewinnprinzip 146, 183, 427, 429-433, 436-437, 439-440, 442-444, 447, 451453, 460-463, 473 Gewinnstreben 145, 431, 433-434, 438, 443, 450-451, 453, 462-463 – legitimes 434, 450 – personales 433 – unternehmerisches 182, 431, 432, 438, 459, 462 Gewissen 27, 30-32, 38-39, 44, 65, 91, 115, 257, 352, 473 Gewissensbisse 185, 257, 473 Gewohnheiten 436 Gier 230 Gleichbehandlung 120, 259, 264, 267, 491 Gleichberechtigung 48, 53, 79, 98, 260, 264, 267 Gleichgewichtspreis 194, 383 Gleichgewichtstheorie 194-195, 198, 207 Gleichheit 49, 264, 279 – moralische 259-260, 262-264, 270, 272 Global Governance 422 Globalisierung 289, 372, 377, 409-413, 416, 419, 421-422 Glück 33-34, 68, 75, 191, 221-222, 232-234 Goldene Regel 60-63 Grenzwerte 407, 459 Groll 28 Grossideologie (s. auch Ideologie) 17 Grossregionen, multinationale 423 «Grösstes Glück der grössten Zahl» 75, 191 Grundbedürfnisansatz 284-286 Grundbedürfnisse 224, 229, 234, 272, 284, 286-287, 416 Grunddimensionen lebensdienlichen Wirtschaftens 219 Gründe 25-26, 39, 44, 63-64, 72, 98, 117, 141, 160, 168, 206, 342 – gute 26, 44, 55, 72, 82, 105, 206, 339, 346, 363, 467

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Grundeinkommen 294-303 – bedingungsloses 295-299, 300-301, 402 Grundfähigkeiten 286, 288-290, 292, 416 – sozioökonomische 290-291 Grundfähigkeitsansatz 284, 286, 289 Grundfreiheit 196, 380 Grundgüter 271-273 Grundlagenkritik der ökonomischen Vernunft 127 Grundlagenreflexion 17, 19, 134 – kritisch-normative 13-14, 124-125, 361, 433, 462 Grundrechte 56, 196, 198, 255-256, 260262, 268-269, 274, 277-278, 282, 284286, 288-290, 292, 294, 307-308, 333, 424, 489-492 – der Mitarbeiter (s. auch Mitarbeiterrechte) 490 – sozialökonomische 272, 278, 282, 284, 289, 292-293 – unternehmenspolitische 489 Gruppenrechte – kulturelle 262 Güter – Konsum 230, 356, 466 – meritorische 408 – öffentliche 408 – positionale 237 – transportintensive 425 Güterethik 33 Gütertausch 48 Handel, fairer 246 Handeln 23-27, 87-90 – instrumentelles 87 – kommunikatives 87 – legitimes 74, 87-90, 169, 256 – strategisches 87, 475 Handels- und Gewerbefreiheit 374 Handlungsbedingungen 166 Handlungsethik 94, 310 Handlungsfähigkeit 290 Handlungsfreiheit 24, 142, 221, 348 Handlungsfreiräume 165, 211 Handlungskoordination 88, 123, 139 – verständigungsorientierte 89 Handlungsmacht 287 Handlungsmaximen 70 Handlungsregel 75, 77

Handlungsspielraum (s. auch Sachzwänge) 438 Happiness (s. auch Glück) 98 Harmonie, prästabilierte 178, 180, 372 Härte, soziale 186 Hedonismus – ethischer 189-190 – Paradoxie des 234 – psychologischer 189 Homo oeconomicus 139, 163, 190, 200202, 314, 329, 335, 343 Homo-oeconomicus-Test 201, 396 Hot-line, ethische 493 Human Capital, Humankapital 160, 306, 374, 447, 454 Human Development Index 288 Human Resources 454 Ideal Role-taking 49-50, 82 Idee – der argumentativen Reziprozität 91 – der Freiheit 249 – der idealen Diskurssituation 107 – der idealen Kommunikationsgemeinschaft 84, 95 – des guten Lebens 25, 34-35, 221 – des guten Menschen 33, 38, 75 – des idealen Diskurses 340 – des öffentlichen Diskurses 97 – regulative (Begriff) (s. auch regulative Idee) 49, 107 Identität 29, 35, 37, 46-48, 72, 74, 151, 230-231, 234, 242, 256, 262, 285, 291, 315, 318, 320-322 – kulturelle 35, 262 – persönliche/personale 26, 29, 47, 322 – soziale 29, 35, 47, 231, 234, 321 Ideologie (s. auch Grossideologie) – ökonomistische 17, 103 Ideologiekritik 14 Individualismus – methodologischer (s. auch methodologischer Individualismus) 196-199, 203, 205, 207-208, 210 314, 320, 335, 395 – normativer (s. auch normativer Individualismus) 122-123, 199-205, 207208, 210, 212, 280, 320, 395 – possessiver (s. auch possessiver Individualismus) 202-211, 242, 314, 338, 376

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Industrialisierung 187 Institution 36, 38, 46, 96-97, 132, 143, 201, 214, 252, 268, 276-277, 310, 328, 346, 356, 374, 380, 396 Institution Citizen 350 Institutionenethik 18, 79, 94-96, 98-99, 130, 133, 170, 310, 325, 327, 345, 403, 428-430, 437, 445, 488 Institutionenökonomik 118, 120, 120, 124, 196, 310, 363-364, 367, 373, 375 Integration 35, 289, 291, 315, 355 – der ökonomischen Rationalität ethische 129-134, 139, 363-364 Integrität 46-47, 324, 491, 494 – staats- bzw. wirtschaftsbürgerliche 324, 347 Integritätsprogramm (im Unternehmen) 496 Integritäts- und Verantwortungskultur (im Unternehmen) 431, 495, 499 Intensivierung des Wettbewerbs 156-157, 192 Interessen 63, 68, 89-90, 94, 110-111, 115, 117-119, 121, 145, 147, 160-162, 167-169, 175, 191, 197, 238-239, 264, 268, 323-324, 326, 328, 341, 347-348, 438, 443-444, 446-447 – betriebsfremde 160 – emanzipatorische 239 – kompensatorische 238-239 Interessenausgleich 90, 339 Interessenverschränkung am Markt 182 Internalisierung externer Kosten 405 International Labour Organisation (ILO) 285, 417 Intersubjektivität 50 Investment 357 Investmentfonds 412 Invisible Hand (s. auch Unsichtbare Hand) 181, 275, 414 «Kandidaten» für legitime Ansprüche 169, 475 Kapitalanleger (kritischer) 311, 357 Kapitalflucht 412 Kapitalismus 144, 146, 150, 178, 187, 193, 249, 357 Kapitalmarkt 358, 446 – globaler 412 Kapitalverwertungsinteresse 159-160

Karriere 152, 237, 242, 244, 476 Kategorischer Imperativ 43, 50-51, 60, 69-75 Katholizismus 144 Kaufkraft 149, 207, 227, 230, 232, 235, 238, 247, 287, 289, 294, 299, 408, 419 Kinderarbeit 253, 471 Kinderrechte 424 Kleinkostensituation 472 Knappheit 130, 229-230, 235-236, 238 – Modernisierung der 235 – ökologische 236-237 – soziale 237 – von Arbeit 236 – von Zeit 237 (s. auch Zeitknappheit) Koalitionstheorie der Unternehmung 477 Kommunikation – gesellschaftliche 88, 97, 291 – Öffnen und Schliessen von 400, 496-497 Kommunikationsgemeinschaft 308, 330, 399, 485 – ideale 60, 84, 95, 330 – reale 95 Kommunikationsrechte 98, 402-403, 492-493 – politische 340 Kommunitarismus 315-316, 319, 321322, 325, 329 Kompromiss 297, 341, 388 Kompromissbereitschaft 342 Konflikte 86, 113, 186, 191, 251, 307, 446 – moralische 56 «Konsens, sozialdemokratischer» 409, 414 Konsensfindung 75, 86, 266 – argumentative 88 Konsensus-Management 484, 487 Konsequenz des utilitaristischen Prinzips, egalitäre 191 Konstitution, soziale – der personalen Identität 315, 322 – der persönlichen Fähigkeiten 275 – des Marktes 210 Konstitutionalismus 54-55 Konsum 145, 191, 230, 234, 237-238, 296, 299, 355 – defensiver 237

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– kompensatorischer 237 Konsument 311, 354, 356 Konsumentenrechte 356 Konsumentenschutz 356 Konsumentensouveränität 357 Konsumismus 234-235, 238 Konsumpräferenzen 355 Kontraktualismus 54-55 Kooperation79, 88, 92, 205, 225, 276, 281, 302, 491 – (ökonomisch) bedingte 130, 200 Korrespondenz der moralischen Gefühle 67, 182, 231 Korruption 315, 348-350 Kosmos (des Marktes) 150, 152-154, 178-180, 183, 185, 249, 369 Kosten/Nutzen-Denken 137, 139 Kosten/Nutzen-Vorteil, komparativer 149-150, 192, 397, 413, 417 Kostenwahrheit 405 Kränkung 28 Kritik der «reinen» ökonomischen Vernunft 17, 125, 134, 309 Kronberger Kreis 515 Kuchen-Metapher 458 Kultur 45, 224, 235, 245-246, 315, 474, 495 «Kultur der Vernunft» 21, 42 Kulturgesellschaft der befreiten Zeit 241, 248 Kulturtradition 39 Labeling 357, 425 Laborismus 238 Laissez-faire-Denken, -Doktrin, -Postulat 184, 186, 191, 369-370, 384 Langsamkeit, neue 237 Langzeitarbeitslosigkeit 306 Leben – gutes 34, 219, 221, 229 – menschenwürdiges 11, 287, 292, 306 Lebensarbeitszeit 247, 301, 304-305 – Konto 304 Lebenschancen 196-197, 211, 222, 244, 246, 265, 271-273, 275-276, 307-308 Lebensdienlichkeit 11-13, 17-18, 133, 218, 223, 241, 362, 378, 401, 465, 467 Lebensentwurf – asketischer 234 – emanzipatorischer 240

– hedonistischer 234 – unternehmerischer 241-242 Lebensform – der Selbstbegrenzer 240-243 – einer Ökonomie der Armut 239, 246 – erwerbsorientierte 244, 297 – industrialistische 238 – kapitalistische 445 – unternehmerische 174, 241-243, 297, 416 – wettbewerbsorientierte 244, 246 – wirtschaftsbürgerliche 245, 347 Lebensführung 221-223, 242-243, 297 – rationale 145 Lebensfülle 223, 228-235, 238-240, 246, 248, 289, 466 (s. auch Ökonomie der Lebensfülle) «Lebensmittel» 224-225, 231, 235-236, 241, 263 Lebensnotwendigkeit 236, 238 Lebensqualität 11, 217, 219, 228, 230, 236-237, 466 Lebenssinn 35, 231, 233, 242, 303 Lebenswelt 27-29, 39, 49, 104, 133-134, 156-157, 217, 219, 222, 236, 249, 290, 363 Legalismus 55 Legalität 253, 358 Legitimation 17, 35, 55, 75, 79, 98, 111, 177, 181, 192, 205, 209-210, 218-219, 266, 326-328, 422, 427, 454, 474, 483, 485, 496-497 – des Gesellschaftsvertrags 210 – prozedurale 308, 332, 339-340 Legitimationsbereitschaft 342 Legitimationsdiskurs 94, 483 Legitimationsdruck 97, 333, 346, 354 Legitimationsfrage 218-220, 222, 251, 450 – des Wirtschaftens 16, 219, 251 Legitimationspflicht der Unternehmung 479 Legitimität 31-32, 36, 77, 89-90, 104105, 119, 130-131, 164, 171, 204-206, 210, 215, 222, 251-253, 255, 267, 270, 277, 282, 308, 331-332, 339-340, 344, 346, 354, 359, 366, 395, 405, 431, 434, 438, 446, 462-463, 475, 479-481

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– als deontologisch-ethischer Begriff 205 – Begriff der 251 – des Wirtschaftens 252 – ordnungspolitische Rahmenbedingungen 344, 397, 464-465, 469 Legitimitätsdiskurs 475 (s. auch Legitimationsdiskurs) Legitimitätsprämisse – des wirtschaftlichen Handelns 347 – unternehmensethische 488 Legitimitätsprüfung – argumentative 332 – diskursive 90 Legitimitätsvermutung 340 Leistungsprinzip 225 Lenkungsfunktion des Marktes 383 Letztbegründung 72, 83 Liberalismus 42, 265-266, 268, 274, 277282, 292, 313-317, 319-323, 325-326, 328-329, 334, 369-370, 381 – gesellschaftlicher 281-282 – ökonomischer 317, 319-322, 326, 329, 334 – ohne Metaphysik 198 – politisch-philosophischer 42 – politischer 18, 42, 98, 118, 252, 265268, 274, 277, 280, 292, 313, 319320, 376, 381, 395 – republikanischer 18, 276, 319-324 Logik der Zwischenmenschlichkeit, normative 23, 45, 50-52, 59, 72-73, 98, 128, 139, 214, 255, 286, 455 Logik des Marktes 18, 123, 126, 128, 137, 139, 158, 213-215, 268, 362-363, 367, 373, 376, 393, 399 – normative 128, 215, 399 Logik des wechselseitigen Vorteilstauschs 139 Lohnniveau 300, 420 Loyalität 351-353, 492, 494 – kritische 351, 492 Lückenbüsser-Konzeption der Unternehmensethik 441 Macht 32, 147,152-153, 206, 211, 215, 221, 239, 249, 251, 253, 280-281, 288, 321, 329, 334, 344-345, 367, 374, 380-382, 395, 404, 435, 458, 477 Machtausgleich 402 Machtprinzip 32, 251, 257

Mainstream Economics 12, 103, 128, 196, 284, 375, 390 Management 86, 117, 149, 353, 444-445, 447, 476, 482 – normatives 486-487 Management Bill of Rights 489 Managementethik 429 Managementlehre, -theorie 126, 479-486 Markt – freier 111, 140,147-158, 182, 184, 194, 206, 307, 432, 472 – globaler 411-412, 415, 421-422 – Idealtheorie des perfekten Marktes 194 – transnationaler (Beschränkung) 424 – Selektionsfunktion des 149-150 – unsichtbare Hand des 140, 178, 182, 455, 457 (s. auch Invisible Hand) Markt als Ort der Moral 180-182 Markt als Zwangszusammenhang 147 Marktabhängigkeit, strukturelle 289 Marktausschaltung 408 Marktbegrenzung 174, 366-367, 407 Marktdeterminismus 153 Marktdurchsetzung 367 Marktfundamentalismus 187, 370 Marktgesellschaft 12, 123, 139, 152, 154155, 158, 213, 244, 246, 321, 323, 329, 362, 377, 382, 395, 445 – totale 246, 321, 329 Marktgesetz 152 Marktharmonie, natürliche 184 Marktkonformität 362, 382-384, 386-387, 390-391, 393, 407 Marktkräfte 148, 152, 155, 366, 402 Marktlenkung 366 Marktmechanismus 155, 158, 175, 177, 179, 311, 361, 372, 377, 399-400, 440 Marktordnung 143 Marktprinzip 111-112, 122-123, 183, 195, 209 Marktrand 380, 395, 423 Marktversagen 109, 111, 470 Marktwirtschaft 11-12, 17-18, 139, 142143, 147, 151-152, 160-161, 179, 183-184, 186-187, 192, 361, 363-366, 378-380, 401-402, 408-411, 439-441 – als staatliche Veranstaltung 380 – freie 364, 411 – lebensdienliche 294, 378, 386, 408, 421

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– «ohne Adjektive» 364, 411, 445 – ordnungspolitische Konzeptionen der 18 – soziale 186, 364, 378, 386-393 – vitale 366, 401 Marxismus 188 Massenentlassung 406 Maximalarbeitszeit 407 Maxime 70-71, 77, 199, 331, 432, 454 Maximierungsverhalten 242, 458 Maximin-Prinzip 270 Maximumtheorem 189, 194-195, 383 – marktwirtschaftliches 194 Meinung, öffentliche 331 Meinungsfreiheit 333 Mensch, guter 29, 35, 55, 67, 325 Menschenbild – der Ökonomik 199 – des possessiven Individualismus 202 Menschenrechte 40, 253, 255-260, 285286, 416 – ökologische 263 – universale 40, 256 Menschenwürde 46, 63, 73, 288, 378 Mentalität des Erwerbssinns 244 «Meta-Institution» 95, 97, 485 Metaphysik des Marktes 177-178, 182, 184, 195, 370, 405 Metaphysik des (marktwirtschaftlichen) Systems 153, 156 Metapräferenzen 335, 355 Methodologischer Individualismus (s. auch Individualismus, methodologischer) 90, 196-199, 203, 205, 207208, 210, 314, 320, 335, 395 Mikrokredit 292 Minimalansprüche 342 Minimalethik – humanistische 51 – wirtschaftsbürgerliche 347 Minimallöhne 407 «Mission» des Unternehmens 464 «Mission Statement» 498-499 Mitarbeiter 109, 116, 254, 351-354, 393, 435, 454-455, 489, 491-492, 497, 499 Mitarbeiterrechte 491 Mitbestimmung 375, 392, 394 Mitleid 28 Mitspracherechte (im Unternehmen) 490

Mittelstand 410 Mitverantwortung 19, 92, 94, 281, 308, 324, 330, 343, 345, 351, 398, 426, 464-465, 469, 472, 485, 499 – ordnungspolitische 398, 426, 465, 469 – politische 94 – republikanische 351, 464, 469 – wirtschaftsbürgerliche 343 Mobbing 491 Modernisierung 38, 143, 156, 187-188, 228, 235 – der Knappheit 235 – kulturelle 188 – wirtschaftliche 187 Modernisierungsprozess 245 Modus der Vergesellschaftung 328 Moral 23, 27, 29-31, 33-45, 48, 50-51, 53-54, 56-57, 59, 63-66, 69, 81-82, 84-86, 95, 97, 99, 101, 106-108, 114119, 122-123, 125-127, 132-134, 165, 176, 180-181, 183, 205, 212, 214-215, 255, 258-259, 284, 286, 309-312, 316, 320, 322, 330-333, 338, 390-391, 398399, 409, 424, 426, 430, 435, 440, 453, 468, 471, 479 – anerkennungswürdige 39 – der universellen Achtung 50 – konventionelle 115 – soziale Struktur der 73 «Moral des Marktes» 140, 162, 174-175, 214, 311 Moral Free-riding 424, 471 Moral point of view (s. auch Standpunkt der Moral) 15, 17, 22, 45, 51, 84, 107, 115, 123, 125, 132, 134, 176, 205 Moralbegründung aus Interessen 118119, 121 Moralbewusstsein 29-30, 44, 52, 62, 115, 322, 436, 509 – Ebenen bzw. Stufen 51-54 – konventionelles 54, 436 – postkonventionelles 42, 54, 56, 322 – präkonventionelles 51-54 Moralität 15, 21, 23-28, 30-31, 44-45, 47, 52, 69, 72-73, 82, 101, 117-118, 123, 197, 268, 327 – Disposition der 24 Moralkonventionen 29, 115 Moralökonomik 101, 114-118, 128

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Moralprinzip 32, 44-45, 50, 59, 61, 65, 69, 76, 80, 84, 206, 251, 257, 330, 450 – postkonventionelles 45 – universales 21, 23, 43, 105 Moralpsychologie 69 Moralstandpunkt 40, 397 Moralsubjekt, autonomes 56 Moraltradition 34, 50 Motiv 26, 62-63, 150, 152, 191, 327, 335, 433, 454, 456-457 – rationales 26, 41, 335 Motivationsproblem 72, 434 Mündigkeit 14, 332-333 Nachhaltigkeit – sozialökologische 417 – volkswirtschaftliche 296 Nächstenliebe 59, 61, 64 Naturrecht 193, 258 Naturrechtsdenken 185, 206 Naturteleologie 153, 155 Naturzustand 416 Neoklassik 133, 177, 187, 196, 198-199, 214 Neoklassiker 188-189 Neoliberalismus 18, 319, 321, 324, 362, 368-369, 373, 375-377, 385, 387 Neutralisierung wirtschaftlicher Macht 345 Neutralität 125, 206, 267, 277, 318, 416 Niedrigkosten-Situation (s. auch Kleinkosten-Situation) 352 Nihilismus 40, 42 Nirwana Economics 447 Nonkognitivismus 321 Normativer Individualismus (s. auch Individualismus, normativer) 122-123, 199-205, 207-208, 210, 212, 280, 320, 395 Normen 30-31, 36, 38, 53, 55-56, 67, 106, 115, 122, 142-143, 148, 150, 156, 173, 252, 322, 397, 402, 407, 491, 498 – moralische 30-31, 397 – räumlicher und zeitlicher Marktbegrenzung 407 – tradierte 55, 148 Normierungsaufgaben, vitalpolitische 400-401 Nutzeninterdependenz, soziale 88

Nutzenmaximierung 138, 189-191, 219, 222, 242 Nutzenpotential 486-487 Nutzung von «Moral» 116 Offenbarungstheorie des Marktes 184 Offenhaltung der Märkte 367 Öffentliche Konstitution des Privaten 341 Öffentlichkeit – deliberative 478, 485 – kritische 97, 99, 116, 258, 312, 330, 332-333, 340, 346-347, 353, 454, 483-486 – politische 267 – republikanische 329, 399 – unbegrenzte 97, 133, 363, 399 Öffentlichkeitsarbeit 457, 483 «Ohne Ansehen der Person» 49, 253, 261, 403, 491 Ohnmacht, strukturelle 227, 289, 308 Ökodumping 417 Ökonomie – der Armut 239-240, 243, 246 – der Freiheit 273 – der Lebensfülle 223, 228-229, 233, 238-239, 248, 289 – des Lebensnotwendigen 223, 226, 229 – lebensdienliche 17, 19, 132, 134 – mehrschichtige 423 – politische 12, 113, 181, 188 (s. auch Politische Ökonomie) – «sinnvolle» 223 Ökonomik – autonome 103, 128, 132 – hobbesianisch-kontraktualistische 208 – konstitutionelle 213, 394, 396, 403 (s. auch Constitutional Economics) – moderne 103, 113, 128, 201 – neoklassische 188-189, 192-194, 197 – normative 13, 16, 101-102, 112, 114, 118, 120-123, 125, 134 – paretianische 198, 205-206 – reine 13, 17, 103, 113, 122, 125, 127128, 131, 138, 163, 177, 188, 196, 198, 200, 202, 204, 207, 214, 334, 375 Ökonomismus 17, 129, 134, 137, 139140, 174, 205, 213, 215, 218-219, 222, 233, 251, 279, 313, 324, 377378, 391, 393-394, 418, 440, 442, 444, 456, 459, 462

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– methodischer 121, 162, 164, 172, 214 – ordnungspolitischer 377, 418, 440, 444 – politischer 213, 313, 324, 472 Ökonomismuskritik 16, 17, 102, 125, 134, 137, 139-140, 309, 419, 430 Ombudsperson 492-493 Opportunismusproblem 352, 494 Opportunitätskosten 443, 453 (in der Unternehmensethik) Optimum, volkswirtschaftliches 194 Ordnung – natürliche 178, 393 – politische 98, 266-267, 318, 394 Ordnungsdarwinismus 415 Ordnungsethik 18-19, 310-311, 359, 361362, 364-366, 391, 394, 397-401, 430, 440, 473 – paretianische 397 Ordnungskonformität 383-384 Ordnungspolitik 9, 117, 139, 173, 361363, 366-368, 374, 376-377, 388, 390391, 393-395, 397, 399-401, 409, 413, 421-422, 430, 470, 472 – deliberative 390-391, 399-401, 422 – supranationale 421 Ordoliberalismus 160, 186, 364, 366, 368-369, 371, 373, 378, 381, 385, 388, 391 Ordre naturel 72, 378 Organisationsbürger 350-352, 354, 495, 499 Organisationsbürgerrechte 354, 489 Organisationsprinzip – der Marktgesellschaft 152 – gesellschaftliches 294 – tyrannisches 497 Organisationswelt 490, 492 Orientierungswissen 15, 108 Ort der Moral (des Wirtschaftens) 86, 95, 97, 99, 125, 133, 180-181, 258, 309, 330, 332-333, 363, 390, 398, 426, 440 Ort der unternehmensethischen Legitimation 485 Ort des Zumutbarkeitsdiskurses 170, 475 Overlapping consensus 266 Paläoliberalismus 368-369, 372-373, 377 Paradigma, ökonomisches 119, 121, 336, 395 Paradox des rationalen Wählers 335

Paradoxie des Hedonismus 234 Pareto-Effizienz 204-206, 208, 210, 215, 268-269, 274, 321, 329, 395 Pareto-Kriterium 198, 203-206, 269, 271 Pareto-Optimum 439 Parteilichkeit der Sachzwänge 159 f., 244 Partikularinteressen 211, 314, 337, 344, 346, 367, 423 Partizipation 98, 262, 281, 318, 324 – am öffentlichen Diskurs 98, 333 – an der demokratischen Selbstbestimmung 324 – an der Res publica 259 – im Wirtschaftsleben 291 – der Arbeitnehmer 394 Partizipationsrecht 96, 335, 489, 492, 496 Person – autonome 35, 51, 63, 70-71, 322 – Konzept der 320-321, 324 – moralische 89, 181, 252, 256, 258, 267268, 282, 317, 325, 397 – mündige 14, 21 Personalabbau 254 Persönlichkeitsrechte 261, 263, 333, 491, 499 – elementare 273, 491 Perspektiventausch 50 Pflicht 32, 37, 44, 55, 75, 78, 144, 180, 183, 208, 228, 306 – moralische 48, 67, 73, 171, 183, 226, 301, 347-348, 434, 441, 455, 478, 486 – staatsbürgerliche (s. auch Bürgerpflicht) 261 Pflichtenethik 71, 75 – autonome 71 Pflichtenmoral 55 Pflichtgefühl, moralisches 67 Physiokraten 372 Pluralismus – der Lebensentwürfe  36, 265- 267 – faktischer  277, 318 – vernünftiger  267 Polis-Ideal 317 Politik – deliberative 18, 321, 330, 338, 340-341, 363, 365-366, 391, 399, 472, 475 – der gerechten Arbeitsverteilung 304 – der Unternehmung 430, 475, 484 (s. auch Unternehmenspolitik)

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– republikanische 330-331, 334 Politikverständnis 313, 322, 381 – instrumentelles 322 Politische Ökonomie 12, 101, 103, 113, 153, 155, 175, 188, 195, 197, 199, 361, 392 (s. auch Ökonomie, politische) – liberale 143, 153, 178, 181, 187, 197, 370, 372 Politische Philosophie 197, 313-314, 317318, 323, 329, 390, 392 Positivismus 188 Possessiver Individualismus 202, 211, 242, 314, 376, 403 (s. auch Individualismus, possessiver) Prädestinationslehre, calvinistische 145, 185 Präferenzen 25, 80, 89, 113, 119, 122123, 170, 200, 203, 272, 335-337, 339, 342, 354-356, 418 – der Bürger 337, 339 – expressive 335 – gegebene 122, 203, 337 – individuelle 119, 123 – zweiter Ordnung 335, 355 Präferenzklärung – argumentative 339 Prämissen der neoklassischen Ökonomik 189 Preis 74, 148-149, 157, 194, 246, 300, 396, 412-413 Preissignale des Marktes 174, 383, 386, 397, 404-405 Preisüberwacher 406 Pressefreiheit 333 Primat – der Bürgerrechte und Bürgertugenden vor der Logik des Marktes 268 – der Ethik 63, 130-131, 455 – der Gerechtigkeit 196 – der Politik (vor dem Markt) 155, 158, 209, 219, 281, 362, 377, 395, 399400, 409, 421 – der politischen Ethik 399 – der Vitalpolitik 382, 387, 419 – (moralischen) Wollens 25, 72 – des Willens 43 Principal-Agent-Problem 490

Prinzip – der Angemessenheit 105-106 – der grösstmöglichen allgemeinen Freiheit 269 – der wechselseitigen Anerkennung 83 – erwerbswirtschaftliches 146, 181, 431432, 445, 448 – liberales 392 – utilitaristisches 75-76, 191, 198, 203, 388 «Prinzip Markt» 176, 195, 329, 377 Privatautonomie 266, 268, 323, 474 Privateigentum 275, 291-294, 321, 323, 357, 375 Privatisierung 342, 374, 410 Privates (öffentliche Konstitution des) 341 Privatismus 341-342 Privatsphäre 262, 492 Privatwirtschaft 305, 427, 464, 469, 472-473 Product Stewardship 469 (s. auch Stewardship) Professionalisierung 353 Profit-Making 457-458 Profit-Spending 457-458 Property Rights 286, 402, 488 Protektionismus 417, 423 – neuer 423 Protestantismus 144 Prozess der Modernisierung 143 Public Relations 454 Publikum, räson(n)ierendes 98, 330, 332, 338 Publizität 97, 331, 342, 346, 485 – Fähigkeit der 331, 485 Rahmenbedingungen, ordnungspolitische 344, 397,464, 465, 469 Rahmendeterminismus, ökonomischer 440 Rahmenordnung (des Marktes) 209, 311, 368, 376, 391, 397-398, 401, 440, 464, 472 – vitalpolitische 421, 472 Rahmenpolitik 363, 373 Randbedingungen des Wettbewerbs 173 – vitalpolitische 470 Randnormen 401, 407, 423-424 Rating-Agenturen 359

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Rationalisierung 39, 53, 95-96, 128, 147, 156, 187, 189, 196, 233, 390, 403, 410 – der Handlungsbegründung 53 – der Wirtschaftsordnung, kommunikative 403 – ethische 53 – gesellschaftliche 156 – technische 96 Rationalisierungsprozess – geschichtlicher 38 – ökonomischer 157 Rationalismus, ökonomischer 138 Rationalität 111-113, 190 – ethische 63, 83, 481 – instrumentelle 87 – kommunikative 83, 86, 98, 157 – normative 123 – ökonomische 101, 104, 109, 111, 113, 118, 123, 130, 143, 212, 214 – sozialökonomische 17, 125, 130-132 – strategische 86-87, 157, 327 – technische 87 Rationalitätsidee, sozialökonomische 102, 125, 129, 130-133 Rationalitätsproblematik, ökonomische 112 Rationalitätsunterstellung, ökonomische 274 Rationalprinzip, ökonomisches 138, 449 Raumordnung des Weltmarktes, mehrstufige 423 Reagonomics 186, 368, 410 Real Freedom for All 226, 282, 308 Rechnungsnormen 401, 404-406, 423, 425 Recht, Rechte 32, 48, 255-264, 401-402, 424, 499 – moralisches 32, 48, 89, 106, 205, 225, 251, 253, 255-257, 283, 434 – positives (legales) 253, 257 – spezielles 294, 307 Recht auf Arbeit 291, 295, 297, 301-302, 306 – bedingtes 306 Recht auf die Gewährung des Lebensnotwendigen 225 Recht auf Eigentum 293 Recht auf Erbschaft 278 Recht auf Erwerbseinkommen, bedingtes 302

Recht auf Grundeinkommen 295 (s. auch Grundeinkommen) Recht auf Privateigentum 292-294 Recht des Stärkeren 32, 206, 251, 264, 328 Rechte vs. Güter 271-272 Rechtsnormen 31, 173, 253, 309 Rechtsstaat und Demokratie 327 Reduktion von Legitimität auf Effizienz 204 Reduktionismus, ökonomischer 175-176, 213-214 Reflexion – ethisch-kritische 39, 119, 161, 436 – ethische 15, 496 – philosophische 44 Reflexionsstopp (vor empirischen Umständen) 15, 106, 110, 123-124, 133134, 158, 166, 172, 177, 428-429, 464 Regelutilitarismus 75-81 Regulative Idee (s. Idee, regulative) Relativismus 21, 36, 40 – ethischer 21, 40-41, 54, 56 Relativität von Moraltraditionen, kulturelle 39 Rentabilitätszwang 160 Republikanismus 213, 314, 316, 318-319, 321-322, 338, 345, 348 – klassischer 315, 318, 322, 338 – liberaler 319 Res publica 259, 261, 263, 314, 321, 324325, 328, 345, 348, 350, 354, 374, 450, 472, 486 Respekt 24, 28, 30, 46, 49, 256, 267 Responsible Care 471 Restriktion 211 Return on Equity 412 Revitalisierung 316, 410 Reziprozität 46-48, 50, 53-54, 59, 62-64, 66-67, 74, 82, 91, 98, 182, 228, 231, 302 – affektive 66 – argumentative 98 – ethische 63 – kognitive 66 – moralische 46, 50, 231 – strategische 59-60, 62-63 – unvollständige 91

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Reziprozität der moralischen Gefühle 67, 182 Reziprozität zwischenmenschlicher «Ansprüche» 50, 82 Reziprozitätsprinzip 82 «Richtigkeitsvermutung» für das Gewinnprinzip 440 Richtlinien, bereichsspezifische 495 Role-taking 47, 82 (s. auch gedanklicher Rollentausch) – ideal 49-50, 82 Rollendistanz, kritische 495 Rollentausch (s. auch Roletaking) – gedanklicher 47, 50, 66 – universeller, verallgemeinerter 82, 84 Rollenverantwortung 92, 351 Rückenstützen (der Wirtschaftsbürgertugend), institutionelle 345-346, 352, 356, 493 «Ruhe und Ordnung» 55 Sachgesetzlichkeiten 133, 158, 161, 164 Sachlogik, ökonomische 11, 109, 132, 146, 161 Sachlogik des Wettbewerbssystems 150 Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung 160, 396 Sachziel vs. Formalziel (unternehmerisches) 442, 461-462 Sachzwangbegrenzungspolitik 173 Sachzwangdenken 17, 161-162, 164, 166, 172, 384, 391, 411 – ökonomisches 142, 147, 384 – paradigmatisches 162 Sachzwänge 93, 122, 141, 158-161, 164165, 171, 177, 236, 411, 438-439, 468-469 – Parteilichkeit der 159-160 – und Handlungsspielräume 139, 164-165 – zumutbare 162 Sachzwangproblem 142 Sachzwangthese 139-140, 175 Scham 28 Schleier der Unwissenheit 260, 268, 270, 484 «Schleier des Nichtwissens» 197, 313 Schmiergeld 349 Schuldgefühl 67, 180, 182

Schutz der kritischen Öffentlichkeit, rechtsstaatlicher 333 Selbst – autonomes 321 – gemeinschaftsgebundenes 322 – ungebundenes 320 Selbstachtung 26, 46-47, 64, 67-68, 231, 270-271, 278, 291-292 Selbstbegrenzung 116, 120, 170-171, 173, 241, 243, 348, 350, 358, 437, 441, 443, 459, 463 – unternehmensethische 437, 441 Selbstbehauptung (im Wettbewerb) 148, 157, 171, 223, 240, 242-243, 444, 464 – legitime 89 Selbstbehauptungsansprüche der Wirtschaftssubjekte 173 Selbstbehauptungsinteresse 92, 169 Selbstbeschränkung 171 Selbstbestimmung 14, 24-25, 44, 53, 56, 73, 141-142, 221, 230, 272, 321-322, 324, 328, 330, 355 – autonome 230, 322 – moralische 44, 73 Selbstbindung 25, 67, 69, 336, 347, 349, 355, 426, 459, 463, 470-471, 476, 490, 499 – kollektive (von Branchen) 349, 470 – moralische 67, 69, 459 – rationale 336 – unternehmensethische 476 Selbstinteresse, rationales 198, 204, 212 Selbstkritik 67, 336 Selbstreflexion 47, 67, 355, 430 – kritische 430 Selbstwertgefühl 27-28 Selektionsfunktion des Marktes 149 Self-Reliance 288 Shareholder Value 357, 410, 413, 444, 446-447, 474, 482 «Shopping for a better world» 356 «Sich im Denken orientieren» 14 Sicht der Wirtschaft, instrumentelle 222 Sinn 35, 221-222, 228-234 Sinn der Wirtschaft, sozialer 228 Sinn des Wirtschaftens 17, 224, 228, 252 – lebensdienlicher 224 Sinnerfüllung 232, 235, 238 Sinnfindung 222

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– persönliche 240 Sinnfrage (des Wirtschaftens) 218-222, 246, 289 Sinngemeinschaft 35, 222, 231 Sinnkrise 220, 239 Sinnorientierung des Wirtschaftens 222, 228 Sinnverkehrung des ökonomischen Fortschritts 236 Sitten 31, 33, 69, 142 Sittlichkeit 30, 44, 68, 82, 328 Skeptizismus 21, 40, 42 – ethischer 40-41, 54, 56, 185, 321 «Sklaverei» des Marktes, «herrenlose» 152 Soft Strategies 454-455 Solidargemeinschaft 225, 329 Solidarität 28, 32, 36, 46, 119-120, 283, 296, 302, 306, 315, 414, 478, 491 Solidaritätsbereitschaft 227, 311 Sozialdemokratie 388 Sozialdumping 417, 424 Sozialerbschaft 298 Sozialismus 185, 364 Sozialklauseln 417, 424 Sozialökonomie 223 Sozialökonomik 418 Sozialperspektive 53 Sozialphilosophie 196-197, 202, 212 Sozialpolitik 227, 247, 285, 385-387 – emanzipatorische 227, 247 – kompensatorische 227 Sozialprodukt 225, 420, 458 Sozialrechte 264, 306, 375 Sozialstaat 186, 227, 263, 289, 337, 410 Sozialverträglichkeit 36, 252 Sozialzusammenhang 211, 322 Spekulation 357-358, 413 Spekulationsmentalität 357-358 Spendenethik 457, 473 Spielregeln 42, 79, 81, 173, 203, 209, 211, 265, 267, 342, 344, 349, 363, 366, 397-398, 415, 436, 464, 469, 498-499 Spieltheorie 88 Spillovers 417 Sprachpragmatik, transzendentale 83 Sprechsituation, ideale 83, 95 Staatsbürger 98, 173, 262, 267-268, 280,

311, 321, 324, 327-328, 330, 333, 335, 343, 398, 422 Staatsbürgerrechte 261, 263, 277 Stakeholder 430, 444, 446-447, 459, 473474, 476-479, 481-482, 485, 487-490, 493-494, 498-499 Stakeholder Advisory Board 489 Stakeholder Approach 476, 479, 484 Stakeholder Bill of Rights 489 Stakeholder Board of Directors 489 Stakeholder-Ansatz 484 Stakeholder-Ansprüche 446-447, 474, 484 Stakeholder-Dialog 473, 484, 488 Stakeholder-Konzept 479 Stakeholder-Rechte 476, 488 Stakeholder-Value-Ansatz 481 Stakeholding 298 Standards (und Labels) 357 Standesethik 353 Standesethos 353, 436 Standeskodex 353 Standortbedingungen 412-414 Standortwettbewerb (globaler) 227, 245, 254, 279, 410, 415 Standpunkt – der Moral (moral point of view) / moralischer 15, 17, 24, 42, 45, 51, 53, 56, 59-60, 65, 73, 84, 107, 115, 123, 132, 179, 255, 306 – des Eigeninteresses 61 – des unparteiischen Zuschauers 65, 70, 178 – rein ökonomischer 193 – postkonventioneller 63 – universalistischer 65 – vernunftethischer 15, 45, 56, 59, 60, 65, 98 Status-quo-Problem 205, 209-210, 271 Stewardship 458, 469 (s. auch Product Stewardship) «Strafe» des Marktes 185 Streben nach Erfolg 245 Streben nach Wettbewerbsfähigkeit 159 Strebensethik 75 Struktur der Moral, soziale 73 Struktur moralischer Ansprüche, intersubjektive 52 Strukturen und Verfahren deliberativer Politik 340

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Subjektqualität 30, 46-47, 232, 256 – humane 46, 232 Subsidiaritätsprinzip 281, 329, 424 Subsistenzwirtschaft 143 Sympathie 66, 182 «System der natürlichen Freiheit» 153154, 180, 182 System und Lebenswelt 156 Systembedingungen, marktwirtschaftliche 439 Systembeteiligungsrechte 290 Systemcharakter des Marktes 153 Systemdarwinismus 373 Systemdebatte 315, 318, 363 Systemimperative 439 Systemkonformität 161, 384 Systemlogik des Marktes 362 Systemperspektive des «freien» Marktes 154 Systemrationalität 13, 140, 154-157, 159160, 218 Systemtheorie 153-154, 167 Systemtheorie des Marktes 154 Szientismus 103, 188-189, 390, 392, 395 Tätigsein 34, 145, 230, 232, 355 Tauschverhältnisse 206 Tauschvertrag 157, 207 Tauschwert 148 Technikethik 109 Terms of trade 206 Thatcherism 186, 368, 410 Theorie der Demokratie, ökonomische 329, 334-335 Theorie der ethischen Gefühle 65, 69, 178, 180, 182 Theorie der Moral, ökonomische 114 Theorie der Verfügungsrechte 286 Toleranz 40, 240 Topologie, wirtschaftsethische 18, 134, 309 Tradition, moralische 38 Transaktionskosten 117, 394 Transzendentalphilosophie 72, 85 Transzendentalpragmatik 85 Trittbrettfahrer 27, 80 (s. auch Free rider) Tugend 67, 252-253, 326-327, 338, 344, 349, 434 – wirtschaftsbürgerliche 282, 343-346, 349-350

– politische 314, 325 – republikanische 317, 324, 326, 333, 342, 345, 370 Tugendethik 33 Tugendzumutung 313, 325 Überhöhung der Logik des Marktes, normative 137, 139 Überhöhung des Eigeninteresses, normative 176 Überhöhung des Gewinnstrebens, normative 182 Umweltklauseln 424 Umweltökonomik 418 Umweltstandards 372, 471 Unfreiheit, ökonomische 279 Ungehorsam, ziviler 257-258, 489 Ungleichheit 255, 262, 264, 269-270, 276, 308 United Nations Development Program (UNDP) 288-289 Universalisierungsprinzip 46, 50, 59, 73, 84, 176, 205, 260 – regelutilitaristische Form des 78 Universalpragmatik 85 Unmöglichkeitstheorem 442, 446 «Unmöglichkeit von Moral im Markt» 165 Unsichtbare Hand (s. auch Invisible Hand) 140, 178, 182, 393, 455, 457 Unterentwicklung 288 Unternehmen, Unternehmung 312, 428431, 438, 442, 445-446, 463-466, 474, 489 – transnationale 425 Unternehmensdialog 482-483 Unternehmensethik 18-19, 126, 427-430, 433-437, 439, 441, 449-452, 474, 484485, 487, 498 – instrumentalistische 453-456 – integrative 429-430, 451, 462-473 – karitative 456-459 – korrektive 459-462 – Lückenbüsser-Konzeption der 441 – republikanische 451, 469 Unternehmensethik unter Sachzwangbedingungen 437 Unternehmenskommunikation 482-483 Unternehmenskultur 496-497 Unternehmenspolitik 19, 430, 454, 459,

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462-463, 469, 473-475, 477, 484-485 – deliberative 16, 473, 475, 484 – dialogische, dialogorientierte 482 Unternehmensverfassung 429, 474, 488490, 498-499 – grundrechtorientierte 490 Unternehmer, Neuer 473 Unternehmerethos 181, 433-436, 445, 456 – (früh-)modernes 181, 456 – kapitalistisches 433-434 – konventionelles 456 Unternehmertum 146, 291 Unternehmung (s. auch Unternehmen) – als pluralistische Wertschöpfungsveranstaltung 430, 474 – als quasi-öffentliche Institution 404, 474, 479, 489 – Aussenbeziehungen der 454 – moralische Verpflichtungen der 480 – privatistisches Modell 445 Unterschiedsprinzip 269-270 Unverantwortlichkeit, organisierte 469, 498 Urteile, moralische 24, 29, 31, 106-107 Urteilsbildung, moralische 66-67 Urteilsfähigkeit, moralische 28-29 Urteilsvermögen, moralisches 28-29, 44 Urzustand 197, 198, 260, 268, 270, 271 Utilitarismus 78-80, 192-193, 196-197 Value added 217 Verallgemeinerbarkeit des Reziprozitätsprinzips 48, 59 Verallgemeinerungskriterium – regelutilitaristisches 79, 80, 120 – teleologisches 76, 80 Verallgemeinerungsprinzip 70-71, 78, 80 – konsequentialistisches 78, 80 Verantwortbarkeit 90, 169, 434, 436, 438, 462, 484, 488 Verantwortlichkeit 28, 91, 94, 165, 170, 253, 355, 393, 435, 441, 445, 459, 465, 469 – organisierte 354, 493, 496 Verantwortung 28, 91, 94, 165, 170, 253, 355, 393, 435, 441, 445, 459, 465, 469 Verantwortungsdilemma 351, 353 Verantwortungsethik 76-77, 86, 90-91, 93-94, 99, 428

– prinzipienorientierte 76-77 Verantwortungskultur 431, 495, 498-499 Verantwortungszurechnung 346 Verbindlichkeiten – moralische 21, 26, 35, 36, 40, 44-45, 48, 75, 322, 359 – normative 34, 36, 40, 51, 157 – zwischenmenschliche 24, 27, 28, 56, 200, 231, 286 Verbindlichkeitsanspruch moralischer Normen 31 Verbraucherorganisation 356 Verein für Socialpolitik 104, 124, 188, 206 Verfahren des Diskurses, ideelles 340 Verfahrenslegitimation, deliberative 339 Verfassung 98, 209, 266, 324, 326-329, 333, 345, 422, 488 – republikanische 326-327 Verfügungsmacht 281, 286, 477 Verfügungsrechte 286-287, 402-403 Verfügungsrechtsordnung 402-403 Verfügungswissen 108 Verhalten, moralanaloges 117 Verhaltensgrundsätze 455, 475, 494 Verletzlichkeit, moralische 44, 46 Verlierer 192, 242, 244, 302 Vermögen 150, 211, 254, 270-271, 276, 304, 396 – moralisches 267 Vernunft 70-72 – ethische 12-13, 66, 101-102, 125, 214, 320, 485 – ethisch-kritische 68 – ethisch-politische 326 – öffentliche 340 – ökonomische 12, 19, 113, 124, 129, 218-219, 401 – praktische 30, 42, 71, 83, 85, 208, 213 – reine 72 Vernunftethik 14-15, 21-22, 43-44, 50-51, 59, 83, 107-108, 222, 258, 329, 429 – des Wirtschaftens 14-15, 17, 22, 101102, 125-126, 132-134 – humanistische 21, 43 – moderne 14, 44, 64, 108, 134, 258, 329 Vernunftgebrauch, öffentlicher 97, 267, 268, 308, 316, 324-325, 329, 330, 333, 342, 344, 346, 347, 354, 363, 391, 395, 399, 401, 483

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Vernunftlegitimation 339 Vernunftrecht 258 Vernunftstandpunkt der Moral 44, 50, 54, 85 Versagen – des Marktes (s. Marktversagen) – ordnungspolitisches 470 Verselbständigung der ökonomischen Rationalität 137 Verständigung 137 – rationale 82 Verständigungsbereitschaft 342 Verständigungsgegenseitigkeit 91, 94 Verständigungsordnung 98, 403 Verständigungsorientierung 86, 91, 93, 157, 454, 483 Verständigungspotentiale, unternehmenspolitische 484 Verständigungssituation, ideale und reale 83, 85 Verständigungsverhältnisse – gesellschaftliche 92, 95-96 – politisch-ökonomische 133 Verteilung 131, 186, 193, 225, 247, 251, 269-270, 275, 297, 303-305, 380, 474, 494 – natürliche 212, 276, 383 Verteilungsfragen 189, 191, 193, 204, 396 Verteilungsproblem 193 – soziales 254 Vertragsethik 208 Vertragsmoral 55 Vertragstheorie, zweistufige 198, 207 Vetorecht 204, 208-209, 211, 395, 423 Vision 298, 308, 423, 466-467 Vitalkonformität 382, 386 Vitalordnung 379 – weltregionale 423 Vitalpolitik 366-367, 375, 379-380, 382385, 387-388, 419, 421-422, 472 – globale 422 Vollbeschäftigung 247, 388 Vorteilslogik 270 Vorteilsmaximierung 273, 497 Vorteilstausch 157, 207, 271, 277, 321, 328, 395, 403, 482 – generalisierter 205, 210, 395 – kontraktualistischer 321, 482 Wachstumsideologie 192

Wachstumszwang 157 Wahl der Sachzwänge, strategische 171, 468 Wahrhaftigkeitstest, unternehmensethischer 470 Währungspolitik 412-413 Warentest 356 Washington Consensus 365, 375 Weltanschauung 14, 41, 187, 189, 341, 491 – ökonomische 138 Weltethos 42 Weltgemeinwohl 373, 411, 416, Weltoffenheit 25 Weltöffentlichkeit, kritische 426 Weltreligionen 40, 42 Weltwirtschaftskrise 369, 414 Weltwirtschaftsordnung 308, 416 Werbung 238, 356 Wertorientierungen 42, 341, 343 – traditionelle 38 Wertschöpfung 132, 217-218, 252, 357358, 419, 463-465 – betriebliche/unternehmerische 429, 446, 450, 463-465, 467-469, 494, 498 Wertschöpfungsrechnung 494 Wertschöpfungsveranstaltung 430, 474, 479 Wertzusammenhang des Wirtschaftens – lebenspraktischer 218 Wettbewerb 121, 140-141, 147-152, 157, 159, 161, 173-176, 240-246, 371-374, 382, 397, 409, 469-470 – als Entdeckungsverfahren 184 – fairer 349, 381, 409, 471 – globaler 372, 412, 414-416, 418, 425 – unlauterer 344, 471, – wirksamer 317, 367, 373, 376, 379, 415 Wettbewerb der Kulturen 240, 245 Wettbewerb der Rahmenordnungen 152, 364, 371-372, 377, 409, 414-415, 425 Wettbewerb der Standorte (s. auch Standortwettbewerb) 372, 412, 416, 421 Wettbewerbsbegrenzung 158, 173-174, 344 Wettbewerbsdruck 157-158, 173 Wettbewerbsfähigkeit 149, 152, 159-160, 242, 254, 374, 377, 410, 419-421 – internationale 254, 374, 377, 410, 419-421

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– persönliche 242 Wettbewerbsintensität 174 Wettbewerbsneutralität 346, 397-398 Wettbewerbsordnung 147, 380-382, 384, 388 – globale 415 Wettbewerbspolitik 367-368, 374, 376380, 382, 400, 415 – Frage nach der optimalen 415 Wettbewerbsposition 149, 151-152 Wettbewerbsvorteil(e) 222, 279, 302, 344, 424 – unlautere 344, 417, 424 Wettbewerbszwang 149, 157, 173-174 Whistleblowing 354, 493 «Wie du mir, so ich dir» 54, 63 Wille, guter 25, 29, 35, 50, 68-72, 86, 167, 205, 345 Wille zum Sinn 221, 248 Wille zur Moral 36 Willensfreiheit 24, 71-73, 163 Willkür 253, 256, 279, 344 Willkürfreiheit 211, 264, 279, 324, 380, 491 Wirkungsrichtung des Wettbewerbszwanges 174 Wirtschaften als «Wertschaffen» 218 Wirtschaftsbürger 15, 277, 282-283, 290, 292, 311, 316, 330, 343, 346-348, 350-351, 354, 357, 363, 391, 401, 403, 472, 479 – Begriff des 282, – mündiger 15, 283, 346, 391, 399, 479 Wirtschaftsbürger als – kritischer Kapitalanleger 357-359 – Organisationsbürger 350-354 – reflektierender Konsument 354-357 Wirtschaftsbürgerethik 18-19, 311, 313, 343, 359 Wirtschaftsbürgergesellschaft 479 Wirtschaftsbürgerrecht(e) 248, 261-263, 279, 281-283, 289-294, 307-308, 346, 402 Wirtschaftsbürgersinn, republikanischer 398 Wirtschaftsbürgertugend 18, 282, 343, 345-346, 350 – lebbare 345 Wirtschaftsethik 12-19, 101-102, 135

– funktionalistische/instrumentalistische 121, 135, 453 – integrative 14-15, 101-102, 124-135, 462 – korrektive 109-111, 135, 389, 459 Wirtschaftsethik als – angewandte Ethik 102-103, 108, 114 – normative Ökonomik 112-114 – politische Ethik 17, 133, 399 Wirtschaftsethos 34, 146, 177, 181 – protestantisches 181 Wirtschaftsfreiheit 265, 281, 283, 388 Wirtschaftsleben 137, 142-143, 223, 248, 347, 350 Wirtschaftsliberalismus 147, 149, 182, 186, 264, 277, 279-280, 313, 315, 386 Wirtschaftsordnung 104, 120, 150, 179, 215, 283, 311, 361, 365, 403, 428429, 469 – als Rechtsordnung 380 – natürliche 179, 393 – sozialverpflichtete 283 Wirtschaftspolitik 137, 161, 186, 192, 195, 227, 236, 254, 301, 373, 376377, 381, 386-387, 390-392 – demokratische 391, 394-396, 399 – technokratisches Modell rationaler 390 Wirtschaftssubjekt 150, 162, 167, 171, 282 Wirtschaftswachstum 11, 153, 157, 192, 227, 234-235, 237, 287-288, 409-410 Wohlfahrtsökonomik 191, 194, 203 Wohlfahrtsstaat 243, 248, 289, 409 Wohlfahrtstheorie 127, 191, 194, 196197, 203, 440 «Wohlstand für alle» 388 Wohltätigkeit 427, 457, 474 Wohlwollen 68, 77, 175, 478 Wohnungsmarkt 148, 406 Working poor 300 World Trade Organization (WTO) 284, 415-418, 424 Worst case 201 Würde (s. auch Menschenwürde) 46, 48, 51, 56, 73-74, 89, 191, 196, 205, 212, 255-256, 491 Zeitknappheit 237 Zeitpolitik 247 Zeitsouveränität 247, 304

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Zeitwohlstand 241, 247 Zivilcourage 280, 351, 492 Zivilgesellschaft (s. auch Bürgergesellschaft; Civil Society) 280, 296, 321, 329 Zivilisierung des Marktes 281 Zoon politikon 318 Zulassungsnormen 408 Zumutbarkeit (moralischer Ansprüche) 106, 169-170, 438, 469, 471, 475, 484, 488 Zumutbarkeit vs. Verantwortbarkeit 169170, 172, 499 Zumutbarkeitsdiskurs 106, 172-173, 475 Zumutbarkeitsproblem 142, 159, 162, 167, 169-170, 472 Zunftordnung 143 Zurechenbarkeit (von Verantwortung) 77, 309, 346 Zurechnungsfähigkeit 24 Zurechnungsnormen 405-406

Zusammenleben – gerechtes und solidarisches 25, 36, 222 Zuschauer, unparteiischer 65-66, 68-70, 178-179, 231 Zuträglichkeit 218 Zwang (des Wettbewerbs) 141, 149, 157, 173-174 Zwang zur Gewinnerzielung/-maximierung 168, 437 Zwangszusammenhang (marktwirtschaftlicher) 147, 149f., 155, 159f. Zweckformel (des KI) 74 Zweckrationalität 63, 87, 113, 117 Zweidrittelgesellschaft 227, 254, 416 Zwei-Welten-Konzeption (von Ethik und Ökonomik) 109, 113, 124-128, 132, 138, 401, 462 Zwischenmenschlichkeit (s. auch Logik der Zwischenmenschlichkeit) 29, 56 Zynismus 48, 172f., 202, 212, 456 – methodischer 172, 212

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