Ineichen/Ruckstuhl, Stadtfauna Zürich

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Bauchige ­ werghornschnecke Z Carychium minimum

Körper weiß bis gelblich, mit zwei geraden Fühlern, Augen an deren Basis. Bis zu vier Generationen pro Jahr. Zwitter. Begattung einseitig : Ein Tier fungiert als Männchen, das andere als Weibchen, bei dem der Penis zurückgebildet wird. Die sehr großen Eier ( 0,4 mm ) werden einzeln abgelegt. Ernährt sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial. Die Aufhebung von Drainagen und die Umwandlung von Nadelholz- in Laubholzpflanzungen im Zürcher Wald würden der Art sehr dienen. Häufig gemeinsam mit der Schlanken Zwerghornschnecke ( C. tridentatum ), die fast gleich aussieht, jedoch etwas schlanker ist ( Durchmesser des Gehäuses meist kleiner als halbe Höhe ). Diese lebt ebenfalls in der Streu, ernährt sich ähnlich und ist in Laubwäldern allgemein verbreitet und häufig.

Gehäuse winzig : 1,6 – 2,2#0,9 – 1,1 mm. Durchmesser meist größer als halbe Höhe. Spindelförmig ; 4,5 leicht ­konvexe Umgänge. Mundsaum verdickt, zurückgeschlagen, «3-zähnig». Nabel geschlossen. Farblos, durchscheinend, Seidenglanz. In der Streu und an liegendem Totholz in dauernd nassen, kalkreichen Bio­ topen. Moore, nasse Laubwälder und Landröhrichte. Zürich : Zerstreute Vorkommen in entsprechenden Lebensräumen.

Kornschnecken Chondrinidae

Das Roggenkorn lebt am Üetliberg und besiedelt steinige oder felsige Wälder. Sein Gehäuse ist grau oder braun, regelmäßig rippenstreifig und trägt keinen Nackenwulst. Zwei weitere Vertreter der Familie der Kornschnecken sind in Zürich möglicherweise ausgestorben : die Wulstige Kornschnecke und das Haferkorn. Die gesamtschweizerisch gefährdete Wulstige Kornschnecke ( Gehäuse mit Nackenwulst ) lebt im oder am Boden von Halbtrockenrasen. Im Wehrenbachtobel konnte 2005 noch ein altes Gehäuse gefunden werden. Das Haferkorn besitzt ein rotbraunes, fein und unregelmäßig gestreiftes Gehäuse und besiedelt warme, kalkreiche Felsen, wo es sich von Flechten ernährt. Der letzte datierte Nachweis aus Zürich stammt vom Üetliberg – von 1801.

Gehäuse : Hoch aufgewunden, walzigeiförmig bis zylindrisch ; 6 – 10 schwach bis gut gerundete Umgänge. Mund mit 7 – 8 Zähnen bestückt. Nabel eng. Grau bis bräunlich, matt. Mehrjährig. Von links : Roggenkornschnecke ( Abida secale ) : 6 – 8,5#2,3 – 2,8 mm ; Wulstige Kornschnecke ( Granaria f­ rumentum ) : 6,5 – 8#2,7 – 3 mm ; Westliche Haferkornschnecke ( Chond­ rina avenacea ) : 6 – 8#2,3 – 2,5 mm. Zürich : Üetliberg, Wehrenbachtobel, teilweise sehr selten oder verschwunden.

Stadtfauna Satz Teil 1.indd 69

gefährdet ( Wulstige Kornschnecke )

17.12.2009 12:02:56 Uhr


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