Hans Otto Theater - Spielzeit 2016 - 2017

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spielzeit 2016-2017


inhalt

2 Zum Geleit

10 auf einen Blick

17 premieren

51 wiederaufnahmen

69 zu gast aus cottbus

87 für junge zuschauer

73 reihen und Ausserdem

129 ensemble 183 regisseure 206 Förderkreis 209 theaterkasse und kartenkauf 218 abonnements 232 ensemble und Mitarbeiter 239 Kontakt … Impressum … partner


zum geleit

In dieser Spielzeit erwarten Sie 22 Neuproduktionen, darunter zwei Uraufführungen und eine deutschsprachige Erstaufführung. Hinzu kommen mit »Wildwuchs. Junge Texte fürs Theater« und »Scenic Reading. Junge Texte für Film und TV« zwei Festivals. Zusätzlich steht ein Repertoire von 21 weiteren Stücken zur Verfügung. Präsentiert von einem hochmotivierten und engagierten Ensemble, das mit viel Ehrgeiz und Können uns teilhaben lässt. Woran, fragen Sie? Am Leben in dieser Welt, sage ich. An seinen frohen und glücklichen Seiten, die uns lachen lassen. An dem, mit dem man nicht konfrontiert sein möchte. An dem, was geändert werden müsste, und an dem, was schon immer so war. Theater bewegt, beschäftigt, berührt uns.

Dr. Dietmar Woidke

Ministerpräsident des Landes Brandenburg

Liebe Theaterbesucherinnen und Theaterbesucher, sehr geehrte Gäste, es hat sich herumgesprochen: Potsdam hat vieles zu bieten, auch Theater! Die Landeshauptstadt wächst und wächst und mit ihr die städtische Gesellschaft. Der Kulturstandort Schiffbauergasse nahm und nimmt eine immer stärkere Bedeutung bei den Potsdamern und ihren Gästen ein. Daran hat das Hans Otto Theater einen großen Anteil, denn es versteht sich als ein »Raum der Selbstvergewisserung und der Auseinandersetzung« angesichts gesellschaftlicher Herausforderungen. Es setzt Zeichen für Toleranz, Solidarität und Freiheit.

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Und so stehen Fragen der Zeit wie Heimat, Flucht und Ankunft auf dem Programm, aber wiederum auch viele Kinder- und Jugendproduktionen, Komödiantisches und Klassisches ebenso wie Musikalisches. Das Theater lebt, und wenn man sich seine Partner anschaut, dann sieht man, welche »Kreise« es inzwischen zieht. Ich wünsche Ihnen in der neuen Spielzeit viele gute und eindrückliche Stunden im Hans Otto Theater, dem Ensemble viel Spielfreude und der Intendanz weiterhin eine glückliche Hand bei der künstlerischen Leitung. Ihr

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Ein Beispiel dafür ist Ferdinand von Schirachs Debütstück »Terror«, das Sie ab Oktober 2016 mit der Abwägung von Schuld und Verantwortung konfrontieren wird. Im November folgt die Gegenwartskomödie »Familiengeschäfte« von Altmeister Alan Ayckbourn, die sich mit dem Niedergang eines Familienunternehmens beschäftigt, das auf den Konkurrenzdruck der globalisierten Wirtschaft nur mit organisierter Kriminalität zu antworten vermag – auch das ein topaktuelles Thema.

Dr. Martina Münch

Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Sehr geehrte Damen und Herren, das Hans Otto Theater bezieht sich auch in seiner diesjährigen Spielplanung auf die Lebenswirklichkeiten in unserer Gesellschaft und greift gesellschaftliche Wandlungsprozesse auf. Große klassische Stoffe von Lessing und Grillparzer und moderne Stücke zeitgenössischer Autoren – getragen von den strahlkräftigen Schauspielerpersönlichkeiten des Theaters – bieten Ihnen erneut eine große Bandbreite von Spielweisen und Regiehandschriften.

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Die Stadt Potsdam bildet den Mittelpunkt gleich zweier Uraufführungsprojekte: Zum einen ein dokumentarischer Theaterabend über Flucht und Heimat unter Mitwirkung von Potsdamer Akteuren, die als Flüchtlinge gekommen sind. Zum anderen ein Stück, das an ein 1930 entstandenes, später verschollenes und erst Anfang der 1990er Jahre wiederentdecktes Gemälde von Lotte Laserstein mit dem Titel »Abend über Potsdam« anknüpft, in dem es um einen prophetischen Vorausblick auf den Zusammenbruch des bürgerlichen Zeitalters und den Beginn einer barbarischen Ära mit Gewalt, Vernichtung und Vertreibung geht. Die themen- und produktionsstarke Spielplanung 2016/17 lädt Sie zu insgesamt 22 Neuproduktionen ein. Daneben können sich die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer auf sieben Neuentdeckungen, Uraufführungen und Märcheninszenierungen sowie vier Premieren des Theaterjugendclubs freuen. Ich lade Sie herzlich ein: Lassen Sie sich von den Aufführungen des Hans Otto Theaters und seiner Schauspielerinnen und Schauspieler mitreißen, anrühren und zum Nachdenken anregen! Ihre

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teten eingesetzt. Dafür spreche ich dem gesamten Team meine hohe Anerkennung aus. Neben dem Engagement für die Region ist ein besonderes Markenzeichen des Hans Otto Theaters die herausragende Kinder- und Jugendarbeit. Die jungen Zuschauer erfahren hier Theater als Schule des Sehens, Fühlens und Denkens und als Ort der gemeinsamen Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenswirklichkeit.

Jann Jakobs

Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam

Liebe Potsdamerinnen und Potsdamer, liebe Gäste, gerade angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen sind Kunst- und Kulturorte als Räume der Selbstvergewisserung und der Auseinandersetzung wichtiger denn je. Das Hans Otto Theater, das Theater der Landeshauptstadt Potsdam, macht genau das möglich. Hier, in diesem wunderbaren Ambiente, kann man Stücke, Texte und Projekte von Gegenwart bis Klassik, von Drama bis Komödie in interessanten künstlerischen Auffassungen und spannungsvollen ästhetischen Gegensätzen erleben. Man trifft sich, um spielerisch über gemeinsame Perspektiven und Maßstäbe zu reflektieren und sich mit dem aktuellen Zeitgeschehen auseinanderzusetzen. Das Ensemble unter der künstlerischen Leitung von Intendant Tobias Wellemeyer verfolgt seit Jahren konsequent diesen gesellschaftlich orientierten Ansatz und hat sich seit dem letzten Jahr aktiv für die Willkommenskultur und Integration von Geflüch-

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Liebe Theaterfreunde, wenn Sie durch dieses Spielzeitheft blättern, werden Sie wieder eine breite Themenvielfalt finden, die für alle Vorlieben und Interessen etwas bietet und es aufs Neue lohnenswert macht, die imaginäre Theaterwelt zu betreten. Sie können aus insgesamt 22 Neuproduktionen, darunter zwei Uraufführungen und eine deutschsprachige Erstaufführung, wählen. Die Stoffe reichen von Gegenwartsstücken wie »Terror« von Ferdinand von Schirach bis hin zu Klassikern wie »Das goldene Vlies« von Franz Grillparzer. Ebenfalls gespannt sein darf man auf die neue Programmreihe mit Kunst und Diskurs, die unter dem Titel »Stadt der Zukunft« in der Reithalle startet. Der künstlerische Bogen ist wieder weit gespannt und überrascht mit einer gewaltigen Themenauswahl, die für jeden etwas Passendes bereithält. Und mit Sicherheit wird das Ensemble des Hans Otto Theaters aufs Neue mit starken Geschichten, interessanten künstlerischen Interpretationen und leidenschaftlichem Schauspiel überzeugen. Sehr geehrte Damen und Herren, liebes Publikum, lassen Sie uns daher gemeinsam am 17. September 2016 mit dem traditionellen Großen Theaterfest die Eröffnung dieser vielversprechenden neuen Spielsaison feiern!

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zum geleit

tobias wellemeyer

Intendant des Hans Otto Theaters Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, liebe Freunde des Theaters, herzlichen Dank für eine sehr erfolgreiche gemeinsame Saison 2015/2016! Für unsere neue Spielzeit haben wir für Sie vor allem Geschichten von hervorragenden heute lebenden Autoren ausgesucht. Sie erzählen direkt von uns und von heute, in unerhörten Begebenheiten. Ihre Figuren durchlaufen Übergänge. Sie wagen sich aus ihren Herkünften hervor und betreten schwankenden Boden. Rasch lernen sie, daß alles anders war, als sie dachten. Wir möchten Mut machen, die unerwartete Wendung auszuhalten, gegen den Wind weiterzugehen. Auch Widersprüche können Orientierung geben. Der Zerfall von Gewißheiten fordert heraus zur Gestaltung. Differenzen bedeuten Möglichkeiten. Im Pulitzerpreisstück »Geächtet« muß der karrierebewußte Anwalt Amir in der Krise erkennen, daß seine politisch korrekt durchdesignte Identität seinen emotionalen Energien und denen seiner Freunde und Nachbarn nicht standhält. Im Augenblick der Prüfung brechen die verdrängten Kränkungen seiner Biografie als Aggression hervor. »Abend über Potsdam« heißt das Hauptwerk der

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Berliner Künstlerin Lotte Laserstein von 1930. Das Autorenteam Lutz Hübner und Sarah Nemitz beschreibt in seinem gleichnamigen neuen Stück die Entstehung des Gemäldes. Eine sich rasant polarisierende politische Situation zwingt alle Figuren, persönlich Haltung zu beziehen. Unerwartet spürt der Zuschauer, daß sie alle nach der Gestaltung des Heute fragen. Wir zeigen die Uraufführung. In Lessings heiterem Aufklärungsmodell »Nathan der Weise« ist nichts, wie es zunächst scheint. Hinter den religiös abgegrenzten Selbstbildern der Figuren offenbart die Handlung ein verblüffendes Patchwork alternativer Beziehungsvarianten. Auch gegenwärtig zwingen religiös aufgeladene politische Konflikte Menschen im Nahen Osten zur Flucht. Die Autorin Maxi Obexer setzt sich im europäischen Kontext seit langem mit Migrationsgeschichten auseinander. Gemeinsam mit dem Regisseur Clemens Bechtel erarbeitet sie einen dokumentarischen Theaterabend unter Beteiligung von Flüchtlingen, die heute in Potsdam leben. Kunst öffnet Räume, die vor der Sprache liegen. Peter Handke schrieb ein Stück ohne Worte. Einen zunächst leeren Platz überqueren nach und nach Hunderte verschiedener namenloser Menschen, Auffällige und Unauffällige, bekannt Scheinende und gänzlich Fremde, Häßliche und Schöne, Verrückte und Clowns, Müllfahrer und Götter, Liebespaare, Einsame. Sie schlendern, sie hasten, sie stolpern, sie verweilen. Das Licht wechselt, aber es fällt kein Wort. Das einzige, was wir Zuschauer hier zu tun haben, ist staunend zu beobachten und uns einer Szenerie zu öffnen, für die es lange keine Begriffe und keine Erklärungen gibt. Wir laden Sie ein, mit uns über die »Stadt der Zukunft« zu diskutieren. Künstler, Wissenschaftler und Gesprächspartner aus Potsdam reden und streiten über die Gestaltung unseres künftigen Lebens. Seien Sie mit dabei, besuchen Sie uns! Wir freuen uns auf Sie! Ihr

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auf einen Blick

premieren 2016-2017

Geächtet

von Ayad Akhtar Regie Elias Perrig Premiere 23. September 2016 Spielort Neues Theater

Die Wiedervereinigung der beiden Koreas von Joël Pommerat

Regie Stefan Otteni Premiere 8. Oktober 2016 Spielort Neues Theater

Terror

von Ferdinand von Schirach Regie Andreas Rehschuh Premiere 14. Oktober 2016 Spielort Reithalle

Israel in Egypt Potsdamer Winteroper 2016 von Georg Friedrich Händel

Szenisches Oratorium Musikalische Leitung Konrad Junghänel Regie Verena Stoiber Premiere 24. November 2016 Spielort Friedenskirche Sanssouci Koproduktion mit der Kammerakademie Potsdam

Familiengeschäfte von Alan ayckbourn

Regie Tobias Wellemeyer Premiere 3. Dezember 2016 Spielort Neues Theater

People Respect Me Now von Paula Stenström Öhman

Deutschsprachige Erstaufführung Regie Annette Pullen Premiere 10. Dezember 2016 Spielort Reithalle Koproduktion mit der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

Die schönen Dinge

von virginie despentes Regie Wojtek Klemm Premiere 13. Januar 2017 Spielort Reithalle

Das goldene Vlies

von Franz Grillparzer Regie Alexander Nerlich Premiere 27. Januar 2017 Spielort Neues Theater

Nathan der Weise

von Gotthold Ephraim Lessing Regie Tobias Wellemeyer Premiere 17. Februar 2017 Spielort Neues Theater

Gehen und Bleiben von maxi obexer

Ein dokumentarischer Theaterabend über Flucht und Heimat Regie Clemens Bechtel Premiere 17. März 2017 Spielort Reithalle

Abend über Potsdam von Lutz Hübner

Uraufführung Regie Isabel Osthues Premiere 7. April 2017 Spielort Neues Theater

Dogville

von Lars von Trier Regie Christoph Mehler Premiere 22. April 2017 Spielort Neues Theater

Der Tod und das Mädchen von Ariel Dorfman

Regie Christian von Treskow Premiere 2. Juni 2017 Spielort Reithalle

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Die Stunde da wir nichts voneinander wußten

wiederaufnahmen 2016-2017

von Peter Handke

Ein Sommernachtstraum

Regie Alexander Nerlich Premiere 9. Juni 2017 Spielort Neues Theater Kooperation mit dem Kleist Forum Frankfurt (Oder)

von william shakespeare

Regie Kerstin Kusch Spielort Neues Theater

Ein seltsames Paar Sommer-Open-Air

Schöne neue Welt

Regie Niklas Ritter Premiere 23. Juni 2017 Spielort Gasometer

Regie Alexander Nerlich Spielort Neues Theater

Wildwuchs

Illegale Helfer

von Neil Simon

von Aldous Huxley

Junge Texte fürs Theater festival Gemeinschaftsprojekt mit der Universität der Künste Berlin wann Februar 2017 wo Reithalle

von Maxi obexer Deutsche Erstaufführung Regie Yvonne Groneberg Spielort Reithalle

Scenic Reading Junge Texte für Film und TV

Peer Gynt

Gemeinschaftsprojekt mit der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf wann Mai/Juni 2017 wo Reithalle Forum

von Henrik Ibsen Regie Alexander Nerlich Spielort Neues Theater

Drei Schwestern

von anton Tschechow Regie Tobias Wellemeyer Spielort Neues Theater

Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt

Regie Niklas Ritter Spielort Neues Theater

Bilder deiner großen Liebe von Wolfgang Herrndorf

Regie Tobias Wellemeyer Spielort Reithalle

Unsere Premieren für junge Zuschauer finden Sie ab Seite 87.

Kruso

von Lutz Seiler Regie Elias Perrig Spielort Neues Theater

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reihen

»Kunst«

von Yasmina Reza Regie Tobias Wellemeyer Spielort Neues Theater

Das schwarze Wasser

Stadt der Zukunft Programmreihe mit Kunst, Diskurs und Begegnung

von Roland Schimmelpfennig

Welches Land wollen wir sein?

Regie Elias Perrig Spielort Neues Theater

Die Debatte in Deutschland

Juckreiz in der Seele Liederabend

Märkische Leselust

Musikalische Leitung Reinmar Henschke Spielort Reithalle Foum

Lesereihe des Hans Otto Theaters

SIE will, ER darf und EINER muss Liederabend

Kindergeschichten für Groß und Klein

Musikalische Leitung Jörg Daniel Heinzmann Spielort Reithalle Forum

La Cage aux Folles (Ein Käfig voller Narren)

Musical von Jerry Herman und Harvey Fierstein

Na sowas?

Lesesonntag für die ganze Familie

Sonntag um 11 Matineen-Reihe zu unseren Premieren

Musikalische Leitung Ferdinand von Seebach Regie Ulrich Wiggers Spielort Neues Theater

ausserdem

Tschick

von Wolfgang Herrndorf Regie Sascha Hawemann Spielort Reithalle

Großes Theaterfest

Frau Müller muss weg

zum Auftakt der Spielzeit am 17. September 2016

Regie Isabel Osthues Spielort Reithalle

10 Jahre Neues Theater

My Fair Lady Musical

Festakt am 30. September 2016

von Lutz Hübner

von Alan J. Lerner und Frederick Loewe

Musikalische Leitung Ludger Nowak Regie Nico Rabenald Spielort Neues Theater

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Lehrertag am 8. Oktober 2016

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Peter Weiss 100 »Mitteilungen eines Fremden« Lesung am 6. November 2016

Die zwölf Monate Adventslesung nach dem Volksmärchen am 4. Dezember 2016

Das Gespenst von Canterville Adventslesung von Oscar Wilde am 11. Dezember 2016

premieren

Die Weihnachtsgans Auguste Adventslesung von Friedrich Wolf am 18. Dezember 2016

Potsdamer Theaterpreis des Förderkreises Hans Otto Theater e. V. Verleihung am 25. April 2017

Stadt für eine Nacht 24-Stunden-Schiffbauergassefest am 15./16. Juli 2017

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premiere im neuen theater

ayad akhtar

Geächtet

Deutsch von Barbara Christ

Amir und Emily sind ein glückliches Paar von der New Yorker Upper East Side: gebildet, hipp, erfolgreich. Er – perfekt integrierter Amerikaner pakistanischer Abstammung – arbeitet als Anwalt in einer renommierten Kanzlei an der eigenen Karriere. Von seinen muslimischen Wurzeln will er nichts mehr wissen. Seine Frau Emily dagegen, eine aufstrebende Künstlerin mit christlichem Hintergrund, begeistert sich für die islamische Tradition. Der westlichen Glorifizierung des Ego setze diese etwas Größeres entgegen: das der gemeinsamen Identität ergebene Kollektiv. Ihr Galerist Isaac, er wiederum ist jüdischer Herkunft, will ihre Bilder in seiner neuesten Ausstellung präsentieren. Um das zu feiern, sind Isaac und dessen afroamerikanische Frau Jory bei Amir und Emily zur Dinner-Party eingeladen. Eine gewisse Spannung liegt in der Luft, denn Amir hat seine Kanzlei brüskiert, als er die Gerichtsverhandlung gegen einen terrorverdächtigen Imam besuchte. Bald kommt man auf das Thema Religion und Terror zu sprechen. Amir gibt zu, beim Attentat auf das World Trade Center am 11. September 2001 einen gewissen Stolz empfunden zu haben. Was zuvor hinter einer schicken, ironischabgeklärten Fassade von Toleranz verborgen war, kommt jetzt brutal auf den edel gedeckten Tisch: Vorurteile, Rassismus, Hass. Die Situation eskaliert in rasender Geschwindigkeit … Das Stück war 2013 ein Sensationserfolg am New Yorker Broadway und wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Bissig, pointiert, komisch und abgründig erzählt es von den großen Themen unserer Zeit. Es geht um Identität und Religion, Rassismus und Integration, Gott und Geld. »Geächtet« ist ein Stück der Stunde. Regie Elias Perrig Bühne Beate Faßnacht Kostüme Sara Kittelmann Premiere 23. September 2016 Spielort Neues Theater

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premiere im neuen theater

Joël Pommerat

Die Wiedervereinigung der beiden Koreas Deutsch von Isabelle Rivoal

Eine Frau trennt sich von ihrem Mann nach zwanzig Jahren vermeintlich erfüllter Ehe, denn »Liebe reicht nicht«, wie sie ihrem verdutzten Partner mitteilt. Eine andere Frau erfährt an ihrem Hochzeitstag, dass ihr Bräutigam mit all ihren Schwestern ein Verhältnis hatte. Eine weitere Frau erklärt ihren Arbeitskolleginnen, dass ihre Trennung nur eine taktische Erziehungsmaßnahme sei, nicht ahnend, dass der Ehemann bereits tot über ihr baumelt … Oder: Ein Ehemann erklärt seiner dementen Frau jeden Tag aufs Neue geduldig, wer er ist, und ein Paar tut so, als hätte es Kinder, um die Leere ihrer Ehe zu überspielen … Nicht weniger als 27 Frauen und 24 Männer bringen in knapp zwanzig Episoden überraschende Spielarten der Liebe zum Leuchten. Auch wenn die Aussicht, dass zwei Liebende tatsächlich das Glück in der Liebe finden werden, in dem Stück ungefähr so möglich scheint wie die Wiedervereinigung der beiden Koreas. Joël Pommerat entwirft einen ebenso abgründigen wie komischen Reigen um die Unwägbarkeiten der Liebe. Entstanden sind funkelnde virtuose Miniaturen des Scheiterns, die scheinbar ganz nebenbei auch die Frage stellen, welchen Preis wir für die Liebe gewillt sind zu bezahlen. Der Autor und Regisseur Joël Pommerat, neben Yasmina Reza der bedeutendste Gegenwartsdramatiker Frankreichs, schreibt seit 25 Jahren Theaterstücke. Für seine Theaterarbeiten wurde er mehrfach u. a. mit dem wichtigsten französischen Theaterpreis, dem Prix Molière, ausgezeichnet. Regie Stefan Otteni Bühne Anne Neuser kostüme Sonja Albartus premiere 8. Oktober 2016 Spielort Neues Theater

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§

premiere in der reithalle

Ferdinand von Schirach

Terror

Der Bundeswehrpilot Lars Koch steht vor Gericht. Er hat ein Zivilflugzeug der Lufthansa, auf dem Weg von Berlin nach München mit 164 Menschen an Bord, abgeschossen. Warum? Das Flugzeug befand sich in der Gewalt eines Terroristen, der damit drohte, es über der vollbesetzten Münchner Allianz-Arena abstürzen zu lassen. Lars Koch war in einer Ausnahmesituation und hat gehandelt, 164 Menschen gegen 70 000 Menschen. Ist der Angeklagte schuldig oder nicht? Die Zuschauer müssen entscheiden. »Im Theaterstück rechtfertigt der Verteidiger das Töten damit, dass wir uns im Krieg befänden, und jetzt sprechen Politiker tatsächlich von Krieg … Es wird weitere Anschläge geben, weitere Morde, weiteren Schmerz. Und es wird schlimmer werden. Aber ich glaube an den gelassenen Geist unserer Verfassung, an ihre souveräne Toleranz und ihr freundliches Menschenbild. Es gibt keine Alternativen, wenn wir als freie Gesellschaft überleben wollen.« (Ferdinand von Schirach) Ferdinand von Schirach, geboren 1964 in München, ist Rechtsanwalt und Autor. Er war über zwanzig Jahre lang als Strafverteidiger tätig, darunter für Prominente wie Günter Schabowski oder die Familie Klaus Kinski. Seine Erzählungsbände »Verbrechen« und »Schuld« sowie die Romane »Der Fall Collini« und »Tabu« sind Bestseller. Sein Debütstück »Terror«, im Herbst 2015 uraufgeführt, ist ein leidenschaftlich diskutierter Stoff, der die Grundwerte der bundesrepublikanischen Demokratie auf den Prüfstand stellt. Regie+bühne Andreas Rehschuh kostüme Grit Walther premiere 14. Oktober 2016 Spielort Reithalle

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premiere in der Friedenskirche Sanssouci potsdamer winteroper 2016

georg friedrich händel

Israel in Egypt

Szenisches Oratorium in englischer Sprache

Das Oratorium über die biblische Geschichte vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten beginnt mit der Klage der Israeliten über den Tod von Joseph, ihrem Beschützer. Seine Verdienste um Ägypten waren bald vergessen; die Ägypter störten sich an dem fremden Volk der Israeliten im eigenen Land und unterdrückten es. Die Israeliten flehen um Erbarmen, und Gott sendet ihnen Mose und Aaron, die in seinem Namen Wunder vollbringen. Gott schlägt die Ägypter mit zehn Plagen: Verwandlung aller Gewässer in Blut, Froschplage und Viehpest, Blattern, Stechmücken, Stechfliegen, Heuschrecken, Hagel, Finsternis und Tod aller Erstgeburt. Mit Gottes Hilfe teilt Mose das Rote Meer und führt die Israeliten in die Freiheit, während das sie verfolgende ägyptische Heer in den Fluten ertrinkt. Der Chor steht in »Israel in Egypt«, erstaufgeführt 1739 in London, in bis dahin nie dagewesener Weise im Zentrum und übernimmt vorrangig die Rolle des Erzählers. Nicht nur die klangmalerische Gestaltung der zehn Plagen, vor allem die Wirkung der Katastrophen auf die Seelen der Menschen zeugen von Händels künstlerischer Meisterschaft und bewegen das Publikum bis heute. Musikalische Leitung Konrad Junghänel Regie Verena Stoiber Bühne Susanne Gschwender Kostüme Sophia Schneider Chor der Potsdamer Winteroper Orchester Kammerakademie Potsdam Premiere 24. November 2016 Spielort Friedenskirche Sanssouci Eine Koproduktion der Kammerakademie Potsdam und des Hans Otto Theaters. Mit freundlicher Unterstützung der Evangelischen Friedenskirchengemeinde und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

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premiere im neuen theater

Alan Ayckbourn

Familiengeschäfte

Deutsch von Gottfried und Inge Greiffenhagen

Idealismus und Geschäft sind kein Widerspruch! Davon ist Jack überzeugt. Als er aus der Tiefkühlbranche an die Spitze der familieneigenen Möbelfirma wechselt, schwört er die Sippschaft auf eine Unternehmensethik ein, die diesen Begriff auch verdient: auf gegenseitiges Vertrauen und ehrliche Arbeit. Schnell aber merkt er, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht in seinem Familienbetrieb. Als er einen Detektiv einschaltet, wird die Familie nervös. Sämtliche näheren Verwandten haben sich nämlich entschieden, die Grenze zwischen kleiner Gefälligkeit und Bestechung flexibel zu interpretieren. Und die Mafia hilft ihnen dabei. Mit anderen Worten: Die Firma blüht auf einem Sumpf aus Korruption und schmutzigen Geschäften. Da wird ein Privatdetektiv schnell zum Problem. Dafür, dass er seine Ermittlungsergebnisse nicht an den Staatsanwalt weiterleitet, will er – Geld. Viel Geld. Und bald steckt der rechtschaffene Jack bis zum Hals mit in dem Sumpf, den er trockenzulegen gedachte. Die Zwänge des Systems halt. So kommt es zu allerlei aberwitzigen Verwicklungen mit Geldkoffern, Ehekrisen und Leichen in der Badewanne. Bis auch der letzte Rest von Moral wie eine Supernova verglüht.

Das Stück vom Komödien-Altmeister Ayckbourn ist eine bissige Satire über korrupte Wirtschaftspraktiken, die unsere Gesellschaft bis in ihr Kapillarsystem durchdringen. Es bietet reichlich Action, Slapstick, Wortwitz und eine Ansammlung liebevoll gezeichneter gieriger, neurotischer, betrügerischer netter Typen mit seltsamen Obsessionen. Eine ganz normale Familie eben. Regie Tobias Wellemeyer Bühne Alexander Wolf kostüme Ines Burisch premiere 3. Dezember 2016 Spielort Neues Theater

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premiere in der reithalle

Paula Stenström Öhman

People Respect Me Now Deutschsprachige Erstaufführung Aus dem Schwedischen von Ute Scharfenberg

An einer Schule gab es einen Vorfall. Was genau passierte, bleibt zunächst ungewiß, aber im Raum steht: Es hatte mit Gewalt zu tun. Es scheint mehrere Täter zu geben, die nicht zusammenpassen, unter ihnen zwei Schüler, ein Lehrer, ein Vater … Wie ein kriminalistisches Puzzlespiel rekonstruiert das Stück das Geschehen und fragt, was dazu führte. Es bringt uns zu den Schülern, in die Familien, ins Lehrerzimmer, in die Elternrunde, ins Jugendamt. Es zeigt uns im O-Ton, wie die Figuren, ob jung oder erwachsen, leben, wie sie an ihren Haltungen arbeiten, welche Entscheidungen sie treffen in einer Zeit, in der Sicherheiten schwinden, Verhältnisse sich verflüssigen und das Vertrauen in Recht und Gerechtigkeit, auch in eigene Handlungsmacht, zunehmend vergeht – in der das System sich fundamental wandelt. Einfühlsam, aber auch provokant, mit einem feinen Gespür für Humor und Hintersinn, stellt es in seinen Szenen und Berichten eine Gesellschaft auf den Prüfstand, die ins Rutschen gerät. Einfache Antworten gibt es hier nicht, Abschiebung von Verantwortung auf andere oder »die Gesellschaft« auch nicht. Ein Satz wird zum Kerngedanken: »Jetzt bin ich vom Thema abgekommen, aber das hängt zusammen. Alles hängt zusammen.« Paula Stenström Öhman, Mankell-Stipendiatin und Preisträgerin der schwedischen Ibsengesellschaft, schrieb das Stück 2015 auf der Grundlage von Recherchen. Es vertrat Schweden auf dem Festival New Nordic Drama 2016. Regie Annette Pullen Bühne Iris Kraft Kostüme N. N. Premiere 10. Dezember 2016 Spielort Reithalle Koproduktion mit der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Studioproduktion des 3. Studienjahrs Schauspiel.

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premiere in der reithalle

virginie Despentes

Die schönen Dinge

Nach dem Roman »Les jolies choses« / Deutsch von Michael Kleeberg

Pauline und Claudine sind Zwillingsschwestern, könnten aber unterschiedlicher nicht sein: Pauline hält in der Provinz an den Idealen wahrer Liebe fest und blickt auf die Weiblichkeitsstrategien ihrer Geschlechtsgenossinnen herab, während Claudine sich in Paris atemberaubend stylt und im Interesse ihrer künftigen Popkarriere für jedes männliche Begehren offen ist. Dabei stört es sie auch nicht, dass sie eigentlich gar nicht singen kann; als es zur Prüfung kommt, holt sie kurzerhand ihre talentiertere Zwillingschwester nach Paris, die sie vertreten soll. Doch das Blatt wendet sich abrupt: Ohne Vorwarnung stürzt Claudine sich aus dem Fenster. Pauline zögert keine Sekunde; sie nimmt die Identität ihrer Schwester an. Nun beginnt für sie ein Trip zwischen Sex und Drogen, der sie zum Star in der Pariser Clubszene aufsteigen lässt. Als jedoch ihr Geliebter Sébastien aus dem Knast nicht zu ihr, sondern zur vermeintlichen Claudine zurückkehrt, stellt dies ihr neues Leben auf eine harte Probe … Virginie Despentes war Plattenverkäuferin und Rap-Sängerin, bevor sie mit ihren radikalen Romanen zu einer der meistdiskutierten französischen Gegenwartsautorinnen avancierte. In ihrem grell ausgeleuchteten Popmärchen seziert sie die Macht- und Gewaltstrukturen einer patriarchalen und marktfundamentalistischen Gesellschaft und gibt in Gestalt der zwei ungleichen Schwestern der Wut und dem Widerstand eine Stimme. »Die schönen Dinge«, in Deutschland unter dem Titel »Pauline und Claudine« erschienen, ist eine provokante Gratwanderung zwischen Krimi, Pop und Gesellschaftskritik und wurde in Frankreich mit dem Prix de Flore und dem Prix Saint-Valentin ausgezeichnet. Regie Wojtek Klemm Bühne+kostüme N. N. premiere 13. Januar 2017 Spielort Reithalle

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premiere im neuen theater

Franz Grillparzer

Das goldene Vlies Es bedeutet Macht, Ruhm und Reichtum: das goldene Vlies, das herrliche Fell eines göttlichen Widders. Alle wollen es haben. Und so stehen Raub und Mord am Anfang dieser großen mythischen Erzählung: Um sich des Vlieses zu bemächtigen, bricht König Aietes das heilige Gastrecht und tötet hinterrücks den Griechen Phryxus, der als Schutzsuchender zu ihm ins ferne, unwirtliche Kolchis geflohen war. Seine schöne, wilde Tochter Medea, begabt mit magischen Kräften, muss ihm bei der Bluttat zur Hand gehen. Jahre später segelt der junge griechische Held Jason nach Kolchis, um das Widderfell für sich zu erobern. Als er dort Medea begegnet, sind beide wie vom Blitz getroffen: Es ist die große Liebe, ein rauschhaftes Glück über die Verschiedenheit ihrer Herkünfte hinweg. Er schwört ihr ewige Treue. Sie hilft ihm, das Vlies in seinen Besitz zu bringen, verrät dafür ihren Vater, wird mitschuldig am Tod des Bruders und lässt schließlich alles hinter sich. Das ungleiche Paar flieht hinaus aufs offene Meer und bittet um Asyl bei König Kreon. Doch hier, in der zivilisierten Welt, begegnet man Medea, der Fremden, der Barbarin, mit Misstrauen und Abscheu. Für Jason wird sie zu einer Last; sie verbaut ihm den Weg in eine glücklichere Zukunft. Also sagt er sich von ihr los. Medea – verstoßen, betrogen, verraten und abgeschnitten von der Heimat – nimmt auf fürchterliche Weise Rache. Grillparzers Version des großen antiken Stoffes weist voraus auf die zentralen Konflikte unserer Zeit: Es geht um die Gier nach Gold, um den endlosen Kreislauf der Gewalt, um Fremdsein, Ausgrenzung und den Zusammenprall der Kulturen. Zugleich erzählt sie eine leidenschaftliche Liebesgeschichte, die als Ehetragödie endet. Regie Alexander Nerlich Bühne Wolfgang Menardi kostüme N. N. Musik Malte Preuß premiere 27. Januar 2017 Spielort Neues Theater

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premiere im neuen theater

gotthold ephraim lessing

Nathan der Weise Ein dramatisches Gedicht

Das Haus des jüdischen Kaufmanns Nathan hat gebrannt. Fast wäre seine Tochter Recha in den Flammen umgekommen, doch ein Unbekannter hat sie gerettet. Der junge Held ist Christ und will mit Juden nichts zu tun haben. Aber nun hat er sich in das jüdische Mädchen verliebt. Allerdings ist auch er gerade erst dem Tod entronnen. Als Tempelherr kämpfte er mit dem Kreuzzugsheer gegen die muslimische Besatzung Jerusalems und geriet in Gefangenschaft des Sultans Saladin, der ihn jedoch unverhofft begnadigte. In Jerusalem leben Ende des 12. Jahrhunderts Juden, Muslime und Christen miteinander in einem zerbrechlichen Waffenstillstand. Misstrauen, Intoleranz und Gewaltausbrüche gehören zum Alltag. Der Sultan braucht zum Regieren dringend Geld, also ruft er den Geschäftsmann Nathan zu sich. Scheinbar nebenbei konfrontiert er ihn mit einer heiklen Frage: Welche Religion die wahre und richtige sei. Nathan antwortet mit einem Gleichnis, so überraschend und schön, dass Saladin ihn um seine Freundschaft bittet. Kurz darauf gerät Nathan erneut zwischen die religiösen Fronten. Denn als der Tempelherr erfährt, dass Recha christlich geboren war, ehe Nathan sie als Tochter annahm, entzündet er die Lunte am Pulverfass. Weltweit prallen religiöse Überzeugungen aufeinander. Vorurteile, Hass, Fundamentalismus und Terror verhindern zunehmend einen friedlichen Dialog. In Lessings Drama von 1779 setzt der weise Jude Nathan den Alleinvertretungsansprüchen der Religionen ein humanistisches Menschenbild entgegen. Ist der »Nathan« nur ein utopischer Entwurf, der mit komödiantischem Witz auf Messers Schneide balanciert? Oder enthält er eine Botschaft für unsere Gegenwart? Regie Tobias Wellemeyer Bühne Harald Thor kostüme Tanja Hofmann premiere 17. Februar 2017 Spielort Neues Theater

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Falls der Antrag über

llt wird, bitte Namen einen Kursträger geste

gen: und Kennziffer eintra

urs) für und Orientierungsk ionskurs (Sprachng zu einem Integrat fenthG) Antrag auf Zulassu enthaltsgesetz (Au Auf 1 Satz 4 atz § 44 Abs Ausländer gemäß Herr Name

Ggf. Geburtsname

Frau

Postleitzahl

Straße/Hausnummer

Ort

Vorname Ggf. wohnhaft bei (c/o)

Geburtsdatum

Telefonnummer

bitte unverzüglich mit. dies dem Bundesamt rift ändert, teilen Sie Falls sich Ihre Ansch

thG. Abs. 4 Satz 1 Aufen gskurs) gemäß § 44 ch- und Orientierun rationskurs (Spra habe. kurs teilgenommen an keinem Integrations noch r bishe und e schen Ausbildung befind edstaates der EU ich mich in keiner schuli hörigen eines Mitgli sange Ich versichere, dass Staat Bei . fügen Aufenthaltstitels beizu . Kopie des aktuellen Dem Antrag ist eine nts (z. B. Reisepass) des Ausweisdokume genügt eine Kopie örigkeit beifügen) chland Deuts deutschen Staatsangeh des Ehegatten beifügen) der nach se weis tten (Nach Grund der Einrei llen Aufenthaltstitels einem deutschen Ehega tten (Kopie des aktue Familiennachzug zu ausländischen Ehega einem zu chzug Familienna Sonstige Gründe:

Jahr der Einreise:

Ich beantrage die

Integ Zulassung zu einem

der llschaftsordnung und der Rechts- und Gese zum Integrationskurs ges auf Zulassung und Grundkenntnisse bnis deutschen Sprache Begründung des Antra . ssungserlau der Kenntnisse der s läuft, ist beizufügen einer N i e d e r l a ng bereit is Erteilu Nachweis ausreichen laubn die für im Bundesgebiet einer Niederlassungser Lebensverhältnisse Verfahren zum Erhalt die E i n b ü r g e r u n g Nachweis, dass ein für Ein entsprechender deutschen Sprache der Kenntnisse der Nachweis ausreichen Sonstige Gründe:

Zulassung cht habe. – zum Widerruf der ndig und richtig gema späterer Feststellung unter: ich alle Angaben vollstä Ablehnung des Antrags oder – bei mer 630.009 (zu finden Ich versichere, dass en zur kurs, Formularnum dass falsche Angab latt zum Integrations Merkb im ise Ich bin mir bewusst, Hinwe erkläre, dass ich die führen können. Ich men habe. ) zur Kenntnis genom Ort, Datum, Unterschrif

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rationskurs. nbeitrag zum Integ Befreiung vom Koste XII (Sozialhilfe) oder Leistungen nach SGB oder II) : ngeld ndung itslose Begrü II (Arbe Leistungen nach SGB iell bedürftig (Härtefall) Ich beziehe SGB XII (SozialGründen finanz igen sonst engeld II) oder nach aus itslos bin ich (Arbe Wohngeld, ezug nach SGB II eit (Härtefall), z.B. über den Leistungsb finanziellen Bedürftigk aktueller Nachweis anderen Stelle zur einer ng heidu Dem Antrag ist ein weis bzw. eine Entsc . fügen teihilfe) oder ein Nach beizu unverzüglich mitzu GEZ-Gebühren etc. ichtet, dem Bundesamt Befreiung von den nung e Angaben zur Ableh cht habe. Ich bin verpfl bewusst, dass falsch ndig und richtig gema rt werden. Ich bin mir ich alle Angaben vollstä gewäh dass mehr here, n. nicht versic könne ngen Ich aufgeführten Leistu der Bewilligung führen len, wenn mir die oben späterer Feststellung – zum Widerruf – bei des Antrages oder

KNr. 630 007p

BAMF 04/2013

Ich beantrage die

Ort, Datum, Unterschrif

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premiere in der reithalle

Maxi Obexer

Gehen und Bleiben

Ein dokumentarischer Theaterabend über Flucht und Heimat

Die Debatte über die sogenannte »Flüchtlingskrise« ist beherrscht von abstrakten Begriffen und kalten Zahlen einerseits, überhitzten Gerüchten und zugespitzten Medienberichten andererseits. Tatsächlich sind es ja aber einzelne Menschen, die als Schutzsuchende zu uns kommen – mit ihren individuellen Schicksalen, mit ihren eigenen Träumen, Ängsten, Begabungen, Gewohnheiten, Haltungen und Sehnsüchten. Dieser Theaterabend interessiert sich für die persönlichen Geschichten jenseits der Statistiken und Klischees, für das Überraschende, Irritierende, Heitere oder Traurige, von dem sie erzählen. Insbesondere soll es um die Situation derjenigen gehen, die nicht mitgekommen sind auf die Flucht, die in ihren Herkunftsländern bleiben mussten oder wollten. Die Akteure auf der Bühne sind Geflüchtete, die gegenwärtig in Potsdam leben. Im Vorfeld führen wir Gespräche mit ihnen. Die anerkannte Autorin Maxi Obexer, die sich in ihren Stücken und Romanen vielfältig mit dem Thema Flucht beschäftigt hat, wird das Recherchematerial zu einer Textfassung verdichten. Unter der Regie von Clemens Bechtel, der unserem Publikum nicht zuletzt durch die Projekte »Staatssicherheiten« und »Potsdam – Kundus« bekannt ist, werden die Akteure spielerische, theatergemäße Ausdrucksformen entwickeln und selbst auf die künstlerischen Prozesse Einfluss nehmen. Regie Clemens Bechtel Bühne+Kostüme Iris Kraft Premiere 17. März 2017 Spielort Reithalle Mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt Potsdam, des Landes Brandenburg, der Pro Potsdam GmbH, der Stadtwerke Potsdam GmbH und weiterer gesellschaftlicher Akteure.

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premiere im neuen theater

Lutz Hübner

Abend über Potsdam Ko-Autorin Sarah Nemitz Uraufführung

Unsichere Zeiten: Die Republik ist in der Krise, wirtschaftlich, sozial und politisch. Viele fühlen sich ausgeschlossen. Sie resignieren, oder sie begehren auf. Radikal zu sein, unsentimental, das ist modern. Besonders die junge Bewegung der Nationalsozialisten polarisiert und trägt den politischen Aktivismus auf die Straße. Es ist 1929. In Berlin arbeitet die Malerin Lotte Laserstein, eine der ersten jungen Frauen, die ein Kunststudium an der späteren UdK absolviert haben. Mit einer Gruppe von Bekannten fährt sie im Spätsommer mit einer Leinwand nach Potsdam. Auf einer Terrasse gruppiert sie ihre Modelle in einer Abendmahlszene mit Blick über die Stadt. Mit dabei sind ihre Freundin Traute Rose und deren Mann, Dramaturg an einem Theater, ein Journalist, eine Telefonistin und eine junge Polin. In den kommenden Monaten, während der Atelierarbeit am Bild, verändert sich die Stimmung draußen. Mit ihr verändert sich das Denken in der Gruppe. Jeder versucht, seine Position in der abrutschenden Republik auf den Begriff zu bringen. Haltungen kristallisieren sich heraus: Überforderung, Ignoranz, begeisterte Radikalisierung oder Widerstand. Lotte Laserstein malt. Sie malt ein Bild, das den Zusammenbruch des bürgerlichen Zeitalters in Gewalt, Vernichtung und Vertreibung vorausahnen läßt. Es ging unter dem Titel »Abend über Potsdam« in die Kunstgeschichte ein und befindet sich heute im Besitz der Neuen Nationalgalerie Berlin. Der vielfach preisgekrönte Autor Lutz Hübner und seine Ko-Autorin Sarah Nemitz recherchieren und schreiben das Stück im Auftrag des Hans Otto Theaters. Regie Isabel Osthues Bühne Jeremias Böttcher Kostüme Mascha Schubert Premiere 7. April 2017 Spielort Neues Theater

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premiere im neuen theater

Lars von Trier

Dogville

Dramatisiert von Christian Lollike / Deutsch von Maja Zade

Dogville ist ein kleiner Ort inmitten der Rocky Mountains, der »letzte Vorposten der Zivilisation«. Hier lebt eine kleine Schar kleiner Leute. Dies wird der Schauplatz einer großen Menschheitsgeschichte zwischen Schuld, Rache und Erlösung, zwischen Heiligstem und Hässlichstem. An einem Frühlingstag hallen plötzlich Schüsse aus dem Tal herauf. Durchnässt und zitternd erreicht eine schöne Frau das Dorf: Grace. Grace ist auf der Flucht vor erbarmungslosen Gangstern. Zu ihrem Glück trifft sie auf Tom, der sich als angehender Schriftsteller begreift und die Welt zum moralisch Besseren führen will. Gleich hat er einen Plan: Indem die Dorfbewohner der Fremden freundlich Schutz gewähren, sollen sie sich in ihrer Mitmenschlichkeit bestärken. Tatsächlich nimmt das Experiment zunächst einen ermutigenden Verlauf. Durch ihre gewinnende Art erobert Grace die Herzen aller und schafft eine schöne gemeinschaftliche Atmosphäre. Doch als die Polizei Fahndungsplakate mit dem Bild von Grace aufhängt, kippt die Stimmung. Denn jetzt wissen die Leute: Grace ist ihnen ausgeliefert, eine gesuchte Person ohne rechtlichen Schutz. Nun ändern sich die Verhältnisse radikal. Das Stück nach Lars von Triers Film von 2003 erzählt eine Passionsgeschichte von geradezu alttestamentarischer Wucht. Es stellt elementare Fragen zu den Grundsätzen menschlichen Handelns. Nicht zuletzt thematisiert es den Umgang einer Gesellschaft mit Flüchtlingen, die als Schutzsuchende von ihr abhängig sind. Regie Christoph Mehler Bühne Nehle Balkenhausen kostüme Jennifer Hörr musik David Rimsky-Korsakow premiere 22. April 2017 Spielort Neues Theater

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premiere in der reithalle

Ariel Dorfman

Der Tod und das Mädchen Deutsch von Ulli Stephan und Uwe B. Carstensen

Nachts klopft es an der Tür des Strandhauses, in dem das Ehepaar Paulina Salas und Gerardo Escobar lebt. Es ist der Arzt Roberto Miranda, der ein paar Stunden zuvor Gerardo bei einer Autopanne geholfen hat. Als Paulina seine Stimme hört, glaubt sie in ihm jenen Mann wiederzuerkennen, der sie zur Zeit der Militärdiktatur gefoltert und vergewaltigt hat. Sie sperrt ihn ein, fesselt ihn und verlangt mit vorgehaltener Pistole sein vollständiges Geständnis. Paulinas Mann versucht zu vermitteln. Als Anwalt hat ihn die neue, demokratische Regierung soeben in die Untersuchungskommission zur Aufklärung der Diktaturverbrechen berufen. Er soll Gerechtigkeit herstellen, indem er die Verfolgten befragt und die Verfolger vor Gericht bringt. Dass seine Frau das Recht in die eigenen Hände nehmen will, dass sie dem Vorgehen der Regierung, und damit auch ihm, nicht vertraut, bringt ihn doppelt in Konflikt: mit dem Staat, den er vertritt, und der Frau, die er liebt. Roberto aber beteuert seine Unschuld, und Paulina hat ihren Folterer nie gesehen; sie kennt nur seine Stimme … Nach dem Militärputsch in Chile 1973 musste Ariel Dorfman das Land verlassen. Sein Stück »Der Tod und das Mädchen« wurde nach der Uraufführung 1991 mit dem »Laurence Olivier Award« ausgezeichnet und 1994 von Roman Polanski verfilmt. Es fragt danach, wie ein Land mit historischer Schuld umgehen kann. Kann jetzt strafbar sein, was zuvor legal war? Lässt sich die Wahrheit im hochemotionalen Prozess zwischen Opfer und Täter ermitteln? Können Reue und Vergebung Schmerz und Tod überwinden? Gibt es Sühne im nationalen Maßstab? Was heilt die Wunden? Dorfmans aufwühlender Politthriller rührt an die Grundfragen jeder Demokratie. Regie Christian von Treskow Bühne+kostüme Kristina Böcher premiere 2. Juni 2017 Spielort Reithalle

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premiere im neuen theater

Peter Handke

Die Stunde da wir nichts voneinander wußten Am Anfang ist da ein namenloser Platz im Irgendwo. »Ein freier Platz im hellen Licht«. Menschen erscheinen, begegnen einander für einen Augenblick und verschwinden wieder im Dunkel. Manche kommen wieder, andere nicht. Männer und Frauen, Paare und Passanten. Sie flanieren, schweben vorüber. Unbekannte zumeist, ein paar Bekannte darunter. Exzentriker und Unscheinbare, Liebende und Schönheiten, Getriebene und Einsame. Unzählige Details blitzen auf, und Bezüge scheinen zu entstehen. Doch keiner spricht ein einziges Wort. Im Aufleuchten und Erlöschen der Figuren entsteht ein poetischer Bilderbogen, der in seiner Sprachlosigkeit überwältigt. Das Stück öffnet einen Assoziationsraum, der weit in die Vergangenheit und Gegenwart Europas greift, in dem jeder Zuschauer seine eigenen Geschichten wiederfinden kann und gleichzeitig Zeuge von Menschengeschichten wird. Der österreichische Autor, Dramatiker und Übersetzer Peter Handke ist einer der erfolgreichsten und streitbarsten deutschsprachigen Schriftsteller. Sein Werk wurde international mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis und dem Würth-Preis für Europäische Literatur. Vor fast einem Vierteljahrhundert schuf Peter Handke ein textloses Theaterwunder, das Theatergeschichte schrieb und mit der Zeit an Aktualität und Wirklichkeit stets hinzugewonnen hat. Ein Stück voller Anfänge und Verheißungen. Ein Stück mit einem weit aufgerissenen Himmel und wie geschaffen für unsere widersprüchliche Gegenwart. Regie Alexander Nerlich Bühne Wolfgang Menardi kostüme N. N. premiere 9. Juni 2017 Spielort Neues Theater

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premiere OPEN AIR SOMMER-OPEN-AIR

Neil Simon

Ein seltsames Paar Deutsch von Michael Walter

»Ehen werden geschlossen und geschieden, aber das Spiel muss weitergehen …« Einmal wöchentlich treffen sich Oscars Freunde in seiner verdreckten Acht-Zimmer-Wohnung zum Pokerspiel, in Affenhitze, Whiskydunst und Zigarettenrauch. Seit sechs Monaten geschieden und ziemlich pleite, genießt Oscar die Freiheit seines Lotterlebens. Als sein Freund Felix verspätet und in übler Verfassung eintrifft, weil ihn seine Frau nach zwölf Jahren Ehe vor die Tür gesetzt hat, nimmt Oscar ihn bei sich auf. Die anfangs harmonische Männer-WG führt schon bald in eine Beziehungskrise, wie beide sie aus ihrer Ehe kennen. Der Ordnungsfanatiker Felix kocht, putzt und räumt ständig hinter dem schlampigen Oscar her, dem das ziemlich auf die Nerven geht. Als Oscar die attraktiven Nachbarinnen Gwendolyn und Cecily einlädt, um endlich einmal wieder Spaß zu haben, verdirbt ihm Felix das auch noch, und die Party fällt aus. Es gibt nur einen Ausweg aus dem Dilemma: Felix muss ausziehen … Der amerikanische Autor Neil Simon, Jahrgang 1927, begann schon früh Drehbücher und Sketche für Bühnenshows zu schreiben. Seit seinem Durchbruch mit dem Theaterstück »Barfuß im Park« und dem Musical »Sweet Charity« entstanden zahlreiche Gesellschaftskomödien, Boulevardtheaterstücke und Drehbücher, die in Starbesetzungen verfilmt wurden. »Ein seltsames Paar« kam 1965 erstmals in New York auf die Bühne und wurde durch die Verfilmung mit Jack Lemmon und Walter Matthau weltweit bekannt. Regie Niklas Ritter Bühne Alissa Kolbusch Kostüme Ines Burisch Premiere 23. Juni 2017 Spielort Gasometer am Neuen Theater

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Wildwuchs. Junge Texte fürs Theater

Scenic Reading. Junge Texte für Film und TV

Bereits zum fünften Mal öffnen wir im Februar 2017 unser Haus für eine Lange Nacht der jungen Autoren. So können Sie sich einen Eindruck davon machen, wer die neuen Dramatiker von heute sind. Welche Themen sie bewegen. Welche künstlerischen Formen sie ausprobieren. Zusammen mit der UdK präsentieren wir in Werkstattinszenierungen neue Texte fürs Theater von Studierenden des Studiengangs Szenisches Schreiben. Unter der Leitung erfahrener Regisseure stehen Schauspielstudierende der UdK und Schauspieler unseres Ensembles gemeinsam auf der Bühne. In Gesprächen stellen wir Ihnen die jungen Autoren vor. Die Idee für das Festival hatten Tobias Wellemeyer vom Hans Otto Theater, John von Düffel, Professor für Szenisches Schreiben, und Marion Hirte, Professorin für Produktionsdramaturgie an der UdK. Mit dem Festival knüpft das Hans Otto Theater zugleich in neuer Form an seine erfolgreiche Tradition der »Potsdamer WerkstattTage« an.

Kein Kino- oder Fernsehfilm ohne Drehbuch, kein Drehbuch ohne Figuren, Geschichten, Szenen aus dem Leben der wirklichen Welt – oder möglicher Welten. Wie Stoffe gefunden und erfunden, entwickelt und aufgeschrieben werden, wie aus einer Idee ein Exposé, ein Treatment und schließlich ein Drehbuch wird, das erlernen begabte junge Autoren im Studiengang Drehbuch/Dramaturgie an der Filmuniversität Babelsberg. In unserem neuen gemeinsamen Format »Scenic Reading« stellen sie ihre aktuellen Arbeiten vor und gewähren eine lange Nacht lang einen intimen Blick in ihre Werkstatt, in Drehbücher im Werden, in Momente der Gegenwart, in Leute von heute, spannend und poetisch, fein und komödiantisch, heiß und kalt … Unterstützt werden sie von Studierenden des Studiengangs Schauspiel der Filmuniversität und von Schauspielern des Hans Otto Theaters. Das Format »Scenic Reading. Junge Texte für Film und TV« geht auf eine Idee von Tobias Wellemeyer vom Hans Otto Theater und Torsten Schulz, Dekan und Professor des Studiengangs Drehbuch/ Dramaturgie der Filmuniversität, zurück. Die Reihe korrespondiert mit unserem Festival »Wildwuchs. Junge Texte fürs Theater« in der Erkundung und Präsentation neuer Texte für die zeitgenössische Darstellende Kunst.

Festivalprojekt des Hans Otto Theaters und der Universität der Künste Berlin

»Festival der Hoffnungen. (…) Ein junges Publikum in Partystimmung im proppenvollen Foyer und ein nicht abreißender Strom theaterhungriger Besucher.« (Märkische Allgemeine Zeitung) Wann Februar 2017 Wo Reithalle

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Gemeinschaftsprojekt des Hans Otto Theaters und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

Wann Mai/Juni 2017 Wo Reithalle Forum

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wiederaufnahmen

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wiederaufnahme im neuen theater

william shakespeare

Ein Sommernachtstraum

wiederaufnahme im neuen theater

aldous huxley

Schöne neue Welt

Deutsch von Jürgen Gosch, Angela Schanelec und Wolfgang Wiens

Theaterfassung und Übersetzung von Robert Koall

In Shakespeares Lustspiel zur Unterhaltung einer Hochzeitsgesellschaft erfahren Geisterwesen und Menschenpaare, Herrscher und einfaches Volk die Irrungen und Wirrungen der Liebe. Der nächtliche Wald wird zum Spielort der Träume. Einmal dem Liebeswahn verfallen, verlieren die Figuren Verstand und Vernunft und erleiden ein Wechselbad der Gefühle, in dem Glück und Leid dicht nebeneinander stehen. Dass Liebe blind macht, erlebt die Feenkönigin Titania. Sie gibt sich einem fremden Mann mit Eselskopf hin, dem Weber Zettel. Ihr Feengatte Oberon hat beide aus Eifersucht verzaubert. Auch bei vier jungen Liebenden, die nachts in den Wald geflohen sind, werden unterschiedlichste Gefühle durcheinandergewirbelt – Sehnsucht und Hass, Begierde und Eifersucht. Unter dem Einfluss des Feenzaubers verstößt Lysander seine geliebte Hermia und begehrt Helena, wie auch Demetrius’ Verlangen sich abrupt von Hermia auf Helena richtet. Im Morgenlicht tritt Ernüchterung ein und Klarheit nach der Entzauberung. Zettel erhält seinen eigenen Kopf zurück. Jetzt endlich kann er inmitten seiner Handwerkertruppe seine Rolle im Theaterstück »Pyramus und Thisbe« einnehmen. Dieses tragischkomische »Spiel im Spiel« gelangt am Ende im Beisein der wieder vereinten Paare und zum Vergnügen des Publikums zur Aufführung.

Nach dem Neunjährigen Krieg, vor 500 Jahren, wurde die Menschheit unter eine Weltregierung gestellt. Es begann die moderne Zivilisation. Jetzt, im Jahr 632 n. F., »nach Ford«, werden Menschen im Labor vermehrt und schon im Vielzellerstadium für ihre Funktion im Volksorganismus optimiert. Die Alphas, ganz oben in der Hierarchie, treiben als Intellektuelle den wissenschaftlichen Fortschritt voran, die Epsilons bedienen als Halbidioten die Maschinen. Jeder weiß, wohin er gehört, und lebt ein gleichförmig-glückliches, erotisch vollbefriedigtes, von der Psychodroge Soma angenehm erleuchtetes Leben bis zu seinem biologischen Verfallsdatum. Alter und Krankheit sind abgeschafft, Privates gibt es nicht mehr, Leidenschaft in Denken und Fühlen gilt als abscheuliches Relikt des egoistischen Zeitalters. – Das muß es sein, das Glück für alle! Für Alpha-Mann Bernard ist es das nicht, in ihm keimt Unbehagen. Auf einer Reise in eines der letzten Wildenreservate, wo Primitive in biologischen Familien leben, an Götter glauben und eines natürlichen Todes sterben, macht er die erschütternde Entdeckung eines Halbwilden, der in Shakespeare-Versen spricht. Die Mutter ist eine Beta. Bernard nimmt Sohn und Mutter mit sich zurück in die Zivilisation. Was wie eine Rettung erscheint, endet für ihn, seine Schützlinge und viele andere in einer Katastrophe.

Shakespeares Komödie erlebte ihre deutschsprachige Erstaufführung 1843 in Potsdam, im Schlosstheater im Neuen Palais.

Huxleys Roman trat 1932 gegen naive Hoffnungen an, es könne eine technologisch und ideologisch optimierte Menschlichkeit ohne Widersprüche und Konflikte geben. Darin ist er heute, im neuen Zeitalter technokratischer Zukunftsideologien, so visionär wie zu seiner Entstehungszeit.

Regie Kerstin Kusch Bühne Matthias Müller Kostüme Regina Fraas Spielort Neues Theater

Regie Alexander Nerlich Bühne+kostüme Wolfgang Menardi Musik Malte Preuß choreografische mitarbeit Anja Kożik Spielort Neues Theater

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wiederaufnahme in der reithalle

Maxi Obexer

Illegale Helfer

henrik ibsen

Peer Gynt

Deutsche Erstaufführung

Deutsch von Angelika Gundlach

Bergbauern, Verwaltungsrichter, Anwälte, Studenten, Studienräte, Aktivisten – was diese Menschen in Maxi Obexers Recherchestück vereint, ist, daß sie angesichts der restriktiven Asylpolitik ihrer Länder Partei ergreifen für die Betroffenen: Sie sind illegale Helfer. Die Autorin hat Interviews mit Menschen aus der Bundesrepublik, aus Österreich und der Schweiz geführt, die aus verschiedenen Beweggründen illegalen Einwanderern und Flüchtlingen helfen oder geholfen haben und dadurch mitunter straffällig geworden sind oder existenzbedrohende persönliche Risiken eingehen. Ihre Entscheidung ist die Konsequenz aus humanitären Erwägungen, aus eigener Verfolgungserfahrung, aus menschlicher Empathie, aus einem Unbehagen an einer europäischen Exklusionspolitik, die sie für destruktiv, ungerecht und in ihren teilweise klandestinen und aggressiven Instrumentarien für demokratiefeindlich halten. Das Stück versammelt ethische Entscheidungen, Bekehrungen zum helfenden Handeln, Ausschnitte aus konkreten Hilfemomenten und die mit ihnen verbundenen persönlichen Gefühle und politischen Gedanken. Es ist ein leidenschaftlicher Appell für Menschenwürde und individuelle Verantwortung angesichts der Flüchtlings- und Migrationsschicksale tausender Mitmenschen.

Vaterlos aufgewachsen, wird Peer jung vom Träumen erfaßt. Seine Heimat kann ihm nichts bieten, er will hinaus ins Weite, er fühlt sich zu Höherem geboren. Auch seiner leidgeprüften Mutter Aase wächst er davon; sie muss ihn ziehen lassen. Draußen im Dorf entführt Peer zunächst die reiche Braut Ingrid von ihrer Hochzeitsfeier weg. Nun kann er sich bei den Leuten nicht mehr blicken lassen. Doch Ingrid ist nicht seine Frau fürs Leben, und so bricht er bald wieder auf, diesmal ins fantastische Reich der rüpelhaft-schweinischen Trolle, das bei aller Eigenart seinem Dorf auf frappierende Weise zu gleichen scheint. Auch dort fällt er aus dem Rahmen und muss weiterfliehen, und nun wird die ganze Welt sein Feld. Da Skrupel ihm immer fremd waren, erwirbt er als Kapitalist und Reeder, Sklaven- und Waffenhändler, Goldsucher und Prophet märchenhaften Reichtum, um doch alles wieder zu verlieren und zuletzt im Irrenhaus zu landen. Am Ende kehrt Peer alt und leer in seine Heimat zurück. Dort erwartet ihn bereits der Wiegemeister der Seelen, der Knopfgießer, und zwingt ihn, über sein Leben Rechenschaft abzulegen. Dort erwartet ihn aber auch Solvejg, die Frau, die ihn dereinst liebte …

Maxi Obexer stammt aus Brixen/Südtirol und lebt in Berlin. In ihrem häufig gespielten Stück »Das Geisterschiff« setzte sie sich schon 2005 mit den modernen Flüchtlingskatastrophen an Europas Küsten auseinander. »Illegale Helfer« wurde 2015 in Salzburg uraufgeführt. In dieser Spielzeit 2016/2017 entwickelt sie aus Gesprächen mit in Potsdam lebenden Flüchtlingen den Text zu unserem Dokumentartheaterabend »Gehen und Bleiben«. Regie Yvonne Groneberg Bühne+kostüme Nikolaus Frinke Spielort Reithalle

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In seinem vielleicht kühnsten Stück durchmaß Henrik Ibsen 1867 ganze Welten, um all das zu fassen, was den Menschen in seinem Selbst ausmacht. Sein egomanischer Held Peer Gynt ist der Prototyp des modernen Menschen: rastlos, leer, getrieben vom unstillbaren Verlangen nach Entgrenzung und Triumph, strebend nach Besitz und Befriedigung, doch ohne Kern und ohne Substanz. »Ein großer Abend.« (nachtkritik) Regie Alexander Nerlich Bühne+kostüme Wolfgang Menardi Musik Malte Preuß Spielort Neues Theater

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anton tschechow

wiederaufnahme im neuen theater

friedrich dürrenmatt

Drei Schwestern

Der Besuch der alten Dame

Sie hängen fest, die drei Schwestern Olga, Mascha und Irina, in dem Provinznest, in das ihr Vater vor elf Jahren als Brigadekommandant versetzt wurde. Der Vater ist gestorben, und Moskau liegt tausend Kilometer weit entfernt, die Jugend- und Kinderjahre in der golden leuchtenden Hauptstadt sind zu schimmernden Schemen verblasst. Geblieben ist der Traum vom Leben, das Ort, Sinn und Zukunft hat, einem Leben, das lohnt. Geblieben ist auch das Militär. Die Offiziere bringen Glanz, Abwechslung und Struktur in das Allerlei des Alltags. Zwischen Gehen und Bleiben, Rückwärtssehnsucht und Vorwärtsverheißung richten die Schwestern sich ein, mitsamt ihrem Bruder Andrej, dem altgewordenen Wunderkind der Familie, das nicht Professor in Moskau, sondern Beamter in der Kreisverwaltung geworden ist und seine Glücksräusche längst im Roulettespiel findet. Sie alle greifen mit ihren Ansprüchen ins Leere. Und doch versuchen sie es immer wieder – in Ehe und Seitensprung, in Arbeit und Zeitvertreib, zwischen Aufbruch und Resignation – und sind nie zufrieden.

Nur noch der Fahrtwind der vorbeirasenden Züge erinnert die Bewohner der Kleinstadt Güllen an alte, glanzvolle Zeiten. Jetzt ist die Stadt heruntergekommen, die Fabriken sind stillgelegt und die Bürger verarmt. Doch es gibt Hoffnung, denn Claire Zachanassian hat ihren Besuch angekündigt. Vor über 40 Jahren musste sie die Stadt verlassen, nun kehrt sie als Milliardärin zurück. Alle sind auf den Beinen, um ihr einen ehrenvollen Empfang zu bereiten, in der ersten Reihe Alfred Ill. Er soll seine einstige Jugendliebe persönlich betreuen und bei ihr um eine Millionenspende werben. Tatsächlich stellt Claire eine Milliardenstiftung in Aussicht. Unter einer Bedingung: Die Stadt soll ihr Alfred ausliefern – nicht lebendig, sondern tot. Denn er hatte sie samt dem gemeinsamen ungeborenen Kind dereinst vor Gericht verleugnet und so ihre schimpfliche Vertreibung verschuldet. Nun will sie Gerechtigkeit gegen Geld. Die Stadt lehnt ab, natürlich. Aber dann beginnen Alfreds Mitbürger einzukaufen, auf Kredit. Und voller Grauen beginnt er zu ahnen, dass sein Leben das Pfand für die Rechnungen ist …

Aus dem Russischen von Ulrike Zemme

Voller Menschlichkeit und Wärme erzählt das Stück von tragikomisch verstrickten und aufrichtig ringenden Menschen, die den historischen Augenblick spüren und ihn ergreifen möchten – wenn sie nur wüssten, wie. Weltliteratur von Tschechow. »Stark, klug, sinnlich.« (Märkische Allgemeine Zeitung) Regie Tobias Wellemeyer Bühne Harald Thor kostüme Tanja Hofmann Musik Marc Eisenschink Spielort Neues Theater

Eine tragische Komödie

Was ist der Preis der Gerechtigkeit? In Dürrenmatts ewig junger Gesellschaftsparabel sorgt ein mit einem Preisschild behängtes Geschenk für eine rabiate Klärung der Verhältnisse. Die Gemeinschaft muss Rechenschaft ablegen über ihre Werte und Haltungen. Claires Geld spitzt ihre Konflikte zu, parodiert sie und verzerrt sie grotesk zur Kenntlichkeit. »Rita Feldmeier ist als Claire Zachanassian ein kühl-berechnender Racheengel.« (Berliner Morgenpost) Regie Niklas Ritter Bühne Alissa Kolbusch kostüme Ines Burisch live-musik Jan Kersjes Spielort Neues Theater

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Wolfgang Herrndorf

Lutz Seiler

Nach dem gleichnamigen Romanfragment / Bearbeitet von Robert Koall

Stück von Dagmar Borrmann nach dem gleichnamigen Roman / In einer Einrichtung für das Hans Otto Theater

Bilder deiner großen Liebe

Ein Mädchen öffnet die Tore einer Anstalt und läuft ins Freie, barfuß, mit zwei Überlebensdosen Tabletten in der Tasche ihrer Cargohosen. Auf ihrem Weg ins Offene durchquert sie eine verzauberte Landschaft voller Wunder, in der es Pappelsamen schneit und der süße Duft von Lichtnelken durch die Nächte strömt, und begegnet ihren rätselhaften Bewohnern: einem taubstummen Jungen, der ihr bereitwillig antwortet, einem Jäger, der neben seiner Waffe tot im Wald liegt, einem Schriftsteller, der in zwei Zimmern eine kranke Frau und die Erinnerung an ein Kind aufbewahrt, und einem philosophischen Binnenschiffer, oder Bankräuber im Ruhestand?, mit dem sie sich jedenfalls auf Anhieb glänzend versteht und der sie flußaufwärts mitnimmt. Für alle Träumer und Suchenden, die sie auf ihrer langen Wanderschaft trifft, wird die Begegnung mit Isa zu einer Begegnung mit sich selbst. Wolfgang Herrndorfs unvollendetes Romanfragment, das der Dresdner Dramaturg Robert Koall zu einer kraftvollen und sensiblen Theaterfassung verdichtete, ist eine geheimnisvolle und bildmächtige Parabel auf die unbändige Kraft des Lebendigseins – aber auch auf die Unbehaustheit im eigenen Dasein, die Suche nach Licht und einer unkündbaren Beziehung.

Kruso

Edgar studiert Dichtung, doch es gelingt ihm nicht, zum Kern seiner Kunst vorzustoßen. Als seine Freundin bei einem Unfall stirbt, geht er los, auf die Flucht, in die entfernteste Ecke seiner Heimat, nach Hiddensee. Arbeit und Unterkunft findet er als Abwäscher in einem Ferienrestaurant. Dort trifft er auf eine sonderbare Gemeinschaft von Fernesuchern, Randexistenzen und Auserwählten − »Eskaas«, Saisonkräfte, wie er. Mit ihrem Oberhaupt, dem Offizierssohn Krusowitsch aus Potsdam, verbindet ihn bald eine intensive Freundschaft. Kruso, der seine Schwester an das Meer verlor, lebt dafür, all jene vor dem Schritt über die letzte Grenze zu bewahren, die mit dem Sehnsuchtsblick hinüber zur anderen Seite der Welt, nach Dänemark, gekommen sind: die »Schiffbrüchigen«. Sie werden getauft, gespeist, behaust, auf daß sie Einsicht in ihre wahre, die innere Freiheit gewinnen und heimkehren können, um dort die Verhältnisse aufzusprengen. Als sich am Ende dieses Sommers von 1989 die Grenzen öffnen, leert sich die Insel. Krusos Jünger zerstreuen sich. Nur Ed bleibt an seiner Seite. Ihm vermacht Kruso seinen Lebensauftrag: Finde meine Schwester …

»Eine großartige Solo-Show für Nina Gummich – und ein herzzerreißend lebensbejahender Tanz über den Abgrund.« (Potsdamer Neueste Nachrichten)

Für »Kruso« erhielt Lutz Seiler den Deutschen Buchpreis und den Uwe-Johnson-Preis. Der Autor lebt in Wilhelmshorst bei Potsdam und in Stockholm.

Regie Tobias Wellemeyer Bühne+Kostüme Matthias Müller musik+video Marc Eisenschink Spielort Reithalle

»Regisseur Elias Perrig gibt dem Roman eine eigene, eine unverwechselbar theatralische Realität. (Mit einem) Ensemble, das hier zu Hochform aufläuft.« (rbb Kulturradio) Regie Elias Perrig Bühne+Kostüme Marsha Ginsberg Spielort Neues Theater

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yasmina reza

»Kunst«

Deutsch von Eugen Helmlé

Serge hat sich ein Bild gekauft. Für stolze Zweihunderttausend. Weiße Farbe auf weißem Grund. Es ist ein Kunstwerk von sublimer Schönheit, dessen monochrome Reinheit sich in gewissen Lichtstimmungen zugleich bricht und erneuert. Als Serge den neu erworbenen Schatz feierlich seinem Freund Marc präsentiert, nennt dieser es »einen Scheiß« – und die beiden Kumpel stehen vor dem Scherbenhaufen einer fünfzehnjährigen Männerfreundschaft. Denn so, wie dieses Stück Kunst für den einen seinen inneren Einklang mit der Epoche verkörpert, ist es für den anderen das widerwärtige Zeugnis unheilvoller Wertezersetzung, ja es beweist die Korrosion des Charakters – des Charakters seines besten Freundes. Und so verwandelt das Bild die beiden in ein »Wahnsinnspaar«, wie Yvan, der dritte im Bunde, fassungslos konstatiert. Es bringt alles ans Licht, was die Freunde zuvor höflich unter den Tisch gekehrt hatten: jede Demütigung, jede Verletzung, jeden faulen Kompromiss. Drei gestandene Herren beginnen einen Stellungskrieg im Wohnzimmer. Das Stück, mit dem Yasmina Reza zu einer berühmten und vielgespielten Theaterautorin wurde, ist ein preisgekrönter Welterfolg. Mit seinen funkelnden Dialogen voller Esprit kreist es auf höchst komische Weise um die Abgründe bürgerlicher Männlichkeit. »Eine wortwitzige Toleranzparabel. Die Potsdamer Produktion trifft den Sound genau, wahrt geschickt die Balance zwischen schlagfertiger Scharfzüngigkeit und bitterer Erkenntnis. Hervorragende Schauspieler.« (Der Tagesspiegel) Regie Tobias Wellemeyer Bühne Alexander Wolf Kostüme Ines Burisch Spielort Neues Theater

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roland schimmelpfennig

Das schwarze Wasser Am Anfang steht der nächtliche Ausflug ins Freibad. Beim verbotenen Schwimmen treffen zwei junge Gruppen aufeinander, Deutsche die einen, Türken die anderen. Die anfänglichen Spannungen sind schnell überwunden, gemeinsam geht es »durch die Sterne«, und neun junge Leben berühren einander in einem magischen Moment, übervoll von Zauber, der alles Trennende zu vereinen scheint. Aus Frank, Leyla, Cynthia, Murat, Freddi, Karim, Olli, Aishe und Kerstin werden Freunde und Paare. Zwanzig Jahre später sind die Deutschen in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sind Anwälte, Zahnärzte, Politiker und Schuldirektorinnen; ihre türkischen Gegenüber sind am Rand geblieben, wo sie waren: als Imbißbesitzer, Zahnarztassistentinnen und Kassiererinnen im Supermarkt. Die Lebensgeschichten haben sich getrennt, die Freundschaften entflochten, die Deutschen sind unter sich geblieben. In diesem Sommer, zwanzig Jahre danach, begegnen zwei sich wieder … Roland Schimmelpfennig zählt zu den erfolgreichsten Gegenwartsdramatikern. In einer unvergleichlich poetischen Sprache stellt er eine Jugend voller Hoffnung einer Gesellschaft gegenüber, die sich gegen Andere und Anderes hermetisch abschottet und damit Gefahr läuft, ihre Chancen und Potentiale zu verspielen. »Dem Schweizer Regisseur Elias Perrig gelingt hier eine erstaunlich schwingende, ästhetisch wie spielerisch lebhafte Inszenierung. Ich habe gestaunt, mit welcher Leichtigkeit sich die Spieler die Texte zuspielen. Perrig lässt sie, in ihren parallelen Welten, alle den richtigen Ton, den passenden Blick finden.« (rbb Kulturradio) Regie Elias Perrig Bühne+Kostüme Marsha Ginsberg Spielort Neues Theater

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wiederaufnahme in der reithalle

wiederaufnahme in der reithalle

Juckreiz in der Seele

SIE will, ER darf und EINER muss

Lieder vom Kommen und Gehen, Geschichten von Gestern und Morgen. Sie erzählen von der Leichtigkeit des Seins und der Wehmut des Herzens, von der Ungeduld des Aufbruchs und dem Vorüberwehen der Zeit, beschrieben von Lift, Rainald Grebe, Heinz Rudolf Kunze, Konstantin Wecker, Sissi Perlinger, Nina Hagen und vielen anderen. Andrea Thelemann interpretiert sie stimmungsvoll in den neuen Arrangements von Pianist Reinmar Henschke. – Ein Abend der persönlichen Reminiszenzen, vor allem aber auch eine gemeinsame Reise in eine Liederwelt, die immer neue Erinnerungen, Stimmungen, Landschaften und Begegnungen wachruft.

Sie begleiten uns durch das Leben: Lieblingslieder. Zwei, drei Akkorde, und die Erinnerungen sind da. Von Hildegard Knef bis Georg Kreisler, von Karussell bis Friedrich Holländer, von Annett Louisan bis Element of Crime – Rita Feldmeier und Michael Schrodt laden mit ihren ganz persönlichen Lieblingsliedern, mit heißer Leidenschaft und kühlem Humor, zum Streifzug durch die Zeiten, die Welt, das Leben. Wenn ER in den Tiefen unstillbarer Sehnsucht zu versinken droht, holt SIE ihn beherzt auf den Boden der Tatsachen zurück. Wenn SIE an den großen Lebensfragen zu zerbrechen glaubt, macht ER ihr mit einem Augenzwinkern Mut zum Weitermachen. Und wenn es heißt, mit Entschiedenheit gegen alle Widerstände und Widrigkeiten anzutreten, muss ab und zu noch EINER mitsingen. Freuen Sie sich auf einen Liederabend zu dritt mit Rita Feldmeier und Michael Schrodt und mit Jörg Daniel Heinzmann, der als Arrangeur, Pianist und Dritter im Bunde für ihre Musikwünsche in die Tasten greift!

Ein Liederabend von Heine bis Rammstein

Andrea Thelemann ist Sängerin und Schauspielerin und Mitglied des Hans Otto Theaters. Seit 1984 war sie in einer Vielzahl von Jazzabenden und musikalischen Soloprogrammen zu erleben. Reinmar Henschke ist seit 1981 freiberuflich als Pianist und Komponist tätig. Er spielte mit Ulla Meinecke, Pascal von Wroblewsky, Nina Hagen, Helen Schneider, Jocelyn B. Smith und vielen anderen herausragenden Künstlerinnen und Künstlern zusammen. Darüber hinaus ist er mit eigenen Jazzprojekten, darunter dem Reinmar-Henschke-Trio und dem Henschke-Schlott-Projekt, live unterwegs. Beide lernten sich während ihres Studiums an der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« in Leipzig kennen, bevor sich ihre Wege für viele Jahre trennten. Bei ihrer Wiederbegegnung 2014 in Berlin entstand die Idee zu diesem gemeinsamen Liederabend.

Lieblingslieder zu dritt

»Ein rauschendes Fest mit zarten und bissigen Chansons, die von Rita Feldmeier und Michael Schrodt mit grandioser Leidenschaft gesungen wurden. Bravo.« (Potsdamer Neueste Nachrichten) mit Rita Feldmeier, Michael Schrodt und Jörg Daniel Heinzmann Musikalische Leitung+Arrangements Jörg Daniel Heinzmann Bühne+kostüme Matthias Müller Spielort Reithalle Forum

mit Andrea Thelemann und Reinmar Henschke musikalische leitung+arrangements Reinmar Henschke Bühne+kostüme Julia Scheeler spielort Reithalle Forum

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La Cage aux Folles

Wolfgang Herrndorf

Von Jerry Herman / Buch von Harvey Fierstein / Nach dem Stück »La Cage aux Folles« von Jean Poiret / Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin

Bühnenbearbeitung von Robert Koall

(Ein Käfig voller Narren) Musical

»La Cage aux Folles«, das ist der quirligste Nachtclub von St. Tropez. Hier steigen die Champagnerkorken, blitzen der Charme von Gastgeber Georges und die Beine der Girls, singt sich Zaza, alias Albin, die Diva der Show, in die Herzen der Gäste. Eine lange Liebe, ein gemeinsames Leben verbinden Georges und Albin. All das stürzt in die Krise, als Jean-Michel, ihr geliebter Sohn, Heiratspläne verkündet – ausgerechnet mit der Tochter des bigottesten Populisten, der je mit homophoben Parolen auf Stimmenfang ging. Der Antrittsbesuch der Brauteltern steht unmittelbar bevor. Die Regenbogenfamilie muß nun entscheiden – soll sie sich selbst verleugnen, dem Hardliner die perfekte Normalo-Familie präsentieren und so das Glück des Sohnes sichern? Oder soll sie offen zum eigenen Lebensentwurf stehen, »Wir sind, was wir sind«, aber damit womöglich den Sohn alleinlassen? Arrangements werden getroffen, die Schwiegereltern erscheinen – und der Abend verwandelt sich augenblicklich in eine beängstigende Rutschfahrt. Doch dann übernimmt Zaza … Große Liebesgeschichten, eine hinreißende Travestietruppe und Hymnen, wie »I Am What I Am«, machen dieses Musical weltweit zum Dauerbrenner. »Ein ganz großer Hit.« (rbb Inforadio) / »Diese Inszenierung ist einen Weg nach Potsdam wert.« (Siegessäule) / »Langanhaltender Jubel. Besser geht’s nicht.« (rbb Kulturradio)

Tschick

Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, der eigentlich Andrej Tschichatschow heißt, kommt aus einem der Plattenbauhochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel gelungener Integration. Dass er einen »geborgten« Lada Niva an der Hand hat, macht das Bild nicht besser. Aber der Lada macht Maik und Tschick mobil für eine gemeinsame Reise, ohne Karte und Kompass durch das sommerglühende Brandenburg, eine Reise, unvergesslich wie die Flussfahrt von Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Ein schräger »Coming-of-Age«-Roman, der in träumerischer Leichtigkeit seine beiden Helden in die ersten großen Prüfungen des Lebens schickt. Das Resultat ist eine erschreckend komische Odyssee durch die (ost-)deutsche Provinz. »›Tschick‹ ist ein Stück, das alle Generationen zu begeistern vermag. Wolfgang Herrndorfs Vorlage wurde wunderbar umgesetzt.« (Potsdamer Neueste Nachrichten) »Die Potsdamer Inszenierung gibt der Vorlage nicht nur die Stimme, sie trifft ihren besonderen Sound.« (rbb Kulturradio) Regie Sascha Hawemann Bühne+Kostüme Regina Fraas Spielort Reithalle

Musikalische Leitung Ferdinand von Seebach Regie Ulrich Wiggers Bühne Matthias Winkler kostüme Noelie Verdier Choreografie Friedrich Bührer Spielort Neues Theater

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Lutz Hübner

Frau Müller muss weg Mitarbeit: Sarah Nemitz

Die Elternvertreter der 4b misstrauen den pädagogischen Fähigkeiten der Klassenlehrerin Frau Müller. Die Zulassung ihrer Kinder zum Gymnasium steht auf dem Spiel. – Humorvoll setzt Erfolgsautor Lutz Hübner einen Elternabend in Szene und verwandelt das Klassenzimmer in ein Schlachtfeld der Wortgefechte. Der alltägliche Kampf um das Wohl des eigenen Kindes fördert auch zu Tage, dass in der Generation der Nachwendezeit die Kluft zwischen Ost und West noch immer nicht überwunden ist. Das Stück von Lutz Hübner eroberte die Theater der Republik im Sturm und ging auch in Potsdam seit 2012 bereits über 80 Mal erfolgreich über die Bühne. »Weder den klugen Fritz noch den wilden Lukas noch die faule Janine oder die vorlaute Laura lässt Hübner auftreten – und dennoch schweben sie in der konzentrierten Inszenierung von Isabel Osthues gewissermaßen über der Szene: In Form von winzigen Kastaniengestecken nämlich, die die Kinder gebastelt haben. So klein, dass man sie kaum erkennen kann, baumeln sie über den Köpfen der Eltern, unberührt von dem Gemetzel, das hier in ihrem Namen stattfinden wird. Anna Böttcher spielt Frau Müller nicht als den Eltern moralisch Überlegene – sondern als eine, die es unbedingt sein will. Sie gibt ihrer Figur jene Portion an überzogenem Selbstmitleid, gekränktem Stolz und – wenn sie die Irrtümer der Eltern offenlegt – fast kindlichem Triumph, die das Stück vorm Moralisieren bewahrt.« (Potsdamer Neueste Nachrichten)

Regie Isabel Osthues Bühne+Kostüme Mascha Schubert Spielort Reithalle

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My Fair Lady

Musical Nach Bernard Shaws »Pygmalion« und dem Film von Gabriel Pascal / Buch von Alan Jay Lerner / Musik von Frederick Loewe / Deutsch von Robert Gilbert

Eliza Doolittle verdient sich ihren Lebensunterhalt als Blumenverkäuferin auf der Straße, schlau, schlagfertig und sprachgewandt, wenn auch in dem Idiom, das ihr gegeben ist: dem der Gosse. Fasziniert von Elizas Straßenjargon, geht der Phonetikprofessor Henry Higgins mit seinem Fachkollegen Pickering eine Herrenwette ein: Mittels seiner ausgeklügelten Methodiken als Sprachlehrmeister will er aus dieser »Rinnsteinpflanze« binnen sechs Monaten eine Lady machen. Eliza, die von einem eigenen Blumenladen träumt, nimmt Higgins beim Wort. Der beginnt umgehend, seine Schülerin nach seiner Vision zu formen, und malträtiert sie von morgens bis mitternachts. Sein Sprach- und Benimmtraining bringt beide an ihre Grenzen – und verwandelt Eliza. Aus einem Gossenmädchen wird eine selbstbewusste junge Frau. Dass er ein Gegenüber seiner selbst erschaffen würde, damit hatte Higgins allerdings nicht gerechnet … »My Fair Lady« ist eines der beliebtesten Musicals überhaupt. Mit seinem Witz und seinen Ohrwurm-Songs – »Es grünt so grün«, »Mit ’nem kleenen Stückchen Glück« und »Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht« – eroberte es die Welt. »Über allem strahlt Franziska Melzer, diese zarte, starke Eliza, die man auf ihrem Weg vom hässlichen Ick-lein zum stolzen Schwan am liebsten auf Händen tragen würde.« (Der Tagesspiegel) Musikalische Leitung Ludger Nowak Regie Nico Rabenald Choreografie Marita Erxleben Projektionsdesign Alexander Arnold Bühne Katja Schröder kostüme Sibylle Gädeke Spielort Neues Theater Fassung für modernes Salonorchester.

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Wolfgang Amadeus Mozart

Giacomo Puccini

Die Entführung aus dem Serail

Turandot

Deutsches Singspiel in drei Aufzügen Text von Christoph Friedrich Bretzner, bearbeitet von Johann Gottlieb Stephanie d. J.

Dramma lirico in drei Akten / Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni nach dem Schauspiel von Carlo Gozzi In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Während einer Mittelmeerreise haben Piraten das Schiff des spanischen Edelmanns Belmonte gekapert, der dabei von seiner Geliebten Konstanze, ihrer Zofe und seinem Diener Pedrillo getrennt wurde. Sie wurden als Sklaven verkauft und befinden sich nun in der Gewalt des türkischen Bassa Selim, der Konstanze zur Lieblingsfrau in seinem Harem machen will. Als auch Belmonte, der sie lange suchte, endlich eintrifft, führt ihn Pedrillo als Baumeister bei Selim ein und bereitet die gemeinsame Flucht der Verschleppten vor. Er setzt den Haremswächter Osmin mittels Wein außer Gefecht, aber die Entführung aus dem Serail misslingt. Selim erkennt in Belmonte den Sohn seines Todfeindes. Während Osmin die Bestrafung der Fremden erwartet, schenkt Selim ihnen die Freiheit.

Die Handlung spielt in legendärer Zeit in Peking. Prinzessin Turandot ist die letzte ihrer Dynastie und ihre Verheiratung entscheidend für das Schicksal des Kaiserreichs. Aus Furcht, durch die Ehe zur rechtlosen Sklavin ihres Mannes zu werden, zwingt sie sich zu unnachgiebiger Härte gegenüber allen Freiern und fordert eine Rätselprobe auf Leben und Tod. Bislang endeten alle Bewerbungen mit Enthauptungen, die längst zum blutigen Schauspiel für das Volk geworden sind. Als der ihr fremde Prinz Kalaf jedoch die Rätsel löst, will sich Turandot dem Recht des Siegers nicht beugen. Kalaf verzichtet auf die Heirat, denn nur aus Liebe soll sie ihm angehören. Er gibt sich in ihre Hand, wenn sie ihrerseits ein Rätsel löst, das Rätsel seines Namens. Turandot setzt ihren ganzen Machtapparat in Gang. Ihre Minister Ping, Pang und Pong agieren als ebenso komisches wie gefährliches Trio im System der grausamen Prinzessin und führen ihr die Sklavin Liu zu, die Kalaf heimlich liebt. Aber Liu begeht Selbstmord, um ihren Geliebten zu schützen. Turandot ist erschüttert und wird von ihren Gefühlen überwältigt. Kalaf selbst gibt ihr seinen Namen preis. Turandots Stolz ist gebrochen und wandelt sich in Liebe.

In der »Entführung«, 1782 als Auftragswerk Kaiser Josephs II. von Österreich uraufgeführt, gelingt Mozart die kongeniale Verbindung seiner hohen Kunst der Ensemblegestaltung mit eingängigen Szenen im heiteren Singspielton. Janitscharenklänge und die als reine Sprechrolle gestaltete Figur des Bassa Selim geben dem Werk orientalisches Gepräge. Im 18. Jahrhundert wich die Angst vor der türkischen Bedrohung der Faszination des Exotischen. Im Gewand der damals modernen Türkenoper prallen zwei unterschiedliche Kulturkreise aufeinander. Während Selim zur Toleranz bereit ist, bleibt Osmin mit seinen geistlosen Hasstiraden uneinsichtig und gefährlich. Musikalische Leitung Evan Christ Regie Martin Schüler Bühne+Kostüme Gundula Martin Chöre Christian Möbius Zu Gast 1. und 2. April 2017 Spielort Neues Theater

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Die Geschichte nach einem persischen Märchen aus »Tausend und ein Tag« wurde von Gozzi, später auch von Schiller und Brecht dramatisiert. Die Uraufführung der Oper von Puccini fand 1925 an der Mailänder Scala statt. Musikalische Leitung Evan Christ Regie Martin Schüler Bühne+Kostüme Walter Schütze Chöre Christian Möbius Zu Gast 5. und 7. Mai 2017 Spielort Neues Theater

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Stadt der Zukunft »Stadt der Zukunft«, so heißt unsere neue Veranstaltungsreihe in der Reithalle. Unter dem Titel möchten wir von der urbanen Gegenwart erzählen und in die Zukunft eintauchen. Mit der »Stadt der Zukunft« öffnen wir zweimal im Monat einen Ort für die Träume, die Kreativität und die Visionen unserer Stadt. Mit Kunst, Diskurs und Begegnungen geben wir der Stadtgesellschaft Impulse und bieten den kulturellen, sozialen und politischen Akteuren aus Potsdam und der Region eine Plattform. Die neue Reihe löst unser beliebtes Format »nachtboulevard« ab, das von 2009 bis 2016 mit exakt 300 Einzelveranstaltungen ein Fixpunkt im Potsdamer Veranstaltungskalender war. Herzlichen Dank allen Mitwirkenden, Künstlern, Gästen, den vielen Partnern in der Stadt und natürlich den Fans und Freunden der diversen Formate für ihr Engagement und ihre Treue! Auf liebgewonnene Abende muss deshalb niemand verzichten: Der »Literarische Salon«, »Chambre privée«, der »Refugees’ Club« laden weiterhin zu Literatur und Begegnung ein! Jetzt geht es weiter mit »Stadt der Zukunft« – mit einem frischen Konzept, einem gemeinsamen Fokus und ganz neuen Ideen: Die Bühne bekommt eine veränderte Gestalt und auch einen neuen Namen: Ab Herbst 2016 heißt sie »Reithalle Forum«. Im Forum wird es vielfältig, farbig, offen und kontrovers. In Diskussionen und Expertenvorträgen stellen wir nachhaltige Städtekonzepte und die digitalen Datenströme der Smart City vor. Wir teilen die Vision einer essbaren Stadt und testen neue Konzepte des regionalen Wirtschaftens und der Share-Economy. Wir diskutieren mit Experten und Ihnen brennende und inspirierende Fragen: Kann die Stadtgemeinschaft der Zukunft inklusiv und offen für alle sein? Wo finden wir Trost, Orientierung, Sinn, Erlösung? Können die Städtebewohner der Zukunft ohne Glauben leben? Ohne Liebe? Welchen Platz finden Bildung, Kunst, Kultur oder Sport? Werden Nachbarschaftsinitiativen im Zentrum stehen oder Townhouses? Träumen

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wir davon, in ganz neuen Lebensmodellen zusammenzuleben, in einer völlig veränderten Architektur? Und wird die Stadt der Zukunft eine Stadt des Arbeitens sein oder eher einem gigantischen Freizeitpark gleichen? Wird es Orte geben, an denen wir einander begegnen, und wird der Tod in unserer Gesellschaft eine Rolle spielen? Die »Stadt der Zukunft« wird ein Raum für gemeinsame Fragen und Antworten sein; ein Ort der Begegnungen, der Ideen und der gegenseitigen Inspiration. Ein Raum für Widersprüchliches, Visionäres, Überraschendes und Abseitiges. Unsere Reihe versucht eine Bestandsaufnahme der Stadtgesellschaft in unserer Gegenwart und fragt zugleich nach möglichen Perspektiven: Wie könnte sie aussehen: die Stadt der Zukunft? Besuchen Sie uns, hören, schauen und diskutieren Sie mit in unserer »Stadt der Zukunft«! Wann zweimal im Monat WO Reithalle Forum

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Welches Land wollen wir sein?

Märkische Leselust

Der Zuzug von Flüchtlingen nach Europa und die Angriffe des islamistischen Terrors haben zu einer gesellschaftlichen Stimmung geführt, die einerseits von Hilfsbereitschaft, Solidarität und mitbürgerlichem Engagement, andererseits aber auch von Unruhe, Zerrissenheit, ja von Hysterie geprägt ist. Dabei bleibt eines klar: Unser Land wird sich durch die weltweiten Migrationsbewegungen und andere Prozesse der Globalisierung nachhaltig verändern. Die Frage ist, wie wir mit diesen Dynamiken umgehen, wie wir sie gestalten. Die Theater sind in ihrer Geschichte immer auch Orte gewesen, an denen die Gesellschaft über sich selbst nachdenkt. Orte, um Prozesse der Aufklärung und Verständigung zu befördern und eigene Positionen zu überprüfen. Öffentliche Foren für den Austausch von Ideen und Überzeugungen. So hat auch unser Haus, gemeinsam mit Harald Welzer und Alexander Carius (AdelphiResearch), eine Debattenreihe initiiert, in der es um die Frage geht, welches Land wir eigentlich sein wollen. Was sind unsere Visionen von einer zukünftigen Gesellschaft? Welche Werte sollen unser Zusammenleben bestimmen? Was bedeuten Heimat und kulturelle Identität in der globalisierten Welt? Wesentlicher Bestandteil des Formats ist, dass sich im Anschluss an ein Podiumsgespräch alle Besucher an der Diskussion beteiligen können. Nach vier interessanten Debatten mit den Podiumsgästen Ingo Schulze, Susan Neiman, Harald Welzer, Jasmin Taylor, Wolfgang Bautz, Marina Naprushkina, Julius H. Schoeps, Esra Küçük und Wolfgang Thierse werden wir die Reihe auch in der Spielzeit 2016/2017 fortsetzen.

Unsere beliebte Sonntagsreihe unter der künstlerischen Leitung (und oft auch Mitwirkung) des langjährigen früheren Potsdamer Ensemblemitglieds Hans-Jochen Röhrig setzen wir auch in der neuen Spielzeit fort. Die Geschichte Potsdams, Berlins und der ganzen Mark Brandenburg ist reich an Romanciers, Dichtern und Autoren, die in ihren Werken Land und Leute ebenso beschrieben haben wie skurrile Begebenheiten und originelle Köpfe, historische Ereignisse und herausragende Persönlichkeiten. Gemeinsam mit den Schauspielerinnen und Schauspielern des Hans Otto Theaters präsentiert Hans-Jochen Röhrig neben vielen bekannten Literaten der Mark auch zeitgenössische Autoren – und damit Romane und Erzählungen, die neu oder wieder zu entdecken sich besonders lohnt, oder aber geradezu druckfrische Geschichten über Potsdam und Umgebung, die man unbedingt kennenlernen sollte. Dazu gibt es Informationen zu den Autoren und eine abwechslungsreiche musikalische Umrahmung.

Die Debatte in Deutschland

Lesereihe des Hans Otto Theaters

LEITUNG Hans-Jochen Röhrig Wann sonntags um 11 Uhr wo Neues Theater/Glasfoyer unsere termine 16. Oktober 2016 / 13. November 2016 8. Januar 2017 / 5. Februar 2017 5. März 2017 / 2. April 2017 / 7. Mai 2017 Änderungen vorbehalten.

Wo Reithalle Forum Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei!

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Sonntag um 11

Matineen-Reihe zu unseren Premieren In unserer Matineen-Reihe »Sonntag um 11« stellen wir Ihnen regelmäßig in entspannter Vormittagsatmosphäre unsere neuesten Premieren vor. Es erwarten Sie Hintergrundinformationen zu den Inszenierungen, Gespräche mit unseren Schauspielern und Gastkünstlern, Szenenausschnitte und interessante Einblicke in die Probenarbeit. Unsere Theaterbar hält ein Frühstücksangebot für Sie bereit, und das Glasfoyer lädt zum Landschaftsblick über den Tiefen See auf den Park von Babelsberg – bei jedem Wetter eine herrliche Aussicht! Einem angeregten Sonntagsvergnügen steht damit nichts mehr im Wege.

Na sowas?

Kindergeschichten für Groß und Klein Lesesonntag für die ganze Familie

Auch in dieser Spielzeit heißt es einmal im Monat an einem Sonntagvormittag: Ohren, Augen und Herzen auf für die großen und kleinen, lustigen und ernsten, abenteuerlichen und lehrreichen Heldengeschichten der Kindheit! Die Schauspieler unseres Ensembles präsentieren ihre ganz persönlichen Lieblingskinderbücher. Begleitet werden sie von Rita Herzog am Klavier. Im Anschluss lockt eine Bastelstunde, während die Erwachsenen ein zweites Frühstück zu sich nehmen können. Und das alles in unserem schönen Glasfoyer, mit Blick über den Tiefen See. – Wenn das keinen gelungenen Start in den Sonntag verspricht …

Wann sonntags um 11 Uhr Wo Neues Theater/Glasfoyer unsere termine 25. September 2016 / 20. November 2016 22. Januar 2017 / 9. April 2017 / 11. Juni 2017 Änderungen vorbehalten. Mit Frühstücksangebot. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei!

LEITUNG Kerstin Kusch Wann sonntags um 11 Uhr Wo Neues Theater/Glasfoyer unsere termine 17. September 2016 / 27. November 2016 (1. Advent) 15. Januar 2017 / 26. Februar 2017 19. März 2017 / 23. April 2017 Änderungen vorbehalten. Mit Frühstücksangebot.

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Großes Theaterfest Zum Auftakt der Spielzeit

Feiern Sie auch in diesem Jahr mit uns die Eröffnung der neuen Spielzeit! Im letzten Jahr nutzten 3.500 neugierige Besucher die Gelegenheit, zum Auftakt der neuen Theatersaison einen Blick hinter die Kulissen ihres Theaters zu werfen und unsere Künstler und die Mitarbeiter der künstlerisch-technischen Gewerke zu treffen und kennenzulernen. Auch in diesem Jahr laden die Schauspieler und Mitglieder des Hans Otto Theaters Sie herzlich ein zu einem »Tag der offenen Tür« für Theaterfreunde, Neugierige, Eltern, Kinder und die ganze Familie. Erleben Sie Programm überall – für Groß und Klein, im Theaterfoyer, auf der Bühne, auf den Seeterrassen, aber auch an den geheimnisvollen Orten zwischen Werkstätten und Bühne. Wir zeigen Ihnen, was Theater kann, in offenen Proben, Schau-Aktionen der künstlerischen Abteilungen, einer »Kleinen Theaterweltreise« durch unser Programm, in Lesungen, musikalischen Intermezzi, Vorführungen und Inszenierungen – und in vielen Angeboten für Kinder. Mit Kostümverkauf, Maskenbildnerei, Theatermalerei, Bühnenführungen, Bastelstraße und und und … Wann 17. September 2016, ab 13:00 Uhr

10 Jahre Neues Theater Das Hans Otto Theater feiert 2016 Jubiläum auf der Schiffbauergasse

Als im September 2006 das Neue Theater auf der Schiffbauergasse feierlich eröffnet wurde, bekamen die Potsdamer, die Künstler und Mitarbeiter erstmals seit der Kriegszerstörung der sogenannten »Kanaloper« wieder einen festen Ort in der Stadt. Die Aufführungen des Potsdamer Stadttheaters, das seit 1952 den Namen des 1933 von der SA ermordeten Schauspielers Hans Otto trägt, fanden an Ersatzspielorten statt, etwa in der früheren Tanzgaststätte »Zum alten Fritz« in der Zimmerstraße oder in der »Blechbüchse« am Alten Markt. Der markante Entwurf des Kölner Architekten und Pritzker-Preisträgers Gottfried Böhm bereichert heute als Kontrapunkt die geschichtsträchtige Schiffbauergasse mit ihren Reithallen und Maschinenhäusern. Zur Eröffnung des Theaters sagte der damalige Ministerpräsident Matthias Platzeck: »Kultur und Bildung ermöglichen den Zugang zu unserem Erbe, und ohne Herkunft gibt es keine Zukunft. Kultur und Bildung ermöglichen uns aber auch, offen für Neues in unserer eigenen Entwicklung und für Neues zu sein, das wir in der Begegnung mit anderen Kulturen erfahren.« Mit speziellen Veranstaltungen laden wir Sie herzlich ein, uns durch das Jubiläumsjahr 2016 zu begleiten.

Der Eintritt zum Theaterfest ist frei! Festakt »10 Jahre Neues Theater« Wann 30. September 2016 Wo Neues Theater Ausstellung »10 Jahre Neues Theater« Wann September 2016 Wo Neues Theater sowie Bildungsforum Potsdam »Backstage. Mittendrin dabei« Einmal im Monat verlosen wir 2016 einen exklusiven Einblick in die Arbeitsfelder der Theaterabteilungen mit anschließendem Vorstellungsbesuch.

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Peter Weiss 100 Potsdamer Positionen »Mitteilungen eines Fremden« Michael Schrodt liest aus dem Roman »Fluchtpunkt« von Peter Weiss. In »Fluchtpunkt« von 1962 setzt sich Peter Weiss mit seiner Suche nach einer eigenen Sprache auseinander. Er erinnert sich an seine Ankunft 1940 im Exilland Schweden und an seine Erfahrung des Fremdseins – als Flüchtling aus einer Nation, die er kaum je als Heimat empfand. Als Flüchtling aber auch aus der bürgerlichen Enge seines Elternhauses. Er beschreibt seinen künstlerischen Weg zu einer Bildsprache und zu einer Literatursprache, die zugleich ganz persönlich und ganz universell sein sollten. Und er denkt darüber nach, wie eng diese Suche mit seiner politischen Position in den Kämpfen seiner Zeit verknüpft war. Leitung Ute Scharfenberg Mit Michael Schrodt Wann 6. November 2016 Wo Hans Otto Theater/Glasfoyer

Aus Anlass des 100. Geburtstages ehrt Potsdam Peter Weiss (1916– 1982), den hier geborenen Maler, Schriftsteller, Filmemacher und Dramatiker. 17. 09. bis 30. 10. 2016 »Peter Weiss – ›inmitten meiner Bilder‹« Ausstellung im Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Adventslesung

Die zwölf Monate

von Ute Scharfenberg nach dem Volksmärchen

Mitten im bitterkalten Winter fordert die Prinzessin des Reiches frische Schneeglöckchen als Schmuck für ihren Palast. Wer ihr einen Korb davon bringt, soll mit einem Korb voller Gold belohnt werden! Als sie das hört, schickt die strenge Stiefmutter von Marie das Mädchen sofort hinaus in den verschneiten Wald: Sie soll mit Schneeglöckchen heimkehren oder gar nicht! Tapfer stapft Marie ihre Spur in den Schnee, immer tiefer und tiefer gelangt sie in den Wald, bald kennt sie die Wege nicht mehr. Doch so sehr sie auch sucht, Schneeglöckchen findet sie keine – wie auch, es ist ja Dezember! Immer einsamer wird es um Marie, immer kälter und dunkler. Da öffnet sich eine Lichtung vor ihr. Dort brennt ein lustiges Feuer, und drumherum sitzen zwölf Gestalten von jung bis alt. Freundlich spricht Marie die Fremden an, und freundlich laden die zwölf sie ein: Sie soll sich zu ihnen setzen und sich am Feuer wärmen. Damit beginnen Wunder und Überraschungen, die Maries Auftrag eine neue Wendung geben … Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren und alle Märchenfans. Leitung Ute Scharfenberg mit Larissa Aimée Breidbach, Eddie Irle klavier Rita Herzog wann 4. Dezember 2016 (2. Advent) wo Neues Theater/Glasfoyer

6. 10. bis 8. 10. 2016 »Ermittlungen – 100 Jahre Peter Weiss« Symposium der Universität Potsdam im Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte 30. 09. bis 20. 11. 2016 »Widerständige Bilder. Peter Weiss und der Film« Foyerausstellung im Filmmuseum Potsdam

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Adventslesung

Adventslesung

Das Gespenst von Canterville

Die Weihnachtsgans Auguste

Dreihundert Jahre schon spukt durch Schloß Canterville ein grausiger Geist. Entsetzliche Auftritte begründen seinen Ruf; der abgelegene Geschlechtersitz gilt seinetwegen als unverkäuflich. Doch das alles ist Papperlapapp in den Augen moderner Amerikaner: Eine Familie aus New York zieht ein. Zuallererst putzen sie den alten Blutfleck weg, der den Salon verunziert. Eine Respektlosigkeit, die nach Sühne schreit: Das Gespenst zieht in den Krieg, mit allen Mitteln seiner Spukkunst gegen die Eindringlinge. Doch die halten ungerührt dagegen: Der halbwüchsige Sohn löscht weiter den vom Gespenst allnächtlich erneuerten Fleck mit »Pinkertons Fleckweg« vom Parkett, der Vater empfiehlt Schmieröl gegen das rostige Quietschen der Geisterketten und die Mutter Magentropfen gegen die Leibschmerzen, die das Gespenst so hohl stöhnen lassen. Am ärgsten aber treiben es die Zwillingsknaben, die ihm mit Fallstricken, Wurfgeschossen und kalten Duschen auflauern … Nur Virginia, die fünfzehnjährige Tochter der Familie, zollt dem Geist Rücksicht und Mitgefühl, auch wenn sie sein Vorleben nicht billigen kann. Eines Tages findet sie ihn in niedergedrückter Stimmung im alten Gobelinzimmer. Sie spricht ihn an, und man kommt ins Reden. Der unglückliche Geist erbittet ihre Hilfe: Er möchte endlich schlafen dürfen …

Mittlerweile ein »Klassiker« unter den Lesungen zur Weihnachtszeit: Peterle ist begeistert, als sein Vater, der Kammersänger Luitpold Löwenhaupt, zum bevorstehenden Weihnachtsfest eine lebende Gans mit nach Hause bringt. Bis zu den Festtagen soll sie Quartier im Kohlenkeller beziehen. Doch da geschieht Unerwartetes: Die Gans beginnt zu schnattern, und sie schnattert Wörter, richtige Wörter! Die Gans kann sprechen! Eine sprechende Gans muss natürlich einen Namen haben – und auch das Recht, gemeinsam mit der Familie zu wohnen. Peterle nennt die Gans »Auguste« und gibt ihr einen Schlafplatz in seinem Zimmer. Doch der Tag des Bratens kommt unweigerlich näher. Die Gans bekommt Schlaftabletten für ein sanftes Hinübergehen, und das Rupfen beginnt. Aber, ach du Schreck! Erneut meldet sich Gustje zu Wort, schlaftrunken, tief beleidigt, aber quicklebendig – was soll nun geschehen?

von Oscar Wilde

von Friedrich Wolf

Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren und alle junggebliebenen Erwachsenen. leitung Helge Hübner Mit Rita Feldmeier, Peter Pagel klavier Rita Herzog wann 18. Dezember 2016 (4. Advent) wo Neues Theater/Glasfoyer

Für Familien mit Kindern ab 8 Jahren. leitung Ute Scharfenberg mit Schauspielern unseres Ensembles wann 11. Dezember 2016 (3. Advent) wo Neues Theater/Glasfoyer

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Stadt für eine Nacht 24 Stunden, von 14:00 bis 14:00 Uhr

Im Juli 2017 lädt das Erlebnisquartier Schiffbauergasse bereits zum achten Mal zum großen 24-Stunden-Fest – einer Veranstaltung der Landeshauptstadt Potsdam in Kooperation mit dem Hans Otto Theater und den Anliegern der Schiffbauergasse. Das Festival »Stadt für eine Nacht« geht zurück auf eine Idee von Tobias Wellemeyer und erlebte unter Federführung des Hans Otto Theaters seine erste Ausgabe im September 2010. Seitdem beteiligt sich das Theater jedes Jahr maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung des Festivals, dessen Zentrum eine temporäre Stadt aus Pavillons, Zelten und Containern ist – ein Kreuz und Quer aus Gassen und Winkeln. 24 Stunden lang erwecken Wissenschaftler und Studenten, Künstler, Galeristen und Museen, Vereine, Initiativen und Engagierte unterschiedlichster Professionen aus Potsdam und der Region die »Stadt für eine Nacht« zum Leben. Sie sind die Stadtbewohner, die einen Tag und eine Nacht lang präsentieren, was sie selbst begeistert und was sie mit Ihnen teilen möchten. Lassen Sie sich überraschen von neuen Konzepten und ungewöhnlichen Ideen, und reden Sie mit, wenn es um aktuelle Fragen städtischen Lebens geht. Werden Sie Teil dieser temporären Stadt, und folgen Sie der Einladung zum Entdecken und Ausprobieren! Vom zentralen Platz führen die Wege in die angrenzenden Häuser, denn die Künstler und Kreativen der Schiffbauergasse bieten ein 24-stündiges Marathonprogramm – mit Angeboten für die ganze Familie. Das Hans Otto Theater erwartet Sie zu einem Feuerwerk an Veranstaltungen im Neuen Theater, in der Reithalle und auf den Theaterterrassen. An diesem Wochenende geht auf den Bühnen der Schiffbauergasse und natürlich in der herrlich illuminierten »Stadt für eine Nacht« das Licht nicht aus. Das gesamte Areal ist in Bewegung mit Musik, Theater, Kunst, Film, Literatur und Tanz. Kommen Sie vorbei, verweilen Sie, feiern Sie mit!

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für junge zuschauer

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inhalt

90 Zum Geleit

92 auf einen blick

95 premieren

106 wiederaufnahmen 110 empfehlenswert ab 16 Jahren 112 Theaterp채dagogische Angebote 118 Jugendclub HOT 122 Karten- und Besucherservice

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zum geleit

Kerstin Kusch

Manuela Gerlach

Telefon (0331) 98 11-161 e-mail k.kusch@hansottotheater.de

Telefon (0331) 98 11-160 e-mail m.gerlach@hansottotheater.de

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde des Theaters für junge Zuschauer,

Droge Crystal Meth in ihren Alltag tritt. Buchstäblich um Leben und Tod geht es auch für Sam und Felix in »Wie man unsterblich wird«. Nicht minder existenzielle Themen stehen im Zentrum der theaterpädagogischen Arbeit. Theaterbegeisterte 12- bis 26-Jährige können sich im Jugendclub HOT selbst ins Spiel bringen. Hier entstehen Stückentwicklungen von gesellschaftlicher Brisanz, zuletzt mit der Inszenierung »flucht nach vorn« mit 30 Jugendlichen aus Deutschland, Syrien, Afghanistan, Gambia und Mauretanien. Eine praktische Auseinandersetzung mit unseren Inszenierungen kann auch den Schulunterricht bereichern. Mit unseren theaterpädagogischen Angeboten zur Vor- und Nachbereitung setzen wir auf den Austausch mit dem jungen Publikum. Dabei sind alle neugierigen Fragen und Wortmeldungen erlaubt. Wir freuen uns auch in der neuen Spielzeit wieder auf Ihre Aufgeschlossenheit und Neugierde!

Referentin Theater für junge Zuschauer und Theaterpädagogin

wer bin ich? Wo ist mein Platz in der Gesellschaft? Wann muss ich Position beziehen? Das sind Fragen, die Menschen aller Generationen umtreiben. Doch wer nicht neugierig ist, entdeckt auch nichts und bleibt gefangen in der eigenen Vorstellungswelt. Beinahe wäre es dem faulen König im neuen Kinderstück »Das Hemd des Glücklichen« so ergangen, hätte er sich nicht doch noch selbst auf den Weg zum Glück gemacht. Dank seines gewitzten Haustieres tun sich auch für den Müllersohn in unserem Weihnachtsmärchen »Der gestiefelte Kater« neue Lebensperspektiven auf. Unsere beiden Detektive in »Schnickschnack und Schnuck auf der Jagd nach der Liebe« begeben sich voller Tatendrang und Abenteuerlust auf eine Reise rund um den Globus, bis sie zuletzt an gänzlich unvermutetem Ort fündig werden. Mit Erwartungen ist es so eine Sache! Das merkt Antonia in »Wenn Pinguine fliegen« in Bezug auf die Geschlechterrollen: Sie tut alles, um als Junge durchzugehen, und steht am Schluss vor dem Scherbenhaufen einer wichtigen Freundschaft. Davon, die Kontrolle zu verlieren, erzählt das Jugendstück »Auf Eis«: Das Leben von vier Teenagern ändert sich rasant, als die

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Leiterin des Jugendclubs HOT und Theaterpädagogin

Herzliche Grüße

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premieren 2016-2017

auf einen Blick

wiederaufnahmen

Asip und Jenny (13+) Uraufführung von Angela Schneider

Das Hemd des Glücklichen (6+)

Regie Robert Neumann Spielort Reithalle

von James Krüss

Regie Robert Neumann Premiere 13. September 2016 Spielort Reithalle

Die faulste Katze der Welt (5+)

Weihnachtsmärchen

Regie Marita Erxleben Spielort Reithalle

von den gebrüdern grimm/Thomas Freyer

Fucking Åmål (13+)

Regie Kerstin Kusch Premiere 16. November 2016 Spielort Neues Theater

Regie Andreas Rehschuh Spielort Reithalle

Der gestiefelte Kater (6+)

von Gertrud Pigor

von Lukas Moodysson

Mensch Karnickel (9+)

Auf Eis (13+)

von Petra Wüllenweber

von Rudolf Herfurtner

Regie Aurelina Bücher Premiere 17. November 2016 Spielort Reithalle

Regie Kerstin Kusch Spielort Reithalle

Reihe

Wenn Pinguine fliegen (9+) von Sarah Trilsch

Regie Kerstin Kusch Premiere 8. Februar 2017 Spielort Reithalle

ausserdem

von Jörg Isermeyer

Die zwölf Monate Adventslesung

Regie Marita Erxleben Premiere 1. März 2017 Spielort Reithalle

von Sally Nicholls/Thomas Birkmeir

Kindergeschichten für Groß und Klein Lesesonntag für die ganze Familie

Schnickschnack und Schnuck auf der Jagd nach der Liebe (6+) Wie man unsterblich wird (13+)

Na sowas?

nach dem Volksmärchen

Regie Fabian Gerhardt Premiere 6. April 2017 Spielort Reithalle

Das Gespenst von Canterville Adventslesung

von Oscar Wilde

Die Weihnachtsgans Auguste Adventslesung von Friedrich Wolf

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premieren für junge zuschauer

James Krüss

Das Hemd des Glücklichen (6+)

Der König ist dick und faul und fühlt sich schon seit Wochen krank. Keine Medizin bringt Besserung. Nur ein berühmter Wunderdoktor weiß Rat: Das Hemd eines Glücklichen wird ihn wieder gesund machen! Umgehend schickt der König seine Bediensteten auf die Suche. Aber vergeblich – im ganzen Königreich scheint es nicht einen glücklichen Menschen zu geben. Selbst die scheinbar Zufriedenen plagen sich mit Sorgen, Ängsten und unerfüllten Wünschen. Doch der Doktor bleibt dabei: Der König muss das Hemd eines Glücklichen finden und sich dafür höchstpersönlich auf die Suche begeben. Und zwar zu Fuß. Widerwillig macht sich der König also auf den Weg – und trifft tatsächlich einen Glücklichen. Es ist Vogeljakob, der unabhängig und sorgenfrei durchs Land zieht. Vogeljakob ist so frei, dass er sich vor nichts und niemandem fürchtet. Auch nicht vor dem König, dem er sogar einige unangenehme Wahrheiten direkt ins Gesicht zu sagen wagt. Kein Zweifel, der Glückliche ist gefunden – allerdings besitzt er nicht einmal ein Hemd! Kann der König dennoch gesund werden? Was braucht ein Mensch zum Glücklichsein? Kann man das Glück irgendwo finden und dann festhalten? Oder ist das Glück nur ein kurzer Augenblick und bleibt daher oft unentdeckt? Was ist eigentlich Glück? – Die Geschichte vom »Hemd des Glücklichen« kannte man bereits in der Antike; sie ist seitdem immer wieder neu erzählt worden. Der Kinder- und Jugendbuchautor James Krüss, der mit »Mein Urgroßvater und ich« und »Timm Thaler« internationale Berühmtheit erlangte, hat die märchenhafte Parabel für Kinder bearbeitet und wirft auf witzige und spannende Weise große Fragen auf! Regie Robert Neumann Bühne+Kostüme+video Silke Pielsticker Premiere 13. September 2016 Spielort Reithalle

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premieren für junge zuschauer Weihnachtsmärchen

gebrüder Grimm

Der gestiefelte Kater (6+) Ein Märchenspiel von Thomas Freyer

Im königlichen Schloß herrscht Mißmut: Die Schatzkammer ist beinahe leer, und sogar die Küchenvorräte sind schon bis auf ein letztes Suppenhuhn geschrumpft. Gustav, der königliche Berater, bekommt Befehl, die Dienerschaft zu entlassen und sämtliche Aufgaben bei Hofe ab sofort selbst zu übernehmen: als Jäger, Koch, Putzkraft, Narr, Musiker sowie als Freizeit- und Spielpartner der Prinzessin. Die Prinzessin hingegen träumt von einem Leben, in dem sie arbeiten und nützlich sein kann, denn zum Spielen fühlt sie sich längst zu erwachsen. Als der unglückliche Gustav dem rebhuhnseligen König das falsche Suppenhuhn auftischt, platzt dem der Kragen, und er entläßt auch Gustav. Doch schon rollen neue Aufgaben heran: In einem anderen Teil des Waldes verzweifelt nämlich der Müllersohn Hans an seinem Leben. Ihm blieb aus dem Erbe seines Vaters nur die Katze Mietz. Aber die hat es in sich. Mietz ist nicht nur in Wahrheit ein Kater, sondern ein blitzgescheiter dazu, und sprechen kann er auch! Er bringt den traurigen Hans in Schwung und treibt ihn in die Wirklichkeit hinaus. Denn dort warten glänzende Möglichkeiten auf den, der sie wahrzunehmen versteht. Mietz muß nur die scheuen Rebhühner, den leichtsinnigen König samt Gustav, den zaudernden Hans natürlich und schließlich den mächtigen Zauberer überlisten. Und schon erobert er mit Chuzpe und Eigensinn seinem Herrn die Hand der schönen Prinzessin. Da dieses kluge Mädchen nicht auf Glanz und Prunk schaut, sondern darauf, ob einer tüchtig, klug und freundlich ist, passen Hans und sie perfekt zueinander – und einem glücklichen Leben zu zweit steht nichts mehr im Wege … Regie Kerstin Kusch Bühne+Kostüme Iris Kraft Premiere 16. November 2016 Spielort Neues Theater

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premieren für junge zuschauer

petra wüllenweber

Auf Eis (13+)

Tom und Svenja sind ein Paar, mit ihnen im Bunde ist ihre beste Freundin Lea. Gemeinsam überstehen sie selbst die langweiligsten Schultage. Eines Abends wollen sie etwas Neues ausprobieren: »Ice«, Crystal Meth. Mit dieser Droge ändert sich ihr Leben rasant, alles scheint leichter zu gehen, auch wenn Tom schon einmal drei Nächte durchmacht, um Bücher für sein Referat zu lesen oder Lea ununterbrochen Kreuzworträtsel löst. Bald erkennt Svenja ihre Freunde nicht mehr wieder. Als Tom wegen Ice den geliebten Hund ihres Bruders tötet, zerbricht nicht nur ihre Beziehung, sondern auch ihre gemeinsame Freundschaft. Lea und Tom müssen ihren »Kick« bald mit Dealen finanzieren, doch auch Svenja wird immer tiefer in eine Spirale der Abhängigkeit hinabgezogen, aus der es scheinbar keinen Ausweg gibt – sie lässt sich zum Drogenschmuggel aus Tschechien überreden, und auf einmal geht es um alles … Crystal Meth ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und nicht nur dort, denn da Crystal billig und aus den Drogenküchen im osteuropäischen Ausland leicht zu beschaffen ist, wird es auch zunehmend von Jugendlichen in Brandenburg konsumiert. Das Einstiegsalter liegt oft bei elf bis vierzehn Jahren. Die Droge putscht auf und steigert die Leistungsbereitschaft. Doch der Preis, den der Körper zahlt, ist hoch: Crystal Meth macht hochgradig abhängig. Innerhalb kürzester Zeit zersetzen die Kristalle das Gehirn. Nach »Am Horizont« und den Uraufführungen »Netboy« und »Und morgen?« ist »Auf Eis« bereits das vierte Stück der Erfolgsautorin Petra Wüllenweber am Hans Otto Theater. Regie Aurelina Bücher Bühne+Kostüme Matthias Müller Premiere 17. November 2016 Spielort Reithalle

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premieren für junge zuschauer

Sarah Trilsch

Wenn Pinguine fliegen (9+) Antonia ist nicht interessiert an den Versuchen ihrer älteren Schwester, erwachsen zu werden. Schminken, Haaremachen, Über-Jungen-Schwatzen – das alles findet sie nur mittelmäßig aufregend. Als gegenüber ein Junge einzieht, Karl, der Antonia wegen ihrer kurzen Haare und der unverblümten Art für einen Jungen hält, unterstützt sie dessen Illusion. Allerdings fehlen ihr wichtige Jungenseiten: Sie kann kaum Fußball spielen und nicht im Stehen p…n. Auch ihre Barbiesammlung und die Mitgliedschaft im Keramikverein wirken nicht besonders jungentypisch und werden vor ihrem neuen Freund Karl besser geleugnet. Aber selbst, wenn sie das Jungesein forciert, ist ihr Erfolg oft mau, denn Schwertkämpfen und Brutalsein findet Karl, obwohl ein Junge, gar nicht so toll. Schnell wird »Tonis« Lügengebäude immer wackliger. Als Karl sie von Freund zu Freund zuhause besuchen will, wird Toni hektisch: Rasch räumt sie ihr Kinderzimmer um – alle Puppen zur Schwester, die Pferdeposter weg und die Mädchenbettwäsche runter! Und doch passiert es: Weil Karl ihren Kleiderschrank nicht öffnen darf, läßt er eine Eiszeit heraufziehen; man sieht sich nicht mehr. Toni wird wieder Antonia und hat einen Freund verloren. Aber auch Karl fühlt sich einsam. Was nun? Wieviel Mut braucht es, auf den andern zuzugehen? Ganz schön provokant sind die Gender-Bender-Aktionen von Toni, aber auch die von Karl. Aber wer Grenzen überschreitet, kann sich auch selbst kennenlernen. – Ein Kinderstück über Identität und Rollen, über echte Freundschaft und echten Schmerz und über die ersten Schritte hinaus in ein selbstbewußtes Leben. Sarah Trilsch erhielt dafür den Förderpreis zum Berliner Kindertheaterpreis 2015. Regie Kerstin Kusch Bühne+Kostüme Regina Fraas Premiere 8. Februar 2017 Spielort Reithalle

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premieren für junge zuschauer

Jörg Isermeyer

Schnickschnack und Schnuck auf der Jagd nach der Liebe (6+)

Herr Schnuck und seine Assistentin Schnickschnack eröffnen ein Detektivbüro. Während Schnuck Besorgungen macht, soll Schnickschnack die Stellung halten. Sie spielt Verstecken mit sich selbst, aber ohne Schnuck ist das langweilig. Also schreibt sie auf die Rückseite einer Weltkarte eine Nachricht – »An Herrn Schnuck. Such mich! Die Liebe …« – leider unvollendet, denn ihr Namenszug fehlt noch, und so kommt es zu einem grandiosen Missverständnis. Schnuck hält dies für den ersten Auftrag der Firma – die Liebe suchen! Zusammen brechen Schnickschnack und Schnuck auf zu einer abenteuerlichen Reise ins Gebirge, durch die Wüste und in den Dschungel. Allen Gefahren zum Trotz bleiben die beiden ein unzertrennliches Team und stehen einander rettend zur Seite. Zuletzt finden sie sie, die Liebe – an unvermutetem Ort. Dieses (Clowns-)Theaterstück für die Jüngsten, uraufgeführt 2011, erkundet mit Phantasie und Spielwitz, was es mit der Liebe auf sich hat. Jörg Isermeyer, geboren 1968 in Bad Segeberg, reiste nach dem Studium als Straßenmusiker quer durch Europa. Er arbeitet freischaffend und lebt nach Stationen in Dresden und Berlin als Schauspieler, Regisseur, Theaterpädagoge, Musiker und Schriftsteller in Bremen und anderswo. Sein erstes erfolgreiches Theaterstück, »Ohne Moos nix los« (uraufgeführt am GRIPS-Theater Berlin), erhielt u. a. den Berliner Kindertheaterpreis 2009. Sein Kinderroman »Alles andere als normal« wurde für den deutsch-französischen Jugendliteraturpreis 2014 nominiert. Regie Marita Erxleben Bühne+Kostüme Matthias Müller Premiere 1. März 2017 Spielort Reithalle

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premieren für junge zuschauer

Sally Nicholls

Wie man unsterblich wird (13+)

Deutsch von Birgitt Kollmann

Wenn man erst elf Jahre alt wäre und wüsste, dass man höchstens noch ein Jahr zu leben hat – was würde man tun? Schwer zu sagen. Sam allerdings weiß es ziemlich genau. Er ist unheilbar an Krebs erkrankt. Genauso wie sein Freund Felix. Für sie zählt jede Minute. Und beide sind sich einig, dass sie sich vom drohenden Tod nicht den Spaß am Leben verderben lassen. Sam beginnt eine Art Tagebuch zu schreiben und stellt eine Liste mit all den Dingen auf, die er vor seinem Tod noch unbedingt erledigen muss: Horrorfilme gucken, eine Rolltreppe verkehrt herum hinauflaufen, die Erde vom Weltall aus sehen. Und wie ein richtiger Jugendlicher rauchen, trinken und ein Mädchen küssen. Sein sarkastisch herumalbernder Freund Felix hilft ihm dabei, und die beiden haben eine gute Zeit miteinander. Bis Felix stirbt. Dann muss Sams Familie einspringen – und dazu ihre Strategie im Umgang mit ihrer Hilflosigkeit angesichts des Unausweichlichen grundlegend ändern. Sam versucht derweil, Antworten auf all die Fragen zu finden, die ihm niemand beantwortet: Tut Sterben weh? Wohin geht man, wenn man gestorben ist? Am Ende bleibt keiner von Sams Wünschen offen. Vielleicht muss man tatsächlich so jung wie Sally Nicholls sein, um mit so aufrichtigem Ernst und so viel Leichtigkeit, so humorvoll und unsentimental über das Sterben junger Menschen zu schreiben. Mit gerade mal 23 Jahren verfasste sie ihren Debütroman »Ways to Live Forever«, der weltweit die jungen Leser begeisterte. Eine wunderbare Geschichte voller Lebensfreude und prall gefüllt mit den ganz großen Fragen. Regie Fabian Gerhardt Bühne+Kostüme Matthias Müller Premiere 6. April 2017 Spielort Reithalle

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wiederaufnahmen für junge zuschauer

wiederaufnahmen Angela Schneider

Gertrud Pigor

Die faulste Katze der Welt (5+)

Asip und Jenny (13+)

Nach dem Bilderbuch »Der faule Kater Josef« von Franziska Biermann

Jenny will von der Brücke springen, doch ein fremder Junge reißt sie zurück. Sie beißt und beschimpft ihn – bis unter Weinen alles aus ihr herausbricht. Gerade ist ihr Stiefvater ausgezogen, ohne sich von ihr zu verabschieden, ihre Mutter interessiert sich nur für ihren Beruf, und ihr Freund ist jetzt mit ihrer besten Freundin zusammen. Jenny fühlt sich allein, von allen verlassen. Der Junge, der sie gerettet hat, heißt Asip und ist mit seiner Familie vor dem Krieg in Afghanistan geflüchtet. Und sein Vater ist dort geblieben? Klar, Väter machen sich grundsätzlich davon, überall dasselbe! In ihrem Furor macht Jenny alles nieder – und Asip diskutiert nicht, sondern hört ihr zu. Jeden Abend treffen sie sich nun auf der Brücke. Asip versucht zu verstehen, warum Jenny mit ihrem behüteten Wohlstandsleben so unzufrieden ist. Sehr behutsam beginnt er, ihr die Augen für die Verhältnisse und Gefühle ihrer Mitmenschen zu öffnen und ihr Mut zu machen – Mut, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Dann wird sie vielleicht auch verstehen, warum Asip eines Tages als Läufer bei der Olympiade für seine neue Heimat siegen will.

Der Kater verbringt sein geruhsames Leben auf der Couch, und die Schnecke bestimmt seinen Tagesablauf: Aufwachen, Gymnastik, Frühstück und Verdauungsschläfchen. Gewöhnlich folgt dann eine Störung durch Hund Rudi, der sein tägliches Fußballtraining absolviert. Wenn das vorbei ist, kommt Bildungsprogramm im Fernsehen, anschließend Erholungsschlaf. Aber heute wird der Kater vom Floh gebissen. Es juckt und kratzt, und er hat keine Ruhe mehr. Wie wird man diesen Quälgeist wieder los? Vielleicht bei dem Meerschweinchen, das dringend eine neue Frisur braucht, oder bei der Kuh, die von tausenden Fliegen umschwirrt wird? Nein, der Floh bleibt lieber beim Kater. Dann trainiert der Kater Hund Rudi auf einem winzigen Fußballfeld, der Floh hüpft hin – und Rudi schießt wieder Tore. Aber der Floh kehrt zurück zum Kater. Als er ihn mit rhythmischem Gezappel abschütteln will, sieht eine schüchterne Katze ihm zu. Sie wünscht sich, auch so tanzen zu können … und hopp … der Floh wechselt über. Der Kater macht es sich wieder auf seiner Couch gemütlich. Endlich Ruhe. Aber ohne Floh, der einen zu Abenteuern anstachelt, ist das noch ein Katzenleben?

Uraufführung

Ein wichtiges Stück zum aktuellen Thema Flucht und Migration, denn es macht Mut, die eigene Perspektive zu wechseln und auf den anderen zuzugehen. »Theater in Potenz.« (Potsdamer Neueste Nachrichten) Regie Robert Neumann Bühne+Kostüme Georg Burger Spielort Reithalle

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»Dieser Floh, lernen wir, ist ja bei aller Chuzpe ein ziemlich melancholisches Wesen. Niemand will ihn! Dabei will er, der Geschmähte, doch eigentlich nur, was alle wollen: eine gemütliche Sofamulde, einen guten Drink – und, das ist die Flohlektion, ein bisschen Abwechslung.« (Potsdamer Neueste Nachrichten) Regie Marita Erxleben BÜHNE+KOSTÜME Julia Schiller MUSIK Michael Boden, Rita Herzog spIELORT Reithalle

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wiederaufnahmen für junge zuschauer

Lukas Moodysson

wiederaufnahmen für junge zuschauer

Rudolf Herfurtner

Fucking Åmål (13+)

Mensch Karnickel (9+)

Åmål ist das ödeste Provinznest weit und breit, das Ende der Welt. Alles ist vorhersehbar, nie passiert was, und wenn, dann zwei Jahre zu spät. Elin will mehr vom Leben, sie trägt eine große Sehnsucht in sich und weiß nicht, wohin damit. Sie will nicht wie die anderen sein, sie will raus aus Åmål. Trotzdem tut sie, was alle Mädchen tun: knutscht mit Jungs, betrinkt sich auf Partys, ist cool und sexy. In der Schule gehört sie zu den angesagten Leuten. Doch dann macht sie etwas Verrücktes: Sie besucht die eigenwillige Außenseiterin Agnes, die lesbisch sein soll und Gedichte schreibt. Für eine Wette küsst sie Agnes auf den Mund. Agnes, die heimlich in Elin verliebt ist, fühlt sich missbraucht und tief verletzt. Aber auch in Elin hinterlässt die Begegnung Spuren. Sie gesteht sich ein, in Wahrheit viel für Agnes zu empfinden, mehr als für alle anderen. Bloß – ist das nicht extrem peinlich? Elin muss sich entscheiden: Soll alles bleiben, wie es ist, oder bekennt sie sich mutig zu Agnes? Auf dem Schulklo kommt es zum Showdown.

Mager und verwildert sieht der Junge aus. Als er Auskunft über sich geben soll, übernimmt eine Kaninchenpfote, sein Talisman, das Sprechen für ihn. Vor sechs Jahren wollte seine Mutter ihren Sohn Clemens mit der Kinderlandverschickung vor den Bomben in Sicherheit bringen. In den Wirren des Kriegsendes 1945 ging er verloren. Vergeblich suchte die Mutter nach ihm, aber die Hoffnung auf ein Wiedersehen gab sie nie auf – auch dann nicht, als sie mit einem neuen Mann und dessen Sohn Timo eine neue Familie gründete. Endlich aber taucht Clemens wieder auf. Auf eigene Faust erreicht er das Haus seiner Mutter – und dann verlässt ihn der Mut. Offensichtlich hat seine Mutter einen neuen Sohn, sie hat also gar nicht auf ihn gewartet und braucht ihn auch nicht mehr. Die Angst, die Liebe der neuen Mutter zu verlieren, erfasst auch den Jungen Timo, als er von Clemens’ Rückkehr erfährt: Er will weder sein Zimmer noch die Mutter mit dem anderen teilen. Während die Mutter um beide Jungen kämpft, belauern die einander eifersüchtig. Am Ende müssen die Jungen entscheiden, ob es für sie eine gemeinsame Zukunft geben kann.

Bearbeitung von Hans Jörg Betschart

Das Stück nach dem mehrfach ausgezeichneten Kultfilm von Lukas Moodysson ist eine anrührende, kraftvolle Coming-of-Age-Geschichte. Es erzählt von der unheimlichen Verwirrung der Gefühle junger Menschen und ihrer Situation zwischen Rollenklischees, Gruppendruck, Anpassung und Aufbegehren. »Leonie Rainer gelingt es wunderbar, ihre Elin schier vor Lebendigkeit explodieren zu lassen, um dann wieder in unsichere Nachdenklichkeit zu fallen. Zu Recht viel Beifall des jungen Publikums.« (Märkische Oderzeitung)

Mit der Geschichte über die schwierige Heimkehr eines im Krieg verschollenen Kindes erzählt der Kinder- und Jugendautor Rudolf Herfurtner sehr berührend von den Einsamkeitsgefühlen und Verlustängsten, die Kinder und Jugendliche nicht nur vor 70 Jahren, sondern aktuell weltweit erfahren, wenn sie durch Krieg und Flucht von ihren Familien getrennt werden – aber auch von der Hoffnung und der Kraft von Familien, die in selbstgewählter Verwandtschaft zueinander stehen.

Regie+Bühne Andreas Rehschuh kostüme Grit Walther Spielort Reithalle

»Ein Stück, das noch lange nachhallen wird.« (Potsdamer Neueste Nachrichten) Regie Kerstin Kusch Bühne+Kostüme Regina Fraas Spielort Reithalle

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für jugendliche ab 16 jahren

empfehlenswert ab 16 Jahren

Terror

Asip und Jenny

Auf Eis

Der Besuch der alten Dame

People Respect Me Now

Fucking Åmål

Das goldene Vlies

Bilder deiner großen Liebe

Nathan der Weise

Das schwarze Wasser

Dogville

Tschick

von ferdinand von Schirach

von angela schneider

von petra wüllenweber

von wolfgang herrndorf

von Gotthold ephraim lessing

von roland schimmelpfennig

von lars von Trier

von wolfgang herrndorf

Ein Sommernachtstraum von william shakespeare

Peer Gynt

von henrik ibsen

von lukas moodysson

von franz Grillparzer

von aldous huxley

von Friedrich dürrenmatt

von paula stenström öhman

Schöne neue Welt

Drei Schwestern

von anton tschechow

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theaterpädagogische angebote

theaterpädagogische angebote

Für Lehrende Theater ist uns wichtig – als Spiel- und Möglichkeitsraum, in dem wir gerade junge Zuschauer jenseits von kanonisierten Interpretationen zu eigenständigem Erfassen und Begreifen ermutigen wollen. Ob Publikumsgespräch, Workshop oder Theaterführung – mit unseren vielfältigen theaterpädagogischen Angeboten schaffen wir Begegnungssituationen und geben Kindern und Jugendlichen Einblick in künstlerische Prozesse.

Beratung Sind Sie auf der Suche nach einer passenden Inszenierung zu Ihrem Unterrichtsstoff oder für eine bestimmte Klassenstufe? Unsere Theaterpädagoginnen geben Ihnen gern Empfehlungen. Spielleiterinnen und Spielleiter von Schultheatergruppen erhalten von uns Unterstützung in theaterpädagogischen Fragen und bei der dramaturgischen und inszenatorischen Arbeit.

Lehrerbrief/Newsletter Sie möchten regelmäßig über anstehende Premieren und Vorstellungen für junge Zuschauer sowie zusätzlich über spezielle Angebote, Sonderaktionen und Projekte informiert werden? Dann laden wir Sie herzlich ein, sich für unseren Lehrerbrief anzumelden: jungezuschauer@hansottotheater.de

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Lehrertag am Hans Otto Theater Neben den Stücken im »Theater für junge Zuschauer« bieten wir auch in unserem Abendspielplan viele Inszenierungen an, die sich in Ihren Unterricht einbinden lassen. Mit unserem Lehrertag laden wir Sie herzlich dazu ein, diese kennenzulernen. Freuen Sie sich auf einen Blick hinter die Kulissen, szenische Ausschnitte und einen gemeinsamen Vorstellungsbesuch. Darüber hinaus informieren wir Sie über unsere speziellen Angebote. Wir geben Ihnen während der Veranstaltung einen Einblick in die verschiedenen Kooperationsmöglichkeiten mit unseren Theaterpädagoginnen. wann 8. Oktober 2016 wo Glasfoyer

Theaterpädagogische Begleitmaterialien In unserem theaterpädagogischen Begleitmaterial zu ausgewählten Inszenierungen geben wir Lehrerinnen und Lehrern praktische Impulse zur Vor- und Nachbereitung von Theaterbesuchen. Die Mappen sind vom Tag der jeweiligen Premiere an erhältlich. Wir schicken sie Ihnen gern auch per E-Mail zu; bitte richten Sie Ihre Anfrage an die Theaterpädagoginnen!

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theaterpädagogische angebote

Für Schulklassen Einführungen und Publikumsgespräche In unseren Einführungen direkt vor dem Theaterbesuch beleuchten wir die zentralen Themen und Figuren eines Stoffes sowie das ästhetische Konzept der Inszenierung. In einem anschließenden Publikumsgespräch besteht die Möglichkeit, Eindrücke zu formulieren und gemeinsam mit den künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu reflektieren. Zielgruppe alle Klassenstufen Dauer ca. 30 Minuten Gruppengrösse mindestens 10 Schüler

Spielerische Vor- und Nachbereitungen In Vor- und Nachbereitungen suchen wir gemeinsam mit unserem jungen Publikum individuelle Zugänge zu den aktuellen Inszenierungen. Mit spielerischen Mitteln nähern wir uns den ästhetischen und inhaltlichen Besonderheiten der jeweiligen Produktion und setzen uns zugleich mit den Erwartungen und Eindrücken der Kinder und Jugendlichen auseinander. Zielgruppe Grundschule und Sekundarstufe I Dauer 45 bis 90 Minuten Gruppengrösse mindestens 10, höchstens 30 Schüler

Theaterführungen Bei einer Theaterführung können Schulklassen einen Blick hinter die Kulissen werfen und das Theater mit seiner modernen Bühnentechnik und seinen Werkstätten kennen lernen.

Theater-ABC Das Theater-ABC vermittelt ein umfassendes Bild vom Hans Otto Theater, seinem Spielplan und den Abläufen des künstlerischtechnischen Betriebs. Es bietet die Möglichkeit zur Berufsorientierung und – falls gewünscht – zusätzlich einen praktischen Exkurs in Sachen Schauspiel. Zielgruppe Sekundarstufe II Dauer 90 Minuten Gruppengrösse mindestens 10, höchstens 30 Schüler

Theaterkoffer Mit unserem Theaterkoffer voller bunter Kostüme und Requisiten laden wir Kinder zum Ausprobieren und Anprobieren ein und bereiten sie so spielerisch auf ihren ersten Theaterbesuch vor. Zielgruppe Grundschule Dauer 90 Minuten Gruppengrösse mindestens 10, höchstens 30 Schüler

Theaterworkshop Theaterspielen heißt, erfinderisch zu sein und seinem Mut am Ausprobieren freien Lauf zu lassen! In unseren Theaterworkshops werden in Körper- und Sensibilisierungsübungen, Improvisationen und szenischem Spiel Ausdrucksmöglichkeiten und Spielweisen des Theaters erprobt. Zielgruppe alle Klassenstufen Dauer 90 Minuten Gruppengrösse mindestens 10, höchstens 30 Schüler

Zielgruppe alle Klassenstufen Dauer 60 bis 90 Minuten Gruppengrösse mindestens 10, höchstens 30 Schüler

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theaterpädagogische angebote

Für Studierende Projekttag für Schulen Im Rahmen eines Projekttages im Hans Otto Theater schnüren wir für Schulklassen ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Paket aus unserer theaterpädagogischen Angebotspalette. Den Abschluss des Tages bildet der Besuch einer Vorstellung. Zielgruppe alle Klassenstufen Dauer nach Absprache Gruppengrösse mindestens 10, höchstens 30 Schüler

exklusiv für Abonnenten: Premierenklasse Als »Premierenklasse« erhalten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, den Entstehungsprozess einer Inszenierung hautnah mitzuerleben. Dazu gehören ein vorbereitendes Gespräch, ein Probenbesuch, ein Workshop und der gemeinsame Premierenbesuch. Wir bitten um eine Anmeldung bis zum 1. Oktober 2016 bei den Theaterpädagoginnen. Zielgruppe Abonnenten aller Klassenstufen dauer mehrere Termine im Inszenierungszeitraum Gruppengrösse mindestens 20, höchstens 30 Schüler

TheaterScouts Theaterbegeisterte Studierende von Potsdamer und Berliner Hochschulen engagieren sich als »TheaterScouts« für das Hans Otto Theater. Sie informieren ihre Kommilitonen über aktuelle Inszenierungen, laden zu gemeinsamen Theaterbesuchen ein und organisieren besondere Angebote für Studierende. Dafür erhalten die TheaterScouts in Probenbesuchen und Gesprächen mit Regisseuren, Dramaturgen und Schauspielern einen exklusiven Blick hinter die Kulissen. Mit dem TheaterScout-Ausweis kann jede Inszenierung des Hans Otto Theaters einmal kostenfrei besucht werden. Für die Spielzeit 2016/2017 werden wieder TheaterScouts gesucht! Wir freuen uns über interessierte Studierende aller Studiengänge. Für eine Anmeldung und weitere Informationen genügt eine EMail an: theaterscout@hansottotheater.de

Unsere theaterpädagogischen Angebote sind in Kombination mit einem Vorstellungsbesuch kostenlos. Für Rückfragen und Anmeldungen wenden Sie sich bitte an unsere Theaterpädagoginnen.

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jugendclub hot

Jugendclub HOT

Aktuelle Themen diskutieren, Geschichten erfinden, Rollen entwickeln und sich dabei selbst auf die Probe stellen – und das alles mit einer ordentlichen Portion Leidenschaft: Nicht mehr und nicht weniger verbirgt sich hinter dem Programm des Jugendclubs mit seinen vier Formaten, Lampenfieber inklusive!

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1// watch & discuss Gemeinsam ins Theater und danach in gemütlicher Runde über das Gesehene reden. Dreh- und Angelpunkt ist der Spielplan unseres Hauses.

2// train & work In der Spielzeit bieten wir euch Workshops rund um das Thea-ter an, z. B. zu den Bereichen Improvisation, Schauspiel und Regie.

ready – steady – go

3// try & create

Einen Überblick über das gesamte Angebot in der Spielzeit 2016/2017 erhaltet ihr bei der Auftaktveranstaltung »ready – steady – go«, die im Rahmen des Theaterfestes am 17. September 2016 stattfindet. Außerdem habt ihr die Chance, Manuela Gerlach, die Leiterin des Jugendclubs HOT, sowie die Teamer der einzelnen Projekte kennenzulernen. Und ihr könnt euch direkt vor Ort für die einzelnen Angebote anmelden. Diejenigen, die zu »ready – steady – go« nicht kommen können, haben die Möglichkeit, ihr Interesse bis zum Anmeldeschluss am 30. September 2016 per Mail oder telefonisch mitzuteilen.

Ein Abend, ein Raum, ein Experiment – Theater, aber auch alle anderen Künste sind willkommen. Probiert euch aus! Das Ergebnis wird in unserem Spielort Reithalle Forum präsentiert.

4// act & show Ihr wollt mehr? Seid spielwütig? Dann ist eine Theaterproduktion genau das Richtige für euch, vorausgesetzt, ihr habt Zeit und Lust, mit anderen intensiv zusammenzuarbeiten und ein Stück auf die Beine zu stellen. Spielort: Reithalle Forum.

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jugendclub hot

Rückblick act & show

Die Produktionen des Jugendclubs HOT 2015-2016

der könig vom berg Koproduktion mit dem HörclubKREATIV des Nikolaisaals Potsdam Premiere 10. März 2016 Leitung Johannes Keller Musikalische Leitung Ralf Böhme, Christian Keller

covering 13

Premiere 21. April 2016 Leitung Anna Judith Brückner, Lara Jil Dreyer

jugendclub-card & news Der Ausweis für den Jugendclub kostet 15 € und berechtigt aktive Mitglieder im Alter von 12 bis 26 Jahren, am JugendclubProgramm teilzunehmen. Darüber hinaus könnt ihr exklusiv alle Vorstellungen unseres Hauses für nur 5 € besuchen. Premieren und Gastspiele sind von dieser Regelung ausgenommen. Der Ausweis ist ab Kaufdatum ein Jahr lang gültig. Als Mitglieder erhaltet ihr regelmäßig aktuelle Infos zum Jugendclub.

kontakt Manuela Gerlach HOT-LINE (0331) 98 11-160 e-mail m.gerlach@hansottotheater.de

flucht nach vorn Projekt mit Jugendlichen aus Deutschland, Syrien, Afghanistan, Gambia und Mauretanien Premiere 26. Mai 2016 Leitung Manuela Gerlach, Veronika Zimmer

schattenlauf Koproduktion mit der Universität der Künste Berlin Premiere 16. Juni 2016 Leitung Lukas Müller

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karten- und besucherservice

Karten- und Besucherservice Theater für junge zuschauer Unsere Kartenpreise Die Übersicht zu allen Kartenpreisen finden Sie ab Seite 212.

Theaterstücke für junge Zuschauer

6+ und 9+ Neues Theater und Reithalle Kinder/Schüler

6,00 €

Gruppe Kinder/Schüler (ab 10 Personen)

5,50 € pro Person

Erwachsene

12,00 €

Erwachsene, ermäßigt

8,50 €

Studierende

8,00 €

13+

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jugendclub-card Ausweis für aktive Mitglieder des Jugendclubs HOT bis 26 Jahre____________________ 15,00 € Die jugendclub-card ist ab Kaufdatum ein Jahr lang gültig. Eintritt mit jugendclub-card für alle Spielstätten _ ______________________________ 5,00 € (Premieren, Gastspiele und Sonderveranstaltungen sind von dieser Regelung ausgenommen.) Familienkarte für Theaterstücke für »junge zuschauer« für zwei Erwachsene und zwei Kinder _ ______________ 26,00 € für einen Erwachsenen und zwei Kinder _ _____________ 18,50 € für jedes weitere Kind _____________________________ 5,50 € Gruppenermäßigung im Abendprogramm Schüler- und Studentengruppen ab 10 Personen_ _________________________ 7,50 € pro Person Die Garderobengebühr ist im Kartenpreis enthalten.

Kinder/Schüler

7,00 €

Gruppe Kinder/Schüler (ab 10 Personen)

6,50 € pro Person

Erwachsene

13,00 €

Erwachsene, ermäßigt

9,00 €

Studierende

8,00 €

Theaterkarte als Fahrschein Bei allen Eintrittskarten des Hans Otto Theaters ist die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) im Tarifbereich Berlin ABC inklusive. Die Theaterkarte ist drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung als Fahrschein gültig.

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Kinder- und jugend-abonnements

Kinder- und Jugend-Abonnements Bei Ihrer Stückauswahl zu unseren Kinder- und Jugend-Abonnements beraten Sie unsere Theaterpädagoginnen gerne. Das Abonnement-Büro vereinbart mit Ihnen die jeweiligen Vorstellungstermine und schickt Ihnen die Karten sowie die Monatsprogramme per Post zu. Die Eintrittskarten gelten auch als Fahrschein (VBB, Tarifbereich Berlin ABC). Der Vertrag für ein Kinder- und Jugendabonnement verlängert sich nach einer Spielzeit nicht automatisch. Eine Kündigung ist daher nicht erforderlich. Wir bitten Sie freundlich, Ihr Kinder- und Jugend-Abo für das Schuljahr 2016/2017 bis Ende Juni 2016 anzumelden. Bei späteren Abschlüssen kann es zu Engpässen im Platzangebot kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis. Inhaber eines Jugend-Abos, die an einem Termin verhindert sind, können die Karte bis spätestens sechs Tage vor der Vorstellung an der Vorverkaufskasse für eine spätere Vorstellung umtauschen.

Kinder-Abonnement 6+

3 oder 4 Vorstellungen für Kinder ab 6 Jahren Das Hemd des Glücklichen Reithalle Schnickschnack und Schnuck auf der Jagd nach der Liebe Reithalle Der gestiefelte Kater Neues Theater Die faulste Katze der Welt Reithalle (Wiederaufnahme) Vorstellungen Abo-Preis

13,50 €

4 18,00 €

Kinder-Abonnement 9+

3 oder 4 Vorstellungen für Kinder ab 9 Jahren Wenn Pinguine fliegen Reithalle Das Hemd des Glücklichen Reithalle Der gestiefelte Kater Neues Theater Mensch Karnickel Reithalle (Wiederaufnahme) Vorstellungen Abo-Preis

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3

3 13,50 €

4 18,00 €

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Kinder- und jugend-abonnements

Kinder- und jugend-abonnements

Jugend-Abonnement 13+

Jugend-Abonnement 16+

Auf Eis Reithalle Wie man unsterblich wird Reithalle Nathan der Weise Neues Theater

Terror Reithalle Auf Eis Reithalle Das goldene Vlies Neues Theater Nathan der Weise Neues Theater Dogville Neues Theater

3 oder 4 Vorstellungen für Jugendliche ab 13 Jahren

Wiederaufnahmen Asip und Jenny Reithalle Fucking Åmål Reithalle Tschick Reithalle Vorstellungen Abo-Preis

3 16,50 €

4 22,00 €

4 oder 5 Vorstellungen für Jugendliche ab 16 Jahren

Wiederaufnahmen Ein Sommernachtstraum Neues Theater Schöne neue Welt Neues Theater Peer Gynt Neues Theater Drei Schwestern Neues Theater Der Besuch der alten Dame Neues Theater Tschick Reithalle Vorstellungen Abo-Preis

4 24,00 €

5 30,00 €

Im Jugend-Abonnement 16+ können Sie auch Vorstellungen des Jugendclubs HOT auswählen. Unsere Theaterpädagogin Manuela Gerlach informiert Sie gern über die aktuellen Inszenierungen.

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Kinder- und jugend-abonnements

Begleit-Abonnement Mütter und Väter, Verwandte und Freunde, die Kinder und Jugendliche mit Kinder- und Jugend-Abonnement ins Theater begleiten möchten, können bei uns ein Begleit-Abonnement erwerben. Der Abo-Preis richtet sich nach der Gesamtanzahl der Veranstaltungen, die Sie besuchen möchten. Bitte nennen Sie uns beim Erwerb des Begleit-Abos die von Ihnen gewünschte Gesamtanzahl. Begleiter für das Kinder-Abonnement (je Vorstellung) ___ 6,00 € Begleiter für das Jugend-Abonnement (je Vorstellung) ___ 7,50 €

ensemble

Ich möchte in einem Land leben, …

Unsere Abonnements für den Abendspielplan finden Sie ab Seite 218.

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‌ das mutige Menschen hervorbringt.

Meike Finck


‌ in dem niemand denkt, dass es Umstände gibt, unter denen man mit Menschen ohne Liebe umgehen darf.

Florian Schmidtke


Melanie Straub

… in dem Menschen sich immer berühren, küssen, Geschichten erzählen, Gedichte schreiben und die Angst mit der Liebe tanzt.


… das sich als Teil eines großen Ganzen sieht. Grenzen entstehen in den Köpfen von Menschen und sind oft genug mit dem Lineal gezogen. Wir sind eine Familie. Alles andere ist sinnlos.

Wolfgang Vogler


Andrea Thelemann

… in dem das »FREMDE« als interessant und als CHANCE begriffen wird.


… ich möchte in einer Welt leben, in der Gräueltaten der Vergangenheit angehören.

Raphael Rubino


Zora Klostermann

‌ in dem ich nicht darßber nachdenken muss, ob es richtig ist, ein Kind zu bekommen.


Eddie Irle

‌ in dem es keine Grenzen gibt.


Marianna Linden

… in dem »die Religionen müsen alle tolleriret werden und mus der Fiscal nuhr das Auge darauf haben, das keine der anderen Abbruch tuhe, denn hier mus jeder nach seiner Fasson selich werden.« Friedrich II. von Preußen


… in dem der Fremdenhass, die Ausländerhetze und der Rassismus der AfD keine Alternative sind. … in dem es entscheidend ist, WIE man sich begegnet und nicht WOHER man kommt … Michael Schrodt


‌ in dem wir alle nochmal von vorn anfangen kÜnnen.

Nina Gummich


Philipp Mauritz

… in dem ich offen und freundlich aufgenommen werde, meine Meinung äußern darf und ein bedingungsloses Grundeinkommen beziehen kann.


‌ wo jedes Leben kostbar und kein Kostenfaktor ist!

Sabine Scholze


Friedemann Eckert

‌ in dem der Baum der Baum bleibt, der Mensch der Mensch und die Kunst die Kunst.


Rita Feldmeier

‌ wo man miteinander reden und sich auch zuhÜren kann.


… das mitdenkt und sich nicht den Atem nehmen lässt, den es für seine Verbesserungen braucht.

Frédéric Brossier


Denia Nironen

‌ in welchem ich als Fremde eine Heimat finden kann.


Bernd Geiling

‌ in dem sich Geistlosigkeit, Engherzigkeit und Fremdenfeindlichkeit nicht als neue Nationaltugenden aufspielen.


… in dem ich nicht in den Augen des Gegenübers schon erkenne, dass eine Stigmatisierung aufgrund der Hautfarbe geschehen ist.

Larissa Aimée Breidbach


… in dem ein freier und frischer Wind weht. In dem bei Sturm und Flaute die Freiheit und die Würde des Einzelnen bewahrt werden und der weite Horizont nicht durch Grenzen gebrochen wird. Ich möchte in einem Land leben, in dem gemeinsam die Wogen bezwungen werden und niemand über Bord geht.

Moritz von Treuenfels


… in dem man nicht über diese Frage nachdenken muss.

René Schwittay


Jonas Götzinger

… das klein genug ist für mich – und groß genug für alle.


Peter Pagel

… »??????«


‌ in dem die Menschen es als beglßckend empfinden, sich selbst ein Urteil zu bilden und nicht mit dem Schwarm zu schwimmen.

Franziska Melzer


… das so hoffnungsgrün, Das Land, wo meine Rosen blühn Wo meine Träume wandeln gehn, Wo meine Todten auferstehn, Das Land, das meine Sprache spricht, Und Alles hat, was mir gebricht … Georg Philipp Schmidt: Des Fremdlings Abendlied

Christoph Hohmann


Jon-Kaare Koppe

… in dem ich vor nichts Angst haben muß und mich für nichts schämen muß.


regisseure

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foto Katharina Rose

regisseure

Clemens Bechtel

Aurelina bücher

Clemens Bechtel arbeitet seit 1995 als freier Regisseur und ist vor allem für seine dokumentarischen Arbeiten bekannt. Er inszenierte in Deutschland, der Schweiz, Ungarn, Rumänien, Dänemark sowie in Burundi, Mali und Malawi. Seine Inszenierung »Staats-Sicherheiten« am Hans Otto Theater Potsdam wurde 2009 mit dem Friedrich-Luft-Preis ausgezeichnet. Diese Arbeit entstand, wie auch die Stücke »Vom Widerstehen« mit früheren Bürgerrechtlern aus Potsdam/Berlin und »Mit Tötungsdelikten ist zu rechnen« über den NSU und rechte Gewalt in der Bundesrepublik, in enger Zusammenarbeit mit Renate Kreibich und Lea Rosh. 2010/2011 inszenierte er am Hans Otto Theater »Potsdam – Kundus« über die deutsche Beteiligung am Afghanistankrieg. 2013 war Clemens Bechtel künstlerischer Leiter des internationalen Projekts »Hunger for Trade« am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, wo er auch den deutschen Beitrag »Cargo Fleisch« entwickelte. In der Spielzeit 2015/2016 arbeitete er am Staatstheater Wiesbaden über das Thema Krebs und Sterben, entwickelte für das Schauspiel Graz ein Projekt im öffentlichen Raum über Menschenrechte für Kinder, leitete für das Theater Freiburg eine internationale Kooperation über Menschenhandel und setzte sich im Rahmen einer szenischen Installation am Museum der Kulturen mit dem Erwachsenwerden in Westafrika auseinander.

1982 in Wiesbaden geboren, studierte Aurelina Bücher von 2002 bis 2007 Theaterwissenschaft, Komparatistik und Neuere Geschichte in Bochum und Berlin. In dieser Zeit war sie in der Studentengruppe des Maxim Gorki Theaters und in der freien Szene in Berlin aktiv. 2006/2007 hospitierte sie am Deutschen Theater Berlin bei Victor Bodó. Von 2007 bis 2011 war sie als Regieassistentin am Hans Otto Theater Potsdam tätig. 2007 nahm sie mit der Inszenierung ihrer Fassung von Erich Kästners »Fabian« am Berliner Festival »100°« teil. 2008/2009 erarbeitete sie am Hans Otto Theater »Die Geschichte vom Baum« von Ingegerd Monthan und »Aufnahme« von Paul Brodowsky in einer eigenen Dramatisierung. In Potsdam folgten u. a. ihre Inszenierungen der Kinderstücke »Angstmän« von Hartmut El Kurdi und »Zwerge versetzen« von Wolfram Hänel/Hartmut El Kurdi. Inzwischen freischaffend tätig, inszenierte sie am Theater Rudolstadt »Lotte will Prinzessin sein« nach Doris Dörrie, am Nordharzer Städtebundtheater das Musical »Das Dschungelbuch«, »Tschick« von Wolfgang Herrndorf, »Big Deal?« von David S. Craig sowie »Die 39 Stufen« nach Hitchcock/Buchan und am Anhaltischen Theater Dessau »Schiller Unplugged«. Sie besorgte die Potsdamer Uraufführungen der Jugendstücke »Netboy« und »Und morgen?« von Petra Wüllenweber.

Gehen oder Bleiben

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Auf Eis

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foto Stefan Gloede

foto Alexander Hörbe

regisseure

Marita Er xleben

Fabian Gerhardt

Marita Erxleben erhielt ihre Ausbildung als Tänzerin und Choreografin in Berlin und New York. Ihr Weg zur Regie führte über das Hans Otto Theater, wo sie seit 2009 erfolgreich Inszenierungen für junge Zuschauer verwirklicht. Als Choreografin hat sie sowohl für Film- und Fernsehprojekte (u. a. mit den Regisseuren Oskar Roehler, Simon Verhoeven und Thomas Nennstiel) als auch für Schauspiel und Oper gearbeitet. Sie gründete eine Dance Company aus professionellen Tänzern, Akrobaten und Nachwuchstalenten, mit denen sie u. a. Prokofjews »Romeo und Julia« mit dem Filmorchester Babelsberg und die alljährlichen Kinderballette am Hans Otto Theater produzierte. Als Regisseurin leitete Marita Erxleben mehrfach die EducationProjekte der Kammerakademie Potsdam mit der Grundschule »Am Priesterweg«. 2015 führte sie Regie bei der Stunt-Show im Filmpark Babelsberg. Für das Hans Otto Theater inszenierte sie zahlreiche Aufführungen für Kinder, darunter »Die Schneekönigin«, »Motte & Co«, »Der Diener und sein Prinz«, die Uraufführung »Der König hinter dem Spiegel«, »Timm Thaler«, die deutsche Erstaufführung »Para Dox, der Zahlenzücker«, »Der Junge auf dem Baum«, »Mein Jahr in Trallalabad« und die deutschsprachige Erstaufführung des schwedischen Kinderstückes »Königskinder«.

Der 1971 in Berlin geborene Fabian Gerhardt studierte von 1991 bis 1995 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Im Anschluss folgten Engagements am Schauspiel Leipzig, ab 1998 am Theater Bremen und von 2000 bis 2004 am Schauspiel Hannover. Danach war er freischaffend an großen Theatern in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln und Hannover tätig. Von 2009 bis 2012 war er Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden, wo er mit »Die Insel« von Athol Fugard auch sein Regiedebüt gab. Es folgten »Ein Sommernachtstraum« von William Shakespeare mit Dresdner Jugendlichen, »Burn Baby Burn« von Carine Lacroix und »Szenen der Freiheit« von Jan Friedrich am DT Berlin, »Punk Rock« von Simon Stephens am Schauspiel Frankfurt und 2015 »Die Kunst des negativen Denkens« von Bård Breien am Hans Otto Theater. 2016 erarbeitete er an der Neuköllner Oper seine erste Operninszenierung, »Iris« von Pietro Mascagni. Mit Schauspielstudenten inszenierte er 2013 am Hans Otto Theater »Kaspar« von Peter Handke, 2014 an der UdK Berlin »Wunderland« nach Lewis Carroll und Franz Kafka (die Inszenierungen gewannen die Ensemblepreise 2014 und 2015 des Treffens deutschsprachiger Schauspielstudenten) sowie mehrere Werkstattaufführungen junger Texte für das gemeinsame »Wildwuchs«-Festival des Hans Otto Theaters und der UdK .

Schnickschnack und Schnuck auf der Jagd nach der Liebe | Die faulste Katze der Welt

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Wie man unsterblich wird

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regisseure

Y vonne Groneberg

sascha hawemann

Yvonne Groneberg wurde 1975 in Thüringen geboren. Sie studierte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin. 2007 machte sie ihren Abschluss als Diplomregisseurin. Noch während des Studiums (Spielzeit 2005/2006) assistierte sie am Staatsschauspiel Dresden, u. a. bei Michael Simon, Paolo Magelli, Dušan David Pařízek, und brachte dort die Deutsche Erstaufführung des international preisgekrönten Stückes »Überwindung der Schwerkraft« von Jonathan Lichtenstein auf die Bühne. Sie inszenierte u. a. in Berlin am bat, am Maxim Gorki Theater und am Deutschen Theater, beim »Festival für neue Dramatik« in München, am Westfälischen Landestheater, am Theater der Altstadt in Stuttgart und bei den Bad Hersfelder Festspielen. In der vergangenen Spielzeit führte sie Regie am Theater Ingolstadt (»Cyberlove« von Marion Bott als Uraufführung), und für das Volkstheater Rostock schrieb und inszenierte sie »Beluga schweigt«. Am Hans Otto Theater inszenierte sie das Märchen »Rumpelstilzchen« und »Illegale Helfer« (Deutsche Erstaufführung) von Maxi Obexer. Von 2012 bis 2014 arbeitete sie als Dozentin an der Filmschauspielschule Berlin. Sie lebt mit ihrer Familie in Potsdam.

Sascha Hawemann studierte Schauspielregie in Belgrad (1988 bis 1991) und an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin (1991 bis 1993). Seitdem erarbeitete er zahlreiche Inszenierungen, darunter in Potsdam, wo er von 1995 bis 2000 als Hausregisseur und ab 1997 als Leitender Regisseur tätig war, in Cottbus, Weimar, Bielefeld, Chemnitz, Magdeburg und Berlin. Seit 2000/2001 ist Sascha Hawemann freier Regisseur. Er arbeitete als Hausregisseur am Centraltheater Leipzig, wirkte als Gastdozent für Schauspiel an der HfS »Ernst Busch« und inszeniert regelmäßig am Deutschen Theater Berlin, am Theater Dortmund (»Eine Familie« von Tracy Letts), am Theater Magdeburg (u. a. »Endstation Sehnsucht« von Tennessee Williams), am Staatstheater Nürnberg (u. a. »Ein Volksfeind« von Henrik Ibsen) und am Staatsschauspiel Hannover (zuletzt »Wolf unter Wölfen« nach dem Roman von Hans Fallada). Am Hans Otto Theater inszenierte er die Deutschsprachige Erstaufführung »Die Aeneis« von Olivier Kemeid, »Tschick« nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf und die Uraufführung »Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe« nach dem Roman von Christian Frascella.

Illegale Helfer (DE)

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Tschick

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foto Patrycja Planik

regisseure

Wojtek klemm Die schönen Dinge

Wojtek Klemm, geboren 1972 in Warschau, lebt seit 1985 in Deutschland. Er studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin und assistierte danach an der Volksbühne am Rosa-LuxemburgPlatz Berlin. 2005 begann er, freischaffend im deutschsprachigen Raum, in Polen und Israel zu arbeiten. Seit 2007 inszeniert er kontinuierlich am Nationaltheater Teatr Stary in Kraków. In Polen und Israel hat Klemm vor allem Erstaufführungen deutscher Autoren auf die Bühne gebracht, darunter »Zement« und »Anatomie Titus« von Heiner Müller und »Judith« von Friedrich Hebbel in Polen und »Heaven (on Tristan)« von Fritz Kater in Tel Aviv. Im deutschsprachigen Raum entstanden u. a. Arbeiten am Schauspiel Stuttgart, dem Deutschen Theater Berlin, der Volksbühne Berlin, dem Theater Luzern und dem Theater Neumarkt in Zürich. In der vergangenen Spielzeit inszenierte er am Hans Otto Theater »3000 Euro« nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Melle. Im polnischen Kalisz brachte er »Die heilige Johanna der Schlachthöfe« von Bertolt Brecht heraus.

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K erstin Kusch

Der gestiefelte Kater | Wenn Pinguine fliegen | Ein Sommernachtstraum | Mensch Karnickel Kerstin Kusch studierte von 1998 bis 2005 Theater- und Medienwissenschaften, Soziologie und Pädagogik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 2006 begann sie als Regieassistentin am Theater Magdeburg und war hier seit 2008 für den Bereich Theaterpädagogik verantwortlich. Mit der Spielzeit 2009/2010 wurde sie in der Funktion der Referentin für Theater für junge Zuschauer Mitglied des Leitungsteams am Hans Otto Theater Potsdam. Für ihr theaterpädagogisches Engagement erhielt Kerstin Kusch 2015 den Projektpreis des Förderkreises Hans Otto Theater e. V. Neben ihrer theaterpädagogischen Arbeit inszeniert sie seit 2009 regelmäßig im Kinder- und Jugendtheater. Zu ihren Regiearbeiten in der Reithalle zählen »Märchenherz«, »Ein Schaf fürs Leben«, »Moritz in der Litfaßsäule«, »Stark für einen Tag« sowie die Erstaufführungen »Marnie fliegt« und »Blauer als sonst«. Seit 2012 realisiert sie außerdem alljährlich das große Weihnachtsmärchen im Neuen Theater. In der Spielzeit 2015/2016 führte sie Regie bei »Mensch Karnickel« von Rudolf Herfurtner und bei »Ein Sommernachtstraum« von William Shakespeare, dem Sommer-Open-Air im Gasometer.

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regisseure

Christoph Mehler

Ale x ander Nerlich

Christoph Mehler wurde 1974 in Berlin geboren. Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Schauspieler und sammelte dann erste Erfahrungen als Regisseur in der freien Szene. Von 2003 bis 2006 war er Regieassistent am Deutschen Theater Berlin und assistierte u. a. bei Dimiter Gotscheff, Jürgen Kruse und Armin Petras. Von 2006 bis 2009 leitete er am Deutschen Theater Berlin die Spielstätte »Box und Bar« und brachte dort als Regisseur 15 Produktionen zur Premiere, darunter »Pornographie« und »Motortown« von Simon Stephens, »Dantons Tod« von Georg Büchner und »Baal« von Bertolt Brecht. Von 2011 bis 2014 war er Hausregisseur am Schauspiel Frankfurt. Als freier Regisseur inszenierte er u. a. am Schauspielhaus Wien, Theater Dortmund, Bochumer Schauspielhaus, Centraltheater Leipzig, Staatstheater Nürnberg, Theater Augsburg, Staatstheater Braunschweig, Staatstheater Mainz, Deutschen Nationaltheater Weimar, Schauspiel Stuttgart sowie am Deutschen Theater Göttingen. 2012 wurde seine Nürnberger »Woyzeck«-Inszenierung mit dem Preis für die Beste Produktion bei den 30. Bayerischen Theatertagen ausgezeichnet. Seit 2015 ist er Gastdozent der Regieklasse der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/ Main. »Dogville« ist seine erste Regiearbeit am Hans Otto Theater.

Alexander Nerlich wurde 1979 in Reinbek bei Hamburg geboren. Seinem Regiestudium an der Bayerischen Theaterakademie August Everding folgte am Theater Augsburg die preisgekrönte Inszenierung »Die Flatterzunge« von F. C. Delius/A. Seer. 2003/2004 ging er als Regieassistent ans Theater Basel, wo er ab 2004 auch regelmäßig Regie führte. Daneben inszenierte er in Tübingen, Wien, Münster, Heidelberg (»lupus in fabula « von Henriette Dushe als Uraufführung) und regelmäßig in St. Gallen (u. a. »Tosca« von Giacomo Puccini) und Ingolstadt (u. a. »Jenny Jannowitz oder Der Engel des Todes« von Michel Decar). Von 2007 bis 2009 war Alexander Nerlich Hausregisseur am Bayerischen Staatsschauspiel München. Für »Philotas« von Gotthold Ephraim Lessing erhielt er den Regiepreis der Bayerischen Theatertage 2007. 2010 gründete er die freie Gruppe »Collisions«. Am Hans Otto Theater inszenierte Alexander Nerlich »Jugend ohne Gott« und »Geschichten aus dem Wiener Wald« von Ödön von Horváth, »Urfaust« von Johann Wolfgang Goethe, »Hamlet« von William Shakespeare, »Peer Gynt« von Henrik Ibsen sowie »Schöne neue Welt« nach Aldous Huxley.

Dogville

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Das goldene Vlies | Die Stunde da wir nichts voneinander wußten | Schöne neue Welt | Peer Gynt

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foto Constanze Vielgosz

regisseure

Robert Neumann

Isabel Osthues

Robert Neumann, 1978 geboren, studierte von 2000 bis 2004 an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin. Es folgten bis 2014 Engagements als Schauspieler am Deutschen Theater Berlin, am Theater Magdeburg, am Staatstheater Braunschweig und am GRIPS Theater Berlin. In diesen Jahren arbeitete er u. a. mit Tobias Wellemeyer, Franziska Steiof, Florian Fiedler, Mina Salehpour und Philippe Besson. Sein erfolgreiches Regiedebüt gab er 2010 am GRIPS Theater mit »Big Deal?« von David S. Craig. 2012 inszenierte er dort »Die besseren Wälder« von Martin Baltscheit, wofür er in der Kritikerumfrage des Fachmagazins »Theater heute« als bester Nachwuchsregisseur genannt wurde; 2014 erhielt die Inszenierung eine Einladung zum ASSITEJ World Congress in Warschau. 2014 erarbeitete Robert Neumann am Staatstheater Stuttgart »Ronja Räubertochter« nach Astrid Lindgren und 2015 am Thalia Theater Halle »Wir alle für immer zusammen« von Guus Kuijer. Am GRIPS Theater ist er regelmäßig als Regisseur tätig und brachte u. a. im November 2015 die Uraufführung »Kriegerin« nach dem Film von David Wnendt in der Bearbeitung von Tina Müller heraus. Am Hans Otto Theater inszenierte er 2016 die Uraufführung des Jugendstücks »Asip und Jenny« der österreichischen Autorin Angela Schneider.

Isabel Osthues studierte Germanistik, Philosophie und Phonetik an der Universität Hamburg. Seit 1997 arbeitet sie als freie Regisseurin u. a. am Staatstheater Stuttgart, Nationaltheater Mannheim, Bremer Theater, war Hausregisseurin am Schauspielhaus Zürich bei Christoph Marthaler, inszenierte dann am Schauspielhaus Bochum, am Maxim Gorki Theater Berlin, regelmäßig am Thalia Theater Hamburg, am Theater Magdeburg sowie am Luzerner Theater. Ihre Arbeiten umfassen Aufführungen von Gegenwartsdramatikern, wie Sibylle Berg, Gesine Danckwart, Jan Neumann, Biljana Srbljanović, aber auch klassischer Autoren, wie Euripides, Georg Büchner oder Tennessee Williams. In den letzten Jahren inszenierte sie u. a. »Die Kleinbürgerhochzeit« von Bertolt Brecht an der Comédie-Française Paris, »Mr. Marmalade« von Noah Haidle am Staatstheater Wiesbaden, das Musical »The Rocky Horror Show« am Luzerner Theater, eigene Bearbeitungen für Jugendliche, wie »Candide oder der Optimismus« nach Voltaire und »MenschMachtMacbeth« am Jungen Staatstheater Wiesbaden, Fassbinders »Katzelmacher« am Theater Heidelberg und die Uraufführung der Kammeroper EXIT G von Michael Maierhof und Steffen Pohl (Libretto) in der opera stabile der Staatsoper Hamburg. In Potsdam erarbeitete sie u. a. Lessings »Minna von Barnhelm« und »Richtfest« von Lutz Hübner.

Das Hemd des Glücklichen | Asip und Jenny (UA)

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Abend über Potsdam (UA) | Frau Müller muss weg

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foto Judith Schlosser

foto Frauke Eigen

regisseure

stefan otteni

elias perrig

Die Wiedervereinigung der beiden Koreas

Geächtet | Kruso | Das schwarze Wasser

Stefan Otteni, geboren 1966 bei Karlsruhe, arbeitete an Theatern in London, studierte dann an der Folkwang-Hochschule Essen Regie und Schauspiel und zeigte dort erste Regiearbeiten. Von 1991 bis 1995 war er am Theater Mülheim an der Ruhr als Regiemitarbeiter, Schauspieler und Regisseur tätig. Seit 1996 arbeitet er freischaffend als Regisseur an Stadt- und Staatstheatern und in freien Projekten. Er inszenierte u. a. in Berlin, Florenz, München, Bonn, Hannover und Hamburg und legte auch Bühnenbearbeitungen vor. Preise erhielt er auf den Bayerischen Theatertagen für seine Inszenierungen »Maria Stuart« und »Die Kontrakte des Kaufmanns«. Seine Arbeit am Theater Bern, »Gruppe Junger Hund« von Händl Klaus, war 2011 auf dem Heidelberger Stückemarkt zu sehen. Zu seinen jüngsten Aufführungen zählen »Die Kinder des Musa Dagh« von Ferdinand Bruckner am Staatstheater Karlsruhe und »Die deutsche Seele« nach Thea Dorn und Richard Wagner am E. T. A. Hoffmann Theater Bamberg. Am Hans Otto Theater inszenierte er »Waisen« von Dennis Kelly, »Der Eisvogel« nach Uwe Tellkamp (Uraufführung), »Wie im Himmel« von Kay Pollak und »Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone« von Simon Stephens.

Der Schweizer Regisseur Elias Perrig wurde 1965 in Hamburg geboren, studierte zunächst Molekularbiologie in Basel und startete 1987 mit Regieassistenzen seine Theaterlaufbahn. 1993 ging er als Regisseur ans Staatstheater Kassel. Seit 1995 inszenierte er u. a. am Staatstheater Kassel, Staatstheater Hannover, Teatr Russkoj Drami (Kiew), Schauspielhaus Zürich und am Grillo Theater Essen. 1998 erhielt er den »Preis für Junge Regisseure« der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Von 1999 bis 2005 Hausregisseur am Staatstheater Stuttgart, wurde er 2006 als Schauspieldirektor an das Theater Basel berufen. Wichtige Inszenierungen dort waren u. a. »Eine Familie« von Tracy Letts, »Drei Schwestern« von Anton Tschechow sowie drei Stücke des britischen Erfolgsautors Dennis Kelly in deutschsprachigen Erstaufführungen: »Liebe und Geld«, »Waisen« und »Die Götter weinen«. Seit 2012 arbeitet Perrig wieder freischaffend, zuletzt am Theater Heidelberg, Volkstheater Wien, Deutschen Theater Göttingen, und Staatsschauspiel Dresden. Am Hans Otto Theater inszenierte er »Die Opferung von Gorge Mastromas« von Dennis Kelly, »Orpheus steigt herab« von Tennessee Williams, »Zorn« von Joanna Murray-Smith, »Das schwarze Wasser« von Roland Schimmelpfennig und zuletzt »Kruso« nach dem Roman von Lutz Seiler.

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regisseure

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Annette pullen

Nico R abenald

People Respect Me Now (DSE)

My Fair Lady

Annette Pullen, 1974 geboren, ging nach dem Studium der Angewandten Theater- und Literaturwissenschaften in Gießen als Regieassistentin zunächst ans Stadttheater Gießen und von 2000 bis 2003 ans Thalia Theater Hamburg, wo sie 2001 in der Gaußstraße ihr Regiedebüt gab. Danach inszenierte sie am Thalia Theater Hamburg, am Schauspiel Hannover, Schauspiel Essen, Theater Kiel, Theater Magdeburg, Staatstheater Stuttgart, Nationaltheater Weimar sowie am Deutschen Theater Berlin. Ihre Arbeiten umfassen neben Stücken von Gegenwartsautoren wie Nis-Momme Stockmann (»Kein Schiff wird kommen«) und Dea Loher (»Fremdes Haus«) auch zahlreiche Klassiker. 2011 bis 2015 leitete sie das Schauspiel am Theater Osnabrück, wo sie u. a. Julia Francks »Die Mittagsfrau«, Ibsens »Die Wildente« und Tschechows »Die Möwe« erarbeitete. Ihre Inszenierung »Eine Stille für Frau Schirakesch« von Theresia Walser wurde 2012 zu den Autorentheatertagen ans Deutsche Theater eingeladen; 2013 folgte die Einladung der Uraufführung »Ich wünsch mir eins« von Azar Mortazavi nach Berlin sowie zu den Mülheimer Theatertagen. 2016 erarbeitete sie u. a. die Uraufführung von »Die zehn Gebote« von Zaimoglu/Senkel. 2009/2010 stellte sie sich mit Goethes »Clavigo« erstmals dem Potsdamer Publikum vor.

Nico Rabenald studierte Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Götz Friedrich. Er inszenierte über 50 Opern, Operetten und Musicals, Schauspiele und Kabarett-Abende, u. a. an den Staatstheatern Braunschweig, München und Oldenburg, der Staatsoperette Dresden, den »Freilichtspielen Tecklenburg« und Bad Hersfelder Festspielen sowie an den Theatern in Hamburg, Bielefeld, Magdeburg, Würzburg und Stuttgart. Sein Repertoire reicht von »A Chorus Line« und »La Cage aux Folles« über »Titanic – Das Musical« bis zu »Der Barbier von Sevilla«. In Potsdam übernahm er die Regie für »My Fair Lady«, »High Society« und »La Cenerentola« als Potsdamer Winteroper. Zuletzt inszenierte er Cole Porters »Anything Goes« am Stadttheater Bremerhaven. Nico Rabenald ist auch als Autor und Übersetzer tätig. Sein Schauspiel »Muxmäuschenstill« nach dem Drehbuch von Jan Henrik Stahlberg wurde am Maxim Gorki Theater in Berlin uraufgeführt und vielfach nachgespielt. Seine Übersetzungen von »Hair« und »West Side Story« werden im gesamten deutschsprachigen Raum gespielt.

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regisseure

Andreas Rehschuh

Niklas Ritter

Geboren 1969 in Magdeburg, wuchs Andreas Rehschuh in Dresden auf und studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Es folgte ein mehrjähriges Engagement am Schauspiel Leipzig. Seit 2001 ist Andreas Rehschuh freiberuflich als Regisseur, Schauspieler, Autor und Synchronsprecher tätig. Er inszenierte und spielte am Hans Otto Theater Potsdam, Neuen Theater Halle, Schauspiel Leipzig, Theater Bremen, Theater Magdeburg, Staatsschauspiel Dresden, Thalia Theater Halle, Theater Gera/Altenburg, Staatstheater Cottbus und Anhaltischen Theater Dessau. Im Jahr 2004 wurde er in der Kritikerumfrage des Fachmagazins »Theater heute« als bester Nachwuchsregisseur genannt. Mit dem Open-Air-Theater »Titanick« führten ihn Gastspiele zu Festivals nach Italien, Spanien, Frankreich und Mexiko. Am Hans Otto Theater inszenierte er u. a. »Momo« von Michael Ende, »Der nackte Wahnsinn« von Michael Frayn, »Außer Kontrolle« von Ray Cooney, »Der Widerspenstigen Zähmung« von William Shakespeare, »Ladies Night« von Stephen Sinclair/Anthony McCarten, »Frühlings Erwachen! (Live Fast – Die Young)« von Nuran David Calis nach Frank Wedekind, »Katzelmacher« von Rainer Werner Fassbinder und »Fucking Åmål« von Lukas Moodysson.

Niklas Ritter wurde 1972 in Berlin geboren. Nach einem Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig arbeitete er als freier Regisseur und Videokünstler an den Schauspielhäusern in Leipzig, Hannover, Köln, Frankfurt sowie am Staatsschauspiel Dresden und am Deutschen Theater in Berlin. Am Maxim Gorki Theater inszenierte er »Der Mann ohne Vergangenheit« von Aki Kaurismäki, »Westwärts« von Rolf Dieter Brinkmann und »Die Reise« nach Bernward Vesper. Von 2011 bis 2013 war er Leitender Regisseur am Anhaltischen Theater Dessau, wo er u. a. große Dramen der Weltliteratur wie »Hamlet« und »Peer Gynt« inszenierte. Zuletzt erarbeitete er am Theater Bonn Brechts »Leben des Galilei« und Schillers »Die Räuber«, am Staatstheater Stuttgart Thomas Jonigks »Liebe Kannibalen Godard«, am Neuen Theater Halle Ken Keseys »Einer flog über das Kuckucksnest« und am Theater Bamberg »Viel gut essen« von Sibylle Berg. Am Hans Otto Theater brachte er u. a. »ENRON« von Lucy Prebble und »Das Schlangenei« nach dem Film von Ingmar Bergman (jeweils als Deutschsprachige Erstaufführung), Steinbecks »Von Mäusen und Menschen«, Bradburys »Fahrenheit 451«, McCoys »Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss« und Dürrenmatts »Der Besuch der alten Dame« zur Premiere.

Terror | Fucking Åmål

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Ein seltsames Paar | Der Besuch der alten Dame

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foto Martin Sigmund

regisseure

Verena S toiber Israel in Egypt

Verena Stoiber, geboren in Zwiesel, studierte Schauspiel- und Musiktheaterregie an der Bayerischen Theaterakademie August Everding. Nach längeren Auslandsaufenthalten in Rom, Barcelona und Buenos Aires war sie ab 2010 als Regieassistentin und Abendspielleiterin an der Staatsoper Stuttgart engagiert. Hier hat sie vor allem mit den Regisseuren Jossi Wieler und Calixto Bieito zusammengearbeitet. 2014 gewann sie gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Sophia Schneider den Internationalen Wettbewerb für Regie und Bühnengestaltung Ring Award und zahlreiche Zusatzpreise, darunter Inszenierungsangebote der Deutschen Oper Berlin, des Staatstheaters Nürnberg, der Oper Graz und des Staatstheaters Karlsruhe. In der Spielzeit 2015/2016 hat sie in der Tischlerei an der Deutschen Oper Berlin die Uraufführung des elektrischen Musiktheaterwerkes »Sensor« von Konrad Boehmer (Musik) und Albert Ostermaier (Text) erarbeitet und am Staatstheater Nürnberg Verdis »Rigoletto«. 2016/2017 wird sie »Tristan und Isolde« von Richard Wagner an der Oper Graz sowie die Potsdamer Winteroper inszenieren.

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Christian von Treskow Der Tod und das Mädchen

Christian von Treskow, 1968 geboren, studierte 1992 bis 1996 Regie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. Im Anschluss ging er für eine Spielzeit als Hausregisseur ans Deutsche Theater Berlin, wo er mit Thomas Ostermeier die Spielstätte »Baracke« leitete. 1997 gründete er in Berlin die freie Gruppe »Theater Oklahoma«. 1998 begann eine langjährige Tätigkeit als freischaffender Regisseur mit über 60 Inszenierungen an deutschsprachigen Bühnen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz sowie in Frankreich. Sie führte ihn u. a. an das Burgtheater Wien, Schauspiel Köln, Theaterhaus Jena, Theater Bremen, Staatstheater Karlsruhe und an die Wuppertaler Bühnen. Von 2009 bis 2014 war er Schauspielintendant und künstlerischer Geschäftsführer der Wuppertaler Bühnen, wo er u. a. Mozarts »Die Zauberflöte«, Goldonis »Trilogie der Sommerfrische« und Shakespeares »Viel Lärm um nichts« inszenierte. Zuletzt erarbeitete er an den Bühnen Halle »Romeo und Julia« von Shakespeare, am Düsseldorfer Schauspielhaus »Der Hauptmann von Köpenick« von Carl Zuckmayer und am Theater Aachen »Der Prozess« von Franz Kafka sowie »Warten auf Godot« von Samuel Beckett. Mit »Der Tod und das Mädchen« wird er sich erstmals dem Potsdamer Publikum vorstellen.

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regisseure

Tobias Wellemeyer

Ulrich Wiggers

Tobias Wellemeyer wurde in Dresden geboren. Er studierte Theaterwissenschaft in Leipzig und gab sein Regiedebüt 1989 in Dresden. Von 1989 bis 2001 war er als Regisseur am Staatsschauspiel Dresden tätig. Seit 2001 war Tobias Wellemeyer Intendant der freienkammerspiele magdeburg, seit 2004 Generalintendant des Theaters Magdeburg. Dort inszenierte er u. a. Fosse, Lessing, Schiller, Grillparzer, Gorki, Shakespeare, Williams, Greig, Marivaux, Mighton, Kleist, Tschechow, Molière, Loher und Puccini (»La Bohème«). 2009 erhielt er den Preis des Deutschen Kritikerverbandes in der Sparte Theater. Seit 2009/2010 ist Tobias Wellemeyer Intendant des Hans Otto Theaters, wo er bisher u. a. Texte von Ibsen, Schnitzler, Tellkamp, Jonson, Fontane, von Düffel, Solschenizyn, Reza, Goldoni und Shakespeare inszenierte, darunter auch eine Reihe von Uraufführungen. Seine letzten Arbeiten waren »Auferstehung« nach Leo Tolstoi, »Kunst« von Yasmina Reza, »Bilder deiner großen Liebe« von Wolfgang Herrndorf und »Drei Schwestern« von Anton Tschechow. Tobias Wellemeyer ist Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, Vorstandsmitglied der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein und Vorsitzender des Landesverbandes Ost des Deutschen Bühnenvereins.

Nach einer Schauspiel-Ausbildung an der Folkwang Hochschule Essen folgten für Ulrich Wiggers Engagements an den Schauspielhäusern Düsseldorf, Bremen, Essen und Bochum. Er arbeitete u. a. mit Andrea Breth, Frank-Patrick Steckel, Wolf Redl, Hansgünter Heyme und B. K. Tragelehn. Als Musical-Darsteller war er in »La Cage aux Folles«, »Les Misérables«, »My Fair Lady«, »Mamma Mia!« und »Tanz der Vampire« zu sehen. Neben seiner Bühnenkarriere trat Wiggers immer wieder auch im Fernsehen auf, u. a. in »Praxis Bülowbogen«, »Ein Fall für zwei«, »Der letzte Zeuge«, »In aller Freundschaft«, »Tatort« und »Polizeiruf 110«. In den ZDF-Produktionen »Die Deutschen« und »Alles oder Nichts« verkörperte er Friedrich den Großen. Seit 2009 arbeitet Wiggers verstärkt als Regisseur. Er inszenierte u. a. »Die Buddenbrooks«, »Die Drei von der Tankstelle«, »Tod eines Handlungsreisenden«, »Ein Sommernachtstraum«, »Bunbury«, »Eines langen Tages Reise in die Nacht« und die Musicals »Der Mann von La Mancha«, »Into the Woods«, »Cabaret« und »Hello Dolly«, am Kehrwieder Theater Hamburg das Musical »Company«, auf der Freilichtbühne Altusried »My Fair Lady«, bei den Freilichtspielen Tecklenburg die Musicals »Der Schuh des Manitu« und »Zorro«, für das Theater Magdeburg als Domplatz-OpenAir Richard O’Briens »The Rocky Horror Show«, am Theater St. Gallen das Schauspiel »Anna Karenina«.

Familiengeschäfte | Nathan der Weise | Drei Schwestern | Bilder deiner großen Liebe | »Kunst«

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La Cage aux Folles

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förderkreis

Förderkreis des Theaters der Landeshauptstadt Potsdam – Hans Otto Theater – e. V.

förderkreis Wir für das Hans Otto Theater

Lea Rosh Vorsitzende Dr. Hinrich Enderlein Stellvertretender Vorsitzender Etta Timm Schatzmeisterin Prof. Dr. Dieter Wiedemann schriftführer Claus Bacher, Prof. Michael Daxner, Dr. Wilhelm Neufeldt, Jochim Sedemund Beisitzer

foto Göran Gnaudschun

Der Förderkreis lädt Sie herzlich dazu ein, das Wirken des Hans Otto Theaters in ideeller wie materieller Form zu unterstützen. Liebe zum Theater muss sich nicht darin erschöpfen, ein künstlerisches Erlebnis zu genießen, sie kann auch aktive Teilnahme bedeuten. Gerade in Zeiten sinkender öffentlicher Zuwendungen ist das gemeinsame Engagement aller Theaterfreunde unverzichtbar. Dabei gilt es, das zu bewahren und zu fördern, was man im gesellschaftlichen Leben als besonderen Wert zu begreifen gelernt hat: ein lebendiges, leistungsfähiges Theater mit eigenem Ensemble, das – in der Verbindung von Bewahrenswertem und Neuem – Anregungen und Kommentare zur Gegenwart liefern kann. Der Förderkreis des Hans Otto Theaters sieht es als seine vorrangige Aufgabe, dem Ensemble des Hans Otto Theaters eine noch größere Öffentlichkeitswirkung zu verschaffen.

Potsdamer Theaterpreis Mit der Initiative »Potsdamer Theaterpreis. Preis des Förderkreises e. V.« verbinden sich die Ideen und Ziele des Förderkreises in besonderer Form. Die Anerkennung herausragender Künstler-Persönlichkeiten fügt sich mit der Möglichkeit, öffentlichkeitswirksam auf die hohe Qualität des Theaters hinzuweisen.

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Der Potsdamer Theaterpreis wurde 2015 neu aufgelegt. Mit ihm wird eine Künstlerin oder ein Künstler gewürdigt, die oder der in besonderer Weise zur Ausstrahlung des Hans Otto Theaters beiträgt. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Im Rahmen einer festlichen Veranstaltung wird er wieder im April 2017 verliehen.

Wir brauchen Sie Neue Mitglieder und Förderer sind herzlich willkommen und genießen besondere Vorteile.

Wir bieten Ihnen › Kartenverkauf bereits zwei Tage vor Beginn des allgemeinen Vorverkaufs an der Theaterkasse › persönlichen Kontakt zum Ensemble, den Produktionsteams, den künstlerischen und technischen Mitarbeitern des Theaters › Teilnahme an Endproben nach Absprache › Gespräche mit dem Intendanten › gemeinsame Theaterreisen › Einladungen zu ausgewählten Generalproben und Premieren auf Kaufkarten-Basis

Theaterkasse und kartenkauf

Jahresbeitrag der Mitglieder Der Verein setzt sich aus den Freunden und Förderern des Hans Otto Theaters zusammen. Mitglieder (Freunde) zahlen einen Jahresbeitrag von 60 €, Ehepaare 90 €. Förderer leisten darüber hinaus eine Spende von mindestens 250 €.

Kontakt Maike Schönfeld Telefon (0331) 98 11-120 Fax (0331) 98 11-128 E-Mail foerderkreis@hansottotheater.de www.hansottotheater.de

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theaterkasse und Kartenkauf

Theaterkasse & Kartenkauf Öffnungszeiten Montag bis Freitag 10 - 18 Uhr Samstag 10 - 14 Uhr, an Sonn- und Feiertagen geschlossen Sybille Becker Leiterin Theaterkasse Mandy Tegge, Christine Witt Mitarbeiterinnen Theaterkasse Hans Otto Theater Theaterkasse Schiffbauergasse 11 14467 Potsdam Telefon (0331) 98 11-8 E-Mail kasse@hansottotheater.de Fax (0331) 98 11-900 Zahlungsmöglichkeiten bar, Kreditkarte, EC-Karte, Rechnung

Vorverkauf Der Kartenverkauf beginnt regelmäßig am ersten Werktag des Vormonats, für Abonnenten drei Werktage früher. Für Gastspiele und Sonderveranstaltungen wird der Beginn des Vorverkaufs gesondert festgelegt. Die Karten bleiben 14 Kalendertage für Sie reserviert. Wir möchten Sie bitten, sie innerhalb dieses Zeitraums abzuholen bzw. zu bezahlen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass bei nicht rechtzeitiger Abholung oder Bezahlung die Karten zurück in den freien Verkauf gegeben werden.

Online-Verkauf Über unseren Partner »Reservix«: www.reservix.de Über unsere Homepage: www.hansottotheater.de Das Hans Otto Theater bietet mit dem Partner »Reservix« seine Karten zum Online-Kauf an. Falls die gewünschte Kategorie vergriffen ist oder Sie Sonderwünsche haben, helfen Ihnen die Mitarbeiterinnen der Theaterkasse gerne weiter.

Abendkasse Öffnung eine Stunde vor Vorstellungsbeginn in der jeweiligen Spielstätte Neues Theater Schiffbauergasse 11, Telefon: (0331) 98 11-8 Reithalle Schiffbauergasse 16, Telefon: (0331) 98 11-500 An der Abendkasse werden ausschließlich Karten für die aktuelle Vorstellung verkauft. Reservierte Karten bleiben bis 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse hinterlegt. Die Hans Otto Theater GmbH ist nicht verpflichtet, bereits verkaufte Karten zurückzunehmen. Theaterferien Vom 18. Juli bis 21. August 2016 sind die Theaterkasse und das Abonnement-Büro geschlossen. Ab dem 22. August sind wir wieder persönlich für Sie da. Der Online-Kartenkauf für September ist bereits ab dem 15. Juli unter www.hansottotheater.de/spielplan möglich.

Alles zu unseren Abonnements finden Sie ab Seite 218.

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unser service für sie

unsere kartenpreise Kartenpreise Theaterstücke für junge Zuschauer

Kartenpreise Schauspiel

(Neues Theater und Reithalle)

Neues Theater Preiskategorie

I

II

Theaterstücke für junge Zuschauer 6+ und 9+

III

regulär

33,00 € 23,00 €

13,00 €

ermäßigt

23,00 € 16,00 €

9,00 €

Kinder/Schüler

Erwachsene

Freie Platzwahl regulär

23,00 €

ermäßigt

16,00 €

Studierende

9,00 €

5,50 € pro Person 12,00 € 8,50 €

8,00 €

Theaterstücke für junge Zuschauer 13+ Kinder/Schüler

Neues Theater / Theaterverbund I

Erwachsene, ermäßigt

Kartenpreise Musiktheater Preiskategorie

6,00 €

Gruppe Kinder/Schüler (ab 10 Personen)

Reithalle

Studierende/ Schüler

II

III

regulär

43,00 € 31,00 € 21,00 €

ermäßigt

30,00 € 22,00 € 15,00 €

7,00 €

Gruppe Kinder/Schüler (ab 10 Personen)

6,50 € pro Person

Erwachsene

13,00 €

Erwachsene, ermäßigt Studierende

9,00 €

8,00 €

Potsdamer winteroper in der Friedenskirche Preiskategorie regulär

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I

II

III

55,00 € 40,00 € 25,00 €

IV 15,00 €

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theaterkasse und Kartenkauf

Kartenpreise für weitere Veranstaltungen Matineen / Märkische Leselust regulär ermäßigt

12,00 € 8,50 €

Vorstellungen des Jugendclubs HOT regulär

5,00 €

Für das Sommer-Open-Air, Veranstaltungen der Reihe »Stadt der Zukunft«, Gastspiele und Sonderveranstaltungen werden gesonderte Eintrittspreise erhoben.

Die Garderobengebühr ist im Kartenpreis enthalten.

Theaterkarte als Fahrschein Bei allen Eintrittskarten des Hans Otto Theaters ist die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) im Tarifbereich Berlin ABC inklusive. Die Theaterkarte ist drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung als Fahrschein gültig.

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Ermässigungen und Spezielle Angebote Ermäßigungsberechtigung Anspruch auf 30% Ermäßigung auf den regulären Kartenpreis haben Empfänger von Arbeitslosengeld, von Arbeitslosengeld II (»Hartz IV«), Inhaber eines Sozialpasses, Direktstudenten, Ehrenamtliche des Landes Brandenburg, Schüler, Auszubildende und Schwerbeschädigte ab einem Grad der Behinderung von 70. Gruppenermäßigung Gruppen ab 10 Personen erhalten auf den regulären Kartenpreis _ _____ 10% Ermäßigung Schüler- und Studentengruppen ab 10 Personen pro Person _ _____________________________________ 7,50 € »Last Minute« an der Abendkasse Im Vorverkauf nicht vergebene und nicht reservierte Plätze bieten wir auf Nachfrage an der Abendkasse Ermäßigungsberechtigten mit entsprechendem Nachweis vergünstigt an. Neues Theater/Reithalle ____________________________ 9,00 €

»Kulturticket« an der Abendkasse Empfänger von Arbeitslosengeld, von Arbeitslosengeld II (»Hartz IV«) sowie von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung mit Sozialpass erhalten 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn auf Nachfrage und mit entsprechendem Nachweis nichtreservierte Restkarten als »Kulturticket«. Eintritt 3 €

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Glasfoyer

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Parkett rechts

Inszenierungsbedingt kann es

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Glasfoyer

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preiskategorie I preiskategorie II preiskategorie III rollstuhlplätze

sitzplan neues theater

Hochparkett links

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Parkett links

Eine Kombination von Ermäßigungen ist nicht möglich.

Bühne

Menschen mit Behinderung Rollstuhlfahrer: 8,00 € Schwerbeschädigte (ab einem Grad der Behinderung von 70) erhalten 30% Ermäßigung auf den regulären Kartenpreis. Für eine Begleitperson von Schwerbehinderten mit dem Merkzeichen »B« im Ausweis ist der Eintritt frei.

Vorderparkett links

Familienkarte für Theaterstücke für junge Zuschauer 6+ und 9+ für zwei Erwachsene und zwei Kinder _ ______________ 26,00 € für einen Erwachsenen und zwei Kinder _ ____________ 18,50 € für jedes weitere Kind _____________________________ 5,50 €

Vorderparkett rechts

Für Studierende und Auszubildende Neues Theater (Preiskategorie III) ___________________ 9,00 € Reithalle ________________________________________ 9,00 € Gruppen ab 10 Personen pro Person _ ________________ 7,50 € Studierenden-Abonnement 5 Gutscheine für Vorstellungen eigener Wahl _________ 35,00 €

Hochparkett rechts

theaterkasse und Kartenkauf

zu Änderungen im Sitzplan kommen.

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abonnements

Platz-Abonnements

abonnements Bequemer geht's nicht!

Ihr Bonus als Abonnent Ein Abonnement ist der bequemste und kostengünstigste Weg in Ihr Theater. Einmal abgeschlossen, garantiert Ihnen das Abonnement Sicherheit und mühelose Planung. Sie brauchen sich um nichts mehr zu kümmern. Genießen Sie die Vorteile Ihres Platzabonnements: Stammplatz Sie haben Ihren festen Platz in jeder Vorstellung. Ersparnis Bis zu 50% Ermäßigung gegenüber dem regulären Preis. Flexibilität Ihr Abonnement ist übertragbar, und einzelne Vorstellungstermine können Sie auch tauschen. Sonder-Vorkaufsrecht 3 Tage vor dem offiziellen Vorverkaufsstart können Sie bereits Karten erwerben. Alles bequem nach Hause Wir senden Ihnen regelmäßig die Monatsspielpläne und Ihre Eintrittskarten kostenfrei per Post zu. Mehr Ersparnis Beim Kauf von weiteren Karten erhalten Sie als Abonnent 20% Ermäßigung (Premieren, Gastspiele und Sonderveranstaltungen sind hiervon ausgenommen). Beim Kauf von Karten für den Nikolaisaal Potsdam bekommen Sie 10% Ermäßigung.

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abonnements

PREMIEREN-Abonnement

SONNTAG-Abonnement A

Lassen Sie sich die ganz besondere Atmosphäre eines Premierenabends nicht entgehen.

6 Vorstellungen sonntags um 15 Uhr im Neuen Theater

8 Premieren im Neuen Theater Geächtet Freitag, 23. September 2016 Die Wiedervereinigung der beiden Koreas Sa., 8. Oktober 2016 Familiengeschäfte Samstag, 3. Dezember 2016 Das goldene Vlies Freitag, 27. Januar 2017 Nathan der Weise Freitag, 17. Februar 2017 Abend über Potsdam Freitag, 7. April 2017 Dogville Samstag, 22. April 2017 Die Stunde da wir nichts voneinander wußten Fr., 9. Juni 2017 Preiskategorie Abo-Preis

I

II

III

264,00 €

184,00 €

104,00 €

Die Wiedervereinigung der beiden Koreas 23. Oktober 2016 Familiengeschäfte 4. Dezember 2016 Das goldene Vlies 5. Februar 2017 Nathan der Weise 12. März 2017 Geächtet 9. April 2017 Abend über Potsdam 21. Mai 2017 Preiskategorie Abo-Preis

I

II

III

102,00 €

72,00 €

48,00 €

SONNTAG-Abonnement B 6 Vorstellungen sonntags um 17 Uhr im Neuen Theater

FREITAG-Abonnement 8 Vorstellungen im Neuen Theater Die Wiedervereinigung der beiden Koreas 14. Oktober 2016 Geächtet 11. November 2016 Familiengeschäfte 6. Januar 2017 Das goldene Vlies 24. Februar 2017 Nathan der Weise 17. März 2017 Abend über Potsdam 28. April 2017 Dogville 2. Juni 2017 Ein seltsames Paar 30. Juni 2017 Preiskategorie Abo-Preis

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I

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III

136,00 €

96,00 €

64,00 €

Geächtet 16. Oktober 2016 Familiengeschäfte 15. Januar 2017 Das goldene Vlies 19. März 2017 Abend über Potsdam 16. April 2017 Dogville 14. Mai 2017 Die Stunde da wir nichts voneinander wußten 11. Juni 2017 Preiskategorie Abo-Preis

I

II

III

102,00 €

72,00 €

48,00 €

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abonnements

MISCH-Abonnement

GRUPPEN-Abonnement

8 Vorstellungen im Neuen Theater zwischen Mittwoch- und Sonntagabend

4 Vorstellungsbesuche sonntags 15 Uhr im Neuen Theater für Gruppen ab 8 Personen Gemeinsam ins Theater! Sie sind Kollegen, Freunde, ein Verein oder einfach eine große Familie? Für Ihr gemeinsames Kulturerlebnis bietet das Gruppen-Abonnement neben den günstigen Konditionen auch eine einfache Planung. Wir beraten Sie gern!

Die Wiedervereinigung der beiden Koreas Sa., 22. Oktober 2016 Geächtet Donnerstag, 15. Dezember 2016 Familiengeschäfte Samstag, 14. Januar 2017 Das goldene Vlies Samstag, 4. Februar 2017 Nathan der Weise Mittwoch, 22. März 2017 Dogville Sonntag, 30. April 2017 Abend über Potsdam Mittwoch, 17. Mai 2017 Ein seltsames Paar Donnerstag, 6. Juli 2017 Preiskategorie Abo-Preis

I

II

III

136,00 €

96,00 €

64,00 €

Familiengeschäfte 4. Dezember 2016 Das goldene Vlies 5. Februar 2017 Nathan der Weise 12. März 2017 Abend über Potsdam 21. Mai 2017 Preiskategorie Abo-Preis pro Person

I 68,00 €

II

III

48,00 €

32,00 €

Für Zeitgenossen Lust auf neue Dramatik und zeitgenössische Stoffe? Mit diesem kompakten und unkomplizierten Abo erleben Sie literarische Neuentdeckungen für das Theater. So haben Sie das noch nicht gesehen! Terror Sonntag, 23. Oktober 2016, Reithalle Die schönen Dinge Donnerstag, 19. Januar 2017, Reithalle Abend über Potsdam Samstag, 15. April 2017, Neues Theater Die Stunde da wir nichts voneinander wußten Sa., 10. Juni 2017, Neues Theater Abo-Preis

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Abonnenten werben Abonnenten Wenn Sie andere überzeugen, dass ein Abonnement am Hans Otto Theater die ideale Möglichkeit zum abwechslungsreichen Kulturgenuss ist, erhalten Sie zwei Freikarten der ersten Kategorie für eine Vorstellung im Neuen Theater.

48,00 €

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abonnements

Information & Buchung

Wahl-Abonnements Das Wahl-Abonnement ist eine interessante Alternative für spontan Entschlossene. Bei einer Ersparnis von fast 50% genießen Sie die volle Flexibilität. Sie erhalten Gutscheine, die Sie für Inszenierungen Ihrer Wahl im Neuen Theater und in der Reithalle einlösen. Die Gutscheine sind übertragbar. Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Sonderveranstaltungen.

WAHL-Abonnement 10 Gutscheine für den Theaterbesuch Ihrer Wahl Preiskategorie Abo-Preis

I

II

III

185,00 €

130,00 €

90,00 €

STUDierendeN-Abonnement 5 Gutscheine für Studenten und Auszubildende Das »kleine Wahl-Abonnement« für das kleine Budget. Abo-Preis

35,00 €

Unsere Kinder- und Jugend-Abonnements finden Sie ab Seite 124.

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Abonnement-Büro Melitta Wandersee Leiterin Abonnement-Büro Telefon (0331) 98 11-950 E-Mail abo@hansottotheater.de Fax (0331) 98 11-900 Persönliche Beratung Montag und Donnerstag 10 - 12 Uhr und 16 - 18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen geschlossen Hans Otto Theater Abonnement-Büro im Neuen Theater Schiffbauergasse 11 14467 Potsdam Abonnement-Bedingungen Sie schließen Ihr Platz-Abonnement für die Dauer einer Spielzeit ab. Es verlängert sich automatisch um eine weitere Spielzeit, wenn Sie nicht bis zum 15. Juni kündigen. Das Wahl-Abonnement ist ab Kaufdatum ein Jahr gültig. Eine Kündigung muss bis zum 15. des Vormonats vor Ablauf erfolgen, andernfalls verlängert sich das Wahl-Abo um ein Jahr. Die Kinder- und Jugend-Abonnements sowie das Studierenden-Abonnement laufen nach einer Spielzeit aus und bedürfen keiner Kündigung. Umtausch oder Weitergabe Sollten Sie zu der von Ihnen gebuchten Vorstellung verhindert sein, tauschen wir Ihre Karte gegen eine Umtauschgebühr von 1 € gern um. Sie können alternativ Ihre Karte auch weitergeben. Ihr Abonnement ist auf andere Personen übertragbar.

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unser service für sie

Unser Service für Sie Hinweise zur Barrierefreiheit

Angebote für Taube und Höreingeschränkte

Rollstuhlfahrerplätze

Theateraufführungen mit Dolmetschern für Gebärdensprache (TamiDos)

Das Neue Theater und die Reithalle verfügen über Plätze für Rollstuhlfahrer. Wir bitten Sie, spätestens einen Tag vor Ihrem Vorstellungsbesuch den Bedarf an einem Rollstuhlplatz an der Theaterkasse anzugeben.

Barrierefreier Zugang

Der Zugang zu den Spielstätten ist über den Besuchereingang barrierefrei möglich. Im Neuen Theater gibt es zusätzlich zwei automatische Eingangstüren. Zum Glasfoyer sowie zum Hochparkett können Sie mit einem Aufzug gelangen. Die Schreittreppe ist mit weißen Sichtkanten markiert. Die behindertengerechten Sanitäranlagen befinden sich im Neuen Theater wie auch in der Reithalle im Foyer. Unser Abenddienstpersonal steht Ihnen gern helfend zur Seite.

Das Hans Otto Theater bietet seit 1996 regelmäßig Theateraufführungen mit Dolmetschern für Gebärdensprache an. Pro Jahr werden im Schnitt vier Vorstellungen simultan übertragen. Bei dem an unserem Haus praktizierten »Shadow Interpreting« sind die Übersetzer Teil des Bühnengeschehens und ermöglichen so ein inklusives Kulturerlebnis. Das Programm ist in seiner Kontinuität und Form deutschlandweit einzigartig. Es wurde 2012 für den »BKM-Preis« nominiert, der vom Staatsministerium für Kultur und Medien verliehen wird. Die »TamiDos« sind in den Monatsplänen mit folgendem Logo gekennzeichnet:

Barrierefreie Parkmöglichkeiten

Das Hans Otto Theater stellt 5 kostenfreie Außenparkplätze für Menschen mit Behinderung zur Verfügung. Sie befinden sich direkt am Neuen Theater, auf dem Weg zwischen Gasometer und Besuchereingang. Das Parkhaus, in unmittelbarer Nachbarschaft zu unseren Spielstätten, bietet zahlreiche kostenpflichtige barrierefreie Parkplätze an.

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Diese Maßnahme wird durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg (MASGF) sowie durch Leistungen Dritter gefördert. Kontakt: Manuela Gerlach Theaterpädagogin Telefon (0331) 98 11-160 E-Mail m.gerlach@hansottotheater.de Fax (0331) 98 11-218

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unser service für sie

anfahrt

Theaterführungen Lernen Sie in einer Führung nicht nur die herausragende Architektur des Neuen Theaters, sondern auch die Welt hinter den Kulissen kennen! Bühnentechnik, Tischlerei, Malsaal und Kostümfundus verraten Ihnen, wieviel Kreativität und Arbeit in einer Bühnenproduktion stecken. Unsere regelmäßigen öffentlichen Führungstermine entnehmen Sie bitte den Monatsprogrammen. Auf Anfrage ermöglichen wir gerne auch individuelle Führungen ab 10 Personen. Teilnahme: 5 € pro Person.

Publikumsgespräche Unsere Dramaturgen, Schauspieler und Theaterpädagogen berichten in Einführungen und Zuschauergesprächen über ihre Arbeit und beantworten Ihre Fragen. Neben den öffentlichen Angeboten arrangieren wir gerne auch individuelle Angebote. Sprechen Sie uns an! Wir freuen uns auf Sie. Maike Schönfeld Leiterin Öffentlichkeitsarbeit/Marketing Telefon (0331) 98 11-120 E-Mail oeffentlichkeitsarbeit@hansottotheater.de Fax (0331) 98 11-128

So erreichen Sie die Schiffbauergasse! Neues Theater und Reithalle Schiffbauergasse | 14467 Potsdam

Öffentliche Verkehrsmittel

Haltestelle Schiffbauergasse/Uferweg oder Schiffbauergasse/ Berliner Straße Tram-Linien 93, 94 und 99 sowie Nachtbuslinie N16 Von den Haltestellen sind das Neue Theater und die Reithalle in 5-10 Minuten bequem zu Fuß zu erreichen. Aus Berlin kommend, nutzen Sie die S-Bahn, den Regionalexpress oder die Regionalbahnen bis Potsdam Hauptbahnhof, von dort fahren Sie weiter mit der Tram. Unsere digitale Anzeige im Zuschauerfoyer des Neuen Theaters informiert Sie noch vor Ort über die nächsten Anbindungen im öffentlichen Nahverkehr der Verkehrsbetriebe Potsdam.

Mit dem PKW

Über die A 115 kommend: Abfahrt Potsdam-Zentrum/Babelsberg in Richtung Zentrum, weiter bis zum Ende der Nuthe-Schnellstraße, dann rechts auf die Berliner Straße (Richtung Glienicker Brücke), nach ca. 200 m biegen Sie rechts in die Schiffbauergasse ein.

Parken

Auf der Schiffbauergasse stehen kostenpflichtige Parkplätze zur Verfügung. Im Parkhaus zahlen Sie mit dem Kultur-Ticket (Mo-Fr ab 18 Uhr, Sa/So ab 14 Uhr) 3 € pro Aufenthalt.

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unser service für sie

kulturquartier schiffbauergasse

Tram 94 und 99 Schiffbauergasse/ Uferweg

Nu ← R the ich -Sch tu ng nells t A 115 raße

Tiefer See

neues theater

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reithalle

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Tram 93 | Nachtbus N16 Schiffbauergasse/Berliner Straße

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Ensemble und Mitarbeiter

Ensemble und Mitarbeiter Geschäftsführung

Tobias Wellemeyer Intendant Karin Schneider Intendanzsekretärin Volkmar Raback Geschäftsführender Direktor Petra Siebert Sekretärin des Geschäftsführenden Direktors Artwork & fotografie

Thomas Matauschek Grafik Hans-Ludwig Böhme* Fotografie Göran Gnaudschun* Fotografie

Christopher Hanf Dramaturg Nadja Hess Dramaturgin Helge Hübner Dramaturg, Leiter »Stadt der Zukunft« Stefanie Eue Pressereferentin Theaterpädagogik

Kerstin Kusch Referentin Theater für junge Zuschauer und Theaterpädagogin Manuela Gerlach Leiterin Jugendclub HOT und Theaterpädagogin

*ständiger Gast

Öffentlichkeitsarbeit/

Künstlerische

Maike Schönfeld Leiterin Bettina Schoradt Mitarbeiterin Sybille Becker Leiterin Theater- kasse Melitta Wandersee Leiterin Abonnement-Büro Mandy Tegge Theaterkasse/ Finanzbuchhaltung Christine Witt Theaterkasse Olaf Lindner Leiter Abenddienst

Marketing Betriebsdirektion

Frank Brendel Künstlerischer Betriebsdirektor Antje Jeske ** Disponentin für Gastspiele Veronika Münstermann Disponentin Dramaturgie

Ute Scharfenberg Chefdramaturgin Kerstin Walter Dramaturgiesekretärin/Archiv Carola Gerbert Dramaturgin, Produktionsleiterin Winteroper

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Ensemble

Larissa Aimée Breidbach Rita Feldmeier Meike Finck Nina Gummich Zora Klostermann Marianna Linden Franziska Melzer Denia Nironen Melanie Straub Andrea Thelemann Frédéric Brossier Friedemann Eckert Bernd Geiling Jonas Götzinger Christoph Hohmann Eddie Irle Jon-Kaare Koppe Philipp Mauritz Peter Pagel Raphael Rubino Florian Schmidtke Michael Schrodt René Schwittay Moritz von Treuenfels Wolfgang Vogler Gäste in der spielzeit 2016-2017

Anna Böttcher Patrizia Carlucci Juliane Götz Kristin Graf Leonie Rainer Luisa Charlotte Schulz

Ilka Sehnert Lea Willkowsky Holger Bülow Josip Čuljak Alexander Finkenwirth Arne Gottschling Johannes Heinrichs Pascal Höwing Dennis Hupka Jan Jaroszek Jan Kersjes Anthony Kirby David Kramer Roland Kuchenbuch Florian Lenz Julian Mehne Daniel Meßmann Tim Olcay León Schröder Axel Sichrovsky Peter Wagner Regie

Clemes Bechtel Aurelina Bücher Marita Erxleben Fabian Gerhardt Yvonne Groneberg Sascha Hawemann Wojtek Klemm Kerstin Kusch Christoph Mehler Alexander Nerlich Robert Neumann

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Ensemble und Mitarbeiter Isabel Osthues Stefan Otteni Elias Perrig Annette Pullen Nico Rabenald Andreas Rehschuh Niklas Ritter Verena Stoiber Christian von Treskow Tobias Wellemeyer Ulrich Wiggers musikalische leitung (Gäste)

Konrad Junghänel Jörg Daniel Heinzmann Reinmar Henschke Ludger Nowak Ferdinand von Seebach Regieassistenz/Inspizienz/ Soufflage

Heike Arlt Chefinspizientin und Souffleuse mit Spielverpflichtung Anna Brückner Regieassistentin, Inspizientin, Souffleuse Andreas Grimmert Inspizient, Souffleur, Regieassistent mit Spielverpflichtung Petra Immel Souffleuse Joachim Kokoscha** Souffleur, Regieassistent, Inspizient mit Spielverpflichtung Bärbel Lober Regieassistentin Karin Peter Inspizientin

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Sabine Scholze Regieassistentin und Inspizientin mit Spielver pflichtung Melanie Spähn Souffleuse, Inspizientin, Regieassistentin Nadia Waigand Regieassistentin, Inspizientin, Souffleuse Nike Weber Inspizientin, Souffleuse, Regieassistentin Korrepetition

Rita Herzog Korrepetitorin und musikalische Assistenz Christian Deichstetter Musikalische Assistenz (Gast)

Anne Neuser Wolfgang Menardi Matthias Müller Silke Pielsticker Andreas Rehschuh Julia Scheeler Julia Schiller Sophia Schneider Katja Schröder Mascha Schubert Sebastian Thiele Harald Thor Noelie Verdier Grit Walther Matthias Winkler Alexander Wolf

Bühnen- und Kostümbild

Sonja Albartus Karoline Bierner Kristina Böcher Jeremias Böttcher Georg Burger Ines Burisch Beate Faßnacht Regina Fraas Nikolaus Frinke Sibylle Gädeke Marsha Ginsberg Susanne Gschwender Gisela Hillmann Tanja Hofmann Sara Kittelmann Alissa Kolbusch Iris Kraft

Manuela Mielitz Personalsachbearbeiterin Ines Henkys Lohnbuchhalterin Sigrid Troschke Lohnbuchhalterin Cordula Behrendt Botin Technische Direktion

Matthias Müller Technischer Direktor/Leiter Ausstattung Lysann Naumann Assistentin des Technischen Direktors/Produkti- onsbüro, Bühnenmeisterin in Vertretung Marco Saß Betriebsingenieur, Sicherheitsfachkraft BÜHNENTECHNIK

ausstattungsassistenz

Anneke Goertz Bühnen- und Kostümbildassistentin N. N. Bühnen- und Kostümbildassistent/in N. N. Bühnen- und Kostümbildassistent/in Verwaltung

Volkmar Raback Geschäftsführender Direktor Aranca Fink Leiterin Finanzbuchhaltung Marlies Schwarz Finanzbuch- haltung Gesa Bresler Hauptkassiererin und Finanzbuchhaltung

Tobias Sieben Bühneninspektor, Leiter Bühnentechnik und Bühnenmeister Ulrich Asch Theaterobermeister Godwin Gabert Bühnenmeister Ralf Nagel Kommissarischer Bühnenmeister Frank Neumann Kommissarischer Bühnenmeister Reithalle Lothar Bork Vorarbeiter Peter Genz Vorarbeiter/Maschinist Norbert Gniffke Vorarbeiter Steffen Goersch Vorarbeiter Peter Brandt Maschinist Uwe Brüning Maschinist Andreas Köppe Maschinist Sebastian Seidemann Maschinist

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Ensemble und Mitarbeiter André Kaiser Bühnentechniker/ Leiter Fuhrpark Peter Harenberg Bühnentechniker/ Kraftfahrer Wolfgang Lozanski Bühnen techniker/Kraftfahrer Daniel Schult Bühnen techniker/Kraftfahrer Bühnentechniker

Olaf Golüke Alexander Henrici Tom Hesse Danny Horn Wolfgang Jacob Michael Teske Benjamin Warneke Holger Wängler Beleuchtung

Thomas Schellenberger Leiter Beleuchtung/Stellv. d. Techn. Direktors Hanns-Joachim Berditzka Stellv. Leiter Beleuchtung Karsten Schmidt-Wernitz Beleuchtungsmeister Silvio Schneider Stellv. Stellwerks- beleuchter/Stellv. Beleuchtungs- meister/Beleuchter Helfried Albert Stellwerksbeleuch- ter/Beleuchter Torsten Frühauf Stellwerksbeleuch- ter/Beleuchter

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Christian Schnelle Stellwerksbe- leuchter/Beleuchter Christian Wiesniewski Fachkraft für Veranstaltungstechnik/ Beleuchter Beleuchter

Matthias Franke Stefan Guba Lutz Horn Danny Peter Thomas Stage

Cornelia Hawrda Theres Nitsche Birgit Schendzielorz Astrid Wiebe N. N. N. N. Ankleiderei

Cornelia Flechtner Ankleiderin Kerstin Frede Ankleiderin Ingeborg Krause Ankleiderin Harald Schröder Ankleider Monika Timm** Ankleiderin

Tontechnik

Marc Eisenschink Leiter Tontechnik Marcel Schmidt Stellv. Leiter Tontechnik Tino Bitschkowski Tontechniker Maxime Hladiy Medien- und Tontechniker Patrick Rost Ton-, Video- und Multimediatechniker Kostümabteilung

Antje Sternberg Kostümdirektorin Antje Kyntschl Stellv. Kostüm direktorin, Gewandmeisterin und Leiterin Ankleider Ulrike Gärtner Gewandmeisterin Claudia Papke Schuhmacher- meisterin Kostümschneider

werkstätten

Ulf Knödler Leiter der Werkstätten Tischlerei

Rainer Schroeter Leiter Tischlerei Tischler

Peik Angermann Sebastian Gräf Mathias Schmidt Schlosserei

Holger Winkelmann Leiter Schlosserei Rainer Platzke Schlosser Dekorationsabteilung

Maske

Ute Born Chefmaskenbildnerin Nikolai Kraatz Stellv. Chefmaskenbildner Maskenbildner

Stefanie Fries Jana Hegemann Julia Moritz* Judith Baschin Martina Müller**

Ingo Jesorka Leiter Dekorationsabteilung Andreas Trüschel Dekorateur Malsaal

Norbert Wagner Leiter Malsaal und Theaterplastik Jacqueline Teschner Theatermalerin Barbara Zeuner Theatermalerin Sabine Dahme Theaterplastikerin Hausverwaltung

Requisite

Robin Oliver Struhl Leiter Requisite Requisiteure

Christoph Bergmann Jana Chiari Sabine Kassebaum Matthias Warneke

Matthias Schmandt EDV-Administrator und Elektriker Jan Lieske Betriebstechniker und Verantwortliche Elektrofachkraft Henry Otto Betriebstechniker

Angelika Diedrich

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Ensemble und Mitarbeiter

kontakt

Auszubildende veranstaltungstechnik

Felix Hinken Bastian Strahl Isabel Suckrow Betriebsrat

Heike Arlt Vorsitzende Godwin Gabert Stellv. Vorsitzender Franziska Melzer, Henry Otto, Florian Schmidtke, Daniel Schult, Nadia Waigand Behindertenbeauftragter

Ulrich Asch

* z. Zt. in Elternteilzeit

So können Sie uns erreichen Theaterkasse/Kartenservice Telefon: (0331) 98 11-8 / Fax: (0331) 98 11-900 kasse@hansottotheater.de Abonnement-Büro Telefon: (0331) 98 11-950 / Fax: (0331) 98 11-900 abo@hansottotheater.de Öffentlichkeitsarbeit/Marketing Telefon: (0331) 98 11-120 / Fax: (0331) 98 11-128 oeffentlichkeitsarbeit@hansottotheater.de

** für einen Teil der Spielzeit

Pressestelle Telefon: (0331) 98 11-123 / Fax: (0331) 98 11-128 presse@hansottotheater.de Theaterpädagogik Telefon: (0331) 98 11-161 jungezuschauer@hansottotheater.de Stadt der Zukunft Telefon: (0331) 98 11-140 h.huebner@hansottotheater.de

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Geschäftsbedingungen

Unsere Partner

Sie haben die Möglichkeit, unsere vollständigen Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf unserer Homepage einzusehen: www.hansottotheater.de

IMPRESSUM Herausgeber Hans Otto Theater GmbH Potsdam Schiffbauergasse 11 | 14467 Potsdam | Spielzeit 2016/2017 Intendant Tobias Wellemeyer Geschäftsführender Direktor Volkmar Raback Ein Unternehmen der Landeshauptstadt Potsdam, gefördert mit Mitteln der Landeshauptstadt Potsdam und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Redaktion Ute Scharfenberg (koord.), Dramaturgie, Öffentlichkeitsarbeit/Marketing, Künstlerische Betriebsdirektion Layout und Grafik Thomas Matauschek ensembleporträts HL Böhme, www.hlboehme.com Druck Buch- und Offsetdruckerei H. Heenemann GmbH & Co. KG Redaktionsschluss 25. April 2016 Der Herausgeber hat bei der Prüfung der Text- und Bildquellen größtmögliche Sorgfalt walten lassen. Daher werden diejenigen, die meinen, Rechte an den veröffentlichten Texten bzw. Bildern zu besitzen, höflich gebeten, sich an den Herausgeber zu wenden. Liebe Leser, in diesem Buch erscheinen Texte nach den herkömmlichen und nach den reformierten Rechtschreibregeln. Zur Vermeidung umständlicher Formulierungen werden gelegentlich geschlechtsspezifische Textierungen verwendet; sie bedeuten ohne weitere Kommentierung in der Regel ihre weiblichen und männlichen Ausprägungen. Ihr Redaktionsteam

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Unterstützer und Förderer

Medienpartner

Fotografie

Hans - Ludwig Böhme

Geboren 1945 in Coswig/Sachsen, Studium der Germanistik, Anglistik und Amerikanistik in Jena, als Fotograf Autodidakt, seit 1983 Fotografie für das Staatsschauspiel Dresden, 1991 Berufung in die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPH), 1997 Berufung in den Bund Freischaffender Fotodesigner (BFF). Hans-Ludwig Böhmes Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, im Inund Ausland ausgestellt und in zahlreichen Katalogen und Bildbänden publiziert. Ausstellungen seiner Arbeiten gab es u. a. im Josef-Albers-Museum Bottrop, Theatermuseum München, Mönchehausmuseum für Moderne Kunst Goslar, in der Nikon Live Galerie Zürich, dem Goethe-Institut Nikosia (Zypern), auf der Internationalen Triennale der Fotokunst in Novi Sad und Belgrad, auf der Internationalen Fotoszene zur Fotokina in Köln, im Georgia Museum of Art (2000) und in der Acock Gallery Columbus/ Ohio (2001). Seine Arbeiten sind zu sehen u. a. im Kupferstich-Kabinett Dresden, in der Sammlung Ludwig Köln, im Folkwangmuseum Essen, in der Sammlung Gundlach Hamburg, der Sammlung Keresztes Nürnberg und der Fotografischen Sammlung der Moritzburg Halle.

Layout und Grafik

Thomas Matauschek

Geboren 1961 in Dresden, Studium der Malerei und Grafik an der HfBK Dresden, seit 1988 freischaffend, 1990 Mitbegründung der Galerie Adlergasse, Leitung der Druckwerkstatt im Kulturverein riesa efau in Dresden, 1991 Edition der Griffelkunst Hamburg, 1995 Artist Exchange San José (Kalifornien) – Dresden, Dresdner Förderwerkstatt für Druckgrafik, verschiedene Lehrtätigkeiten und Kunstprojekte, ab 2000 Layouts für die freienkammerspiele magdeburg, 2004-2009 Art Director des Theaters Magdeburg. Ausstellungen: Galerie Adlergasse/Dresden, Galerie Kaiserwerke/Gera, I.C.A. San José/USA, Galerie Marktschlößchen/Halle, Galerie Horschik und Schultz/Dresden, GaDeWe, Bremen. 2009 »all about dresden« whiteBox/ München, 2010 »generation x generation y«, Galerie Adlergasse/Dresden, 2014 »364« Galerie Ursula Walter, Dresden, 2015 Galerie Nord, Halle.

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