Olaf Bock - Shôrin Kempô

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Hanshi Olaf Bock Saiko-Shihan Begründer des Shôrin Kempô Er wurde am 30.01.1963 in Attendorn geboren. 1972 begann er sein Kampfkunsttraining mit den ersten Kontakten zum Boxen und Kempô. Anfang der achtziger Jahre bekam er Kontakt zu Sifu J.C.A. Brugman und wurde sein Schüler im Shaolin Kempô und Kickboxen. 1991 trat er in die Deutsche Wushu Federation ein und war bis 1996 Landestrainer in Rheinland – Pfalz für Shaolin Kempo.1998 trat er aus der DWF aus und gründete den Deutschen Shaolin Kempô Bund. Er begann das Shaolin Kempô zu reformieren und distanzierte sich von dem Shaolin Kempô, was mittlerweile viele neue Stilblüten hervor gebracht hatte. Er begann sein Shaolin Kempô als Shôrin Kempô in Deutschland, Holland und Belgien zu unterrichten. Es folgte Ungarn, Rumänien und die Slowakei. Um dem Kempô eine internationale Bühne im Bereich von Turnieren zu geben gründete er 2002 die Internationale Kempô Federation. Für sein Engagement in der Kampfkunst wurde er 2002 vom Staat Rumänien ausgezeichnet, 2003 wurde er in die Hall of Fame aufgenommen und bekam den Ehrentitel „Doctorate of Philosophy”. 2005 wurde er von der WOMA zum 7. Dan Shôrin Kempô graduiert und diese weltweit anerkannt. Bis 2008 war er Präsident der IKF. 2008 gab er die Präsidentschaft an Jeff Speakman ab und widmete sich wieder der Entwicklung des Shôrin Kempô. Im Frühjahr 2010 stellte er Shôrin Kempô der WOMA USA und dem World Sokeship Council vor. Die WOMA-USA und das World Sokeship Council erkannten dann im Herbst 2010 Shôrin Kempô weltweit als eine authentische Kampfkunst-System an.


2011 wurde er in Japan zum Kyoshi ernannt. Am 06.02.2013 erkennt die World Budo Karate Leaque Shôrin Kempô als traditionelles System mit japanischer Herkunft in Japan und weltweit an. Am 16.11.2013 ernennt die World Budo Karate Leaque Japan Kyoshi Olaf Bock zum Direktor der European Branch und graduiert ihn zum 9.Dan Shôrin Kempô. Am 20.07.14 wurde er von dem aus dem Geschlecht der Familie Shingen Takeda abstammende Großmeister M. Motomura in Japan in den Rang des Hanshi erhoben. Sensei Olaf Bock ist der erste Europäer, der durch einen Ahnen der Familie Takeda Shingen mit einem traditionellen japanischen Ehrentitel ausgezeichnet wird. Olaf Bock Hanshi ist ein weltweit anerkannter Lehrer im Bereich der Selbstverteidigung und des Shôrin Kempô. Er ist Träger des 9. Dan Shôrin Kempô und 6. Dan Kickboxen. Er ist Präsident der World Budo Karate Leaque in Europa und Oberhaupt der Shôrin Kokusai Kenpo Renmei, Gründer und erster Präsident der International Kempo Federation , Vertreter der World-Kickboxing-Liga in Deutschland, Mitglied der WOMA USA und Ehrenmitglied zahlreicher internationaler Organisationen. Ursprung des Shôrin Kempô Der Ursprung des Shôrin Kempô ist möglicherweise in Naha zu suchen und auf den chinesischen Kampfkunstlehrer Ason, der einige Schüler in der Kunst des Shaolin Kempô ( auch Shaolin Ryu, Shōrei Ryu , auf Chinesisch Zhao Ling Liu) unterrichtete, zurückzuführen. Zu welcher Zeit Ason auf Okinawa weilte ist nicht klar. Möglichweise ist das Shôrin Kempô aber schon eine Mischform der Techniken, die man gewöhnlich unter den Begriffen Shôrin und Shōrei versucht zu klassifizieren. Viele Kampfkunstlehrer aus China, die nach Okinawa kamen, kamen aus der südchinesischen Provinz Fuzhou (jap. Fukien). Sie unterrichteten überwiegend den aus der Provinz Fuzhou stammenden Stil des weißen Kranichs. In seinem 1934 erschienen Werk über das Karatedo behauptet Miyagi Chôjun zum Beispiel, dass 1828 ein Stil des chinesischen Boxens von Fuzhou nach Okinawa gelangte, der zur Grundlage für das von ihm entwickelte Gôjû ryû Kempô Karate wurde. Welchen Stil hat Miyagi gemeint? Dazu äußert er sich leider nicht aber die Vermutung das er den Stil des Weißen Kranichs meinte liegt nahe. Man könnte viel über die Herkunft des ursprünglichen Shôrin Kempô spekulieren, aber es bliebe Spekulation. Die Geschichte und der Weg den das Shôrin Kempô genommen hat, ist nicht klar und nicht dokumentiert. Allerdings ist die große Ähnlichkeit des Shôrin Kempô zum Gôjû ryû Kempô Karate sichtbar und könnte den Schluss zulassen, dass eine Verbindung der beiden Systeme existiert hat. Aber auch das ist bis heute reine Spekulation. Die eigentliche Geschichte des Shôrin Kempô in der jetzigen Form, begann in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts. O. Bock aus Deutschland kreierte auf Basis seines umfangreichen Wissens und intensiver Recherchen das Shôrin Kempô neu. Im Jahre 2010 stellte er das System in Japan vor. 2013, nach umfangreicher Prüfung, wurde das Shôrin Kempô in Japan als Shôrin Kenpō anerkannt und als einziges Kempô System aufgenommen.


Der Stil Shôrin Kempô ist durch abwechselnd hohe sowie auch niedrige Stände, einer natürlichen Atmung und geradlinigen als auch kreisförmigen Bewegungen gekennzeichnet. Es ist dadurch ein sehr explosiver und doch geschmeidiger Stil, ruhige Techniken werden gefolgt von schnellen, kraftvollen Techniken mit äußerstem Einsatz an Körperspannung. Ein elementarer Bestandteil des Shôrin Kempô sind die Techniken des Kranichs, welche sich in Katas und Partnerübungen wiederfinden und das Benutzen von Vitalpunkten.

Der Kranich

Das Grundelement des Shôrin Kempô bildet der Stil des Kranichs. Ob er seinen Ursprung im Baihequan oder im Gôjû Ryu Kempô Karate hat ist nicht nachweisbar und wäre reine Spekulation. Für die Ausführung völlig unwichtig wo man den Ursprung vermuten könnte. Die Kranich Techniken finden sich in einigen Partnerübungen und Katas wieder. Der Kranich symbolisiert die Vereinigung des harten Stils mit dem weichen Stil. Der Kranich ist Gegenstand tiefer Verehrung durch die Japaner. Die Gattung des Mandschurenkranichs (Grus japonensis) umfaßt den gewöhnlichen Kranich (Grus communis), der auch als Reiher bezeichnet wird, und den weißen Kranich (Grus leucogeranus). Der weiße Kranich wurde von den Ainu, den Ureinwohnern Japans, als heilig angesehen. Sie nannten ihn die „Göttin der Sümpfe“ (Sarorun Kamui).

Die Elemente des Shorin Kempo Kihon „Basis des Ki`s“ Ki bedeutet Energie. Hier ist die Energie gemeint, die die Chinesen mit Qi bezeichnen und von der ausgehend Künste wie Qigong geschaffen wurden. Hon steht für Grundlage oder Basis. Zusammengesetzt ergibt der Begriff Kihon eine Übersetzung wie "Basis des Ki's". Das ursprüngliche Ziel des Kihon ist also nicht, Ausdauer zu bekommen, sondern Grundlagen im Umgang mit Qi zu legen. Jahrelanges Training im Kihon ermöglicht dem Kampfkünstler Spannung, Haltung und Atmung zu kontrollieren. Er wird sich seines Körpers bewusst und ist in der Lage Technik, Körper und Geist zu verbinden. Kihon verlangt Konzentration, bewusste Bewegung, Disziplin und Kontrolle. Jede Bewegung, jede Technik soll präzise und mit klarem Ausdruck ausgeführt werden; mit der nötigen Spannung, der richtigen Haltung und der passenden Atmung. Im Kihon werden, richtige Ausführung vorausgesetzt, Vitalpunkte des Körpers positiv stimuliert.


Kumite „Begegnungen der Hände“ Kumite bedeutet Kampf in einer Wettkampfsituation oder im Training. Im Shôrin Kempô gibt es verschiedene Formen des Kumite, vom grundschulmäßigen Mehrschrittkampf bis zum Freikampf. Man kann diese als Partnerübung verstehen. Sie sind einfacher Natur und führen langsam zu einer immer freieren Kampfhandlung nach definierten oder / und nicht ausgesprochenen Regeln. Die fortgeschrittenen Versionen zeichnen sich durch Flexibilität, Spontanität und freien Einsatz von Techniken aus. Kumite ist nicht zwangsläufig mit Wettkampf gleichzusetzen. Der Schüler wird systematisch zu einer kontrollierten Technik geführt. Kumite schult dabei im Besonderen: Gefühl für Distanz Gefühl für Trefferflächen Kontrolle der Schlagkraft Fokussierung auf “Gegner” / Partner und seine Technik Praktische Technik-Umsetzung Bewegung im Raum Disziplin Selbstkontrolle innere Ruhe

Kata In einer Kata werden Einzeltechniken nach einem definierten Ablauf ausgeführt. Technik, Stand, Blickrichtung, Atmung, Position im Raum, das sind nur einige Aspekte unter deren Betrachtung eine Kata gelernt und ausgeführt wird. Die Kata alleine ist zunächst ein Kampf gegen imaginäre Gegner und als solche mehr als die Summe ihrer Techniken. Durch das Üben der Kata werden Bewegungsmuster eingeprägt und Kombinationen gelehrt. Die drei Elemente der Shôrin Kempô Kata Bunkai "Analyse, Zerlegung" ist die Analyse der einzelnen fest vorgeschriebenen Bewegungen der Kata. Bunkai ist eine persönliche Interpretation der Lehrer. Oyo "Anwendung" ist die individuellen Interpretationen durch die Schüler. Hier ist das Leistungsniveau sowie körperliche oder sonstige Einzelmerkmale zu berücksichtigen. Henka "Variation" individueller Ausdruck und individuelles Verständnis einer Kata


Kata - Basis Renraku-waza Kata Shodan Kata Nidan Kata Sandan Kata Yondan Kata Godan Kata Rokkudan Ryuho (Methode des Drachen) Erweiterung Taikyoku Shodan, Taikyoku Nidan, Taikyoku Sandan Sanchu Shodan, Sanchu Nidan Sanchin (die drei Schlachten) Nèijiāquán Hakutsuru (Kata weißer Kranich) Kata mit Waffe Bang Shodan, Nidan Bang, Bang Sandan, Bang Yondan, Bang Godan Tanpei Shodan, Nidan Tanpei, Tanpei Sandan Naginata

Jiyu Kumite "freie Kumite" Bei der Jiyu Kumite sind Angriff und Verteidigung ohne Ankündigung oder Benachrichtigung frei gewählt. Jiyu bedeutet "Freiheit" oder "Freiheit der Wahl". Generell gilt: egal ob man die Initiative in Angriff oder in der Verteidigung hat, dass von jeder Position aus frei agiert werden kann. Diese Form des Kampfes ist die höchste Form der klassischen Kumite und repräsentiert Timing, Gefühl für die Distanz, ein sicheres Auftreten, eine sichere Kampfhaltung, schnelle und reibungslose Techniken gehärtete Gliedmaßen, intuitive Erkennung, ein geschultes Auge, Sicherheit in der Verteidigung, Angriff und Gegenangriff. All dies sollte vorher in anderen Formen des Kumite sowie in Kihon und Kata geübt werden.


Kyusho "Kunst der Vitalpunkte" Kyūsho bezeichnet das Wissen um die vitalen Punkte des menschlichen Körpers und ihre Benutzung in den Kampfkünsten. Im Kyūsho werden durch die Manipulation der Punkte die energetischen und neurologischen Vorgänge des menschlichen Körpers in einer Form beeinflusst, dass eine Beeinträchtigung des Körpers hervorgerufen wird. Diese kann in Form von Schmerz, Gleichgewichtsstörungen, Kraftverlust bis hin zum Verlust des Bewusstseins auftreten. Andererseits kann das erworbene Wissen, wie in der Traditionellen Chinesischen Medizin, auch zur Linderung verschiedener Beschwerden genutzt werden. Es gibt zwei verschiedene Arten des Kyūsho. Die eine basiert ausschließlich auf den westlichen Erkenntnissen der Medizin und beschreibt anhand dessen die Auswirkungen der Schläge und Griffe. Die Techniken sind einfach und funktional gehalten. Die zweite Art des Kyūsho bedient sich der westlichen und der asiatischen Medizin. Man geht von dem Meridiansystem der Akupuntur aus. Man berücksichtigt aber auch die oben genannten medizinischen Aspekte. Die Techniken sind wesentlich feiner und genauer. Es bedarf wesentlich mehr Zeit, um die Techniken in Gänze und Perfektion zu beherrschen. Grundlegendes Wissen und Können lässt sich genau wie bei der ersten Variante in kurzer Zeit erlernen.


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