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Agil denken und handeln

Thomas Freuler erklärt, was ihn als neuer Präsident des Schweizerischen Stahl- und Haustechnikhandelsverbandes und als Vorstandsmitglied von Handel Schweiz motiviert.

Interview mit Thomas Freuler, CEO SPAETER Gruppe

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Mit welchen Herausforderungen ist der Stahlhandel konfrontiert?

Marktseitig stellen wir eine Konsolidierung fest – bei den Kunden wie bei den Konkurrenten. Der Markt entwickelt sich leicht rückläufig, wie auch die Bauindustrie. Die Digitalisierung ist die technologische Herausforderung. Eine dritte ist gesellschaftlicher Natur. Es ist ganz schwierig, Fachkräfte in den Bereichen Logistik, Vertrieb und im Marketing zu finden, auszubilden und zu halten.

Sie sind neuer Präsident des SSHV. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Im Fokus steht der Werkstoff Stahl. Neben herausragenden technischen Eigenschaften ist Stahl ein Kreislaufprodukt. Wir alle recyclen unsere gebrauchten Messer. Auch in der Industrie ist Stahlrecycling ein gut verankerter Prozess. Mit dem eingesammelten bzw. rezyklierten Schrott können wir einen grossen Teil vom Stahlbedarf der Bauindustrie abdecken. Diese Tatsache möchten wir in der breiten Öffentlichkeit, aber auch bei der öffentlichen Hand noch bekannter machen. Wir müssen nur wenig Rohmaterial von weither transportieren, sondern können uns stattdessen auf die gut verankerte Recyclingkurve verlassen. Ansonsten geht es darum, die hervorragende Arbeit von Christoph Weber weiterzuführen und hier die Kontinuität zu gewährleisten.

Was motiviert Sie als Vorstandsmitglied von Handel Schweiz?

Im Handel sind in den verschiedenen Branchen Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen tätig. Ich freue mich auf den Austausch und möchte aktiv mithelfen, die Interessen des Handels politisch und öffentlich zu vertreten.

Was begeistert Sie?

Mich begeistert es, mit Menschen Projekte zu starten, Begeisterung zu schüren für ein gemeinsames Ziel. Auf dem Weg dorthin werden auch Zwischenschritte gefeiert und schliesslich die Früchte des Projektes geerntet. Aus dem Erfolg schöpfen wir wieder Kraft für neue Projekte. Das Interessante: In diesem positiven Kreislauf ist eine Motivation von aussen nicht mehr nötig. Sie kommt aus sich selbst. Das ist meine wahrscheinlich wichtigste Motivationsquelle im Alltag.

Wie wird sich der Handel weiter entwickeln?

Alle drei bis fünf Jahre fliegt uns ein schwarzer Schwan entgegen und erschüttert uns in den Fundamenten. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Agilität im Management und in der Organisation hilft uns, solche Phasen positiv zu bewältigen.

Wie fördern Sie Agilität?

Ich versuche, Agilität vorzuleben und trotzdem verlässlich zu sein. Agilität hat sehr viel mit Delegieren zu tun. Auf allen Stufen sollten die Mitarbeitenden über die Kompetenzen verfügen, Verbesserungen einzuführen und schnell zu reagieren. Das fördere ich ganz spezifisch. Ich delegiere Aufgaben. Im agilen Projektmanagement nehmen wir ein Thema auf, boxen es schnell durch und setzen es um. Dann kommt das nächste Projekt, in dem wir ebenso vorgehen. Das führt zu einer sehr agilen Denkweise der Akteure. Wenn man Direkter Link das schafft, lassen sich auch fundamentale Krisen sehr gut überstehen.

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