Komplex Nr. 8 2015

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Der Gemeindeplatz als zentraler Ort

Der hintere Bereich des Platzes liegt direkt vor dem Gemeindehaus, einem repräsentativen, aber nach aussen eher verschlossen wirkenden Bau aus dem Jahr 2003 von Lustenberger & Condrau Architekten. Hier haben ASP Landschaftsarchitekten im Auftrag der Gemeinde einen Erlenhain in drei Pflanztrögen aus Eichenstämmen errichtet. Die Tröge wurden von einem Holzkünstler gestaltet und dienen auch als Sitzelement. Der Erlenhain erinnert bewusst an die Uferbewachsung des nahen Rotsees – dort, wo auch das malerische Freibad der Gemeinde steht – und bildet einen willkommenen Fotohintergrund für die Trauungen im Gemeindehaus. Zwischen den beiden Neubauten befinden sich Parkplätze. Ohne Autos und mobile Pflanzgefässe reicht der Dorfplatz bis zur Zentralstrasse und kann auch für grössere Veranstaltungen genutzt werden. Die vierspurige Zentralstrasse wird wohl auch künftig ein dominierendes Element im Ort bleiben, da sie zugleich Kantonsstrasse ist. Die Zen­ trumsüberbauung Riedmatt setzt aber zusammen mit dem Dorfplatz ein wichtiges Zeichen, nämlich dass der Ortskern und seine Aussenräume Gewicht haben und weitergestaltet werden sollen. Ebikon – ab 2017 mit der sich im Bau befindlichen Mall of Switzerland weit über das Rontal hinaus exponiert (s. Seite 74) – macht damit einen grossen Schritt nach vorne und hin zur Bildung ihrer Identität als eigenständiger Agglomerationsgemeinde. www.ebikon-riedmatt.ch Halter Gesamtleistungen > Seite 134

Hornberger Architekten Klaus Hornberger dissertierte 1980 an der ETH Zürich zum Thema «Wechselseitige Abhängigkeiten von Stadtgestaltung und Baugesetz» und gründete zwei Jahre später die Hornberger Architekten mit heute über 20 Mitarbeitenden. Neben dem Gründer Klaus Hornberger wurde die Leitung 2010 mit den Büropartnern Oliver Majer und Roland Meier erweitert und für die Zukunft aufgestellt. Die Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen öffentliche Bauten und Schulbauten, Wohnbauten und Gewerbebauten, Zentrumsüberbauungen und Plätze in der gesamten Schweiz sowie Bauberatung und Jurytätigkeit. Zahlreiche Werke des Zürcher Büros entstanden aus Wettbewerbserfolgen, etwa der viel beachtete Neubau des Bahnhofs Zug, der 2003 eingeweiht werden konnte und gleich zweifach mit dem interna­ tionalen Brunel Award in der Kategorie Architektur und Licht ausgezeichnet wurde. www.hornberger.ch

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Mit ebenerdigen, hohen und offenen Gewerbe- und Geschäftsflächen setzen sich die Neubauten von den umliegenden Geschäftshäusern ab. Die vollflächige Verglasung reicht nämlich bis an die Gebäudeaussenkante. Damit lässt sich die Grundfläche besser nutzen, vor allem aber erhalten die Häuser eine offene, einladende Ausstrahlung. Die Erdgeschosse sind von der Strasse und vom Gehsteig aus gut sichtbar, direkt zugänglich und gehen stufenlos in den Dorfplatz über. Besonders auch in der dunkleren Jahreszeit beleuchten die grossen Glasflächen den Platz. In einem der Erdgeschosse hat sich bereits die Bibliothek Ebikon eingemietet, was eine sinnvolle Ergänzung und Belebung für den Ortskern bedeutet.


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