Gastrotel 2/15

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IDEE & KONZEPT

Q21 IN HAMBURG

Willkommen im Gasthaus!

Hinter einer hohen Steinmauer auf dem ehemaligen Gelände des Allgemeinen Krankenhauses Barmbek in Hamburg entstand neben einer modernen Asklepios Klinik das hippe Wohn-, Arbeitsund Ausgehviertel Quartier 21. Aus dem einstigen Verwaltungsgebäude und der Wäscherei ist ein charmantes Restaurantensemble entstanden. Von Susanne Plaß

Kulinarik im Industriestyle Kulinarischer Anziehungspunkt ist das im Mai 2014 eröffnete Gasthaus Quartier 21 mit seinem flexiblen Ganztageskonzept. Das Unternehmen Idem Haus kaufte im Dezember 2009 den dreigeschossigen Flügelbau mit markantem 45 Meter hohem Wasserturm. Während im Obergeschoss der Wellnesstempel Meridian Spa und eine Kita einzogen, stehen im Erdgeschoss traditionelle Gerichte auf der Speisenkarte. Von der acht Meter hohen Decke hängen historische und bunte Lampen. Ein alter Versorgungsgang in luftiger Höhe dient den

Fließender Bierabsatz

Betriebsleiter Hauke Wieghorst (links) und Geschäftsführer Caspar Schmidt

Fensterputzern und zeigt – wie auch die Rohre und das teils unverputzte Mauerwerk – bewusst Industrieflair. Viel Licht fällt durch die beidseitigen bodentiefen Fenster auf die von Holz dominierte Einrichtung – ob lauschig-rote Lounge-Ecke, Hochtische an Holzfassregalen, gemütliche Sitzmöbel an flexibel stellbaren Tischen oder rustikale Bänke. Highlight und meist ausgebucht ist der Dampfmichel: eine fahrbare Rundbank, die sich um einen Holztisch mit integrierter Zapfanlage windet. Hier können die Gäste ihr Bier direkt aus einem 30-Liter-Fass zapfen. Die mittig liegende Bar und geschickt platzierte Einrichtungselemente teilen den 1.000 Quadratmeter großen Raum optisch in zwei Hälften. Ein großer künstlicher Baum dient der Orientierung und Dämpfung des Geräuschpegels.

Kupferkessel im Entree, Zapfhähne, eine alte Anker-Kasse, überdimensionale Bilder als Zeitzeugen des Arbeiterviertels Barmbek und viele Utensilien mehr unterstreichen die Gasthauskultur. Diese dokumentiert auch ein umfangreiches Fassbierangebot, welches vom mild-süffigen Barmbeker Natur über Benediktiner, König Pilsener, Bitburger, Köstritzer Keller- und Schwarzbier bis zum Licher Premium Pilsener reicht. Bei Sonne schmeckt das „kühle Blonde“ nochmal so gut auf der großen Holzterrasse im Innenhof. Wein und Longdrinks spielen hier eher eine untergeordnete Rolle. Frank Blin, der in Hamburg und Berlin mehrere Hofbräuhäuser betreibt, hat rund 1,2 Millionen Euro in den Umbau und die Einrichtung des Gasthauses investiert: „Mit unserem Wirtshaus wollen wir zu jeder Tageszeit das Richtige anbieten und sprechen damit alle an, vom Single bis zur Großfamilie. Wir bringen die klassischen Gerichte wieder auf die Speisekarte, wie es sie früher auf ,Mutters Speiseplan’ gab. Nebenbei darf ein gepflegtes, frisch gezapftes Bier wie unser nur für das Q21 gebraute Barmbeker nicht fehlen.“

300 Gäste beim Sonntagsbrunch Das Q21 beinhaltet ein Multikonzept, das

2.2015

Fotos: Q21 Hamburg, Susanne Plaß

Das neue Quartier 21 ist auf dem besten Weg, Kultstatus zu erlangen, meint Peter Jorzick, Geschäftsführer Hamburg Team Gesellschaft für Projektentwicklung: „Das Quartier 21 setzt für die Umnutzung frei werdender Areale in der Hansestadt Maßstäbe. Zum einen durch die Gestaltung mit einer gelungenen Mischung aus Tradition und ergänzenden Neubauten, zum anderen durch Nutzungsmischung, die ein generationsübergreifendes Leben im Quartier fördert.“ Zusammen mit der Hochtief Projektentwicklung und der Hamburger Sparkasse als Finanzpartner ist Hamburg Team für die Konzeption des innovativen Quartiers verantwortlich.


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