Klartext Dornbirn Nr. 15 (201/01)

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DIE GRÜNEN

DORNBIRN DIE OFFENE BÜRGERLISTE

BAHNHOFSQUATIER DORNBIRN SOLL LEBENDIG WERDEN Was verbinden Sie mit dem Bahnhof Dornbirn? Busse, die dicht gedrängt ein- und ausfahren? Menschen, die auf knappem Raum hetzen, um den Zug zu erwischen? Eines der letzten Postämter in der Stadt, ein überfüllter Fahrrad-Abstellplatz, eine Kieswüste? Dazu Leute, die bei etlichen Bieren das Geschehen beobachten? Der Bahnhof Dornbirn ist all das, er ist aber noch vieles mehr. Vorrangig ist er der am stärksten frequentierte Ort des Landes – etwa 26.500 Menschen passieren ihn täglich. Er ist ein Verkehrsknotenpunkt, dessen Bedeutung mit Eröffnung der „Schleife Süd“ Richtung Schweiz noch zunehmen wird. Er ist der größte Busbahnhof im Land und heute schon zu klein. Und: Er ist ein Areal von gut 21.000 Quadratmetern (mit einem Preis von mindestens 1.200,-/m2), die im öffentlichen Besitz sind. Der Bahnhof Dornbirn ist - kurz

gesagt – eines der kostbarsten Areale im ganzen Land mit einem riesigen Entwicklungspotential. Deshalb soll für das gesamte Areal im öffentlichen Besitz und darüber hinaus ein Planungsprozess aufgesetzt werden, in den die Stadtbewohner*innen sorgfältig einbezogen werden. Dieser Prozess soll von Fachleuten aus unterschiedlichsten Disziplinen betreut und von unserer Abteilung für Stadtentwicklung organisiert werden. Die Dornbirner Grünen fordern das schon lange, erstmals bereits im Frühjahr 2016. Seither laufen Gespräche mit den zuständigen Mitarbeiter*innen der Verwaltung und mit dem Vizebürgermeister. Allerdings sehr zäh. Zögerlich aufgegriffen wurde die Forderung, nachdem eine planerische Fehlentscheidung bereits gefallen war: Der Neubau der Bundespolizei mitten im

wertvollen Areal. Die Grünen haben bei jeder Gelegenheit vor diesem Bauprojekt gewarnt, weil es stadtplanerisch ungeschickt ist. Ein weiterer Grund war die verkehrsungünstige Lage für eine Blaulicht-Organisation. Was kann und soll in einem BahnhofsQuartier Dornbirn alles möglich sein? Zu dieser Frage muss jetzt unbedingt ein Betrachten und Nachdenken aus großer Flughöhe beginnen. Ein gemeinsamer Ideen-Prozess über interessante Nutzungen im Quartier und über Räume, in denen sich die Menschen dort bewegen. Sollte es zum Beispiel eine stärkere Verbindung der Stadtteile über die Gleise hinweg geben? Wie ist die Verbindung zum Marktplatz? Wie kann der Verkehr dort organisiert werden? Und wie hoch kann gebaut werden? Das Nachdenken hat begonnen.

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Stadträtin Juliane Alton


GUTSHOF MARTINSRUH EIN BLICK ZURÜCK UND IN DIE ZUKUNFT Unser städtischer Gutshof Martinsruh muss ein Landwirtschaftsbetrieb werden, der biologisch bewirtschaftet wird, seine Verantwortung für den Naturschutz wahrnimmt (Streuwiesen, Achauen, Wiesenbrüter…), soziale Ziele verfolgt, landwirtschaftliche Forschung betreibt und eine Augenweide und ein Treffpunkt für die Dornbirner Bevölkerung ist. Das kann schon bald Wirklichkeit werden – dieses Mal tatsächlich. Ein Blick zurück: 1916 kommt Martinsruh in den Besitz der Stadt, damals gibt es dort nur Streuwiesen. Zunächst werden 1,5 Hektar entwässert, gerodet, gepflügt, gedüngt und bestellt. Ab dem zweiten Jahr gibt es „erstaunlich hohe Erträge an Körnermais.“ Jahr für Jahr wird mehr Boden in einer siebenteiligen Fruchtfolge bestellt: Hackfrucht, Getreide, Hackfrucht, Getreide, dreimal Kleegras. In den 1920er Jahren dann wird auf 30 Hektar mit der Schweinezucht begonnen. 200 Schweine werden gemästet – mit Klee, Luzerne, Futterrüben, Hefe, Fischmehl und Kartoffeln. Geerntet werden 10 Tonnen Heu, 9 Tonnen

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Futterrüben, 16 Tonnen Kartoffeln und 28 Tonnen Weizen. 350 Obstbäume werden gesetzt. Ab 1922 wird die Alpe Gschwendt von Martinsruh als Sennalpe mit bewirtschaftet. In den 1930er Jahren leben auf den 53 Hektar Äcker und Wiesen sieben Pferde, 80 Rinder und Kühe, 48 Schweine und 85 Hühner nebst dem Verwalter-Ehepaar und drei Mitarbeitern. In den 1960er Jahren werden Silos errichtet, ein Laufstall für Jungvieh und ein Kuhstall mit Melkanlage. In den 1970er Jahren folgen ein Wirtschaftsgebäude, ein Futtergetreidelager und eine Mühle. Ein Rundstall wird errichtet, um 360 Schweine mästen zu können – geruchlos, wie es im Gemeindeblatt hieß. 1981 werden nach einem Brand ein neuer Laufstall für 45 Kühe und und 20 Kälber, ein Zehnermelkstand und eine Heubergehalle errichtet. Im Juli 1991 tritt der angestellte Verwalter in den Ruhestand. Der Gutshof wird zur Verpachtung ausgeschrieben. Von DORNBIRNER GRÜNE | dornbirn.gruene.at

sechs Angeboten kommen in die engere Wahl: Ildefons Spiegel (Mühlebach) und der Sohn des Verwalters, Arthur Fetz (Martinsruh). Obschon das Pachtangebot des Mühlebachers ein Drittel höher liegt als jenes von Fetz, bekommt dieser den Zuschlag (Stadtvertretungsbeschluss 2. April 1991). Stadtrat Günther Hagen hatte über den Umweltausschuss in den Pachtvertrag hinein reklamiert: Versorgung in Krisenzeiten, ökologische Bewirtschaftung, Naturschutz, soziale Funktion, Vorbildwirkung als ökologischer Betrieb und Offenheit für Forschung. Dass dies den Pächter nicht kümmerte und er dennoch keinerlei Sanktion fürchten musste, verdankt er wohl der (bis 2015 absoluten) Mehrheit der ÖVP. Neu verpachtet wird jedenfalls nur biologisch. Quellen: E. Elsensohn: Martinsruh und Gschwendt. In: Heimat. Volkskundliche Beiträge zur Kultur- und Naturkunde Vorarlbergs, Bregenz 1926; Gemeindeblätter, Sitzungsprotokolle

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Stadträtin Juliane Alton

Foto: © Hanno Thurnher

LANDWIRTSCHAFT


JUGEND & UMWELT

MÄDCHEN-TREFF STARTET IM SEPTEMBER

Foto: © Hanno Thurnher

Eine langjährige Forderung der Dornbirner Grünen wird endlich umgesetzt. In der Bergmannstraße 1 kommt der Mädchen-Treff. „Für jede junge Frau, deren Lebensperspektive durch so eine Einrichtung erweitert wird, ist das ein Gewinn“, betont Stadträtin Juliane Alton. „Auf eigenen Beinen im Leben zu stehen ist für viele Mädchen noch immer keine Selbstverständlichkeit. Genau das wollen wir aber erreichen, auch um das gesellschaftliche Zusammenleben zu verbessern.“ Die Lebenswelten der heranwachsenden Mädchen sind unterschiedlich und durch familiäre Hintergründe stark geprägt. Herkunft, Sprache, Bildungsschicht, Einkommen sowie religiöse Ansichten haben starken Einfluss auf Lebensziele und Bildungskarrieren. Auch deshalb haben die Grünen energisch für diesen Mädchen-

Treff gekämpft. Es ist wichtig, dass junge Frauen in einem Raum, der ihnen vorbehalten ist, verschiedene Lebensentwürfe und Vorbilder kennen lernen, z.B. in Bezug auf berufliche Wege und auf Formen von Partnerschaft und Familie. Auch ein selbstbewusster Umgang mit Körperlichkeit und Gesundheit ist eine notwendige Basis für ein selbstbestimmtes, wirtschaftlich unabhängiges Leben.

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Landtagsabgeordnete Vahide Aydin

IMPRESSUM Klartext Dornbirn Nr. 15 (1/2018) Herausgeber: Dornbirner Grüne – Die offene BürgerInnenliste Für den Inhalt verantwortlich: Dornbirner Grüne – Die offene BürgerInnenliste, Dr. Juliane Alton, Badgasse 3, 6850 Dornbirn dornbirn@gruene.at, 0664 395 13 23 Fotos: Dornbirner Grüne – Die offene Bürgerliste bzw. wie angeführt

BAUMSCHUTZ DIESE BÄUME SOLLEN AM LEBEN BLEIBEN Wer kümmert sich, wenn die Bepflanzung in Dornbirn unter Bauarbeiten leidet? Auf der Baustelle bei der Stadtbibliothek wurden erstmals Holzzäune um die Bäume herum errichtet, die echten Schutz bieten sollen. Diese Idee der Grünen umzusetzen, war nicht einfach. Deshalb schauen Stadtgärtner Thomas Wohlgenannt und Stadträtin Juliane Alton alle paar Tage zur Baustelle, um beispielsweise zu verhindern, dass weiter Wurzeln der Birke abgegraben werden, dass schwerer Humus rund um ihren Stamm aufgeschüttet wird oder es zu

noch mehr Ölverschmutzungen durch Hydraulik-Öl kommt. Mit ein wenig Weitblick und einem Wurzelvorhang, den man bereits vor einem Jahr hätte anbringen müssen, wäre vielleicht sogar die große Pappel erhalten geblieben. Auf der Baustelle in Haselstauden sollen drei Linden und ein uralter Lebensbaum stehen bleiben. Doch auch hier muss ständig nachgeschaut werden, ob die vereinbarte Abzäunung hält. Zuletzt wurden schwere Betonklötze unter der großen Linde gelagert.

soll die Platane erhalten bleiben. In der Planung für die Verlängerung der Fußgängerzone in der Schulgasse ist dieser hochgewachsene Laubbaum allerdings nicht mehr vorgesehen. Wir fordern eine Anpassung der Planung.

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Stadträtin Juliane Alton..

Gedruckt in Dornbirn bei Vigl Druck GmbH

Im Stiegenaufgang zur Europapassage

DORNBIRNER GRÜNE | dornbirn.gruene.at

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STADTENTWICKLUNG & JUGEND

STRASSENRAUMGESTALTUNG JAHNGASSE Wir Grünen sehen in der geplanten Neugestaltung der Jahngasse die Möglichkeit, in dieser Straße eine besondere Qualität dieses Quartiers zu verwirklichen. In diesem Bereich liegen wichtige öffentliche Einrichtungen und Gebäude: Die Jahnturnhalle, das SPZ, die Volksschule, die Stadtbücherei, die Mittelschule, die Stadthalle und am anderen Ende Kolpinghaus und Inatura samt Garten. Dadurch kann diese Gasse zu einer Abfolge von großzügigen Räumen zum Verweilen und zur Freizeitnutzung für unsere Jugend, abseits von Kommerz, gestaltet werden. Es ist ein relativ geschützter Bereich inmitten der Stadt und schon jetzt hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen genutzt. Die Betrachtung als eine Abfolge von Räumen ergibt: • einen Naturraum bei der Inatura durch die räumliche Öffnung des Gartens über die Fahrbahn hinweg (am besten ohne Zaun!) • einen Raum zwischen neuer Bücherei und Stadthalle als Vorplatz • und einen „Spielraum“ zwischen Bücherei, Volksschule und Mittelschule bis zur Jahnturnhalle als Aufenthaltsraum, Spielbereich und z.B. als Skaterplatz Die Nutzung dieses innerstädtischen Platzes für Spiel und Sport durch die Jugend stellt kaum eine zusätzliche Belastung für die Umgebung dar und liegt in einem gesicherten und gut zugänglichem Bereich der Stadt. Der Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad gewinnt nochmals an Qualität.

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Wolfgang Juen

SKATEN IN DORNBIRN WIR BRAUCHEN EINE SKATERHALLE Wir brauchen eine Skaterhalle für den Winter. Und zwar jetzt! Seit der Saison 2015 fehlt eine derartige Halle in Dornbirn. Bis dahin stand insgesamt 19 Jahre lang die Messehalle 8a zur Verfügung. Fast 700 Skater*innen haben diese zuletzt genutzt. Der Neustart wurde dann auf die lange Bank geschoben, indem eine Luxusvariante ins Spiel kam. Die braucht in dieser Form aber niemand, sagen die Grünen. Für eine „landesweite Lösung“ wurden die Skater*innen zum Land geschickt – ohne Erfolg. Die von Stadträtin Juliane Alton 2016 als Überbrückung vorgeschlagene Zeltlösung wurde abgelehnt.

DORNBIRNER GRÜNE | dornbirn.gruene.at

Am 16. Mai 2017 beschloss die Stadtvertretung auf Antrag der Grünen, SPÖ, FPÖ und Neos, eine Bedarfsplanung für eine Trendsporthalle erstellen zu lassen sowie das Angebot im Fischbach zu prüfen, mit dem Ziel, eine minimale Lösung für eine Nutzung für Skater für den Winter 2017/2018 zu ermöglichen. Ausgemachtes Ziel der Grünen ist es nun, Druck zu machen für eine Winterlösung. Ein Skaterplatz am Bahnhof, wie er momentan beratschlagt wird, würde die angestrebte Winterlösung für lange Zeit verhindern. Skaterplätze gibt es in den umliegenden Gemeinden zur Genüge. In Dornbirn braucht es vorrangig eine Halle.

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Stadträtin Juliane Alton


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