In Kürze Infos aus dem Greenpeace-Leben
Erfolg I: Obamas Oma schliesst sich der SolarGeneration an
Japan: Walfleischskandal weitet sich zum Justizskandal aus Ein japanisches Gericht hat im September einen Entscheid gegen die angeklagten Walschützer Toru und Junichi, die «Tokyo Two», gefällt. Die zwei Greenpeace-Aktivisten hatten 2008 aufgedeckt, dass Besatzungsmitglieder eines Walfangschiffs illegal Walfleisch an sich genommen hatten, um es zu verkaufen. Die Verteidiger wollten die dahinterstehenden Machenschaften der staatlich beauftragten Walfangfirma im Prozess verwenden – dies wird den Angeklagten nun verunmöglicht. Greenpeace hat gegen den Entscheid beim obersten japanischen Gericht Einspruch erhoben. Greenpeace-Mitarbeiter erhält den Alternativen Nobelpreis
Greenpeace/Dobson
Junge Kenianer der SolarGeneration von Greenpeace haben Armut und Klimawandel gleichzeitig bekämpft: Sie montierten Solarzellen auf dem Barack-Obama-Schulhaus in Kogelo und auf dem Dach von Mama Sarah, der Grossmutter des US-Präsidenten. Dies im Rahmen eines zwanzigtägigen Workshops für erneuerbare Energie mit rund 25 Personen. Unter der Anleitung von zwei Schweizer Fachleuten lernten junge Kenianerinnen und Kenianer, wie Solarzellen Strom erzeugen und wie man sie installiert und instand hält. Wie viele andere afrikanische Länder ist Kenia von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen: In den letzten Jahren sind die Niederschläge drastisch zurückgegangen. Diese Trockenheit verschärft die bestehenden Probleme der Landwirtschaft, die auf schlechte Landnutzung und Versteppung zurückzuführen sind. Die weitgehend auf Wasserkraft basierende Stromversorgung Kenias ist dadurch gefährdet. Erfolg II: Mehr Urwaldschutz im Amazonasgebiet Die vier grössten brasilianischen Rinderunternehmen beziehen keine Tiere mehr aus neu gerodeten Urwaldgebieten. Vorangegangen ist eine weltweite Greenpeace-Kampagne zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes. Firmen wie Adidas, Nike und Walmart sahen sich dadurch veranlasst, die brasilianische Rinderindustrie zu wirksamem Urwaldschutz zu bewegen. Erfolg III: Kohlekraftwerk in Grossbritannien auf Eis gelegt In Kingsnorth sollte das erste neue Kohlekraftwerk Grossbritanniens seit dreissig Jahren entstehen. Doch der Bau wird nun hinausgeschoben. Der Betreiber, der deutsche Energieriese E.ON, gibt zu, dass sich Neubauten derzeit nicht rechnen, da der Strombedarf gesunken ist. Kingsnorth ist seit 2007 Symbol für Klimazerstörung und Schauplatz grosser Greenpeace-Aktionen.
René Ngongo, politischer Berater von Greenpeace Afrika, wurde mit dem Right Livelihood Award, dem «Alternativen Nobelpreis», geehrt. Dies für sein Engagement zum Schutz der Wälder und für soziale Gerechtigkeit in der Demokratischen Republik Kongo. Ngongo arbeitet seit fünf Jahren mit Greenpeace zusammen. Schon 1996 gründete er die einflussreiche «Organisation Concertée des Ecologistes et Amis de la Nature» (OCEAN). Sie gibt der kongolesischen Zivilgesellschaft eine Stimme im Kampf gegen die Zerstörung der Wälder.
Greenpeace
Recht auf gute Luft: Wie weiter? Die Schweizer Luft ist gesundheitsschädlich. Vor vier Jahren hat Greenpeace zusammen mit Betroffenen den juristischen Weg eingeschlagen, um dies zu ändern. Im Frühling hat das Bundesgericht die Klagen abgewiesen. Nach einer sorgfältigen Analyse des Urteils haben die Betroffenen und Greenpeace beschlossen, den Fall nicht weiterzuziehen. Im nächsten Magazin werden wir dies begründen und zeigen, wie sich die Erfahrungen daraus nutzen lassen.
Wählen Sie die übelste Firma des Jahres! Am 27. Januar, dem Eröffnungstag des World Economic nomic Forum Foru in Davos, verleihen Greenpeace und die Erklärung von Bern im Rahmen der kritischen Aktion «Public Eye on Davos» wieder ihre Awards: «Auszeichnungen» für Firmen, die sich durch ökologisches und soziales Missverhalten hervorgetan haben. Beteiligen Sie sich an der Wahl auf www.publiceye.ch.
Ihre Meinung interessiert uns! Sie haben die Möglichkeit, auf www.greenpeace.ch/magazin Ihre Meinung oder Ihren Kommentar zu Themen im Magazin abzugeben. Leserbriefe bitte bis zum 10. Januar 2010 an redaktion@greenpeace.ch oder an unsere Redaktionsadresse (siehe Seite 3). 2
greenpeace 4/09
Titelbild: Auf einem riesigen Banner mit der Aufschrift: «Ölsand: Klimaverbrechen» protestieren im September 2009 Aktivisten von Greenpeace gegen diese Form von Ölgewinnung in der kanadischen Provinz Alberta (siehe Artikel auf Seite 4). Greenpeace befürchtet, dass der Ölsandabbau griffige internationale Beschlüsse für den Klimaschutz am Klimagipfel in Kopenhagen erschwert. © Colin O’Connor / Greenpeace