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INTERVIEW

INTERVIEW MIT OB ELECT ALEX MAIER

TEXT: Lars Tielesch FOTO: Heiko Herrmann

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Am 8. November hat die Stadt Göppingen sicherlich eine der aufregendsten Wahlnächte ihrer Geschichte erlebt. In einem wahren Krimi setzte sich der Göppinger Landtagsabgeordnete Alexander Maier mit einem extrem knappen Vorsprung von 80 Stimmen gegen Amtsinhaber Guido Till durch. Am 14. Januar 2021 wird er als neues Stadtoberhaupt von Göppingen vereidigt. Mit 29 Jahren ist er dann der jüngste Oberbürgermeister Deutschlands. Wir sprachen mit ihm über die Wahlnacht und seine Pläne für die Zukunft.

ALEX, WIR KENNEN UNS SCHON LÄNGER UND HABEN DESWEGEN IM VORFELD VEREINBART, DASS WIR AUCH DIESES INTERVIEW IN DER „DU-FORM“ FÜHREN. MIT 29 JAHREN BIST DU IM JANUAR 2021 DER JÜNGSTE OBERBÜRGERMEISTER DEUTSCHLANDS. BIST DU DANN VIELLEICHT AUCH DER MEISTGEDUZTESTE?

Also wer mich bisher geduzt hat, soll mich bitte auch in Zukunft weiterhin duzen. Alles andere fände ich ziemlich affi g, ehrlich gesagt. Generell habe ich mit dem „Du“ keine Probleme. Ich biete es aber selten an, weil ich mich in den letzten Jahren oft in Kreisen bewegt habe, in denen ich eh meist der Jüngste war. Und ich habe mal gelernt, dass die Älteren das „Du“ anbieten. Deswegen mache ich mir da auch keinen

großen Kopf.

SONNTAG, DER 8. NOVEMBER 2020, ZWISCHEN 19 UND 19.30 UHR. 61 VON 62 WAHLLOKALEN WAREN AUSGEZÄHLT, ES FEHLTE NUR NOCH EINES, DAS RENNEN WAR EXTREM KNAPP. WIE HAST DU DIESE HALBE STUNDE ERLEBT?

Ich war zu Hause, ich wohne ja in der Innenstadt, nicht weit weg vom Rathaus. Wir hatten eine kleine Online-Party mit dem engeren Wahlkampfteam und meiner Familie. Mehr ging ja nicht wegen Corona. Und die letzte halbe Stunde war trotzdem… (macht kurze Pause, Anm. der Redaktion) … das wünsche ich keinem.

„ICH STEHE MIT SEHR VIEL RESPEKT UND DEMUT VOR MEINER NEUEN AUFGABE“

„AM WAHLABEND HABE ICH EINEN KLEINEN WHISKEY GETRUNKEN“

So ein Wahlabend, das war schon eine krasse Nummer, das sage ich ganz ehrlich. Ich muss auch gestehen, ich habe währenddessen einen kleinen Whiskey getrunken, um die Nerven etwas zu beruhigen.

DANACH GING ES FÜR DICH DIREKT IN DAS RATHAUS. DIE ERSTE BÜRGERMEISTERIN ALMUT COBET HAT DIR GRATULIERT UND DU HAST EINE ANSPRACHE GEHALTEN. AUF MICH WIRKTEST DU DABEI FAST SCHON ETWAS GESCHOCKT. HAT DIESER EINDRUCK GETÄUSCHT?

Der Begriff „Schock“ ist vielleicht etwas zu groß. Aber ganz klar, der Verlauf des Wahlabends war schon eine extreme Situation. In der Regel kann man bei Bürgermeisterwahlen schon nach Auszählung der ersten Wahlbezirke einen gewissen Trend ablesen und kann sich nach und nach auf das Endergebnis mental vorbereiten. Das war dieses Mal nicht so, es ging hin und her, es war Spannung pur bis zur allerletzten Minute. Als das Ergebnis dann feststand wusste ich: jetzt sofort ins Rathaus und unmittelbar eine Rede halten! Ich habe mich also auf den Weg gemacht, wurde unten empfangen, stand dann im Sitzungssaal und hielt meine Ansprache. Das Ganze passierte innerhalb von fünf Minuten und ich schäme mich auch nicht dafür zuzugeben, dass ich in diesem Moment sicher auch sehr bewegt gewirkt haben mag. Die ganze Anspannung des langen Wahlkampfes, das Auf und Ab der Wahlnacht, das war schon sehr, sehr emotional. Mir wurde an diesem Abend eine wahnsinnige Verantwortung übertragen und da steht man auch zuerst einmal mit sehr viel Respekt und Demut vor einer neuen Aufgabe. Die eigentliche Freude über meinen Wahlsieg kam bei mir dann erst deutlich später auf.

WIE GING ES NACH DEM RATHAUS WEITER?

Vor dem Rathaus waren ein paar Menschen, die mir gratuliert haben und ich gab einige Interviews. Danach ging ich auch gleich zurück in meine Wohnung, wir haben noch ein wenig online gefeiert und den Rest der Nacht

„DER ANRUF VON HERRN TILL HAT MICH SEHR GEFREUT“

habe ich damit verbracht, Nachrichten zu beantworten.

GAB ES EIN GESPRÄCH MIT OBERBÜRGERMEISTER GUIDO TILL?

Ja. Herr Till hat mich angerufen und mir gratuliert. Er hat mir auch sofort eine faire und reibungslose Amtsübergabe zugesagt. Es war ja auch die Woche der US-Wahl und die führt uns ja noch bis heute vor Augen, dass sowas auch ganz anders laufen kann. Der Anruf von Herrn Till hat mich deswegen sehr gefreut. Ihm gebührt ausdrücklich großer Dank und Anerkennung für seine Arbeit, die er in den letzten 16 Jahren für Göppingen geleistet hat.

SCHAUT MAN SICH DAS WAHLERGEBNIS GENAU AN, IST KLAR, DASS FAST 60 PROZENT DER WÄHLERINNEN UND WÄHLER DEN BISHERIGEN AMTSINHABER NICHT MEHR

IM AMT SEHEN WOLLTEN. FAKT IST ABER AUCH, DASS EBENFALLS FAST 60 PROZENT KEINEN OBERBÜRGERMEISTER MAIER HABEN WOLLTEN UND EINEN DER BEIDEN ANDEREN KANDIDATEN BEVORZUGT HÄTTEN. WIE SIEHST DU IN DIESEM WAHLERGEBNIS DEINEN AUFTRAG?

Es war ja schon vor dem zweiten Wahlgang klar, dass es für keinen von uns eine überwältigende Legitimation geben und das Ergebnis sehr knapp werden würde. Alle drei Kandidaten, Herr Till, Herr Horn und ich, hatten in den Wochen vor der Wahl alles in unserer Macht Stehende getan, um die Menschen zu mobilisieren. Es ist schön, dass es uns allen dadurch gelungen ist, die Wahlbeteiligung im zweiten Durchgang zumindest etwas zu erhöhen, auch wenn sie leider immer noch deutlich zu niedrig ausgefallen ist. Klar ist aber auch, dass es nicht die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger war, die sich letzten Endes für mich entschieden hat. Natürlich bin ich trotzdem demokratisch legitimiert. Langfristig müssen wir uns aber sicher überlegen woran es liegt, dass so wenige Wahlberechtigte zur Wahl gegangen sind. Lag es an Göppingen, lag es am Kandidatenfeld? Wie kann man Menschen auch langfristig animieren, mitzumachen in ihrer Stadt? Das war auch generell eines der großen Themen im Wahlkampf. Das wird sicher einer meiner Hauptaufgaben sein.

DU WARST DER OFFIZIELLE KANDIDAT DER GRÜNEN UND HAST IM WAHLKAMPF AUCH PROMINENTE UNTERSTÜTZUNG AUS DEINER PARTEI ERHALTEN, UNTER ANDEREM VON WINFRIED KRETSCHMANN UND ANNALENA BAERBOCK. WIE WICHTIG WAR DIE HILFE DEINER PARTEI UND SCHWAPPT DIE “GRÜNE WELLE” NUN SO LANGSAM AUCH VON DEN GROSSSTÄDTEN IN KLEINSTÄDTE WIE GÖPPINGEN ÜBER?

Natürlich hatte ich die Unterstützung der Grünen aber den allergrößten Teil des Wahlkampfes habe ich zusammen mit meiner Wahlkampfmanagerin Anja Konanec und einem engagierten Team von Freundinnen und Freunden gemacht. Und fairerweise muss man wohl auch sagen, dass ich im gesamten Kandidatenfeld wohl derjenige war, der die meiste Wahlkampferfahrung mitgebracht hat. Auch wenn ich der Jüngste war, so habe ich Kommunalwahlkämpfe, OB-Wahlkämpfe sowie Landes- und Bundestagswahlkämpfe schon aktiv mitgemacht und

„ICH HATTE BEREITS VIELE GESPRÄCHE MIT MITARBEITERN DER VERWALTUNG“

mitbetreut. Ich denke, das hat sich für mich dann sicherlich auch bezahlt gemacht. Es ist aber klar, dass sich die Grünen in den letzten Jahren immer weiter professionalisiert haben, was den Kampf um die Rathäuser angeht. Und das ist auch wichtig und richtig. Wir fahren immer bessere Ergebnisse auf Europa-, Bundes- und Landesebene ein, aber in den kleineren Städten fehlt uns noch oft noch die Präsenz. Aber genau da ist sie besonders wichtig, weil dort praktische Politik gemacht wird, die direkte Auswirkungen auf die Menschen hat.

DEINE AMTSEINSETZUNG IST MITTE JANUAR.WAS SIND DEINE PLÄNE FÜR DIE ERSTEN 100 TAGE?

Im Grunde läuft jetzt schon viel im Hintergrund. Ich hatte bereits viele Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung und auch regelmäßige Treff en mit der ersten Bürgermeisterin Almut Cobet und es gab auch weitere Telefonate und Gespräche mit Herrn Till. Zudem werde ich jetzt schon in den

Verwaltungsrunden dabei sein, um mich schon vorab über die Arbeitsabläufe zu informieren, die ich aus meiner Zeit als Stadtrat noch nicht so detailliert kenne. Das ist sehr wichtig und hilft mir extrem, mich auf meine neue Aufgabe vorzubereiten. Die ersten 100 Tage werden dann sicherlich sehr intensiv, zumal ich schon nach zwei Wochen im Amt den neuen Haushalt für 2021 einbringen muss. Zudem steht noch die Ausschreibung für das vakante Amt des Baubürgermeisters aus, welches wir dringend wieder besetzen müssen. Besonders wichtig ist mir auch, weiterhin gleich zu Beginn mit möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung ins Gespräch zu kommen. Sie sollen merken „Hey, mit dem Maier kann man ja reden”. Das war ja auch ein wichtiger Teil meines Wahlprogramms.

ALS OBERBÜRGERMEISTER VERTRITTST DU IN ZUKUNFT GÖPPINGEN AUCH NACH AUSSEN. GAB ES SCHON KONTAKT ZU AMTSKOLLEG*INNEN ANDERER STÄDTE?

Aus meiner Abgeordnetentätigkeit kenne ich ja schon einige Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in der Region und auch außerhalb. Ich habe auch schon viele Anrufe und Glückwünsche bekommen und freue mich schon sehr auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit meinem Amtskollegen, das wird sicher spannend.

WENIGE KILOMETER VON GÖPPINGEN ENTFERNT GIBT ES IN TÜBINGEN MIT BORIS PALMER EINEN WEITEREN GRÜNEN OBERBÜRGERMEISTER. WAS EINT EUCH, WAS TRENNT EUCH?

Was uns eint ist, dass wir in derselben Partei sind. Es gibt aber schon einige Dinge, die uns trennen. Über das Inhaltliche kann man sicher immer streiten und diskutieren, aber das extreme Sendungsbewusstsein haben wir sicher nicht gemeinsam. Natürlich muss man als Oberbürgermeister seine Stadt vertreten, aber nicht durch Provokation um des Provozierens Willen. Und den Eindruck habe ich leider manchmal. Das ist nicht mein Stil. Er macht in der Sache für Tübingen sicherlich auch einen sehr guten Job. Aber ich denke, zum Amt gehört auch zu Einen und nicht zu Spalten.

ZU EINEN WIRD NACH DIESEM WAHLAUSGANG AUCH EINE WICHTIGE AUFGABE FÜR DICH SEIN. EIN SLOGAN DEINES WAHLPROGRAMMS WAR „DAS POTENTIAL DER STADT GÖPPINGEN KANN NUR MIT EINEM WECHSEL VOLL AUSGESCHÖPFT WERDEN”. WIE WILLST DU ES ERREICHEN, IN ZUKUNFT OBERBÜRGERMEISTER ALLER GÖPPINGERINNEN UND GÖPPINGER ZU WERDEN UND VOR ALLEM AUCH DIE ENTSTANDENEN GRÄBEN ZUZUSCHÜTTEN?

Dass es Gräben nach einem solchen Wahlausgang gibt, ist logisch. Das mit dem „Wechsel wählen” interpretieren sicherlich auch einige als einen direkten Angriff auf meinen Amtsvorgänger Guido Till. Betrachtet man aber den Wahlkampf, so sind wir doch alle miteinander sehr fair umgegangen. Ich selbst habe Herrn Till auch nie über Gebühr angegriff en. Ich denke nur, wenn jemand über einen so langen Zeitraum von 16 Jahren im Amt ist, dass dann automatisch gewisse Strukturen entstehen, die ein wenig einrosten. Man kennt gewisse Leute, manche werden hier und da auch mal ein bisschen bevorzugt. Anderen, die man nicht kennt, steht man vielleicht etwas skeptischer gegenüber. Es ist vielleicht auch menschlich, dass man nach so einem langen Zeitraum auch nicht mehr so oft das Gefühl hat, sich beraten lassen zu müssen. Aus diesen Gründen bin ich der Meinung, dass es

nach einer gewissen Zeit Wechsel in der Führung geben sollte. Übrigens auf allen politischen Ebenen in Land und Bund.

WICHTIGE PUNKTE IN DEINEM WAHLKAMPF WAREN DER AUSBAU DES BOEHRINGER-AREALS ZUM IT-STANDORT UND EINE MÖGLICHST AUTOFREIE INNENSTADT.

Ich sehe das Boehringer-Areal tatsächlich als sehr wichtig an. Weit mehr als nur ein städtebauliches Projekt. Wir können es hier schaff en, eine neue Unternehmensstruktur anzusiedeln, eine neue Szene zu entwickeln. Wir haben natürlich TeamViewer und dieses Interview führen wir im Co-Working Space im Stauferpark. Das sind alles gute Ansätze, aber gerade dieser Leuchtturm TeamViewer muss auch genutzt werden. Die hochqualifi zierten Leute die wegen TeamViewer 2-3 Jahre hierherkommen, um diese Referenz in ihrem Lebenslauf zu haben um dann weiterziehen zu wollen, dürfen gerne wegen diesem Leuchtturm kommen aber sie sollen danach wegen Göppingen bleiben. Sie sollen sehen, hier entsteht gerade etwas. Eine innovative Szene, hier gibt es exzellente Start-Up Förderungen, die den Namen auch verdient. Idealerweise haben wir zukünftig eine breite Basis an innovativen Unternehmen in unserer Stadt. Auch und gerade um nicht nur von einzelnen, großen Unternehmen abhängig zu sein.

Was das Thema autofreie Innenstadt angeht ist meine klare Antwort: Ja, ich will dieses Projekt anstoßen! Allerdings kann ich das als OB ja nicht selbst entscheiden und es ist auch nicht eine Frage, die man

„ICH MÖCHTE DEN PROZESS AUTOFREIE INNENSTADT ANSTOSSEN“

mal kurz übers Knie bricht. Man braucht dazu ein vernünftiges Verkehrskonzept, das entwickelt werden muss. Das kann niemand alleine entwickeln. Man braucht dazu den Einzelhandel, die Anwohnerinnen und Anwohner, die Verkehrsbetriebe, ein Parkleitsystem, Parkplätze, et cetera. Ich kann deswegen nicht sagen „ja, es kommt die autofreie Innenstadt”. Ich kann nur sagen, ich möchte einen Prozess anstoßen mit dem Ziel “autofreie Innenstadt”. Auch mit einem wissenschaftlichen Ansatz. Studien auf der ganzen Welt zeigen, dass sich Städte positiv ohne Innenstadtverkehr entwickeln. Wir müssen schauen, was geht und was machbar ist. Mit dem Ziel die Innenstadt wieder attraktiver zu machen.

IN DEINEM WAHLPROGRAMM FORDERST DU MEHR BÜRGERBETEILIGUNG. WAS BEDEUTET DAS KONKRET?

Bleiben wir dann doch grad mal bei dem Thema autofreie Innenstadt: In dem man nicht sagt „ok, ich frage deswegen mal pro forma ein paar Leute auf der Straße, was die davon halten” und lege dann ein fertiges Konzept vor. Hier müssen wir mit den Leuten mehr ins Gespräch kommen und ihre Meinung und Expertise viel mehr einbinden. Genauso verhält es sich auch mit der

„MAN MUSS DIE MENSCHEN ERNST NEHMEN UND EINBINDEN“

Ausweisung neuer Wohngebiete. Die Dittlau war hier ein eher negatives Beispiel. Das Konzept stand schon fest, obwohl noch nichts entschieden war. Es gab sogar schon einen fertigen Imagefi lm für das Gesamtprojekt. Ich stelle mir in Zukunft mehr Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in der Form vor, dass wir regelmäßige Podiumsdiskussionen und Bürgerforen haben, bei der wir zu Beginn erstmal Ideen sammeln und dann gemeinsam Projekte entwickeln, die eine breite Zustimmung haben und die Argumente aller Seite berücksichtigen. Man muss die Menschen ernst nehmen und einbinden. Das ist meine feste Überzeugung.

ZUM ENDE UNSERES GESPRÄCHS HIN NOCH EINE PERSÖNLICHE FRAGE: WIE SCHÄTZT DU FÜR DICH SELBST EIN, WIRD SICH DEIN LEBEN NUN ÄNDERN? ALS LANDTAGSABGEORDNETER WAR ES VIELLEICHT EINFACHER AB UND ZU MAL UNTER DEM ÖFFENTLICHEN RADAR ZU FLIEGEN. DAS KÖNNTE FÜR DICH SCHWIERIGER WERDEN IN DER ZUKUNFT.

Ich denke, die Veränderung wird nicht ganz so kolossal, wie wenn ich jetzt aus einem Job herauskommen würde, in dem man gar nicht in der Öff entlichkeit steht. Als einziger Abgeordneter der Grünen im Landkreis hatte ich bisher auch schon 39 Kommunen zu betreuen und mehr als 250.000 Menschen zu vertreten. Jetzt ist es natürlich viel mehr auf Göppingen konzentriert und natürlich ist die Wahrnehmung meiner Person nun eine deutlich andere. Ich merke das schon beim Einkaufen, dann gucken mir die Leute nun manchmal in die Tasche.

WENN -WAS WIR ALLE HOFFEN- DIE GASTRONOMIE IN GÖPPINGEN WIEDER ÖFFNEN KANN, DANN WIRD MAN DICH ALSO AUCH IN ZUKUNFT DAS EINE ODER ANDERE MAL IM BERMUDA-DREIECK IN DER KIRCHSTRASSE ANTREFFEN KÖNNEN?

Defi nitiv ja. Manche Wirte würden sonst den Tag verfl uchen, an dem sie mich gewählt haben, wenn ich nun plötzlich nicht mehr kommen würde. Schon in den letzten fünf Jahren war ich durch meine Tätigkeit im

Stuttgarter Landtag berufl ich sehr eingebunden. Auch und gerade an den Wochenenden. Umso mehr habe ich es dann genossen, freie Abende mit meinen Freunden zu verbringen. Das habe ich auch in Zukunft vor.

Lieber Alex, vielen Dank für deine Zeit. Wir wünschen dir alles Gute für die nächsten acht Jahre und eine glückliche Hand für unsere Stadt Göppingen!