Kompetenz 05/2010

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Aktuell

Die Blase ist geplatzt – von der „hochattraktiven Eigenvorsorge“ ist nicht mehr viel übrig.

Verspekulierte Pensionen Eigenvorsorge. Nachdem man den ÖsterreicherInnen die privaten Pensionskassen mit windigen Versprechungen schmackhaft gemacht hat, stellt sich das Produkt nun als eine Mogelpackung heraus. Die Verluste gehen zulasten der ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen.

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n den nächsten fünf Jahren werden die Pensionsfonds in der EU um 50 Prozent steigen. Das zeigt, dass in der individuellen und betrieblichen Vorsorge sehr viel drinnen steckt“, teilte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, am 29.12.2000 der Kronen Zeitung mit. Wer jüngeren ArbeitnehmerInnen einzureden versuche, Eigenvorsorge sei nicht notwendig, handle fahrlässig. „Privat ist besser als Staat“, reimte dazu passend der damalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser und

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meinte damit nicht nur die Privatisierung von Unternehmen, sondern auch die von der blau-schwarzen Regierung eingeleiteten Schritte zu einer „hoch attraktiven Eigenvorsorge“.

Massive Kapitalverluste Keine zehn Jahre später ist von der „hoch attraktiven Eigenvorsorge“ nicht mehr viel übrig. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat selbst überzeugten BefürworterInnen den letzten Rest von Euphorie ausgetrieben. Allein im Jahr 2008

mussten die Pensionskassen durchschnittliche Kapitalverluste von 13 Prozent hinnehmen. Die Leidtragenden dieser Entwicklung sind die PensionistInnen und die ArbeitnehmerInnen, die in Pensionskassen einzahlen. Zuerst wurden mit unrealistischen Berechnungen falsche Erwartungen geweckt und nun müssen sie die Verluste durch die Kursstürze ausbaden. Obwohl die Jahresperformance der Pensionskassen 2009 und auch die des ersten Halbjahrs 2010 deutlich über der von 2008 liegen, sind die Verluste durch Wirtschaftskrise

September 2010


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