Solar market analysis by German Ministry

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Vorhaben IIc – Solare Strahlungsenergie

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nun sicherstellen, dass künftig eine zufriedenstellend geordnete Entsorgung ausgedienter Anlagen insbesondere des Dünnschichtsegments mit geeigneten, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Behandlungsverfahren erfolgen wird. Auswirkungen von PV-Freiflächenanlagen auf ausgewählte faunistische Artengruppen (s. Anhang A.4.2.2) Solarparks bedeuten je nach naturräumlicher und nutzungsbedingter Ausgangssituation eine strukturelle Veränderung. Ausgeräumte, an ökologisch funktionalen Strukturen verarmte, meist intensiv genutzte Landschaften können bei extensiver Ausprägung der offenen Vegetationsstrukturen in der Freiflächenanlage profitieren, bei Verlust von Lebensraumqualitäten allerdings sind die Nachteile der Überbauung bestimmend. Die vom Vorhaben betroffenen, in aller Regel offenen Landschaftsstrukturen gehen nicht vollständig durch die Bebauung verloren. Die Zwischenräume und Randbereiche von Solarparks werden nachweislich von verschiedenen Struktur liebenden Vogelarten als Jagd-, Nahrungsund Brutgebiet genutzt. Darüber hinaus stellen die Module und Umzäunungen keine Jagdhindernisse für Greifvögel dar, sondern werden regelmäßig als Ansitzwarte genutzt. Befürchtungen einer Störung der Avifauna durch Lichtreflexe oder Blendwirkungen konnten bisher nicht bestätigt werden. Über dem bebauungsbedingten Verlust von Lebensraumstrukturen hinaus können negative Auswirkungen auf Vogellebensräume aufgrund der Aufstellung von PV-Modulen und ihrer vertikalen Struktur jedoch nicht generell ausgeschlossen werden. Insbesondere wenn weiträumige Offenlandschaften beansprucht werden und Offenland bewohnende Vogelarten wie Rebhuhn, Ortolan, Grauammer oder Schafstelze betroffen sind, entfalten PV-FFA regelmäßig eine Störund Scheuchwirkung, die zur Folge hat, dass diese Arten ihr Bruthabitat verlieren. Über den bebauten Bereich hinausgehend lässt sich dieser Effekt bislang nicht quantifizieren. Die vorliegenden Monitoring-Ergebnisse verschiedener Freiflächenanlagen zeigen allerdings auch, dass PV-FFA in Abhängigkeit vom jeweiligen Naturraum in reduziertem Umfang von Offenlandarten wie Feldlerche und Braunkehlchen als Bruthabitat angenommen werden. Auch Vogelarten des strukturreicheren Halboffenlandes wie Goldammer, Brachpieper und Heidelerche wurden innerhalb der Modulflächen angetroffen. Neben diesen Bodenbrütern nutzen Bachstelzen die Ständerkonstruktionen unterhalb der Solarpaneele als Nistplatz. Dies lässt auf ein hohes Anpassungsvermögen derjenigen Vogelarten schließen, die strukturelle Requisiten tolerieren bzw. als Sing- und Ansitzwarte benötigen. Insbesondere in ehemals intensiv genutzten Agrarlandschaften können sich die i. d. R. extensiv genutzten Standorte von PVFreiflächenanlagen zu wertvollen avifaunistischen Lebensräumen entwickeln. Module stellen im Prinzip Hindernisse dar und bergen damit eine grundsätzliche Kollisionsgefahr, insbesondere in Verbindung mit denkbaren Reflexionen. Aufgrund der Ausrichtung der Module zur Sonne (i.d.R. 30°) und dem Abstand zu Gehölzbeständen sind irritierende Widerspiegelungen von Habitatelementen (Gebüsche, Bäume etc.) auf den Modulflächen, die Vögel zum Anflug motivieren könnten, eher unwahrscheinlich. Auch bei den neuen Recherchen zum vorliegenden Erfahrungsbericht konnten diesbezüglich keine neuen Erkenntnisse zu Tage gefördert werden. Nach wie vor gibt es keine dokumentierten Fälle, die eine nachhaltige Irritation und Schädigung von Wasservögeln von großflächigen Freiflächenanlagen belegen könnten [85, 86, 187].


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