Geschichte der Familienstiftung des Domsyndicus
Nicolaus Gercken
Herausgegeben vom Patronat der Nico laus Gerckenschen Familienstiftung zu Sa lzwedel
Salzwedel 200 I
Vorbemerkung
Die vo rlieg e nd e Geschic ht e der Fam ili e nst iftun g des Domsyndikus Nico laus Gercken ist ei n e Z usamme nfassung a ll er Veröffent li c hun ge n der St iftun g vo n 1833 bis 1997
Im Jahr e 1833 ve rötfent li c hte das Patronat de r Ge rckenschen Familienstift un g erstmals eine Fam ili engeschichte.
In v ier Absc hnitt en werden die w ic ht igsten Kap ite l der St ift un gsgesc h ichte behandelt. rn fünf An hängen werden in Au fl istungen und Übersichten die Verwa ltungs- und di e Stiftungsarbeit beschrieben.
In 13 Tabellen werden die Nac hfahren von Nico la us Gercke n, de m Großvater des Stifters, b is z um Jahre 1833 dargeste llt
Das Patronat der N ico laus Ge rcken sc hen Famili e nst iftung gab im Jahre 1854 e inen Nachtrag zu r Fami li e ngesch ic ht e von 1833 heraus.
In drei Kapite ln und mit vervollständ igten genea logischen Tabe ll en we rd en d ie Erken ntni sse d e r inzwischen ve rgan ge ncn 2 1 Jahre dargeste ll t.
Der zweite Nacht rag ersc hien im Jahre 1881
In fUnf Absch nitt e n we rd e n di e Veränder un gen un d Entwicklunge n in der Stiftung behan d e lt. Die wic htigste n Punkte si nd das vo n Prof Danneil verfass te Statut der Stiftu ng und die Gründung d e r Gerckenschen Jungfrauen-Stiftung .
Nac h über JOO Ja hren, im Jahre 1997, ersc hi e n der 3. Nac htrag z ur Gesch ichte der Fam ile nstiftung des Domsyndicus Nico laus Gercken.
Zwe i Weltkriege und d ie Tei l ung und Wiederverein igung Deutsc hl ands werde n in der Fortschreibung der Stiftu ngsgesc hi c ht e be hand e lt.
Das Testament des Stifters Nicolaus Ge rcken wird in heut e verständ li chem Deutsch darg estellt.
Die Ne ufa ss un g des Familienstatutes und e in e Zusamme n fassung a ll er bis dahin abgehaltenen Familientage werde n im Anhang vo rgeste llt.
D ie e inze lnen
Schrifte n wu rden unverändert In chronologischer Reihe z usammengestellt Durch die Verwendung von alten O ri gina l unterlagen ist da s Druckb il d aus d e m 19. Ja hr h undert e rhalten geb li eben.
Die genea logischen Tabe ll en enden in der Mitte des 19. Jahrhund e rt s. Seit 1854 si nd keine aktuelleren Tafeln ve röffe ntlich worden Ledig li c h die Tafel Nr. X vo n 1854 wurde überarb e itet.
GESCHICHTE
DER FAMILIENSTIFTUNG
DES DOMSYNDICUS
NICOLAUS
mit genealogischen Tabellen.
HERAUSGEGEBEN von dem Ptttt"OlUtt ttm' GCt"cl;,cnSCltcn I!fl.'Inilic'llst'iftitlt,g
Dß1!JCIi: DER U,ENEL'SCIlEN UOFB1JCIlDB1JCli.EUEI. 1S33.
DES FROMNIEN DONISYNDICUS
" , die dankbal'e Nachwelt.
, E r s t er ./l bs clmi tt.
L eben des DOlllSyndi clls N ieolalls Gerekelt , S t ifter s des S tip endillllls ' ). ge bo r en tl m a chtulHl z\\'ft ll z igs te n Fcbl1.1tl. I' funfz elmht!Juler t fiinfun dfunfzig
Morge ns 5 U1 u' zu S alzlI'cdcl, w ar der S olm des U ectol's der Ne ns liid tcl' S el mle z u Salzwec1e l
J olL mm Gcrcken u nll Enk el (l es ßiil'ge rm e istCl's Nico lmts der al s Sta nUll vatCl' der G ercke uscLen Fm n ilie an zuseh en is t, ins ofe rn di e D cs cc nd cn ten tl css cl ben dur ch das 'fcs tn ment des D oms ynd icus Ni coh\lls G. a n der Stift un g de s l et z tcll T hc il llcllll l cn Nach tlc lll s e in Vate r J olt mm
G. 20 Jahr un s ncctomt in der Ne us tadt S a lz wc dcl "cnI"a h c t Im tt c , erh ielt Cl' 1575 de n R uf a L<; Ca nollic us Lccl ol' a n de r D o mkirch e z u i\fngtl cblU'g , und ward n acbhe r S,p niOl' Cn u onicus a n de I' K a p ell e G nngo lphi da scl bst. Sc in en S ohn IVico[a"s ('.rzog er mit Sorgfal t uild Strcngc, schick te ilUl 15-n n uf aas Sln a t. - C Yllln Usi lll11 z n l\fa gu eburgj nnd im J a lu' 1573 n ach Jl oslock 2 m ' Un ivc r s itiit, e in J nl u ' um 'n uf n a c h lViUclI!JC1'!J , w o cr 3 J a Jn ' wa hr sch ejuli ch 4 ) 'l'JlCologie s tudi r te . Gl c ich n ac h s ci ue m Ab ga nge \'011 ei e r U ni ve rsität wflrd Cl' al s Co nr cctol' S iend a} a nges tell t. Nach de m CL' .3 Ja h).' ,l ies Amt verw a lte t , na hm Cl' 1580 (l en A n tr ug e ill es Holstei ns cllCll Edclmalms n r e dn v . R unlz ow nn, dic bCitl Cll Sö hn c mü di e U niv ('J'S itii t Tübi ngc n zu fi il u-ell, Hie r ver wc ilt e
1 ) gC1OJ:Cll alU ,k r von dc m J)omp redig('r in l\ fu g dclmrg' D. P h ilip l' Ib n bci dc r DC('nll, u ng det Ni,:ol au! G JC' 1.;I!tcnen Le ichen l'retl igt. Sie befinde t im drit.tC Il Th ci lc Sl! iner i n Dru ck gegeheuen Lc iehcnprcdigtell fl Jagdcbu,", 161ü
2) I m 1 6 1e" u, ul lil " J ;l h rhlln,lcrlll<: hr ic b .ich ,j ie F;" n ilie G<'t"kke, a ll eh i n Ie r :1 l " Hä lft e d es 171e " Jah r\'. k.a m IIUm" h lig ,lie &hr ilmrt Ocrekc ode r Gercken.'" a uf
3) lIlieo loNI O. d iiltel1' , , boren I!iOJ wa r d b. T ncbbän.lIer lIuf ,Ief Neustad t &.lzwedel un d ka m in d en Halh wahl$C\lcinlich 153Q, lII'e"i;'i leIl1wi nl e r zuent be i diesem J a bre e.-wi h,,!. Z uleht cNCh eiu l er 1 574 in dem Ve rz e ;chniue der M agis l nl.I.sl"'I"SOI,en , Imt lw " 'ah nclleinlicb " ,en liCi n bobe n Allen au , <lern ß :lt h Er $tar b am :23 Fe brna f 15 79, 78 Jah r alt. Er ist d e r Stift r dell G CTckUlchtll ErlJlleyriililliuu in d cr N i,id cm er eineIl P la tz auf der Sii dr.eitc de r CuU 'a ri ne nldn,: h e nabe be i d em Ihup lci ngange zu r K i reh e J.::l u l'lc IIlI d u ein em De;rä b,, ;'plalze fü r .ci ne 1>c.cen. dente n hc$timmte Dei der Ve, le" u ll lf d es Ne us lii.! ter F ried hofs im h hro 1S2'2 wa rd zw id len de m l'a tro"ll. t de r G crc kensc h en Fam ilicn!i ti ft uilg und d em .Jer c..U lu rin cn J.:irch c u nl er d e m 1Ste n Oeto be r 1822 ei ' l U ellc rei nk omme n ge t ro fTeu, na ch , di e 1v(r /.:lieItCl' D eseCl"IcNtCH (>11 N ie ola 'liI G. d üll l\ Wa f kei ne n "bge"" nderte n J> lalz a u f d em erh iel t en, Il.lIer uur .Je n enten St('lIc" , ulm dic iiblid Abgabe II n die Ki rche (Ur de n l'lll.!z zn entrichte" , httnligt wenlen kÜIloen Da. ß ildniu licscs Stiften stebt in Sle in gehauen a n de r AU:i<\ClltCite (kr COllh:l.rillen ldn:be bart (In dcr HOlU!' I· Ihilr, dem utjl'rilllglichen E.rbllq;:rilbaissplalu gerade grgenil!M:r, 4) W ir s;l.ce n .callrullciNlieh , dellll .Jie vor h:mdenen Nachrichtrn enthaltcn da riibcr Dass er sieb nachhe r le rn Leh rfache widme te, 1Ie"'eiset au d Nichtt, ,J;, es b ekannt ;"'t, d:IU früher unter den Leh re rn 1).11 G cle hr teulcl'll lcn sid, n ich t selt"11 J " Ti"lclI, :tuwcil " a uc h f"" ,J en ,
Cl' bis 1584 und le gte sich mi t gl'osscm Euer mu die RecbtswL<;scnschaften. VOll 'fübingell gi n g Cl' lUich Easel, um sich uort zum Doctor juris llromovircll z u l asse n. Er halte auch bereits die nöthige
Dislmtatioll gehalten und i1ie Prüfung bestanden, als er, durch eineIl Brief SCUles Va te r s veranla sst, den Plan aufga b. Der Vater ricth ihm nämlich, die Kosten für die Promotion liebe r nuf sei ne llraktiscbc Ausbildung zu vcn"cndcn, unu sich nach Speier a llS KaisCl'1. Kamlllergericht zn begeben. Der Sohn, gewo hn t, den 'VwlSch sei ner Eltern als EefeM zu betrachten, folgte seinem Vater, ging 1585 n ach Sllcier und bildete sich llort ein J;:tlll' lang zum llraktischcll Juri sten vor. Im folgenden .Tahl'c 1586 ging Cl' nach l\1agilcbu rg zurück und widmete sich acm Geschi.ifte eines Recbtsmm:a ldes. Nicht lange darauf (1590) ve rh e irntll ete Cl' sich mi t Mm·g(l1'c!.l!a 'fo.chtel' eines Doetors beidel' Ueehte wld Beisitzers des Schüp penstll"hls zu Mngdeblll"g. Im Jahre 1592 ward Cl' vom Herzoge 'Volft' VOll El'aWISchweig. Gl"llben1mgell zu m Kanzler b efol"dert und 1594 VOll de tn selbell als Gesandter auf den Reichstag z u Regensbm"g geschi ckt. Noch in demselben Jahre berief ibn das Domkapitel zu Magdehm'g ZlUn Syndikus. E r folgte diesem Rlüe lmd verwaltete aa s i1ml übertragene Amt bis zu seinem Tode. Die von dem Collegiatstift St. Sebnstian im Jahr e 1602 nuf ilm gefallene Wahl ei ne s Cnno nicus l ehnte er wegen se in er AmtsgescMfte ab und s ich nur die Vergünstigung, in der Kit"cllC dieses Stifts beerdi gt we rd en zu dii rfell, Seine Ehe wal' kinderlos. Dm'eh 'fhiitigkeit \md Sparsamkeit h atte Cl' ein sc hön es Ver· mögen gesanunelt.. Sein e Allvenvandtell waren sämmtlich wohlhabend. Daher bes chloss er, sein ganzes Vermtigell zu e iner mildcn Stifnmg zlIm Besten dcl" Nachkommen sei nes Gl'Ossvaters zu bc· stimmen. \Vohl nUllte e r , dass ihm kein h ohes Al ter b eschieden sei , und desshaJb sc hri eb Cl' bereits im Jahre 1607 sei nen le tzte n 'Villen ni eder, Dre i Jahre anmuf sta rb Cl' um 16, Augu st 1610 Nachts zwischcn 11 und 12 {TIu' im 55slen Jahre seines Alters, IUld wan} den 21. AUg11Sf. seinem WW15che ge mäss in der Kirche des Sebnstianstifts begrabe n, S eine Zeitgenossen sc hildern als einen üeht r eli giöse n, gclcl n'te n und äussel'st r echtschaffenen Mann. Seine Lieblingsbeschäftigung in geschüftsfl.' ciell StW1(lell wal' die Lectül'c jmistischcl' und theologischer Sc1u"iftell, von dcuell Cl' eine treffiiche SammllUlg b csnss, die Cl' auch in seinem Testamente zum Gebra.uch fili' sei ne Erben besti mm te"
ZweiteI' .Jlbsclmitt.
Das Testa'mE!l1t VOll "IVi't: O[ttliS !6'e)·cken. , Das des 1'cstamcllLs ist. wie im 4tcll Abschnitt mit MchrCIll tll\scinandcrgcsctzt wird, bei "der ' Ei nrrsc h crung" l\lagdcburgs 1031 oue r dllrch Lil1t/uls U nr edlichk eit verlore n gegangen Aber s chOll YOI' lier Zerstörung i'I'lagdcburgs s ind vi dimirt c Ab s chriften vor h anden gelVesen, und ' ;ön ein er so lchen ' i st die bei den 'J'cstamclltsactcn sich hcfind cn dc gellommeu und , 'o Jl stlill dig h e· glaubigt. Der fo lgcntlcAllilruck is t diplomati sc h ' gcnau :n ac h d erselben gcfeJ'tjgt, und, 'tun Nic ht s au 11 CII\ Ganzen 7.lI iin dc ru, ist :luc h di e ' Ah s cllrift de s in dems eih en Bunde entludteIlen und von ' demselben Notar zugleic h mit dem Testamente llCglaubigtclI SchuldLricfs deI' Stadt Mngdeburg un ter No, 2, mit ahgcdrnckt.
No. 1.
I m Nahmen der Heiligen unz er th e il te u Dl'cyfolt:igkeit , Gottes des Vaters, Gottes des Sohnes Vlllldt Got t es des heiligen Geistes, Ich Nico lmtS Gel'icke eines Hoc1rwirdigell DomcHpittels der Primat E l;tzbischößicheu Kirchen zu l\fugdeburgk, Sy".dicus etc. Uln'kllude vundt beke1111 e, hiermit offcntlich gegen Jedel"lneuniglichell, Nachdem ich mir zu GelllUete Vlllldt Sinuc . gcfü]n'et, dn s ich wegen mein er SlUlden, gleich allen Hullerll Menschen sterblich biuu , Vlllldt uf diesel' 'iVelt nicht gewissel's als denn Todt nichts vllgewissel's aber nls {lesselbigcu ShUlde zugewartten hohe, Vundt gleichwoll llic11t gerne, o hu einen })e ste nq.igeu l etzten ''Villen, Testament oder Ordnung, wie es lla ch meinem Tode, mit mcinen zeitlichen Gutel'u, die 'mir ,der Almcchtige Gott, guediglichen bescheret, v nudt die ich ZUlU Theil von meinen lieben Vater seliger el'erbet, zum Theil mit meinen sc hwel'on erworben ll;lld ersparet habe, wCl"{len soll, von diesel' ''fehlt abscheiden walte, Das ich dClUnach bey guter Gesundlleitj Vorllllllfft, Sinn und VorstamIt, diesen memen letzten " rillcn vnndt Testmneht 11t scriptis gemacht, geol'dnct uml besc hlo sse n, 1 '
01'(11le, Setze, aufrichte vnuut mache denselhigen hiermit in der allel'hestc llJi gstCll Form, ",Yeiss Vlllldt illnhss, als sol ches zu Rechte um cräfft ig ste n geRehehe n so ll , Ka ml od. magk, Also Vlllldt dCl'ogcstnlt, Das wo j emauJ.t di ess mein Testament lind l etzte n 'Villen, zufechtcn, sh'cit e n odel' disIHltü'cn, si c h eiuigedey weise, unterstehen wm:de, das dCl'sell)i ge s i c h sei ne s legali ode r theils hicl'dul'ch g1intzlichell soll verlustigk gcmacIlctt hnbcll, vuudt ihme durchaus VOllll meiner Verlassenscllafft nichts soll gcfolgett werden.
VUlldt 0]) gleich , di es mein Testamont "n udt letz tel' 'Wille, etwa au s mungel od. geJn'cchc n der Solennitetcll VlUlJt Iferligkeitcll, so hicl'ZU Yo nn wegen Geistli cher vuudt weltlicher rechte erfOl' dCl't we rd en mochten, I),lss e inu herli ch vnmIt so 7enne Teslwnentwn zu r echte nicht hestclldig sein, oder e illtziger nUlilgel so us ten lliel'allU el'sclleincu so lt e ouer wurde, So will ich doch, das solch JUein Testament crafft lUldt macht habe eines Codicils, Gabe VOUll Gottes wegen, eincs gestiffts odcl' legali ad .piclS Cal/,Ssas vllndt z u lll..ilden Sachen, oder e in es jeglichen a1HlerlW bestelldigellll ''''illcns, wic der zu rechte Nahmen batt oder genaunt werden magk, mit diesel' aus h'uecklichcll Cltlll s ni Ylludt Bediugtlllg, si non valet ul Teslamenlwn, vale at· tamen ul Coclicillns vel 1ft alia fjuacNbel ultima voZ.unlllS, ommi melio"l'/ fO I'nUt c l moda quo de jUl'c vaZel'c potest, Ich wi ll nUl' auch hiermit austriicklichen vorbehalten ha))en, diess meinn Testa.ment vmlt letzten Willen, so oft es mir gefelligk, zuuorbesscl'u, zu mehren ouel' zu mindern, ouer auch gautz ynudt gar zuendel'u, auch Zettel einzustecke n , V lludt aufcnglicllcll, wann der B'll'lnl\crtzige Gnedige vnuut guet.igc Gott, .M ich , nach seinem Gll edigell Göttlichen "'Villen VOlm <lie sel' 'Vchlt yniLt J amm erthaI abfordern wird, Befehle ich meine Sehle in di e Hentle VJlsers llel'lvn lmdt einige n E rlö sers, Heilrmdts "\'ll1ult selj hTJ.nnchel's Jes u Chr isti, deI' 1\1ioh mit seiuen ])itierleidell, stc r]) Cll, n:ölichell vmüLt siegbafftigen Yfcr ste hll, /.IUS lauter GJlade "\'ml BarmllCl'tzigkeit, olme allen mein Verdien st vnwl zuthuen, VOlm s Ull(le, Tod, Teufel, lIell vmul ewigen VerdamlllllHss erlösct, vuud die ewi ge Seligkeit el'wo l.'hen hatt , Der geh'ou e ·Gott verleihe mir hj ss .Ulll meil1 l etztes end e, eille vebsten hestendigcll Glallhen aIm seinen eiugel>ohl'll cJl SOhllll Jesum Ch rist um , meinen eiuigen E rlö ser vudt Heiland, '" ml <brauf ellm se bligcs stel'hs tiindl cill, "\'mIt um Ji.i.ngsten Thage ein fröliche "ferstellung ZlUB ewjgen Lebcn, vru]) seines liebcll Solms Jcsu Christi willen, Amcn,
Volgends, " r(lllll lluhn meine Sehle, aus diesen sterblichen leille, VOll Gott meinem ' llimlischon ' Votei' , abgefordert 1st, Setze Yllud t o'l'unc Ich, inn lIofllltllg einer frölic h en Vfcl'stelumg ZUlU ewigen leben, das meine geliebte Hnussn'au ymHlt vlltcllVCl'ol'dncto TestmnolltUl'ien, meinon CÖl'P Cl' , mit Christlichen Cel'emolli ell, wie zu MngdeJml'gk gcbl'cllchlich, mm d enn Ol'th, we lch e n Ich meiner geliebten Haussfl'aucll anzeigen wCl'lle, clu'lichen solle n ZUCl' corden "bestettigcll "lIndt begl'aJJ en, d as Gral) mit einem Leichste:in hcdecken, auch 01[111 elu'lieh Epit npllillill dasclJ)st setzen Ins5en, Es sollen auch mejuc lInuss fl"lU ''I'lu1 ' Testmncntul'ü Einen ",Visilel 'Yeitzen Bro ut · backen, vlldt llusselJ)c n o<;11 meinem Begl'c]mus vuter die ;)l'lllCll Leute ilusstbeilCll lassen, Nac hdem m:ll: insolldel'heit hoc1wn gele gen ist, das die Jugent -in h.'eyen Kii nsteu, guten Sprachen, HottesflU'cht vlllldt allen Christlich en Tl1gcmleu ehrlic h vfe J-' zoge n we1'(le, welcJle oft vnd v i elmal s, wanll si e gleich g uete iugenia hab en, entweder {lurch "Vn vcrll1Uegell llor Elte1'n, odor SOlL':it aus aUerley aIld el'll VorhinlIcrungen schentli ch vorseumct wel'den, die SOllst .zu hoh en Dingeu Kommen, vllmlt Kunfftiger Zeit, wn K u' chen , Schulen, Fii.l'stenhofen vJUult Rathheusel'Jl, Hott dem AIlmec LH gell, vnndt Land , 'mi Lc ut en dienen KÖ llteu, '
AIss ]Hlhe ich mir i[emnach d er Hoc h gelolltcu llCiligCll Dreyfn ltigk eitt z u el 1ren gemeinen Nutz yml Rogime nt , auch d er J IIgell t Y.I1cl insonderheit meincnl Gesc hl ecl 1te d er <!Pcridttll vnd allllel'll me.i..ucr Fre\Uldsclla fft, VlUldt do derseIhen nicht vorhmule n , amlerll ehrlichen Bürger Kinder n, der Neustadt Soltwedell, nach mciner Haussf1:awen tödlichen Ahgnngk, ein cw:ihywelu'emles Stillendium zuvo1'ordneu vorgcnommcn,
Ordne, Constituir e Ylimlt Vo rma ch e ihnen el'wentes Stipelldhun ]liermit vnmlt crafft dieses meines Testaments VlUHlt lezten "'iVillcus i11n der ])estell Form vudt mahss, als solc h es zu roellt (I.1u bestcndigstQll geschellen Ka u oder Mngk also lUHI dergestalt: Das n<1.ch meiner li ehen Ha ussfl:awen tödlichen " AJ)gangk, mein Vetter und Testamelltarie n , Sechs jlmge Gesellen vonll meiner F retUld schafIt, VOllll meinen Vnter 1m<! !\futter; heider seh1igcn Bl'iiderJlu, Vlldt Schwesterll, 1101'entslll'OSSCll, vnd ge hor en, 'hlfiniL-I!!1li> welche ihre fundmncnta docl",.inae Cli.1'lstianac VUllut lJhilosophiac, UUl einer lHll'ticulal' Schull, wolgelegt, "nd zu. fernerll Studieren, soIiderlich ril)er zu dem studio Theologt'rw tüchtig craelltet worden, Jeglichen drey Jahr lang vf eincr Vllvordechtigen vnml approl)il'ten Vn iversitct ltalten, vlmdt ein eu jeglichen Jiihrlich F1rnf.zigk '1'11alo1' zu einen Stipem!io, darvoll ei.ll jader Stmü cren "uudt nicht Pancketieren so ll, geJ)Cll sollen,
'Veil fluch meine Sclnvliger, l\fol'itz, Hans vundt Jacob Gcln'uedern di e Bussen, sich Kegcll mir allezeit woll erzei get, So sollen ihre Sölmc, w e l che ihn en Gott der .Alhnechtige verleihen wird, v ndt foIgcJHles derselben Söhne illclusive vI itztgemelte dr cy Jnh1' lang mit in iti tb enrmteu stipelHlio Jühl'li ch vf F lIuffzjgk Tl1alel' zugel assen werden , Es s oll e n abcr m ei ne Freunde V01' d e n [lmle l'll den YOl,theil hnh en, das wo :sie nach U1' OYOll Jahr e n wohl iu ex mnine, im bci seillll meiner Testmnental'ien besteh e n, vuudt il11" Geld wol an gel egt hab cn, vundt guete Hofmmg seion wm'de, aa s sie tla sselbi ge fCl'nC'L' wo] anlegen mö ch te n , tIns ilUl en solc h e F uufzi gk TIHdcl' no ch drcy Jaln' kmg gegcl}cn, V1Uld do si e vleissig s hHlier en wiil'dcu, mit (h' eyssigk Thalcl' vql'b eSsel't, YIHlt ihnen Aeh tz igk T hal cI" jHhrlieh gegellen wel"(len, ab el' \IIlt er gemclt en m e incil s t-ip cndiarlls, au s m ein er Fl'ClUltlschafft e iner oder meIn' e in seinen s t udiis '1:n 21/.ll ClI1121te fäcullate, do c in j e d el' I ust z u hatt , s o weit iun vorgemeltell S ecl1s Jahren llrogrcdil'eu, das mmm so vi ell h efind e v)lndt gewisse Hofmmg 11 1,0, das e r Sumlllet c llm lctudc yol gends inn Doctol'em promoviJ:en Könne, s o sollen dcm 0(1 demsell>c Jl no ch dr ey Jahr lang Jiihrlich hund ert Thuler gegebe n , tntch ml (l c lum DOC(OI'al1t S z uer Aussrichtwlg, no ch zwey hUlHlcl't TholoI' vOl'chr e t werd en , aun nl}el' Keine Ho fmmg da s {J l'Clclu1n Do c lol'is el'la ng en w el'dc , soll es bei h emmten Seclls Jahr cn hleih en, ymul wann solche Sechs Jaln'c \Unb s ollen vO l'h el'u erte Stip cndia vf vOl'heru r te mnll ss, ,viederumh mUl e l'll flU S m e in er Fl'eundschnITt vorli el1 cllll worden, Do ah e r Ke in e duclitige Pel'solll\eu· illn m e in er l?l'eumlsc h a. rrt vOl']lnm]oll, sollen ni chts d estowe ul ge1' sol ch e Gelder, meincn Gesc1llechte ZtUll Besten, his d el'selb en e zlLc]lc zum st lJ(li ere n duchtig seinll w1.u'den, beleget ,'Und das Stip endium uOl'll1.itt g ebe sse rt werd e n.
Do (11)01' immittel s etzlich e aus m einem GescMec1 1tc s eiml wiirde n , die Armu e t halb er iun f1' e mhd c pa1'ticulal' Schulen ni cht versclücket wcl'{lcn Ki.inllten, So s oUen mein e Tc s tamen ta l'i c ll d e l' selbi gc n Sech s 1'1' ei n e1' gu tc n l);H"ticular Schul halt en Vl.llldt eine n jeglichen jHhl'li ch zwan t z ig Thal cl", Y. ll SOill 0 1' Unt e l"l lillhm g vllndt s htdij s geben, dieselb i ge au ch zu ein om gelm'tte ll Pl'::lCceptore, von w el cbe n sie vleissigk ins tituir e t wel'den, vnterbring en, Au ch jiihrli ch einmnhl exmniniren las se n, Und do es s i ch hermdeH wlud e, da s sie ihr Gelll w ol anlegen, Sie s o lnllge , bis vf (hi S Si ehen zeltende Jilhr ihre s Alt er s, [llda JlfIlt e n, vnudt nicht ehe, ad '1tnivcl'silalC11 l- Kommen lassen, Sie hub e n dunu ihrc fimdam e nllt ,in w't i()ll S ct lill g uis wohl s tudi er c t , Ulllltl WHUll s i ch inn cXCIlni n e s o "icl }}cIim]et , da s sie
mit Nutz "mIt Fr uoht vf eioe npprohil'te Unive r sitet muogen ver so hicket werden, Sollen sie erstlich Drey Jahr vf ders elhigcll, vnndt volgo lld s, als nll1creit ZUUOl'll, mit andorH geordnet i<;t, mit ihnen nllel'seitz geItaUen werden, 'Vul'd e es si ch aber z1th'agon, das mein Geschl ec ht vndt ,Stmnm d er GC l'icl.: en, s o woll· auell au s m e in er gUlltZCll Fl"C\lIldsc]Ulfft vom Vntol' lind l\futtel' 1:n '':''':ftm:lwlI"!. 1l82UC, welches do ch Gott der Allmechtige gnedjglich vC l'lm ete n woll e, ni ellt me llt' sein wurd e, vf so lch e n Fu ll sollen meine Testmncntal'i cn, Secll s aud ere arme jlUlge Gesellen, UU g ]Hlh.'ia, der nonen Stadt Soltwedel, s o ZUlll st udi ere n duchtigk, vf vOl'bcl'ucl'to Dl..ohss, in e!llcl' appl'o])icl'teu Aca<lemia lwlt en, vn.dt ihnen jährlich fUllfz igk 1'11fl]el' vf drcy Jnhr Inng geben. Dormit Duch ' mein e F i'eHnde, dencn sti p endi n von meinen Testmnentnriis gereichet yundt gegeben werden, de s to m ehl' Ur sac h b alle n, solche Stipendia wol auzulegen, vlludt nicht zu verpan cketieren,
So soll ein j eglich er , der obel'wehute Stipendi e n ei nes begeJu.-et, oder dem es VOll m ein e n Tcstnme ntarien gegeben 'wüdt, vor s jcb sel bs ten, oder durch seine Freuude gcuugsame Caution tImen das vI den Fall, el' solch stipendium nicht wol anlegen, oder etwas redliche s s tlHlieren wlU'de, Er m einen verordenten Te stam entOl'iCil solche Gelder ohne alle Verwe iger lUlg, iederzeit ·wiedermub erstatten l 'l 1dt gebe n soll e vnndt wolle , Es sollen auch di e j cnigen, welchen b erulu.-te Still eJl<üa, von meinen Te s tnmcntnl'üs gegeben werden, ilu'e shldia z u Gottes elu'cn, ilu'e s nechstell Nutz anzustellen ' -lllUlt Z ll I'iehten, LlSollderheit aber derjenigen so meines Geschlec11ts si ndt, Nu tz vudt l i' rouunen zu s uchen, ilUCll Schad en zu vorwarneIl , fiil'nelnnblich aber, i,ll'me 'Vitben vndt weisen, so oft es von ihnen begeln'et wird, l'ütlllich lUld tl'östlich zu sein, vor Pllicht vnnd vorbuoden sei n,
Vf da s nuch solch mein Testament V111Ult YorJnssensohnfft vermchret, vmIt Jlach GelegeullCit derselbigcn jlilu'lich el' Zinss verbessel't, vmlt desto "mehr Persolmen Z lUll st udi eren dal'yon gehalten wel'doll muog en, So so llen diejenjge, so sol ch e Stipendia genosse n , "nu datLm' ch z um ehrenstalld gel'at h en, vnndt zm' gut en vlilaIlllle vll(l zeitlichen Guet erll gedeyeo, schuldigk lUHl vel'pfiicbt sein, ne,n vorOl'de ut en ewjgen Te s tamentnrioll ZlU' VOl'bessel'lUlg vnndt Befol'de rlwg d er nudel'e n Fl'elUulschafl't, zur Dankbarkeit etwa s , ,vndt Z U111 wenigsten dell" Sechst en oder je d e nn Z eh e nden . Thei! jedoch wo ni cht vi das Jahr, dennoch vfs <lllll er od or dritte Ju1)1' , llaeh iJu'er ßefol'dol'lUlg, (]ol'nüt es ihn en; ]licht zl1 sc1nver w el'd e , lümvi c dcr einz uhrin gen vnnu zu ei·starten.
Fcrn el' v orOl'du c, YO l'ma ch e Vllmlt h cscll c ide Ich na ch m e in er HnussF l'alle n Tode "mIt wan m e in e Schulden ,nIle b ez ahlt sein, zu el1 c li. ch el' An ss tnttlmg on'mel' Jungf"l.'awcll und ' Vit w eu , s o inn K iiuffti gC l' Z e it, il1n m e in er ]:;\ c lIlld sc]la fit y onu V ater vuudt Mutt er '/:n 'infi n it um u 82uc ll Cl'.l'lI l'C udc, sein 11l.o cht e n, Y lilHlt d Ol' en e in j e d e nic1tt v e b c l' Z "w e ihunde rt Thalcl' in VC l'llluege n lw.tt , da s e ül c1' i e d e n e in es o (l er z w e i J ah r Zin se, VOim m eine n H ,mbts mnm Cll , so viel v Olm U llt e dlult de r Stip endi a ri e u ve b e rbl e ib en , gege b en wo rd en s olle n, So sollen au ch z u d i eseu b c n en oio Ke i lle f l'cmLde gesta t te t o d e l' z ugela sse n wo rd en, s o l an ge e tzli ch e vo n m e m C l' F l' c un<1 s clmff t 1'Jt 'i nfinit mn 'Usq 1/.e, im Leb e n ,
V nUtI im F oll Ke in e Jungfe l 'Jl od er ",Vi tw eu, 80 si ch wi ed er ve l'h eiratheteu V01'haml en , so soU wa s a n Zius en oder so ns t e n Cl'SptH' e t w e rd on K ann , d enuj c lligcu, so i Ull m eine r l> eid e 1'sc its F l'eund sc hofft, wie ob ge m eld e t , olm c ilu o so mlerhahl' c
V orlU'suc hun g, :Ulll ArIDuth gera th en , da rvo nu di c h iilfni ch e Ha nd gel eistet, v1llldt di eselb e :Ul Hos pitalen , Z eit ihr es L eh e ns, mit Tisc h u nd e iner b e(Jll em e n Wohnun g v or sorget we rd e n.
D o aber ol )s p ee i 61' te lll ciil e E I' cunll e v nud t d erselh cn Ki nd er vnndt K ind es
Kind ern, alle su mh tli ch 1:n 'injill'ilmn , we l ch es Go tt glle di gli eh ve l'hu e ten wolle , vOl.'s t e l'b c l1 "nnll t ihr ga lltze r S t amh Ol'l OSOlI CI1 vlld t ah ge h e n wii.rde , vI den selb en F aol, sollen di e Zinse, s o v onu Unt e rhultuu g d e r Stip emlim'j eu ve Inigk sein w erd e n , zu Au ss t at hUl g firm er Jllllgre1'n vnnd t ßi i.:r gel's Tö ch ter n , iml d er Ne u s tad t S oltwe d el ge hr au cht , v nndt so ll v f d ensellJ cll Fall ein en jeden ar m e n lUegdl e in , in d e1 ' eh elich en Auss t a ttull g , alle in e Dl' ei ss igk Thal el' v llud t <1 01'u eh e 1' ni eht gege})e n "w erd e n,
Es soll fl bo r hi erun te r , wel ch e J llll g ('er v or Arm z lIa ch te n , Ke in Unt e rsc1il eiff g eI)l'<llt ch t, n oc h F reund sc ha fft OO OL' Feilld schafft flJl gose h oll, Besolld erll all eitm di e r ec ht e ' VahrllCit iun gut er A cllt gehalte n ·werd en.
Da s jus Pal-" ona l-u s v eh er h el'u el't es so i ch ad s l1ulia c t CHl dol cs c l ali'm entu arm er Vllud t Jnngh' uwe u ve ro r dn et, s oll s t e t s sein und bl ei be n, b ei d en eltisten inu d er Gel'ick e n Gese1ll ec h te , o d er do d er e n Ke in e1'. sc in wurd e , ])ey. de m e ltes t en aus m eines V at e1'U Gesc hle cllt, o d el' so d e r e n K e ine r sein w lIl'd e b e i d e m e lt es ten a us 'm ein e r Mutt er sei te n, s o f ern e seine Drc i ssig k Ja]l!' el'1' ei cl1t lwtt, Je do oh saU en sol ch e b elle:fi.cia mit Vor wissen d or e r Tes tam en ., tm'i e u laut ohh csollriel) en cr meine r di sp osition conJ(n 'lr e t "w ol'd en , So s oll au ch oinc1 ' sonderlich V O ll o c r l i' l'eumls ch afft so z u l\'lagde1m'gk si ch vlhelt , den en si e unt er si ch c l' we hl en wo rd e n, di e .ErbAec k e l' illll L eIm n ehm e n, .d ol'nut di e F üll e ,
l'ichtigk gel1altcll , den, 9 vndt iü e El'bziuse jähl'lic11 davon · abgetragen wel'-
Wm'dell auch etzliche Haubt Summen nbgelegt werden, dieselbe sollen also bald wicdel'uuili angelegt, vllmlt VOll den lfallbt SUUlmen vndt Zinsen aussel' Vlllldt wieder diesol' VCl'ol'dmmg nichts alicnil'ct noch verringert werden.
Meine Biicher vnd ßibliotheca, vndt alles was dazu gehöl'et, soll llach laut eines VOWI mir selbst vfgerichteten Invcntal'ii, 'bey eillillldcl' : gelasscu; vlludt }(oinesweges vOrl'ueckt noch vOl'kaufft werden, Uun«t sollen alsobaldt nach meinen To(lte, meinen Vettel' Nicolao GCJ'ickcn VCl'llluege gemeltes Iuvcntal'ü dieselbe zugestellet werden, jedoch das Cl' ein Revers de l10n alicnltndo VOllll sich gelle, Auch il.lldel'Il Fl'clmden, so ein facultatem zu studieren uurangen, davon Biichor, so zu ihrer Faolutet nützlich zugebrauchen , davon gleichergestalt, sub beneficio ln"uell'la1'ii Vlllldt sub ca-ulione zu stellen und folgen lasse, Dm'gestalt,' . wmm einer nicht meln' studiret, 0<1er g'J'ad,wJl, MagisteJ';': ,in philosopkia crhmgt, Vlllldt 'zu Keincr Facultet schl'eiten wmode, das er die Büchel' so Cl' gebraucht, wiederum1> VOn sich stellen, oder so etzlichc " wegkollunen, cliesellJc nach del' 'neulichstcn cdition wieder dazu])rillgeu wolle, Gleichergestalt soll e s auch mit denen gellaltcll werden, so ein Facultatem shl<licren, das waHn sie nicht mehl' i'n Academ.'ia sein, VJllldt wann sie gleich gl'ltdunJ, DoclO1'is erlangt, " die ge]noauchte Büchel' luu:wieder,- dem B-ibUolhecw ' io, bonet fiele, eiualltworten sollen, DOl'mit "meine Bibliotheca VUllclt was dorzu gehürigk, vllvorrueckt, vnd vllvorschmelel't, hei einander ])Ohaltoll vlldt vleissigk vorwahret werde. '."
Es sollen allch diejenigen, so aus meinen VOl'Ordelltell Stipendüs, c1m'ch Göttliche lIiUre ael lJtllg-uio)'C1I1o f01'l-n-naw, KOllllllell, crwelmte ·"meine " ßiMiothccam mit einem ans ehnlichen ;Opere, ilU'Cll eigen tKilHlel'll und pbsteris zum B cs ten C"atit"ltclin'is CI '{JO zu vermehren vOl'pfiichtct sein, VllUClt " soll die custorua allezeit bey dem eltesten in fa'lnilue palel'na, sonderlich die meines "Nal11ucns sein, so da studieret, bleil}en. "I " " ."'
So hefehle ich auch meinen Erl>en VlllHlt TestnmeiltariEm, "' {luch dcrseIJ>cll Kinder vl1clt Kindes Kinder, Vlllldt rcspective succeSSOl'eu, :in" illfim,'tum, dus sie von meinen "Haubt SlUllmen, vndt Pechten auch Büchcrll vndt , andc;t,u " so ich vorlassen Vllildt gegeben, l)ei -iIu'eu Christlichen Gewissen, "welches icb lrlermit will oneriret 1'l1l1l1t J)eschweret hallen, im gCl'illgsteu nichts alienb!en, ' lloch hei lebendigen Leihe oder vf. deu TodesfaU durch ein COllh'act letzten 'Villen, 'oder "audere disposition, wie dieselbe Nahmen habcn lllagk, nichts ve]Jcl'all ausgcscltIossen, 2
da 'von vel'wenden Iloch VCl'ellSCl'n sollen, Do Hbel' dasselbe .zuthUCll, einer odel' mehl' sich unterstehen wurden, Soll die selbe ID)cl'ga])c l etz ter Wille, Contl'Uct lls adel' dispositio, ' Ull i.Ill.! selllst cl ipso jltJ'€ llichtigk vundt cl'afftloss sein, \'lllldt sollen veller das der oaer dieseIhen , so sich dieses · zuthuon unterstehen "worden, . ellell (lordt.Loh mit der T ha e t sich vel'lustigk . gemacht .haben, Alles und jedes, -was sie aus den Stip emüis od sousten mecliule ve l immediate lJlll einigerley Wege bekolllmen; V1ldt. sollen in iJljin'ilu'II"l/ 1lsque ilu·e":K.illdel' Vildt alle Nacllli.omm on meiner heneJicieu nicht foiligk (ruhig) wel'deu, ßesondel'Jl darvoll ausgesc1llossou sein vnd . hleihen,
Vnd t weil dann meme vielgeliebte HaussFl'aw, Mal'gul'otJw Bussen, inn UnSel'll, nutcino:mdql'wehremlen Ehestande, sich jederzeit christlich lUld :wohlvorllaltell, mich lieb vudt wel'th gehabt, Dahero ich sie auch iln'cs Ulltm'h alts halJler, ehrlich vndt- reich lich · hiullwicder gerne vcrMOl'gen wolltc, So vel'or(lne vnndt sc haffe ich, da s sie Zeit ihres Lc beu'J 1tSlt> fJ'ucl"llalilm' , wie Leibguets Recht u ml Oewouheit . ist, don f,'1.'o!:lsell Creutzhoff ZUOl' W·ohmUlg, Heh st d en -,·Geldt:zillsen vlldt Pechtcn, so ich SOllsten NiemRlHlt mulers vOl'macht, .hesitzen, einbabe n , ll u tzCn lmd llach ihren Besten anwenden JJ?üge, DOl'rum sie <luch VOlll1 meinen instituil'ten Erhen, cl'afft (liesel' moiner Vel'Ol'dlllUlg, nicht gehindert noch. ·abgehalten werden -!:Ioll, Jedoch soll sie vOl'pflichtet -vndt schuldigk seillll , w i e sie sic h auch gue!',villig darzu ercle}ll'et lOHl Vnudt ich auch I..las Vel'trauen . zu .ihr se tzc, (lass sie zu El'1'ettLmg Ylmut Erhaltung m eines g nete n Nahmens vml E l u'cn, von d em so sie vebel' ilU'en llotltdm'ftigen Unterhalt, , : deu , Rest meiner Schulde soll uhtl'llgell, vu nd t diess ihr LeibG-elinge, alle rseits ü' eimachell.
VWlI.lt uOl'JUit . sie hierin' desto richtigcr gebaln'ell Künue, Soll sie m ein iustitIJirter , erbe, mitt nichten , inn ,etwas betrengen, sond. mei.llc Testamental'iell, di e ich hiel'uebelj' .ß:eulldtlich vnndt vleissigk will geJ)etlien hnbcll, IIu'. -hierzu alle gute Beforderuug e l'wellisen, Auch von aen Schulden, so "OHn iur übgelegt werdeu; ßrieff zu- sich nehmen,
·)oVjlpn ,nl'Ul , ·, m eUl,c ,Sch ul den alle ,bezahlt , SoU sie Zeit illl'CS Le})cns, die " ' anssc rhnlb dei' Legaten, -ibren b es ten nach vllmlt illl'es Gefallens v.1uült ,ou:wcmleu, ' Nach ' ihreil Absterben aller, sollen alle meine Pecl1te Zinse, o: Z\I :: '(lßn ·. Stipendiis r "vp.mlL :wohillU ieIl sonsten dies"elhige geordllet, ,'ln :· pCl'pctU1l1u: ,werden ,': 'vnndt ··laut meiner Verol'dmwg : dab ey bleiben.·,· , :; ' .' ::1 ' :." "
-So sollen auch -meine Testamelltal'ien meine guldene Kctte 'Vlmdt-Silhel'geschil'l' zu sich nelunen V1'8 heste vedi.auffcn, vnlldt zu Ahlegung <.l e r Schulden am,vellden. 2lu meinen rechten erbeu ' ,. illStituil'c vudt ser.r:c i c h 'hiel'jnit "ciil ,"·den ;E l'bal'll vnndt W-o lgelal'tcll Nico laum, 'Gc)'icken, Joachims s: Sohu;zu) alleri '" anderll rtl eillCll hinterla sse nen G uctcrll, d e ren 'i 'H SZJelie, i nn tli esen m einen TestruneIlt nicht gedacht, noch ich ilieselhige so n s ten (tlHlcl'll vorfindlt od 'cr l ehrU°et, ' oder i nt el' vi'uos, vorgehen hahe, 'V"ill auch Cl'a:[ft di eses meines letzten 'ViUens ; hin : hesWlldigstel.' Form cler Rechten, ihm 1))'0 hCl'eclc institnil'ct vundt eingesetzet' hahen, Jedoch CU1Jt express!t hac clausula, das Cl' alles was in (üesen Testament, ·von mir (lisponil.' et , legh'et lilld geol'd,Jlct, stricte -cl ad mnu,ssiu'li obscl'vil'en :Vlllldt dem sclb e n l'ichtige gehorsambliche Volge leisten solle, Insomlerheit aber so U C l' sich keines Dinges amnassen', so icIl mciner Froweu vndt autlern vormacht, vmlt dak cgen itzo alsohaldt 'nach meincil seligen Ahs ter]) cn, ilti s Kleiue Hauss vf dem Cr e lltzHofJe, welches Ich au ss dem alten erbauet, vf die J0111re, so ich noch UOl.'rtu habe vor ,siell gebrauchen.
Es soll aber m e in el.' F raw en fi:ey s t cltell J ob · sie illlue di e Zeit ihres Le b e n s ihr llauss 0111 hreiten Wego, dakege1l wolle ahtrctten, vlldt eim'eumeu, Nacl l ilu'cn Tode aber soll er hciile, das h'l'osse 'vud Kleine Ha u ss vf die vorschl'iebelle Jahr ·behalten.
Die Y-iclt"l'iam S. Levini bctreffend, weill dieselbe vmb 800 IUhll'. contentil.'et wOl'(leu, welche mein Vatcl.' S. vndt ich ausgeleget, d01'yon noch jetzo des Pfal'l'herru zu Angern e rb ell 400 Rthll'. i rol.'zlnset wcwlcn, Ich auch meiner Schwester iJ.u:ell Autheil Liuwi e d er orlegen miissell , VlU Hlt er so n stc n Vel'm uege de s Vatel'll s. eige n e llandt, ve her die 300 Rthl1'. aus vuser Erbsc ha fi't },ekolllmen, Als so llen ihme di e l'editus ui cht e he gevolget werden, 'es sey denn solches all es Zlluor l'ichtigk hinwied cl' ahgctl'ageu , vudt meine Erhschafft wegen solcher Schulden allerseits hef'reyet , Uml zweiffeie nicht aas Cl' es PI'O Sll m-mo beniftcio erkennen werde, das mau · ihme !:iO wo ll yorges tUlulen, l un E l'wegung das er h el' uach ·da s .llellcficium galltz gratis, Zeit seine s Le hens zugc ni esse n , VlllHlt nicht ein Heller dorumb sp clldil'ct hatt
Meiner h'Clullllichen licben Schwester Gel'icke n, Joachim Giesen ehelicher HaussF.l'awen, IC6'u:e vundt vormache ich tulll · Weitzell ei nen W"ispel "\' llmlt viel' Schefl'el Ztl EUelldol'ff bey Ha nss Müllerll daselbst, VUlldt ' dann einen "VispeI YlllHlt 9 Schffi. bcy Hen uing Schoper, Ylllldt 18 SchIll. hey Hanss Gl'oten, heiden zu Vchtlllel'sleuon, Itom 1511. jiiIll'lic hcr ZillSS zu llogetz auf Cathew' a Petl'i,
Juglei chen legi:1'o ich ihr Vlllldt ihren Ehemanne Joachilll Giesen, meinen u'eundlichcll lieben Sclnvnger, Zeit ihl'er heider lehen, die Kleine Breite vor Berge so itzo Jacob Kuelell Witwe vor 4 H. 18 ß. vuudt 2 Hnenel' zuel' l\fiedte hatt, Nach. ihrer Leider Ahstel'ben aber, soll <lieses letztes zu melioration meilll' verordneten Stipendi en, gebrauchet werden,
Denn eQwn 1''Visl>cl vuudt 4 SchfH. Weitzeu. aber zu Euendorff bei Hanss Mülleru, soll itztgedachtel' mein Schwagor, zeit seines Le})ens behalten, VlllHlt die andere Pechte vud, Rogetzsc h cll Zinse, wieder [tU meine Haussn:aw vI ihr Leben vorfallen, vlm(1 nach .ihrem Toute nd stipendia gereicht wCl'(len.
Meinen halben Bruder .El'asmo Sclmltzcll, verorcbte ich zeit seines Lebens 20 Rthlr. von der J:,'1.'o sseu Breite vor Berge, nach seinen A}}stCl'ben abOl' soll es den Stipemliis accresciren , Ingleichen 5 fl, Zinss zu Berge auf Martini vnudt meinen Antheil Z:i.nss vL''Vilhel.JrW Kl'epzen Hausse, lJOsl obilwJb sollen dieseU)e auch UeJUl StipellJiis accl'esch'ell.
Sarn Alllelllmllls meiner Stiemnuttel' , mussen jiihdich aus meinen Gueterll 18 SchnI. "\Veitzell zur Leibzucht bey Hans Guetjahr zu Lutkell Rodensiebell gegeben werden, Nach ihren Todte a})er sollen dieselbe meiner Fl'awell gelassen werden, VU lldt folgcndes nach derselben Absterben den stipelldiis aeeresen'cn.
So vermache ich iIll' auch, meincr dal'l)ey zugedenlwn, zeit iIll'es 'Lebens <h'ey Scheffel "\Veitzcil VllUdt 3 SclillI, Rogkcll zn Westerllausen bey ThoIDas 'V alters HofIe.
Gcrn-u<lt Müllel's lcgil'e ich 7:11. VOll der hI"J.'C SSflll Breite vor Berge, vI S. Pcl'l' i Stulfeyel', IteIn iij.. 1) ß. aus dem Schoss zue Domersslehen vf Kauffschlage MOlltagk, Nach iliren Todte, soll es den Stipendiis zugewandt wer(len.
l\feiner frelUl<llicheu liel)en Weschken Catharinen Gerickeus, Ludolff Schultzen ehelichen Haussß.'awen, legn'e ich Zeit iIll'es Lehens, einen Wispel "\Veitzen, so ihr meine }w u 5sFl'aw, jiih1'lich yf ]l1ingsten, so tlIeHe}' bezaltlen soll, als si e ihren anderll 'Veitzen vorkaufft, vnlHlt ihr das GeM darvor iuu iln'e Behausung nach Soltwedel ii1crsc1licken, Nach illl'cn Absterben a1ler, soll es meiner Frawen bleiben, vnd vf derseU)cn Todt zu deu Stillemms geleget werden.
111. Georgio Stmllpeelen gehe ich llleinen besten Rock mit .Mardern V.Illult (10 Cl' Kiinfftig in Doctorem promovll'en wm'de, soll iIun meine HaussFraw 50 Rthh'.
Z1.Ull Doctol'at Pahruebel' zu einem geschenk entrichten lassen,
1) Bedeutet nach der alten Schreibwdsc 2t , indem ein und durehstriebell es j. so viel ein Ilall> bedeukt.
Joachim Stamp eel geh ich des Chm'ftil.'sten zu Bl'illldewHU'gk co nh'afei.
Nicolao Stampeelu Joac1rims 80hnn, mein e n Puten, gehe ich m einen gttlde neu Zall5tockcl', Vlllldt sobaldt e in Stipcudhun vorhanden Boll er ZtUll CI'steu dal'mit pl'ovidiret wCl'dou.
Meinen Vettel' Geol'g Gel'icken BUl'gel'meis tcl' Niclas S • .Solm gebe "ich meille u Sal>hicr Ring negst d e n hes ten, nehs t ZWCll halben POl'tUgalÜSC1·1l.
Jungrel' ßtll'bareu Stampels, vormache ich <lenu Saphiel' Ring, welchen ich von mein e n Vater se: ererbet, Vnndt s oll ilH' meine HaussFl'aw, wenn sie sich vel'heü·;:lthen wUl'{lc, 50 Rthh', ZUCl' V Ol'hesscl'ung ilu' cs Bl'ilutschatzes itm ihren Bl'l\utstul Pahl'uc))cl' geben.
Hel'nu Nicolao Binden, gebe ich meinen besten Saphicl', so ich vom Horn Cantzlel' bekommen.
HerD Caspal' Gm'zell gebe ich den 8a1>hi. e r, so ich VOIID Nloritz Lentckcll s. crkaufft.
Mein PitzsclÜl: Vlllldt audcre uebrige Ringe, s ambt <leu Uhrwcrcken, vnlldt allen mllme n Kleidern, Röcken m-a Miintebl, soll Ni colau s Gerickc mein Vettel' b e halte n, Do e r auch Kiinfftig in l\lagistratuffi odor Do ctorc m lll'omovil' e n 1V'lu-de, soll e n ibmo die Vncostell, so vf die gantze promotion gehen, aus meiner Erbschafft, VOlln meiner Haussfrawen gereichet vnndt gevolget w er den.
Mol'itz Bussen l ehrir c Ich zeit seines Lebens m eine dr ey 8tiicke Landes bey SChrOhOl'ff s o jtilu-!ich 4 Rthll'. 18 ggr. zinss geben, po st obitum 'l,"psius, sollen gem elte Stück Landes m einer Haussfrawen , vf ilu' LebeIl bl eiJ) e n vlludt nach ihren Ahstel'l>en, m einen verol'(lenteu Stipcndii s accrc sc n' e n, Ich gelle ihm.e auell zween halbe POl'tugaUisel' me iner dal)ey zugedcneken
Hanss Bus s en, bescheide ich uah meiner Frawell Abste rben, meinen Garten 01' Selu'ottorrer TllOl', del'ogestalt, vndt mit dieseL' flu s b:uecklichen Conmtioll, das Cl' deuselb e n vi' einen crbzins jährlich · flUr Martini, viel' vnlldt Zwantzigk Thalel' dal'von vf S l\fichaelis zugeben, haben vndt behalten, Auch vf seine Kinder pro codc"" canone so lange als seine Stamb weln'et ])l'ingen s oU, ·,"Yawl Cl' "lbel' Keine Kmder vorlassen, oder mese U) e VOl'stOl'ben, oder sein Stamb s onsten erloschen w\u-<1e, Soll nach semem o(ler l\fithemelten Ab s t e rben, der Garte vfs Teu e r s t e vorkaufft J vundt das Geldt d en Stipendiis zum Besten angelegt werden.
Jacol lo Bus sen , gelle ich die 50 H, aUll Hoppen Hause, " nudt Hel'tzogk Heinrichs zue Bl'uunschweigk cOlltrafey.
Was ich nuhn inu diesen meinen Testament vndt letzten Willen, vnndt was ich tüulo 'vd univel'sali vorla sse n, darin soll dlu'chaus Keine T ,'ebcllianica Falcidia, oder (lmlßl.' AbkÜl'tZ lW g statt habon , Allcl'maaSSCll ich T I'cbellianicwn Falcidiam" vmlt alle audere Abkiirtzullg hiel'mit austl'uecklich 1)cstcl' und ])Cstcllwgstel' weise pl.'olribil.'c lUl<.l verbiete, nlles sub lJOClUl pn'vat"ionis Ttcl'cdilalis cl legali l·cspecl-ive.
Zu recht e n welt wahrhafftigen Testamentm'iell Vlllult ExecutOl'll dieses nos letzten 'VillCllS , ordne lmd. setze ich die EIll'wiir(uge, Edl e, Eln'uveste, hocl1 Vlllldt wohlgelahl.'te, #)
Und gebe ihnen s amht und sonde rli ch hiermit volllwlll.ne Macht vndt gewalt , di esen meinen letzten nach ihren hes ten VCl'lll u egen, yJs vleissigste vudt tJ·culichste zu exequil'en, VlUldt zuu ol'ichten, Wie sich solches zu Rechte e ignet vundt gebuel' et, dienstlichs Vleisses hittend, Sie wollen die se Muehe guetwillig vf s ich nehmen, vuudt .die grosse Bel ohmmg von Gott den Alhneehtigen gewel'tigJ{ sein, Hiermit will Ich vf di essmalu mein Testament in n Gottes nahmen beschlossen llaben.
Zu meIn' er Uhrlumdt Vlllld Ze u gniss , 11a])e ich diess mein Testament mit eigener Hand Vlltel'sc hl'ieben , auch mit meinen gewöhnlichen Pitzscha fft versiegelt ete.
Ich Nicolaus Synd: Bekenllc llocJnnahls mit dicser meiner eigenen Hanat, da s dies s mein Testament vndt letzter "Will ist ete.
Ich 111. Paullus Gallns, der Kirchen S. Nicolai zu JuterlJoeok Pfarrer , Bekenne mit diesel' meiner eignen HandtSclu·ifft das yf Erfordel'ulll:> vulult bitte des E brcnucstell Ael1tharen lUul Hoehgelahrtell, Herrn Nicolai Gm'icken, eines Hochehrwlirdigcll DomcapitteIs des löbli chen Primat 'lUHl ErtzStiEfts zu l\1agdebul'gk wollverol'chteten Syndici, Ich ihr Ehl'envfgcricl1tes Testament, als ein Gezeuge, heigewohnet, v nudt nehen mulern Zeugen VJUuIt Notm'i en vlltel'sclu'ieben vmIt dnsselbe mit Vftl'uk(L. S.) kung meines Pizschaffts 1>ecl'efftige t ha1Jc. Geschehen (lell 27stell Novemln'i s Ao CJll'isti 1607.
' ) Sind in, T C_'1tamc n lc ni el li 'HlSgcfiihrl, so", !crn ist einc Liickc I:"ci> lic Lcn,
IGh Chl'is toph Gl'öbitz det' Zeit ßlu'gel'meistel' zu JuterJJoeck, Bekenne wass hievol'hcl'o geschl'ie])cn i st mit diesel' meiner eignen Handt Vlldt gewöhnlichen Pizschafft. (L. S.)
Das diesen also wie obsteIlet , Bekenne ich Johallll Gotstei g der Zeit verordnetel' AmLtscIU'cwcl' zu Jutel'l)oeck mit meiner eihruell Hmult vndt Siegel Actum ut supra.
ELellCl'lllaSSCll ])CkClme ich CaS!Hu' Lauge BUl'gcl'meistcl' zu JutCl')weck, das diess alles vOl'gescln'iebeucl' gestal t ergangen, Ao ct die ut supra.
EbellCl'maSSCll Bekenne icb M. Balthnsal' Sclu'onuw ßm'g: 'was V01'(L. S ) (L. S.) geseln'ieben, mit mei.llCl' Ha ndt "udt Siegel (L. S.)
Ich Heinri ch Hagen, Bekenne mit diesel' meiner eignen Hamltscbrifft, da s dieses alles was lriebevOl'll fleseln·j orlen, volstcndigk "l'1l1ldt crefftigk volnzogen ist, in <.10 et die ut supra,
Icb ValeutDms Pilichen StadtSchreiTJer zu JutcrJ)oeck, 'hekenne mit diesel' meiner H,llldSchl'ifft, das ich neJJen anderll vOl'gemelten Zeugen, vf (L. S.) des Herru Testntol'is Bitt, diess sein Testmnent, vmJ) Zeuguus willen vuterseln'iehen vJUldt mein gewöhnlich Pizschafft vfgetruckt, Ao et die ut supra, (L, S, )
Dass diese Copy mitt dem rechten wahren Odhrinalc -des Ehl'enuestell vnd hoehgelarten Herrn Nicolai Gel'igeken, \"'eihmdt Eines Hoc1nvlirdigen Dom Capittels zu l\1agdehm>gk SYllilici sehligell Testaments, mit Fleiss collatiouil't vidimil't vnil ausculfu,t, vud demselJlcu da vC l'ho im veJ'bum, gleic11stimnrig befund en worden, -hezeuge leb Petrns Schulze auss Römx Kays. Maytt. Macht vnu Gewal t oHenJ)al'el' Notal'ius, vnd ]1<IJ)e llie]lt allein mich alhier TJCsondel'n auch Iglich Blatt, ·del'cr Zwolffe sQin mit meinen Tauft vnd Zlmahmen vlltersel11'ieben. DilZU SOll(lth'lich l'equiril'et und geJ)cten.
Pe lrll S Schnl::;c N. mnnuPPr;:t
Dass vOl'gesatztes uehenst jedes Blats Untel'soln.'ifft, meines seel. Vaters Ern Peh'i Schulzen, gewesenen Amhtmillllls zu Altenhausen eigelldtliche Handt vndt Soln.'jfftCll, solches wu'd Zlll' Stom- der Wahrheit, zumahle dieselbe zu voller Genüge mh· helwnt, 'lwter meiner als seines Solmes Handt lUldt Sihrul bestcl'cket, Hcddcnssleben deu 26stcn Febl'uoo.'ü Ao 1654
(L. S.) Matl lLiass Schulze ruPP'ia Bürge,' dasclust.
Solches wirdt auch VOll :rn:U' seillen Sohne, deI' ich seine Handt vundt Seln-ifften genugsaml) l'Ccoguosciret zu Behuff der Walll'heit beIu·cfftiget. l-letlclcJlslcben den 26stCll Fe bl'ual'll Ao 1654.
(L. S.) Paul Sclmlt;;c IDllP. ,. ßUrgcr hicsclbst.
No. 2.
WU' Bm'gomeistel'll wld Rath der Stadt l\fogdeJJUl'gk hiermit f"tir mannigliehen, deme dm'au gelegen, Ull1'kundeu vund bekennen, Demnach Er Sehastianus Gericke zu vnterschiedenen mahlen Uuss zu vel'nelnl1en gegeben, -wie der Weilandt Ehl'envester vnd Hochgelar tel' Herr NicolmlS Gerickc E. HocllEhrwül'digen Dohm Capituls zue Magdebm'gk gewesenel' Synwcus vor Jahren, bey <liesel' StadtCünuneroy zwey Tausent Tbaler' Capital beleget hütte, so jiHll.'l:ich Ein lImlael't Thnlel' Zinss gegc]) ell, , vllnd vI di e studierende Jugend, vermöge eines VOll Ilune, Renn Syudico, auf-gerichteten Testamenti verweudet werden müssen, die die Zinsen auch fast biss an dieser guten Staut grewlichen vudt 11lutigen ErobeJ'llllg I: in welcher auch ilie Distl'ibutol'es vllud EXCClltOl'CS Testamenti vmb die Ol'igill nl Versclll'eilmng vund andere Documenta ,Kollunen: 1 l'ichtig ahgegeben wOl'den, dahel'o gebeten, "Ivie Ilune, aIss jetziger Zeit Testamelltnrio vnnd von der sümptlichell Gerickenschcn Familia Gevollmüchtigtell, wo ' nicht mit Au ssreiOhUllg einel' neuen Ol>ligation dennoch mit einer Recognitioll der vo rmals s alhier bey hiesigen Ratlle , l)clegter Summen behiilITlich erscl1eillcu möchten j 'Vanu dmm melubesagter .iUandntal'ius sich aussh'ücklich neLst diesem dahin el'klel'et, so woll vor sich, als VOl' die gesmn1>te Anvcrwamltcu der Gerickenschen
F reUlld sc hafft in Snlzwedell, oder and el'ssw o, da ss , w e il sie nicht wussten, wo die vor di esem aussgestellete Rathsobligatio in ol'i:,r:inali ' geblieben, sondern, do . s i e kiinftig wie d e r h el'fiil' , oder ans Tagelicht kommen solte, 1'I010he annulUrct , cassi:l'e t vnut getödtet sei n sülte, Al s lw. be n WÜ' sei n em petito d efe.d r e t, v ndt tIm en Ihme, di eses AttestattlDl mittheilcn, also vndt (let'gestalt, dass El' nicht allein, i l1 diesel' Testaments - Sac h e sein en F leis s so}Ucitamlo z ur Gnii ge e rwi ese n, so ndel'll auch so vie l beybl'ucht, da ss die F01' del'lUlg der ohullgel'egtell. ZweytnusclHl Thuler mmmehl' f lir richtig e rkannt vml ges tand e n wirdt, Jedoch, aa ss im Fall einer oder der umlet' , wer der auch sein mö chte, s o iu s k iiufftige die alte obliga tio n n ' ied el' pl'oducll.'en, v ud darauf wieder Un s od l Ulse r e Nac Wwmme ll ilm Studtl'egllnent vn(1 Raths Cammel'ey, lll' ae t en s ion oder :Forderuug austellen wo lte, die ges ambte Gel'ckensch en E rhen , nlssdalln, z ue we l c h er Zeit es nu ch iiJJe r kurtz oder lang selll mö cht e, vf er ste Vll se re d enllll ciation "I'lllHl ihr e Un coste n vnss verh:etell, VOll tI ero AllSpl'iich e vuss libe r il'en , e ntJJilld en vnat allez eit sclul<lel oss halten solle n vnd wolle n , UIn'kulldlich i s t di eses s ub s igitlo Calnm'(tc pJ'O ihm e vff sein bitten au ssgel'i cht et vllud zuges teIlet , ,,",ordcn, Gesc heh e n in Magdcbw·gl.:, d eu 1sten Se ptclll bris AmlO SechsszeheIl H Ulld e rt Ne un vundt yj e rzigk,
(L S.) 6cm'g Kuhlewcin HUlpp. llominc
(L. S
.)
Dass <HI S Siebenzehen Blütt be st eh e nd e Ahschrifftell und zwa r die mit No . 1. h eze ichn e t e mit dem \' on dem Not m'io Pe tro Sclw ll..::;cn vidimirten Test(uncnte de s ' gewese nen DOlll- capitulal'i schen Syndici zu Mfl gdehurg Nico lai
GeJ'i!..·cn , und darunt er befindl origillal a ttes tat 1I1auhias u nd Paul S cltu,llzen , die sub No. 2, nbel' mit d el' origiuul r e coguitiou uml r es p. flttestato des Magistats d er Stadt l\iugdcbm'g üher die Hll du s Ge l'icks ch e Tes tament schulilige 2000 RtWl'. Capitul i n nllen V Oll ' ;V or t zu W ort gleichlautend sey, solc hes wu'u , nachdem so wohl uas b e mmte Ge l'icksche Tes tam en t in vidimala copia, uls di e l'ecognitioll 3
des Magistrats in odgiuali mir pr.oducu·et, lWd mit gegenwärtigen Abscw.'ifften von . mir . collationn..et worde.n, Wlter vorgedrucktem Regierungs - Insiegel des Hertzogtlmms l\fagdeburg und meiner des Pl'otonotal"ii Ulltel'schrifft, hierdurch attestiret.
Magdebm'g, den 3tell JlWY t 749.
J. Jr. G roll e.
Drittel' .Jlbsclmitt.
Ursprüngliches Vermögen - erlittene . Verlnste - jetziges Ve rmögen der Stift,mg.
I. Ur8p1 ',imglicltes r ermögen.
Nicolaus Ge'I'cken hatte schon im Jahre 1603 ein ge nau es Vcrzcic1miss seines Vermögens angefertigt, (Jas den T itel führte : E7'bJ'cgistC'1' und VCl'zeiclmiss aller lIIeiner Aecke'J' > K(yJ7lpäcltte und Geldzinsen aucll Ausgabe an Lell1l.s:insc7I. Dieses Erbregistcr ward bei der am 24sten Septemb e r 1610 durcb einen Notar aufgenommen en Inventur de s Nac1 tl asses zum Gl'u l1 dc gelegt. Das des Inventariums ist verloren gegangen, lmd nur unter dem 10. Juli 1692 viqimirte Ab schr,ift de sselben findet sich bei den Das folgende is t ein summariscl1Cr Auszu g aus die se m Inventarium. Nach die se m war rur di e milde St iftun g bestimmt
1) An Kapital 6500 Rthlr., davon tru ge n di e Zinsc n)äbrlicb
2) Gärten und Garte n ackcr, oie jährlich an Zins eint.rugen
360 Rtllir. " • 0111 75 "
3) Mehrere Hufen Ackcr i.n 'oer Nä he oer Stadt l\lllgdcblll'g in verschiedenen , Feldem ge lege n trugen jährlicll Pacht. • " 5 W spJ. 3 Schill. Waizen
4) Aus _ einzeblen Hufen mehrerer im l\Iagdeburgischen gelegenen Dörfer Kor npä cJlte nach vcrschiedenen Sätzen zn dem Gesammtbetl'age vo n 17 " 16t " Imd 2 " "
5) Eille Wi ese bei Eadehen tru g jährlich " Roggen 5 Rtlilr.
Summa 440Rtlllr. baal' u. 22Wspl. 19-iSchffi. Waizt:D u. 2Wspl. Roggen jäl.lI'licJl, Ictz teres nach altem l\Iagdeburger Gemäss.
II. Erlittene Ye"zu.sle.
Von die se m ursprün glich cn Ve rm ögen g ing nach und nach l\Icllreres ve rlorc n. Hier nur eine swnmrui sche Angabe, so weit di e noch vorhandenen Nachrichten reichen. Der folgende Absc hnitt wird Eilliges specieller nachweise n.
1. Au Kapitalien.
Di e Kupitalicn wa r e n be i den Städ te n Mn gdeblu"g und Ha lle und auf e inigen adlige n G üte rn zi us bar beleg t. Von die sen Wl mle n 4500 Rthlr. thei ls be i Regulinw g des Schuld e nwcscllS der Stiid tc und Güt e r gestriche n ode r fiel en aus, theil s (lurch di e ersten A dmiu istmto r cll nülhi ge r und gerweise ve r ausgabt. Ausscl'clcm w ur de Hi ns ichts <l es e in zige n n och ge rettete n K a pita l s vo n 2000 ,J1 bei der Stadt l\1agdeburg höh e ren Orts fes tgesetzt, dass es a ls ein ciscl'llCs nie zu kii.nili gc IHl cs K a pit a l bet r ach tet um1 lUU' mi t 2 proC. j ä hrli c h v erzinset we rd en so llte Demna ch kommen statt 360 Rtblr. j iihrlich nur 40 Blhlr e in , mithin ve rlor die Stiftun g d n d lu'eh an j ii hl'li chc n Zinse n 320 Rl hl
2. Au liege nden Gr iind en.
1) E in SlÜck AckCl', nng'efiHu ' 1 1\'l01' ge n , g I' OSS, h inter de r S chrod e , das von dCIH G ouvcl'Ilcur vo n i\Iagcl elmr g 1681 cl c fac to weggenom men u nd zu SC illClll Ga r te n ges clliage ll wa r d. Nac h l anger Bescluvel' defülll1.m g erh ielt di e Stiftun g elllllich 3D TI t hk. dafiil' v c r gii!.i g t.
2) S Mor ge n b e i K loste r Ber ge, die b e i All lcg u!!!; der S(erascha nze in (li c l"c" tun gswc rk e gezoge n wurden,
3) E in MO I'ge n bei d er Seln'o de , <l e l' e henfal l<;. zur .Festung gezogen wa rd, .1) Ein . MOI"gen, d eI' Ga r te n im Gnmde genmmt, gleic h f:l ll" zn r Ste rll sc hanz e ge nom men.
F ür di ese un te r 2 """: 4, n ä he r b ezeich nete Acc!.::er wanl erst im Vcbmur 1755 vo m Staatc e ine Ve r giiti gun g gezah lt , iml e m d ie Stiftung , 'o n deli durch König Fl'iedrich (I. G I'. n ngc\\"ies c;ne n 10000 BIlll!'. z u ihrem 'l' heil im Gan ze n e rl liclt 154 Ht hh', 21 Ggl', D iese Ve l'gütigu ng wa r abei· kein Aeqn.iva l el1t, da ei n e g ro sse ' .Meng e vo n Un k oste n , die dureh diese EnfSc h iüliguuglSfonle"ung etc h er vol' g in gell, fast lias 'ga n ze Kil l>i tal wegmilm l De I' Gesa mm tve rlu st an liege nd en G riin den b e! rii :;t demn ach Ill\1o rge n Acker g anz 'in dei' Ni ihe der Staflt l\fa g d ebm'!?;.
3, An Kornpiicht clI,
1) Da nach fIel' Z e r stö run g l\la gde bw'gS Sta ll t un d umlie ge nde Dörfe l' nur er s t a llmiihlig ' wi eder nufgeb.:m et Imd bevölke rt w ur lIe n , lind fla ZlII' Aus mitt elUll g d e r Pächte a ll e Beweismittel fe hlte n , so be nut zte n fl ies die ' Cellsitc ll , um · skh mehl' olle r weni ge r VO ll lIer Pacht zu ' be fre ien, Auf di ese Weis e gingen 2 Wspl ; 7 Schill. Metze n W aize l\ und 14 S dl ffl; ' IO } jl(elze n Ro gge n "'. l\1a gde b Ge lll iiss jii11rli eh ve rlorc n
2) Nicolaus G h attc in Re ine m Tes tament sein e!' Stiefinnttc r (ul di.es v il ae 6 Schfil \ Vaizeil 110 (1 9 Schill , Ro gge ll l>ac ht jlilul ich üb e J' wieRell, die nach ihr em To de deI' Sti ftu n g so lll c n; sie kam en a be r n icht z um Stiftun gsve nn{"\gen
3) Ei n e n n och bedeu te ndem Verl ust nn ihrc r KOl"lleinnahmc e rli tt die Stift.nn g durch di e Chul'fiirstlicll c V c r o rdnun g VO ll 1686, wodurch li as Contl' ilmtio n swcsell im l\I"b'llc b,l! l' g is che n eilIgerichtet und festgesetzt wurd e : dass den l) neht cellsiten in l\Ia gac b ul'g (ler v ier te The il ih re r Piic h tc e l'l asse n we rd en so ll te, weiLll sie die selben ni cht nn m t/c l' olle!' 1Il':sprii.ng lich ge istli c h e Güte r zu e ntrich te n h äften. D alltll'ch ve rl or die Stiftun g oh ne Scllade ne rsatz 4 lVs pl. · 4 Scliffi. 14 Me tze n Wai ze n und 6 Schill, 12 Me tzen Roggen l'tln g dc b , Gelllü"s jährlich,
2l
Der Gcsammtvcl'lus t an Pächtcll beU'II!;' (lcmnach bi.s hi e hc r jälu'lich 6 Wis pcl 18 Scheffel lO t Metze il Waiz cn, 1 W 51)1. 6 Schfll, Gt l\1'ctzcn Roggen l\IagdelJ . Gcmäss . Diese von de m 1Il'. s plii.ngliche n Einnahmcbct mg ll er 17 '""s pl. 16 Schffi. 8 Metzen \V nizcll') lI ml 2 \ Vs pl. Rog ge n su btmhirt, w ürd en ei nen Rest. VO ll 10 Wspl. 21 Schfll. 13t Metze W aizc n lind 17 SchOt 9 t Metze Roggen er geben n ach altem l\Iagtle bUl'gc l' Gc miiss, ode r uach P l' e us s ischclll Gemiiss; -' in dem 7 alte l\Iagdebul'gcr Scheffel gleich s ind 6 ' Preussiscbcn S cheffeln , 9 Wspl. 8 Schffi. 6f Met ze n \Vaizell lUl d 15 Schffi. 1+ Metze n Roggen Preuss. Gemi iss. Stntt de sse n aber finden sich " in (J en ält esten noch vorhande nen R cchmI1l ge n vom J:lhl' c 1714 l1lul 1721 11111' 8 \VSl)t 7lYlelz \V a izc n tU td 1 \Vs pl. 6 Schill. 3 Metzen Rogge n ; in den Rechnun gen von li3 8 b is 1748 a be r 8 W spl: 20 Schill 6f Metz ' Vai ze n lUul 1 'VEIIl. 6 Schill. S Metzen Ro gge n ve r e inn ah mt, s o dass aL,>o vo n' einigen Cc n s itc n Roggen statt 'Waizc n 'gegeben is t. Im J a lu'e 1748 wa r d , einigen Ce ns iten nnc11 gewiesell , dass s ie z n we ni g entric htete n , wod urch s ich die Ein nahme tun 1 Schill. , 7f Metzell \Vaize n verme hr te , und s o is t die KOl'lle inn ahme bi -,? auf dc n he uti ge n Tug geblie be n , so dass s eit 1748 jährlich entr ichtet s ind Wa izcll: S W spl. 21 Schill. 14+l\[ctzP' l1 ; U og'1!.'e n: 1 W s pl. 6 S cllffi. S l\le! zen.
De r Gesa'mmtverl us t a n Päebten läss t s ic h j etzt lestsetze n. Das w's prün gli che Pa chtfjllUIInun betnig n ac h dem OiJigc ll, 17. 'Vs pl. 16 Schfll. S Metze n Waizen un d 2 ' Vs p l. Rogge n l\1ngile b. Gemiiss, oller 15 W spl. 3.8chfil. 13t l\1ctzc n Waizcn lind 1 W s pl. 17 Schfl l. 2-} Pl'CllSS. Ge miiss. Die j etz ige E illnahme bct l'iigt na eh tlem Obi gen in !11'e llss. Ge mü ss : S \V s pl. 21 Schill. 14+ i\I etze n Wnize n mltl 1 W s pl. 6 Schill. S Met,z !logge n; a l so Ve rlust : 6 W s pl. I) Schm. 15+ .Metz. Waizen und 10 Schill. 10+ l\J etze u Ho gge n j äh r lic h -I. A ll DoculUeu(cn, ActciI uml Büc heru,
Nach de m Testam ente s oJl te die fü L ' di e {l a mali ge n Zeite n ausgez e iclulete Eibliothek d,es Syndikus zu m Gebrauch für die erhal te n wenl cn ; s ie wanl aber bei (ler Zers tö run g MagdelJ urgs am 10. Ma i 1631 ein Ua ub der F l mnme n. Eben s o ging dCl' g r üss te Theil der Origi nal- Documentc, a us de nen die A ns prücIlC der Familie bewiese n wer de n k Ol Ulteu , grosse n theils verl o ren, imle m sie ve run tre uet wu r dcll, wori ibcl' im folgcnde n Abschnitt etwas Nä her es . Auch .in den folge nde n Ze ilen s ind sehr viel Actcn lUH1 Ue chnun gc n ve rl ore n gega ngen, wns um so ine h r z u bedau ern iM" d a so viele w ich t ig'e Nachrichten, die StiftlUl g bet r effend , ve rm isst wcr den. Dies e Vedll ste WIU'de n hel'beig;efiihrt {heils durch die se hr ged uge Aulinerks mnk e it, welche e inige Adm in istr atore n, in de r en Hitnde n die Registratu r bis a uf Phil ipp W'ilhelm Gerckens Pa tronat blieb, den Papiere n th oils durch die "tI e r "indem n ach dcm· 'r olle e in es P atr o ns ni cht sofo r t sich in de n Bes il,z de r Act ell setzte, the ils auch dm'ch den hüufi ge n 'Vechsel des Patro nats , mit dcl' oft ei.nget re tenen Or ts vcrilnderung dc sselbc n.
5, Au gesam me lten Bcst:iudcD.
Di e Zahl der S!ipclHlinten ab er konnte nntiirlich Anfan gs nur ge rin g s ein , uil a es nlllSs teu :oich tllljHhrllch beträch tli c he Uehe rs ehüsse ergcben, woraus nach lind na ch -die bedeute nd en zi ns bar
,) D ie oL>cn 3 , I, 3. al,. Acker!,acht in An sah; gebrnchten 5 Ws!, !. 3 Schm. Weiz e n blei ben bier unheriicks ichtigt, \\' e il Korna bgnbc in Gc ld l' ucht nMvandclt ist.
belegte n Kapitalien hervorgingen. Da iluless b is zur Mitte de s vorigen .TahrluUluerts der jedesmalige Patron nicht darauf hi elt, da ss alljährlich Rcchßllllg gelegt mm]; 11ie Administratoren anell grossentllCils dies zu tllUn tlllterli esSc ll ; so dass erst nach deren Tode von den ErbeIl derselben Rechnung gefo rdert ward: so fanclen sich bei dem Abschluss der Rcchmmg häufige Defcctc, WQdtu'eh die Stiftung zu allen Zeiten cmpfindlic1lC VCl')uste erlitt. B is z um Jahre 1733 lässt sic h dm'· über nich ts Specicllcs mehr na c hweise n , da die Ucc1 mun ge n bis {hlhin fehlen; ,aber aus einzelneIl Notize n lässt sic h schlicsscn, (lass auf diese Art bcdcittendc Sununcn 'verloren gi n ge n. Von 1738 an lasse n siCb fo lgende Vcduste nachwei se n:
1) Im Jahre 1763 gingen bei der Beutletion (Ier schlech ten l\1ünzsorten nach (Ien Rechnungen verloren 782 Rt hlr 15 GI'. 5 I)f.
2) Während (Icr AUministration des Ca nonicu s Joll. J.'r. Gercken 1763 - 1771 bUsste die Stiftung ein 1034 Rthlr. 10 G I'. 7t Pf. inc1. 671 Rthlr. Go ld.
3) W ähren d der Jllstizmth Pli. fV. Gercken Patron war, wurde de r jccl esmali ge Bestand baal' an ihn eingesandt. Uebe r di e Verwendung mehrerer Kupitnlien find e n s ieh die Nnchweisllllgell in den RechuUllgen, a nd er e k ommen nicht wieder zu m Vorschein, und die Familie versäumte es, be i Regulirung des Nachlasses cleSSeU.leil di ese Ge lder zur zn bringen. Die dadurch verursachten Verluste betragen 782 RtlJll'. 16 Gr. 10 Pr. incl. 302 Rthlr. 16 GI' Gol d.
4. Während der Administration des Ass. Gcrcken erlitt das Slipendium einen Verlust von 62ti6Hthlr. 13 Sgr 10 Pf.
Die Summe dieser Verluste an haare m GcltIe von 1738 bis 1819 beträgt denmach 88;:)6 Rlhlr.
7 Sg r. 3 Pf. incl. 973 Hthlr. 20 8gl'. Gold.
AllS cliesem Allen ergicbt sicb folgendes Resultat der Verlilste:
1) An Kapita lvermögen 4500 Hthlr. oie 2000 lltlllr., die nur 2 lll'OC, trage n , nicht mitgereclmet,
2) 11 Morgen Acker ganz in ti e r Nii h e von l\fagdeburg.
3) 6 Wsp1. 5 Schm. 5+ Metzen Waizen und 10 Schfll. 10f Metzen Roggen jährliche Pacht.
4) Sämmtliche Odginal-Docmncntc, di e ga nze B ibliothek lwd eine se hr beträchtliche Anzahl AcleD,
5) An haarem Gelde vo n 1733-1819 8856 Uthlr. 7 Sgr. 3 Pf. - Dies beträgt einen Knpitnlwerth von 24 bis 25000 Rthlr.
lIl. Gegemv;il'tige8 Yel'mögen der Stift'U1lg.
U ngeac htet der gro ssen Verluste ist der Vermögenszustand der Stiftung noc h immer se hr be· deutend und beträg t n ach der RcclulIIng vom Jalu'c 1831:
I ) An Kapitalien 9400 Rthlr. Gold 11 (;50 Rthlr, Cour.
2) Acker- und Wiesenpacht 486" 13 Sgr. 9 Pr.
3) KOrJll)ächte 8 Wspl. 21 Schill. 14-;- l\[ctzcn Waizcn, 1 Wspl. 6 Schill. 8 l\Ietzcn Roggen.
4 ) Schoss 1 Rthh'. 26 Sgr, 3 P r.
. , Vierter oflbsclmitt.
Geschichte der Ve rw altlUlg der Stifttmg . E1'ste Periode.
Vorn To de des Stifters hi s auf Scbastiao Gcrckcn16 10 - 1647.
Nac h dem Testamente des Stifters so Ute die Gattin desselbe n ad dies vitae sämmtliche Zin. se n und Komp äc htc behalte n. Ob s ie s ich glei ch 161 3 wieder verheirathete, so genoss s ie doch sUmm tl iehe Einkü nft e b is Z Il ihrem Tode, der den 30. J an uar 1621 en olgte. · Als T es tame ntari en, • deren Na me n im T es tam ente auszufüllen der verstorbene SY.Jldicus unt e rl assen h atte , w urden unter de m 9. l\Iärz 1611, von de m Adm in istrator des Erzstiftcs MQGdebutg, Nicolaus Binde C an onicus Ulld nachher Deco.nus des Collegiatstiftes Petri et Puuli., dessen Bw'genllcister zu Salzwedel, mit de r rutestcn Sehwester vo n Jolul1llle8 G , Vaters des Stifters, Bm'bqra 'Vcrhe irathet war, ,md Nicolaus G fJJ'c ken 3 Joaehims Sohn, Vicarius be i dem Stift Sebastia n lUld nac1ib er Frühprediger an de n Kirchen Sebastian und Nicolai, b es täti g t. Als Patron wird GcmiJ Gercken Kaufmann in Snlzwe d el ge n a nnt. " Er war der Sohn ' voil Nicol aus G. Oh e ims des Tes tators E ines b esondel'D Ad ministrators 'gesc1ueht keiner Erwähnung und sch eint es, als we nll d er Tes tamentarius ' Nicolaus G. die Adm inistration zugl eich gef'lilu·t" hab e, - oder v ielmehr, driss gar keiTie Verwaltung ' Statt fand, . indem ·a usdrücklich bemerkt wird, dass Nicolaus G. g ar k e in e Stipe ndi e n ' nusg eza blt hat. Als··Ursa c11en wel'den angegeben: di e · im l\Iagdeburg isch e n wegen de r leichte n Kupfermünze ' ausgebrochene Empöllwg, d ie g r osse Theuru ng in l\fagde burg und ·di e Grli uel des SOjührigell ' Kri eges , ' Die am 10.1\I0.i 1631 'crfolgte ' Zerstörung l\Iagdcburgs brachte ' natürlich .Alles in di e g rö sste V e rwirrung, Die g:i nze Bibliothek. ,yard cin Raub der F lammen, e ben 60 e in gl'OSSCl' The i! der Documente. Der ·T estame ntar ius Nicolaus Gm'cken - des 'festament. Nicolaus Binde geschi eht · gar keiner lveifern - "brächte zwar e inen Sack. mit Docume n ten und Papier e n n ach Kalbe an ' .der Saale und depoirlrte s ie in de r dortigen Kirche, ger ieth ' a bel' selbst in Oestreichische Gefangensc1laft. Seille Lage War traurig , von de n rohen Sold a te n ' ward e r von Ort z n Ort -fortgeschleppt Um s ieb' zu iüscn, v e rkaufte er' zn Eisleben rui' d e n dortige n t HUfen ACker bei Gross -l\1ülilinge n, die dem Tesiament ' gehörten. K a nm me i:k te ' der geld g ie ri ge Oestreichische
Obcrst, das s Nie G noch Gel d hcrb cizli schuffcll im Stnnde sei, als er un geac htet dcr gele istete n Zahlung ihn nicht e urliess, ilm noch n\Clu' von ihm zu e rp ressen. Al s tlics fm chtlos zu sei n schien, liess e r zu El'fUl't um den un glücklichen 1)l'cdi get· ei nen Kreis von Soldaten sc hlic sse n und ihm ankündigen, dn ss er ersch osscn we rd cn so ll te Iu diesel' verzweiflungsvolle n La ge ve rsetzte Cl' eine Obligation übcr 4200 RthJr. tm d 600 Goldgulden bei einer ßathspcl'son in El"furt für 3 12 Rthll' tmd e r kaufte dad urch se in e n·eiheit. Bei seinet: Rückkehr f[lila er l\IagdebllJ"g i n Triimnlerll, das }llatte Land von Einwohncrn völlig ent blöss t, die Flurcn "iiste u11(1 tmb este Ut. Dass bei di ese r Lnge der Dinge Nich ts für da s Vermögen der ,stift.tUlg geschc hen konnte, l iegt kl ar a m Tage. De n erstc n Schri tt timt NicolmtS G. uumut" 163D, indem e r tUllcr dem i. JmJi sic h an die Fam ilie nach Salzwede l wa ndt e, ele n zel"liilteten Zus4t1l(l der Stiftu ng s<;llihl crt e dabci bemcrkte, es wcnle Allcs verloren ge hcn, welln niellt ein cl'llstel' Schl'i t.t g-csc hiihc:- Hicrzu abcr bedürfc es eines Vorsclmsses von 500 IhhJr. ; wo lle die Fa mili e tliese n l ei s te n , so h offe er die Ucvcnüen des Stipenditnns Zlt sichel'll, Aber die Schr cckc nsg r iillcl dcs vcrhecrcndcn Kr ieges hattcn a uch Salzwcdcl se In' hart gctroßcn, die Familie kom lte um] woll te sic,h auf,.cin solc hes ' Vllgestück n ieht einlasse n. So lange feimlli che Heere das Land Ilurchzogcn, war k ei n EigC'nlhlilll gesichert, .Tcder daclile zunäch st nur an sc in e und de r Scinigcn Er h altung und a n SicllCrlmg sein er Habe vor den raubenden Horden, an " das Stipendiellvermögcn dachte Nicm and. Dazu kam, dass der Testamentn r ins Nico l. G. l\Iagdeburg verlicss, wtd cine l)rcd ige rs lelle in Lückar nnna lllll, wo cr b ald <l arauf s tarb.
Zweite Pm·iode.
Vcrtli ellste GC)·pl.·CIIS wn die Stifhi,;g lQ47 - 1680.
Kn llm ze igte sic h eine Aussicht ZlUn Fric{len', flß d ie Familie i n Snlzwcdel cl1lstlich darauf da ch te, eilien , tüchti gc n Adm in istr ator . na c h Magtleblll'g zu scllicken, um da s Vcl"l 0l1lC wo mö glich allmähJig wi eder : hcrbeizu sch aficil.· Aber :wo deh MOlill finde n ; {ler · Siell Arbeit aus rein em Pau'iotismus zu ." untc l" zichell' Nc igun g,- " Kroft und A, isdaucl' in sich fiUut e1 Und cl' fand , s ich . endlid i nach "langem vergeblichen S ucben! Naell(le nl mcbrel'c Familicngliedel' in Salzwedcl , die sich soust :\\'o hl dazu · gee ig11c t ,i hätten, den Antl'ag · abgelc hn t hauen, veran la ss te. 'dcr PaU·on der Stiftung Geo r g Gcrcken seinen in Künigs Lerg st utlir endCll ,Soh n Sebflstian (Ja(JIU'c1I , da ss cr und die gailzd Familie ihn au f die g rosse n Verdienste au Ji nerksam mac hte, die Cl' si ell um die Nachkommen und um uie gute Sache. CI'\\,ül"be, (licse selnv iel'i gc Al·bcit zu ' übernehmen Scoastian verlicss sofo rt Königsberg; . kam : am 15. Aug. 104"7 in Salzwcdel on; e rhielt tm {er dem li. September von der Fnmilie die .vollmacht; und r eiscte in j uge ndl ic her über das Herrliche seines Bel'Ufs mif mannigfache n UmW ege n - denn di{l Strassen unsichCl'",",;,," nach l\Iagdcburg, : ,vo cr ;un 20. Oetober anlongte. Schr ecklich ,W:3r der Zusta nd, indem er Magdeb llrg und dic Umgegc nll fan d ! Iu der Stadt hCl'l'schte Hunger un d Not h; , auf dem Lande war Alles wüst · wld öde , "so dass", wie · CI' s ich ausuriickr; "an Wcuer-Zicgc noch Dock, weder Hund noch Katze, g'Cschwe igc lUcnsclJCll zu finden waren, die das ,Land un d l )äehtc entrichte n , ouer auch lIl1l· Nac1 ll"ich te n geLe n komlt cll". ' Pnpicre und Documcnte , fehlten, auf dCl'C ll Gru nd Cl' se ine Nachforscl um gen bälte nn s ldlen k.ünnen Zwa r hllttC ihn die Farnilie a n eincn mit
der sel ben uUl·ch Sch wiigcrschaft· vc rwal}{lten Jolta nn- ' Lintlte , Amt!tverwalte r zn Stn be now be i verwicsen, dcr sic h nd in teri m Iler Verwnltimg nngeJlommcn, ohne jedoch von dcr Fmnilie UllzU :lutodsirt Z II sci li. Scbastian wandtc sich [In ·ihn, theilte ihm llCII l,'umilicll s chlnss mit, !lach ,rel· chem Linthe zum llJitadllli .. islrawl' c ml\lm t wa r. Dieser, lI11 zlI li-ieu eJl (blllit, da ss e r die nSHrpirtc
Administration nich t ::1l1ein ;fiihrcn: 11m1 (lie FOllds w ie bisllc r zu sc inc m Nutze n vc r welHlc n kOllntc (dclln . e l· 'hat nie .Ue cLnung ..VOll seincm Hans hul tc n gelegt), mnchte de m jungen Mann manch erlei Schwierigkeiten, . mHl konnte se ine n :Eigennutz gege n Sebnstinn nicht Letzterer, elltb!össt vo n Allem, wns i1m ll1U' ehlige r mussell auf lIieSptu' leiten · konnte , der VOll dem ganzen Stifumgs. vermögen nichts weiter wllsste, als dass es nus Kapitalien, Aeckel'li und KOrllliächten bes teh e, und e insa h ., Cl' verzehre nur unnütz , sei n Geld, fas ste lIcn Entschluss, ilic Sach e aufzugeben und sic h na ch .8alzwedel ·' zm·iickzuziehen, wo Cl' im November 1647 wieder uukmll. l'Ilit seine!' Abre ise seMen :luch die ' letzte Hofiilllll g ZII schwinden, das StiftungsverUlögell Z I1 r etten, da der Mann, mir den die Familie ihre lcz!e IIoßimn g gcsct"zt ha tte, sic h zurückzog. Die ilUless, iiJ.)(!rzeugt, dass, well n .n och . etwas f,'cl'cttet wcrcJen köu ne, (bs nur (lurch Scbastian mögli ch sei, ller bei e in em hohen Grade von iml c.·el' Kraft, Uneigennützigkeit und Ceniigsumkeit all ein dCIl"Kiilllpf cn un d Entbehrungen, . die das sa ure Geschäftcrfonl er te, gcwac hse n zn schien,. .ga b die Hoifnuil g nicht auf Linthe's Eigennutz, wo r über ma ll in Salzwedel mchrere Beweise sa mm el te, lIud dessen Schritt , in ·alle n Gcrichte n gegen Sebastian ci ne Protestation per Notal'iu llI einlegen l asscn ZI1 wolleIl , r cizte den kraftvollen Jün gling ZlUll ' Viden;tand. Da.<; Zn r eden de r l;umilic kam dazll, welc he r eli giöse Gründe zu Hülfe nahm, und die cingczogene Nachrich t : dass Nicolaus G" er ster 'l'estamcnt.arilL':;, vor IHagdeburgs Belagcl"lUlg ei ne n Sack "oll DoclIllle ute u ild TIriefschaften in Culbe a n S. (kp on irt hatte, e n tschied; und Sebastian e ntsc hloss sic h: "dem illllediehcn Triebc seincs· Gellliith;; zu fol ge n, und sich als 'Vcrk zc ll g der Vorsehung, zu de r en Ehre n tla s 'Verk "ol'zii gli ch gestillet !>ci, zu wie einc· alte Nadu·icht sich Ilus iltiiekr Iil OCI" Absicht, sich lliius Hch ill M gde. burg llietlerzulnssen, . vcrliess Cl" Snlzwedel im Miirz l(j ll S wieder, unu Iwtte uns Gliick: bei lieillc l" Ankullft in ,l'Ifagaeburg. n1.<; Secretai r beim Collegiatstift Sebast.i:m angcstcllt z u werden. Nicht lan ge darauf Wt\ r d cr Allvoknt beim Stadt ge rich t un d Nota.rius 1mblicus . Seine Ve r die ns tc UIll cli e Stiftu li g s intl l !l1s tcrblicJl. Ohne ·ihn wii r e vielleicht. All es \ ' crlol"ell f,·cgangcn. Leide r ist das Hatll)trlocume nt seiHer 1'hätigkci t, ·· das \"on ihm · cig(.mhHllll ig gcfii ln·te 'l'ageLmch verloren geg;1Il2;en Da:isclbe eHt lli elt eine AufzcichHlJllg alles d esse li., was cr ill 'l'estamentsuilgelcgellhciten nn jedem Tng:e - !lila es ve r g in g !licht. .eilll' I· , an dcm nicllt. Hir di eselbe arbeitete - vorg e nommen lUH1 ausgerichtet. Von (len vielfacheIL Verlusten an GUter , Do· cH mente n und ACfen, , die das St11'elulimll zu alle n Zeiten cl"1itten, ist \roM mehl" zu IX'klagen, als der U ntcl'gall g dieses ,DOCllJllCllts des e ise rne n (lei· kriifr.igstell Eucrgic, der bei· s lliclloscstc ll Ausll;\IIer, ' U neigellniitzigkcit 1Il1l1 \\"() ll\it C I" olute· NCUclll"ücksichteu Seil l Leben·t1ai-a1 l:f"yer1l'entlete, mü· dCl' Nac hw clt eine fi·oll1l1lc Z1I crhnltcll. Er /lahm mit ciuc !' elenden ·Wolmung vorlieb lmd le bte kümm erlich, bewies 32 .bltl' hindurcli als Advokat und Nota r ausscL'onlentliche l'bätigkeit und Anstrengun g, UIII 1\111" so viel .:u vcnliell(;ll, als e r ZIU' DeckulI!.) deI betle uteudCll AuslageIl all ]) roccsskostcn, .LclIllSCl"ll(:uenlHgcIl, Hciscko."- ten ck, ucdud'te. Je scltell e t' tul S i\liiuner yon solche l" Uneig"enn iH zizkcil Iwd für eine gllie Vtl]· die ,I
Augen trcfen , je melu' 'verdienen s ie unsre HochachtlUlg und Bewunderung. So longe de r Name Nieolm/s G. gcnmmt wird, darf (leI' von Seuaslirm nich t vergessen WCI'ÜCll.
Doch wi r kehren nach diesen allgemeinen Bcmcrkwlgcn zmiick zu einer mö gli c hst gc<l riin gten Erzälilung de sse n , was Cl' thaI.
Sein crstel' Schritt wal' nicht dazu geeignet, se inen l\Iuth zu erhö h en. l\1it den schönsten I-I Ofiilll ll gCJl rci sctc Cl' nuch Calbc an .d. S., 11m die dort .von N icolaus G. dellOlurteu Papiere in Empfang zu nellmeu. 'Vic gross mu sste sein Erstaunen und sei n Unw ille sein , hi er VOll dem Prediger Imd dem Küster zu erfahren, dass dcr ' mit ,Documcnten und Papiere n a ngefüllte Sack, 11(1chdem Cl' viele Jalu'c in der Sacristci ge lege n , SCh Oll vo r ge raum e r Zeit von Joh3.1\11 Li njlJe , dcr sich fit!" den Iliiehste n Venvllndlell lIes Testators allsh"Cgcben, abgeholt sei. L inthe, mi den sich nun Scbast ian wandte, leugnete dies nicht, gab aher VOI', alle Papiere mul Doclllllente wären mit se inem Hause in Lenzen; wo Cl' s ie deponirt , ein lhllb (Icr Flammen gewor(lell. ' Doch bald erfuhr Scbas tian , da ss dies mu' e in Vorgeben sei; indem zwei Schwiegersöhne des Linthe häufi g versicherteIl , dass sie verschiedene (las T esta ment bct r eßende Urkunden und Nueluichten in ihre n Hünden llät ten. SebastiallS fernere llemiiltwlgen , diese Papiere zu bekonmlen, sch eite l'ten indess gänzli ch. Es fehlte ihm also j edes . Beweismittel fw: seine AllslJrüche, die . er häUe . machen können. Dazu kum, dass lUlgcaehtct der im Erzstift .Magdcbllrg nach d em 'Ves lphäli scllC ll F rieden ergmigenen obrigkeitlichen Dcfelue : die AusgC\\-andertell soll te n wieder zu ihrem Eige nthtllil zmiickkch. ren, widrigenfalls ihre GrulId;;tücke an andere iiberlassen we rdell sollten, doch nur se hr wen ige vormalige Grundbesitzer sich wieder einfanden. Dic wüstcn Hüle wurde n demnach an Ho lste insche und anllCl'e KolonisteIl , au entlassene Offieiere nnd Soldaten geg'cbe u, die grossentheils naeh abgelaufenen Freijahrcll ihre ,BcsilzlUl gell vel'licssell Jlmen fol gten andere, die es theilweise ebe1l so Illüchtell. Auch wurdell nich t seltell ' -Oll dc n Obrigkeiten Aecke L · von dem ci nen Hof zu einem andern gesc hl agen, was nuf tlie E L'mitiel ung der Tcstamentsreveniiell eine n h emm e nden Einflu ss h atte. Da Se bastia ll sei ne Allslniichc dmch Nichts beweisen konute, so wollte .weh Niemand ihm Pitch te oder Abgaben zugestehen. Daher b enutzte Cl" j ede Gelegenheit, in der Stadt lind auf I1cm Lande E rkundigungen eiuzllf..iehell, wo der SYJldiclIS Nieo Iau s Gerckell Pitc h te u. dgl. zu fo r dern ge habt hiitte, und fand cr nur erst eine, wellll auch lloc h so ge riu ge SPill", so setzte er scin e Naehforsehullgell lillermüdet for t, bis er ans Ziel gelaJlgte. Dabei kam es ihm se hr zu StaUen, dass flic meisten Aeeker, uie der Testator besessen, und VOll denen die Piic hte entrichtet wurden, Le hn e Wllrc n, und da ss die Lchnsher m . die Emellenmg des Lehns lIrg irten, E r lüsete dah e r mit vielen Kosten neue LeImbriefe, hn g die aufgesehwo llenen Erbzillscil ab, b er eisetc nUll die Aemter und Dörfer, und li ess !l:icb durch diese LeImbriefe gerichtlic h in de n Besitz deI' Gl1Illdstücke setze i!. ' Vegen der davon zu entrichtenden Päcbte einigte er sich mit den ßeslüllcrll dcrselben so gut als möglich. Der Verlust, den das Stipendium Iladureh erlitt, ist oben Abschnitt 3. näher llacJlgewic. sell. Auf diese Weise schloss er mit den 34 Censiten, die in 16 Dörfern w ohnen,. in einem Zeitraulli VOll 4 Jahren die llöthigen Contraete ab, und beendigte dadurch gllieklieh uas Geschäft.
Nae h dem Te s tmncnte des Nicolalls G. s ollt e dessen Wi ltwc se ine Schulden aus dem NiesbraucIlC seines Vermögens . deckell. Dies wal' nicht geschehe n und es trat 1652 ein Cred itor mit eine r Fordel"tmg VOll 200 Hthlr. Kapital auf. Dm'eb ricJJte rli ehe Entscheidung wunle das Stipenclium
zm' Erstattu ng des Kapitals, dCI: rückstiilldigen Zinsen, zusammen mit Eill!;chhL,>S (leI' Ko s ten zu 400 Rt hh', vCl'U11beilt. I m Fall nicht sofort Zahlung geleistet wünle, soll,te der Creditol' sic h dmch die Nqtzung vo n zwe i Hufen .·Acker auf dem Stadtfelde bezahlt machen. Nw' 50 Rthh:. konnte Scbast ian aufbringen, so dass Cl' sich gCllöthigt sah, l -,t Hufcn eillstweilen abzutreten. Diese ben bis. Ziml .lulI!: lG95·in fremden Hiilltlcu, IIm1 lllussten erst wieder auf dem \Vegc Rechtens eingelöset werlIeH. Dagege n klagte Sebastian gegen die EI'be n der \Vittwe des Stifter s, erlebte aber deu ' Ausga ng des P rocesses 11icht, indem erst 1681 das Testament theilwe isc für die Verluste ent. schädigt ward.
Bei der Stadt l\fagdc bm'g waren 2000 Rthl... von dem Syn di cus NicolullS G. zins bar belegt, die keine ' Zinscn ' ' trugmi. ' Sehastian ' wandte sich ileshalb a n den Churf'tir stell von llnmdenbllrg , um Vennittelung ;bittellu. ; Es ward ileslia)b 1674 h'\ D essa u ·' cinc Commission zur Uegnlinm g Jes von i\fagdcburg nied er gesetz t. Da.os Hesult.at war, tla ss das hclegte Kapital Hit: gekü nd igt \VerJe n sollte, und da ss die Zinsen von 5 proC. [luf 2 fiir 's Hu udcr t hem ntc rges eLzt wurden
Auf Rogä tz wa r en 1000 Goldgultlcil \lnd allf Angern 8001hhlr. von uem Stifte r zinsbnr belegt. Die dmiibel' Urkunde n wa r en, wie oben niihel" angegeben, von dCIll Prcdige r N icolmLS Gercke ll in Erfurt nil' '312 Rt hlr. verse tzt. Diese eiillwl ösell' Scbastiall.s Crstce Sorge. N WI entspann 'sich "Übe r die se Kllpitnliell eill ko sts pieliger P r ocess, des se Jl Ende Sebastian ebenfall':i nicht Lange naeh s einem 'fode wn r dell in dem Priori.tiitsurtheil bei de Kal> itnliell s o \\'eil zu rück gesetzt, dass sie ganz ausfielen.
Die ,von dein Precligel" Nieol. Gereke n ' llach dem Obigen il1 Eislebcn versetzten 'l- Hufen in :veranlassten .ebenfuJls einen schweren Pr.oeess .bei der GrUflichen Kanzclei in ßarby, weil : dcl' Ackcl' bereits in dcn Händen des w·iUcll· Besitzcl·s. war Auch tlCSsell AtLSgang CJ'lebte SeLastiail nicht. Erst sein Sohn und Nachfolger beendigte ilm durch Vergleich mit bed eutenden Aufopferungen, r <;., .• ,' .•
So lange Seba:stian ,lebte,. wagten: es Neid und l\Iissgun.'it nicht, die"Ve rd ie ll ste de s IlCl"rli'zu vC'rkJeinern: Aber nach seinem ,Tode erwachten aucJl s ie ", wie die s im Ille ns chlichen Leben leideI: inü' zu ' oft pflegt,·, Der ihm gelllachtt: i VQPvmf ,bestand darin) aa ss seine ' 'Rechnungen ! nicht in der 'Form abgefa.osst wäreu, "dass , .sie' gL'ündlich libersehen tln,d beurthcilt werden' könntell, · Abel" Cl" l1f1 tte.' nac h s ciuem eigenen Gestündniss die Administration llur ullter tIer Bedingung iibernommen', kein e Allmillistra!ionsrcehmulg legen zu diil;fell ,. . ;llllU , er h at gcradc durch sein e .. Uelthnullgi;leguug" .: , gleichvicl in welcher Form .. sie gcfasst ist,·. mehr gethnl), als Cl" zu jhull verpflichtet war.. . , Bedenkt man ferner, lUllet" welchen Umständen Cl' .sich der unterzog) ,so, liegt wohl am frage" dass Eigennutz nich t die Triebfeder Hancllungen sein konnte. Ue berclies 'hat Cl: nachgewiesen, dass er in den 32 hllt'eH seiuer Adlllinbtl'lltiOll die S umm e YOll 1020 Uthh'. 17, Ggr ;,nn. Stipcnd!e,ll ' gezaMt b at, e in e ,sulllllle, die untel' ,den U mstä nden bedeutend ge n an nt · 'we rd en k ann, wä hre nd , von 1621 bis , 1647 ,keiu Pfellllig :Ul :Stipcwlialcn gezahlt ward. In den erstell .lahren seiner A(buillist ration ,. I.latte , CI' nutürlichcl'lve is.e 'dUl"challS keine Ei nn a hmc, wo hl abcl"8TOSSe Ausgabe n f'lir ,Lc bnserneuenm ge n , Zo.hhmgeu an Erbzinsen, di e seit 20 und mehr Jahrcli in Uücks talld geblieben, flil" gerichtliche Acckcrnu\\'eisuJlgen, unaufhörliche Proeesse, 4'
Hci:Sekostcn 11. (l g l. Allch ge la n gt.e Cl' wi ihl' cn d sei ne )' g an ze n -Ad mill i.:;tl'at,io n niehl in {len volle n Besitz der E inn a hm e: Ut;l d gesetzt' anell, Cl' hätte · drc a nsehnli ch el l. - Vo r schi Uisc -de r e rs te ll Ja h re, Ilie e r 1lUl' i1urch eine fru ga le Lebe nsa rt , und -·durch un gcstnlll gte .'l' h ätigkcit fn ' sei n em Amte ;.mscha ffe n im Stande Wtli" - von a cI' FmhiHc in Sa lzwe del er hielt ·er 'ni e ei ne n nl u;li UUI' dCll i' ke ': l'ifi g:s tCll Zn,<;c1mss - n ach und 113Ch w iede r ZUl'Ü ckgcllommcn, we r wiinle ilun , 'cr a l'gen "kiin 1 IlCl11 Unel fiIl' a lle s e in e MüllC · 11 1\(1 A rbeit erhielt Cl' kcj u c Ent s chäd igu n g Wahdi ch! es is t nIl seire; es jst der NacJ ll vcU ,P11ich t, 'das ' ·Andenken di cscs' Ues tumuto r s des i Stipcndinms in Ehre n z u halt,cll. E r sta rb im .Jllli 1680. ',' ' , I , ., . ;
Ein cjjui g'c r , Bricf diCSCll Sc!>a.1ian an _ sc in en Bru der !ip dff', 4,! e,r g;\U _ zen Zei t s ci"cr A<Jminist ration war, fin<Jet s ich " och in dCI\ der hier folg';" I\log , <Ja. cr <Jeu Zu mehrere n I;icllt, ' ;'uci, ' 'f,'t, , '. : ',;i!1 ' .' : " " ., ' ,;,
An Hcrrn V[l lcntili GcrickclIS li. "t cllll" Patrono ill Sa lz\\"cdd gCi; chriclJCII
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-Dein nu /ern /lato ' (1. , 5.- J'e brn. ! abge la sse n e.<; , ist mir Zurecht ersc h e mit ' mchren tlnrnuss ' , " nl s besorgcstu b cy· un sc r cr Gnlltze n Frcundschaft · wass ' quall cs, so nd erlic h [l11ch VOll lim. B at h un d Bur gc lll, lUu th cll, als we lc h el' sein c u' !SOh ll " aufl': ac r uni ve l1;: Frmlckfllrt h abc ' lOH1 vor ' sc inern;' so hn ' e in ,sf iv'cmliiul1 bcgchl'Cl'1 j :; leh ' auch n och' 'n ie ' 1'cchnung ab· gel ege!: h ette: " DalleJ'O ' u er J-Ir: Dr ud el' l1'nd Gcfil {ter ' :l\Ieil lcn Solul Seb .' mi t · deiit 3 jährigeil S tipentlio be i Ei llClll E. !"at h allhie r · nicht vc r sc h e b, n och ; di e b eg'e hrte :collatid u demsclbt\n austelle n kOl inte. · lVoraufF .i n ,A n't\\'ol't: ' koullnt ll c n J-IrJl , Urni.1 el' da.<;,<; 'ini :!l', ' enthalt tme jus p atr, Zu un d Keinem a nd ern , dnh er o ihm vo r aml Cnl Zll kommt, sol checollatkllles l' l1u· z nstcllcll lin d ·d ass wiede r ihm kelllcr; ' Er sey auch·, VC I' Cl' · woUc, " vcrilrge rn ' kö ine n, 2) Si' is t i''Icin soh n itzo d er ' a ller Nächste i de iu ' es ; b illig gebü hr t. 3 ) u. bih" ich d ie '1IC1'so l111 , d er lili t sey ncn eige nen Mitteln: :· eill so ' iib ebuss, )bcy a ei n l Ull gwic ri ge n "Kri ege ' ga r z u 'G rulHle gega n ge ne s mit Gott migegr iIfen, I tla ' sich ' in der Ga ri tzc n cinig ;in . di vid uHßl' fJmleil Geschickt, s o ich llneh Gottes' w ille'n in An 639 dadch uas s con.summattun dt mit ·Kla r cl' ·stim me' v on mir gal..r ;:i bgedl' ii ck t h ette; " we r " l'c iss wie ' es mit dem ·Tcstam : 'b clI'u ndt , ob! auch -: chl "Mens ell s ic h Ci Il CIl ' G.·; , '_ d.'ll"alL'>S Zu " e r freuen, : lch IHibe c's ' n och rio!hi irfl'tig Zt t ' be weis c n , : ,das !'; Nicolaus G erie!;:e =Al' chi diaco mL'> zn L yclu; 1I GOO IHMr, Vo r sc1mb von dcl' :F r elUlds cham b eg c hr ele, ehe er nu n' i'1fl'lgdeb ' rebe ll , SO 'cill üb eraus ' schi i'e l'cs wcrk dm'ch wieder cii u >ichtu ll g l1ugl'eilrc ll WOllC11 ; Ich '\'01" kcit h alte dnfiir f ' dn s.s ' we n M an ihm: 1000 U thli', inl,;ßcutel ,g e SI(lckt". e r sol ches .nich t IH·.'lCs lir en k ön nen ·,' so n dem ilachdcill sol ches ge ltl unnüfz V CI'\\'an cl ; ' w ie tlc r tla vO!l r eise n und da ss wer ck im stecke n l asscn · müssc n ; ' dci ' tierr ß l1liJ etdl"ltc d avor, l1"ss es Kein 'Gcriu ge <;, proll ri i SlUll tib us ' ci n solch ' '1I'crck · ulI Zn Greinen, \Vo würdc ich eider 'du w oll s olc he 'leute fin de n u a u tr elle!!, ' {let' ocler d ic l\h:illC odcl' Deillc ' miuir l.c Glit.fet'}' do Wi l' derglcidlcll h ell eH,
abo s ich :H1l\ c !tm CIl llIu l mit illre u M i!!.I·lu , ( hll e 7.lI ll nn m g "Beu tel <;( ,I e he e inr ich te n "" ei l ich nbc r mit nll c lI K l' iiß't c n Iln l' fl U g C\ \'c.<; l' n 1IIId e s 111"0 poss e g Cl h nll
mul d ass M e ini ge ni ch t all ein h ey ei nri chtu ng l li c l' ill {;'c s tc c kt, s o nll crn \l c l1I Cill CIl cl e rH
nnd em lJo r t ctwn ss 111 '0 s lipcn tl io rlU s,<: geza ltl d , d a hell ebl' 1I di e rhe n re ll lllH.: !t t l•
•l nch gcl ösct, Cl'b zin...c n nb gcgcb c n , :msswci s ll n g :m gcsc hnffct , s c hwe re g e le! fresse n de pn l-
cess <: g cfiihrc t, ' lU lIl Noch viel I' ci SCII S, .Ta l ,ll1ffrlls \m d r en n e ns c n tstn lHl c lI , w el ch es , '01"
lII ir Kei ner welle t: Nic ol. Gcri ckc , noch bei gut en 'l..c itCIl , we der Jol m nll L inlhc G ct hfl ll " s o
' w e rd e ich Ja n och s o v iel m e li. tirt h a be n , da s s a ie l iC' bc n Me in ige n VO!' nU c il nnll er n l\ l il
St ip e lllliis n n g e s eh en wc n l c ll , Z n llI Ah le ll, d a ieh 11C111 Dm, H al l! i'lfu l h e n n och
11icl ils a bg es e hln gc ll h il b e, w ill Er d u S lip ClHl iullI pm fljio Imh!'ll, ."0 ,, ' iI'!l CI' ja be ;, d ir s ch ri fftl icll Oll e r l\ liinlllieh , el c u :lm,h h cy mir ,1111' iim 1I1 IS II C!tUll g ,111111 , 11' (' 11 c1 a <;:-; m i r
g Cii c1 ii h t : ,,, ill icll d r a ll s cy u , ei n.';!'; ihm s o vi cl1H ii g li cl l .';:: Ii si acl ioll gCg Cb c' H dk s (:; '
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Ze it wo ll b cst el lC H bl c ille ll , n s t lUl<l a n ck in fine Il\ hol'lll l1 , , , So bi n l eTI :luc h pnnlf, ))L c ill C
lu lm ll ug a b zu le gen , 01,,11'011 es K ei ner vo r mi l' gC lh :lll, nUe ill es ",i n] d ie F I'c tllll l::; eh a ffi
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·'"Sell l' wohl :mIrg ehoLe n , l\I nsse n mi r d a ..;,; ( ; c hl I! X '1'1 ' ,.:;1.1111 nich t tlll h iU ig II"c l'lI " lI '\l u1"."; , II"C1lri cIillig Zu Cl'Seh ell , lla ic h nutte rs. Hieht, :1155 nnO' 3 J a hre n m it d e lll ' VCl' o nl lll' rc II ;.:. tiJl f' u dio
(lc l' 50 ll lhh ' , <I n Ilic Stallt h a ll vers ch e n wo n le ll , w ie 1lIU1 da z ll ma lt l ge h a lt en w o r den , so" mu s ,,? es n och G c h n1te n wer d cn " w un de r t mi r tlnlIC l' o n icl lt we ni g, a ass tl cl' 11 1', Unule l' si ch i"0 morö s hierin bezc iget.; Il a c s d och Ilbe l" all e l\I nass s c h wc r h nl lClI \V i r d , e he icll e i nc n h ell cr ml el' l Jfc n ll ig nuss tl e r Cnll lltle l'er be k om m lJ, w e il Il il l C mnm l;1' k .l lll z c l' ;.:.chö prt i S I , al so , tl a ss GulC Stallt. ;t ni lzO mi t l! CllCli CH 1, ilalk' n ",d lll"e l' lI" c l'd l' u 1II11 SS en , SO Hs t !lass yo n S", C lllIrf. Du rch!. b c g ch l' tc s u !.t.')idimll n illll\\CI' ;mJr;;cb mch t \\, 4'1"11 ('1\ kii llll e l l, Crs uc h l: {lc u lIl'Il. llru J cr No dllll ll kH , Snllll Se oas l. zu }l r oyi(li -
r e n, w ic ich g cbcl h e ll , mH I M d ll prl!j e cl, s o Z u d e,; 11 1'11 Bmd e l'S V Cl'besse l"tlO g s ieh e t im M untlc fü hre t , H ila 'be i Z e ig e rn Zn ftO CI'ScJ) 41 e ll, rch will sc h Oll m e i n cn TIm, ScllWngc"
" B, l\ I nl1tcn " 1l:tc hllc /U CI' p l'O raio e in s tip en diulll b egclU't!H w i nJ , s ow ohl tlc in e ll S o hn SCb il SI. g e l'e cht we r,l eJl , w clcll CS , iu Ei l b e y h Oll cs.<: c!lII lz , {!;4! l r eu licl l Z u all l: n ' Voh lc r gl' hc I1 l ' mp Jil lll mt, mir b itte c1 e iu e lie b t: n a lls s li'; m , s a m t g cJ icll t.c lI IG n tlc r ll tt wl 111'11, Eh l;tJHl II VOll mi r H , l ll ' lI li cb etl ' l\re ini g c H d ic us tl. 11., li 'elll ul1i c h Zll gdi.<;. ii CIl , V l'r b l l' ihc lk ,; Uni, llrul lcr ,..
M f/ Od, ,l." 17, F ebr. I G7i', die l1 s twi lli g e r
S el Jl w l,ia}L Ge l' i v!.-e
Drilte Periode
Vo m Tode des Sl1bastian Gm'eke n bis zu\' E insetz un g ei nes vollstä ndi gen P a tr onats 16 8 0 - 1821.
Mit dcm 'fa de des treffiich cn legte a uch dessen Brud er Va l ent in G in Salzwedel dns P a tron at ni eder lU lt! üb erga b es mi t Zustimnnm g dcl' Familie se in cm So hn GCl'c k ell
Kaise rl. Ua tb z u ' Vien , der n achh er in den A delstau tl er hobe n wa r d, D icscl' s e tzte dcn 10 . Octbr. 1680 dell Sol m dcs v ersto rb e ncn Au mi l1is l,rato rs, lVicolau$ G., Braucl' in l\Iagdclm r g z um Nachfolge r seines V atcrs Se bastia ll G eill ßeide " 'ahle n ware n glückl ich P nt ron und Ad min ist rato r bee ife rt e n sicb i.n grösste r Ei n tr a ch t das angefa ll ge ll e gu tc W e rk f ortzufuhr ell, D ie sc h we be nu en
Proeesse wlu'dell sä mm tl ic h, lm d lIleiste nth eils bee nd ig t. Ab e r es en ts pa nn e n s ich auch ne ue P r occsse, z B. mi t deIH Stifte Nico lni zu l\Illgde bul"g. das a e n vo n eini gc n Stipe ndienäckem ford ert e. D er })1'ocess wn nl e rst in l etz te r I nsta nz, dlll' eh App ella t ion an den Kaise rl.
Heichs - Hofl'a th zu'Vie n im Jah re 1 692 zu GUllste H d es St ipe ndii e utsehi edcn.
E ben so gHi ckli c h e ndi gte sic h 1693 ein P r ocess, de n tI er .Toha nni te r ord e n uas Stipendi um WCgC ll eini ge r KO l'lll' Hd lte erhob .
Auch ha t Nicolau s G aL-ö A lhuilli stralOl' das Ve n l ie nst , dass di e b is he r noch nich t in 1'ege lmäss ige n Gan g gc k ollllllcnc Ab tra g un g VO ll ))iiehtclI , sowohl in f!u ali qu a nto gc hör ig r eg ulärl wa r d, empfan d es ab e r s chme rz h aft , dass dur ch Chur fUl'stlieh c n Bcfchl ein V ierth cil tles gallzell
Pachtqu a ntmn. ve rlor en gi ug V e r gl. ob en Absc hn 3
D er fol ge nd e A dmi nist r ato r DI'. F1'j/J(b ' ich v lJIflSCOIt Arzt und in l\laguebul'g, der (lie S chwes ter lies Pat r ons Seb nstia n v. G. in ' Vic n zu r Frau k üte, zciclmetc sic h tlllrch gewisse nh afte P ünktli ch ke it in tI er Vcrwaltu ng de;; Stipen die nJi.lluh aus U u tCl' il ull kali l aUes iu ei n en tUl gestül'tell Ga ug , obgle ich d as Sti pe ndiu m w ieder ne ue bede ute nd e Vc rlu."te e rl il t D eH n melu'e l'c der S ti fhUl g gehö rc nde n G nulII "tii ckc wlmlen in di e F es tun gswe r ke f)'czoge ll , IIml ein bei d cr StrHlt H; l1 e vo n d em Stiftc r des Stipen d iums belegtes Kapi lal VO ll 30UO ltl Mr. wa rd ci ne Z lU' Re gulil1m g des Cl' cditwese ll s tI er S ta dt Ha Ue ni ede rgese tzte K üni gl. Commissioll vom Hun ue l' t r ed ucirt, so 2700 RIM r., olm e die bcueut elUl a ngesch wolle ncn Zinse n, tl ie g iinzlic h sch wan de n, ve rl or e n gi nge Il.
Na ch dem To tl e dcs Pat r ons Se bas li all Y G er hielt tI essc n fll'Utl cl' (:em'!J Gcrcke n ') K nu fma llll in Sal zwe del das P at r on at E I' erhielt mit dem wackc1'll A tlm iuis tralOl ' das in O rdnun g. Leider lässt sic h von seine m nä chste n Nachfo lge r nich t ei n Gle, ich es n ,.ic hriihlllcil.
I ) D icsc r qcrck ell setzte in .e inen, de,n 1i14 :\ufgesetztcII unll am 25.0cluk 1726 l",blicir(cII T csta,nellic s ccf.t/'Iu."m/ 'J 'lmler K al ,iwt na ch ue", 181'1. l 'us>c (,i r uic Am,en ,,,,,I Wiltw'·n \t.,iucr Sllillt<: SalzlI'cdcl und (ur sei ne ""d ".,il\cr 2 Francn Verwandte, WCII" uiese ei"er !>e,li'trflig :in ,oll\1> n , IInu zwar >'0'· zllgswcisc rur 1111$ Dies i$t ua$ sogenannte Gcrckc"n'/Ic I ITmct!_LeyQ/. Z,.c i uer >S<!incr K inder ",,,.1 ne""c",lentclI .olleu, ,,"" I;u'gc ti ic wl>'enllo s in.l," d ie A.J.,ninis t nllio H 1'''I,i",I., ülw rnc h mcu, "nu nach ihrer htstCIl Ucheueugung die Zin.en unler uic Anncn >'ertl ,cilcn Auch soll tier jüng-.;te P rediger dcr NeusL'l.dt, wenn er cs bcdiirCog ist, jiihrlich 20 l UlIh', aus die se n Zi,\scn bezichen ",,,I <lam, cine Cakchis m u._ Ld,rstundc haltcn. Spatcrhin w"rd "0" Aillts rä thin Bcr"di& gel> A,ma Maria G CI'ckell , Ei,kclin " 0 11 Genrg Gerckcn ",,,] Tochter von Valentin } oad,i", Gerckc ll , U". j':"l, ital de s Armcn ]cgals um 1000 11lhlr. Gel,l \'crmchr l u"d fe,tgc$clzl. ,la MI <·i" T hc;1 ,j". Gcorg Gcrckcnschcn ug-a(,o unler uc"'-C lbcu AUllüni.,(r"tion "nu zu
iil teste Solm u cs v orl e l ztc ll Administ rn tOl'S N ico h Ul:'i G ., Il c l' Enkel des Il'c lllich c n Se bas ti a n , UC I' Advo ca t lIud u nc hh ed ge llm'gc meis tcr Z II l\l Ccqrg l''''iedrich Gercke n wal' ga nz a n-
(Ie re r Ges innun g ob sei n Gl' ossvat cl'. Scholl zn des Pn t l'o ns S ebnst inn Y. Gercken zu ' Vi e n su cht e CI' el e n Admini s lm lOl' v . Mns coll z u VCl'tll'i[ n gc ll , so da ss .s ich d e l' P at ro n v Cl'alllasst sah, e in e n Coadministra tol" z u e rnenn e n. In (J et" ilun h icd ibc l' Cl'th c ilt cll Vollm ac h t IlCisst es \Utt e r a ml c m: tl c mn ach c d i lhl'CII , dass H e rr G COl'g 'Fl'i cil1'i c h Gc rcl,:,clI sic h UllI. c l'Stnn de n , .lic G Cl' ckc lls che n T es tnlllcn tsg ii tc l' uu te r de m Pra etext ei nes !ldc i co mm iss ; n unili ae Pia e causae re s ti tll c nd ulll a n s ich z u j)l'aCliciI'CIl, z u d e m End e a uc h :l Usc ho li de m j etz ige n Admiuis u 'alol' Hl'u J), V l\b.'SCOll (Im'c h (l ies es M itt cl V Oll der ihm ullfg elrn gc n c u ab z udrill gc n si ch di e Hofi:imllg gemn c h t" lind c illcm löbl. Cous is to l'io z u H alle e in mit vi ele n fh ls is Memori al ins tilu ;r e ll InsseIl eie. - - da l lCl' bewog e n wo r d e n, dmni l n lle m Jer n ern Uuhe il un tl Co nfu s ioll, s o um'ch (liese n 11lll1lhi gc lJ lIm. (; e ol'g }' r ierlrich G e l'e kel! ue m ',I'cs ln m c l1 !c köllll ic odt' \' müchte gem a cht w e l'd e n , yorgc b c u ge t m öge w erden , t'lc n lIm. V n le ntill .To:\c h irn G er ckCl l- - {lem HI'I1, Dl'. l'I1nseo u 1.\1 niUuu gi rell -, dami t i1 e rscl be di cse n lUlI'lI11 ige il I:II H. V eu er könn c un d m iigc ge ri chtli cl i o ppOnil'Cll , scin c n U ll w ahl'h cite ll CO I! lr a di c il'C II , sc in e n! !uu 'cch tm iiss igCl I ll eg il i ne n s iell o ppo nirc n , di e U e c1 l1e u es P atr o na ts u m] d c r F alll ili e ge r ic htli c h z u v e rfec h te n e ie. - E in e iiJUll ic h f' V o Um acl lt ste nt e ui e Fmnilie in S n lzwc d e l uus D a dul' ch \\1 11'(11:11 n Ue sei n e Untc l'lle hmnn ge n , so l a nge UCI' l )nt r OIl l ebt e, \'c r e itc lt. K a um a bcl' w:t r lli esm' todt, al s Cl' es ll e ll e n l in g5 ve rs u cht e , di e AdminiSh 'u ti o il an s ich z u z ieh en , ullll d a. d ie Fa mili e in Salzwe<1 e l s ic h (l cm wi d ersetzte , b eg ann e r e in en Proeess, den Cl' jedoch v erlor. Dm·auf mach te e l' un ge bühr liche uni! h öc hst e ige nn ütz ige l :or de l1l11 g clJ a n das S t ipenilium, und ei n ll a rii be l' vo n ihm an gc fa ll gc n e l' P r ocess w :1I'(1 wese ntli ch zu sei n e m Nac h th e il e u tsc hi e u c n. Elie l'll ul'c h h nttc Cl' d as V e rtrau c n {lCI' F n lllilic gi in z li ch v e rl o re n , d ie n ac h d c m 'fo d e d es P at r OIl S Gen rg Ge l'ck,ell ihm da >; P n tro n at tlur chnu s nic h t nnvc r · traue n wo llt e, we il dic Fnmili c vorh c rsa h , J ass CI' Il ic Ein k iill fie li es St ip endiums z u seine m Priv n tnu tzc ll ge b ra u ch c lI wii l'll c N ic h t und e utl ic h I mllC Cl' ll ics dm 'ch sein B en ehm e n ber eits z u erk enn e n gege b e n. U ugHick lichcl'\ \' e ise ahCl ' w a l' de i' Ull c hs tn b e d es 'fes ta me n ts, d ass d er !il tc;;tc iu der Familie lI as Pall'o nat hnb c ll solle , li il' ihn , I1UlI cs bt dah e r lli ch t z u v e nVlllld ern , dass d ie ri eh tel'liehe Eill sc h e it/ ml g , auf di e CI' w ie d er IH'ovo c irt e , zu s ei nc m VO I'lheil au s fa lle n mu ss te. Kaum h aU e c l' d as Pn tl'o nat iib e l'1l0lllme ll , aL'-i CI' zu n li eh s t d e n p Unktl ichen llll il um das Stipcndiu m !o; n sehr vC l'ui e nlc ll \'. Museol! v on d c l' Atlmiui ,<; trat iO Il XII vc rll ri ill ge l! w u sste. ' V ohl konn tc Cl' vo r h c r · se h c n, tl ass N ic mulid au " tI e r F amili e lIu te l' ei n c m so lchc P llt l'Oll flic , vo n ilun m eln' e rc n F a.mili a n te u an gct l' age n c, All min isl ra lion ü be rn ehm e n \\'l ird e, und so lI'ii lll te CI· s ich selbs t z um Admini s trator.
o.Icll.oetl!en Zwl't:ken "CN:\Oltl werd e sulUeu n i. Jalore I SOI I, ,, , ,Iie VOll o.Ien jL...Jcslllo'\ligen !>eidcn Coll"torc" 1 , ,Iie ,\r l1lell \laclo \'crh ä U" j"" ilm' r J) i,rnili kc ;t , 'r lhdh. h n J 11hrc.tli09 "00' wurde das i l:lIlti• .;ehe Arllle",,'es n " "II<I:'''''';g i"l:'e r ichttt. Di C"II:o.lutcll o.I L"S Annen l.,pl.. r;unlc n "" l unI auch ih r i, lU dncr ...,gcimli$>.igC II 0"111 Wnn ,;c: h 09 a llgeme hloC\I Annetl,'irectori ms zu g uür:en: olie jiihrlicl• •· rthei l t 11 Uebel'liChü -. , M laul'" .Ii .Einrichlnns;: o.IC11 Ann n csens eben bestehen. Illoc hl e, lI u. allgeme inen Anlle,.ka.;se eh'lUl'.alo1 cu, illll n ;""'d",, l'(> Iko l inJ:'unl"''' e in, rii.umt " ..Jen , D,m CüIl"lurt'1I Ieibl ; "". " b. jät.rlich ci U"in.c Sn",me ,nr )); I1I'".; lillll, "111 nr.lnntc l'amiliantcn an!$Cl"(lnk n tlicb uno l cn<lübc n xu kö"nc". ColLato,..,,, d.......,. .I,nncnl"1.":I(Jj jehl ,iic he id"n 'I' I:1mc"I; ;.,1I der Sl ipen, li" ti fiu n;, J.'rt'ilocl'1' " , "",I IIL..-l"r
"....H.'> den 1\'f' uigc lI n oc h v or klll ucnc n N:1C hr ie h ten g eht h Cl'VOl', dass CI" gflllZ sc hlcc h t gcwirt hseh nfl et 1m!' .:rellll CI" iu :3 J"hreu HlU' öGü l :tll l l', Stipe n dicll- ete. g"Clllm', Aus d en U ec1mn ll gcIl seines Nnddolgcl"" des Hat l ulHlIlllS 1I1111 Advoknte n in l\fagde b u l"g Vnleu/:iJ! J nru:l";'ll/. Gel"c k e n , d eI' e b enfan s Pat n m !l il a Admi ni st r ator in e i ne r 1'er.<;o ll llIlIl Soli ll des Gco r g Ge l' ckc n , KJillS i n Snlz wetlcllllld SliJ"ter<; lIes Al"IllC nlegats: 11':1 1", ge h t Il e rvOl', tl nss scIl1" bede ute nd e S umm c n d ur ch die schl ec h te Ad lll illlstrntiOJL (les Gco r g l,'rietl r ich Ge r ekeIl ve d or c n gega n gen f.;i n d, und d ass si ch thl.l iibe r ein l a ngwierige I' J·l"oce " Cll t"P:"llI U, (le scn Ende tlcr N a chfo lge r tless d be n im P a ll'o n at null tle l' Ad m i11i,o;I I',l!iO u !lich t erl cbte, Hestilll lH le A uglloell iibe l' d ie (Ies Ve rl u s tes N u r d as fi n det ::ich ; 11 (lell j) ap ierc n IJemerkt, tlu.., r,; G2i._ "tlt hl 2;1 ( ;"1' 7 P1: nw; der COJlClII'f> lll :tsse dem Sli penuinm n[, ; <l.1I !<gezahlt shlll. D ie!' gcscll<l h im ,T uh re l i 50, Das H a ullt\'cnl ie n .<;; t. (!c ,; Vn[e n (ill J oaehim Gerck«!ll ueste ll t dari ll , d:ISS e l" nilS d e li S lelie ITedsiOJls-l} r ot.oko lteu yon lI iS;3 eine n E"trnct. h erbci s cllnO'!e, ,IUS w t'lche]) 1 h ervorg in g, w ie viel l )ac h t die tIe r ' j'cr,;tnmell!.<;. iicker lI aeh ilw C'\" eidlic hen A lIssn!;e jiihrli eh ZI( e Il tric h te n h ntte n llll d wie viel Bie wcge n de r ITes CO ll lrib l1!ion.'5\\'esens jii hl"lich :'l b z{ IZic h cH b clhgt wa r e n , Uebet' ,l Ues dieses li es.<; er sic h vo n tIer K. K ri cgs- un d Do mninen - Kanmle l' A tt este ausste llen , s o dns.<; vo n jetzt a n el'st dne IIl wuiillllcrlidl regel lll iissige Abliefe n mg de r P iic h te Statt f on d; CI' konntc jeuoch das, wns se ill Vorg;iillge l' verschuldet h a tte, u idlt. \I'i edl']" g il t mnc h e ll , Nnch s ci u cm Toae er lli d t i.;ei u U n ulcl' l:-; t'!.m s tinn N icol nlls GC l" ck c ll KaHfm n ll 1l i ll S:'lhwctlcl (las PatJ"ollnt, DIes<'l' wm: :t.llvii n ler,;t. bemiillt, ", iedel' eincn liiclltigen A tl mi uistraj(ll' ,Ill <\u s tellen , 1Il ltJ es gcl,mg illl ll, ei ncn solche n i n {le I" Pe r son des Secr etai r s m u l llot h e lll nc istet"s bei (le I' negicr u ng 'l.U lllag \l ebul"g 1.'·r ich .Tolumn ' Ch1"i.s/:lrm RfII l a· min I) zu fi n den , Hade m in war lI ic h t n u r sch l" gc\\'issenl wft. u nd ll linktlich , sOlHl e l'lJ e r warb sich nuc h Y01"<\ü glich tla d ur ch ei n n icht V(! r iliC ll st UlH {lie StHhmg, , lass er d ie i n ([C l" gTiisstCJl Vel"lr ir l1 mg sich befill tTe lHle n l ose n Pa pi er e u na Doem n eu te on lnele, geh ö ri ge Acle n uml ein l{<'" p crIO r illJU «lm'übe l' a nl egte, u nll es so m öglich mnchtc, {lasf<; die ZCl'st r e ll cte n his je tzt Hoch nn bC ll lltzI.en Notizcn VO I\ d em Stillcn(l itull ii bcrs eh c lI u n d benutzt \\"e n1 c lI kOll nten , Aus ih nc ll c ut.w1l.I" f R a,lcmill im J a lJl'c li4,7 eille histOl'is cl lC Nachri dl t ii bc l" d ie Stiftullg. ilk sich noch unter d e n Pnl.rollatsacten be iludet 11llil vo r st.e h (' lHlel' ])nrstclhlllg g rösstc n theiLs zu m Grll lld e l ieg t Sie ersetzt 1lllS d C Il bc(lelLf.enueu Verlus t an Actcli li'eilich lllll" lIIlVollkomlll eJl ; a b c l' oI m c die.s en Ber ich t wiinl n ,\"ir f;cIlI' wCllig YOll tle n S c h ick s alen d er St.iIlu ng w iss en. Vo n (le n im H(' p cl'lorilllll ::w gclli hl' te n ::In Voll, Aclcn n , tlgl. s ind Illir ei nzelne wenigc zum T h eil III lerhcblichc Ul1lchstiicke e rh nl tc ll, Docl l Hfl de m ins Aufmerks amkeit lIir (Ins U c.'<te tlcr Stifnlll g' c r st r eckte siclt auch Iluch alle n mchtnng t>II , Die CCllsite n ware n iu i\btrn g u ll f) {leI' )liiehte huclL'it lU ul zu m T h cil scit 20 lm d m eh l' J ahren i n Uest, einig'c h nHen willk iil lr li ch i hr P achl qu a utu/U s elbst h embgesctzt, d ie Sti pcml ienückcr 'wa r Cl\ durc h Ab p fH igUlig \'c1"1 u Il)(le r t, UJl(1 Il ie ei nzel n en Drcile n sclw u so Inng'c i u (1«)1\ Hiiud( )1J eillzcl n CI" l:'amilie ll lIas s sie l.w r dts a ls ihr h albe s Eigentl mm hcn. sielt dnll Cl" ,;ehr wl.ll1tlcrtcn, Wl'lltl (!e I' A (l mi n h;tr:lt or Hll1 ' '1'on einer El'lIcuel'/LII9 des 1l;\ChfcOlüract s .<: pl"aeh Die.:;e vieHiH:ht'll durch tlit) lctzten Ad m in istratiouen chJf!;crissenen Ullonlnu lI gcn konnte CI" llur II!lfeh I}]·oct>':;''';() dCt"e H cr sic h u utii l"Hch eiue ;J,TO Sf>C i\Icllgc zuz(Jg. aller nUe
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mi t g l'OSSCI' Energie um'chflihl'LC. Auch eine Forderun g an di e Stadt l\Iagdcblu'ß' VOll 1236 Rlhlr. Zinsen au s der Pe rioil c vo n I7lS r iickstiilldig, mach te CI' ,liede r geltend , indem Cl' das darüber s prechende ])oclUuc nt bei Uc bc m nhm e de r Actcll sei nes Vorgli ngcrr; ,HlS e in em Cmnln Il cryol'zog, in dem eben Feuer angemac ht wc nlcn soll te Auch ge r eich t es ihm zum Rull1nc, dass Cl' sich durc h di e E in we ndungen lin d durch die Schwieri gkeite n , die ihm {le i' Pnh'on fast b?i jeder Uutcl'llcllllumg machte, ni ch t zurückscl u'cc k cn lies,;, Scbastin ll Nicolaus G war n iimlich bei allc!' lobcnswiil'(ligcll allsgczciclmctcn Gew issenhafti gk eit um1 So rge fü r uns neste oc r Slilhmg uu ge mein iin gsl lich und so b ede nklich, dass Cl' b ei j cller Handl ung, die Cl' lIicht mit den Buchstaben des T esta ments belege n ko nnt e, eine ktinftige Venmtwortliehkc it :fii r ch te te Drncllt.e ilm Uauemi n s kl'iiftiges Auftreten mit sei n en Gnmusiitzell in die Enge, so brau s'te Cl' a uf , und Rndemin setzte ihm dfllm nach Befinden der Um'Stünde e ntwede r kluge Nnch giebigke it, oder we nn tlas G ute, was Unrlemin in deI" 'f hat mu' beabsichtigte, tladurch ge h emm t ward, kr iiftigell Wiclc r stmul c nt gege n. D ie g r össtentllCils noc h vorhand ene Cor r espolHlell z die sel' beiclen i\"IiimJc r hat desslw.lb ci n grosses p sychol ogisches In teresse. 'Venll eine sol ch e Oppos ition gege n den PnU'o ll IUl '<; gege nwiil"u g auffallend e rsch ein t, so darf Ul u n n icht vergesse n , dass das Ve rll iiltniss zwische n Pat r on und Admini str ator keine swegs f estg-este ll t war, dass vielmelu', w ie allS Allem hel'\'Ol"geht, der Administrato r ebellfall'S be i de r ganzen VOI'waltu ng sehr mi/sp r ac h, Dies war 1Il1l so mehr Ile t" Fa ll, da. in dei' Rege l dCI' Admi ni s lm tor yon der ga n zen Lage der Sach e unte r ric htet war, als der P at r on , indem die Aeten sich in sei nem Gewa hrs am befande n. Erst in den n euesten Zeite n wa r d Ilmch einen FamilienschhL'Ss das Verh iiltniss zwis chen 11 atronat un d Au mi nistl.'ator festgesetzt unu besti mm t , dass di e Actell ctc bei dem Pat r oll asservirt we r den so Ute n , ,,aS llademi n fiu' aas Eeste der Stiftlmg th at, mllss, illJ geachtet er a ls R-.;:traneus s ich fitr sein e Arbeit gut beza hl en liess, auc h lli e Nachwelt mit gebiihr ender Ehre anerkennen. Nur Schade, dass C l' sei ne Verdiell ste mit einer zu g ro sse Il Eigcnliebe und bedeute n dem Se1bstlobe in sei nen Briefen gel ten d macht! Er ve r wa ltete aa s ih m iilJe l'h'agell c Amt, un geach tet cs ihm in sei uem Alter saue r ward , bis zu sei nem Tode 1756, wühr e nd Sebastiu n Nieo laus Ge r cke n in Salzwe del wcge n sei nes Alt e rs und sei ner KÖ ll1el'schwiic he uns Patr onat sei nem j ii ngs te n Brud er , tlem in rle r gelelu1en ' Velt s o be rüh mte n Pltilipp lVi/helm (lama ls R itte r g utsbcsitzer auf ' Vollem'ade und Schwarzh olz, s püter hin JILStizrnth, a b a·at. Dies gescha h den 18 Apr 1754 Auch sei ne Verd ien ste tUn di e Stiftung si nd bl eibe nd , denn e r stellte zue r st l)l'nktisch de n G rU lldsatz auf, tlass die b edeutCll(len Ve rluste der Vo r zeit dur ch E rs llarunge ll lmd dtu"ch Ank:mü vo n G run dsl iicke n wiede r e rsetzt wenl en müsste n , n och hüh er aber ist sein Verdienst anzllschlagell, dass er mi t gew isse nhaft er Treue lind ullun ter brochener Aufmerksamkeit es zu verm eide n wusste, dass dns Sti pendiu m n icht noch grösse r e Ve rl us te dur eh eine nn or de n l.liche Admin isl ration, gege n die Cl' bis zum Ja h re 1771. zn kämpfen h atte, e rlit te n , als wirkli ch geschehe n ist. Diese iu all ge mcinen Zügen mlSgesproch eil e Behaup tun g w ird s ich dur ch na chfolgende kurze Erzählun g de ss en, was er tI mt, bewa hrh eite n,
Zuvö rd e rst zog e r die Kapitalien, die Ratlemin erspart" und gegen ' Vec1lSe l , zi nsbnl" belegt ha.tte, ein , 1Uld brachte s ie mit llllpillm' ischel" Sich erh eit unter; (l mm dran g er darauf, dass ihm 2 1\[ 01lat nach dem Schlu ss des Rec hnun gsjn bl's die Berechnung der Eilmahme und Ausga be "01"5
gel egt und der Kasse nbesl;u ul ei nes jeden J ahres sofo r t b aa l' ei ngesandt wa nl Fliihcl' ward ll ii mli eh we n ig nnr eill e r egelllliissig Hec hn\lll gsiegun g ges eh en , ulld tHe meiste n Ad mi n ist r atol'e n l egte n s ie ga'1' ni cht s elb st, so nd cl'll e rst ihre Erbe Il a llS d e i' ganze n Ad ministra tiollsze it, a b. D ie sich ergebe nd en Bestä nde g ing'e H tku m entweder ve rl ore n , oder mussten ganz ode r theilwcisc oft dmch kosts pieli ge und ze itr aubc nuc P l'Ocesse 'VO ll de n E rhe ll ci ugeu:ie bc n we rd en , lind g in ge n d a nn wieder z ur Kasse des !leuen A tlmi nistrators, de r ilicsc16cn da nn m it lH1 sga b , ode r in de r Kasse bc- . hi elt, um n ach de r Anstcllt Ul g ein es Nach fo l ge rs wiede l' einge kl agt zu wer den. Um sich ge n au ü bel' All es, was de r Admi ll istrato r tb at, in Ke nll l.ni ss z u e r halte n , tm te rhi e lt P hili p p ' :ViU lC lm e ine üllssc r st l eb h afte COl'l'eS pOn dellz mi t de m A dm iui slrt\to r , desse n E influ ss :tu f d ie Ve r wn lt un g er se h r z u bescJll'iill ke ll a llfill g, lO Hl li c.'iS die StjftllJl g, u ngeach t.et C l ' J alu'el,m g a b wesen d 1I'nl', un d in F r an.kfur t a , 1\1. , n ach he r zu 'Vo l'lns s ich 11iclle l'geiassc il h utte, b is a uf d ie kle iJl s le u U 1lL<;W mlc Il ie h t a ll s den A1I8'e H, a uc h sel bst d a n icht, u Is CI' n l1ch dc r sch merz h afteste n E rfn lll'lm g, d ass , un geach tet sei ner tlie Stiftun g d och dur ch Schuld d es A d lll ini stm tor s e ine n b ede n/ euden V erl ust erli tte n , in tlieser Hi nsich t N ich ts m eI u' zu be tl.ir cl lte n h atte Na ch Ra d e mi n s , Tode bewa rb e n sich m eh rere n icht zu r Famili e geh örige n Pe r sonell um di e Adm in istration ; n eb en ih nen abe r auch der Ca no nic ns J olum:/t H'iccb'iclt Sohn yo n Joll al m Dietric h G Ka ufm alm iH l\ Iagdelmrg, un d E nke l yon Georg Gel'cke ll ill Sal zwe dcl , dem Sti ft e r d es A r me ll lega ts . Ocr Palro n wal' a lso ei n Ohei m des Ca u ollieu,<;. Oft ge nu g l.l ere ue t'e n ac hher de r Pa tron sei n e ' Va hl , die er clem Sinn e des T estmll en!s gemäss, w iewo hl i1assel bc kei neswegs ü bel' den Adm in istrato r si ch so bestimm t aussprich t, als i ibe r de n Pa tt 'o n li n d (li e 'l'esfamcntru- ie ll , auf seine n Neffe n fa lle n li ess , D enn ba l d ze igte es sich, (Jass e r J e nt Gesc11äftc (l es A Jm iui strator s ni ch t .gewac hse n wu r. E r b rach te J as ganze Itec1 111ll n g."wesen in U n or dnung, vcrs iiumle d ie ih m .obliegend en Gesch äfte u n d zwa n g en dli ch de ll Patr on , d er l a n g·e Zeit h imlul"c h tHe g rösste Getl uld bewiesen h aue, üun d ie Admi n istra tio n nb zuHch mcn, Ul ul staU sei ne r im J ahre 1771 in tIer P ers()J 1 des Regi me n ts-Q uarti l'm e iste r s Vo[enlin F1'ied1'ich (.'iJl'ckm in l'I "1 ng d el.l Ill'g e ine n a Jl uem Administrato r ei n zuselzell, Diese r wa l' ein Salm des f rii he l'ell Pat ro ns Se bastia n N icol ;Hl s G" Kmuilln n ns in Salzwedcl, n ls o cbellfall$ ei n Nefre J es P at r ons , Die d m'e h des Cnno ni c us Naeh tässigke it de r S tiftUllg zugcfiigte n V el'lw:;!C s ind oben A bscb n 3 , n ii h er allge8'e ben.
VO ll de m ne nen Adm in ist ra to r Hisst sich m n· G ll tes an nth r c n, Hegelill iissig, }Jiink tl ieh u ud or tl en tl ieh in Alle m , \Vas ihm a ls Ver wa lt er des Ve l' miigcn.<; der St iJ h lll g zuk a m , crwarb Cl' sich IJllhl de ll Uc ifa ll des Patrons uml <101' ga n ze n }<'mnil ie I lI11 d crhielt s ich d e nselbe n b is a uf sei n En il e 179"3 , U n geach tet (l eI' a USSCl'Or c1e ll tl ichcl1 P ii u kt1ich keit. des A tJminist l'<1lUl'S blie b der Pal r on P hili pp Wilhelm G , in se in e r A uf mer ksamk eit a uf d ie Stiftung sich gle ich li nd be h ielt sei nen Zwec k , Vc rmel m mg des de r Stifll mg, u m die vielfac he n V e rlu sl e z u deckel), im Auge. Die jiilidich eillgese ml etcn baare n Ueslä nd e bra c11 le Cl' e n tweder h ypol1lCka r isch HutC l' , ode r k aufte. tlafiir Gnu Hhtüche. Au f diese ' Ve ise gclan gte uas St ipe lld ium Zll ei nem Hie h t lI uo eJclltend cm Desitz VO ll G r undst ücke n l.l ei SnlzweJ el , indc m Cl' n a m entlic h yon deli Bcstiinde n a us d en J a lU' e n 17il bis 17 73 fiir 992 Rt hh', 21 Gg l', 8 Pf ei n ige Ae cke r u nd WieseJl lJei Salzwedel nu ka llf'te, tlic j e tzt n och zum V crmöge n des St ipe nd iums gehö r en, S ie tragen im DIIl'e hscl mil t 60 ltth h'. j iil u'lich Pn ch t, mit h in is t das Ka pi tal seh r g u t IU lgc1cgt. Dnss di e Bes tiinde aus de n letzt en Jah r en J es Le bens vo n
Pb . \ Vilh. G., die ihm cbCll faU<; baal' ei ngesan d t waren , vo n uenjeni ge n, di e z u thun verpflicht et wnrC II , ni ch t a us de nt Nac hl ass (les Vc r s lol'bcl lCIl ztll' iickgcfordcl'l, wtU"l le n , ist fr eilich zu bekl age n , ab er Pli. 'ViIlJ. G trü gt die Schuld da vo n nicht. Der dadul' cll erlitte ne Verlust is t oben
Ab s clUl itt 3. n1ih c I' a ngege be n.
So lobclI swc l'lh diese Abs icht Ph \ V. G auch wa l' , das K Oll Halvermögc n der S tiftung zu v Cl'grösse rn , so wurC Il doch e itligc Mittel, di e Cl' da z u wühl te, n ich t ganz z u billi ge n. E I" erklärt e n ämlich den Athninis lmtOI'CII, dass kein Stipc luünt di e volle im Testa me nt f estgese tzte S mmll C VOll 50 Uthh', e rh alten k önne, tIIul dass die his dahin lli e und (In hen-sch e nd gewo rd c llc Sitte, öfteJ· nls 311Ial das Stipend iu m zu z ahlen, allm ü hl ig ganz u ufhö l'c n müsse DllIm er s ich in sei ne n Z a hlun gsa n weisun ge n n il' d ie n icht g lei c h , illd em Cl' ei ni gen 40 Hth]r" a ullern nur 20 llthll', , überhl.\1Ipt l1ach ,,"Villkülu' nusza hl CIl li es:>, wl gCiH.:hlct hi e rin da s T esta me nt I.l ll c l ,'n mi · li en g lieder g l eic h stellt. Di ese Willkiilu' zog ihm jelloch mi tmlter Un a nn e hmli c hk e ite n zu, iude m e ini ge Stipendiate n , s ich auf d as T esta me n t stü tzc lld , u m AufkJiil1.Ul g lIiese l' w iUk ü111'li c h e n Anwei· St Ul g baten, E r ga b sie llne h Eefinde n deI' Ull1stii n ue b a hl n ach ge be nd , bald abweise n d. Sein e ' Villkühr ze ig te sic h auch d ariu , d ass er zuweile n an ExtrtllleeJl u as Sti p e mliUlIl v e rli e h , unu IJcsonde r s unw Ül'di ge Famili e n mitgliede i' mi t seh r lJeclelitenilcn Summ en unterstützte. Pli, , V, G, starb, llachdCIll er lan ge, nii lll lieh 37 .1a111', P<l 11'01l gewes e n wal', 1791 z u " ' o rm .<; , Naeh seine m TOtlc blieb tlas P atl'O n at bis z um Jahr e I ',!)!) unb csetz t lU ld de r Admiuist rn{ OI' ve r waltete in te rimi s ti sch dic Geschiifte {lesscllJcll, uezcicllllc(C abe r in dCII "oll ihm eingercichtclI Sli}lenilientaoelleu den Sen io r d er Familie EUas IloJlpt! Zi esell1eiste r zn Salzwedel a ls d en Pal.l'ou, Als nun d as Co ns is to ri um z u l\Ia gcle luu 'g a ls damali ge Aufsic1 ltsbel li.k de in Stipendien. Olllgelege nllCi ten a n cl eu fUl ge bHehcn })atro n ei ne V ediess, lwotest il'te Cl' gcge n di e An· n alu ne derselben, ilUle m er s ieh ni emalc; um flic Ve lwrut lUl g des Stipen dii b e kümm ert hab e, auch wegen seines h ohen Al te i''<; (e r wa r damal s 78 J ahr alt) Siell damm z u kümm e rn ni ch t geneigt sei, 'Veilcre AufkHil'llll gC ll s ind fiber (l ies so ntl crbnrc In te rimi sl icum ni cht z n ge uen, (I n ausser tI cn an· geftihr te n wenigen Not izen , die sich ze rs tre ut in !l e u Acten {inuen, a ll e weitere Nachri chten fehlen , U n ter dem :J, No vbr, 1799 er lVä hlt e damll.f die l "lU llüi e in Salzwedel, da d er Senior, der ob e nge nannte Chr, EHa s Hopp e lmd tIe r S ub sc u io l' , (le i' Hofmth Frese das Patro n at n ich t übern ehm c n wolil ell, den J ohawt Ckrislifln fl'ilftel1lt ila ma L Ju stizdi reclo r in n achmals 'l'ribunalri ch tC I' ill Sa lzwede l un d na ch clcr W icdc rlJ es itzlluhme de r Altm a rk d ur ch di e Preusse n, Assessor beim Luntl · lind Stadtgcricb t :to u Sulzwed el , zul etzt mi t d e m 'l'itel ei n es Justiz raths, zum PatJ'OIl de r SlifnUlg Es wal' e in e solch e ' Ynhl 1Ul\ so nöt1tiger, da auch d ei' Admin istrato r Wl te rd css 1798 gesto rb en wa r ulid die Stiftun g kein en ein z ige n hattc ZWläch st envä hl te cler neue Pa tron Schu lze zum Adminish'ator mu1 Lel mt l'ii ge r tlen d a mali ge n Reg ieltUl gs -lteferendarius in I\rng d ebm'g p"iellriclt Philill}J Cm'l G ercke1/ der llae hh e l' llürger Jlleist c r in Ae k en und zu letzt Landlind Stad t. Gcrich ts ·As, esso l' in 'Van zlebcn W1\ I', ci ll c n Salm tles letzten Administra tors Va le Il tin F l'i e<h', Ge'rekell. D ieser hatt e si ch auc h scho n se it (l cm T oue de s Va te rs det' Stifhmg angenommen un d da s V e rm öge H d erselben in <l er Zwis chenzeit "cl' lI'nllet. F ü r dell P at r o n u ber fandcn s ich "iel Gesc h üfte, die s ich w iilll'eild ti er l a n gc n VlIc nn z des Patronats b edc utend ge häuft hatten, Als Al· les in Onll1lUlg zu sein sc h ie n, gin ge n ihm andere 'Yeitläufligkeit.cll h e1"\'o l' nus eine r un ordentlichen 5 •
Rcc1mlwgslegmlg , und aus (len damit in V crb imllUlg -stehenden Verlusten de r Stiftung , die obclI Ab s clm. 3. niihcl' angegeben s ind. Die Beendigun g die ses unangenehmen Ges chäfts erlebte Cl' nur the ilwcis c; jedo ch noch k m z vor seinem 'rode dcn Crinün alactun riu s Th eorlOl' earl Gl'an :. in l\Iagdeburg z um Adm.i ni st ra tol'. Er sta rb be r e its 1819.
Na ch seinem T olle wanl t1l1 r ch eine n yom S Novbl' 18 19 der llam nli gc Senior acr Familie deI' D o ttol' Mcd. Kühle/' in Sa lzwe del z um Patl'Oll erwählt. Die Famili e abcL' wüns chte in de rseIh en Zusa mmenkunft , dass tl cmsclbcll noch ein anderes Familienmitg li e d nL.. Collpnt1'on zU!' S e ite gesetzt we rden möch te, 111n ihm b e i den immer lllclll' sich venvic kelnllCll An gelege nh e ite n der Verwnlttm g kriifLigcn Beistand zu le iste n Die 'Vahl dc s PatL'OlI S fiel auf d e n übcl"·
Zoll·Einll chm el" du Gr os, der abel" den Fre iherm v. Nordeek s ub s ti tnh te. Noeh ve rmi sste di e :FamiJic ein en Recll t kull<Ugen im P at ronat, dei" ge l"::Hle j etzt bci den dm"eh die Admini st mtion in gl'ossc Verw ickelnn g ge r at heIl e Il sch w ieri gen Gesehiiftcll Ue dürfni ss sc hi elt; lUltl s o wli ill te diese lbe ;l.U S i1u" c r :tllil1e den da mali ge n Jnst iz r a lh jc(zt L:nul· und Stndtgcl"icll ts .D irector Ca r ssow zu ilU "C lll Gesch üftsfuhrc l'. Alle tliesc 'Vahlen Wlmlcn nntc r dcm 26. Nov br. 1819 vom Köni gl. Pupillen- Collegio genehmigt.
Yic J'l c Pel·iocle.
Di e gegellw(trtige Verwaltung s ei t 182 1.
Aus ti er kurz en geschichtlichen Darstellun g der dcs StUtull gsfbnt]s , w ie s ie sic h in den 3 erste n P e ri otl c n gesta l tet e, e r ge ben s ich lmt el" md el"ll folgell(le lles u]t ntc.
Das Patronnt befa nd sic h bis 1 791 ste is , i1ie A llm ini st m t ion m eiste n theil s in tlen HUnd eIl eines Gel'cken. Eben so wnl'e n bi s 18 19 nur Gcnl, (,11s tli e Lclmst rii gel' ,Alle (li ese wa r cn Nac h · k ommen vom 2 tC ll S olm de s StammVI11cl'S, NicollllL<; dem j iiugc l11 , (lCHn dic miillnlichcu Na cllkolll· men s elncs iiltcsten Sohncs Jollnnll CS wa r e n bereits mi t dell! Stifter de s Stillc ndiums au sgesto r bcn und die <l cs jiingstc ll no ch übrige n Sohns J oaehim s waren bald verscholl e n.
So we it das Patrona t tIa, 'oJ\ N aclu'icht hat , ist nur noch Ein Ge rek eIl \iod g, mi t <lem Il er ga nzc miinliliche Stamm wahrsch e inlich aussterben wirt!.
,Vas tl ie Ar t dcr V erwa ltun g bClrifH:, so hcfallli s ie s ich I muptsiichli ch in dClI Wind e n de., P a tr on s, cle\' olme Au s nnhm c vo n tlcr Fnl1lilic ill Sah:wedel CI'Il<llIn t \l"lll' de, <luch mi t we ni geH Ausnnl nnen in Sn lz we del woh nte Ihm sta nd der Administrntor mi t g rö ssc r m oder ger in ge nn fl uss zur Seite, <1c1', m i t des letzten Gercken, imme r in Ma g tl elllll'g wo hn te (1\ seill!:/! B li n de n b efand en s ich meistens tlie Aelen Die Ges chäHe wa r e n zw isc he n ihm und Il em P at ro n nicht VC1"{]lCilt, tloch bli eb dem l etzten uu ss chli ess li ch die Anweis un g der Slipe nclien und dem Admini st r at or die Kas se. 'Vegen d er grossen Menge Erbenzinsgrundstilcke mu sste ci ll Gliea tl Cl' :Familic aie selben n ach den gewö lmliehc ll Gesetzen z u Lehn nehm en. Diese r Lel lll st r iiger wal' hii nfl g aer A<lministra tor, z uweilen a be r auch ei n ll1'ittel'. Er ha Ue a ls solchcr "<llll'c1U\ilS ke ine Gcschiifte, als (li e b e i E elclmnnge n üblichen Geb riiuche z u bcobnchle ll , tlic Verwaltun g ging ihn, als solche lI
Nich t<; a n. D e r 4tc Anhang g iebt eine VOll den Lehnst l'ii ger n.
Test..1. mcntnr icll komm en bei der VCl'w al ll mg in el en 3 crfite n Periode n nur ei nmahl vor , li nd zwa r gleich Alünllgs n ach dem T ode des T cst.ators obe n Periode 1. der eine vo n ihnen wru' zugl e ich A (hll ill istrulor. 2 Te s tamelltmie n anzusteUen.
Nachh er geschi eh t nm' no ch cillmahl ei nes Versuch es E rwi ilmull g, Im .Ja hr e 1699 wltcr dem !) atl'ollut de s KnisCI'l. Ruth s Se b nstia n v. GCl'cke n , de r in ' VieH l ebte, l icss s ich nämli ch der Syndicus un d I1m' ge mcis tcr z u Lüb c ck, Sebastia n GCl'ck en , So hn vo n dem R esta urato r des Stipendiums Scbaslian , von den in uml bei Lü bcck wo hnenden Freund e n ei ne Vollmach t auss tellen, 11m in Salzwc dcl , dem Sitz der Vcn vn lHlt sc haft, gew isse V e rfü gun ge n Hin s ich ts der T cstn mcntsvc l' wn ltnn g zu erwi r ke n. Nach de m noch vor hundenen P r otokoll, das a ber bei weite m ni cht nlle Famil ien gl ie der in Sulzwedel unterzeichncten , ward un te r ande rn auch , wei l del' E estimnm ng de s T estame nts gemiiss dem Pat r on 'r cstame nt ul'ie n z ur Sei te stehe n s ollt en, der mi t Hnwesende Liibeckel' Se bas nall Ge l' ck c n zu c-inClI\ dicse r Testamenta r iCll el'wiihl t , der Na mc des 2tcn, der ein Sal zwcal el' se in soll le, bli eb offeIl. Dies gesc h a h abc r ohne ' Viss eIl lIcs Patrons Hnd sch e ill t ihm dess lwlb auch ga r k ein e i\ li u h eihm g g emach t zu sei n, Dagege n e rl iess Se bas ti an gleich lI ac h s einer R (ic kkehr in H1s 'fcs tmne lltal'ius Verfii f'i llllgc n an lIen Adm inis tr ator. Di ese r wa ndte s ich an de n Patron n ach ' Vien lind bai. um Verhaltungs b efehl e. S cba s tiu n v Gc r ck eu wa l' se ht, entr iistet üb e r ei n s olch es Verlaln'cn LI es Ltibecke r Sebast i:m , mi t dem Cl' sch ou Ji Uhe r ni ch t in <1 e n fi:i e (Uichs tell Verhiiltllissell geleb t Zil h abe n scheint , \lml e rli ess an ihn un ter dem 17, Apr, 1700 ein Ztu'ech tlVe is ull gssc h r eibell, Dcr Jol"cnd e Allsz ug aus dCllIsell leil ai:uftc n ich t olm e nlles Inle r ess e sci lI. - - lliel' uii ch st ]w b e ich allS einel' Vollma cht, s o Derselbe (es ist d er L iibe ckel' SelHls tiall gemeint) dem Ihn. Dl'. Mascou , als A dministr a toren d es Ge r cke nschen pü corp Ol' is zu .i\'Iaguobm·g zu zu schi cken sich unter IlOlUl\l.e ll, e r se h on, da ss Er s olches in sein e m Namen ab gefa ss t , da E r s i ch d och z u 01'iUllern hat , da ss I hm del'gl eich i n se inem Nam en Z ll t hun, lUC viveIlte, ni cht ZUkO lllillt - l. m J kru m ich nicht abse h en , was me in He rl' Vette r vor l'nLC;OU h abe, sich daz u so l istiglieh zu oh tl'udireu l.mu di e j ura , so mir z us t ehe n , an sich z u re msc n. Es ]lUt zwar der P atrollu s Ni chts davoll als l\'liihe und uml die E h re, d ns "Verk z u guber uü' en , uml als o scheint es wolll, da ss es mir auc h gleich v i el thUll kÖ1Ulte, ob ich die l\1iihe, oder ein and erer si e bUt te; allein, we il ich 1)emerke, da ss Meine He rr n Vet t erll dar u uter eiu Me hr eres suchen mü sse n und Mi r e s olm e dn ss an m ein en E h ren nacht h eili g wil l i nUc n , so ersuch e ich I hn gnnz fl'eulldlich u ll d vettcrli ch , er ger uh e, VO ll so l chen seinen Ilro110S llink ii ufti g ah Z'llsteh en uml sich in die jura, d em pah'ono z us Wnd:ig, weiter nicht z u mcslircn, d um it i ch al s c in nahc!' Bluts f1.' eUl lll m i t I hm ni cht z u zH ll kcn \UnI zn st r eiten nicht a ll s mn bekollllllcn möge - - ,,,robei es Del'selb e h offe ntli ch lass en 'lUld ni cht ca u si1'e n WiL'd, da ss de ssha U) an einem hoh cn Orte d eci l:iio n zu suc hen llecessiti r et
w Cl'd e j d enn ' i ch
l1eID Leb en ni ch t i ch , wür e
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ve r s i ch er e m ein em Herl'll Ve tt el' , dass i ch ihm b ei m eiges t att en w Cl'd e, w enn Cl' mIch e in 'gröSS81'Cl' Ma' llll, als '.'" ,
Hatte gle ich ein Theil de r Familie - d Clill , wi e sc hon ob en an gefiünt , 'ni ch t das Pro toko ll - in fle l ' Forlll gefe hl t, so h a tt e Cl' doch in de r Sache s e lbst r ech t alle vo ll zoge n D er 'r es tato t"
Nicolans G. ve rordn et 11 ich t bloss f ur di e er ste Ausfwll'un g sei n es' l etzte n ' Villens di e E inse t zun g vo n 'l'cstamenbrien , s ond e rn sic he rt ihn en ga nz offenbar ei nen iltm crnd c u Ei nflu ss auf aie Ve n vn ltung uml Ve r we ndun g des Stiftlmgsvc l'luöge ns; s ie vo r zü gli ch s olle n die Executore n sein es l etzte n " ' illens sein u. we n lc ll dnhe l' a uch im T estament e inmal ewige T csta mc nta l'ie n ge nann t , Ma n mus s sich hilli g wun de m , wie der kl ar e S inn d es Testa ment s Ja hrbwl del'te l an g ve r ka nn t bl ei ben k OlUl le ! E rst den n eues ten Zeite n wal' es vorb eh alte n , de n ' Vill en des fromm en Nicol aus ga nz in Aus f'Uh11.Ulg zu brin ge n
Dw'ch den Familicnschl uss v om S Novbr. 1819 war bereits ein ,b edeut emler Schrit t zur E inse t zlUl g eines test am eJl tsmiissigc ll voll<;tii ndi ge ll Pat ronats gesc hehen , inde m oi e beso nd ers da mals ve r wickelten Ve rh äl tni sse der Stiftun g, wi e sc hon obe n bemel'k t, d ie Allsetz uH g ein es b esond ern Gesch üftsftihrcrs uml ei n es Comlmtl'O nS nö thi g macht en. Abe r s ie bildete n doch no eh kei n Collegi mll , ml d das Ve rh ält ni ss, in dem s ie z u einan der s tand en , w al' th eiJs n ich t ge ll au b estinmIt, theils wlu d das Bestimmte z um T h eil ni ch t ge n au beob ach tet. Daz u k a m , oass der Pa tron D r K ühl er b ald den ' Vun sch a usspr ach , wege n seines h oh en Alte r s deI' Gese hilfic eines Pa tro ns en tbmld ell zu w erde n. Dess halb w ard am 4 ten Mai 18 21 die Fa mili e ve r sa mm elt , und der Dr. Kö hl er erklärte del'selb ell , da ss Cl' den ze itl lCri ge n Gesch äfts ftihl'e r den . L a nd.: tmd Sta dtge ri ch ts - Di rect or Cnl'ssow für s ich als P atron zu s ubstitnir ell sicb entschl ossen h a b e. Sofor t brnc h te der neue P at r on bei der Familie in Antra g, uass th ei ls wege n der immer melu' siel t l lä ofcllu en Gesc1 liift e, th eils lUl d vo r zügli ch na.cu ucm offen bu r en ' Villen ll es Tes tato rs, na ch we l ch cm Tes tmllcn ta l'i cndi e Z nhll üsst das Testament lUlll estinllu t - UC Ill P a tron z m' Seite ste h en s ollen, zwe i 'l'estnmentad en er wä hl t we rd en möch te n. E r brach te da zu dC H zci tJ lC r ige n COlll patro n , ].'r eil lelTil v. No n lec k lind de n S ub sc nior der F amilie den Doctol" der Theol ogi e P asto r Clu'istiall \ Vo l tcl'sto dl' in Vorsc hlag
Beide n nh men uns illll en nngetrage nc Amt a n, L etztel'e l' s ubsti tui rte jedoch fiir sic h den R ecto r u cs Gymn as iums Dmlll eil. Die Fa milie gab zu dieser \ Va hl des l l a tron s Ulll s o li eb er ihre Zu stimmung, {In. s ie dem ' Villen ueS fro mm cn N icohlUS ge miiss wu r. Zu gl eich wa rd besclil ossell , d ass sä llun tlieh e a uf d ie Ve rwa ltun g des StilJcndii sich b ez ieh end cn A ngel cge nh ei ten v on \ Vich ligk eit "on de m nunm ehr a ns 3 Pe rso nen bestede lldcm Pal1 ' oIUlt bern tL ell we rd en soll ten , wobe i ocr wld das Verhältniss des Patr ona ts ZlUn A dm in istrato r nä h er festgesetzt wa nJ. Aueh war d a as U n ive rs itätsst ipe n di um auf 80 Thaler t) j ährli ch erh öh et , so l ange der Stand ' der Kasse es zulie 5se, un d endlich bestim mt, dass sii mmtli ch e..Acte n i n ei n er bcsoli de l'll Regis tra tur bei lUld V Oll dem P fltr oll , di'e D oclllll eil te aber bei de m ersten 'festm n cnt a l'i lls asse i'Vir t ' soll te11. , 1) I n der F olge kOnnte ein P aar Jah re hilldurclt das Stipendiu m sogar a uf 100 R U,l r , j ä hriiell erhöhet werden, Die sielt IJC<Jcn. tCtl d vcm,ellrcnde Zahl de r Slud ircndcn aU s der Fam ilie, oIie niedrigen Kornprei$t! und inkend e Ae kerpacht da.. P atronat jedocb lIald wieder, auf 80 l tt blr, zu letzt - hoffen tl ic h" nu r a uf wenigt J ah re""': au f 60 RU, lr, h ern bzugchc",
Alle di ese J:' amili cnb csc hlüsse erhiel ten die GC llchmi gt Ul g das Köni glichen Pupillen- Collcghuns un te r de m 19. October I B'.n.
'Vas das gege nwä r tige Pau'onat ge tl mll h at, oder noc h th Ull w ird, de n A nfo r der un ge n , die das T es ta ment, di e :Fa mil ie un d das e ige ne Gew isse n m l dasse lbe z u mach en b er ech tigt ist, zn genü ge n , blei b t de nt U r th ei l a er Nach welt üb erl asse n , (l ic mit U Ull tlrtJlC il ic hkc i t au ch un s re H a n dhm gc n r ich te n wir d , wie W il' es VOll der Vo rzeit in de m Vor ige n ve rSlI ch t hab en. Nu r Eins bedar f h ie L ' e iner nä h c m A useina nd e r se tzun g, weil es mit dem U r s pr unge lm d 11em Zweck di esel' Selu·jft in dem e ngste n Zusa mme nh a n ge steht
Es li egt in dCL' Natm' de r S ache , d ass, je mehl' e in e Fa mili e s ich nns bl' c itet, un d j e friih t r (le i' Al m de r selben gelebt , a uch die Legitim at ion und die P riifun g derse lbe n imm er mem' erschwert wi r d, Dahel" ist es e in wese ntl ieh es E c diirfn iss fü r ei n j ell es Fu milie us tipe nili um . im E es itz solc he l' genea l og ische n Tnbell e ll z u sei n , ode r sich darin zu sctze n , d urc h tlic s ich jeil es leicht als sol ches z u legit im ire n im S ta nde ist. D ies is t u m so un c l'läss lic hCl' , we il a uell l1U\' so
Jem Sicheinschl eiel iell VOll Nich tfa mili a n te n gewc h n \\'c l' ae n k a nn , was b e i Stipendien v on ei ni ge T ' B edeu tu ng eh er z u ges c heh e n pflegt , a ls be i dene n "Oll ge l'illge l111 Ee la uge.
U nte l' de n vo rh a nd en en Pa pi er en des Ge l' ck e llsche ll St ip c lI(limns fa n d s ic h Dlm frc ilich e iu f! öl'OSSC Me nge gc ncalogisch er T ab ellc n , ab e l' ke ine tl11 g das Ge pl'ilgc de r j Ul'i stisch en G l a ubwü r di gkei t, und s ie sta nd en Z UlU 'f he H m it ei na nd er in W itle l'spl1lch llelii ge fiil' di e Rich tigkeit fa n de n sich fast gar n ic ht. D ie Coll ato l'e ll ha tten fi 'iih cr das S tipc nd im n a ngelViese n , we nn e in S tip elld iat den Nach weis fUlu'tc , dass sei n Va te l' oile l' E m de l' ouer so ns t ei ne r, mi t dem Cl' blu tsverwa nd t w ar, das Sti p enili Ull1 g en osse n , odel' dass e r vo n e it ler in den vO l'lt rmilen en Gesehlecb tstafe hl aufgezeichnete n Person a bsta mm e, wobe i ii1l5Ser8t selte n Dewcise umeh K irche nattcste gefo r dert wtln]c lJ , LU IU
He Chro nologi e in ue l' Regel nnb c li iek sich tigt blich, we lln Illll' die Name n übe r ei nsti mmte n ; ein Ve r fa hre n , was lUl aus bleiblich z u It:rthiim e l'H mhren mtL'.stc. Dns Patro nat hä tte II ILU fl' e il ich tlC 11 beqlleJUe n "T eg e insch lngcll IUlU vo n jedem Stipe ndiate n de n Nachweis du r c h gl a ub wiinli ge A ttcst e selbst mhre n l assen k ö nn en, bevo r ihm a as Stipe ndiulll a ngewiese n wa nl ; abc r di es war fUl' die Meh rzahl unm ögl ich , D ahe r h iel t es dns P nt l' on at fiir ei n wcse llt liehes St ück. sei ner Ve I1)ßi chttl nge n , gehö ri g belegte Stcun mta b eUe n vo n lI en Deseelltlente n des B Ul'ge meiste r s Nieol at L5 GCl'ckc lI cles iilte l'll nnz ufer tigl'! ll u n(l keinc a n de r e Pu tat ivg li cllc r in dieselben a u/zunehme n , bevo r Il ich t ih r c scendenz vo n ei n em ller D K inder dieses Nicoluus n ac1 lgewiesen war, Daz u k a m, dass elie Nachkomme n des A hn s Nieolaus vicle Gc ncm tio ne n hi ntInreh in S alzwetle l blie b e n , un d nut' ei nzel ne klei ne Z weige sich ausw iil'ts nieuel'l iessen , so ll ass abo tl ie.';e Ta be ll cn m u' v on Salzwcuel nw, gehö r ig belegt we rd en k on nte n, 'Ve r s ich mi t A rb eite n iih nlic h cr A r t b eschiiftigt h af,, weiss, wie schwel' dergleich en Nach wcisuuge n allS de n Ji-iihcl'll " nhrhm lll c r te ll zu flih r e n sind , da. die Qllelle ll c l'."$te u Ra nges, ui e Ki r ch e nbü cher , th cils n icht s o weit hinnt di- eich e n, theils i n de n ii ltere n Z ei ten ullvolLstä ndig un d lü cke nh aft gefü hr t sill t!. ZU IIl Glück l ie:isell sic h bei An fertigu ng deI' G e l' cken,;chen Geschlec h tstafeln dicsc Sch w ie r ig k eite n g l' ü:,;stenthcib be!.citigc n , U nte r lIe n }'amil ie n nete n lilllict sic h nti ml ich c in , VOl l de m Sta mmvater Nic olaus im Jahl'e 1576 ni et1e r gesc hr ie b ell es Ins trnmenl auf !l erga ment i n wo tlu l'eh Cl' seine Gl'Ilndstüc k e lind sei ne Päch te un ter sei ne 9 K illtlCL' ll em ei n Ve r zeichni ss ,5eillcr Kin tle!' uml En k el mi t e in zelne n Notizen ü be l'
d er e n Vcrhcil'athung, 'Vohnol't 11. (lgl. angchiingt ist. Jed em Kinde ist ein b eso nd er es Blatt gew idmet. B ei einigen finden s ich auch n och die U renk el lies Stn mmvat cr s a ufge fLihrt. Dies Document ist d a rwn un sch ätzba r, we il die Kirchcnbüc]lCl' dcl' Neus tadt e r st mi t 1556 , di e der Al ti:i ta dt noc h spüte r anfa n ge n, s ämmtlichc Kind er des Stammvaters aber vor tliCSClll Jahr e geb orc n s ind Auf aiesel' sich e rn Gnmdlagc liess sic h nun mi t Hülfe der hi esige n Kirchenbücher fOl'lbau Cll , deren vie lfac h e Benutzung uas Patronat der Güte der beiden HCl'l'cn S11pel'intende nte n Ritter eie. OIdecop u. Kl'nuse ve rdankt 'Ve lin bei Fa mili cllgli cdcrti flllSSerl1111b Snlzwcdel d e r nö thi g'C Nachw eis nicht du r ch Kirchenbücher gc Hihrt we r den konnte, weil sie erst später an gel egt Oller auc h woh l vedo· r ell gegange n W[ll'CJl, so di en ten di e U rkwld ell zwe ite n Ra nges, als Leichenpredigten , Hochzeits· ge dich te, In schriften auf L eich e nstein en n d gl. n ach vorangegangener Priifung I) als Eeweis mitt el. So ward es d em Pnl ronat mUglieh, die im Anhange befindlichen Geschl ech ts tabe llen anzufertig'en. ZlUn Gebrauch des P a tronats IU HI z ur fcr nc rn Vervo llstüm l i,g,llll g di e nen an dere StfIJlllll· t a fel n, ai e im '''escn tli chc ll mit Il cn a n gch ä ngten iiJ.lerei ns timmen, aber a llsscnlclll noch bei jedem Name n c in e Hin we is un g a uf di e Belü ge cnthalten, welchen Hinweis mit abdrucken zu l asse n für die Familie olme N utze n z u sei n s cllien
Auch e nthal te n die nachfol gen den genea l ogische n Tabelle n nicht die ga nze Ge rck en sc he Fnmilic: so nd el'll nur die G lieucr Jel'selben, die sich bis h er a l s solch e le gitilllirt h a b en. Diejenigen, deren ode r deren Kinder Namen sic h noch nich t in den Stamm tafeln finden , h aben z u ilu'cl' ullc1 der ihri gen Leg it imatio n mu' n öt hi g, sic h a ls Desce ndenten irgen d e iner in den 'l'a feln sich findenden Pers on durch ge höri gc Kirchenatteste zu le gitimiren. Es w iil'C z u wü nschen, dass die fehlen. de n Fn mili englieder iln"c Legitimationsmkulltlen bnh1 e inse nd eten , damit ihre Name n in die Tafeln, deren sich das Pau'Ollat b edien t, tuHl die stets fortge führt we rd en, eingeu"n ge n wenlen können, wobei der ' Vll11sch nicht un te nlriickt werden kann, (ln;;s diese lb en die Gebltl"l.'S· um1 Cop111atio n sse heinc aller ihrer Kinucr, nicht bloss de r Söhne , fiil' oie sie dns Stipend ium nachsuchen, w ic dies ml!" Z1I oft ges chieht, einsenu.etcn.
1) Wic vorsichtig mall i>ci diesCH Quellen Ranges scin muss , <IavOll finden sich aHeh in <Icr GcrekcnschCll F amilie Delüge. So enthaltcn z. B. einige Denkschriften nur Li ibe ckcr Raü>shcmm nns <li esem Gesd>lcrhlc, eine grosse Menge geucalQgi schcr Irrllü"ucr "
Anhang' I.
Ue bel'slcllt säm,mtlicltel' Patrone der Stiftu.ng.
1. GeOl 'g Ge/'cken, KnufmaJUl zu Snlzwc,Iel, Vetter des Testators von 1610 bi!; 1635.
2. Valenlin Gerckcn, Kämme rel' in Salzwe<1el, des vori ge n ältester Solm 1635- 1680.
3 Sebastian v des vorigen Sohn , Ratlt in W ien 1680-1719.
4. GWl'gGe'I'cken, des vori ge n Brud er , Kaufln ann in Salzwe del, Stifter de s Arm eil- Legats , 1719 -1726.
5 Gem 'g F1 'iClb 'ich Ge'rcken, Elll'gc me iste r in l\1agde burg, Enkel Se b astian GerekeIls, J{estaurators stipcndü , war zugleich Adm inisb'ato r 1726 - 1738.
6 Va lelltin J oacltim Gercl' e:Jt , Uathm aUll zu "Magdcbur g, SoJm von Geo r g Gc rckc n (No. 4,) 1738 - 1746, war zugl eich Administra tol'.
7. Sebaslian Nicolaus G.erCke1l, ßl1lclcr de s v9 r ige n , Kaulinann zu Sal zwedel 1747-1754.
S. Pllili pp Willlelm BmiICl' (J er beid cn vo rh er ge hcndcn, Gutsbesitzc l' tmd .Tustizrat h, in Salzwedel zul etzt in Frankflilt a. 1\:(, und ,"VOl'lllS 1754 - 1791, VOll 1791 bis 1799 wal' das Patron at vaeant, 9, J a/tann C/n'islian Wilhelm Sc/mlze zuerst JlIstizdirectol' in Ostc rbm 'g, zu1etz t Ju s tizrath in Salzwede l 1799 - 1819,
10 Gabricl KüMe')' DI'. (l cr Med icin in Snlzwedel 18 19 - 1821, 11 , Ca1'l Llulioig La n d - un d Stac1t-GerichISdil'cctol' in Snl zwe tlcl , jetziger P ntr o n sci t 1821 im Vcrci n mit dcn 'fcstamcnfl.l l'ien :Fr cih erm Carl Philipp v. Nonleck und Rect ol' Gymll, Johann Fl'icdl'ich Dallneil ,
An hang'. 2.
Ue bel'sicltt dei' Administratoren deI' S tiftung.
] , Nicolaus Gm 'dUfll> Solm J oachim's, 9ten Kind es tl es Stammvaters, Frübpredi ge r in l\lagd ebuJ'g , zuletzt Al'cllidiaeo nu s in Lii chow, gc mcinschaftli ch mi t Nicollt1/.s Cn noniclIs in l\ln g debl U'g , S ie wllre n al s cr ste 'f cstament a l'i cll eingesetzt und h atten die A dmill iSlmtion 161O - 1f.i3H, 2. J o/tann Amtsv el'wa h cl' zu Stabenow, in te rimi stisc h er Admini s trator , ohn c vom P afl'(Jnat dazu ern ann t zu sei n 1639 - 164"7 6
3. Sebasnan Adv oknt und Nota l' :,m Mngile bu l'g , Sohn VOll Geol'g Ge l' ckcn (Patrone N.t.), R eslmlmtQ1 ' des StilJcnd"ilt1J1s 1647 - 168 0.
·1. Nicolaus Ge'I'Cke'll3 des vo ri gen jüngster Solm, Brauer in .Magdebw'g 1680 -1699.
5 Dl'. F1 'iclb'iclt 'C, Ratll 1U}(1 Stadt -Physikus z u l\1agdebm"g 1700 - 1730
6 Geol'[j F'rie(b ' lclt Gcrcl" e1l , BUl'g emeistcl' zu Mng deburg, Wil l' z ugl eich Patro n 1730 - 1737.
7 Vlllelllin J Olle/tim G erekelt Rathmallil in l'I Iagdebl lr g, wa r z u g leich Pan'oll 1738 -1746.
S Et'i clt J oltann Cll1 'istirm R ademi1l, Secretair \l!ul BotClllllcistcl' bei der Reg ierun g zu l\lagdebtll'g 1747 - 1756 ""u r ein Extr a neus
9. Jolu mn Pri ed1'ich G erekelt, Can onicus zu l\'la gdebll r g 1756 - 1771.
10. V a le1ltin F1'iedt'iclt G en:kcll , RCgimc nts-QuaI't irmciste l' z u Magdcbm'g 1771 ....:.. 1798.
11. Pltilipp Cm 'l Gercl.:e'll J zuletzt Assess or bcim Land- Wld Stadtgericht z u Wanzlcbe n 1798 - 1819.
12. TlieodQ1' C(".l Orn1l':J C dm ina l- Actua rill s zu l\fng dcburg 1820 - 1831.
Anhang
3.
llcbCl'8icltt de r Lelmstl'äger.
1. Nicolaus Ge rck c n. S Admi nistrato re n 1. 1610 J644 (1)
2. Seb a stl nn Gc r ckcll. S , Admi n is trato r e n ;1
3, Nicolans G el' Ckcll. S. Adm in istrnlol'Cli
4 Nicol:llIs Ge r c k en , des vOI:igc n Solm. J. U. Lic. tUl d Advokat z u J.llngclebu l'g 1699 - 1736. !j J O}lallll F riedrich Gercke n, Soh n (I<,."> ß lIr ge meiste rs Georg l : riedrich Gercke n 173ß - 1755.
ßeide l etzten ha tten mit 11 e l' Ve n valtung ni c ht s zu schaffen un d waren weiler nichts a ls Le hn s lrU ge r.
Ü, Johann 1 iea r ich Gerck c n. S. Admini st ralOr e ll 9. l"7 56 - 17!H
7 P hilipp F ri cdIicll ea rl Ge l' ckc n. S, Administr atore n 11 1799 · - 18 19.
In den J a hr e n 1791 1799 wal' ons Leh n ni clJt ge nu tzt und kein Lehnstriigc l'.
R TheooO\' Cnd Cr a n z. S . Arlmini !; trnto r ell 12.
Anhang 4 ,
Gtmm'elle Uebcrsicllt deI' aus dem Stiftullgsvermägen (tn Stipendiaten zw ' Unterstiitzung verarmter Familienmitglieder 'Und zw' .Ausstelle#' armer Mädchen allS der Familie gezaltlten Gddm"l)
1. Stipendien.
1 Vale ntill G. 3) "';u an VOn 1648- 1680, in 33 Jah re" 960 .91P 17 91, rOJl g t. in, O .m:I c1mittjiihdich 29 .91P ')
2. Sel?nst io.ll 'V. G IflSl- 1719 39 492<1 " 14 "
3. Georg G. 4) 1720 - 1729 10 1484 " -"
4. Georg Fdcclr. G 1730 - 1737 8 560 " -"
5. Valent Joach. G !..- 1738 - 1746 9 1010 " - "
6. S ebns t. Nicol. G. 1747 - 1753 6 18S5 " - "
7. Philipp Wilh G. 1754- 1790 37 776;3 " - "
S. hl de r Vocanz 1791 - li99 9 2290 " -"
9. Schulze 1800 - 1819 19 6 )_ 7017 " -- "
"
"
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2 "
"
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"
"J )
10. Dr Köhler 1819-1820 3 1935 " - " 64 5 "
11. Das j etzige Patronat 1S21-1S31 11 - 1061 5 " -"
" SWllma de r S ti[lClld ie n 401 44911 79 {
2. Zur Ullte l'stütZlUlg armer Familieugli edel'
1. Vnl cnti n G. wies in 33 J ahr en a n überhaupt 396 $P -9f - !'., nlso im DUl'chsc hn ittjiilu'}ich 1 :fi/
2. Sebastinn v. G. - 39
3. Georg G. 10 6..1 ., -., -., 6
4. Geo l'g l;tiedl'.G. - 8 " -" -I'
5. Vll.l.Joach.G. 9 " '-,,-n
6. Seh. Nicol. G. 6 65 " -" -" 11 ..
7. Ilhil. WiUl. G. 38 678 2 " 23 ., 2 "
.. S in !le I' Vacll.nz 9
., -., "
9. Schul ze 20 3226 " 15 ., 9 "
..
.. 10. D , . Kölllcl' 2
" - " - "
.. 11 Dus j etz ige lln t l'oll. 11 l i72" 2" -,,
.. Sunllntt de r Unte rs tü tzullge n ] !j{)[jfj I(j '.f. ] 1
1 ) Eiue "mI. I;'!u " " UtLe rs icht lässt s ich n;cM gelH:u, d ",,,zel,,e J UI 'MCd,,"' '' gen Ud",,.;;',,ht ", ;10 tr<)lun gcon)"",I. 2) m, lIuf &bastillu Gcn.:kell.lil Adminblmtio IlHtl ist k", in St' l,endi""1 , ,,1<111 , 11. :I) Die j ä hrliche Dur chiclmitlss umme io.t nur in runucu üblen mi t WegI:"••"", ocr G ro.:ch", ngegeben. ,I) Georg G. "ar frei l ic h uur bio 1726 "Pat ron, aber " eh dem T ode u ""dlJolon giu, die Sl ipeuuienutl,[uu[ in !;l'iroe", Geiste fort , wäh rend den der ß. Gf'Urg' Fril'llrido (; egen du ,\ lIministralion (ütorl", , lIie C ' erot 1729 IUl , ich r iss.
b) D ie Rechnunge" "0" 1 7&<;-1700 (d,len, ",,11 .li" ,h'''I:'',I",,, .1 J "h."" 17fH in ' \ UilIh. gebracht.
6) Ol>;Lcicl. Sc hul ze 1.0;' 15 19 Pat ron war , ;0 haUe der A,hu ' n " tr:'tur fil r ,L,. le llte Jahr doch kein Stil",nui",n g'e""hU, 110 dllM a liD be i ihm ",Ir 1 9 hh r<: , "nu bei ""UCUl Nachfolge., ""tcr oI est1'lo I'attonalllie Stil'.,.,dien r,ir d«$ Jahr 1S1!' nachgeZllhlt wunlctl, aber 3 Jahr<: in Ansc hl ag ,e komm en "'141.
7) D ie Rechuungen 181» bis 1 S0S D iI! nn rehschniU$S\m""eu lIet """" beu '" I!'S(U "" I&lQ lIar,;. in AllS.1t1 gckommC1'.
ö '
3. Zur Aussteuer armer Mädchen aus der Familie.
1. Valentin Gerckc n wies in 33 Jahren an 21 $I! - 9f -!\, also jährlich etwa t f.N
2. Das jetzige Patronat - 11 780" -" -" 70 " Summa der Aussteuer 801 " " " llierzu die Un terstütz wlgen 15056" 16" 11" Und die Stipendien 40144" 7 " -" So da ss also aus dem Stiftungsvermügen überhaup t gezahlt sind 56001 $IfI 23 vf 11 !".
Diese Uebel'sichten zeigen, class nicht z u allen Zeiten der Zweck der StifnUlg im Auge halten ist , nach welchem die Stipendiaten hau}l tsiichlich bcdacht werdcn sollen, lind die verarmten l\litglicder nur in so weit, da ss sie in eincm erhalten werden. 'Venn auch die l etzte Bestimmung in vielen Fiillen nicht buchstäblich gc nommen werden kann , so war (Joch z. 13. Phili})l) Wilh. G. in Anweis un g von AlimentationsgeliIern viel zu freigebig, lind befördcl'tc nicht selte n durch seine Unterstützwlgen die 'l'l'ügheit und Schlechtigkeit einzehler Familienglieder, (lie, pochelld auf clie Unterstützung, Nichts thlln wonten, uncl ohne Nachdcnken auf KosteIl dc s Stipendiums lebten. Auch beobachteten die Collatorell bis auf PhiI. Wilh. G. einschliesslich in Anweisung des lIhffilquantums keine Regel, so ndern wiesen bald mehr, bald weniger an, seltell übel' 50 Rlllh'" 20 bis 40 HtWr. jährlich wal' das gewöhnliche.
Die im Testament gemachte BestimllHmg, dn ss armen aus der Familie bei ihrel' V cl'llCi r atlumg, we llll in der Kasse ein Beslm)(l ist, eine Aussteuer gegeben wcrden kann, kam gä nzlich in Vergessenheit. Bis zum lalu'e 1821 wurden überhaupt uur 21 Rthlr fiir (Ue sen Zweck ausgegeben,
Anhang 5,
Uebe,'sicl<t deI' naclt und naclt gesammelten ](apitalien,
In lien frühem Zeiten dachte man niellt daran, das Stipendium dw'eh Sammlung von talicn zu "erbessel'll, ob es gleich dn." Testament vorschreibt. Der erste, der daz l! einen Schritt that, wa r der Administrator de Mascol!, Er wandte sich wegen der zinsbal'en llelegung des Kassenbesta ndes an den Patron, der ,ihn aber ohne Antwort li ess, so da ss Cl' auf seine eige ne Gefa hr auf einen Wechse} belegt.e 500 fit!
Seine beiden Nachfolger bel egten Nicllts. AL... aber Sel)ustian Nicolaus Patron ward, und von den Erben de s Patrons ulld su'a tor s Valelltin Joacllhn G ein sehr bedeutender Bestand ausgezalJ t ward, belegte derselbe diesen Bestand, so dass er am Ende seines l)atronat s belegt hattc 3590 "
Sein Nachfolger PhO, Wilh. G, belegtc baal' 2110$lfl-9f-!\ 111111 kaufte GlUndstücke an zu dem Betrage "on 992" 21" S " so dass er im Ganzen Ka}litalicn ba Ue
Der Ju stizrath Sch ul ze belegte iH Allem
Da s jetzige Patro nat dagegen ,
3402 " 5907 " 6542 " 13"6,, 10" 6 n illcl. 3900 f.flp *' " 5500" " Summa 19942 " 21" S " " 9400" "
TABELLE I.
DeI' Stammvater des GERC](ENSCI1EN Gescltlechts mit seinen niicllsten Nachkommen.
NICOLAUS GERCKEN der ältere geborcn 1501, Gew[Uulschncidel' und meister der Neustu(lt SalzwedeI. Seine DcsCClldent en sollen llilCll d em Testament seines Nicolaus das StillcndiuUl geniessen. Er ist iü)cl'dies Stifter des Ge)·c7.:en,schen E1 'bbeg J·iiln ds8c.s, lUld sein in Stein gehaue n es Bildlliss findet sich rol der Aussenseite der Mauer der CatlHll'inCllkil'ch e nahe bei dol' Ha u pithiil', dem ehemaligen El'bhcgl'ülmissc gerade gegcnwJel'. Er starb (tCll 23. FcJH'Uill' 1579. Seille Frau wal' Ceciz.ia gel), AZle rwleben. J
J Ohrulll G. geh 1;)2 8, Ma gister, ßarbnra N icohHls Anna G. Ch r istinu Elisabcl h Emcrc n lia Cat hnrillaJ oachim G. Re et. d. NeusUidter Sc hule in Salz _ G. Ihre G. Scine M. 1. Mil_ G. {S oTa _ G. {S o Ta _ G. (S T u _ G. (8 Tau. 11 wedel, nacllher CanonicllS u. L ec tor Nachkom_ Nachkom_ li es 2. Dur· belle S.) belle V.) belle 1 U.) LU. (1 5 70) - 1 3), i m hohen Stifte ZII iHagdeb. Seine mens. Ta_ men s. Ta_ lllOld Mut_ Llulolph Frau wal' CatJlarina geh Duch- belll! 2. belle 3-7. tbias Schulze. witz. YOll zwei spiitcrn Frauen haUe er keiM Kind ul"
NICOLAUS G.
geb. am 28 F ehr. 1555 ZII Salzwedel; Syn tlicus des D omkapili!ls zul\la gtle lJlll"g; verbeirathut (1 5UO) mit l\Inrgarelhn Busse aus lII agdeburg ; starb dun 16. Aug. I (liO o. 1\'achliOm!llun. Stifter des Stipc1Hliums.
Calharine G. IH:l.nIl: •Tn ncldm Glcse in l\I agrlcbur; t o Nac hk.
Jonchim Allna Mati'!1IIlics tilias; :Mann: Nieol:uls
AUlla Seh. (l004) 1\1. (1(j;j2) Ja co b -------------------Allll1l. Seh. 1571. Nicol. Call!arina E1bab.Llltlolph Jonclillu Scll. Sdl. 15i5. Sch . Seit . Sell. Hji3. 1\ 1. Hall S J5i8. "15 82. 15 8 .:1 • StaJlJlCI"I' IJeck.
Annn. Sr . 100 ]. M. H Ulis KnI11i!z. ,--....---.
Scbastian K. "1023. Pr. (Ir;.!!)) Ca!ha rin a lila/IC
DOl"othea K. .loltann K. 1650 t 0.1\1. 1052 t o. N.
TABELLE II.
Barbara Gcrcken ältesto T oc hter von Nicolaus G. dem iiltern. Mann: N icolaus ßinde.
N I CO LAUS ß. Decan inlH agde b llrg. An n n D. 1500. lU. (1588) BnrbUl'1l TI . 1565. g eh. 1 558 Testamentarius von 1 6 11. JoacIlim Il alJ kc.
Ca th nl'i na B. 1\1. Joh. Linthe, Interi ms Adm inist ra tor ZwjUingc.
J o hann U. 1592 . TIarb al'n. n. l {)D O, l\L 1. (Hi lI) J onc him Gützc t o. N. 2 . (1 ü2S) Alldl'cn s Donw. sins .
GCOl'g D. lG2!). IL.,c D . W 3 l. M. (1053) Johallll Ilosc nthn l. ,
Cat.Jw.l'in n Anna Do l' o- U<;nOc R I 05 S Cntha l'iJw EHE lisabeth U. th ca TI. ] ü55. 1\"1 . (HiS5) Za- sa be/ hIt (lüG:?
16 54 1\1 (1684) dWl'ias Stut- 1730.) lH. (1700) .Tucob AlHll'cas n. 16136. cl r ich .loaclli m vo.';s , J olW111l .Toa ch im Uol ulc t o. N. CUI'SSow.
N icoIa u s C. 1703. F r. ( 17 30) DoroCat h a l' iu il Rauch s J ohnnn Anitrcns C 1701.
Johnnn Nico hm s E li sn bct h Cn- l\Jlll'ic ' VilIlC lm inc F l'i cll l'ich F r ic(h'ich Jo nc1l illl Hcinrich tl lnl' inc C. J oltallllc C. 173U. C. 17 1,1. 'Vil h clm C .17 3 1. C .1 7 33 . 17 30. 1\'1 . .1011 . lH. ( 17 (j3) .To h atm t 174 ü. C . tl75 1. t o. N SchcfrIcl' 1' l aL'till lJu rn c lllailn.
earl L1Hl- l\J nric Elis aucth 1:. r . Sop h ic n . ]\! .10ElJ cli llg. hann.Tn co bFl'cyettllk.
TABELLE III .
Nicoltms GCl'CkCll 7.wci:er Sohn von Nicolaus G. {Iem ältern, Käm merer der Neustadt Salzwedel, geboren 1530; vcrhc irathct dell 3. Octob. 1 587 mit l1sa bc AJll cl1lrtlln; mit einer frühem Frau Anna Kcrstclls flatte CI" J.eine Kinder Er starb 1 000.
GEORG G. (1588) Fr. (1614 ) Ea rb um Nicolni
Cat h nri n[l, G. (S. Tab. 7.) t 1 635. Er war de r Stiftung v 1610- 1 G3().
V ALENTIN G. (1610- 16 89) Rathsmitglicd der Neustadt Salzwedel. Fr. (1640) fisabc Schulze, v, 1035- 10 80
SEßASTlAN v. G. (1M6 - 1719) Kaiser!. Rath in Wien, Patroll
SEBASTIAN G. (16 17 - 1 680 ) S. T ab. 7.
Catlw.rina Nicolaus Catharitlll. G. Emcl'cntia G G. (1043) G.(lü441 (1 040) lIf l'dichnCl 165 1. Mann: t 0 N. t 0 N. llalth. B Ul'chanlt. FUiEDR Y.
Maria Georg A11l1:1 G, G. O. (IO;)Uvon 16 60- 1719. S Tab. 5. l\lA,SCOU. to.N 8,'1',0, I alJ. '.
Elisabctll G. (164 1- 1 094) 1\1 Nicol. DUl'chardt It IOS2 . )
llsabe ll. (1000- 1730) M. Achaz n. Lmlwig ValClltin n. KunigmHle B. I (jO$, Nico!aus 1. (10 88) Wißl. i\1o llrath 16G2. lüG". rr. (lüV7) M. J oh. )(ru sc mllrk, n. J672. 2. ( 1700) Hcim'. Wi sskolh. Clar:J. 1\lollra.th. Tau. 4.
Y alclltin L\1(lolph Jonchim Kll11iglllltlc M. Lnawig ' Vilh.1\ 1. 1,l1llolpll Nico l. U. Joh. WillI Nicol. Chr isf ian (16!J5) !H. ( 17':!5) Alltun l Wi ']GDB. Fr. ( 17:!8) 1\1. 1 088. l\I.lü OO .1\1. )6!J2. Julius Anton 1'I1.1 0D3 Il s aheDoJ"ot,hca , ,,c!1dc. llliillcl".
Gcorg H eim'. An ton W. Elisa hc th ,"V, 172 8. M. , 1727. PI' 1. ( 1751 ) Cath. 1. ([ 7 lH ) Die! r. Cllsjlal' Elis.lIanig. 2.(1774) J oh. Schulze 2 ( 1707 ) Wilh. Lu(lo\\, Cnrol. lla chmanll. Gou li clJ W"ciltlc.
Willt. Didr. Sehn,<;!' H. 1730 D ol'othcc l\I:lI'garc th c n 1732. )
Nicutau,.; Fl 'lc cll'. l!cillr LI 1 , lo!llh lJ 17'20. Fr. Gathal'inc Schlllilit
>- ';;', 2, ; .. " "" ; = = " = .. = " S' "' •= " " .. " 0 • f. ". • ?
Elisabet h G. 1\1. Btll'c1mrdt.
Ilsabc B. Ihre Nachkomme n s Tab. 3.
TABELLE IV.
Nico laus Gcrckcn d EI' jiingerc, zw eit er Solm von Nicol (;, ,I. iil tl!m
GCOl'g G ( 15 88- 1035.)
Cnthnrina G. 8 'I':>.h 7
V<l l clltin G. Scba stian G. S Tab. 7.
Cathal'llm G. S. Ta b. 5.
Gcorg G. Allna G. S T ab G. S Tab. 7.
KllnigulHl c TI.
Lndwig Vn lClll i n B. Nachkommen s. Tab 3. 1\1. Jo h. Kl'u s cmark.
Anlla l\fargarctha Kr. Elis abcUl Kr. :tU. ]711. l)aul Dich" Mark ma llll.
PanI Nicol. M. 1713. Clam Fricdcrikc Elisa bcth M. -- -'---..
Anna Sopllia 1\1. 111. ( 17 05 ) Jolullln Gottl. Koge l. ... --
M. 1 Heim ' Viss ko th 2. Joach Die lI' Mei e r.
Sophic Wilhel. Charl. K. ( lii7) 1\1. ( 1797 ) Fricd. Hei nI'. Sch ulze
ö ". 00 _. :=';:!. F' 0- p.- P p?"' .. Ö 0 0 ". :; rn rn ?- rn ?- '" [ 0 - - - ;!.
JohaIlllC Fricderike Do r oth . K.1781. nl. ( 1802 ) Christ.Jacob
00 00 00 rn 0 s. 0 0 p- ,0 p '" " Dict r . Schulze. " 0 ?-::L F- !!.. ;;. ;-1 :" • '" '" :-: -0 e 00 1:'" 00 _ - os " 0_ " • ,,-. '" , w :: '" ?- o. e' '" 0 - ;; '" @: rn 00 0 '" p 0'" '" 5' p rn "•00 p ---'-'-'
Joachill l Chr istilU l lCriC 41. H. 17 02.
Calhar.J:' ri,lc r. Call1nl'ilw W. M. WiUlC!lIl. ( 178 1. ) U1c. W.1U UII$ch. 'VilllC!11I AUIoIl W, 1 7 7 3 ;;'
Frieder. DOl'Olh. S OJl lti c W. i\I Gcurg August " ' cddc
LcoJlo lt! EklJcrt Itmlulph P.1 821.
I JiltlC p.,1 rll p, 1 1:12 0. :Fl'ic{lrich 'V il hcll11 Je 18 21. l\laric D Ol'O llI. 1Jc r l ha K. 1 $22 7·
Ylllcntin Se h. { Soph i a.T o hnnnaDo l' o1/ . 4. , h .. DO1 then Seb . 1780. .M thea Soplllil. N lcut . ( 1 8 11 ) Lcop. dc 1\1.1-
Chl'i!;tinn Fdc(b·. Seh . l l'ces . 1 737 . rrnu: D O l"othca Marin Gc rl neh . ( earl Frie!ll" . Va l enti n AnnaMnrinSch.173 5 . D. 1 7G8. Jonchim Vn l cnti n Seh. 17 33 • Friedrich Se1l. 1 73:! . Cluistian F r ie(ltie h D . 1 703 • Elias Anton D. 1 76 1. Anna Elisabcth Seh. StephanDietr.D . .1 759 17 3 0. Joneh i m Ludwig D. Osnbc Ludovikc Sell. 1757. 172 8 . Cbl' i sti u ll LlI( l olph D. Marie D orot hen Sel). 1756. ]72 8. i'll.( 1 752)Wilh. j Joh. F r iedr. D. ) 755. Aug. Dils e hmll.lIn . Marin D OI'Qt hca D_ 1Lmlwig Seb . Anun ClKlrlOttc Il sn bc 11_0. I D. 1 753. I Alhert Aemilill s Sch. I l S00 .
Cathnl'inc Elisab. Seh. 1739 F . h f l\Iaximil.Rudoll'h Sell '!"IC ( '. WilllC l m Seh . { 1 8 10. .
Sophi!; Hcmi cttc 'rh. ( " 171)..j. M. (.1 8 1 0) enrl J end Heim. K GlinthcrGottl.Kullzc. ( All glt.ost Otto TC 1520. 1 7 8 ..1. iU . ( l Sl'!) H ei nl' . H. L 8 1 6. Marie W iDlclminc 'rh . { " . Ernst l:Iiincl. Cm l Wllh. H. 1 8 1 4. earl Friccmch Gottlieb { Dor ol h.l\IaTh . (l78 1 ) . . tluldc Th. 1 81 7. f M arie l ViIh elm in e SIl.! .:: :.. C ( .rulIla Ml'lriil Se h. L 7')n. j Ch.:'\!loltc i\Il'lg!lal. Th. ( 1 S :.2!J ) , ""§ { .M J O!ll'lnJl Goltlico I IID. 3 1. Wilh. Aug. { C . corg \\'Ilh. l TIIOl"\\"Iflh . Spe hr. I G ol t! . Wilh . ::: ( " " 1 I I SO.. Illelmine Gottliel.lc f ehrtr!. Seh. 17Ü"2. M. J ol wnn Fri e(h". H e im '. Dietr . G o nf!". Nie dt. l N. l 8 1 8 Mari n. Eli s ilbeth · Seh. 17 4 [.
• • 0 1" 0 1 J ea I s a l", '" .., tll cromnn fD 1 EI' b F J ' U M IoI.Em,!o"\I,lh.{ •. "lI .'. Q;:l.. -;;; GI)'=:: ....:I I It .. her l 11 "1>" Wem"r ". ;0;. 1 / ' • ._";::2 .""Q . '" . 0 , j5 0::.. c;! ci ' Anna Cla rni\ra" c ll. 1 714 S . CI I-i"'-::; (.) " I, )., C",,,l. Sol'h;c ,. _ No 1 82tl • .:; :::·E • .: GO ;zo I M. DcUer Frtc ,lr r rcsc "tJOhann N ico l. Fri e dl ' \'= -3 --<
'l'hcOil o r c Eli-, ,:l h Chn rl !! ""dd'< 1:",;I.k;o;. 1 1)"·1. • "ll 10.",1" 1 .",lq', lA"·l. J oh:11l11 G corg .D '1 i lO. f C h r i s tian Lmlwi '" n. Cl' . 177 G . M. Ern st 'V ilC.",I;". Lu; "" N. F A u na Lui se H O I' I'C' t l -.;:> h c lm Na umnnn. , ( Dorl 1";,,,,,,1:,, (·r. I I, ' I I D \\ 7 ' , ,., \.", ,.. C.,,-.I,,,.,,,,,n •• • 0 I. 1\n. il h. C r.1 17<1 { CI.,,, f,jd ;k " ,\I.,I,ild< c,. ,A n"a El i ,;ahc lh ß. 'li I G ( . .!. 6 ,,; • ,Ibll,;lok er. lKl0. flcin rich Ch ri.ti a u T im · :.: c ;:: ... -;; ll k'U!. C,;
Ko'·en C hri st km Ludwi g Sch.ll lo r W. 1 7 77. t . ;; (.:: . ::i-<ü _. "" $ :• § c: _ f ;\ nlla C"th"r i na D orolhca 1 7 5 -1. .111li nll c 'V ii he lm. ,J ui sc ( (;.1 726 '.'
':'1 " 9 ö " \.SI": -'" ;.:::"r J 8 . ".. ,:::: :::: ::: =c "' ... ,:::: ", C' c;! z s: .. t ii5 ::! § -::; , .... --= -0 "" c;! .::: '" +-0 '" :: i .. '!:. c: , ( " ' = I .= = -';.: ' 2
G. 1 7 "21. d . lJi plo l Halikcr, P almn l l. S t i p e n. di ll ms to N C hl'i s till n C;J;.; per C; .1 7 1 5 · tu N Emcl' c i ll i tl n. 17ClJ. t(l , N. ::: ....-l =-= ,-, .. "'g I :3ö 5 . _, -,--, CI'. , .... [ ,l oh"""" ,I [:l r;c G . M K ird,hnU : r R1 ED R ICI l 1i:ir.liil. ::::: _ J C: (.'m""' . S t . O U'''/Ol' l , ., Gf.. ' [ Phi . ,. lo l"'illi,fmfor r.., B -< (\rilll c lm GII .;;ta v Scll. 1 80 0 ' J oh;\un ,\mlrt'ns G t /3[, ..:l 5. ..;.;' =. <: :: ci J) ,. il/,.d,t,, · N = )..:..(;3 t . ;:::Y ALE t\ l'I L'1 F Hl E Dlt. 'l::":::::: !il § ,G 1 7 ;:14. Q lwr0 '2!:: I lir"ulr. :rL! l/ u!/dch"ri/' { '"'" !Fri C l lrik c W il h c !lJI. Scll. A d",;"illm{orr. 17i l .lOllA i \ "N C HGI ST. 1 7 Dfl W J L H. SC H. 1 702 . ) '-".. , C h arlollc L n;.;<! G n : :i'! . P at r on tl Sti p cmliu111slA li g il s t \\ I ll id m :se Il. IC hr;" { ;,,n Fr;",!r G .1 i2fl 1 7!J! Jl $ 1 H. · l 17() G I Frnnz ";l..,!:"';; G. 1 i26 . \Vilhclmill C i' r n ri c D o· M a';e C"l h a"inc ) I "'ga· r O lh c c Se il. 1757. M. { l r;thc ( ;. I i 20 ;11 ,' Cu\Ir o::; . { J o h n llll Cl ll' ,::ti i n n 'l'hc o -' Carl Oll· , TI"..,.)", \\"
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c l.:>": t1 1. 17 :!O . Alllln?lfnl'inS 1 75. 1. ! :' (.T o h un l1 Joacl lll l1 J aco b D iet .l : l fiSD. I'! : .T ohanll I iH (1716) .J ol l.F r icc.l ; 7' &5
,
TABELLE VIII.
Christina Gercken, zweite T<;lchtClr v. Nicolillls G. d. 111. Pascha SlalllllChl Rathsmitgl. tl. Sulz wedel.
Christine Jonchim Jiirge nSt. JoacIlim 81. Cathal'inc 81. Petei' St. Annrt SI. Nicolrl.US Hei nrich Darbal'n SI. SI. ]588. 8t,1560. 1561. 1563.tl616. 1505. lH,( 1588) 1567. IMiD SI. 1571. Sr. 1:)73. 1577. M .l oh .Tacob Schl1lze. R eiche.
Anna St. 1590 Ilsa bc St. Clu1 stinc Nicolnns Catharinc St. 1IjQ5. M. ( lG'2 3) J oa - 15 UO. St. lüOl. SI 1 002 M. ( 1 038) i'l lick\('] chim Schmidt. nUl' chanl.
Cathnrina H. iU; \nll : J:lc uh Kockcrt.
Hilfgott .1ohann Anna EH- Gottschnlk ,Alllla EH- Johnllll.Jonch.ll .f\lichacllJalth ll. Dictl'icll AnnaBnl'bara Hilfreich Georg sabcth Seh. }(i24. snbcth n. 1 040 . Fr. ( 1ü70) ] G42. Fr. Cathnl'. Ghristoplt K. M. '1'hcOtl. Sch.lG25. Sclt .1 627. Sch.1628. Fr. Doro/h. Hi3D. l )Wic1ull t\llll. Gerekeil vgl. '1'. 5. ];. lU45. Hnck$cll. 'Vallll ,\I111, - 2)Ol"tm:lllll. -C-:---'-, Achaz LCOIJo ltl Elisab. UnI" - Catharina Uahhasar .Tohn nn .Tohallli 8ch. Fr Catllm'. bnra n, Dorolhca Nicola us Dictrich .Toachilll ---'"---
Ca/lwr, Maria H. M. Ileiuc t:· du!'. Elisnb,HcHwig. 1071. n.1073. n.1070. U.IOiO.l.l. IG S3. .Iulius Admn Dich'. Atlam J oachilll Sicph, .loh. Madc ClItharinc ChrbtillC Stl- D oroth.l:lisalJ. J oIJ.l\lagtll1l. Sch. Seh. I nspec t. Constantin J ohann Seil. Hof. Seh. M. S! e ph a u Ilhic Seh. M. Seil . i\I. Da"it' H. l OS!). "I. u PulIlitz. Seil. Seh. fiskal. D,witl Solu ri g. }o'uh rm auJl. Sicuert. Salllucl Hiil -oog g =-'::; §". 5 -., :: '-- Q (1),,g ::. ,., -:-:::... c:> ;;l ;-J> ;--lS .0''' ?-" rr- P"' rn :-' .---.. _ ........ --., > ' e:= " "'. g. " ' ." , ," 0' " .f [ ,-
Anlln D. 15 00.
TABELLE IX .
Elisa b elh Gel'ck en , dritte Tochter von Nicolalls G d itltcJ'll. /H rmll ; Jü rgcn TI:1l1mt\ llll.
HansE. 1 5G2. Catha r ina D. 1 507
Elisabet h n. lClG8 M H a n s F r Hzc.
P ascha F r . 1 507. Anna Fr. Hi03. Elis nbc lh Fr. 1005. Cal h nrina 1G07. l\I;tnn:
Clan s n. l r>7 1. narUlll':t n.170G .i\ 1. Scba s ljan Sduilzc.
J ondlim Sell Anlla Sch. 100(; .rOh:11l 1l Süh lUt)3 M.l" ran z, A1 1h'11 S l lül t. Jo achim Schulze P ctc rs _.------------------
Alllla l\Ia ri n Cnlllnl'in a Ul's ula S i- Ual' bam Sibylla Elis abclh F r a n z .T ll- Allua D uP.I 03'1 Eli s a bcth P. t10ui c P. 1'. 1 03 ;), P l ü40. i\I. ( l ü71J ) li ll s P. P 103·1. ] G3 8 ;Iohan n Schulle!' 1 {j 13 1(.00.
Augll st VaP tu , N
TABELLE X .
E mc re n ti a G c r ckc n , moftc 'rodne r v , Nicota lls G d ii ltern. ManII: 1. ( 1560) J onchim DinÜCm Ullll. '2 . ( 1578 ) Alul r c rl s Sch ul ze.
ßurbarn. ß 1 56 2 1\1. 1.. N ico hms Cn th a r ina J oach im J 01Wll1l E1l1c r Cil Lirt Seh Cnth nl'i ltn Hc iJlI'ie h AnnaS.(?) ( 1584) K e rste n Uistcllt ß 1605. H. 15Gi n. U)70 Se il 1:'iS I. M. ( lOU) Se h ] r)S:J. S ch. 15RS. 11 1. H a n s '2. N icol. K Cl'Slcn 157ü , Tho lll. Fl cssal l W üde.
Ann a U,I 58S. M. Clll'is l0ph 'Vcrnik c.
ßarb al'll K. 1 59 0 .1oac him K. ] 596 Sy" d. i n Lii ucck pg -"ga' .", • g. -----
l\ l clI ONicola us C. 1701.
Ilsabc K. M DUI'c1 lanlt.
Ni c ol m\.<; F. lü1 2. J onc lJ im F lti 13 Ll\(loll' l l F l( i lü
Gcorg N icola u s Q. 113 7 3 D oro thca E lisa b c th O 10 7 5
Ch ri sl ia n J oh a llll P ctc r
N icolatl s H c iu l' ich H ci ll l' ich C. 1730 c. C. 17 3 0
N icol nu.') P etC I' c. 1773 Jlll iliPl' C 17 7 4.
.Tohmm c l\"I ll ia
C h nrl oue .T n!i oll e C 1805 C 180 S
P etc l' Nico l. Hei nri ch C 18 10. J onc him H crm a lln C 18 12 M a r ia D or ot h ca. c. 177 9
C h nrl. L uisc C 18 15
ll nr ba r :\ J ot lI llll J oac him E lisnbct h H ei nr ic h l\rauh ias H. IG Sa H LOSO H. ] 680.
Cl u·iS1.in n .T oncl ti m C. 178 1.
H cn l"icuc C. 180 8. A ndr e ns F 1 620 ---"' --== (");;; t:. ;;r :f 5- ;;. j;, :; .§:-: ;> ;;- C; :"='';>" :;- :;:! ? ::= ?'
Nicol aus M. 160 6
Nicolall S M.16 37.
TABELLE XI.
J onc h im G ercke n , dritter Sohn von Nicolaus G tl iiltc rn. Fr. (1 578) Ann n ßillt1cmann.
AllIIn G 158 1.
Cath a rin :l. G. 1 584, M. (1605) An to n l\feyc l"
Anlon .M. 100 S. Hc ill\'i ch Cathnrillit
Annn. Cntl Hu· M. 1030
NICOLA US G. I f>SG erster T cstamcn larius u . Aum inist rator. Anna G. 1 587.
Scbnstin n ll sc M. n ;II'b nru iH. 10'2 1. M. 1\1. HilO. 1\1. lG l '2. M. H1l4. l{i'2l. 8tc1lh a11 Knlllilz.
Anton M. 1042. - " Ilsa b c M. 10,14.
C la ns M. Clnm M. 1640. I G' Iü.
Enllllnnll 1\1". J(H7 . ScbaliliOl Il 1\1. lü4'J. H cl !! llaK.1G 5'2. TH. l )Sdlfl ,Tc t l öS I o. N . '2) 1:'!'j()llr. Gln 'iZ 1;101'11 lJ illll cnlmr g.
Ch ri stollh Gc org Cm:pl\1' l"l'iciJr Ch ri st. Eiisauclh Allll:l ]) ('I'olhl':l H. F r Elco ll ol'c 11. 11. .':i. T;lb. 1'2 S(ll'hic H. 11. lliVI. )\ 1. .1:1(': Schulze. 8 .Tub. 13 W oltcrslodl: -, Sophic Elis a b. 11. 1011;11111 Alhl'cch tW. l'I1. J ah . A1brcch t 17 '27. F r.Sop hic EliV1'i «'lll'ic11 CIII'i sLO ph , v. + o. N. '''ol lc r s toI'ß', .sahet!l ll iIHlc ll burg.
Clu'is ti a n W 175S. Fr C hr isto!'h W. 177'2. 1) Alhcrt. F lcisc1mH\Il II. Fr Luisc Il indcnb lll"g 2 ) Cl w rl ottc Pauli. vcrwittw Ohm.
J acnlJ FriCIJr. W 1702. J)r. d T ll l'O l. ." Sl"'-'" er. -"" '-< O",-"(")i:i' -" (;> - 0 O "'1 ;<: 5. _ 1"0 "I :0' -<:(':1 E; 00· c..<::J,:;;:" -. 0 8t;l ;:1& :e :"' f-;s' ? _ 0" :;.9;;;,:;: ,' 0 ." fj;:""r5 • O ,=,, ' rn !E ::::l ,;;'t'rj g; =='s:<S" 0 g g 3. 03..< <::;:: -3 ö ,,::: _:.> . ..... . -, "" '" ::!.. ,.. :' o:i -3 S' :::l ... • • t"o :;; 0 .:;; =. =: • ;{: 0 =9 ... ::t:<: .. '" '" =- "'1_1.:1 :0' . , . . • I • "'_ _-, __ _ -., ..---'-0 , , :!r.: « '- • ;; i " c 0 - . , , ; - " " , 11 , 0 -Si " > r r? 0 ::; , ii· " • E != ;;. ö > -p 0 • .. " " -= • , '- • " 0 " " e " .. ?, ::: c = " , ;:" , • ;;: > g • • f = < , "
TABELLE XII .
Joachim GerekelI, urittct· Sohn vo n (:. d. iillcl'n. Fr. All ii n Bi ntlem:\ll1l - '
Anna G. 15 8 1. CallJarina. G. 15 84. M. (lü 05) M llo n 1\ Icycr.
Heinrich 1'1. S T ab 11. ßal'bm:t 1\J. lß21. M. Stcph. Kaulirz;.
Helena. K. M.
Cl u'i s toph Seille D csccn(J s.1 ub .ll.
Johallll C hristian G ottlie b H . 173 3 . .. '
J ohallllC Elisa beth Chd st ialle H. 17G 8. i\l. CbrstlJh. Lud1\'. Fricc1r. Hätzmanll.
Ern st Ü tlo
N icol an s (;. l ä8 G. <.'rSlcr 'I'cSla lL l 11 A(hlli Slr. I bcM.
Allll aG I ')ti7 Christo ph Hi lltlcnhlll'g
Cas pal' H. Fricdl'. Christ. H. I GOÜ. E lisa b e th So phie U. S. TaL. 13 . Anna D om thea ]1. S .Tab ll
Nathanacl Go ltfriell H. 1735
DOl'o th Luis c Ch ris tiUllC H. 1774. i'II. 1) Ohm. 2) Woltersto r fi: Vg1. TaL. 11.
J oh alll l Lu(JlI'i'" F ri cdrijl H.1777;
JOh:lIl1l S:llllucl Ir. 17 10. A lu] rC ,l$ J:' rictlrich Ch ri slO ph 11. 1730
Nathan a cl H einrich Hc nri ctt.c L l li s c 'ViII Juli. Fr icllrich LlHl wig S ophic Dorol11. Gout Guttf;:.
ErJl s t Fricurich Cltrist iun H.1772. Wilhclm H.177!l.l\f.J oh. H. 11. 1I.177<>. n.1 777. G Ollfl". ll clli n 17 8 4. 17 8').
DO l"olhea. Ca rl J oll. Ludw ig Gcbhnr d L ui sc Au- LlHl w ig An gust O. 1 832 g ll s tc Je ll crmnll ll O.I S2V. 18 10. K 1 8 2 1.
TABELLE XIII .
Joncllim GCI'ckcn Fr. Anna lliJltlcmnnn. Catharinn. G 111. __ ______A,_'l__ __
Heinrich M. S Tab. 1 1. M. 1652 . Sclmstinn m. SLOph. Kanlilz. M.
Belcnn. K. 16 52 111. Hindenbu rg .
Chl'lstoJlh Fdcdl'ich El isa b. Sophic Annn DoGCOI'; H. Christinn H. M. Co ul' atl r oillen H. S Tab 11. H. S T. 12. Unppmund. S Ta lJ 11.
Joh nn n .TncolJ n. 172 5.
DOI'Olli. Eüsnb. Chnrl. U. 1761. 111. J)Johnnn Jo nchim ThicmnUIl. 2) fultOIl '1..01'11.
DOl'o tllen
ß 1 82 1.
Cnlharinn Elisnbclh U. .M. Fricllrich Chr ist iall A:IHll'cas GCl's bach.
DOl"o thca Sophin EHsnbcth H. 1772. Mann: SIcJlhnn Ant on Hode III
JOh Ull ll GouliclJ Llltlwi g R 1774
VORWORT,
Die vom Patronat dei:! Gercken'sclteu SlipclldiulUi:I illl Jnhre 1833 'hera usgegebellc "Geschicht e der Familie1l3tillUtJfl des Dom-Sy"dicl"'; N ico lau s Gercken" entsprach eluclIl VOll der gnuzc ll 1I'alllilic se hr gcfUhltclI Bedürfuii:l:t und machte den hilialt des I worauf diese Stinuug beruht, zu e itl em Gemeing ut. Ganz be sollder:; aber warcu es die Olllgc h ii. u gLC II gc u ca logi:sc hc lI Tabelleu , welche VOll grosser ßedeutuug wurden. Mauet,c Z UlU Gcrckc ll sc ll C l1 Geschlecht gehörigen Familien kOlltltel1 ihr Verwaudtl:ichansverhältlliss nicht lI11chweist!II, die gCllealogischeu Tafeln ze i g t eIl illllou den Weg I deu sie ciuz usc hlag e u h aUe Il , Dill den erfo rd erli chen Nachweis [1.11 .fUhreu; oder wenn sie auch als Gesc blechLsgeuosseu anerkannt wareu, so faudell sie 1II denselben deli Zusallllllcilhaug ihrel' Verwalldtscbaft mit dem Testator, Da die Tabelleu sä llllllUi c h auf Urku nd eu e rs (e ll Rauges, Autographen, Kircbcuattesteu e(c, ber uheu (ei u Vorzug, d essc li 1Sic h wellig lI-'amilien rühmen könneu), so ward es auch dcm Patronat möglich , die ver1Schiedeueu Aumeldungen von PutativMitgliedern zu prüfclI, !lier falld s ich deull auch, das.s eiue überaus grosse Anzahl VOll Personell zu m Gcrcke u'scheu Gcschlecht )lo U gcbörcli behauptete, VOll deueu I!;iuzeine se lb st da s Stipeudi ulIl genossen haUcu, dcren Absta uulluug von Nicolaus Gerckeu dem ii.ltel'CIl sich jetinch als falsch e n vic1S, Die früheru Patrone hatteu aus Maugel au tÜllC U) gehörig belcgteu Stam mbaUlII WC Augaben lIicht gehörig prüfen kÖllllcn, sich auch durch NalllcllsiihulichkejtclI , s cllJst dU1'ch vcrmlschte Atteste l ii.uschell lassen, Wiire ei tl c so l c he Sichtuug des Walll'clI vom Falschen nicht vorge1I01l1111e11, wodurch fast clJc n so viel F: ullili e u all:! N icht-Gerckiauer ausgestosscli wurdeu, als wirkliche Zweige vu rlmud ell sind, so würde die (i-'olge gewesel..l seiu, dass das SJipelldiulII auf di e Häme des jetzigclI Er trag es hätte herabgesetzt werdeu I'
4 müsseu, und den wirklichen lI'ami li autc ll wurde dadurch eiu unberechenbarer Nachtheil zugefügt..
Aber jede Lic hl.:scit e hat auch ihre Schattenseite. Das Testament war in deu Händen der li'amilie, lIIall faud ill dcmselbell Eiuzelue.s, worauf lOau neue Ansprüche an die Stiftung machen zu köuucu meiute, ri::!s einzelne Ste llen aus dem Zusammeuhauge hemms oder legte ihu c u e in e n 311dereu Siun uuter. Maucbe Bestimmungen des Testaments fnllden durch nuders gewordc uc LebenSV61'hältllisse auch nicbt mehr ihre buchstäbliche Anwendu ng. Uaher Wllrdell in den neueren Zeiten so vielfache Ant.räge beim Patronate alJge bracht, die zurückgewiesen werden mussten; denn es kam darauf an, den Wi ll en des 'I'estlttoI'S, wie er !Sich in. dem , ganzen Testament kund giebt, richtig aufzurasse u tlud ill sei nem Geist das Vermögen desselben zu verwalten. Freilich ward durch die ve rsc hi edelle Auslegu ug des Testaments die Arbeit des sebr vermelll·t, a uch fehlte e8 nicbt an Unanuehm li chkeiten. Daher scbieu es dem gegellwärlige ll Pat rona t zweckmässig, selbst uothwendig, der gegenüber dicjeuigell llunkte des Testaments herauoS zu heben, welche eine zeitgemässe Abänderullg el'l iLtclI haben, oder die ei ue nähel'e Bestimmung erfordern, oder die gallz falsch ausgelegt
Ii'er ner haben seit d em Abdr uck dei' genealogischen Tabellen 1833 uoch viele Zweige des '3esch lcchts ihre Abstam lllun g vom Stammvater nachgewiesen uud eine lieue GeIleratioll ist der Zeit auf deli Scbauplatz getreten, so dass es nöthig e rschien, diese betriiclltlicheu Veränderuugell durch deu Druck zu verallge,meinern . Uie ursprHugliche Absicht gi ug dahiu, uur we Z usätze und Nachträge zu den bereits gedruckten Tabelleu zu gebell, fiber die .'\uord uull g dieser Nacllträge war so schwierig und die leichie Ueber::;ichtlichk eit ging dadurch verloren. Oas Patronat zog es ' dabeI' vor, die geuealogisc hen Tafeln ga uz umzuarbeiten und vollständig zu gebel). Hierbei versteht es sich VOll lSelbst, dass lIu1' die Namen derjenigen, welcbe durch KircheIlatteste ihre Verwandtschaft mit dem Urahn dargetban haben, aufgenoDlmen worden. Rs wurden demnach die uölhigell Bekall ll(macl!ungeu in öffentlichen Blätt,eru
I.
Einige BemerkungeIl
zum Testament des Nieo laus Gercken
vo m 27. November 1607.
(8. 3 bis 14 .) I.
Dns Testament bestimmt ( Seite 5 des Abdr ucks, l etztei' Absatz): dass secks ju nge Leute, Blltlsvenotmdle. V01t tlelll Valc J ' tt1! d deI" ]J11t UC1' d es 'l 'cs tutfn-s, :i Ja/Ir lang ein Stipendium 'Vo" 50 Tllalern ill.ln'liclt be::.ielum. 1md WC'1Ut sie bei. de)' Priifung naclt Abla1tf de?' 3 J aln-c wolll bestünden, ?toelt 3 Ja/I?' imID jii111'Uclt 50 7 'M,', bis SO 7'Jtl", herleIten sol/mt a) ZuvOrderst könnte es scheinen, dass das Pah'onat gegen die Bestimmung des Testaments handele, wenn es jetzt allen StodirCIlI]c n des Gesc hl ec hts das Stipendium zuerkennt, da das Testament nur von seclls Jiinglingen spricht. Das Testament se lbst aber berechtigt das Patronat hicI"J;u, denn Seite 6 des Abdrucks', Ende des drilten Absatzes h eisst es, das ersparte Geld soll beleg t wld dns Stip end ium dadurch gebessln't werden. 'Vas der Testator unter dieser Verbesserung verst e ht, ge ht aus dem letzten Absatz auf Scitc 7 h"cI""or, wo er aus drü c kli c h bcmcrkt, .(lass VO ll der V cl'bcsscl'ung dcr E inu nhmc meIn' Perso7um %'Um Studi1'en gekalte'lt we1'de1' sollen. Dazu kömmt, dass die Lau dmi el1lc und die Kornpreise zur Zeit der Abfas· sUllg des Testaments in gar kcinem Verhiiltniss zu dcn spätern Pre isen stehen, so dass aus dense lben cin 1Ufac h cr Ertrag gegen damals hervor g in g. *)
b) Die Bestimmung. dass allell die Nachkommen de r 7/l 'iiUe7'licltC'/t Gcsc hwister des Testators g l eic h bercchtigt se in so Ue n , ist nie zur Ausfüllrung gekomme n, Nirgends findet sich in den Stipelldien·Acten einc SI>Ul", dass von d en mütterlichen Blutsvcnvandten irgend einer das Stipend ium genossen, oder dass sich Jemand zu dem Stipclld io gemeldet hättej vielleicht weil sich unter ihnen keine Studir cnden fandeIl , oder weil dei' Zweig
0) Wer hbell ,Ylr ehll,n .ebl.,ndell ß ewei" ,.ie 1 et lulg 111, 1I'&elld. Grüode d Ko r felltell rar .Ud e Stirtallll"" U "e• • Du Er! •• , ell>ell •• pri.lenlirt Wer!h detl " Sb.nd d ie X.""ltaJltil bei e d etl .llIlr.e d en Geide erthl .t.u .erUtre!l. UII'.r Stipen dium be&nclet .leII ebe ,b.tu'" In I lillt dell V""' üSu""'itJnde ll, eil "Ie Hupl "llIlal,,,,," In Äu r nplellton i. Ac k" Wlit"ht. Aua dl" ca G'lOnd.n Klo.I ! lUch ••1"- d", GMluc!."rmiigUl der n .erllleb .ell H&l1
c) Die gä nzli ch umgesta lteten Verhältnisse der Gelelntcllschulcn wH1 Un i ve l's itii te n s in d die Or sache, dass di e l etzte Bestimmun g des obigen Satzes, llacb w elc h er d as Stipendium au f 3, 6 und selb st auf {I er th cil t we r de n k a nn, ni cht aufrecht e rhalt en we rd en konnte Zu clen Zeiten d es T est."üoI'S w uren die Schul e n n oc h so sc hl ec h t, dass in d Cl" Regel e in sechsjähriger AufeIlthalt auf der Uni vers ität erfor d erli ch wa r , um die nö thige Ausbildung zu erlaugen, und ni ch t selten wu rd en die sechs Stud ienj ah r e bis auf 9 Jahr e verlängert. Di e drei erste n Onivcrsitätsjahr e cl ama li ge r Z eit ents pr ec h en den l etz te n drei J ahr en auf d em Gy mn asium und die im Testame nt a n geord n ete besondere Prüfuu g find et ilu' en Ersatz in der Abitudentenpl'üfwlg. Daher ist es SChOll seit län ger als einem Jahrhundert S itte geworden, um die festgesetzten sechs Jahre a ufr ec h t zu erhalten, ausse r den gewö hnli chen dr e i Univcrs i t.ätsja lll'e n, de n Studirenden während der d rei let zte n Jahre ihres Aufenthalts auf den Gymuas ien das St ip endiu m z u gebe n. Auch di ese Abänderung lä sst sich aus dem 'festamCllte se l bst rechtfertigen I m l e tzte n Absatze VOll S Cl ist n äm lich den Testamentarien na ch ge l asse lJ , Fa mil iantell au ch wä hrend der Schuljahr e lind zwa l' mit einer k.leinern S umm e, al s für die U1Jiversitätsja hr e z u un terstütze n. So l ange di e Ei nn ahme es e rl au bt, wi rd d en S tudi re nd ell fiir j edes U niv ersitätsja hr 80 T hlr. , iUr jedes der drei l etzte n Schulj a hr e 40 'fhlI', ve rabr eic h t. 2.
Das Testament setzt fern er (S . Cl des Abdrucks, Absatz 2) f est, dass, wemt ein Sludi1 'ende1' nac!t Ablau!, d€1' seclls Jalt,'e gewisse Hoffnung gebe , dass e1' Sltmma Cltm laude znm DoctO?, in fJ1/aCll1tf[ltC f'acultate In'omovi1'en /,ünne, i/tm injedem (le1 ' tb 'ei folgenden Jttlt1'e noclt 1001'M,·., a1tclt ad actum DoctOl'atltS zu r Aus1'iclLl1mg nodt ZWeiltltnde1't Thaler vC1'ell1't wenZen sollen.
Diese Bestimmung hat, sei tdem der Inhalt des Testaments bekan nt gcwo l'de n Ge l cgenheit zu iI'rige n Aus l eg un ge n gege ben , und das Patronat ni cht selte n in die Not hw e ndi gkeit yersetzt, Anträge aufUnte!'stützu ng, we il sie nich t m it dem Ge ist des Testaments ü be r e in stimm telJ, zurückzuweisen. Daher ist es lJ öth ig, die wahre Meinung dcs Testators aus d c m TestameIlt selbst und a us der Ze i t, in der es abgefasst ist, zu erforsc h cn.
a) Zuvörderst ist zu bemerken, dass im Fall e in Studi r c n dcl' l ängc r als drei J a hr wi rkli cIl auf fler Un ivers ität st udil' t, demselben auch das U niv e l'sitätsstip c ndium f'tir c in viertes Studi e11jahr angewiesen w ird, Merin ganz nueh d e m 'Vill en des Testators ' ve rfahr e n w ird.
b) Was aber di e fÜl' di e Promotio,)sausgabcn ausgesetzte n zwe ihund er t 'fhalcr b etrifft, so ist Folgcndes ni c ht unbe achte t z u Zunäc h st fra gt es sic h , wie d er Ausdruck: "in 1J1tacnnque facultate" z u deuten ist, und was der T estato r (nicht die Jetztwelt) darunter versteh t '? Im Folgenden (S, 9) erlässt d e r Testator Verfiigullgell üb e l' sei n e Bib li ot h ek ( die beiläufig gesagt, bei der Zerstörwlg Ma!tdeburgs 16 :.1 1 e in Ra ub de r F lamm e n ward). Dase lb sl heisst es: "wen n e il ;e r nicht m e hl' st udi rt, oel e r g1'ad1t1Jl Magisl€1'ii in 111tilosoplda ed angt, und zu keiner F acul tüt sch r e iten würde." Hier wir d offe nb a r d ie phil oso phi sc h e Magisterwürde de r Fac ultä t entgegengesetzt, d er T estator folgt (Ier Ansicht, (lass di e P hil oso phi e a l s Eiuz u den Facultätsstudicn anzusehen sei. Der Testator ve r ste h t d e mn ac h un ter Facultät nur die T h eo l og ie, JurispmJenz und lVledicin ; die Philosophie ist nac h sei n em Sprac hgebrauc h keine Facultät. A lso n ich t d er, we lche r in der philo so phi sc h en Facultät, so nd ern
nw' der, welche r in d en d re i ge nannten Facultülcll pl'om ov irt , soll e in e Be ihülfe er halt eu. Schon aus die se m Grun d e musste die Allford c mn g einige r Familiallt Cll ihn en 200 T hh' , n il' die EI'Iangun g der Würd e ein es Doctol's d er Phil osop hi e a nz uwei sen, zurückgcwiesclI werdCII. c) Doch hiervon o'bgcse h cn, li eg t a uc h im 'l'cstamc ut lIw'cha us ke in Grwld z u solcheIl An s prüchen. Nach dem Bu chstaben des Testaments s oll eine m Studil 'c ud cn "auelt ad actutlt doclo1 'atU$ z u r Ausrichtung" 200 Thlr. ver ebt" werden Die l etz ten Wort e "z ur Au srichtun g" dürfen n ich t übers elicil werden; sie s ind nur aus dcr Sitte der Zeit, in d e r d er T estato r l ebte. zu erkläre n. \V e nn zu j e ll e l' Z e i t ein j WlgC l' Ma nn in e iner Facultä t pr o mov irlc , was vie l sc hw erer ge ma c ht ward als j etzt, so claue l' te de r Act in der Re ge l me h rere Tage, und de hnte s ich mit Allem, wa s dam it Verbiudull g sta llu, wohl md ' 8 Tage aus, W ä hr end dcl' gallzeu Z eit musste der Do ctOl'alldli S e ine i.ll e ll ge P e r so nen nach licht deut sc h e i' Wei s e im Essen und Trinken fr e i halt e n und g ro sse Mahle a us l'i c ht cll, \V e lln llIan IlUll erwägt, d ass in der früh em . Zeit diese Glistmählcl' vi e l ko s tspieliger a ls j e tzt waren , so darf man s iell ni ch t wUll d crn, weun s olche A usr ichtun ge n 5 bi s 8 00 'l' hal er ko stetc n , Del' Testator wollte zu sol che n Ausrichtun· ge n den Seinen eine Bei Mil!e ge b c ll , damit 'sie nicht z u iirm lich be i den se lb en e r sc hi e n c n, und setzte für diese Au s richtung 200 'fillr. aus. Al so nicht z ur e ige ntlichen Promotion, so nd e rn UUi' zu r A usricht ung ist di ese Beihülfe b es limmt. Da nun dc q; l e i che ll Schmausereicn nicht mehr stattfi nd e n , so fällt auch di ese Bestimmung <l es Testaments fort. Dass (li eser Sinn dei' angefli hl't ell 'Vo l' te de r wn hr e se i , wird auc h durch e in c nachfolg c ml e· Stell e des 'l' es tamellts un t erst ütz t , Bei se in c m Vetter Nicola us, den C I' vo r z ugs weise begün s ti g t, setz t CI' vora u s, ,J ass e r promoviren wel'dej e l· ve l:ol'dnet (S 13 Ab sutz 7) " da ss ihm Vnkos t e7t, so auf" die ganze Promotion gelten, gC7·eiclt t weI·dC'1& sollell. " Bi e l' sind die Ausga b c n nil' di e Promotio n und für tli e Ausricht uu g gc me int. H ätte in de i' in R e de ste h enden Stelle det' Tes tator ei lJe Bcihiilfe zur Promotion verstanden w isse u woll c n, so wÜ J de C I' s ich nich t, wie gesc h ehen, ausgedrückt, so ndern s ich auch des h iel· ge brauchten ,",Vortes "P1·omotio"u b e d ien t hab e n. Aber es lag ihm ge ra de dam n , da ss Doctoraodus einen mö g li chst fillst1indigell Sc hmau s gäbe; da her die \ Vorte: "ad a c t 1/7/1 doctoralllS zu r Aus d c htuu g" ga nz be st immt sei n en ' Villen bezeichn e n. Und gesetzt a u ch, tlie 'l'e sta mell ts bes t illllllllll g wlire dunld e l· als sie ist, so wiinl e de r g auz \'e d indet'te Zeitge ist das Pntro u a t zw iu g el' , vo n diesc I' l'e s ta me n tsbest immung abzu ge hen . . So sc hwierig zu des Test at o rs Zeiten es war. cli e tllcol ogische, juridi scll c o de r me dicini s che
D o ctonvürde zu e rlan ge n , so l eicht i s t' es j etz t , (Ien D oc torgrad in der P llil osopllie z u gew ilI lIeu. ' Ver st udir t hat, ßm(rig Thale r daran wendet und ei ne AI'bc it e in se ud e t, e dlält von ein· ze in e n U niv e r s itäte n diese \V ürde . SoUte der der auf die se Art d en Docto r grad l!rhü lt, 20 0 'l'blr, aus dem 'l'e s tamen tsver möge n e rh a lt e n , so erwüchse (l e mselb e n ein r ei ll e l·
Gewinn VO ll 150 Tb lr. dara us. und er· gewö nu e n oc h neb e nb e i ei n TiLelchcu, Es würde jed em aus der Familie Stucli r e nuen zu verucnken sc in. wClln c r nicht di ese n ' Veg einsc1l1üge , Abc r dann r cicht das Vermö ge n Jlicht aUSj das Schul stipendiulll würde g an z. Uild das Univ e r s itätss tip c udium zum Tbeil weg fallen oder di e Z U}I} der Stipe n diate n vermind e rt w e rden müsse n, Auch die Erfa hrun g ue r l c tzte n Decellllien hat be wi ese n , da ss d e r G e ld punkt d ie H a up tsac h e wa r. Von all e n Flllllilianten , die na c h dr e ijiiluigcll Studien diese U Jlt e r stiitztlu g VOll 200 'rhlTil 2 -
beanspruchten, und dellen l1icht oblag zu l)l'omoviren 1 hat nicht einer den Doctorgrad sich erworbe n, nachdem sie mit ihren Anträgen vom Patronat zu rück gewiese n waren. Es la g ihn en mithin eben nicht viel an dem Doctol'. Endlich ist nicht uusser Acht zu lassen, dass der DoctOl'gl'ud zu den Zeiten des Testators ni cht anders erlangt we rd en konnte, als durch öffentliche Vcrtheidigung einer gedruckten Dissertation, was jetzt ftil' einen Doctor der Philoso})hic au e ini gen Un ivers itäte n nicht erforderlich ist.
Daher hat das Patronat seit län ge rer Zeit als Grundsatz aufgestellt, dass diejenigen Familienmitglieder, welche wenigstens vier Jahre st udircll, gesetzlich den Doctol'grad in der philosophischen Facultät erlangen und auf einer pl'eussischell Univ ers ität durch Vel,thei· digUllg einel' gedruckten Dissertation promovireu, die Kosten fw' die Promotioll, well il sie nich t übel' 200 Thlr, betrage n, nach ei ngere ichter Liquidation erstattet e rhal ten.
Es ist eine so lche Unterstützung auch ganz dem Willen des Testators gemäss, der den jUllgell Münnern seines Geschlccllts, welche s ich Jurch glücklic he Fortschritte und durch rühmlic h en F l eiss auszeic hn en, eine kräftigc U n te r stützung zu 'rheil wcnlell l asse n w ill. 3.
Nach S, i de s Abdrucks so ll für Jed e n , der sich um das Stipendium bewi rbt , eine Caution bestellt werden, damit , falls der Stipendiat die Unterstützung nicht zweckmässig ve r we ndet, die gezahlten Geloer wieder de r Testamentskasse el'stattet werden, Ebeuso soll jeder Stipendiat, wenn er "zum Ehl'enstand gel'athen und zur gute n Aufnahme und zeitlicheJl Gütern gedeiet" 'k oder %0 des Stipendienbetrages wieder zurückzah len Beide ßestimnlUllgeu gehen aus de m s ich im ganzen Testament bekundenden 'Vunse h d es fi'ommcn Testators hcrvor, dass sei n Vermögen zweekmässig zu r geistige n Ausbildung seine r Angehörigen venvelHIct ulJ d oie Re· venuen des Stipendium s vermehrt werden sollen Aber dcr wirkl ichen Ausführung dieser beiden Bestimmungen stell e n s ich _s ehr viele Seh wiel'igkeiten cntgegen, dass sie als unau s· führbar betrachtet werden müssen, Auch s ind s ie niemals zu r Ausführung ge k omme n, 4.
Wenn g leich oel' Tes tator s.ein Hauptaugenmerk auf die st ndircnJc Jugend richtet uull zu UCl'CIl Unterstützung hauptsächlich se in Vermögcn hel·gegebe n hat; so lässt Cl' doch deu weiblichen l'heil seines Geschlechts nicht ganz ullberücksic hti gt. EI' selzt daher (S, 8., obeu) fest, da ss, WClill VOll den Stipendien Etwas übrig bleibt, diese Erspal'niss au die Jungfraucll oder ,"Vittwcn aus seincr Fl'eul1dschaft, \vellll sie nicht 200 'l'halCI' im Vermögen h aben, als Au ss te uer gegebe n werden soll,
Diese Bestimlllung ist bis zum Jahrc 1821, also in :WU Jalll'en, nur e inmal zur Anwendung gekommeu, indem Valelltiu Ge rek en 21 ThaIe!' zur Ausstcuel· angewiesen ha t, Mit der Einsetzung des vo ll stä ndi gen Patl'ouats 182 1 wa rd auch a uf diese Testameutsbestimmung Rück· sicht gC llomm e u, Aber es ste ll te n sich hier n ac h ulld n ach munchedci Sc hwi erigkeiten h erau,<;, die auch für das Patronat die Quellen VOll VCl'<1riesslichkeiten wurdcn, Der Testator konnte, 41a CI' IIUI' die Ucberschiisse zu diesem Zwcck venvandt w isscn wo ll te, a uch kc in b estimmtes Geloquantum aussetzcll, Dem Patronat war e n nlso hier die I-Jiinde lIicht gebuudell. Des to schw ieJ'ig e l· war es, da uicht Allen gc holfcu werden kOlJlltc, dic rechte Auswahl zu treft'cu.
9 und die Bedürfnisse des E ill c-n gege ll de u Andcrn abz u wägen. Das Testament lä sst IIU1' j en ig cn J ungfrauen ete. als daz u qu alifici r t zu, we l c h e nicht 200 Thule!' im Vermöge n h abCIJ. Man kann a ber als Rege l a nnehm en, dass ei ne Verlobte , well n die E lt e rn noch l e b en, keill eige nes Vermöge n besitzt. D ie sen allen musste a l so nach d em Buchstaben des Tes tamc u ts eiue Uncc r stützu n g zukom men, a u ch wellll di e E l tern wohlhabend, selbst r e ic h wärCJI. Dagege n wür fl e eill ar mes Mädchen, da s zufUllig z u einem Vermögen vo n 200 T ha l el'Jl ge lan gt ist, SOllst aber vielleicht a l s Wa ise N ich ts m ehr z u e rw arte n hat, ausgeschlossen bl eibe n. Es konnte nicbt fehlen, dass auch nicht selte n die Ansichten der einzeln en Mitgliede i' des Patrona ts a us e inander g in gen , und dass e in er o der der andere mi t den durch Sti mm e limeh rh e i t a usgesetzten Summen ni cht üb e r e instimmte. Eben so verschieden ware n di e Ansichten de r ve r schie de n en FamilianteIl, lllall wollte so v iel als möglic h e rhal tcn \l ll d das Pat r onat wurde nic ht selt e n getadelt. Nach de m Tode des l etzte n Patrons, des Geheime n Justizraths Cm 'ssow, ka m diese Ang e l ege nh e it a uch ill d e l' Fa mili en -Confel'enz z ur Sprach e; die v ielfach c lt hierbe i erwähnten Schwierigkeiten und di e Zus ammenstelhmg e iniger g r e ll sc h ei n e nd e r Fä ll e ri elcll in de r Versll mmlun g den auch im P atro nat öftcr geäusse r tc n :Wunsch h crvm', ir ge lul eine durc h g r eifcnde Rcge l f cstz ustell cn. Zulctzt c iu igtc mall sich da hi n, dass a lljährli ch di e Su mme von 200 Thnlern ausgesctzt wcr den, und dicsc Wlt"el' diej c lli ge n FamilianteIl, wc l c h e in dem l a ufe nd c n J a h r s ich ve rb e irat he te u , s ic h z u der Unt crstütz un g dur c h Ei n sc ndun g <le s Trauungsattestes , in welchcm nach d CI' Bestimmung i1cs Testators die Br aut a ls " Ju ngfe r" a u f· ö'efiih J' t sein mu ss, meld ete n, z u g l eic h cn 'l' h c il cll vc rtheilt werde n sollcn. Nach dicsem CO Ilfercllzbcsch lu ss wi rd seit der Zeit verfa h ren. Dic Ant r ägc de r iu dem Laufe e in cs Jahrc s sich Vcrh c irathend e n wer d en gesa mm elt , und am 15. Jalluar des kommende Il Jahres w ird die ZnhJungsanweisUllg ausgestellt.
D.Z usätze zum dritte n A bsch nitt . • (S. 111-22.)
Wä hr e nd der Pat l' o natszeit des Ge h e im e n Ju stiz l'aths CU1'SSOW hat da s Vel'lllögclI der Stiftun g durch die Sch uld des Adm in ist r ators Crall z ei ll en Ve d ust VO ll 1303 T blr 13 Sgr. :) pf. Gold U l ld 85 T hlr. 5 Sgr. 3 Pf. Cour. erlitte n .
Das gcgcllwih·tige Vermögen de s Stip en diums betl'ügt nach dcm Abschluss der Rechlluug tu r 1852:
I. A n Capitali e n : 3600 '1'h11'. Gold und 27 ,00 0 '1'hlr. Cour.
2. Acker- un d Wiescllpacbt: 128 'fhlt'. 8 Sgr. 9 Pf. Gold u nd 11 06 'l'hlr. 13 Sgl'. tJ Pf. Cour. Di e betrll.d.ltliche l\f llhrel unahlllc rührt haupu:.chlkh her Vorl An kauf 11011 Ackcr s ch 1$31. niimlich angekauft bei Sall.welle! 17% Sdll.dfd Aussaal un d bd 10% Morge n.
3. Kornl>acht: 6 Wspl. 9 SchffJ. 5% Mtz. Waizen und 1 Wspl.2 ScbffJ. 8 Mtz. Roggen.
Abgelöset sinu VOll den Censiten sei t 183 1: 3 Wspl. 111 Schff l 'A Mtz
4,' Schoss: 1· Thlr. 26 Sgr. 3 Pt:.
Die vielen Lehne, welche dM Stipendium ' zu tragen haue, slt mmtlich abgelöset.
UI. ·
Zusätze zum vierten A bschnitt.
(s. 23-44.)
1. Zur vierten Periode. (8. 40.)
Zuvördcrst ist zu bemerken, dass die männlichen Nachkommen des Ui'ahns Nicolaus Gercken, so weit die Nachrichten beim Patronat reichen, mit dem letzten Gercken, pensionh·. tern Lieutenant zu Wennekenden, der ' am 31. December 1844 starb, erloschen so dass das so sehr ausgebreitete Geschlecht nur noch aus der Spilllinie be ste ht.
Das mit dem J ahre 182 1 ins getretene vollständige Patronat wal' eine llothwemli ge Folge der Bestimmungen des Testaments , Aus mehr er en Stcllcll dcsselben erhellet, dass oie Testamentarien die Verwaltung des Ganzen haben, llach dcm Abgange des einen der andere wieder gewählt werden s olle (S, 9) und es ist daher von ewigen Testamentm'ien (S, 7) die Rec1e, Nur ihnen, nicht dcm Patron wird es ans Herz gele gt, dass das Verml,lgcn seiner Bestimmung gemäss, verwandt werde, Dem Patron scheiut da bei nur ein Ehrenposten, eine Art von Aufsicht zuertheilt zu sein,
Es ist daher mit Recht zu verwunderll, dass eine so wesentliche Bestimmung des Testaments JallrhUliderte lan g unbeachtet bleib en kOllnte, uua dass aie Aufsichtsbehöl'de nicht auf di e Ausführung diesel' Testaments·Bestimnmng ge ürun ge n hat. Nac h dem Tode d er ersten Testamentarien ward nämlich keiner wiedei' erwählt, der Patron war die einzige Behörde, denn der Administrator, hatte nur die Dies brachte der Stiftung manchel'lci Schaden. Dcr Patron, dCl: nicht weit entfernt vom S itz {l el' Stiftung wohnte, kümmerte sich wcnig um eHe Acten hatte , er nicht, die bei dem aufbcwahl't w ur· den; ' eiDen mit ' den nöthigen Belägen versehcnen Staminbaum gab es nicht, ' Es konnte nicht fehl en, dass die Prüfung der Legitimation nur sehr unvollständig vorgcnommen ward. Die Folge davon war, dass eine Menge Extt-aneer sich fÜl' Familienglieder ausgaben, Als IlUIl 1831 ei n vollstänoig belegter Familiellstammbaum angelegt uno bei der Gelegenheit ge naue Prüfung Il el' BC1'echtigung sämmtlichel' Glieder der Familie vorgenommen ward, fand sich, dass die Zahl der Extl'anee l', die sich für Nach kommcn von Nicolaus Gercken dem älteren ausgaben) es aber )licht waren, fast so war, als eHe Zahl wirklichen Familianten , Die Hälfte der Stipendien ward demnach an Niclit·Gerckianer geza hlt. Dw'ch die Entfernung diesel' Extraneer ward es möglich, die wil'klicllen Nachkommen des alten Nicolaus Gercken
kr äft ige r, als bis dahin geschehen konnte, zu unterstü tze n, Grösse r no c h waren die Ver!ustcl 'we lch e die S t iftun g erlitt, da ss nur z.u viele Patron e z u nachs ichtig gege n den Administrator im Punkt der Rechnung s l egung waren. Bis t ief in s 18. Jahrhundert hin ei n fand keine all· jä hrli ch e Re chnungsl eg un g statt. Erst mit d em Tod e des Aclministratol'S kam die Sache zur S pra ch e ; das Ganze b efalld sich in grosser Unordnung und es fand en s ich nicht selten bedentCIU]e De fec te, die öfter ga r nicht gedeckt werden konnten. Da nach de m Testament d e r Pat ron für Nicl lts verantwortlich war, so konnte die Familie auch ihren R eg ress nicht an ihlt n ehmen. lV!il'cn verantwortlic he Testnmentaricll d em Patron z.ugeordnet ge wesen, so kOßllteu der g l eichen Unre g elmässigkeiten nicht vorkommen, Der im .la hl'e 182 1 als Patron e ingesetzte Ge h cim c Ju s tizrath Ga,'[ L1tdwig Gal',ssoW verdient dahel' d eli g rösste n Dank des ga n ze n Gcsc hlecll ts, da ss er die Verwaltung des Stipendiums ga nz im S inn e des 'l'estamellts zu fülu'eu anor dnet e und darauf antrug, dass ihm zwei 'l'es tamentarien zur S eite gesetzt; dass ein volls täll(li g b el egte r Stammbaum angefertigt; dass derselbe mit ,I e m T es tnmente zur allgemeineJl IC elllltni ss des Ge s chlech ts dm'ch d en Druck ge bracht und dass die g anz v e rg esse n e Bestimmung d es T estn me n ts: auch deI" weibliche Th ei! s olle e in en g ewisse n Antheil an der S t iftun g hab e n, w ied er in s Leben trat, Alle diese se in e Vel' dien ste köunen V O ll de m g an ze n Geschlecht uicht hoc h ge nu g angeschlagen werden, J etzt bild en dei' P atro n uud di e T esta mentari en c ill Coll egium und d ie Besc hlüsse w enleu ge me in sc ha ftlich l HlC h Stimmenmehrhe it ge fa sst. Sollte jedoch de ' P at ron mit den h eid en 'l'estameJltal"i cn verschiedener Meinung sein, und sic h uich t li"i ed lich mi t ih nen einigen können, s o hat s ich der selbe das Rech t vorbehaltcn, den stl'eitigeu Fall der zu bcrufc nd en Familie zur Entscheidung vorzulegen,
2, Zu Auh llllg 1. (S, 41.)
Gm'l L 1tdwig Ga1'S SOW starh I!ill 31. Mär z 185 (1 , Da Cl' 182 1 eingesetzt wal' , s o hat er 30 J a hl'e lan g d Cl' Stiftung vo r gcsta nd en. Nach d em Te stam ent (S , 8) so ll das jus Pal"01Wllts ste ts sein " bei dem Aelteste u det' Ge'I'cl.:e 1t, we lln die nicht da s ind, bei dem ältes te u NachkommCll des Stnmmvatel's," Daher konnte die in dei' Famili en,Collferen"" am 7, Mai 1850 auf de ll zeitigen Tes tamelltarius Professor Dmtneil g efallene Wahl zum Patron von deI" Aufsichtsbehlh'de nicht be stä ti g t we rden, Es kam daher darauf an, den Aeltesten dcr Familie zu ermi tteln , da k ein Gerek elt am Leben wal', Aus cl en Gebu l'tssc heinCIl erg ab s ich, dass d er Her r Professo]' Dr, Gln'istoplt F1"ied1iclt ''Ge01'g Cm'l Solb,' ig iu Ma g debur g der Aelteste war, E., war Anfau gs ge nei gt, das Patronat selbst z u iibcl'll elllU en , ii be rz eugte s ich aber bald" {jass die Ge s chfifts fühl'Ung in Gemeinschaft mit d eli heiden 'l'esta me nta rien wegen der En tfcrnull g ihr er \Volm örter unüb e rwindlich e Schwierigkeiten darbot und s ub stituirte flir sic h se in en Sohll P m'idcun Fried,'iclt O'U o So l b,·ig. Diacoiius an dei' Mari enk irch e z u S alzw edeI. D el' ze i therigt! erste T esta menta rius Herr Freiherr Garl P,'i edriclt v , Nonleck l eg te Kr ü nkliehke its halber sc ill Amt nieder, na chdem Cl' 30 Jahr Mitg li ed des P at r onats g ewesen wal'. An ,li e Stelle de sse lben wa rd in d en Famili ell- Confere nzcn um 7, Mai und 2R, August 185 0 der KÖlJi g l, Kr eisgeric hts-Secl' c tair 1 Herr CQ1 'l F1 0ied1'ü;1L Al/tou Ge1"sbacl, hier gewä hh und VOll der Aufsich tsbehörde b estätigt. )
3. Zu Anhang 2. (S. 41. 42.)
Nachdem der frühere A dmini strator, Criminal-Actuarius Theodo1' ead Oranz in l\lagdebw'g 1831 die Administration aufgegeben hatte, ward vom Patronat der jetzige-König!. Superintendent zu eraean bei Magdeburg, Herr 11einriclt Ratltmann, erwälUt und von der Aufsichtsbehörde bestät igt, der noch jetzt die Administration leitet.
4. Zu Anhang 3. (S. 42.)
Da sämmtliche Lehne abgelösct sind, so fallt auch der Lehnsh'ägcl' des Geschl echts weg.
5. Zu Anhang 4. (S. 43. u. 44.)
Die Nachweisung übel' gezahlte Stipe nd ien, Untcrstützungsgeldcl' und Aussteuer bi s zum Jahre 1831 ist Anhang 4 gegeben. Hier ein Nachtrag:
Vom Jahre 1832 bi s 1852 cinschliesslich sind ausgezahlt:
1) an Stipendien .•..... 20,893 Tblr. - 8g1'. also im Durthscbn. jiibrl. !J05 Tbll'.
2) zur Unterstützung armer
Familiellglieder 4,940
' :1) zu r Aussteuer von Jungfrauen .. .... ' , ' 3,940 15
188 Summa in 2 1 Ja hrcn 29,773 Thlr 15 Sg l·. also im Durchsehn jährt 1,418 'rlur.
In dell l etzte n 21 Verwaltungsjahren ist demnach mehr a l s (He Hälfte VOll der S umm e ', gezahlt, di e von 1648 bis 1831, a l so in 184 Jahren, angewiesen ist.
den I. Dece1llber 1853
'l'ABELLE I .
Der Stammvater des aERCKENSCHEN aesdhleeh ts mit seinel b nächsten Naoh ko", men .
.NICOIIAlIS GF.&CKEN der altere ge"bort;/,,, GtJtoandschneide r und Bu:rger--; meister ae1' Neu,stadt 8alzwedot. Seine JJesDMzdentclb Jo"u ll en -nach dem Tesla7nmt .!l eines EnkelS Ni oolaus da.!-' gcnz'esum, Erist J'ü,rÜJr des .Gt:IT1ren sclren J 'lIbh eg rälmis li es " umi 8tdn gehauenes Bildni.y,s· fi'ndcfi J'ic7v atbd8r .J11t, :; SIf'lt3(J 'i,te dDr Mauer twr Cathadncnkil'che nahe "b ei de r dem dU!-rnal i gen !/c r ouie gegervüber. ' E' f' s tarb den .2.3. Fe bru,ar.if1fl. Seine Frau war Ce cilia .A.lten s l eb en , ./i;lual1f (J. 1523. JJ1ogi.rrm; ReCJt Barbnra JI'Uola tt.'l ,11:mu1, a. Ch:rist/rza Elt"sabet/d}; ElIwrnuia Catlur.rina a. d .Ncu.;'ui'dterSokld., ,hf- Sal:alle. a. a. MI,JJfi/bci a. .ßLJÜrgm a. JJ1. Ludolp"" nadllJr al1umwuJ uLectIJ'l' J7l'rell'itrJI ' SrüU<l&rIt ' 1; ß artlWld .Y.l'aMi·h ßaum41NJ S 'laß M 8chulxe ill1 1/Q71e# Stif'u, :Xfl> Magdrll. ,feitM hlJnmlef1/ , 71i1111!7U1t- AfaJMin.r FJ·rtll ulUr tlaMr/na fltlb. Buck. 1dh, 2. 8.Z'aA:! bi 1I. tuiex. 17il1lx'It!ei OSJla't6nJ, Frnf(M (Ir luinc](inde-r.
Joac/U7JI/ a . 8.1hlli-1fJ A
NIIlOL A US G. A--.. , A l.ToadtiTII' Jhm/ll Elistthtk ClallJ' ß(l rual'l[ JJIII& JJ'i4l11LJlj' fathar. ElitdD.Ludlplr..haiA, !I,,/J, an. 2J, Rlm«ZT 455f :..:u')'abvedd j 8f/ndiel lJM J)07ll&U/lI"tals xuMagMU/ ti1.§luWli, 'lu:rlU/l'r«,th,,·t ·/.fIIP mit> ,tltS ]j'{(1!1r1d,itr!l/ "',wb dell-//;. j}U!/ j!ijtJ tJ•.1.1'iu,ltko'll/lIll'/l·
MilHiJJ Al/lUlIIiM B .IfIiJ.Jl ß lJ!.fJ'u.JJ/. Jc/" Seil. Sdt..M &1", J'c'" MlVi&ot ßp,tJ Pi! ffJ.J lfiiJ: Ißt ;ftW, .fr/m& Fril,;u. J'ilql/UiIlJ erJt, , ,-"--, ,.---'-...
.!Jmur,Sd,. fA/kll: l1 '!l1II1&h, jl1llllL&/litlj Nlaci1b F" Ft. Pr !iM N.'/'I1"'.... !JfIlfllls SCllI/lIIl1UI. -!Md• .iJUf/II.>"!
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TABELLE V.
T!ii.lt;1itt:/l: .7;'lUNlll, /(;t;; B. 'l'a]mcU/ BliSilOd!" B. /61J' J'up}(I!!tJ'(}hulZI<
JOf.UJ!t- L udwi!J J'ok: 16'{jt} , r--------------------------
StCjllt<tJl; Jlsfwe .J!a-ni ])u/"otkJ"CH: j1.'ll'lWl' li-iedriatLudtm'l HA /1i"" ,11[, TfJ11Itdu!f. E UMb Srh , J'c7t.I7.J/J
JJJllIWCluu'/v((c J",1,,1-( 11 /,,/}":ij[
,TolUOl/I> Ih4b:lJ /1J',i'." --"---
il!ü,JutdNiculliA l,J'U. ,I/ruh E.,.II.Jln!w((it]j.//iJ!l
.lpaduiNl Tlit kll.lin&1Jf/JJ .JI[. {JIl!/1Idd",.
A1:t1Ub Christliut· .JdIUNl7J/ tldklriJI" Marie l'ruaricJJ/ 7Talmtin E liJII U.r,(k ,Sc'JJPf. J'ok.$.7'dp·6 Sdt..S.J'aM 'Jeklrft).
}JI(.1"Ü; Jj'liJ'(wntJ/J S'cld1l!/ , ,
TABELLKVI.
(1 SI«-b.lf.
TTalcnhn- a. 16/6. J'cuu.rtüm a. S,lJi,lJ./{J,
Elisallcth a. S 1"0.5 M. Catha-ri1l"- a. /(i'tJ). lif. lllicluu:t ßaU/!./Utf-r1J flrclmrd,(;.
Joachiln L'ldm/g Stik. ./69!1.
MurioIJorotlJSchf/:lJ ld, IYiIAlhI!l.llilNJ/lllflfllj, 8. Tcib .r.
OLl/I'U a. s. TalJ.1-9. .A1mtt- 10. ,
Fricdr.üh Seh. dUJ. .r TC/o. "I
ChriJ/tß." "Jolur.nll·T:aleutllz,
Sd"IM.c l1:rt.
Juhattl/l S'Olr1luJoluwue }'rUdr. Seilt. lJorJJtN Suh.I1So. /17fr. Al. tlc.Ard-rr.t')"
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TABELLE VII.
Nic 'olalT;S der " aeorg 15ft. Catharina a. 8. TalJ.//. , 1'aZen'li'/11 a. 16/U. a. STab. 10.
Elt'sahctk a. J', Tab.1uA
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TABELLE ]X:
Nieolaus Ccrck en; (ler jUltffl;n;. / (t,co'rf! a /JJß. "" (1a!uz1'ina &. J. 7'ab./1. __ ___,
Vrtle!btin · /1. /ol(j ,j'eVUJÜ(Ub tl .s: 1'(dl.-/o. , 1 BlisrWdh a. 6' '1'«1>. .'lu..!/(<<lfllf -ril1.4>a Gcorg G '/ö,i{) Anno a.3."1'alJ./O ' S Tab .3-'Y.
Tt;'ü,rh"-r"Jorullim, fl. f>' "I. (kthart'17a Eli.srr.v. (L S. Tao. 7. J l>·ubeß..nna. {}.16IJX, Jlf. Chrh'tiu."I1, ll'iCllv. aell'rff Hwr. tl 16M· ,)'t'hUlitm Niro[, . Joltamb.lJrclr:' (}.. itJ93.. a ,.I1IJO.
])oro{./Ufu, Bli,)'avetJv H. 17'1/1: 11'[. JiJlumw •Tal:ob Sc/tuh(}
1.J.1ma ('1UfTl ."1{.a,:f: Cram S. Tao/I. 8. ,
Chro·tl4ne :J'c!t./#/ M. 1'11I'OI{4r
Ch'N'stian I,u,rhv i{/ Seit• dill.
.TOHANN CllllIS'J'N 'NIL R EL?!L S Clf. mi'). Patr(}IJ ,Olm Ir!lf}Wt/!t:nmut17'. !JI{J. , , A ,
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Ir/theln1- {/hristitut. IIdnricl" 1imphilkx ß IJJ'I. B.I.152.
..!bfJ/(I. ·Elind'e t k ;11. M.
E.'rt'o" · M.
TABELLEX.
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LchnJ'&rdfJer ' wn lo'f!O - 11ft" r
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lfckJl6 Chn"st:.'J'fv. .JJ1...
Kru'J'etbartlv.
TABELLE XI .
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TABELLE XII.
1khkr wn.M;coku;,Gr.rrfttN,tkMiltm" JU1I1tI .Pa.rihll; Stam/ulw.
CIt'1'iJfil1:/d. .ktd,ÜIf)'e. Ji,'r!fllJ'1- OrtIrirrtiflr.S"M ltter&. b'N4St Nit»lmuSt lliiIui4.3t BlITNurzSI.tJd '\ Im. IJöIJ. 1#1. /JQJ MJnu&/wJu. 1fö1 1"'9 Im. ,,1.1.
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J(lll-d?lll' .IlTVj/tJlf. :e;,'V'I'lfidb J'cJ,,,, /ü:J!.
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At/aUI' CvuSIall#n J'c/u
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Catharina3e. /#,,/ '\ .M MukMt Burehunt , S. Tu.".l4.
Marie C:rIJfltT'llI& ' fl"rpl!ta{;'/!''/i1 1l1 'I J'd& .M. Scllmg ' Sdz,.N.SielJero S 13 - 111-. J' TaJ, I4/kU/IIV Friednü, Seit/.
TAßELLE XIII.
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TABELLE XIV.
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J1cTta;t ' EU.ud/ell! {(rtIU/rtlll(' ]3«/i}"uat' J/J7um/v Jehitliiv LCb!luitt BU1'''({.rtt, ])tN"(It!,ß lViC"Z(t1M 1JilllritH. J(,((r/n:"1-" Sch. .BJIiJ/. /tl1.1. B ltJ/'(i IJjii}lJ JJ ltiJJ ________ J A ______________________
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TABELLE XV.
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Joltat11b Ilalln"ch, (J Il'JJ:
Feif,r lIeün:t!. ,l1Jg,
Jbl'llD flsalte, WllkllflJl,Joh: IJietr JVitzf, __ ________________, __ .J1J;c",!au.J Pett'1' l1fftrie 11,:t!lttrtl'l j}ttrir: J!:Jl1la jJ[prl:CC, FluhjlJP p01wtlzu .T(ladliN" Y JI.Frirtlrick JlJa1HljJTI1J::tN. f'Y7!l. (J /i?'.4--. (j 117.'1 (J. /78;. agfd .Ni'dm/,r. {t,aorid .J{ItH..Z, ---A
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Clutrl#b Elü«J. Ch,.,:,-üiu? JuhftJIll(! t'hrirtu .UrU1e }'rIirlndv Frtwz LtJuisc' lImril'lltl Frrtl,i".if': .Jfrmitffll( J!idt!uilJ" j'plilt/Jlr. tbrt!l1//;. J}üt,.,ik Fn((rr CIJ't-V -/rJg })IJrpIJdJr,.p/ f!'lUrr"",! .110/ {litA: Ihdr. J){1;//it'{· (/. (J'/f ffllPf !Im!!!) fflJpf lJWtJf. l1lll1tJ.
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XVI .
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IpY7. /1l.J!J. 1/IAZ, /lU.I,., IMti. ju:.!tO: ,flUr 110·9 IIJ'dtmb2lliINleJlPtl/Y ('lIri,i/0I'JI , UM/litT/I : Frirdndl ChriHI'''- ' ßtülI/Jrth&tJlAU .lbmaDorotluafflli!1 ('l/(lr!llI .Il. f n,bJy. ..r. 'l'ab. /9. J1I. JJTolteroftorff. , J'opltü: ßh:iabethJl: JlL} _____ ( JoJi/f,1t1b .iJ.Zbr.l1f Fr. J(IkJII!JJ: lI{;ttcr.rll'l'ff l,iof/H,ElifttJ.llitt,lcnJ,,'Y
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TABEJ,LE XVll ,
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Chn"stIJpll ' .Jlnllll Dorotk H.lf!ll F'ricddrll. C/m"'t E'/iJ'IllN:tltS"ltlu"O. (}eop ]I. jJf.Ji(Ct/p Ptilteolodl: 1f. li/Olf 1'ttb. /9JoluU,,ull,lII: \ lliJbltuil/;r. J16ltorjwrff; Ffttu S(ljtJur. ElisllA:tk 6(1/#,11.11.111. 1l. 1141J. fltltd!r.ff: flncllridiIlitulmbul'g J'. 'Iltb /J: --/7JJ' (Jm:rtJl/ilI.
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TAß .ELLE XIX
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II. jjf.Jo,ulUm J'c!l1m'dt;. a Jika $c!t,:nlJ,.A/.TPk/kim:fal!1I.
JO!Ul1lJ1t JOltam v JPacluill J"acltlilt Sol,,: IJ'fI P.
Zweiter Nachtrag'
Geschichte der Familien - Stiftung
des
DnU'lsyn dikus
umfas send die Jahre 1853 -1 880,
IIerau E"gegebe n VOll UellJ
Durch die Ze itulllsUln de hatte das Bedürfnis einzelne Punkte in dem Testamente des D onisyndikus lVicolaus Gercken vom 27, Nov embe r I G07, worin er fUr die D cscendenten seines Gr ossvaters Nicolaus GClrckClu, BÜl'germeistClrs deI' Neustadt-Salzwedel, ein Stipendium für Stud irende, unter Beschr11nkung auch €ur Töchter der Fnmilianten ein Hochzoitsgeschenk und für ' verarmte Familiall ten einG Untersttltzung ausgesetzt, abzu!lndern, zu erglinzen und zu erltlären.
Das P at.ronat hatte deshalb vorn November 1856 bis October 18 72 bis zur gesetz lichen Bestätiguog des neuen Statutes gearbeitet, Wir Mallen es nicht unterlassen, bai diesel' Gelegenheit nochmals des Mannes ehrend zu gedenken, der seit seinem E intritt in das P atronat als 1. T estnmentarius 'a.'m 4. Mai n2 1 bis zu seinem Tode, den 20. Januar 1868, sich grosse Verdienste um die Stiftung 'erworben hat., des Herrn Rectors und P rofessors Danne il. Er ist es gewesen, der in den J ahren 1822 'bi s 1858 eiDeu volls tänd ig en Sto:mmbaum de r Descendenteu des B ürgermeisters N . Gercken anlegto 'und denselben begrll.ndet durch Kirchenatteste, soweit das möglich war, aufstellte.
Ein Auszug aus dem grossen Stammbaum ist dem "Nachtrag zur Geschichte der Familcustiftung de s Domsyndilws Nie. Gerc!wll, Magdeburg 1854" in 19 T afeln beigegeben.
Um die und Erg!Lnzungeu rechtsgultig zu macllen, musste dem , hi esigen R önigJ. Kreisgericht ein Verzeichnis VOll sämmtlichen '1 868 lebend en, legitimirten F amilianten nach Name, Stand und Wohuung eingereicht werden Es waren 796 Persolllm, die iunerhalb des d eutschen Vaterlandes wohnten und 280 Ausl1!.uder nnd 10 Personeu, dereu Wohnort ullbeltannt wal'. D ie s!1mmtlichen bekannten Familianleu, die i hr Domicil in Deutschland haben r esp. hatten, mussten den vom P atronate ausgearbeiteten "E rg!l.Dzungen und Erklärungen zum Teslam des N Gercken d d. Salzwedel, den 25 Mtlrz 1865", Gericllt oder vor Not.'lr u nd beitreten.
Nach vielfachen schr iftlichen Verhandlungen gelang es endlich dem zeitigen Patron?-te, im ,April 1872 die verlangten Uuterscl)l'iften vollständig dem hiesig en König!. Kr eisgerichte zu uber l' eichen E s erfolgte dann nach 17j1:Lhriger Arbeit am 22. October 1 872 die Best!1tigung des Statuts
Abschnitt 2.
Statut.
111Ul El'kliil'llugcn ZUllt 'l'estnUlCllte (les zn Hng llebtU':; "CI' stol'bell ell Dowsyu tlikn s NieolnllS GC1 ' ch:cJI, vom 27 Novembel' 1601.
D er Sitz der Nicolo.us Gercken'schen ist in der Stadt Salzwedel.
2
An der Stiftung uellweo alle Nllchl10mm eD des Nicolnus Gercken des Älteren Grossvaters des Fundators auch Verwandte weiblichen Geschlechts und die durclJ selbige zur Familie geh Oren, Teil. 3.
Die zu dou Anfsichts· Akten des Königlichen Kreis - Gerich ts zu ' Snlzwedel überreichten genealogischen Tabellen da 1854 werden hiermit als richtig ane rk anut. Das Patronat ist > -diese Tabellen fortzuführen und jedes Mitglied , welcllcs bei Verteilung der und Zusammenberufung der Familie berueksiehtigt sein will, muss dureh Einreiehung von IGrebell-Altesten sieb vorbeI' tegitimiren. ' lJI
§ 4.
Die Stiftung wird durch das Patronat, he steben d aus dem Patron als Vo rsilzenden und zweien Testamentarieu, welcba die GescM.fte ltollegialiseh lJ eso rg en, vertreten. D er Patron is t berechtigt, ittt FilII er von den Testamentarien übe r stimmt wird, den Beschluss zn suspendiren und den Beschluss der Familie zu extrabirco.
§ 5 J
Patron dar Stiftung ist der Senior der Familie. Wenn derselbe in Salzwede l wohnt, aber Ausllbung dieses Amtes nielJt qUlllifizirt iSt, ode r, weDn derselbe nicht zu Sa.lzwedel seinen Wohsitz bat, so muss er sich bel Ausübung seiner Rechte und Funktionen als Putron durch einen von ihm ' zu wAhlenden Bevollmllcbtlgten vertreten lassen, der in Salzwedel wohnt, geschll.ftslcundig und im Besiqe der bürgerlichen Ebrenreehte ist. Falls heide Tcstame otarieo deo vom Patron gewllhllen Bevollmächtigten nicht für geei gne t hnlten, müssen sie dem Patron i hre Bedcnllen gegen die Wahl mitteilan und ihn zu bewegen suchen, eine geeignete P erson zu wll.hlen. Können sieb dann Putron und Testamentarien über die Person de s Bevolhntl.cJJtigten lIicht einigen, so entsellCidet die Familie. Die R echtshandlunge n des B e vollm ächtigten des Putrons, die derselbe vom T odestage seines Macbtgobers bis zum Antritt des Deuen Patrons vornimmt, sind rur die Familie rechtsverbindlieh.
5 • 6.
Die Testamentarien werden allf Lebenszeit gewählt. Sic mUssen gceigliete Furuiliantcn seiu, im Besitze der Ehrenrechte und in dor Stadt Snbmedß\ illren Wohusitz habcu. Im Noth fal1o Imull allel!
J emand, der .uicbt · zur Familie gehörl, zum Testumentar iu s gew!1hlt werden. Ein Testamcntariu$ muss nb er ein Familiunt seiD Wenn ein Testamentll.rius aussche idet. so bat der PntrOIl für die Zeit bis zur W iederwahl einen Stellvertreter zu wllhlen . § 7.
Di e Zusammcllberufuug de r Fam ilie ist llothwcnd ig :
1) Behufs de r Wahl der Teslmncntaricil (§ G) und der Mit gli eder der RecbnungsabliahmoKommission (§ 11)
2) Behufs Entscheidung von Di fferenzen zwischen dem Patron und dOll Testamcntal'icll (§§ 4 und 5).
3) Dehufs Beschlussfassuug Uucr die ErhöllUllg oder Herabsetzung der Stipendien lmd Untersliltwllgeu.
4) Behufs llesehlussfassullg übcr uen Vcrl.,mf ode r Verii.usscl'lIng: und Verjlfilndung von Gl'lIndstlidien \lud Real -Gerechtsamen,')
5) Behufs Beschlussfassung Uber Abänderung der StatllLeD, Sie erfolgt iu Salzll'edel vom P atronat durch das Amtsbla tt der Königlichen Hegierung zu Magur;oburg, durch die Mogdeburg'sclle (F abcr'sche) Zeitnug und dnrch die Neue Prenssiscbe ' (Kreuz-) Zeitung, Die Bcli:lrllltmachungeu sind 3111al in achltfigigeo Zwiscbenräumen so zn erlassen, dass vou dcl' Insertion noch eirle vierwöchr:llltJiche Fris t bis zum Termine bleibt, Sie mUsseu, wenn I\ber eiuen der ad genannten GegensUl.nde Beschluss gefasst wcrdeu soll, (liesen Zwecli dpr Zusamlllenberufung angeben, Die weiblicheIl verheirateten Mitglieder werden durch ihre MlLnner vertreteu. Die einfache Mehrhei t dar von den pel'sönlidl Anwesenden ode r durch Bevollrntichtigte abgegebeuen Slimmen entscheidet, mit Ausnahme der BeschlUsse Uber den Vedmuf oder Veräussel'ung und Verpfändung von Gt'UmlstUcl,eD und Real -G erechtsamen und bei Abtinderung der Statuten (nd 4), bei deneu: deI' abgegebenen Stimmen nothwendig sind. Nicht el'Scbieucne Mitglieder sind au solclie Beschlusse gcbundl'n, Auf den von 20 Famili::l.1ltcn unterschriebencn Antrag muss das Patl'Onat binneu 4 Wochen die Zus:l.mmeuberllfuug der Familie Mch Massgabe des § 7 belmnnt muclren. Sowohl der Antrag, als auch die Belmnntmnchung muss den Gegenstand" der 13escblusSll:l.hme angeben. Die Beschlussfassung bestimmt sich nach § 7 , § S _
Dos Patronat verwaltet da.s Verwögen der Stiftung, besorgt stimmUicbe Geschürte derselbell VO r Gericht und wird auch speziell ZUl' Fü hrung VO ll Prozessen, nach dem I nlw.lte .einer gedrucl,teu Prozess Vollmacht, zur Empfanguabme der Definitiv -Entscheidullgen, zur ßllbsLitution in P rozessen und fUr die in den §§ D8 bis 109, Teil I , Ti tel 13 des Allgemeinen Land-Rechts au fgeführten Ftillen bevollmüchtigt, fü r die das Gesetz eiue Spezial·Vol1macbt ve r langt, insoweit ni cht na ch § 7 dieses Btatuts der Beschluss der Familie noLbwendig ist.
I) cf, 3, Dritte;, Familientng c,
6 § 9.
S!immtJiciJe Allten und Ur kunden der Stift. ung bleiben in Salzwedel und dcr Patron resp. desse,n " Bevollmflchtigtet' in Salzwedel hat dies(llben zu verwahren. Die geldwerten Papiere und Dokumente, sowie Geldbcstände ober 200 Tbuler uu d eingegangene l{upitalicn liegen in einem feuerfesten der in der Wohnung des die Rechnung fühl'coden l'estamentarius steht und zu dem der Patron resiL dessen Stcllvel'tl'cte l' und ein Testamentarius je einen SchlUssel fUhren Die Kasse wird allj!lhrlich be i Abnahme der Rechnung (§ 11) revidirt und ausserdem ist deL' Patron und deL' eine Tcst!Lmenlar ius verpflichtet, dieselbe alljährlich wenigstens einmal aus serordcutlich :tu l'cvi dircn . D er Rcmi!\ ut hat eine Kaution von Eintausend Tho.lcr zu stellen. § 10.
Das Patronat vertritt auch die Rechte der Familie in alleu das Gercken'sehe Erbbegrtlbnis auf der Neustadt Salzwedel betrell'enden Angelegenheiten,
§ 11.
Die Familie el'lv!1hlt für die Dauer von 6 Jahren, behufs Abnahme der Reehnungj, eine K ommission, bestebend aus 3 Mitgliedern der Familie und fUr dieselben zugleich ebenfalls aus der Fmnilie 3 Stcllvert.reter Diesel' Kommission liegt ob, allj:lbrlich die Rechnung abzuuehmeu, den Nachweis des Bestandes des Vermögens zu erfordern, Decharge zu ertheilen ulIIl etwaige Monita, nöthigenfalls durch Prozess, auf Kost e n der Familie 7.ur Erledigung z u hringen, § 12.
Der Patron resp sein Bevollmächtigter erbtHt GO Tha Jer Konrant und jeder der Testamentarieo 30 Thals r J{onrailt jährlich als Remuneration, Dor dia Rochnung füh r ende T estamentarius erhfilt ausserdem jährlich noch 30 Th aler Gehalt.
§ 13 .
Die Mitglieder des Patronats erhalten zu ihrer Legitimation auf Grunu des Statuts und der Wahlverhanulullg von der Aufsichts Behörde ein LegilimatioLls Attest,
§ I 'J.
Die Revenueu ues Kalender·Jahres wertleu in folgender Rarlß·Ordnllng j tU.ll'lieh verthein:
a) Jeuer Familiant. der 'rheolog ie oder Juri sprudenz, oder Mediziu, oder Philosollhie studirt, erhält auf die Daue l' der gesetzlichen Studienzeit ein jährliches Stipendium von Aclltzig T haler Kournnt, Derselbe muss aber zuvor dem Pntronate oin MaturitiLtszeuguis von eiuem Gymnasium unu den Nachweis, uass Cl' auf einer deutschen UDiversit!Lt immatrilmlirt ist, beibringen, auch jll.hrIich ein testimonium mo r um ac deligentire einsenden. L)
b) Jedel' Familiant empfängt auf dem Gymnasium auf die Da ner von 3 J abl'en eine jiLrliclio UnterstUtzung von Vierzig Thaler Kourant, wenD er zuvor durch eiu Direl\tol'ialnoebweist, dass zu enval'tou sei, Cl' werde iuucrhalb 3 J ahren die Universität mit Zeugnis der Reife bezieben.'L) ,,;\ ---'--- ;,
') cf Abacho. 3, ErBtei' Familientair b cf, A lachn. 5 Enter Familienhg c
0) Derjenige Familiaut, welcher auf oiDer deutschen Univcl'siUit nach bestnlldeullm Examen uud Verteidigung eine r gedruc!,ten Dissertation rite zum Doctor medicime promov i rt wird, uud wer sich als Pri vl1tdoccm t in irgend einet' Facultä.t eine r deutschen Universität habilitirt, erhl1lt nach geführte m Nachweis dio au uic FacuWLt gezahlten Promotions - resp. Habilitations-Kosten, zu welchcn bei uen Privat-Docenten auch die Kosten der vorangegangene n P romotion zum Doctol' oder Liccntiaten gereclmet werden , erstattet; j edoch da rf die Summe nicht 200 Tha ler Uberschreiten.
d) Jung fnl ueu \lud unbescholtene Witwen der Familie, dic s ich verheirateu, erhalten zu ibrer Ausstattung oiu<: Bcibulfc. E s sollen dazu jilhrlich 200 TiJalcr Kour1\u t verwalllit werden, welche (l.n diejenigen zu gleicl.mn 1' eilon verteilt werdon , die im Laufe desselbe ll: Kal ender -Jahres ihre durch Einsenduug eines Kopulations-Scheines, welche r aber bei Verlu st des Rechts vor dem 15_ .Iammr des auf die Verheiratuog folgenden J ahres eingllreicht werden llIUSS, dem Patronate nachweiseu. l )
e) Einhundert und fUufzig Tlmler Kourant werden j !ihrlich an unverschuldet verarmte Mi tgliede r 1l1:dl angestellte r Pl'ufung: pflicllllllüssig vom Patrone verteilt'!) ;:; ]5 .
Eiue Kautions- Bestellung wird von den Slurlirellllell nicht , vel'langl., ebeusoweuig eiue Rückerstattung dm· genossenen St.ipendiell oder die Lieferung eines Duclles :t.lll' lIeuen Gl'tindullg einer Famili en ·Bibliotilek. §
Die Herren Pastor Sulln ig, P rofessor D anne-it und Kreis·Gerichts-Se.:retair Gersbach zu Salzw edel werdon ilierdurch zugleich bevollmtLchtigt, vorstehende Vereinbarung vor Gericht zu verlautba ren, zur Bestitwguog vorzulegen lind Alles vorzuuehlllen, ZII erklären uud zu tlmn, um sie zu erlangen und zwar dergestalt, dass Eiuer von ihnen scIJon dazu genügen soll, weil es sich ereignen Jmuo, dass die Ande ren behindert sind, Erk lär uogell abzugebcm oder Haodlllngcn vorzunehmen.
Sillzwede l , den 25. Miirz 1865.
Das Pillr onal ti er Gcrckcn'schcn Fa mili cn-S till enili en-Stirl lln g.
O. Solb,'ig. DanneU. Genbach.
') cf. Ab sebn. s. Enter FnmiJi enta g d 1 ' ) cf. Ablehn, S Erster FamiJiontll,g c. und dritter Familieutag b.
8
r. Vorstehender Familicubecbluss IlbO l' die Familion - Stiftung Ifos zu M ag deburg vers t orbCDo n p omsyndiltus Nicola us Gerclle n wi rd hierdurch ge r ichtlich bostlltigt, mit dem Bemer ken, dass di o i n de n Voll ziebungsve r bnndlungen aliegil'lcll Vollmachten siell bei deu Gcrichtsacten befinden und dio Vertr eter ,de r Sti ftung legiLimi r t sind
U rJ,undlich ausge fertigt un ter dem S iegel nud der Untersch ri ft des Ger ichts.
Sa l z wede l , den 22 , Octo ber 187 2.
Her rn Pastor Sotbri!! II, Hier. ( L S.)
K r eü::ge::: i c h t 11. Abt h l. , gez Kl cw itz.
A b s c h n i t t 3.
Fa nlili e n tage .
Familienta.go siud seit dem J ahre 1873 drei abgchalten D,er L am August 1873. E s ,ua ren 74 legitimirte Familialltcll erschienen und wurde verhaodelt :
a) WalJl der Mitglieder der Rechuungsabnahme-ICommission Illlch § 7 und § 11 des Statuts, Gewäblt wurden die Herr e n Bilrgermeis ter ·von hier, Fabri lulllt ({ud Be/meider und Dr. I:lenJlann Tifo lte-rsdo1·trill Osterburg und zu Stellvertretern die H erre n Bl'I1ue r e ibesitze r B enn , M eye1', L Ghrcr R alow und Tuchfabri lmut Christ, · T Memann , s1immtlic h von hier
b) Das Ulli ven:itH.ts StipGndium (cf. Stu t. § 14, a) wurde von 8 0 Thnle r au f (00 T önle r (300 J'.) mit 68 SLimmen VOll 74 erhöht.
c) D!l.s Scltul-SLipeDdium (cf. StIlt § 14, b) VOll 40 Tbaler auf 50 T haler ( I 5 0 ';/b.)
d) Der § 14, d. wurue in folgende r Weise abgcäudert: Jungfrauen und unbescho lteno Witwen uer Familie, die sich verheirateu, erbalton z u ihre r Ausstat t ung eine BeistCluer Es sollen uaw jli.brlieh 200 Tlmlur (600 .Ab.) verwandt werden, welche an diejenigen zu gleicb c n Teilen ve rt eilt werden, die im L'l.ure desselbe n ihre Verlle iratung durch Einsendung eines kir chi i c 11 Cl n Kopula tionssche ines , in welchem die J ungfrausc haft res p. Unbescholtenheit augcgebcll sein muss, dem P at ronate nachweisen, D iese l' Schein muss obe!' be i Verlust des Hechts vo r dem J 5. Januar des auf die Ve rlleiratuog folgenden J ahres einge t"O icht werden - Sollten mehl' als fU nf Jungfrauen resp. Wit weu i n einem J ahre a uf diese Beibülre Anspruch haben, so em pfängt eine jede 40 T hul er Jlb ), Angenommen mit 5 7 St. gegell 12 St.
cl An unverschuldet ve rarmte Mitglieder der F amilie werden j!l.hrlich bis zur Hölle von 300 Thaler (900,,4,-) nnell u llges'cllter Prllfung vom Pub'conte verteilt. mi t unvcrsorgt.cn lG nde rn sind beso nd ers zu berncksicbtigcn. Augenommen mit 69 St. gege n 1
(I Wefen E rhöhung Jer Stipendien solleu:
1) Vom Universi tAts·Stipendium je GAb.;
2) vom Schulstipend ium je 3 j(,.;
3) von der Bcihulfc zur Ausstattung, jA nach der Höhe der Quote, 3 oder G ,;(l,. zum Besten der J ungfrßuen-Stiftung zuriickbchaltcn wanJcll.
Der 11. Fnmillcll tng wu rde um 11 September 1874 berufen, um den Vorkauf vou 3 Acl;er5ti\ckeu n n deli M il ituirfisl;l1s zu :;;ouchm igc ll (cf. S t nt. § 7, 4).
Der Antrag des Patronats WUfl]C cius timmig nnSeuomme1l
Der JB , F nrniHenwg fund am ! S. Septembor 1879 stau. E s IV li r cu 56 Fllmilinnlen erschiene n. Verhandelt wurde:
11) Wahl der Rechllungsabunhme -K ommissioll.
Die am 1. FamiHent.agc gcwal!l teu wurdcn cinstimmig wiede r gewl1 hl t, desgleiche n auch deren Stellver treter
b) Dcr § ],1 e. Armen-Unlel'sliilzuny lVunle VOll 900..;/1,. auf 1200 Jb. erhöht.. Eiustimmig.
c) Ulltcr Aufhcbung de r Bcstimmuug des § 7 nr. 4 des Statuts: Ermächtiguug des Patl'ouaLs in Ve rll.usserungsP.l.llen von GI'uwlstnckell die Auflassungscrldill'ullg uull EigcnlbLlmsUbcru-ag ullg aLlf den Erwerber im Grundhuehamte abzugeben, mit dcm Rechte de r Substitution. Einstimmig angcnommen,
d) Der Antrag des Pnt ronats: Erriclltlillg eiues Stipendiums tU r tl icjeuigen FamiliauLinnell, welche das Lehrcrin-Examen bestanden haben, von ] ;,0 .Alt, wurde augelchot.
e) Es wurdc dem Patronate die En n:1chtigung gegebell, mit de r Stadt resp. dem Kre ise Salzwcdel folgendcn Vertrug nbzllschliesse n : "Zur Erbauung eincs neuen Kran l.cnhnuscs, sei cs ru r tlic Smdt allciu, ode r für Stadt un d I{ reis gemciusam, wird aus den UeberschUssc u der St iftuugs!iasse di o Summc \'00 zwcitausclld (2000) in \'ieljfih l'igell Haten a 500 ,IIt Ull dic Stadt kllsso untcl' deI' ßcdillgung gczahlt, dass das P(Lll'onal uel' Gcrclicn'schell Familicllstiftuug das Rccht e r hll lt, jfihrlich 90 (neunzig) Tagc lu'anl.o Fnmilicngliedc l' besagter Stiftu ng in fr cie ncb andlung und l( ol;t dem Kranl.cu hause zu o.ucrwciscli So ll te in eincm Jahre lie in F am ili an t in IwmmCJl, so IWlllmt dar F am ili c fU r das uächs to J ab r !lusser dC Il 9 0 Tagcu noch 30 (dr ciss ig) 'ragc zu gute,"
Der Magist ra t vou Salzwedel hat abe r a uf dies Ane rbiete n des P at ronats un ter dcm ?3, Octo he r 18 79 er wiede r t, dass dia Stadt dem Antr ag wcgen ev. Mitbe nutzung dcs Krau l{cullauscs seitens der Ger cken'scbcu StiftuDg filr vel'fl'Uh t ha lt cn und bedaue ru mUsse, rur j etzt nicht dll.rtLuf cingehen zu können.
Abschnitt 4.
I n dem Zcitrnume von 18 53 bis End e 188 0 hat das Patron:l.L gCUlh l t:
I) an Stipendiaten 156, 880 J'.
2 ) an BcihUlfe zu r Au ssteu(lr
3) Oll verarmte Familiantcn
mithin innerhalb 27 J ahre
16,680
19,673 " -',"'9-:-3,723 3 J'
Verg\. den Anhaug I V zum T esta mente vom J alu'c 1833 pag. 43 und Nach trag z um Test. vom J. Dece mbel' 185 3 pag. 12.
Es sind in den leuten 27 Vcrwallu ugsjabrcu durchsc hnittlich jährlich 7 164 J' ., also 29 10.4 m eh l' als in den 21 Jah re n von 1 83 2 bis 18 53 nngow ieson und verausgabt.
Die Jalu'Csrecboungen wurden s te ts im MOllut April gelegt und vo m Pat rona t und d Oll 3 Herren ' au s d er erwfiblten Recll1lUllgscommissioll genau mit den Ocl!lj;CII j;opriift und nls richtig ::m crknll nt.
Die genealogischen Tabellen wurden auf das sorgflUtigsto nuf Grund VOll ciugereicllien "IDr cbeuattestcn in duplo fortgeführt. De r Drucl. des j etzigen St.a.mmbmulls wUrde nber mit zu grossen 'K osten verbunden sein.
A b s c h n i t t 5,
N ac h r i c h t
üb er d. i e G er ckerl.'sch e J u.n.. g:tr.a;u e :n-St11tu:ng
Es war am 28. Februar 1855 , als die Mitglieder der Familio des Domsyadicus Nicol me s : Gen:k en zur F eier des dreibu nde rljll.brigeu Geuurtst.nges, dieses gC>.egnetcn Sliftcrs des .F e.milienstipend ii, in Sa ltwedel, dem desselben, vereinigt wUI·eu. I n dan kba rer Erinnerung g laubte da s Pa Lronat der Stiftung dics Jub iläum nicht besser begehen zu können, als dass aucb den No. cbkommen Gelegenheit gegeben wUrde, i n thatl,I.!Htig hel fend ei· Li eue, clern OOe l1l Beispiele des Stifters folge nd, der not leidenden weil,li:tJen Mitglieder seines unu ihres Geschlecht.:; zu gedenken.
Es wnrde daher bescblossen, aus freiwilligen ße itrl1geJl von Familirulteu und cl-waigeu sonstigen G nnnern, denen dadurc b jedoch kein Anrecbt an die Stiftung eingerilum t werde, eine Stiftung zur U nterstü tzung armer unbe scholtener Töchter an s ti er Familie, welche da s 40. L ehe nsjahr zurücltgelegt h aben und unverhcira let geblieheu sind, un sm " j etzigo Gerckeu'sch e J uug frauen -Stiftung, zu gründen.
Die Rechnungslegung dieser Stiftung uml Collation der Prlibcudc erfolgt daher nlljällrlich am 28. Februar.
Dem om J S. J uni I 85G vereinbarteu und unterm I 5. November 18M> vom hiesigen Köuigllcllen Kreis-Gericht, im Auftrage des KÖlliglichen Appclntiolls-Gcricbt zu l'Ifagdcbul'g, bestätigten Statut unseret' Jungfrauen-Stiftung ]rOlllltc b(!j seine !' Verötl'clIllicullug um Emlc desselben Jahres eine BCitragslistc von 319 Thalct'U Ja Sgr. gleich 958,&O.Ab. !l.ugcsch losscll werden. Im Jahre 1866 erfolgte olUl.! erste Fortsetzung der Beitragsliste für die J ahre 1857 bis 1865 mit einer Summe VOll 445 Tlm]ern gleich 1335 .I/b. und 187D eine zweite f[lr dio Jahre 1866 bis 1878 mit 2214-,30 .Ab., so dass mit 415 .Ab aus 1879 lIud 1880 jetzt im Ganzen ßcitrl1ge in Höhe von 49:22,30 .Ab. eingegangen s ind, Eine Hebllllg des Vermögen s lIer jUligen Stiftung ist aber auc h dadurch gewonnen wordeu, dass seit dem Jahre 18G::I auf Antrag des Rechnungsrnhrers das Patrouat die Stipendiaten deI' ITanptstiftung ersuchte, auch illrerseil:; und zwar jedo r Studireude mit 2 Thaler, jeder Gymuasiast mit I Thaler jabdich und jede Jungrrau \'011 ihrer P r ällende ;l.ur Yerbeiratung, je nach H öhe derselbeD, mit I oder 2 Thalei" ßeitriLge zu leisten. Diese Beiträge wunlen auf dem Familientage alll· 29. August wegeIl der Erhöhuug UCI" Stipendien nud Ausstattuugsgoillel·, obligatorisch. Durch zins bare 130legung auch dieser ZugiLnge war im vorigen Jabre der l{o.pital bestaud auf 7425 .Ib. angewachsen
Mit Verleihung der Unterstützungen o.lIS dieser Stiltung 1(olloto im Jahre 1862 begonneD werden, wo hei einem Zinsbetrage von 20 Thalern naeh § 5 des Statuts 2 Juugfrauen je 5 Thaler erhieltuu. 18 68 l,onuten bereits 3 Jungfrauen je 2 mit (j uud lIle Dritte mit 8 Thulern bedacht werden und im Jahre 1871;· erhielteIl schOll Jun grraueu je :10 Jb. i\lit Dall];e :tll alle 11elfcI" IIlIserer Jllngll"lLucll·Stirtuug, vCI·lIiuuet das l'illrOmlt die Uilte, aue!! hier im WuhltJllIu Ilicht Ul"umtleli uud nach KrilfLell wdtcl! belren "tu wollen zu dem zun!t.chst geset"tten Zielo, dass lJei einem ZinslJelrnge VOll 450 .ib. jiLbrlic u 10 Juugfrauell mit p. p. 4;) .Ab , abm· niellt unter 30 .ib., lIeuaeht werden solleu. Es ist SChOll manche bittcl·e '1'hräne det· Sorge und des l{ummers durch diese neuc Stil"t.uug gelroe1met wordeu lind wa s ist dem Herren uusonn Gott lieber, als die Hand, die solches tllut un d ·vom rechten Herz en geleilet wird.
D,IS gegcuwilJ"ligc Patronat dem Oberprediger O. SoUn-tfj, Patron seit delll E. Mui 1850, Kalld e irat Fr. GI:T.I"uadt, und J. 'l'ostarnentarius seit dem 28. August 1850, Pasl or RI/d .Ja1m, 2. Teslamentarills seit dem 20. Januar 186 8. Sal;1.\Vouel, deli 15. Oetober 1B81.
l)a s Pat ronat Ii er Ge rckc n'schcn Famili cn- Sti Jle nlii cn- Sti ft un g.
2. überarbeitete Auflage 1997
© Nicolaus Gerckensche Familienstiftung zu Salzwedel
Redaktionelle Bearbeitung: Dr. Roland Jacob, Aschaffenburg
Druck: Design & Service GbR, Marschtorstr. 45/46, 29451 Dannenberg
Vertrieb nur über das Patronat.
Anschrift des Patrons: P. Gerhardt, Kleberkoppel 8, 29456 Hitzacker
Nachdruck oder auszugsweise Veröffentlichung ist nur mit Zustimmung des Patronates der Nicolaus Gerckenschen Familienstiftung gestattet.
Erarbeitet und zusammengestellt:
Dr. jur. Konrad Bluhm, Wolfenbüttel
Dr.-Ing. Roland Jacob, Aschaffenburg
Dr. phil. Gunta Haenicke, St. Augustin
Hans-Joachim Krost, Mettmann
Paul Gerhardt, Patron, Hitzacker
Christiane Peters, Salzwedel
Dr. Heinz Borchert, Puchheim
Das Familienwappen der Gercken im Todesjahr des Salzwedeler Bürgermeisters Nicolaus Gercken (1501 - 1579) - nach Dr. Friedrich Wilhelm Meyer aus dem Jahre 1934 -
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Die Fotos für die Abbildungen stellten zur Verfügung:
Dr. Jacob (4), H.-J. Krost (3), Chr. Peters (1), Dr. Borchert (1), Archiv (2)
Vorwort des Patronats zur 2. Auflage
Die Jahrhundertwende, zwei Weltkriege, schwere Nachkriegszeiten und ein nach dem zweiten Weltkrieg geteiltes Deutschland sind auch für unsere Familienstiftung nicht ohne Folgen geblieben. Ein Dritter Nachtrag zur Geschichte der Stiftung soll daher für die jetzt noch lebenden Generationen und für unsere Nachfahren festhalten, welche Schicksalsschläge die Stiftung hinnehmen mußte.
Die Neufassung der Stiftungsgeschichte (Seite 7 – 22) entstammt einem Entwurf des Sippenforschers Ernst Otto Wentz und wurde von Dr. Roland Jacob redigiert. HansJoachim Krost lieferte einen Beitrag, in dem er sich eingehend mit der Erforschung der Deszendenz des Salzwedeler Bürgermeisters Nicolaus Gercken befaßt. Dr. Heinz Borchert stellte uns die Schilderung seines Großvaters, des „Kali- und PhosphorPastors“, zur Verfügung. Weiterhin werden in dem Nachtrag die wesentlichen Ereignisse, die die Stiftung und ihren Fortbestand betrafen, vom derzeitigen Patron Paul Gerhardt festgehalten. Dr. Gunta Haenicke hat sich der Mühe unterzogen, für alle Familianten und Interessierten das Testament des Stifters von 1607 in heute verständliches Deutsch zu übertragen. Danach werden die Patrone und Testamentarien seit Beginn der Stiftungsgeschichte genannt. Sodann werden die Statuten in der Neufassung von 1995, um deren Mehrheitsfähigkeit hart gerungen wurde, allen Familianten zur Kenntnis gegeben. Sie geben der Familienstiftung nach jahrzehntelangem Siechtum eine neue Geschäftsordnung, die den Fortbestand der Stiftung und deren Stiftungszweck sichern soll. Schließlich folgen die Auflistung der Familiennamen aller registrierten Familianten und ein Faksimiledruck aller bisherigen Familientagsbeschlüsse.
Das Patronat dankt allen beteiligten Familianten für ihre Mitarbeit und ihre Beiträge zu diesem Dritten Nachtrag. Bei dieser 2. Auflage wurden die Fehler der 1. Auflage beseitigt und der Inhalt erweitert.
Das
Patronat der Nicolaus Gerckenschen Familienstiftung zu Salzwedel
Paul Gerhardt
Reinhard Schröder Christiane Peters Vorsitzender (Patron)
1. Beisitzer (Testamentarius)
2. Beisitzer (Testamentaria)
Neufassung der Stiftungsgeschichte bis 1881
Neufassung der Stiftungsgeschichte bis 1881
Das Geschlecht der Gercken in Salzwedel - von Ernst Otto Wentz (bearbeitet von Dr. Roland Jacob) -
Vorbemerkungen
Seit der Veröffentlichung des Zweiten Nachtrags zur Geschichte der Familienstiftung des Domsyndicus Nicolaus Gercken durch das Patronat im Jahre 1881 waren fast sechs Jahrzehnte vergangen. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges plante daher das Patronat die Herausgabe eines Dritten Nachtrags und betraute den Salzwedeler Sippenforscher Ernst Otto Wentz mit dieser Arbeit. Eine abschließende Bearbeitung durch ihn konnte jedoch nicht mehr erfolgen, da er nach Fertigstellung des geschichtswissenschaftlichen Teils verstarb. Der Zweite Weltkrieg und die sich anschließende kommunistische Diktatur führten fast zur Liquidierung der Stiftung. So können wir Gott danken, daß trotz nicht absehbarer Verluste an Kapitalien und Grundbesitz unsere Stiftung nach der deutschen Einheit zum 16. Familientag am 30. Mai 1992 offiziell ins Leben zurückkehren konnte. Seit dem 15. Familientag waren 58 Jahre vergangen. Es mußten seit Herausgabe des Zweiten Nachtrags 116 Jahre Stiftungsgeschichte nachgetragen und aufgearbeitet werden.
Die vom 16. Familientag gewählte Geschichtskommission nahm sich mit Fleiß und Freude dieser Aufgabe an und überreicht den Familienangehörigen im Jahre 1997 den überarbeiteten Dritten Nachtrag der Stiftungsgeschichte in 2. Auflage.
Die Kommissionsmitglieder sehen sich in der Tradition der bisherigen Veröffentlichungen der Stiftung. Sie möchten Ernst Otto Wentz mit der Herausgabe des geschichtswissenschaftlichen Teils dieser Arbeit posthum ehren und diese zugleich allen Familianten und Freunden der Gerckenschen Familienstiftung zur Kenntnis geben.
Außerdem wird in dieser Schrift Prof. Danneils Wirken für die Stiftung (leider erst posthum) gewürdigt, was 1833 bei der Herausgabe der "Geschichte der Stiftung des Domsyndicus Nicolaus Gercken" versäumt wurde. Prof. Danneil hatte sich anderen Ortes mit Recht beklagt, daß seine Arbeit für die Stiftung unerwähnt geblieben war.
im Herbst 1997 Die Herausgeber
Neufassung der Stiftungsgeschichte bis 1881
Das Geschlecht der Gercken in Salzwedel
Der Domsyndicus Nicolaus Gericke1 hatte sein "ewig währendes Stipendium zu gemeinem Nutzen und Regiment, insonderheit seinem Geschlecht der Gericken", den Nachkommen seines Großvaters, des Bürgermeisters der Neustadt Salzwedel, Clawes Gericke, gestiftet. Er tat dies mit seinem Testament von 1607 in der richtigen Erkenntnis, daß er es der wirtschaftlichen Tüchtigkeit und Vorsorge des Ahnherrn zu verdanken hatte, einen Lebensweg einschlagen zu können, der ihm die Erhaltung und Vermehrung eines großen Vermögens ermöglichte. Er tat dies auch, damit etwas bliebe, wenn er nicht mehr wäre. Damit der Einstieg ins Jenseits besser glücken möge, wollte er Himmlisches durch Irdisches, Ewiges durch Vergängliches, erwerben. Er gründete eine Stiftung, mit der er das Vermögen seinem Geschlecht wieder zurückgab, aus dem er stammte.
Die Gericken gehörten nicht zu den alten Patriziergeschlechtern der Stadt Salzwedel, obwohl der Name hier schon im 14. Jahrhundert als Familienname erscheint. Insbesondere ist dabei ein Clawes Gericken, "Borger in der nigen stad Soltwedel" zu nennen, weil dieser wohl auch als Stammvater der Familie anzusehen ist. Dieser wird als Vorsteher des Stifts St. Elisabeth genannt, dessen Hospital er im Jahre 1514 als Stiftung widmet. Ein Zusammenhang zu diesem Mann und dem Bürgermeister gleichen Namens ist aber urkundlich nicht nachweisbar. Nicht anders ist es bei den anderen Familien gleichen Namens, die im 16. Jahrhundert in den Kirchenbüchern der St. Katharinenkirche, der Pfarrkirche der Neustadt (s. deren Abb. Seite 5), erscheinen. Der Name Gericke oder Gercken wird häufig als Koseform des Vornamens Gerhard an verschiedenen Orten und bei verschiedenen Stämmen zum Familiennamen. Einer oft gestellten Frage wegen sei erwähnt, daß kein Zusammenhang mit dem berühmten Magdeburger Bürgermeister Otto v. Guericke besteht, obwohl einige unserer Gercken als angesehene Bürger in Magdeburg erscheinen.
Wir müssen uns daher mit der in einigen Stammtafeln des Stiftungsarchivs enthaltenen Angabe begnügen, daß Clawes Gericke (Nicolaus I.) der Sohn eines Hans Gericke war, gebürtig aus Liesten, einem Dorf in der Nähe Salzwedels. Diese Angabe wird einmal dadurch bestätigt, daß Clawes nach der Sitte seiner Zeit dem Erstgeborenen mit dem Vornamen Johann den Vornamen des Großvaters gab, während der zweite Sohn auf seinen eigenen Vornamen, nämlich Nicolaus, getauft wurde. Zum anderen ist auch Catharina, die Schwester des Bürgermeisters und Ehefrau des Bäckers Heinrich Schulz aus der Wollweberstraße als Tochter des Hans Gericke aus Liesten erwähnt. So wäre denn dieser Hans Gericke aus Liesten, der anscheinend auch schon in
1 So lautet die ursprüngliche Schreibweise, und so schrieb sich auch der Domsyndicus selbst noch.
Neufassung der Stiftungsgeschichte bis 1881
Epitaph des Nicolaus Gercken (1501 - 1579) - an der Südwand der St. Katharinenkirche zu Salzwedel -
Neufassung der Stiftungsgeschichte bis 1881
Neufassung der Stiftungsgeschichte bis 1881
der Wollweberstraße wohnte, der erste des Geschlechts in der Neustadt Salzwedel. Er war es auch, dem im Jahre 1501 der Ahnherr aller Gerckeaner, der Consul Soltquellensis Clawes Gericke, geboren wurde.
Das Geburtsjahr wurde errechnet aus der Inschrift des Epitaphs, das sich ursprünglich auf der Grabstätte an der Katharinenkirche, die er für die Familie gekauft hatte, befand. Nach der Auflösung des Kirchhofs wurde es an der Südwand der Kirche eingemauert (s. Seite 9). Dem Epitaph ist zu entnehmen, daß Nicolaus am 23. Februar 1579 im Alter von 78 Jahren starb, was mit der Eintragung im Kirchenbuch übereinstimmt. Es zeigt weiterhin den frommen Mann kniend vor dem gekreuzigten Heiland und den Spruch "Das Blut Jesu Christi reiniget uns von allen Sünden". Nach dem Zeugnis des Pastors Stephan Praetorius (1539 - 1603) wird in dessen Leichenrede nach dem Ende der Pest im Jahre 1582 zu Ehren aller in den Vorjahren Verstorbenen der Bürgermeister Clawes Gericke seiner tiefen Religiosität wegen besonders gerühmt. So hat er warscheinlich auch mit besonderem Interesse an der Einführung der Reformation im Jahre 1539 mitgewirkt, denn er bekleidete schon seit 1539 ein Amt im Rat der Stadt. Im Jahre 1541 wird er erstmals an führender Stelle genannt, in welcher er bis zu seinem Tod verblieb. Clawes Gericke war von Beruf "Kauff- und Handelsmann"2, und als solcher Mitglied der Gewandschneider-Gilde der Neustadt. Von seiner beruflichen Tätigkeit erzählen auch einige Kaufbriefe der Stiftungsakten. Im Jahre 1554 verkauften Bürgermeister und Rat der Stadt "ihrem freundlichen lieben Mitbürgermeister" vier Stück Landes vor dem Steintor für 80 Mark Soltwedelsch. Für das Verhältnis der beiden Städte zueinander ist bezeichnend, daß bei diesem Kauf die Bedingung gestellt wurde, diese Grundstücke niemals an einen Bürger der Altstadt weiterzuverkaufen. Erst ein Jahr zuvor hatte Clawes zusammen mit seiner Schwester Mann, Heinrich Schulz, und dessen Bruder, M. Paul Schulz, vom Kurfürsten ein Lehn im Dorfe Klöden3 für 200 Taler gekauft. Dieses Lehn war frei geworden, weil der bisherige Inhaber, der Prediger Grunge aus der Altstadt, außer Landes gegangen war, um einer Bestrafung zu entgehen. Er hatte sich geweigert, die eingeführte Kirchenordnung anzuerkennen4. In Clöden besaßen die Geschwister Schulz auch eine Grabstätte, die noch 100 Jahre nach ihrem Tod erwähnt wird.
Der Kaufbrief über eine halbe Hufe Land auf dem Hohen Feld - "von den Laternichschen Erben" - deren Wert auf "hundert Märkische Schock estimiert" wird, ist leider nicht mehr vorhanden. Dieses Grundstück bildete den Hauptinhalt des Testaments, in dem Clawes Gericke 1576, drei Jahre vor seinem Tod, seine liegenden Güter unter seine neun Kinder verteilte. Das Dokument über diese Verteilung ist ein Abbild der gründlichen, klaren Denkweise Clawes Gerickes. Dem jüngsten, noch
2 So wurden Großhändler genannt.
3 wohl Kläden bei Arendsee
4 Pohlmann: "Geschichte der Stadt Salzwedel" (1811), S. 178
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unselbständigen Sohn Joachim sollen, sobald der Vater die Wirtschaft abgibt, das Wohnhaus mitsamt dem Haushalt und "der Kamp"5 zufallen. Die halbe Hufe auf dem Hohen Feld wird unter die älteren Geschwister, zwei Söhne und sechs Töchter, verteilt. Alles hat der Bürgermeister mit seinen Kindern abgesprochen. Die Grenzen jedes Grundstücks wurden genau beschrieben, und jedes Kind erklärte sich mit dem, was ihm zugefallen ist, einverstanden. Es wurde genau errechnet, welche Steuern anfallen werden und wie diese zu zahlen sind. Niemals dürfen die Grundstücke verpfändet oder mit Zinsen belastet werden. Wenn eines der Geschwister ein Grundstück nicht halten kann, so hat es dieses den anderen Geschwistern zur Verfügung zu stellen. In gleicher ausführlicher Art wird in diesem Testament auch über die "Clödenschen Pächte", an denen alle neun Geschwister Anteile hatten, bestimmt. So ist der Ahnherr des Geschlechts, Nicolaus I., der Ältere, als ein tatkräftiger, wohlhabender und frommer Mann in die Geschichte der Stiftung eingegangen, der die Verehrung und Hochachtung seines Enkels Nicolaus III., des Jüngeren, wie auch später aller Familianten, verdient.
Sein inniges Verhältnis zur Kirche, besonders zur St. Katharinenkirche der Neustadt, war wohl bestimmend dafür gewesen, daß er seinen ältesten Sohn zum Studium der Theologie auf die Universität schickte. 1548 wird er als "baccalaureus"6 auf der Universität Frankfurt genannt. Im Jahre 1553 wurde er zum Rektorat der Schule in der Neustadt Salzwedel berufen. 1575 "resignierte er freiwillig" und ging nach Magdeburg. Dort wurde er Lector an der Hohen Domkirche und später mit einem Canonicat7 am Stifte St. Gangolph bedacht. Die Pfründen der St. Gangolphi-Kapelle, eines Teils des ehemaligen erzbischöflichen Palastes, wurden genutzt, um Domherren und verdienstvollen Vikaren Nebeneinnahmen zu verschaffen. Sie müssen nicht unbedeutend gewesen sein. Im Jahre 1624 erhielten die Großcanonicer8 sechs Wispel Weizen und einen Wispel Roggen neben anderen Zuwendungen. So wird auch Johann Gericke, der zuletzt Senior-Canonicus8 war, beträchtliche Einnahmen gehabt haben.
Nach dem Lehnbuch des Klosters "Unserer lieben Frauen" kaufte er im Jahre 1599 eine halbe Hufe Land vor Ebendorf. Nach dem Lehnbuch der Dompropstei teilen sich die beiden Kinder, der Domsyndicus und seine Schwester, 1606 ein Viertel Acker in der Feldmark Groß-Ottersleben. Es sind dies Grundstücke, die auch noch im Nachlaßinventar des Domsyndicus aufgeführt sind. In seinem Testament von 1607 schreibt der Domsyndicus Nicolaus Gericke auch ausdrücklich, daß er einen Teil seiner Güter von seinem Vater geerbt habe, der in dem Inventarium verschiedentlich als Vorbesitzer genannt wird (vergl. Kapitel „Testament“ dieses Bandes). Johann war in erster Ehe, aus der die beiden Kinder stammen, mit Catharine Buchwitz aus Salzwedel verheiratet. Aus seiner zweiten Ehe und seiner dritten mit Sara
5 Damit war wohl das von der Stadt erworbene Grundstück vor dem Steintor gemeint.
6 Gelehrter der untersten Stufe
7 Amt eines Canonicers (s. Fußnote 8)
8 Canonicer sind Mitglieder der Körperschaft einenr Stiftkirche mit Lehrtätigkeit.
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Alemann, die ihn überlebte, gingen keine Kinder hervor. Sara soll aus dem altberühmten Magdeburger Patriziergeschlecht Alemann stammen. In den Geschlechtsregistern dieser Familie ist der Name aber bisher nicht gefunden worden. Das Bildnis des Johann Gericke aus dem Jahre 1585 befand sich im Besitz der Stiftung, ist aber nach 1945 in den Besitz des Danneil-Museums in Salzwedel gelangt, wo es 1993 identifiziert worden ist (sein Porträt s. Seite 29).
Der zweite Sohn des Ahnherrn, Nicolaus II., geboren 1530, war Seidenkrämer und Mitglied der Gewandschneidergilde wie sein Vater. Er wurde 1583 in den Rat berufen, wo er als Kämmerer die Finanzgeschäfte der Stadt leitete. In erster Ehe war er mit Anna Kersten aus der alten Salzwedeler Familie verheiratet. Bei der Verteilung des Landes auf dem Hohen Feld fiel ihm ein Stück zu, das zwischen Äckern, die von dieser Frau mit in die Ehe gebracht worden waren, lag. Die erste Ehe blieb kinderlos. Aus der zweiten Ehe mit Ilsabe Alemann überlebten ihn ein Sohn Georg und eine Tochter Catharina, die verheiratet war mit dem Gewandschneider Joachim Schulz "bei den München, in der Schuhstraße". Diese Tochter war also in die Altstadt gegangen!
Georg I., geboren 1588, Kauf- und Handelsmann, war der erste Patron der Stiftung seit 1610. Er konnte unter den Wirren des Dreißigjährigen Krieges trotz all seiner Mühe nichts zur Rettung des Stiftungskapitals beitragen, hatte er doch selbst unter den Zeitverhältnissen schwer zu leiden. Das beweist die Inschrift auf seinem Grabstein, auf dem er der "Ehrenveste, Ehrbare und Weise" genannt wird. Weiter steht dort aus Matthäus 24, 6 ff. geschrieben:
"Ihr werdet hören von Krieg und Geschrei von Kriegen, sehet zu und erschrecket nicht; das muß zum Ersten alles geschehen. Krieg und Kriegsgeschrei ist in itziger Zeit, drum ist der Jüngste Tag nicht weit."
Georg I., verheiratet mit Barbara Nicolai (Clausten) aus Prenzlau, hinterließ 1635 zwei Söhne, Valentin (geb. 1616) und Sebastian (geb. 1617). Beide haben sich um die Stiftung bleibende Verdienste erworben.
Valentin I., der nach des Vaters Tod als Kaufmann und Gewandschneider zusätzlich das Patronat der Stiftung übernommen hatte, führte als Erbe seines Vaters die Geschäfte in dessen Sinn weiter. Im Jahre 1665 wird er als Kämmerer der Neustadt genannt. Dieses Amt hatte schon sein Großvater bekleidet. Von Valentin I. wird besonders erwähnt, daß er der Katharinenkirche eine Schlaguhr mit Glocke stiftete. Seinen ausgeprägten Familiensinn bewies er auch durch die Stiftung eines Kirchenstuhls für die Katharinenkirche.
In der Stiftungsgeschichte von 1833 wird berichtet, daß Georg I. seinen jüngsten Sohn Sebastian dazu bestimmt hatte, unter Aufgabe seines Studiums an der Universität Königsberg sich ganz der Wiederherstellung des Stiftungsvermögens zu widmen. In diesem Punkt irrt vermutlich der Chronist Danneil, war doch Sebastian beim Tode des Vaters erst 17 Jahre alt und wohl kaum in der Lage, eine Arbeit auszuführen, zu der juristische Fachkenntnisse vonnöten waren. Sebastian kam tatsächlich auch erst 1647
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aus Königsberg nach Salzwedel. Vermutlich wird sein Bruder Valentin es gewesen sein, der ihn um Hilfe bat und nach Salzwedel zurückgerufen hatte.
Die bleibenden Verdienste, die sich Sebastian als der "restaurator stipendii" um die Stiftung erworben hat, sind in der Stiftungsgeschichte von 1833 eindrucksvoll beschrieben worden. Dazu hat zweifellos das gute Einvernehmen zwischen den beiden Brüdern Valentin und Sebastian wesentlich mit beigetragen. Beide Brüder waren verheiratet. Unter ihren Nachkommen befinden sich beachtenswerte Männer, die dem Namen Gercken Anerkennung und Ehre verschafften.
Valentin I. (1616 - 1689) war seit 1640 verheiratet mit Ilsche Schultz, einer Tochter des Kaufmanns Friedrich Schultz aus Mehmke. Sein älterer Sohn, nach dem Bruder Sebastian II. genannt, promovierte 1677 zum Juris utriusque Doctor (J.U.D.)9 Er wurde später zum Kaiserlichen Rat in Wien ernannt und in den Adelsstand erhoben. Er hatte keine Nachkommen. Ungeachtet der großen Entfernung von der Heimat hat er sich als Patron mit großem Fleiß den vielfältigen Stiftungsangelegenheiten gewidmet. Nach seinem Tod 1719 ging das Amt des Patrons an Valentins jüngeren Sohn Georg II. (1656 - 1726). Sein Epitaph s. Seite 65. Dieser war 1689, zum Zeitpunkt des Erbantritts "vornehmer Kauff- und Handelsmann", wie viele seiner Vorfahren. Von ihm stammte das Gerckensche Armenlegat, das er 1714 mit einer Anfangssumme von 6000 Thalern "für die Armen und Witwen beider Städte Salzwedel und seine und seiner Frauen Verwandte, wenn solche bedürftig sein sollten", stiftete. Dieses Legat wurde später durch eine Enkelin Georgs, Frau Amtsrätin Berndis, einer Tochter des Valentin Joachim, um 1000 Thaler erhöht. Als jedoch 1809 das städtische Armenwesen vollständig neu eingerichtet wurde, übergab das Patronat der Stiftung dieses Legat dem Rat der Stadt zur Verwaltung. Dort wurde es mit weiteren gleichartigen Stiftungen unter eine gemeinsame Verwaltung genommen.
Georg II. verkaufte das alte Familienhaus in der Wollweberstraße 1716 an den Schwiegersohn seiner Nichte Kunigunde Burchardt, Paul Dietrich Marckmann. Damit verschwand das Geschlecht der Gerckens aus der Neustadt Salzwedel, in der es ein Vierteljahrtausend beheimatet war.
Aus erster Ehe von Georg II. mit Anna Annisius waren zwei Söhne, Sebastian Nicolaus und Georg Friedrich, als Kaufleute und Gewandschneider in die Altstadt gegangen. Während die erste Ehe Georg Friedrichs mit seiner Base Dorothea Gericke aus Magdeburg kinderlos blieb, setzte Sebastian Nicolaus das Gerckensche Geschlecht eine weitere Generation in der Altstadt fort. Er war mit der Tochter des Kaufmanns Rohden verheiratet, dessen Geschäft in der Kramstraße er übernahm. Aus der Sterbeeintragung des Jahres 1760 im Kirchenbuch von St. Marien erfahren wir, daß seine Leiche mit großem Geläute des Nachts um 12 Uhr zur Grabstätte in der Katharinenkirche überführt wurde. Das Testament der 1767 verstorbenen Witwe zeugt von einem erheblichen Vermögen, aus dem der Hausbesitz an den jüngeren Sohn
9 Doktor beider Rechte.
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Johann Andreas überging, der als Stadtphysikus und Praktischer Arzt in Salzwedel wirkte. Dieser starb 1790 unvermählt und damit der Letzte des Gerckenstammes in Salzwedel.
Aber ein in Salzwedel geborener Gercken, der in der Stadt einen Großteil seiner fruchtbaren Tätigkeit ausgeführt hatte, war noch am Leben. Es war der berühmte Historiker Philipp Wilhelm, das jüngste Kind aus der dritten Ehe von Georg II. mit Christiane Elisabeth de Maskov. 1722 geboren, waren ihm schon als vierjährigem Kind beide Eltern gestorben, so daß er bei Verwandten aufwuchs. Bereits als Gymnasiast in Lüneburg wurde in ihm das Interesse für geschichtliche Studien geweckt. Nachdem er durch Vermittlung eines Verwandten Zutritt zum Archiv der Stadt Lüneburg erlangt hatte, bereitete ihm das Lesen in alten Schriften größtes Vergnügen. 1741 ging Philipp Wilhelm an die Universität Halle, um Jura und Geschichte zu studieren. Bereits 1743 siedelte er nach Leipzig über, wo er über das Leben Albrecht des Bären zu schreiben begann. Er legte nie ein akademisches Examen ab; sein Vermögen gestattete ihm, nur seinen Neigungen zu leben. Sein besonderes Interesse galt der Geschichte der Mark Brandenburg, zu der auch Salzwedel gehört. Der Name der Stadt wurde durch ihn weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. 1745 kaufte er das Gut Wollenrade bei Osterburg. Nachdem er 1761 das Gut wieder verkauft hatte, siedelte er mit dem Kauf der Burg in Salzwedel wieder in die Heimat seiner Väter über. Sein Bedürfnis, völlig unabhängig zu sein und ausschließlich für seine Forschungen zu leben, hatten ihn Junggeselle bleiben lassen. In Gestalt seiner Haushälterin war er dennoch weiblicher Tyrannei ausgesetzt, ohne daß er sich zu deren Kündigung entschließen konnte, weil sie ihm andererseits hilfreich zur Seite stand. Daher begann er 1763 ausgedehnte Reisen zu unternehmen, auf denen er die Archive und Bibliotheken der Universitäten, Klöster, Stifte und Städte nach urkundlichem Material für seine Arbeiten durchsuchte. In den Beschreibungen seiner Reisen, die er 1783 bis 1788 edierte, schuf er ein Werk, das man als eine Kulturgeschichte Süddeutschlands im ausgehenden 18. Jahrhundert bezeichnen kann. Als sein Hauptwerk ist der "Codex diplomaticus Brandenburgensis"10, anzusehen. Das Besondere und Neuartige an seiner Arbeit ist, daß er der erste war, der sich nicht mehr mit Abschriften begnügte, sondern nur noch Originalurkunden gelten ließ, die zu beschaffen er jede Mühe auf sich nahm.
Zu seinem unvermeidlichen Verhältnis zu seiner Haushälterin kam seine angegriffene Gesundheit, der das feuchte Klima der Jeetze-Niederung nicht zuträglich war. Als sich 1782 eine Gelegenheit zum Verkauf der Burg fand, siedelte er nach Frankfurt am Main über. Eine weitere Verschlechterung seiner Gesundheit zwang ihn jedoch, einen noch höher gelegenen Ort aufzusuchen, weshalb er nach Worms zog, wo er 1791 einem Schlaganfall erlag.
Die männliche Nachkommenschaft Valentins I. scheint mit Philipp Friedrich Carl, Bürgermeister in Aken, der 1798 bis 1819 Administrator der Stiftung war,
10 Sammlung Brandenburgischer Urkunden; 8 Bände, entstanden in den Jahren 1769 - 1785.
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ausgestorben zu sein. Dieser war ein Sohn des Regimentsquartiermeisters Valentin Friedrich, des ältesten Bruders des Dr. med. Johannes Andreas. Die Informationen über die Nachkommen Sebastians I., des "restaurator stipendii", enden schon früher. Von besonderem Interesse ist die juristische Begabung in der Familie. Sebastian I. hatte sich in Magdeburg als Advokat niedergelassen. Da er seine Haupttätigkeit dem Wohle der Stiftung gewidmet hatte, wird das Einkommen aus der Advokatur vermutlich gering gewesen sein, so daß ihm seine Ernennung zum Secretair des Collegiatstiftes St. Sebastiani sehr gelegen gekommen sein muß. Er war verheiratet mit Maria Holdefreund, die aus einer alten Quedlinburger Ratsfamilie stammte. Sein ältester Sohn Nicolaus IV. war Bürger und Brauer in Magdeburg und verheiratet mit einer Tochter des Bürgermeisters Lutteroth. Nicolaus IV. bemühte sich eifrig, das schwierige Werk seines Vaters fortzuführen und die laufenden Prozesse für die Stiftung erfolgreich zu Ende zu führen. Nach eigenen Angaben stand ihm dabei sein Bruder Sebastian III., J.U.D.9 und Bürgermeister von Lübeck, hilfreich zur Seite. Letzterer war verheiratet mit Catharina Elisabeth v. Dassel, deren Vetter mütterlicherseits August Hermann Francke, Professor der Theologie und Begründer der berühmten Franckeschen Stiftungen in Halle war11. Das Bild auf Seite 17 zeigt August Hermann Francke nach einem Kupferstich aus dem Jahre 1730
Dieser Sebastian Gercken (1656 - 1710) war 1689 seinem älteren Bruder Georg Friedrich nach Lübeck gefolgt und hatte sich als Advokat niedergelassen. Während der kinderlos verheiratete Georg Friedrich (1654 - 1693) später als Prokurator am Niedergericht in Lübeck und als Erbherr auf Steinhagen genannt wird, wurde Sebastian schon zeitig in den Rat der Hansestadt berufen. Im Jahre 1706 wurde er Bürgermeister dieser Stadt. In seiner Leichenrede wird gerühmt, daß er der Stadt besonders als
11 In den Jahren 1945 - 1989 von den Kommunisten zweckentfremdet und dem Verfall preisgegeben, wurde die Stiftung nach der deutschen Wiedervereinigung wieder in ihre früheren Rechte eingesetzt. Schirmherr des Wiederaufbaus der Stiftung ist der gebürtige Hallenser und "Baumeister der Wiedervereinigung", der ehem. Außenminister Hans-Dietrich Genscher.
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August Hermann Francke (1663 - 1727)
- Kupferstich von J.G.Wolffgang, 1730 -
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Vertreter für Auswärtige Angelegenheiten unschätzbare Dienste geleistet habe. Er war mehrfach Gesandter und Vertreter der drei großen Hansestädte beim Hof in Kopenhagen und vertrat Lübeck bei schwierigen Auseinandersetzungen in den "Nachbarländern".
Die Söhne Nicolaus IV. hatten sich in Magdeburg wiederum juristischen Berufen zugewandt. Georg Friedrich II. war Advokat und Bürgermeister in Magdeburg. Es ist anzunehmen, daß der Name Gercken in der Nachkommenschaft des Kämmerers Nicolaus II. (1530 - 1606) erloschen ist und allein Joachim, der jüngste Sohn des Ahnherrn, in seinen Nachkommen den Namen Gercken weitergegeben hat.
Joachim hatte mit dem väterlichen Erbe wohl auch das väterliche Geschäft übernommen. Er starb bereits 1598, als sein einziger Sohn noch nicht erwachsen war. Daraus erklärt sich wohl auch, daß er nicht den bürgerlichen Beruf seines Vaters wählte, sondern Geistlicher wurde. Er ist jener Nicolaus Gercken, den der Testator gleichen Namens als Testamentarius eingesetzt hatte. Nach dem Tod von dessen Ehefrau Margareta Busse (1621) übernahm er das Stiftungsvermögen zu einer Zeit, als der 30jährige Krieg seit drei Jahren wütete. Für die dadurch entstandenen Verluste trifft ihn keine Schuld, denn sicher hätte ihm der Domsyndicus nicht die Ordnung seines Nachlasses anvertraut, wenn er ihn nicht als zuverlässig gekannt hätte. Nicolaus wurde, nachdem er zunächst Prediger in einem noch nicht nachgewiesenen Neuendorf geworden war, schließlich Pastor in Lüchow, wo er, zwei Meilen von seiner Heimatstadt entfernt, verstarb. Dort war seine einzige noch lebende Schwester Catharina mit Anton Meier verheiratet. Ob das alte Gerckensche Grundstück in der Wollweberstraße auf diesen überging, ist noch unbekannt. Zwei Söhne waren mit Töchtern des Bürgermeisters Götze verheiratet, von denen Sebastianus als Stadtvogt und Richter beider Städte Salzwedel genannt wird.
Von Nicolaus IV. ist nur ein Sohn Gabriel bekannt, der Küster in Botlin oder Prötlin war. Sohn und Enkel Gabriels waren wiederum Küster in dem bei Arendsee gelegenen Neulingen, Johann Heinrich und Erdmann. Letzterer verstarb 1750. Erdmanns Sohn Joachim heiratete "in einen Ackerhof hinein", wo die Familie in der nordöstlichen Altmark in bäuerlichen Verhältnissen bis in die Gegenwart hinein ansässig war.
Zum besseren Verständnis sei an dieser Stelle angemerkt, daß der Patron der Stiftung der alleinige Verwalter war. Er trug die Verantwortung für die richtige Geschäftsführung. Bis zum Jahre 1791 lag dieses Amt stets bei dem Gercken-Stamm, d.h. den männlichen Nachkommen des Bürgermeisters Nicolaus Gercken. Die Geschlechtstafeln der Stiftungsgeschichten von 1833 und 1854 markieren diejenigen Familienmitglieder besonders, welche das Patronatsamt versehen haben. Die Geschäftsführung selbst lag in den Händen eines Administrators, welcher vom Patron bestimmt wurde, soweit dieser, wie in Ausnahmefällen geschehen, nicht selbst die Geschäfte führte. Da das Grundvermögen zum größten Teil in und um Magdeburg lag,
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wählte man zu Administratoren dort ansässige Familienmitglieder. Eine Ausnahme bildete Rademin12, der selbst nicht Familiant war.
Nachdem unter den ersten Testamentarien die Verwaltung fast hoffnungslos zerrüttet war, kam 1647 mit Sebastian Gercken, wie bereits eingehend geschildert wurde, als erstem Geschäftsführer die Verwaltung in Ordnung. Leider war diese aber nicht von Dauer. So hatte das Lob, das Rademin sich in verschiedenen Stiftungsakten (Aktenstück N2 des Familienarchivs) selbst erteilte, durchaus seine Berechtigung. Seiner Arbeit ist zweifellos die Erhaltung des leider bis dahin in Verwahrlosung oder gar in Verlust geratenen Aktenmaterials und die Erhaltung des Vermögens zu danken. Dennoch läßt sich nicht leugnen, daß er sich seine Bemühungen um den Erhalt der Stiftung auch gut bezahlen ließ. Doch verwundert dies nicht, da er ja selbst nicht Gerckeaner war. So hatte der Patron Ratmann Valentin Joachim Gercken in Magdeburg mit der Benennung Rademins einen guten Griff getan, und die nachfolgenden Patrone, Sebastian Nicolaus, Kaufmann in Salzwedel, und Philipp Wilhelm handelten im besten Interesse der Stiftung, indem sie Rademin bis zu seinem Tod 1756 im Amt beließen.
Es ist rühmend zu erwähnen, daß Philipp Wilhelm, wie an anderer Stelle dieses Dritten Nachtrags ausführlicher berichtet, den gleichen Arbeitseifer und die „deutsche“ Gründlichkeit, die seine wissenschaftlichen Arbeiten auszeichnen, auch den Interessen der Stiftung widmete. Ihm ist es zu danken, daß die unter Rademin angesammelten Kapitalien in Salzwedeler Grundstücken mündelsicher angelegt wurden. Die alljährlich eingehenden Bargelder legte er hypothekarisch an oder er kaufte dafür Grundstücke.
Hierzu schreibt Prof. Danneil in seinem Bericht:
"Auf diese Weise gelangte das Stipendium zu einem nicht unbedeutenden Grundbesitz bei Salzwedel, indem er namentlich von den Beständen 1771 - 1773 für 922 Thaler, 21 Ggr und 8 Pfg einige Äcker und Wiesen bei Salzwedel ankaufte, die heute (1833) noch zum Besitz der Stiftung gehören."
Philipp Wilhelm starb 1791 in Worms. Mit seinem Tod verschwand der Name Gercken aus der Heimatstadt. Acht Jahre blieb das Amt des Patrons unbesetzt. Die Administration hatte seit 1771 der Regiments-Quartiermeister Valentin Friedrich Gercken in Magdeburg inne. Als dieser 1798 starb, hatte die Stiftung keinen einzigen Beamten mehr. Man kann sich unschwer vorstellen, wie viele unerledigte Geschäfte sich angehäuft hatten, bis endlich am 3. November 1799 die Familie in Salzwedel zusammenkam, um unter dem Vorsitz des Seniors, des Ziesemeisters Christian Elias Hoppe, der sich zwischenzeitlich so gut wie möglich um die Erledigung der laufenden Geschäfte gekümmert hatte, den Justizdirektor Johann Christian Wilhelm Schulze, späteren Tribunalrichter in Salzwedel, zum Patron zu erwählen. Die Namen der Gerckeaner, die seither das Patronatsamt inne gehabt hatten, sind in diesem Buch an anderer Stelle aufgelistet.
12 Erich Johann Christian Rademin, Sekretär und Botenmeister bei der Regierung in Magdeburg.
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Als 1819 der damalige Senior der Familie, Dr. med. Köhler, in Salzwedel zum Patron ernannt wurde, schien angesichts der komplizierten Verhältnisse die Einsetzung eines besonderen Geschäftsführers und eines Compatrons13 für die weitere Arbeit zweckdienlich zu sein. Dieser durch einen Familienbeschluß vom 8. November 1819 eingesetzte dreigliedrige Vorstand bildete jedoch noch kein Kollegium; weder war das Verhältnis der Drei zueinander, noch waren die Befugnisse jedes Mitgliedes genau festgelegt. Deshalb brachte auf einem Familientag am 4. Mai 1821 der neu ernannte Patron13, Land- und Stadtgerichtsdirektor Carssow, den Antrag ein, dem Willen des Testators entsprechend dem Patron zwei Testamentarien zur Seite zu stellen, so daß alle die Verwaltung der Stiftung betreffenden Angelegenheiten von Wichtigkeit von dem nun aus drei Personen bestehenden Patronat beraten und beschlossen werden konnten. Bis zu dieser Zeit wurde das Stipendium gewährt, wenn ein Anwärter nachweisen konnte, daß eine andere, ihm blutsverwandte Person vor ihm das Stipendium erhalten hatte oder daß er von einer in den vorhandenen Geschlechtstafeln aufgeführten Personen abstammte. Diese alten Geschlechtstafeln waren aber unvollständig, stimmten selten überein und waren urkundlich nicht belegt. Deshalb begann Prof. Danneil (sein Porträt ist auf Seite 37 abgebildet) im Jahre 1822, einen vollständigen Stammbaum aus den Dokumenten der Stiftung, den Angaben in Kirchenbüchern und anderem urkundlichen Material zusammenzustellen.
Als im Jahre 1833 erstmalig das Testament von 1607 mit einer Geschichte der Entwicklung der Stiftung und einem Lebenslauf des Testators allen Familienmitgliedern überreicht wurde, konnte Danneil auf 12 Tafeln einen vollständigen Stammbaum der bis dahin bekannt gewordenen Nachkommen des Nicolaus Gercken beifügen. Von seiner Arbeit schreibt Danneil selbst:
"Wer sich mit Arbeiten ähnlicher Art beschäftigt hat, weiß, wie schwer dergleichen Nachweisungen aus den frühern Jahrhunderten zu führen sind."
Dieser verdienstvolle Bearbeiter der Gercken-Genealogie war ständig mit der Vervollständigung seines Werkes beschäftigt. Als 1854 der erste Nachtrag zur Druckschrift von 1833 herausgegeben wurde, waren aus 12 schon 19 Tabellen geworden. Auf dieser Grundlage kann nun jeder Stipendienanspruch auf seine Berechtigung überprüft werden. Wollte man aber nach fast 90 verflossenen Jahren (1940) einen vollständig fortgeführten Stammbaum der Familie in die Hand geben, so wäre dieser ein unübersehbares Werk. Hinzu kommt, daß für den praktischen Gebrauch eine andere Anordnung der Stammtafeln getroffen werden müßte. Aus diesen Gründen erscheint es sinnvoll, ein Verzeichnis sämtlicher Familiennamen beizufügen, die in den Stammbäumen zu finden sind. So kann jedes Familienmitglied erkennen, mit welchem
13 Der Patron ist der Verwalter eines Patronats; ursprünglich besaß er von der Kirche Stiftern und ihren Rechtsnachfolgern zugestandene Rechte und Pflichten. Der Compatron vertritt den Patron und ist diesem in seinem Amt unterstützend beigeordnet.
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seiner Vorfahren er den Anschluß an das Gercken-Geschlecht herstellen kann14. Zum genannten Familientag 1821 wurden die Herren Prof. Danneil und Freiherr v. Nordeck zu Testamentarien ernannt. Als im Jahre 1832 der Administrator Cranz in Magdeburg gestorben war, wurde für dieses Amt der Prediger Heinrich Rathmann aus Cracau bei Magdeburg bestimmt. Bei dieser Gelegenheit wurden die Amtsbefugnisse des Administrators bis ins Einzelne genau festgelegt. Waren die Aufgaben der Administration auch recht umfangreich, so beschloß man dennoch nach dem Tod des inzwischen zum Superintendenten ernannten Rathmann im Jahre 1858, das Amt eines besonderen Administrators einzusparen, weil sich dessen Geschäfte durch die Zeitumstände bedeutend vermindert hatten. Die Verwaltung hatte sich mehr und mehr von Magdeburg nach Salzwedel verlagert, so daß es genügte, die Erhebung der Ackerpächte aus der Magdeburger Gegend dem dort ansässigen Justizrat Hacke zu übertragen, während die Rechnungslegung selbst von dem zweiten Testamentarius Gersbach in Salzwedel übernommen wurde.
Die zeitliche Veränderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebensbedingungen hatte bereits in den zurückliegenden Jahrhunderten die Notwendigkeit tiefgreifender Veränderungen in der Handhabung der Verwaltung und der Zweckbestimmung der Stiftung gegeben. Je schnellebiger die Zeit des 19. Jahrhunderts wurde, desto mehr erwies es sich als notwendig, den Zeitverhältnissen durch neue, schriftlich fixierte Bestimmungen zu entsprechen. So begann das Patronat schon Ende der 50er Jahre mit der Ausarbeitung eines Statuts, das diesen Bedingungen angepaßt und dem Willen des Testators vollauf gerecht werden sollte. Nach mühevoller, 17 Jahre währender Arbeit, nach unzähligen mündlichen und schriftlichen Verhandlungen, konnte endlich am 22. Oktober 1872 die Genehmigung des Königlichen Amtsgerichts zu Salzwedel für "Statut, Ergänzungen und Erklärungen zum Testament des zu Magdeburg gestorbenen Domsyndicus Nic. Gercken vom 23. November 1607" erzielt werden, nachdem sämtliche innerhalb des deutschen Vaterlands lebenden legitimen 796 Familianten ihre Zustimmung gegeben hatten. Im Zweiten Nachtrag zur Geschichte der Stiftung konnte dieses Statut im Jahre 1881 allen Familianten mitgeteilt werden. Wenn Prof. Danneil im Ersten Nachtrag zur Stiftungsgeschichte von 1854 noch feststellte, daß das ausgedehnte Geschlecht der Gercken in männlicher Folge mit dem Tod des Leutnants Gercken am 31 Dezember 1844 erloschen sei, so wissen wir heute, daß der Name doch fortbesteht.
14 Die Redaktion hat sich daher entschlossen, eine Namensliste aller registrierten Familianten dem Dritten Nachtrag beizufügen.
Fortschreibung der Stiftungsgeschichte bis 1994
Fortschreibung der Stiftungsgeschichte bis 1994
Durch schwere Zeiten und Zerfall zum Neubeginn - von Paul Gerhardt -
Im Jahre 1899 war nach dem Ersten und Zweiten Nachtrag zur Geschichte der Stiftung eine Druckschrift erschienen: "Urkunden der Familien-Stipendien-Stiftung des Domsyndikus Nicolaus Gercken nebst den Beschlüssen der bis zum Jahre 1899 abgehaltenen Familientage". Insofern können wir unsere geschichtlichen Betrachtungen etwa bei der Jahrhundertwende beginnen.
Vom Jahre 1902 an wurden vom Patronat Protokollbücher über dessen Sitzungen geführt. In diesen Sitzungen ging es um Verwaltungsprobleme. Die Magdeburger Ländereien wurden zeitweilig von einem dort ansässigen Bevollmächtigten verwaltet. So waren Verpachtungen, Landkäufe und Landverkäufe die hauptsächlichen Sitzungsthemen (8. Familientag). Über das Leben in der Stiftung geben die Beschlüsse der Familientage Auskunft, die ab 1904 abgehalten wurden. Diese und die älteren Beschlüsse sind in Faksimiledruck am Ende dieses Bandes angefügt.
Bis zum ersten Weltkrieg verlief das Stiftungsleben in ruhigen Bahnen. Das Stiftungsvermögen wurde ordnungsgemäß verwaltet, so, daß es einesteils möglichst gemehrt wurde, und andernteils dem Statut der Stiftung gemäß Stipendien und andere Unterstützungen gewährt werden konnten. 1919 wurden noch die Vergütungen für Kassenführung und die Testamentarien erhöht. Die Inflation hatte noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht. In den Protokollen finden sich jedoch keine Hinweise auf die Vermögenslage der Stiftung. Im Jahre 1934 fand ein außerordentlicher Familientag statt. Über das Vermögen des damaligen Patrons Fritz Busse wurde das Konkursverfahren eröffnet und der eilig einberufene außerordentliche Familientag wählte ein neues Patronat. Der Senior der Familie, Fritz Busse, bestimmte dabei Herrn Dr. F.W. Meyer zu seinem Bevollmächtigten und es wurden die Herren Wilhelm Seehausen und Ludwig Segert als Testamentarien gewählt, die die Geschicke der Stiftung bis nach dem Zweiten Weltkrieg lenkten.
Im "Dritten Reich" erlitt die Stiftung Schäden, insbesondere durch die Umschuldung vieler Bauern, deren Höfe nun Erbhöfe wurden. Die bisherigen Hypotheken auf diesen Grundstücken wurden in Darlehnshypotheken umgewandelt und die Zinstermine festgesetzt. Die Zinszahlungen erfolgten aber oft verspätet oder überhaupt nicht. Außerdem drohte der Stiftung Gefahr durch ein Gesetz, wonach alle Stiftungen ihren Landbesitz zugunsten des Staates aufgeben sollten. Zum Glück ist dieses Gesetz aus für uns nicht mehr feststellbaren Gründen nicht zur Anwendung gekommen.
Manche Hypothekennehmer zahlten im Zweiten Weltkrieg ihre Hypotheken an die Stiftung zurück und die Stiftung mußte nun, um das Geld wieder anzulegen,
Fortschreibung der Stiftungsgeschichte
Wertpapiere kaufen. Man bemühte sich wohl um den Ankauf mündelsicherer Papiere, mußte aber auch Reichsschatzanweisungen und Industrieobligationen kaufen. Der Wertpapierbestand der Stiftung hatte sich von 2.720 RM im Jahre 1935 auf 59.300 RM im Jahre 1945 erhöht. Da nach Kriegsende nur ein verschwindend kleiner Anteil dieser Papiere im Westen aufgewertet wurde, in der damaligen russisch besetzten Zone überhaupt nicht, kann man ermessen, welcher Verlust der Stiftung hierdurch entstanden ist, wenn das damalige Gesamtvermögen der Stiftung sich auf 262.000 RM belief. Im Protokollbuch II findet sich auf Seite 76 folgende Eintragung:
"Seit dem Dezember 1944, der letzten Sitzung, haben sich große Ereignisse abgespielt. Der Krieg ist durch unsere Niederlage beendet worden. Das 3. Reich ist zusammengebrochen. Am 14. 04. 1945 wurde Salzwedel durch amerikanische Truppen besetzt. Ein sinnloser Verteidigungskampf konnte vermieden werden, so daß die Stadt unversehrt blieb. Nach vorübergehender Besetzung durch die Engländer kam die Altmark Anfang Juli 1945 zum russischen Gebiet. Die Stiftung hat an ihrem Besitz bisher keine Verluste erlitten. Ihre Bank- und Sparkassenguthaben sind allerdings "blockiert" und man muß wohl mit ihrem Verlust, mindestens teilweise, rechnen. Ebenfalls ist es so mit den Wertpapieren. Ob der Fortbestand der Stiftung gesichert ist, kann man im Augenblick nicht sagen, da Deutschland zur Zeit noch nicht selbst zu bestimmen hat, sondern dies die Militärverwaltungen der Besatzungsmächte tun."
Unter denkbar schwierigen Bedingungen arbeitete das Patronat weiter, so gut es ging. Herr Ludwig Segert war aufgrund einer Denunziation, er sei Offizier der Wehrmacht gewesen, in ein Nachkiegskonzentrationslager der Russen in Deutschland gekommen. Er überlebte trotz schwerer Erkrankung und nahm erst 1948 seine Tätigkeit im Patronat wieder auf.
Die Rechtsunsicherheit in der damaligen DDR mag folgende Eintragung im Protokollbuch des Patronates erläutern:
In der Patronatssitzung vom 19. Mai 1954 ist festgehalten: "Der Rat des Kreises Salzwedel, Abt. Staatliches Eigentum, hat durch den Leiter dieser Abteilung Herrn Seehausen mündlich aufgefordert, durch das Patronat einen Beschluß zur Auflösung der Stiftung fassen zu lassen, da angeblich diese ihren Zweck nicht mehr erfüllen kann (§ 87 BGB). Das Patronat sieht sich ohne schriftliche, gesetzlich begründete Aufforderung nicht in der Lage, diesem Ersuchen zu entsprechen. Herr Seehausen wird beauftragt, den Rat des Kreises, Abt. Staatliches Eigentum, hiervon in Kenntnis zu setzen".
Auf der Sitzung des Patronats vom 07. 07. 1954 wurde festgehalten: "Mit Schreiben vom 02. Juni 1954 fordert der Rat des Kreises Salzwedel, Abt. Staatliches Eigentum, die Auflösung der Stiftung durch einen entsprechenden Beschluß des Patronats, da die Stiftung ihrer Zweckbestimmung angeblich nicht mehr entsprechen kann (§§ 87, 88 BGB). Das Patronat hat die Bestimmungen der Stiftungsurkunde von 1607, des Statuts und seiner Ergänzungen eingehend geprüft und festgestellt, daß
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weitaus weniger wichtige Beschlüsse nur durch einen ordentlichen Familientag gefaßt werden können. Das Patronat sieht sich daher nicht in der Lage, dem Ersuchen des Rates des Kreises Salzwedel nachzukommen und einen Beschluß auf Auflösung der Stiftung zu fassen. Es besteht zur Zeit keine Möglichkeit, einen gesamtdeutschen Familientag einzuberufen."
Damit konnte zunächst der Untergang der Stiftung aufgehalten werden. Die Zusammensetzung des Patronats änderte sich in der Folgezeit verhältnismäßig oft und eine ordnungsgemäße Geschäftsführung war nicht mehr gewährleistet. In dem Protokollbuch von 1955 bis 1963 lautet die letzte Eintragung vom 23. Juni 1963:
"Da Herr Gerhard Schröder s. Zt. die Geschäftsführung ohne ordnungsgemäße Übergabe durch seinen inzwischen verstorbenen Vorgänger, Herrn Chr. Meyer, übernehmen mußte, kann er für die Vollständigkeit der Buchführung vor seiner Übernahme der Geschäftsführung keine Gewähr übernehmen. Es soll daher versucht werden, seine Geschäftsführung durch eine amtliche Prüfstelle kontrollieren zu lassen, damit er entlastet werden kann. Eine Entlastung durch Organe der Stiftung kann nicht mehr erfolgen, dürfte auch im vorliegenden Fall untunlich sein. Dem Rat der Stadt Salzwedel, als zuständigem örtlichen Staatsorgan, soll mitgeteilt werden, daß das Patronat der Stiftung aufgelöst und eine Führung der Geschäfte der Stiftung nicht mehr gewährleistet ist. Eine Auflösung der Stiftung kann auch im vorliegenden Falle von den bisherigen leitenden Organen der Stiftung nicht erfolgen, da hierzu die Einberufung und ein entsprechender Beschluß eines Familientages erforderlich ist."
Die Handakten der Stiftung wurden dem Stadtarchiv Salzwedel übergeben. Das alte Archiv lagerte weiterhin in der Katharinenkirche. Was sich dann zwischen dem Rat des Kreises als übergeordnetem Organ und der Stiftung zugetragen hat, konnte nur anhand der nach der Wiederherstellung der Einheit Deutschlands zurückgegebenen Unterlagen rekonstruiert werden.
Zum näheren Verständnis der Zusammenhänge füge ich an dieser Stelle einen Auszug aus meinem Bericht ein, den ich für die Genealogen des Kulturbundes Magdeburg geschrieben hatte, weil hieraus hervorgeht, wie und auf welch eigentümliche Weise ich Kenntnis von Akten der Stiftung und von der Existenz anderer Familianten erhielt, mit deren Unterstützung ich schließlich den völligen Untergang aufhalten konnte:
"Als Angehöriger des Geburtsjahrgangs 1920 erhielt auch ich in den dreißiger Jahren ein Schulgeldstipendium von der Stiftung. Meine Mutter hatte großes Interesse an familiengeschichtlichen Dingen und weckte sehr früh in mir gleiche Neigungen, zumal ihr Vater, der Goldschmied Franz Schernikau, bis zu seinem Tod (1923) Mitglied der Rechnungsprüfungskommission in Salzwedel war. Ihr Schwager Ludwig Segert war bis zum Jahre 1963 eines der letzten Patronatsmitglieder. Aus dieser "Patronatsnähe" her kam mein Interesse an der Stiftung und ihrem Fortbestand. Als ich zu Lebzeiten meines Onkels Ludwig Segert ihn nach der Stiftung fragte, bekam ich zur Antwort, daß
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da, wo nichts mehr ist, auch nichts mehr zu holen sei. Damit war dieses Thema zunächst auch für mich erledigt. Durch meine 1976 erfolgte Invalidisierung hatte ich Zeit, mich überhaupt mit Familienforschung zu beschäftigen und kam 1985 mit der Magdeburger Genealogin Frau Susanne Paasch zusammen, die mir die Adresse eines westdeutschen Familianten bekanntgab und mich auf in der Katharinenkirche zu Salzwedel lagernde Akten der Stiftung aufmerksam machte. Durch den westdeutschen Familianten HansJoachim Krost bekam ich Kontakt zu dem westdeutschen Juristen und Familianten Dr. Konrad Bluhm, der mich mit Ablichtungen über das frühere Vermögen der Stiftung versehen konnte. Gemeinsam beratschlagten wir nun, was zu tun sei, um von der Behörde zu erfahren, ob die Stiftung noch existiert. So wandte ich mich an das Staatliche Notariat Salzwedel unter dem Vorwand, meine Kinder in die genealogischen Tabellen eintragen lassen zu wollen. Vom Rat des Bezirkes Magdeburg bekam ich nach einiger Zeit eine telefonische Auskunft, daß die Stiftung "noch existent" sei. Ein Patronat gäbe es nicht, Treuhandschaft auch nicht, die Familie könne aber die Verwaltung wieder selbst übernehmen. In einer persönlichen Aussprache beim Rat des Bezirkes Magdeburg, Abteilung Finanzen, wurden dann von mir Vorschläge für die Nominierung eines neuen Patronates gemacht, die dann auch so bestätigt wurden. Mit dieser Bestätigung hatte ich ein Instrument in der Hand, mit dem ich um weitere Auskünfte nachsuchen konnte. Zunächst wurde von mir in mühseliger Kleinarbeit die Vermögenslage der Stiftung ermittelt und durch neue Grundbuchauszüge wieder festgeschrieben. Es waren noch Ländereien in und um Salzwedel, in Barleben, in Wanzleben und Magdeburg vorhanden. Eine Merkwürdigkeit ergab sich in Magdeburg. Dort existierte zunächst kein Grundbuch mehr für die Stiftung, obwohl der Verband der Kleingärtner in Magdeburg noch Pächter zweier Flurstücke war und auch Pacht bezahlte. Alle landwirtschaftlich zu nutzenden Ländereien wurden von volkseigenen Gütern und landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) zum Nulltarif genutzt. Diese Betriebe zahlten zwar die Grund- und Vermögenssteuer, so daß die Stiftung hiervon befreit war, Einnahmen gab es aber nur von den Magdeburger Kleingärtnern. Das Konto der Stiftung war über Jahrzehnte von der Steuerbehörde ständig leergepfändet worden.
Nachdem ich mit der Steuerbehörde „Frieden gemacht“ und mit den landwirtschaftlichen Betrieben sogenannte Nutzungsverträge abgeschlossen hatte, um unsere Rechte auf das Land nicht nur durch das Grundbuch zu sichern, bemühte ich mich, für die in Magdeburg enteigneten Ländereien eine Entschädigung zu bekommen. Den Behörden war offenbar daran gelegen, eine gewisse Ordnung für diese fast durch ein Versehen übrig gebliebene Stiftung wieder herzustellen. In der Abteilung Finanzen in Magdeburg hatte ich durchblicken lassen, daß unsere Familienstiftung vielleicht die einzig übrig gebliebene private Stiftung in der DDR sei. Somit könne sie ja als "Vorzeigestiftung" für Anfragen aus dem Westen nach dem Verbleib von Stiftungen im Osten dienen. Ich war stolz darauf, daß es mir gelungen war, eine Entschädigung für die
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enteigneten Ländereien in Salzwedel und Magdeburg zu bekommen. Es waren ungefähr 32.000 Mark, wobei die eigentliche Entschädigung nur 22.000 Mark betrug (0,50 Mark pro Quadratmeter, was auf den Einheitswert berechnet nur ein Viertel dieses Wertes ausmachte). Den Überschuß bildeten Zinsen minus Steuern."
Damit hatte die Stiftung wieder ein Fundament; bescheiden zwar, aber es war eine Arbeitsgrundlage. Wie sich nach der Wiedervereinigung Deutschlands herausstellte, haben sowohl die Schlampenwirtschaft der DDR-Behörden als auch das fehlende Patronat der Stiftung schweren Schaden zugefügt.
Bei der Beantragung von Rückübertragung oder Entschädigung gibt es drei Komplexe, die ineinander "verschachtelt" sind:
1974 sollte die Stiftung eine Erbschaft aus der Hinterlassenschaft des Oberstudiendirektors Dr. Gottfried Wolterstorff aus Erfurt antreten. Zu diesem Zeitpunkt gab es schon lange kein Patronat mehr. Der Rat des Bezirkes Magdeburg, Abteilung Finanzen (nach dem damals noch geltenden BGB das übergeordnete Organ) setzte den Rat des Kreises Salzwedel als Verwalter der Stiftung ein. Erste und einzige Amtshandlung dieses Verwaltungsorgans war die Ausschlagung dieser Erbschaft, die dann von drei Ersatzerben aus Westdeutschland und einem aus der DDR angenommen wurde. Es war eine durchaus lohnende Erbschaft, sonst hätten die drei westdeutschen Erben die Erbschaft sicher ausgeschlagen. Der Erblasser selbst bezifferte den Wert seines Nachlasses auf 300.000,- Mark. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte der Rat des Kreises Salzwedel eine Bestandsaufnahme des Stiftungsvermögens machen müssen. Da dies nicht geschah, nimmt es nicht wunder, daß das Stiftungskonto ständig leergepfändet wurde, denn man hatte die durch die enteigneten Ländereien in Magdeburg verringerten Einheitswerte, die Grundlage für die Besteuerung waren, bei der Berechnung der Vermögenssteuer nicht berücksichtigt. Die Vermögenssteuer war relativ hoch und betrug 2%. Wenn man von 80.000 Mark Einheitswert der enteigneten Ländereien 2% berechnet, sind das immerhin 1.600 Mark pro Jahr, die zuviel erhoben und gepfändet wurden. Nach meinen Berechnungen hat die Stiftung über einen Zeitraum von 23 Jahren einen Schaden von 40.000 Mark erlitten. Eigenartigerweise wurde als Grund für die Steuerpfändungen "allgemeine Steuern" angegeben, obwohl es Vermögens-, Körperschafts- und Grundsteuern gab, die von den Ämtern jeweils einzeln erhoben wurden. Dies charakterisiert die Rechtsunsicherheit in der damaligen DDR. Wie sich nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten bei Herausgabe und Einsichtnahme in die Enteignungsakten zeigte, hatte es mit der Enteignung in Magdeburg folgende Bewandtnis: Aufgrund einer "Gemeinsamen Anweisung des Ministers des Innern und des Ministers der Finanzen vom 11. 10. 1961" wurde das Grundeigentum der Stiftung in Magdeburg in sogenanntes Volkseigentum übergeführt. Das erklärt auch, warum bei meinen Versuchen, das Grundvermögen wieder "festzuschreiben", in Magdeburg kein Grundbuch der Stiftung mehr vorhanden war, denn es war geschlossen worden. Aus einer Aktennotiz der Abt. Staatliches Eigentum in
Fortschreibung der Stiftungsgeschichte
Magdeburg geht weiterhin hervor, daß das Grundvermögen unserer Stiftung in Magdeburg "irrtümlich" in Volkseigentum überführt worden war. Es wird darin auch festgestellt, daß diese Überführung in "Volkseigentum" unrechtmäßig (!) war. Um nun aus dieser für die DDR beschämenden Angelegenheit herauszukommen, wurde der Stiftung ein Entschädigungsbetrag für die "Inanspruchnahme" der beiden Parzellen in Magdeburg gezahlt. Aus heutiger Sicht war mein diesbezüglicher Antrag möglicherweise ein Fehler, denn es wurde in der Feststellung des Sachverhaltes für die Entschädigung das Aufbaugesetz der DDR herangezogen. Im inzwischen verabschiedeten Vermögensgesetz ist festgelegt, daß es keine weiteren Entschädigungen gibt, wenn bei der Enteignungsentschädigung Preise gezahlt wurden, die nicht niedriger als für vergleichbare Objekte anderer DDR-Bürger lagen. Aus dieser Sicht hätte die Stiftung möglicherweise nichts mehr zu beanspruchen. Da unsere Stiftung aber zunächst irrtümlich und unrechtmäßig und nicht nach dem Aufbaugesetz enteignet worden ist, wird ein künftiger Familientag darüber beschließen müssen, ob prozessiert werden soll. Leider sieht es so aus, als ob das alte DDR-Unrecht nun als bundesdeutsches Recht zementiert werden soll.
Im 40 Jahre dauernden Kommunismus ist sehr viel Unrecht geschehen. Die Gründe hierfür lagen einesteils in dem Bestreben des Staates, Relikte des Kapitalismus, wozu unsere Stiftung gerechnet wurde, zu liquidieren bzw. ihre Arbeit einzuschränken oder unmöglich zu machen, was mit einem arbeitsfähigen Vorstand der Stiftung so nicht hätte praktiziert werden können. Andernteils hätte sich aus dem Kreise der berufstätigen Familianten niemand gefunden, Patronatsarbeit zu übernehmen, weil jeder Angst um den beruflichen Werdegang oder die Existenz haben mußte. Wie schlimm die ziemlich allgemeine Bespitzelung war, mag erläutern, daß der Schreiber dieser Zeilen eine noch vergleichsweise kleine Akte der Staatssicherheit ("Stasi") von nur 158 Blatt hat. Bei einem der derzeitigen Rechnungsprüfer der Stiftung sind es 370 Seiten.
Möge die Stiftung auch bei künftigen Schwierigkeiten weiterhin fortbestehen und mögen sich stets Familianten finden, denen das Schicksal des nun vor bald vier Jahrhunderten entstandenen Familienwerkes nicht gleichgültig ist.
Fortschreibung der Stiftungsgeschichte bis 1994
Johannis Geriken (geb. 1528)
- Der Vater des Stifters -
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Der Salzwedeler
Bürgermeister
Nicolaus Gercken
Ein Auszug aus seiner Deszendenz15 - von Hans-Joachim Krost -
Vorbemerkung
Dieser Beitrag geht zurück auf den Vortrag, den der Verfasser am 27.11.1975 in Düsseldorf vor dem Düsseldorfer Verein für Familienkunde gehalten hat. Das Thema lautete: Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken (1501 - 1579) und seine Nachkommen. Für die jetzige Veröffentlichung ist der Vortrag, der über das Genealogische hinaus auch das Kulturhistorische nicht vernachlässigte, überarbeitet und auch ergänzt worden. Damit der Leser dem weiteren Verlauf dieser Darstellung besser folgen kann, ist ihr am Schluß eine genealogische Kurzübersicht beigegeben worden, die im oberen Teil den Stammvater und seine mit 1-9 bezifferten Kinder und einige ihrer Abkömmlinge nennt. Im unteren Teil der Kurzübersicht finden, in Gruppen untereinander angeordnet, Familiennamen von Abkömmlingen Platz, die in diesem Beitrag erwähnt werden. Am Kopf jeder Gruppe ist eine Ziffer in Klammern gesetzt, die auf das Kind des Stammvaters hinweist, von dem der Namensträger abstammt.
Einführung
Über die Nachkommen des Salzwedeler Bürgermeisters soll hier (im Auszug) berichtet werden, also aus einer Nachfahrenforschung, die bekanntlich schwer durchzuführen ist, denn die Kirchenbücher enthalten zwar oft den Hinweis auf den Herkunftsort des Bräutigams oder der Braut, doch steht bei den Taufen der Kinder nicht vermerkt, an welchen Ort sie evtl. später verzogen sind. Hier haben die genealogischen Tabellen, die Danneil den Drucken von 1833 (13 Tabellen) und 1854 (19 Tabellen) beigegeben hatte, weitergeholfen. Sie waren zunächst die Grundlage für den Verfasser, hatten aber den Nachteil, daß es fast regelmäßig an Orts- und Berufsangaben fehlte und auch die Lebensdaten dürftig waren. Für diesen Beitrag waren zudem die von der Stiftung weitergeführten Tabellen in den Jahren der deutschen Teilung bis 1989 nicht zugänglich. Sie konnten später angesichts ihres Umfanges für diesen Beitrag auch nicht mehr ausgewertet werden. Es ergibt sich nun folgendes Bild: In den genealogischen Tabellen der Stiftung werden diejenigen Familianten geführt, für die der urkundliche Nachweis der Abstammung von dem Bürgermeister
15 Lat. Abstammung: Nachkommenschaft, Verwandtschaft in absteigender Linie: Kinder, Enkel usw.
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Nicolaus Gercken (1501 - 1579) vorliegt. Damit nehmen sie an der Stiftung unter den im Testament des Stifters gegebenen und später durch Familienbeschlüsse modifizierten Voraussetzungen teil.
Bei vielen Zweigen ist eine Eintragung unterblieben, teils, weil die Vermögenslage es gestattete, teils, weil die Zusammenhänge und das Wissen um die Stiftung in Vergessenheit geraten waren. Es kann daher nur über den Teil der Nachkommenschaft - und auch das nur im Auszuge - berichtet werden, der zum einen auf Grund der veröffentlichten genealogischen Tabellen (Stand 1854) bekannt ist und über den zum anderen durch Veröffentlichungen anderer Art oder private Mitteilungen Kenntnis erlangt worden ist. Eigene Forschungen konnten, was bei dem Umfang nicht anders zu erwarten ist, nur sehr vereinzelt durchgeführt werden. Die Anzahl der auf diese Weise ermittelten Nachkommen beläuft sich auf ca. 7500 Personen.
Um die räumliche Verbreitung der Gerckenschen Nachkommenschaft zu verdeutlichen, zwei Beispiele:
1929 heiratet ein Nachkomme der Lübecker Lindenberg, der Arzt Ary Lindenberg Porto Rocha (1905 - 1956) in Rio de Janeiro Dulce Sodré, Tochter des ehemaligen brasilianischen Staatspräsidenten von 1923 - 1927, Feliciano Sodré.
1951 heiratet die Familiantin Ingeborg Freiin v. Liliencron, geb. 1921, den Jordanischen Sozialminister Ghalib Amr Arafat.
Bürgermeister Nicolaus Gercken (1501 - 1579)
In Salzwedel nun, genauer: In der Neustadt Salzwedel nahm die Gerckensche Familie ihren städtischen Anfang, lebte Nicolaus Gercken von 1501 bis 1579, war Kauf- und Handelsmann, gehörte der Gewandschneidergilde an, wurde Mitglied des Rates, dem er wohl bis 1574, zuletzt als Bürgermeister, angehörte. Verheiratet war er mit Cäcilia Altensleben, besser wohl, wenn eine andere Überlieferung nicht trügt: Altmerschleben.
Es ist die Zeit des großen Umbruchs in Deutschland. Die reformatorische Bewegung nahm in Wittenberg im Jahre 1517 ihren Ausgang und 1525 begann der deutsche Bauernkrieg. Später (1551) hat Moritz von Sachsen die Reichsacht gegen das in der Nähe gelegene Magdeburg vollstreckt und die Stadt belagert, ein Ereignis, dem Wilhelm Raabe in der Erzählung "Unseres Herrgotts Canzlei" eine romanhafte Form gegeben hat.
Wir wissen nicht, wo Nicolaus Gercken seine Ausbildung empfangen, welche deutsche Lande oder gar ausländische Städte er in dieser schon nachhansischen Zeit kennengelernt hat. Eines aber wissen wir: Er hat es in einem langen Leben zu Wohlstand gebracht und seinen neun Kindern die Wege in die Zukunft geöffnet.
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Welche wirtschaftliche Bedeutung die Stiftung für viele Familianten hatte, ergibt sich sehr anschaulich aus einem Abschnitt der von Prof. Dr. Konrad Müller im Jahre 1977 abgeschlossenen Hübenerschen Genealogie:
"... daß mit den nach der Neuordnung der Stipendienvergabe ausgesetzten Beträgen - die jährlich gezahlt wurden - im 19. Jahrhundert ein Semester einigermaßen zu bestreiten war, also die Hälfte eines Studienjahres. Ohne eine solche Hilfe hätten im 19. Jahrhundert kaum alle Hübener-Söhne, die einigermaßen das Zeug dazu hatten, studieren können. So war es ein Segen, daß 1753 Adam Andreas Hübener durch seine erste Ehe mit der Gercken-Nachfahrin Marie Sophie Solbrig in die GerckenStiftung "eingeheiratet" hatte."
Johann Friedrich Danneil (1783 - 1868)
Große Verdienste um die Stiftung hat sich von seinem Eintritt in das Patronat als erster Testamentarius im Jahre 1821 bis zu seinem Tode im Jahre 1868 der Rektor und Professor des Salzwedeler Gymnasiums Johann Friedrich Danneil (1783 - 1868) erworben. Er ist es gewesen, der in den Jahren 1822 - 1858 einen vollständigen, bereinigten Stammbaum der Deszendenten des Bürgermeisters Nicolaus Gercken anlegte und, soweit das möglich war, durch Kirchenatteste begründete.
Auf ihn gehen die 1833 gedruckte Stiftungsgeschichte und der Nachtrag von 1854 zurück. Danneil war mit einer Familiantin, einer Tochter des Salzwedeler Pastors und Doktors der Theologie Christian Wolterstorff, verheiratet. Im Jahre 1783 in Calbe an der Milde als Sohn eines Glasermeisters geboren, hatte er in Salzwedel die Schule besucht, an der auch der spätere Turnvater Friedrich Ludwig Jahn Schüler war und dessen Bekanntschaft dem Quartaner Danneil sehr mißfiel, denn Jahn, der in einer höheren Klasse und etwa 5 Jahre älter war, hielt es für angebracht, hin und wieder in die Schar der Quartaner einzubrechen und sie zeitig an Kampf und Hiebe zu gewöhnen.
Danneil wurde 1819 Rektor in Salzwedel. Er ist einer der frühen deutschen Vorgeschichtsforscher geworden. Das Museum in Salzwedel trägt seinen Namen. Danneil hat aber auch ein Wörterbuch der altmärkisch-plattdeutschen Mundart herausgegeben (1859), das Anfang der siebziger Jahre in der ehemaligen DDR in einer fotomechanisch gedruckten Neuauflage erschienen ist; er hat eine Geschichte des Gymnasiums zu Salzwedel geschrieben, eine ausführliche Kirchengeschichte Salzwedels nebst Urkundenanhang (1842) veröffentlicht und zur Familiengeschichte derer v. der Schulenburg-Salzwedel 1847 zwei Bände und einen Band genealogische Tabellen herausgegeben. Aus den Schulenburgischen Archiven stammt auch seine feine, interessante kleine Schrift von 1861 "Vollständige Protokolle des Köpenicker Kriegsgerichts über Kronprinz Friedrich, Lieutnant Katte, v. Keith ...pp.", auf die Fontane sich bereits in dem 1862 erschienenen Band "Wanderungen durch die Mark
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Brandenburg", also nur kurze Zeit später, ausdrücklich bezieht. Dies ist derjenige Band, der später, als ihm weitere Bände der "Wanderungen" folgten, die Bezeichnung "erster Band" erhielt. (Danneils Porträt befindet sich auf S. 37.)
Und schließlich ist Danneil auch zum Initiator des 1836 gegründeten Altmärkischen Geschichtsvereins geworden. Er gewann damals für seinen Plan den Landrat v. der Schulenburg, den Gerichtsdirektor Carssow (einen GerckenNachkommen) und den Bürgermeister v. Bennigsen-Foerder, der, wie Danneil, mit einer Gercken-Nachfahrin verheiratet war. Um es vorweg zu nehmen: Unter den Nachkommen des eben genannten Bürgermeisters finden wir Rudolf v. BennigsenFoerder (1926 - 1989), den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des VEBA-Konzerns und Präsidenten des Mineralölwirtschaftsverbandes. Rudolf v. Bennigsen-Foerder wohnte in Düsseldorf; er war kinderlos verheiratet.
Die Kinder des Bürgermeisters Nicolaus Gercken
Doch zurück zum Stammvater Nicolaus Gercken (1501 - 1579), der aus seiner Ehe drei Söhne und sechs Töchter hatte. Der älteste Sohn Johann war Rektor in der Neustadt Salzwedel und später Kanonicus16 in Magdeburg. Er ist im Jahre 1585 von einem unbekannten Künstler gemalt worden (s. Seite 29). Sein Sohn, der Domsyndicus Nicolaus Gercken (1555 - 1610) begründete die Stiftung. Der zweite Sohn, drittes Kind unseres Stammvaters, ebenfalls mit dem Vornamen Nicolaus (1530 - 1606), war Kämmerer der Neustadt Salzwedel und hat die umfangreichste Nachkommenschaft.
Die Nachkommenschaft des dritten Sohnes und letzten Kindes, Joachim, führt in viele Pfarrerfamilien, vornehmlich der Altmark. Von den sechs Schwestern seien nur zwei genannt. Die fünfte Tochter, das siebente Kind, Emerentia, hat vor allem Nachkommen über die Lübecker Carstens und die Uelzener Niebuhrs, worüber noch zu berichten sein wird. Doch zunächst zu Christina, der dritten Tochter, dem fünften Kind des Bürgermeisters Nicolaus Gercken.
16 Geistlicher, Domherr, Stiftsherr.
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Nachkommen der Christina Stampehl geb. Gercken (1)
Christina, 1610 in Salzwedel verstorben, war seit 1557 mit Pasche Stampehl in Salzwedel verheiratet, "einem Mann von hervorragender Bedeutung", wie er bezeichnet worden ist. Pasche Stampehl war 1525 geboren. Er ist weit herumgekommen. 1551 wird er im Geleitbuch der Stadt Reval erwähnt, und es hieß, er sei aus Flandern gekommen. Stampehls aus Salzwedel gab es bereits um diese Zeit in Reval. Sie werden in den Listen der Schwarzhäupterbrüder erwähnt, und sie waren mit Revaler Patrizierfamilien verschwägert.
Wir werden auch für die Gercken annehmen dürfen, daß sie sich der großen Kaufmannschaft widmeten, zu deren Ausbildung damals ja neben der Praxis auch Reisen gehörte, und daß sie sich in vielleicht mancherlei Unternehmungen betätigt und Vermögen erworben haben.
Pasche Stampehl starb 1588 als Ratsherr in Salzwedel. Von den elf Kindern aus seiner Ehe mit Christina Gercken, von denen fünf jung verstarben, wurde Georg Stampehl, geboren 1561, im Jahre 1600 Professor der orientalischen Sprachen an der Universität Frankfurt/Oder. Im Jahre 1611 wurde er zur Ordnung des Kirchenwesens nach Lübeck gerufen, wo er 1622 als Superintendent starb. Vielleicht hing es mit seiner "schwächlichen Natur" zusammen, von der berichtet wird, daß von seinen acht Kindern nur drei Söhne zur Ehe kamen und sein Zweig mit der Enkelgeneration ausstarb.
Er ist von den Gercken-Nachkommen der erste gewesen, der nach Lübeck zog. Seine jüngste Schwester Barbara, geboren 1577, ist ihm gefolgt und hat 1615, immerhin schon 38jährig, den etwa zehn Jahre jüngeren M. Johannes Reich geheiratet, der 1648 als Pastor an St. Aegidien in Lübeck verstarb, in demselben Jahre, in dem Sebastian Gercken (1617 - 1680) sich nach Magdeburg begab, um die Stiftung zu retten.
Bleibt als mittlerer Sohn des Pasche Stampehl und der Christina Gercken noch Joachim Stampehl (1563 - 1616) zu nennen, Bürgermeister der Neustadt Salzwedel und seit 1595 mit Anna Gartz aus altem Salzwedeler Geschlecht verheiratet, von der zwei Brüder sich nach Schlesien gewandt hatten und von denen der eine, als v. Gartz und Ritzau geadelt, als Landeshauptmann und Kaiserlicher Rat, der andere, Dietrich v. Gartz, als Ratspräses von Breslau verstarb. Ein weiterer Bruder, Kaspar Gartz, starb 1616, 33 Jahre alt, in Magdeburg als Kanonicus16 und war seit 1606 mit der Tochter des Magdeburgischen Möllenvogts Gebhard Goltstein verheiratet, dessen Schwester die Ehefrau des Berliner Bürgermeisters Andreas Weisbrot und dessen Vetter, Kilian Stisser, Magdeburgischer Geheimer Rat und Kanzler war. Die v. Gartz und Ritzaukeine Gercken-Nachkommen - zählen zu den Vorfahren der Krupp v. Bohlen und Halbach. Soweit der Sippenkreis um Joachim Stampehl und Anna Gartz.
Aus der Gerckenschen Nachkommenschaft haben sich drei Linien nach Lübeck gewandt:
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Georg Stampehl, seit 1611 in Lübeck und Superintendent, und seine Schwester Barbara verheiratete Reich, über die schon berichtet worden ist; Dr. Joachim Carstens, der 1648 Syndicus in Lübeck wurde, und die Brüder Georg Friedrich Gercken 1681 und Dr. Sebastian Gercken 1689. Barbara Stampehl hatte mit M. Johannes Reich (1587 - 1648), dem Pastor an St. Aegidien in Lübeck, eine Tochter und zwei Söhne, von denen der jüngste Arzt in Lübeck wurde und in eine Arztfamilie einheiratete. Auch der Sohn seiner Schwester wurde Arzt in Lübeck.
Doch der älteste Sohn, Johannes Reich (1617 - 1688) wurde, wie sein Vater, Pastor an St. Aegidien in Lübeck, und wer die Lübecker Kirchen kennt, weiß, wieviele Porträts von Lübecker Geistlichen die Kirchen schmücken. Eine beträchtliche Anzahl von ihnen zeigt Gercken-Nachkommen aus den verschiedenen Linien.
Unter den Nachkommen Reich, mit vielen Predigern (nicht nur in Lübeck) finden wir in mehrfacher Versippung die Balemanns, die einer alten Lübecker Ratsfamilie entstammen. Eine Tochter Balemann heiratete 1704 einen Stresow. Sie ist die Stammutter von 85 erfaßten Namensträgern Stresow geworden, die GerckenNachkommen sind.
Ein Zweig der Stresow erbte von einem Onkel Balemann in Hamburg ein Wechsel- und Bankgeschäft und betrieb es erfolgreich weiter. Zu den Hamburger Nachkommen zählt der langjährige Präsident der Bürgerschaft Georg Ferdinand Kunhardt, von 1867 - 1887 Senator in Hamburg, dessen Schwester mit dem 1885 verstorbenen Präsidenten des Obergerichts in Hamburg, Erich Wilhelm Edmund Schwartze, verheiratet war.
Zu den Nachkommen zählt auch die Schriftstellerin Helene Voigt-Diederichs (1875 - 1961), die seit 1898 die erste Ehefrau17 des bekannten Verlegers Eugen Diederichs (1867 - 1930) war. Ihre Söhne Niels und Peter, die beide nach dem letzten Kriege den Verlag in Düsseldorf, dann in Köln fortführten, sind 1973 und 1990 verstorben. Seit 1988, nach dem Verkauf an Hugendubel, befindet sich der Verlag in München. Unvergessen ist die Reihe "Märchen der Weltliteratur" mit über 100 Bänden. Im Jahre 1992 hat Ulf Diederichs, geboren 1937 und Sohn von Niels Diederichs, den "Märchenpalast" herausgegeben. Die beiden Bände bündeln "Die schönsten Märchen Europas aus 52 Sprachen, erzählt für 365 Tage und einen Tag".
17 Geschieden 1912.
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Johann Friedrich Danneil (1783 - 1868)
- Rektor des Salzwedeler Gymnasiums und Testamentarius der Stiftung (1821 - 1868) -
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Helene Voigt-Diederichs Onkel mütterlicherseits - ebenfalls GerckenNachkomme - war Justus Brinckmann (1843 - 1915), Dr. jur., Professor und seit 1877 Direktor des von ihm gegründeten und bald international bekanntgewordenen Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Späterer Nachfolger Justus Brinckmanns im Amt und Direktor des soeben genannten Museums von 1971 - 1988 war Axel v. Saldern, geboren 1923, wiederum ein Gercken-Nachkomme, nämlich ein Urururenkel des preußischen Ministers Friedrich v. Schuckmann, über den noch berichtet wird. Aus der zweiten Ehe Justus Brinckmanns stammt Albert Gideon Brinckmann (1877 - 1924), Direktor des ebenfalls weithin bekannten Kestner-Museums in Hannover. Doch zurück zu den Stresows:
Ein anderer Zweig dieser Familie blieb in Lübeck; von Beruf Tuchhändler durch mehrere Generationen. Eine Nachfahrin, nun schon anderen Namens, heiratete 1797 den späteren Oberappellationsrat18 und Senator in Lübeck, Johann Friedrich Hach (17691851). Im Jahre 1811 reiste Hach zusammen mit dem Gercken-Nachkommen und kaufmännischen Munizipalrat Joachim Nikolaus Stolterfoht als Vertreter Lübecks nach Paris zur Taufe des Königs von Rom, des Sohnes von Napoleon. Beide Abgesandte wurden auch Napoleon vorgestellt. Es ging schließlich um die Selbständigkeit Lübecks, ja, der Hansestädte überhaupt. Als Vertreter Lübecks unterzeichnete Hach die Wiener Schlußakte.
Ein halbes Jahrhundert später, 1864, heiratete Marie Stresow Gustav Eschenburg (1839 - 1915), Teilhaber der Firma Jost Hinrich Havemann & Sohn und italienischer Konsul in Lübeck. Die 1865 geborene Tochter Minna wurde mit 22 Jahren die Ehefrau des wohlachtbaren Kaufmanns Hermann Wilhelm Behn (1860 - 1927), der als erster Vorsitzender des Vereins der Musikfreunde Hermann Abendroth und Wilhelm Furtwängler als Dirigenten nach Lübeck berufen hat.
Einen dritten Zweig der Stresow zog es nach Riga. Bürgermeister in Riga und russischer Adel waren die nächsten Stationen. Es waren merkwürdige Wege. Georg Gotthold v. Stresow (1833 - 1878), Kaiserlich russischer Oberst der Leibgarde, war vermählt mit Bertha v. Taube, der Privat-Hofmeisterin der Zarin-Witwe Maria Feodorowna.
Des Obersten Schwester zog es nun nach Süden. 1850 vermählte sie sich in Graz mit dem k.u.k. Kämmerer, Baron Apór zu Al'Tórja, dessen Enkel Gabriel, geboren 1889, Gesandter am Lateran, dessen Enkelin Henriette, geboren 1893, seit 1927 mit Willem Baron van Vredenburch, dem 1948 verstorbenen Chefredakteur und Gemeinderat im Haag, verheiratet war.
Ein anderer Nachfahre der Rigaer Stresow ist Enzio Freiherr Baselli v. Süssenberg, geboren 1934; 1977 Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Faro/Algarve (Portugal), Sohn des früheren Oberbürgermeisters von Cottbus.
18 Appellation: Berufung in ein Amt.
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Hatte eine Balemann einen Stresow geheiratet, so wurde die jüngere Schwester im Jahre 1712 die Ehefrau des späteren Hauptpastors in Lauenburg, Johann Ostermeyer (1678 - 1733), dessen Mutter eine geborene Klopstock und Verwandte des Dichters war.
Sein Nachkomme, Carl Heinrich Dettmer (1811 - 1879), Professor am Katharineum in Lübeck, war Schwiegervater des Gutsbesitzers Wilhelm Blohm (18401915), und hier kommen wir hinein in die Familie, die durch "Blohm & Voss" - seit 1877 - weltbekannt geworden ist. Aber es handelt sich um einen Seitenzweig, auch wenn der gleichnamige Sohn des Gutsbesitzers 1893 tatsächlich eine Voss, nämlich Helene, die Tochter des Begründers und Mitinhabers der Schiffswerft Blohm & Voss, heiratete. Ihr Sohn Georg Blohm, geboren 1896, blieb der Landwirtschaft wissenschaftlich als Professor der landwirtschaftlichen Betriebslehre an der Universität Kiel verbunden und wurde 1970 für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen mit dem Justus-von-Liebig-Preis ausgezeichnet.
Bis hierhin ist von den Nachkommen der Barbara Stampehl berichtet worden, die 1615 den Diakon an St. Aegidien und späteren Pastor daselbst, Johannes Reich, geheiratet hatte.
Nachkommen der Emerentia Bindemann geb. Gercken
Nun ist zu berichten über den nächsten Gercken-Nachkommen, der sich nach Lübeck gewandt hat: Dr. Joachim Carstens (1596 - 1673), einen Urenkel des Stammvaters Nicolaus Gercken über dessen Tochter Emerentia. 1596 in Salzwedel geboren, war er nach Schulbesuch, Studium und Kavalierstour 1626 nach Salzwedel zurückgekehrt. Das ihm angebotene Amt eines Kammersekretärs und Referendars Wallensteins ließ ihn nach Güstrow übersiedeln. Wallenstein hatte Mecklenburg von Kaiser Ferdinand II. als Pfand für verauslagte Kriegsgelder erhalten. Im Juli 1628 war Wallenstein selbst in Güstrow eingetroffen und blieb ein volles Jahr im Lande. Er wählte seine Beamten mit Vorliebe aus dem Kreise derjenigen aus, die die Verhältnisse des Landes genau kannten. Das war zu jener Zeit durchaus nicht selbstverständlich. Er trennte auch Rechtspflege und Verwaltung. Die Regierung des Landes lag in den Händen des Geheimen Rats, der Regierungs-Kanzlei und der Kammer in Güstrow. Dieser gehörte Carstens an, der aber schon im Dezember 1629 um seine Entlassung nachsuchte, wohl in der Erkenntnis, daß die Organisation zerfallen mußte, weil die vom Kaiser erwarteten Gelder nicht eingingen.
Carstens wurde 1629 Syndikus des Domkapitels zu Ratzeburg, promovierte 1630 in Rostock zum Doktor juris und heiratete im selben Jahre Elsabe von Wickede, Tochter des verstorbenen reichen Lübecker Ratsherrn Thomas von Wickede.
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Carstens hatte auch Wallenstein zur Hochzeit geladen, neben vielen anderen aber auch den ganzen Rat der Neustadt Salzwedel und natürlich die zahlreiche Verwandtschaft und Bekanntschaft in Lübeck. Die Hochzeit, eine "Pastetenhochzeit", wurde im Mai 1630 in Lübeck gefeiert. "Auf 20 Tische angerichtet", kostete sie 1091 1/2 Reichsthaler "ohne die Cramer Rechnung".
Von 1638 - 1656 war Joachim Carstens Sachsen-Lauenburgischer Geheimer Rat. 1648 wurde er Syndikus der Stadt Lübeck. Ein zeitgenössischer Kupferstich zeigt ihn in dieser Eigenschaft. Eine Abbildung hiervon ist diesem Dritten Nachtrag der Stiftungsgeschichte auf Seite 43 beigefügt.
Carstens hatte in eine reiche Lübecker Familie eingeheiratet und kam hierdurch in den Besitz einer für damalige Zeiten ansehnlichen Mitgift. Aber der Verkehr mit den ersten Lübecker Familien, die gewiß von mannigfachem Wert und Nutzen für ihn waren, zwang ihn zu überreichlichen Ausgaben, und seine jährlichen Rechnungsabschlüsse weisen denn auch mehrfach aus, daß mehr verbraucht als eingenommen worden war.
Wir wissen so gut darüber Bescheid, weil Carstens über vieles Aufzeichnungen gemacht hat in seinem "Haupt-Registratur- oder Secretbuch", das Tesdorpf 1890 als einen Beitrag zur Kulturgeschichte des 17. Jahrhunderts in einer kleinen Schrift veröffentlicht hat. Dieses Buch enthält weniger einen eigenhändigen Lebenslauf als vielmehr die Haushaltsrechnung eines sorgsamen Hausvaters, der seine Lebensverhältnisse auch in rechnerischer Hinsicht unter Kontrolle hatte.
Hier folgen nun einige Kapitelüberschriften, die vielleicht den Rahmen aufzeigen, worüber Joachim Carstens gleichsam Buch geführt hat: Lehrzeit und erste Amtszeit, Promotion, Hochzeit mit Hochzeitsunkosten, Einnahmen und Ausgaben, Hauskauf; er hat 1650 gebaut und schreibt nun: "Ich habe die baukosten meinen nachkommen blos zur warnung angemercket, das sie sich für bauen hüten, und keine Handwercksleute anschläge - sprich: Kostenvoranschläge -, welchen sie vorher gar geringe machen, trauen sollen". Weiter folgen: "Geburt eines Sohnes, Unkosten zur Unterweisung der Söhne." Und weiter: "1641 habe ich angefangen, keine Gelder in Häusern oder sonst auf etzliche Jahr auf Zinsen mehr zu belegen, sondern was ich mit Gott und Ehren erobern und ersparen kann, bar beizusetzen, damit, wenn die Kinder ad studia Academica schreiten sollten, es ihnen an Mitteln nicht ermangeln sondern ein jeder jährlich 200 Reichsthaler anzuwenden haben möge und solches mit einem jeden 4 Jahr continuieret werden könne, biß sie hernach selbst etwaß darzu verdienen."
Auch über Reisen berichtet Carstens, und er schildert einen Vorfall, der wegen des Stoßseufzers des Vaters am Schlusse verdient, wörtlich zitiert zu werden, und er betrifft seine drei Söhne: "Anno 1651 sind sie nach Straßburg verzogen und daselbst bis zum August Anno 1652 verblieben. Weil sie aber, durch böse gesellschaft verführet, schulden gemachet, hab ich 1810 Rthlr. nach Straßburg zahlen müßen und hab sie von dannen genommen. Den 7. August ist Joh. Fridrich nach Basel und den 11. August
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Thomas und Nicolas nach Gießen gezogen. Habe in Summa 4108 ½ Rthlr. gezahlet, die meine drei Söhne in 2 und 1 viertel jahre bahr empfangen. Thomas und Nicolas sind nicht recta, meinem befehl zu folge nach Gießen gezogen, sondern zu Francfurt am Mayn im Wirtshause eingekehret und haben sich 2 jungen und ein Pfert zugeleget. 320 Rthlr. habe ich nach Francfurt schaffen müssen, sie aus dem wirtshause zu liberieren, da sie dann endlich nach Gießen gezogen. Got steuer dem Satan, welcher der studirenden Jugend nachstellet, das er sie nicht überweltige."
Weiter hören wir über die Brautwerbung für den älteren Sohn, die Erziehung der Töchter, Aussteuer der ältesten Tochter, Heirat des zweiten Sohnes und Begräbniskosten beim Tode der Frau.
Von den drei Söhnen haben wir bereits gehört: Thomas, obwohl seinerzeit im Wirtshaus eingekehrt, wurde Prediger an St. Aegidien in Lübeck, Joachim Friedrich, der artig nach Basel gezogen war, wurde später Ratsherr in Lübeck, und Nicolaus wurde Hauptmann in Mölln.
144 Namensträger Carstens zählen zu den Gercken-Nachkommen, und unter ihnen ragen hervor: zwei Bürgermeister, ein Protonotar und ein Reisesyndicus und ein Obergerichtsprokurator. Alle in Lübeck!
Einer der Bürgermeister, damals noch Ratsherr, wurde 1716 mit anderen in Travemünde Zar Peter dem Großen vorgestellt und zur Tafel gezogen.
Ein Zweig der Carstens hat sich in dänische Dienste begeben und neben Räten auch einen dänischen Vizekanzler gestellt. Die Aufzählung der Nachkommen ist damit aber keineswegs erschöpft. Es sei daran erinnert, daß 1811 Joh. Friedrich Hach, der später für Lübeck die Wiener Schlußakte unterzeichnete, mit dem 13 Jahre älteren Lübecker kaufmännischen Munizipalrat Joachim Nicolaus Stolterfoht zur Taufe des Königs von Rom in Paris weilte. Dieser Joachim Nicolaus Stolterfoht (1756 - 1823), von dem 105 Nachkommen seines Namens bisher bekannt sind, stammt über die Carstens von dem Stammvater Gercken ab. Er war Kaufmann von Lübeck und Mitbegründer der Seebadeanstalt Travemünde (eröffnet 1802). Über die Stolterfohts geht es in die Lübecker Familien Plessing, Buck und Eschenburg, Senatorenfamilien, deren weitreichende geschäftliche Beziehungen einzelne von ihnen auch immer wieder in den Dienst der Allgemeinheit treten ließen.
Die Ururenkelin unseres Paris-Reisenden, Lisa Buck, geb. 1908, heiratete nun aber einen Chemiker, Prof. Franz Bachér (1894 - 1987), dessen Sohn Peter heute
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Dr. Joachim Carstens (1596 - 1673) - Syndicus zu Lübeck -
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Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Herausgeber der uns allen bekannten Zeitschrift "Hör zu" ist. Seine Schwester Ingrid, geb. 1930, ist eine bekannte Schriftstellerin und mit dem Maler Professor Ulrich Erben, Prorektor der Kunstakademie Münster, verheiratet. Peter Bachér und Ingrid Erben geb. Bachér haben väterlicherseits Theodor Storm zum Urgroßvater.
Eine andere Ururenkelin des Paris-Reisenden, Magda Stolterfoht, war seit 1902 die Ehefrau Max Fehlings, dessen Sohn Hermann Fehling, geb. 1909, als Architekt in Berlin u.a. die Mensa und das Studentendorf der Freien Universität und zwei Kirchen gebaut hat. 1965 hat er den Berliner Kunstpreis erhalten. Seine Ehefrau Dora geb. Fränkel, geb. 1909, Theater- und Filmkritikerin, zählt zu ihren Vorfahren Anna Kath. Schönkopf, Goethes Leipziger "Käthchen", und den berühmten Kupferstecher Daniel Chodowiecki.
Die sechs Jahre jüngere Schwester der Magda Stolterfoht verehel. Fehling, Else Stolterfoht, war seit 1901 ebenfalls mit einem Fehling verheiratet, mit Johannes Emanuel (1873 - 1932), dem älteren Bruder des bekannten Regisseurs Jürgen Fehling (1885 - 1968).
Johannes Emanuel Fehling ist der engste Jugendfreund der Schwabinger "tollen" Gräfin Franziska zu Reventlow gewesen, deren Briefe von 1890 – 1917 (veröffentlicht im Jahre 1975) - im ersten Teil ihre aufregende Beziehung zu Johannes Emanuel Fehling erzählen.
Von den Eschenburgs hatten wir schon bei den Stresows gehört. Nun heiratet eine Ina Stolterfoht, die Tochter des Landrats Stolterfoht und Enkelin des ParisReisenden, 1869 Johann Hermann Eschenburg, der später Bürgermeister von Lübeck war und 1920 verstarb.
Sein Sohn Hermann hatte 1924 an den Handelsvertragsverhandlungen in Moskau als Mitglied der deutschen Delegation teilgenommen und war später Präsident der Industrie- und Handelskammer in Lübeck. Hermanns Bruder Carl (1877 - 1943) war von 1929 - 1932 mecklenburgischer Ministerpräsident.
Eine Nichte Hermann Eschenburgs, Hedwig Fehling, ist die Ehefrau des Admirals Otto Ciliax, der im Februar 1942 die beiden Schlachtschiffe "Scharnhorst" und "Gneisenau" und den schweren Kreuzer "Prinz Eugen" von dem französischen Hafen Brest aus am hellen Tage durch die Straße von Dover führte.
Eine andere Nichte Hermann Eschenburgs, die Gercken-Nachfahrin Erika v. Ziegner, heiratete 1931 Adolf Butenandt, geb. 1903, dessen Forschungen vor allem auf dem Gebiet der Synthese der Sexualhormone bahnbrechend wurden. 1939 erhielt er den Nobelpreis für Chemie, war in der Nachfolge von Otto Hahn von 19601972 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, zuletzt deren Ehrenpräsident und ist am 18. 1. 1995 verstorben.
Ein Gercken-Nachkomme gerät in die Nähe der Buddenbrooks: Heinrich Nicolaus Stolterfoht heiratete 1867 Maria da Silva Bruhns, eine Tante der Brüder Heinrich und Thomas Mann.
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Eine Tochter des Bürgermeisters Lindenberg in Lübeck - Gercken-Nachfahrinwurde die Ehefrau des Pastors Geibel (1803 - 1863). Er war ein Bruder des Dichters Emanuel Geibel, von dem - das wird vielleicht überraschen - der Text des Liedes "Der Mai ist gekommen" stammt.
Die Nachkommen Nicolaus Gerckens des Jüngeren (1530 - 1606)
Kommen wir nun zum dritten Lübecker Zweig, jetzt mit Namensträgern Gercken, und zwar zwei Söhnen des Magdeburger Advokaten Sebastian Gercken, der sich seit 1648 um die Wiederherstellung und Erhaltung der Stiftung so außerordentlich verdient gemacht hatte und ein Enkel Nicolaus Gerckens des Jüngeren war. Es geht um die Söhne Georg Friedrich Gercken (1654 - 1693), der als Niedergerichtsprokurator an seinem 39. Geburtstag 1693 in Lübeck verstarb, und vor allem um Sebastian Gercken (1656 - 1710).
Sebastian, in Greifswald zum Doktor beider Rechte promoviert, wurde 1689, acht Jahre nach seinem älteren Bruder, Bürger zu Lübeck und hatte kurz zuvor Catharina v. Dassel geheiratet, die über ihre Mutter, eine geborene Gloxin, eine Cousine von August Hermann Francke in Halle war. Darüber ist schon an anderer Stelle berichtet worden.
Sebastian Gercken betrieb die Advokatur in Lübeck und wurde 1706 Bürgermeister zu Lübeck. Sein Epitaph mit Porträt ist in der Gercken-Kapelle in der Lübecker Katharinenkirche zu sehen (s. Seite 47, einige Nachfahren des Sebastian Gercken sind in der Tabelle auf S. 52 erwähnt). Das Porträt zeigt ein lebensvolles Gesicht und einen Kopf mit Perücke, wie es sich für die damalige Zeit versteht, und das Gesicht erinnert in seiner Fülle in auffallender Weise an den französischen König Ludwig XIV!
Sebastian Gercken scheint ein sehr selbstbewußter und nicht pingeliger Mann gewesen zu sein, denn 1699 ließ er sich von den in und bei Lübeck wohnenden Verwandten eine Vollmacht ausstellen, um in Salzwedel, dem Sitz der Verwandtschaft, gewisse Verfügungen hinsichtlich der Testamentsverwaltung zu erwirken. Er wurde, längst nicht von allen Familienmitgliedern und wohl ohne Wissen des Patrons, zu einem der beiden Testamentarien gewählt und erließ gleich nach seiner Rückkehr von Lübeck aus als Testamentarius Verfügungen an den Administrator der Stiftung in Magdeburg,
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Dr. Sebastian Gercken (1656 - 1710) - Bürgermeister zu Lübeck -
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Dr. Friedrich v. Mascou, Rat und Stadtphysikus in Magdeburg und mit einer Cousine des eben erwähnten Sebastian Gercken verheiratet. Dieser wandte sich nun an den Patron der Stiftung, den in Wien lebenden Kaiserlichen Rat Sebastian v. Gercken, seinen Schwager. Sebastian v. Gercken war entrüstet über ein solches Vorgehen des Lübecker Sebastian, mit dem er - wie Danneil berichtet - schon früher nicht in den friedlichsten Verhältnissen gelebt zu haben scheint, und erließ an ihn im April 1700 ein scharfes Zurechtweisungsschreiben, dessen Schluß lautet: "...und ich versichere meinem Herrn Vetter, daß ich (es) ihm mit meinem Leben nicht gestatten werde, wenn er auch ein größerer Mann, als ich, wäre." Soweit die vetterlichen Auseinandersetzungen.
Des Lübecker Sebastian Sohn, Georg Heinrich Gercken (1690 - 1744) hatte nach Studienjahren Reisen unternommen und ist in Oxford auch mit dem berühmten Astronomen Halley (1656 - 1742), bekanntgeworden.19 Georg Heinrich Gercken wurde später Protonotarius, Senator und ältester Gerichtsherr in Lübeck. Er verwaltete das berühmte Schabbelsche Stipendium und galt als Mäzen, weshalb ihm viele Schriften gewidmet worden sind.
Seine einzige Schwester Susanna Elisabeth war seit 1718 mit Hermann Albrecht Schuckmann (1680 - 1744) verheiratet, einem Juristen, der nach dem Tode seiner Frau 1730 Assessor beim königlich-schwedischen Tribunal in Wismar und 1732 mit seinen Brüdern Leonhard Heinrich (1687-1740) - Linie Mölln -, und Johann Friedrich Christoph (1689 - 1755) - Linie Kargow - in den Reichsadelsstand erhoben wurde.
Obwohl Hermann Albrecht Schuckmann nur Töchter hinterlassen hat, ist seine Ehefrau Susanna Elisabeth geb. Gercken doch Stammutter aller noch lebenden Namensträger v. Schuckmann geworden und zwar dadurch, daß einmal die jüngste Tochter und Familiantin ihren Vetter Caspar Nicolaus v. Schuckmann (1721 - 1797) auf Mölln heiratete, zum anderen die älteste mit Christoph Albrecht v. Kamptz verheiratete Tochter ihrem Vetter Gustav Dietrich v. Schuckmann (1731 - 1784) aus der Linie Kargow ihre Tochter Catharina Elisabeth v. Kamptz (1743 - 1798) zur Ehe gab. Die auf Seite 52 gegebene Übersicht veranschaulicht das.
338 Namensträger v. Schuckmann sind bisher als Gercken-Nachkommen erfaßt. Ein Sohn des eben genannten Caspar Nicolaus v. Schuckmann (1721 - 1797) auf Mölln ist Amtskollege Wilhelm v. Humboldts gewesen. Gemeint ist Friedrich v. Schuckmann (1755 - 1834), seit 1814 preußischer Staatsminister des Innern, der 1817 das Berg- und Hüttenwesen erhielt und 1819 Handel und Gewerbe. 1834, kurz vor seinem Tode, erfolgte die Erhebung in den Freiherrnstand.
Als Friedrich v. Schuckmann noch Oberbergrat in Breslau war, verkehrte Goethe in seinem Hause. Angebote Goethes im November 1790 und Juni 1791, als
19 Der nach Halley benannte Komet von 1682 ist ein periodisch wiederkehrender Komet von 75 Jahren Umlaufzeit.
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Geheimrat in Weimarsche Dienste zu treten, lehnte Schuckmann ab. Goethe hatte in Schuckmanns Haus in Breslau, was wenig bekannt ist, Henriette Freiin v. Lüttwitz kennengelernt, um deren Hand er anhielt, die aber seine Wünsche doch nicht erfüllen konnte und im April 1791 die zweite Gemahlin Friedrich v. Schuckmanns wurde.
Der Historiker Max Lenz widmete Schuckmann 1910 in der dreibändigen Geschichte der Universität Berlin ein besonderes Kapitel, das 340 Seiten umfaßt. Darin heißt es u.a. über Schuckmann:
"Er hat damals Maßnahmen zugestimmt, die nicht bloß der freien Richtung, in der sich das preußische Staatsleben in der Zeit seiner Jugend bewegt hatte, sondern seiner eigenen Vergangenheit widersprach. Schuckmanns Bild ist mit der Geschichte der Reaktion dieser Jahre untrennbar verknüpft, und ohne Frage war er in der zweiten Hälfte seiner dienstlichen Tätigkeit eine Hauptstütze des Systems, welches sich nach den Freiheitskriegen mit wachsender Schwere auf das geistige und politische Leben in Preußen legte."
Eine Urenkelin des Gustav Dietrich v. Schuckmann auf Kl. Plasten, Marie Seip (1839 - 1913), Tochter eines Domänenrats, wurde 1859 die Ehefrau des Freiherrn Julius v. Richthofen (1830-1899) auf Romberg, Kr. Breslau, und war die Großmutter der beiden berühmten Kampfflieger des Ersten Weltkrieges, Manfred und Lothar v. Richthofen, beide mit dem Pour le mérite ausgezeichnet.
Die ältere Tochter des Domänenrats Seip, Julie (1823 - 1885) war mit Friedrich v. Oertzen verheiratet. Der Urenkel, Joachim v. Oertzen, ehemaliges Vorstandsmitglied der Siemens AG in München, war seit 1943 mit Gerda v. Siemens (1922 - 1985) verheiratet, und in ihr vereint sich eine bemerkenswerte Ahnenschaft: Ihr Urgroßvater ist Werner v. Siemens (1816 - 1892), Offizier, Erfinder, Schöpfer der deutschen Elektrotechnik und Begründer der Weltfirma Siemens & Halske; ihre Großmutter väterlicherseits, Ellen v. Siemens geb. Helmholtz, ist die Tochter des großen Physiologen, Physikers und Mathematikers Hermann v. Helmholtz (1821 - 1894), der auch den Augenspiegel erfand und 1888 zum Präsidenten der neuen PhysikalischTechnischen Reichsanstalt berufen wurde. Gerda v. Siemens Mutter, Elisabeth v. Schelling, ist Urenkelin des Philosophen Friedrich Wilhelm v. Schelling (17751854), Enkelin des preußischen Justizministers Hermann v. Schelling (1824 - 1908) und über ihre Mutter zudem Enkelin des Großindustriellen Oskar Henschel in Kassel. Kristin v. Oertzen, geboren 1944, die Tochter des Gercken-Nachkommen Joachim v. Oertzen und seiner Gemahlin Gerda v. Siemens, ist seit 1969 mit dem Prinzen Michael Biron v. Curland vermählt, einem Urenkel des letzten deutschen Kaisers über dessen Sohn, den Prinzen Oskar.
Nun ist noch eines weiteren preußischen Ministers - ebenfalls aus Gerckenschem Stamme - zu gedenken: Carl v. Kamptz (1769 - 1849), dessen Vater ein Vetter des Ministers Friedrich v. Schuckmann war (s. Übersicht auf Seite 52). Carl v. Kamptz hatte von 1788 - 1790 die Universität Göttingen besucht und war dort ein Schüler des
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Staatsrechtslehrers Pütter gewesen. 1810 hatte er als Kammerherr die Leiche der Königin Luise von Strelitz (nach Berlin) geleitet. 1817 war er Direktor des Polizeiministeriums; sein "Codex der Gendarmerie" wurde 1817 beim Wartburgfest von den Studenten verbrannt; von 1832 - 1842 war er preußischer Justizminister. In einem negativen Sinne ist er wegen der sogen. Demagogenverfolgungen bekanntgeworden, die seit etwa 1819 begannen durch eine eigens eingesetzte Untersuchungskommission, deren Vorsitz v. Kamptz führte; damals noch als Geheimer Rat.
Zur Gerckenschen Deszendenz über die v. Kamptz (bisher insgesamt 208 Namensträger v. Kamptz) zählen, neben vielen anderen, Irmgard v. Kritter, geboren 1896, die erste Gemahlin des späteren Generals der Panzertruppen im Zweiten Weltkrieg, des Freiherrn v. Funck, geboren 1891, und Gunhild v. RosenbergGruszczynski, verheiratet mit Hans v. der Groeben, geboren 1906, der bis 1971 deutsches Mitglied der EG-Kommission in Brüssel war.
Nachkommen der Christina Stampehl geb. Gercken (2)
Von den in Salzwedel gebliebenen Nachkommen unseres Stammvaters gab es auch mancherlei Nachfahrenschaften, umfangreiche dazu und hier kaum darstellbar. Aber einige Namen sollen nicht fehlen.
Da ist Friedrich Meinecke, 1862 in Salzwedel geboren, der bekannte Historiker, der 1949, schon 87jährig, der erste Rektor der Freien Universität in West-Berlin wurde und 1954 verstarb. Ein Vetter seines Vaters war der langjährige Unterstaatssekretär im preußischen Finanzministerium Rudolph Meinecke (1817 - 1905), "der von allen Behörden gefürchtete "Nein-Ecke", der ihre Etatsforderungen zusammenzustreichen pflegte und dessen Wohlwollen für sie damals etwas bedeutete" (Fr. Meinecke). Nach Archivjahren war Friedrich Meinecke Professor in Straßburg (1901), Freiburg (1906) und Berlin (1914). Von seinen Werken seien nur genannt: "Zeitalter der deutschen Erhebung" (1906), "Weltbürgertum und Nationalstaat" (1907), "Idee der Staatsraison in der neueren Geschichte" (1924) und "Die Entstehung des Historismus" (1936). Von 1893 - 1935 war er Herausgeber der Historischen Zeitschrift. Friedrich Meinecke war verheiratet mit Antonie Delhaes, deren Vater Hausarzt Fontanes war. Als Fontane im Frühjahr 1892 sehr schwer an einer Influenza erkrankt war, von der er sich nicht erholte und glaubte, mit der Romanschreiberei sei es vorbei, hat sein Hausarzt Dr. Wilhelm
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Liste der Nachkommen von Dr. Sebastian Gercken (1656 - 1710)
Dr. Sebastian Gercken 1656 - 1710
Bgm. zu Lübeck
Susanne Elisabeth Gercken 1691 - 1727 1718
Sophie Charlotte v. Schuckmann 1719 - 1778 1739
Christof Albrecht v. Kamptz
Christoph Albrecht v. Kamptz 1741 - 1816 1767
Luise v. Dorne
Carl v. Kamptz 1769 - 1849
Kgl. pr. Justizmin. 1802
Hedwig v. Bülow 1783 - 1847
Hermann Albrecht (v.) Schuckmann
Linie Bötzow 1680 - 1744
Friederika Agnesa
Maria v. Schuckmann 1726 - 1769
Brüder: Leonhard Heinrich (v.) Schuckmann
Linie Mölln 1687 - 1740
Caspar Nicolaus v. Schuckmann 1721 - 1797
Friedrich (Freiherr 1834) v. Schuckmann 1755 - 1834
Kgl. pr. Staatsminister I. 1788 Leopoldine Marg. v. Röder II. 1791Henr. Aug. Eleon. Freiin v. Lüttwitz III. 1800 Eleon. Frieder. Freiin v. Lüttwitz
Catharina Elisabeth v. Kamptz 1743 - 1798
Gustav Dietrich v. Schuckmann
Joh. Friedr. Chrph. (v.) Schuckmann
Linie Kargow 1689 - 1755
Gustav Dietrich v. Schuckmann 1731 - 1784
Catharina Elisabeth v. Kamptz
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Delhaes (1843 - 1912) ihm geraten, es mit Lebenserinnerungen zu versuchen. In acht Wochen hat Fontane dann die Erstfassung des entzückenden Bandes "Meine Kinderjahre" vollendet und war daran genesen.
Friedrich Meineckes Tochter Sabine Martha, geboren 1903, hatte den Arzt Carl Rudolf Hans Rabl geheiratet, der über seine Mutter Marie - Ehefrau des Prager Anatomen Carl Rabl - Enkel Rudolf Virchows (1821 - 1902), des großen Arztes und Politikers war. Marie Rabl geb. Virchow gab nach dem Tode ihres Vaters dessen Briefe heraus (1906).
Zu den Schwiegersöhnen von Sabine Martha Rabl geb. Meinecke zählen die Brüder Peter Classen, geb. 1924, Professor für Mittelalterliche und Neuere Geschichte in Heidelberg, und Carl Joachim Classen, geb. 1928, Professor für Klassische Philologie in Göttingen.
Friedrich Meineckes Tante Adelheid - Schwester seines Vaters - war seit 1826 mit dem späteren Geheimen Obertribunalsrat Friedrich Rathmann in Berlin verheiratet, dessen Bruder Heinrich (1802 - 1857), Superintendent in Cracau bei Magdeburg, ebenfalls mit einer Gercken-Nachfahrin verheiratet war, aber aus einer anderen Linie. Eine Zeitgenosse von ihm, Ludwig Wehrmann (1787 - 1866), Sohn eines Tangermünder Archidiakons, leitete die Einführung der Städteordnung in NeuVorpommern. Seine Enkelin, Eva v. Heusch, wurde 1870 die Ehefrau des Chemikers Heinrich Fresenius (1847 - 1920), dessen Vater - Schüler Liebigs - das Freseniussche Laboratorium in Wiesbaden gegründet hatte. An Fresenius erinnert der Fresenius-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker.
Nachkommen der Christina Stampehl geb. Gercken (3)
Die Familie Wedde, wohl ursprünglich aus Hamburg, war vor allem im 18. Jahrhundert in Salzwedel verbreitet, eine Kaufmannsfamilie, recht begütert, und es ist bemerkenswert, daß Georg Heinrich Anton Wedde, geb. 1727, seine Tochter Friederike, geb. 1783, im Jahre 1800 dem kgl. pr. Leutnant im Kürassier-Rgt. v. Borstel, Hans Ernst Christoph v. Werder (1771 - 1837) zur Frau gab. Wohl eine Liebesheirat, wenn man bedenkt, daß der Vater des Bräutigams der "Kgl. pr. geheime wirklich dirigierende Kriegs- und Etats-Minister Freiherr Hans Ernst Dietrich v. Werder, Excellenz" war, der in Berlin am Dönhoffschen Platz im v. Schwerinschen Hause wohnte und als Chef dem Departement von der Churmark, Magdeburg und Halberstadt, vorstand, sogar General-Postmeister war. Übrigens - unter ihm, beim Churmärkischen Departement, arbeitete 1798 als Geh. Ober-Finanz-, Kriegs- und Domänenrath Joh. Carl Heinrich Geisler, ein Gercken-Nachkomme, von dem noch die Rede sein wird. Hans v. Werder wurde später Kgl. pr. Generalleutnant. Sein Sohn August (1808 - 1887), im Jahre 1879 in den pr. Grafenstand erhoben, war Kgl. pr. General der
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Infanterie und Ehrenbürger von Karlsruhe, Freiburg i. Br. und Stettin. Auch sein Neffe, Hans v. Werder (1834 - 1897), war Kgl. pr. General der Infanterie, dagegen wechselte ein anderer Neffe, Albert v. Werder (1852 - 1936), die Waffengattung und wurde Kgl. pr. General der Kavallerie. Noch einmal zurück zur Familie Wedde. Die Schwester des o.g. Georg Heinrich Anton Wedde, namens Elisabeth, war mit Wilhelm Gottlob Wedde aus einem anderen Familienzweige und ebenfalls Kauf- und Handelsmann in Salzwedel, verheiratet, deren Tochter Friederike (1770 - 1804) im Jahre 1790 Karl Wilhelm v. Wedel heiratete. Deren Enkelin, Asta v. Wedel (1834 - 1920) heiratete Wilhelm v. Voss (1819 - 1893), Sohn eines Stendaler Bürgermeisters und späterer Kgl. pr. Generalleutnant. Ihre Schwester Edda wiederum, geb. 1841, war verheiratet mit dem Prof. Dr. med. Alwin v. Coler (1831 - 1901) (pr. Adelsstand 1884), Kgl. pr. Generalstabsarzt (mit dem Range als Generalleutnant: Exzellenz), Chef des von ihm 1873 gegründeten Santiätskorps und Direktor der Militärärztlichen Bildungsanstalten. Er liegt auf dem Invalidenfriedhof in Berlin begraben. Sein Sohn Otto ist in dem Heimatort des Verfassers und GerckenNachkommen Hans-Joachim Krost, in Beeskow/Spree 1937 als Oberst und Kommandeur des Reiterregiments Nr. 9 verstorben. Seine Tochter Jutta war in Beeskow eine Zeit lang Sekretärin an der Mittelschule, die der Verfasser Anfang der 30er Jahre zu eben dieser Zeit besuchte.
Doch der Kgl. pr. Leutnant Hans Ernst Christoph v. Werder und seine Ehefrau Friederike geb. Wedde hatten noch eine Tochter Luise Pauline Johanne Sophie Charlotte v. Werder, geb. in Breslau 1810, die in die schlesische Familie v. Rehdiger einheiratete. Ihre Urenkelin und Familiantin Ursula Charlotte v. Witzendorff, geb. 1895, heiratete 1917 den "Artistischen Sekretär und Regisseur und Doktor der Rechte Eckart v. Naso". Hier haben wir es nun mit einem Schriftsteller zu tun, der von 1918 - 1945 am Berliner Staatlichen Schauspielhaus Dramaturg, Regisseur, zuletzt unter Gründgens Chefdramaturg war. Nach dem letzten Kriege war er Chefdramaturg in Frankfurt a.M. und bis 1957 in Stuttgart, seitdem freier Schriftsteller. Er ist vor allem durch Romane und Novellen aus dem alten Preußen bekanntgeworden (u.a. Seydlitz, Roman 1932; Moltke, Biographie 1937; Preußische Legende, Erzählung 1939).
Pfarrergeschlechter
Altmärkischen Pfarrergeschlechtern mütterlicherseits (Hindenburg, Wolterstorff, Rathmann) entstammt der Professor Heinrich Gloël (1855 - 1940), der in Wetzlar hochverehrte Schulmann, der dort 40 Jahre gelebt und gewirkt hat. 1932 ist er Ehrenbürger von Wetzlar geworden und erhielt 1936 die Goethemedaille. Um den "Wetzlarer Goethe" hat er sich intensiv gekümmert und vieles publiziert. Auch er ein Gercken-Nachkomme.
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Kommen wir noch einmal zurück auf das eingangs erwähnte Ehepaar Joachim Stampehl (1563 - 1616), Bürgermeister der Neustadt Salzwedel, und Anna Gartz. Die älteste Tochter Anna war mit dem Salzwedeler Bürgermeister Joachim Schmidt, einem Pfarrerssohn, verheiratet. Die Nachkommenschaft führt in viele Pfarrerfamilien, und wir haben hier den Fall, daß nach den ersten drei Pfarrergenerationen Schmidt durch Heirat einer Tochter mit dem Pfarrer Ideler noch sechs Pfarrergenerationen Ideler folgen, wir es also mit neun Pfarrergenerationen zu tun haben; durchaus keine Seltenheit! Von den bisher ermittelten siebzehn männlichen Gercken-Nachkommen Ideler sind 16 Pfarrer gewesen, hauptsächlich in der Provinz Brandenburg. Und Töchter Ideler haben sehr oft wiederum Pfarrer geheiratet.
Der Weg führt in weitere Pfarrerfamilien, die Stappenbeck, Steinhäuser, Siebert, Solbrig, Hübener; sie sollen nur stellvertretend für die vielen anderen genannt sein.
Gustav Freitag hat einmal gesagt, daß Deutschlands größte Söhne beinahe ausnahmslos in irgendeiner Linie aus einem protestantischen Pfarrhause hervorgegangen seien.
Bleiben wir bei den Pfarrerfamilien. Gerade über die Hübener ist durch die Arbeiten von Prof. Dr. Konrad Müller in Bad Homburg v. d. Höhe neues und sehr vielfältiges Material bekanntgeworden. Die Hübener hatten schon einige Generationen Pfarrer gestellt, als Adam Andreas Hübener (1722 - 1806) im Jahre 1763 mit Marie Sophie Solbrig in die Gerckensche Deszendenz "hineinheiratete". Adam Andreas Hübener war Pfarrer in Dähre in der Altmark seit 1753; in diesem Amt folgte ihm sein Sohn, auf diesen später dessen Schwiegersohn, so daß von 1753 - 1878, 125 Jahre lang, die Pfarre in der Hand von drei Hübenerschen Generationen war. Aber das ist keine Seltenheit.
Ein anderer Sohn des Pfarrers Hübener in Dähre war Pfarrer in Lagendorf b. Salzwedel bis 1798. Dort löste ihn Christian Jacob Dietrich Schulze, des Verfassers Ururgroßvater ab, der bis dahin Privaterzieher bei den v. dem Knesebeck in Langenapel, den Patronatsherren von Lagendorf, war, und heiratete vier Jahre später seinerseits eine Gercken-Nachfahrin, die über zwei Linien von dem Stammvater abstammte. So verzahnt liegen die genealogischen Verhältnisse bei altmärkischen Pfarrern, hier nur im Hinblick auf die Gerckensche Seite.
15 Namensträger Hübener, Nachkommen des Adam Andreas Hübener zu Dähre, sind Pfarrer geworden, 18 Familiantinnen haben Pfarrer geheiratet.
Ein Ururenkel des Adam Andreas Hübener war Erhard Hübener, 1924 - 1933 Landeshauptmann der Provinz Sachsen, 1945 - 1949 erster Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt und Honorarprofessor an der Universität Halle/Saale. Sein Sohn, Dr. Erhard Hübener, geb. 1916, lebt als Wirtschaftsprüfer in Düsseldorf und ist Vorstandsmitglied der Hanns-Bisegger-Stiftung in Bielefeld. Ein Neffe des Ministerpräsidenten Hübener, Fritz Hübener, gest. 1976, lebte in Mettmann, dem Wohnort des Verfassers. Aber zu der Stadt Mettmann gibt es noch eine dritte Beziehung
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
genealogischer Art im Hinblick auf die Gerckensche Seite: 1864 wurde in Mettmann Hans Freiherr v. der Goltz als Sohn des damaligen Landrats des Kreises Mettmann geboren. Er war später Oberkonsistorial-Präsident in Straßburg und heiratete in zweiter Ehe 1918 eine Familiantin, Anna Elisabeth v. Sommerfeld.
Eine Ururenkelin des Pfarrers Adam Andreas Hübener in Dähre war verheiratet mit Ludolf Müller, der bis 1947 Superintendent in Heiligenstadt im Eichsfeld war und anschließend bis 1955 das Amt des Bischofs der Evang. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen in Magdeburg innehatte. Sein Vater Julius war viele Jahre Vorsitzender des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte, den Danneil gegründet hatte, und gab seit 1889 zusammen mit Parisius die General-Kirchen-Visitations-Abschiede der Altmark heraus, die auch für Familienforscher unentbehrlich sind. Der Sohn Ludolf Müllers, Konrad Müller, geb. 1912, hat die Hübener-Genealogie neu bearbeitet. Er war Staatssekretär im Niedersächsischen Kultusministerium und seit 1967 Honorarprofessor an der Techn. Universität Hannover. Sein jüngerer Bruder war Professor für Slawistik in Tübingen.
Unter den Pfarrerfamilien sind die Solbrigs sehr bekannt. Einem Solbrig-Zweig, über Pfarrer in Fallersleben und im Braunschweigischen, entstammt die GerckenNachfahrin Herma Köster, die Gattin von Professor Wilhelm Tönnis (1898 - 1978), dem ehem. Ordinarius für Neurochirurgie an der Universität Köln und Direktor des Hirnforschungs-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft, auch Träger der ParacelsusMedaille, der höchsten Auszeichnung, die die deutsche Ärzteschaft für wissenschaftliche Verdienste zu vergeben hat.
Exzellenz Becker
Noch eines weiteren Tangermünder Pfarrerssohnes und Familianten ist zu gedenken: Wilhelm Becker (1835 - 1924), seit 1907 "Exzellenz", seit 1911 Exzellenz von Becker, eine "kommunale Größe" seiner Zeit. Sein Lebenslauf hatte ihn über die Oberbürgermeisterstellen von Halberstadt (1868), Dortmund (1875) und Düsseldorf (1876) im Jahre 1885 in das Oberbürgermeisteramt der Stadt Köln geführt, das er bis 1907 innehatte (Ehrenbürger 1905). Er gilt als Schöpfer des modernen Köln: Eingemeindung der linksrheinischen Vororte, Bau der Hafenanlagen, Vorgebirgsbahn und Rheinuferbahn (erste elektrische Schnellbahn in Deutschland), Opernhaus, Handelshochschule und Akademie der praktischen Medizin. 1907 wurde er erster Vizepräsident des preußischen Herrenhauses. Konrad Adenauer hat als Beigeordneter noch mit Wilhelm Becker zusammengearbeitet.
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Berliner "Beamte"
Die Schmidtsche Nachkommenschaft, oben erwähnt, führt nun über den Pritzwalker Hoffiskal Stephan Joh. Schmidt in die höhere Beamtenschaft Berlins im 18. Jahrhundert, z.B. in die Familien Geisler, Huulbeck, Troschel, Schlutius.
Genannt sei nur einer, von dem schon die Rede war: Joh. Carl Heinrich Geisler (1760 - 1806), der in diesem kleinen Sippenkreis die höchste Stufe erklomm; er wurde Geh. Ober-Finanz-, Kriegs- und Domainenrat beim Generaldirektorium (später geadelt) und unterstand 1798 dem Minister v. Werder, 1804 dem Minister v. Voss.
Das Generaldirektorium, 1723 geschaffen, hat als Zentralbehörde Preußens sehr erfolgreich gearbeitet und stellte eine Mischung zwischen Sachressort und territorialer Verwaltung dar. Die Departements, an deren Spitze je ein Minister stand, dem eine Reihe von Räten - hier Geisler - beigegeben war, umfaßten mehrere Provinzen und meist bestimmte Sachgebiete. Die Durchführung der Verwaltung lag bei den Kriegsund Domainenkammern, deren Amtsbereich im allgemeinen jeweils eine Provinz umfaßte.
Aus dem Generaldirektorium, der damaligen Zentralbehörde Preußens, ist eine Reihe hervorragender Männer hervorgegangen, die zu einem großen Teil die späteren Reformen mitgetragen hat.
Karl Geisler wohnte in Berlin, Lindenstr. 46. Im Februar 1792 hatte er in Berlin Henriette Magdalene v. Colomb, geb. 1769, die Tochter des Kammerpräsidenten in Aurich, geheiratet, die eine Cousine der Mutter der Brüder v. Humboldt war. Sie verstarb noch im selben Jahre. Karl Geisler heiratete dann ihre verwitwete Schwester. Eine weitere Schwester, Amalie v. Colomb, wurde 1795 die zweite Ehefrau des damaligen Generalmajors Gebhard Leberecht v. Blücher, des späteren "Marschalls Vorwärts" der Befreiungskriege. Karl Geisler, der schon 1806 im Alter von 46 Jahren starb, hat die Ruhmestaten seines Schwagers nicht mehr miterlebt. Die Urenkelin des Karl Geisler, Anna Elisabeth v. Sommerfeld (1885 - 1959) hatte 1918 den in Mettman geborenen Hans Freiherrn v. der Goltz geheiratet, der schon genannt worden ist.
Etwas früher liegt die Hinwendung eines anderen Gercken-Nachkommen nach Berlin; gemeint ist Joachim Friedrich Annisius, 1696 in Salzwedel geboren. Sein Onkel mütterlicherseits war der Kaiserliche Rat Sebastian v. Gercken in Wien, sein Vetter war Philipp Wilhelm Gercken, der altmärkische Historiker, dessen Lebenslauf in einem anderen Bericht erzählt worden ist.
Joachim Friedrich Annisius wurde in Berlin Geheimer Tribunalsrat und hatte in erster und zweiter Ehe eine Katsch geheiratet, beides Cousinen, und sie waren Nichten des ersten preußischen Justizministers (seit 1723) Christoph v. Katsch (1665 - 1729); eine weitere Cousine von ihnen war die Mutter des späteren Justiz- und Kultusministers Wöllner, der durch das seinen Namen tragende Edikt von 1788 zu zweifelhaftem Ruhme kam.
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Joachim Friedrich Annisius war seit 1738 auch Protektor der Kgl. Kunst- und Malerakademie in Berlin, auch als Akademie der Künste und Mechanischen Wissenschaften bezeichnet. In dieses Amt folgte ihm sein Sohn, der auch Protonotarius beim Tribunal war.
Der andere Sohn Annisius war Geheimer Obertribunalsrat und wohnte 1760 auf der Friedrichstadt in der Kochstraße in des "Hrn. KG-Rat Koenen Hause". Koenen stammte aus Düren und wurde später Präsident des Obertribunals; er hatte 1763 die Tochter des Pfarrers Joh. Ernst Müller in Berlin geheiratet, der 1730 als Feldprediger im Kürassier-Rgt. Gensdarmes in Berlin Hans Hermann v. Katte, den Freund des damaligen Kronprinzen Friedrich, zur Exekution nach Küstrin begleitet und später die Versöhnung des Kronprinzen mit seinem Vater, König Friedrich Wilhelm I., herbeigeführt hatte. Fontane berichtet darüber in dem Band "Oderland" seiner "Wanderungen" ausführlich.
Annisius, der Mieter beim Herrn Koenen in der Kochstraße war, hatte auch eine Schwester, und sie wird in des Koenen Haus den Pfarrer zu Liebenwalde, Johann Ernst Müller, den Schwager Koenens und ihren späteren Ehemann, kennengelernt haben. 28 Jahre später heiratete die Tochter Johanna Ernestine Müller ihren Vetter Johann Friedrich v. Koenen (1767 - 1810), der unter dem Chefpräsidenten v. Kircheisen von 1809 - 1810 Vizepräsident des Kammergerichts und Chef des neugeschaffenen Kriminalsenats war. Von den Kindern aus dieser Ehe heiratete die Tochter einen gebürtigen Elberfelder, Friedrich Ehrenberg, der von 1822 - 1852 Hofprediger in Berlin war; ein Sohn Koenens wurde Appellationsgerichts-Präsident, der andere Geheimer Oberregierungsrat; des letzteren Urenkel Hans Jürgen v. Wilckens ist durch seine Veröffentlichungen über Leichenpredigten und Porträtbilder in Leichenpredigten auch unter Genealogen bekanntgeworden. Seine Tochter Leonie v. Wilckens, geb. 1921, gehörte bis 1986 als Landeskonservatorin dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg an. Sie verfaßte einen Grundriß der abendländischen Kunstgeschichte; ihre Publikation über die historischen Puppenhäuser gilt als Standardwerk.
In der Enkelgeneration von Koenens, des Vizepräsidenten des Kammergerichts, finden wir den Präsidenten des Kaiserlichen Patentamtes und einen Geh. Bergrat als Professor in Göttingen und als Urenkelin Dorothea v. Koenen, die Gattin des Literarhistorikers und späteren Professors in Berlin, Gustav Roethe, der als Prorektor der Universität Göttingen Wilhelm Raabe einst den Ehrendoktorhut aufgesetzt hat.
Burmester-Nachkommen
Zählen die Annisius-Nachkommen zu dem Salzwedeler Zweig der Gerckenschen Nachkommenschaft, so kommen wir jetzt - über Töchter - zu einem Zweig, der in Mölln ansässig geworden ist. Seit dem 30jährigen Kriege haben wir es dort mit den
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Burmesters zu tun, mit vielen Gliedern jeweils im Rat der Stadt vertreten. Aber 1816 verstarb Andreas Augustin Burmester als Feinkostimporteur in Hamburg, ein Familiant. Sein Sohn Joh. Wilhelm Burmester ist der Gründer der weltweit bekannten Portweinfirma J.W.Burmester & Co. in Oporto (Portugal).
Etwa zur selben Zeit lebt ein Burmester als Theologe, Consistorial-Rat, in Gr.Grönau und verfaßt "Beiträge zur Kirchengeschichte des Herzogtums Lauenburg". Sein Großvater mütterlicherseits, Organist und Komponist in dem kleinen Mölln, ist übrigens ein Schüler Philipp Emanuel Bachs gewesen. Mag daher wohl die musikalische Begabung unter den Urenkeln des Consistorial-Rats herrühren?
Einer von ihnen, Helmut Roloff, geb. 1912, war Konzertpianist, langjähriger Direktor der Hochschule für Musik in Berlin-Charlottenburg und wurde 1977 Präsident der Berliner Hochschule der Künste.
Ein Ururenkel ist Hans Heintze, geb. 1911, Schüler des Leipziger Thomaskantors Günther Ramin, später Dozent für Orgelmusik an der Hochschule für Musik in Berlin und von 1958 - 1975 Bremer Domkantor von internationalem Rang. Sein Bruder Gerhard Heintze, geb. 1912, war von 1965 - 1982 Landesbischof der EvangelischLutherischen Landeskirche in Braunschweig, von 1978 - 1981 auch Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland. Er gilt als "Mann der Ökumene". Sein Vetter und ebenfalls Ururenkel des Consistorial-Rats ist Hans-Werner Gensichen, geb. 1915, von 1957 bis 1983 Ordinarius für Religionsgeschichte und Missionswissenschaft in Heidelberg. Von 1952 - 1957 hatte er als Professor in Indien gelehrt, war von 1965 - 1991 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft und von 1972 - 1974 Präsident der Internationalen Vereinigung für Missionswissenschaft. Gensichen ist nicht nur über seine Mutter, eine geborene Heintze, Gercken-Nachkomme, sondern auch über seine Urgroßmutter Louise v. Polenz, deren Mutter eine v. Kamptz war. Louise v. Polenz hatte den Urgroßvater Friedrich Gensichen geheiratet, den Superintendenten in Berg vor Crossen, dessen Vater, Diakon in Driesen, einst in früher Jugendlaune sich mit seinem Freunde Steinbart das Versprechen gegeben hatte, falls sie heiraten sollten, ihre Kinder nach dem Alphabet zu benennen. Beide haben Wort gehalten, aber während Steinbart mit dem f (6) abschloß, brachte es Gensichen bis zum Buchstaben m (13). Friedrich Gensichen, der Urgroßvater, ist dann wohl mit dem Anfangsbuchstaben seines Vornamens F das sechste Kind gewesen.
Eine weitere Urenkelin des Consistorial-Rats Burmester, Marie Heintze, vermählte sich mit dem Pastor Hermann Berner, der von 1937 - 1958 Direktor der Rheinischen Mission in Wuppertal-Barmen war und 1973 im 85. Lebensjahr in Düsseldorf verstarb. Zwei Schwiegersöhne von ihm sind wiederum Theologen: Pastor Helmut Herkenrath in Hückeswagen und der 1973 im 65. Lebensjahr verstorbene Professor für Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, Dr. Georg Eichholz.
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Niebuhr-Nachkommen
Die Niebuhrs waren über mehrere Generationen als Weißbäcker in Uelzen ansässig, bevor der Privatlehrer Gottlob Friedrich Joachim Niebuhr, geb. 1762, um 1790 die Gercken-Nachfahrin Catharina Marie Nitze (1763 - 1840) in Salzwedel heiratete. Deren erster Sohn Christian Ferdinand Niebuhr (1789 - 1864) war Bürgermeister und Kgl. Kommissarius in Könnern bei Halle. Dessen Schwiegervater, der Kgl. Amtsrat Christian Friedrich Stöcklein, hatte dem Neffen Friedrichs des Großen, dem Prinzen Louis Ferdinand20 (1772 - 1806) mehrere tausend Taler geliehen, deren Rückzahlung nicht erfolgte, nachdem dieser am 10. Oktober 1806 in der Schlacht bei Saalfeld gefallen war. Christian Ferdinand Niebuhr, der in den Jahren 1810 - 1812 in Helmstedt und Halle Jura studiert hatte, prozessierte deshalb gegen die Erbmasse des Prinzen bis 1859, schließlich erfolgreich. In die Angelegenheit hatte sich auch 1825 König Friedrich Wilhelm III. von Magdeburg aus persönlich eingeschaltet, indem er seinem neuen Staats- und Finanzminister Friedrich v. Motz (1775 - 1830) entsprechende Anweisungen gegeben hatte.
Christian Ferdinand Niebuhr war eng befreundet mit dem Maler des Berliner Biedermeier Franz Krüger (1797 - 1857), genannt "Pferde-Krüger". Sein Vater, der Amtmann Friedrich Krüger, soll ab 1813 Gutsbesitzer in Garsena bei Könnern gewesen sein. Krüger porträtierte Ferdinand Niebuhr dreimal in verschiedenen Lebensaltern. Das älteste Porträt stammt aus dem Jahre 1833 (s. Seite 61).
Ein Vetter dieses Bürgermeisters, Siegmund Niebuhr (1834 - 1918) war Argentinischer Konsul in Karlsruhe, nachdem dessen Vater zuvor nach Argentinien ausgewandert war.
Ein Enkel des Bürgermeisters, Max Niebuhr (1871 - 1938), war Praktischer Arzt in Halle. Er war der letzte von Kaiser Wilhelm II. persönlich ernannte Medizinalrat des Deutschen Kaiserreiches. Dessen Enkeltochter ist die Berliner Zahnärztin und Medizinaldirektorin Erika Reihlen geb. Niebuhr, geb. 1936, die seit Oktober 1991 für zwei Jahre Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentages war. Dem Kirchentagspräsidium gehörte sie seit 1981 an. 1989 in den Vorstand gewählt, ist sienach Eleonore v. Rotenhan21 - die zweite Präsidentin und stand dem 25. Deutschen Evangelischen Kirchentag in München 1993 vor, der erstmals nach dem Fall der Mauer von den ost- und westdeutschen Kirchen gemeinsam verantwortet wurde. Verheiratet ist Erika Reihlen mit Helmut Reihlen, geb. 1934, dem Direktor des Deutschen Instituts für Normung (DIN), das am 1. 12. 1992 75 Jahre bestand. Das Institut sorgt seit 1917 mit
20 Dessen leiblicher Vater noch nicht mit Sicherheit bestimmt werden kann.
21 1985-1987 im Amt.
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
zwei Jahre Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentages war. Dem Kirchentagspräsidium gehörte sie seit 1981 an. 1989 in den Vorstand gewählt, ist sienach Eleonore v.Rotenhan21 - die zweite Präsidentin und stand dem 25.Deutschen EvangelischenKirchentaginMünchen1993vor,dererstmalsnachdemFallderMauer vondenost-undwestdeutschenKirchengemeinsamverantwortetwurde.Verheiratetist Erika Reihlen mit Helmut Reihlen, geb.1934, dem Direktor des DeutschenInstitutsfür Normung (DIN), das am 1.12.1992 75Jahre bestand. Das Institut sorgt seit 1917 mit einer bis heute wachsenden Zahl von DIN-Normen (ca.21.000) dafür, daß "zusammenpaßt,waszusammengehört";esermitteltdenStandderTechnikundschreibt ihn in Normen nieder. Nach der Wende sind die DDR-Normen (TGL: Technische Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen) weitgehend durch das Regelwerk des DIN ersetzt worden, und selbst in China sind die Deutschen Normen eingeführte Standards.
Bleibt noch nachzutragen, daß Helmut Reihlen Präses der Synode der Berlin-Brandenburgischen Kirche und außerordentlicher Professor an der Technischen Hochschule in ClausthalZellerfeldist.
Eine Schwester der Vorgenannten, Gisela Wickert geb. Niebuhr, geb.1938, ist verheiratet mit dem Direktor der Universitätsbibliothek Erlangen, Konrad Wickert, geb.1938. Er wurde bekannt durch die erstmalige Anwendung des von Kaffeeröstereien her bekannten Verfahrens des Gefriertrocknens, als nach einem Wassereinbruch in die Bibliotheksräume riesige Bestände wertvollster alter Bücher gefährdet waren und durch die Gefriertrocknung gerettet werden konnten.
21 1985-1987 im Amt.
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Die neun Kinder des Nicolaus Gercken (1501 - 1579)
1. Mag. Johann geb. 1528 Rektor Salzwedel Canonicus
Nic. Gercken 1555 - 1610
Domsyndicus Stifter
2. Barbara Nicolaus Binde
Valentin Gercken 1616 - 1689 Kämmerer Salzwedel
Sebastian v. Gercken Kaiserl. Rat Wien
3. Nicolaus 1530 - 1606 Kämmerer Salzwedel
Georg Gercken 1588 - 1635 Kaufmann Salzwedel
Georg Gercken geb. 1656 Kaufmann
Philipp Wilhelm Gercken 1722 - 1791 Historiker
Georg Friedr. Gercken 1654 - 1693 Lübeck
4. Anna I. Millies II. Matthias
5. Christina 1557 Pasche Stampehl
Georg Stampehl 1561 - 1622 Lübeck
Sebastian Gercken 1617 - 1680 Advocat Magdeburg
Dr. Sebastian Gercken 1656 - 1710 Bgm. Lübeck
(3) v.d.Groeben Annisius v. Koenen
Joachim Stampehl 1595
Anna Gartz
Barbara Stampehl 1615 M. Joh. Reich Lübeck
Biron v. Curland v. Funck
Ehrenberg Roethe v. Wilckens
(5) Balemann Stresow Hach Eschenburg Behn Ostermeyer Dettmer Blohm v. Geisler Huulbeck Troschel Schlutius Gensichen Roloff
(5)
Apór zu Al`Tórja van Vredenburch
Baselli v. Suessenberg Meinecke
Classen Rathmann
Wehrmann
Fresenius
Hübener
Burmester Heintze (3) v. Schuckmann v. Kamptz v. Saldern v. Richthofen v. Oertzen
Müller
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
und im Text erwähnte Nachfahrenlinien
6. Elisabeth
Jürgen Baumann
7.Emerentia I. Bindemann II. Schulze
Barbara Bindemann II. 1589 Nicolaus Carstens
Dr. Joachim Carstens 1596 - 1673 Syndicus Lübeck
(7) Stolterfoht Buck Bachér Fehling Eschenburg Ciliax Butenandt Lindenberg Geibel v. Werder v. Naso v. Coler Carstens Niebuhr Reihlen
8. Cathrina 1570 Ludolph Schulze
9. Joachim 1578 Anna Bindemann
(9) Kaulitz Hindenburg Wolterstorff Danneil Hilgenfeld v. Bennigsen-Foerder Rathmann Becker
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Nachwort
Wenn aus der großen Fülle der Familianten einige von denen besonders ans Licht gezogen wurden, deren Namen einen Klang hat, so sollte das doch mehr ein (durchaus legitimes) Mittel sein, um deutlich zu machen, in welchem Umfange, was auf einen ersten Blick hin gar nicht zu vermuten ist, Ahnengemeinschaften über einen Salzwedeler Bürgermeister des 16. Jahrhunderts bestehen.
Dabei muß bewußt bleiben, daß die Nachkommenschaft in der Vergangenheit wie auch in unserer Gegenwart alle Schichten - nicht einmal nur unseres Volkesumfaßt, daß der einfache Mensch auf dem Lande mit seiner Lebensweise genauso dazugehört, wie der Städter und wie derjenige, der Verantwortung trägt für eine Vielzahl von Menschen.
Zum Schluß sei Theodor Fontane das Wort gegeben mit der Stelle aus seinem Roman "Der Stechlin" (29. Kapitel):
"Ich respektiere das Gegebene. Daneben aber freilich auch das Werdende, denn eben dieses Werdende wird über kurz oder lang abermals ein Gegebenes sein. Alles Alte, soweit es Anspruch darauf hat, sollen wir lieben, aber für das Neue sollen wir recht eigentlich leben".
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Epitaph des Georg Gercken (1656 – 1726) - Im Innern von St. Katharinen zu Salzwedel -
Der Salzwedeler Bürgermeister Nicolaus Gercken und seine Nachkommen
Inschriften des umseitigen Epitaphs
An der Südinnenseite der Kirche, links der Brauttür, hängt ein Epithaphium der Gerckenschen Familie aus schwarzem Marmor und Alabaster, gestiftet 1726. Das Epithaphium ist oben überschrieben:
SOLI DEO GLORIA.
An den Seiten steht:
Der Glaube ist durch die Liebe thätig. Gal. 5 u. 6.
Sodann lautet die Inschrift: Hier auswärts der Kirchen ruhet Tit.: Herr Georg Gerckens, weyland vornehmer Kauffmann alhier, welcher von Hr. Cämmerer Valentin Gerckens und Fr. Ilsaben Schultzen alhier gebohren d. 16. Nov. 1656, eben hieselbst gestorben d. 23. Sept. 1726, seines Alters 70 Jahre weniger etwa 2 Monate. Er hat 3 Frauen nacheinander zur Ehe gehabt, als Fr. Annen Annisin, seel. Bürgerm. Jacobi Annisii Tochter, Fr. Agneten Clara Rhebürgin, Hr. Cämmerer Müll. Witwe, Fr. Christiane Catharine von Mascove, Hr. Bürgerm. Caspar von Mascove zu Magedeburg Tochter, mit welcher ersten zumahl Er durch unverdrossenen Fleiß und löblicher Sparsamkeit vermittelst Göttl. Seegens so viel an zeitl. Gütern zu Wege gebracht, daß Er nicht allein ein ansehnliches Armenlegatum von 6000 Thl. Capital alhier gestiftet, sondern auch jedem seiner 8 Kinder eine zureichende Erbportion verlaßen hat. Dessen zum Rühmlichem Andenken haben ihm dieses Monument setzen lassen seine noch lebenden 8 Kinder.
Dann folgt:
Vergiß der Armen nicht wenn du den fröhlichen Tag hast So wird Dir auch Freude widerfahren, die du begehrest du muß doch deinen sauren Schweiß andern laßen und deine Arbeit den Erben übergeben.
Darunter steht:
Syrach XIV, V. 14,15
Denkend des Stifters der Gerckenschen Familienstiftung
Nicolaus Gercken
Anno 1881
Max Krüger - der Kali-Phosphor-Pastor der Altmark
Max Krüger - der Kali-Phosphor-Pastor der Altmark Aus seinen Lebenserinnerungen - von Dr. Heinz Borchert(Anmerkung der Redaktion: Die Original-Schreibweise wurde beibehalten.)
In seinen Erinnerungen beschreibt 1925 mein Großvater Max Krüger (18481936) als echter Sohn der Altmark die dortigen Lebensverhältnisse in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. In Jeggau, wo sein Vater Emanuel Krüger Pastor war, stromerte er mit den anderen Dorfjungen durch die Moorlandschaft des anliegenden Drömlings und lernte das Plattdeutsche wie seine Muttersprache. Fiel ein Junge vom Baum, hieß es: "Loat dat Geplerr, ollet Wiew!" Aber schon als Junge lernte er die harte Seite des Lebens kennen: er half der Mutter in der Wirtschaft. Hulda Krüger, Tochter des berühmten Gymnasialdirektors J. F. Danneil in Salzwedel begann die Tagesarbeit um 3 Uhr morgens. Die Pfarrer bestritten damals ihr Gehalt z.T. aus den "Pfründen", indem sie neben verpachtetem Pfarracker selbst Ackerland bewirtschafteten. So wuchs Max Krüger automatisch in die Landwirtschaft hinein und lernte sie lieben. Es war die Zeit der kulturellen und sozialen Umwälzungen. War das Landleben durch das Gleichmaß der Tagesarbeit, durch Sitten und Gebräuche fest gefügt und ruhig, so änderte sich dies durch das heraufkommende Industriezeitalter, begünstigt durch den siegreichen Krieg 1870/71. Standesunterschiede entwickelten sich, die Verhältnisse in der Landwirtschaft waren unzulänglich und hoffnungslos überaltert. Ein Pastor hatte damals in seiner Landgemeinde eine herausragende vertrauensvolle Stellung. Max Krüger sah die sich zunehmend verschärfenden Mißstände und sah sich gezwungen, entgegenzuwirken. Das Beherrschen der altmärkischen Mundart und der landwirtschaftlichen Arbeiten kam ihm zu Hilfe. Er gründete Männervereine zur Hebung des Bildungsstandes, eine landwirtschaftliche Bank für gegenseitige Hilfe, Tierzuchtvereine zur Hebung des Tierbestandes und besserer Leistung, ließ Professoren aus Halle Vorträge über Liebigsche Düngung halten, die er ins Plattdeutsche übertrug, so daß alle es verstanden und machte schließlich selbst Düngungsversuche, was am besten überzeugte.
Doch nun soll der "Kali-Phosphor-Pastor" selbst darüber erzählen:
Die Landwirtschaft
... Aus meiner Candidatenzeit muß ich auf eins besonders eingehen, was auf meine Entwicklung von großem Einfluß geworden ist: die Landwirtschaft. Als ich vor meinem ersten Examen stand, kaufte mein Vater in Cassieck (heute Kassieck) sich für seine Filialfahrten zwei kleine Pferde. Da erwachte in dem Candidaten der Theologie die Liebe zur Feldarbeit und ich wurde Knecht. Und diese Liebe hat mich in ihrem
Bann gehalten, solange ich in der Altmark war. Vor allem hatten es mir auch die Pferde angetan, überhaupt das Vieh - Rindvieh und Schweine. Die Landwirtschaft wurde zum Concurrenten des Pfarramtes. Und das war nicht gut, denn niemand kann zwei Herren dienen.
Mein Vater schaffte Pferd und Wagen für sein Filial an. Zum Gehen war er zu alt und die Fahrten wollten die Bauern nicht übernehmen. Auch die Pferde haben Sonntagsruhe nötig! Aber die Pferde wollen fressen und behandelt werden. Dazu muß man Ackerpflügen etc. Wann? Knecht? Nein, der Candidat! Zum Fahren gehört ein Wagen etc. p.p. Da mußte denn der gute Vater tief in den Beutel fassen. Damit das nicht zu schwer wurde, kauften wir Onkel Heinzelmann in Kloster Neuendorf einen Kaleschewagen von vorsüntflutlicher Art und einen Pflug von Holz, der vollkommen veraltet war, ab. Einen Ackerwagen, dessen Räder ganz verschieden waren, und der infolgedessen nicht richtig spurte. Es war ein kostbares Inventar! Nachbar Köhn lachte sich halb krank! Aber es ging und wurde eine Kröpelwirtschaft. Das war im Juni 1874. Bis Herbst 1875 oder Januar 1876 ging die Geschichte, da wurde tabula rasa gemacht... Auf dem Sandboden kam der Lupinenanbau damals auf. Sie wuchsen sehr gut. Ein feines Futter für die Schafe. Aber die Leute trieben Raubbau, indem sie die Lupine mit der Wurzel ausrissen. Dadurch nahmen sie dem Acker gerade das Beste am Lupinenanbau fort. In den Wurzel befinden sich unendlich viele Knötchen, darinnen Microben sitzen, welche den Acker mit Stickstoff bereichern. Erst später haben das die "gelehrten" Landwirte und Professoren entdeckt. Hier ist es vor allem Schulz-Lupitz gewesen, der bahnbrechend gewirkt hat und dem armen Sandboden aufgeholfen. Er verband mit dem Lupinenanbau die von Prof. Liebig eingeführten künstlichen DüngerKali und Phosphor. Er hat damit eine wahre Revolution in der Landwirtschaft des Sandbodens gebracht. Er ist auch mit Rimpau-Cunrau der Bahnbrecher der sogenannten Dammkulturen auf den Moorländereien. Erfunden haben diese beiden diese Cultur nicht, sondern ein einfacher Bauer hat die Sache zuerst gemacht. Dem haben sie es abgesehen und die Cultur dann mit allen Regeln der Wissenschaft und Praxis ausgebildet. Auch in Cassieck habe ich selbst auf den Pfarrwiesen es im Kleinen angewendet, wie auch einige Bauern. Wir haben schöne Erträge gehabt. Davon später mehr. Schulz-Lupitz war noch ein entfernter Verwandter von uns durch seine Frau. Ich bin mit ihm später in den Wahlkampagnen öfters zusammengekommen, da die Nationalliberalen mit den Freiconservativen, zu denen er gehörte, bei den Wahlen zusammengingen gegen die Deutschconservativen. Er hatte in Jena studiert Agronomie und Nationalöconomie. Als ich in Cassieck war, rief er mich einmal nach Salzwedel zu Hilfe gegen die Deutschconservativen, die ihn schwer verleumdet hatten.
Die Landwirtschaft hatte in den 80er Jahren einen sehr schweren Stand. Die Industrie war nach 1870/71 ungeheuer in die Höhe gekommen und zahlte hohe Löhne. Handel und Welthandel nivellierte die landwirtschaftlichen Personen etc. Die Freizügigkeit warf ihre Schatten etc. etc. Doch wozu das hier weiter auseinandersetzen.
Max Krüger - der Kali-Phosphor-Pastor der Altmark
Genug: die Landwirtschaft stand absolut nicht glänzend da. Sie mußte alle Hebel in Bewegung setzen, um ihre Produktion zu erhöhen. Die altmärkische Landwirtschaft war damals sehr, sehr rückständig. Es fehlte an Intelligenz, an führenden Persönlichkeiten. Es lag nicht an unserem Boden, sondern an seiner Bearbeitung. Mir war das in den letzten Jahren in Klinke schon sehr klar geworden, und ich hatte mich, wie mitgeteilt, viel mit landwirtschaftlicher Theorie und Chemie beschäftigt. Dazu kam die so nötige Organisation, wie sie bisher im Handwerk durch Schulze-Delitzsch eingerichtet war. Der Zwischenhandel schöpfte das Fett ab, die Bankiers nahmen zu hohe Zinsen und Provision. -
Ja, wer sollte dann unseren altmärkischen Landwirten diese Sachen bringen und sie den Bauern mundgerecht machen? So fragte ich mich. Die landwirtschaftlichen Vereine? Auch da war die Intelligenz sehr gering. Hin und wieder kam ein Professor aus Halle nach Gardelegen und hielt einen großen "wissenschaftlichen" Vortrag mit lauter Wendungen, die die Leute einfach nicht sagten. Dazu kam das Mißtrauen: "Je gelehrter, desto werß ehrter." Der Umschwung muß von uns aus kommen, langsam und allmählich. Wer fängt an? Da fragte ich mich selbst: willst Du nicht einspringen? Ich sprach mit Köhn, der gleich Feuer und Flamme. Aber hast Du ein Recht dazu, Dich mit diesen Dingen näher und nachhaltig abzugeben? Du bist Pfarrer und nicht landwirtschaftlicher Agitator! - Ich trat ein in den landwirtschaftlichen Verein und die Bauern begrüßten mich als Bekannten. Als ich den ersten Vortrag hielt, wurden aus den lächelnden Gesichtern bald sehr ernste und nachdenkliche. An manchen Stellen sprach ich Platt! Prof. Maerker - Halle, Agriculturchemiker etc. kam, hielt einen Vortrag, den wieder keiner richtig verstand. Ich nahm das Wort und sagte dem Herrn Professor, daß er Deutsch reden müsse. So dürfte ich wohl seinen so praktischen Vortrag einmal ins Deutsche übersetzen. Das geschah, oft plattdeutsch zum allgemeinen Jubel. "So", sagte ein alter Bauer, "nu hebben wi et ok verstöhn". Der Professor sprach in Zungen und ich legte aus. Am meisten freute sich der Professor darüber. Es handelt sich um den Kreislauf des künstlichen Düngers von Wiese und Acker durch den Tierleib in den Geldbeutel und wieder auf den Acker. - Natürlich mußte ich sehr oft Vorträge halten. Justus von Liebig mußte oft herhalten. Vorträge in anderen landwirtschaftlichen Vereinen habe ich aber immer abgelehnt. Nur in Sachen von Genossenschaften bin ich öfter auswärts gewesen, so einmal im Stendaler Kreise, wo ich mit den Stendaler Bankiers mich herumschlagen mußte. Ein Vortrag über die sociale GesetzgebungKranken, Unfall, Invalidität - gehalten unter dem Leitmotiv und sociale Gerechtigkeit, socialer Ausgleich wurde von Halle aus in die Landwirtschaftliche Zeitschrift gebracht. Ein Vortrag (1891) über die richtige Fütterung bei dem zeitigen Körnermangel kam sogar, natürlich entstellt, in den Kladderadatsch. Also so etwas verstand ich wirklich. Daß ich nun auch die Landwirtschaft praktisch zu betreiben versuchte, ist klar. Außerdem wurde ich dazu durch meine vielen Wiesen (Moor) gezwungen. Ich mußte den Ertrag erhöhen, da ich sonst mit meinem Gehalt zu sehr hinter Klinke
zurückgekommen wäre. Das wurde die Probe meiner Vorträge über die künstliche Düngung. Auch traf es sich, daß in Cassieck 2 Höfe dismembriert, d.h. in Parzellen verkauft wurden. Meine besten Pächter kauften und gaben mir den Acker zurück oder boten mir kaum die Hälfte von früher. Also wirtschaften! Leicht gesagt, aber schwer ausgeführt. Zwei kleine, aber kräftige Pferde gekauft und alles Nötige. Das war eine schwere Nuß für mich. Aber es wurde durchgesetzt. Die Wiesen - 80 Morgen - wurden gedüngt, nachdem sie entwässert waren. Das Consistorium bewilligte Pfarrkapitalien auf 30jährige Amortisation. Den künstlichen Dünger gab mir die Fabrik äußerst billig unter der Bedingung, daß ich über die Wirkung einen druckfertigen Bericht lieferte. Diese Erwartung bei den Bauern! Der erste Schnitt fiel jämmerlich aus. Die alten schlechten Gräser wuchsen nicht, weil das Jauchwasser abgeleitet war, die neuen fingen erst an zu wachsen. Ein alter Cassiecker Bauer sprach mir sein Beileid aus. "Aber", so sagte er, "Herr Paster, wie verloten Ihnen nicht." Ich lachte und sagte, ich bekäme meinen 2. Schnitt, der alles ersetzte. Er glaubte es nicht. Aber er kam. Im 2. Jahr kam die ganze Umgegend und bewunderte den Stand meiner Wiesen. Ich hatte gesiegt. Und damit hatte der künstliche Dünger gesiegt und die Bauern konnten von jetzt an mehr Pferde und Rindvieh ziehen. Das ist die Grundlage der hochentwickelten Altmärkischen Viehzucht geworden. Wie auf den Moorwiesen, so ging es nun auch auf den Äckern vorwärts.
Aber nun war ein Anderes noch nötig. Unsre Viehzucht mußte Blutauffrischung haben. Auch das richtete ich ein. In Cassieck wurde die erste Stiergenossenschaft der Altmark eingerichtet. Der Staat gab uns Geld zum Ankauf zweier ostfriesischer Stiere. Die Bauern zahlten dazu nicht einen Pfennig. Eine Hengstgenossenschaft existierte schon im Kreise. In einigen Jahren hatten wir einen ganz anderen Rindviehschlag mit fast doppelten Preisen und Milchertrag. Das wirkte ansteckend auf die ganze Gegend. Sie kamen zu mir und ich mußte die Sache in die Wege leiten.
Für die kleineren Kuhhalter richtete ich eine Rindvieh-Versicherung auf Gegenseitigkeit ein. Es kam so oft vor, daß ein Grundbesitzer von seinen 2 Zugkühen eine verlor, aber Geld eine andere zu kaufen, hatte er nicht. Darunter litt natürlich seine Wirtschaft oft so, daß er oft verkaufen mußte. Das hörte ich: viele können einzelnen leicht helfen. Auch diese Einrichtung verbreitete sich im Gardelegener Kreis von Amtsbezirk zu Amtsbezirk. Unsre Statuten wurden von allen Seiten, schließlich auch von Halle verlangt. Das war ein Stück socialer Arbeit. Und das alles stammte von einem evangelischen Pastor. Dessen Name war natürlich überall bekannt, Kali- oder PhosphorPastor wurde ich genannt.
Daß das alles mir viel, viel Zeit fortnahm und mitunter fast zu viel wurde, ist klar. Auch hatte ich manchen Ärger dabei. Aber, daß ich auf dem rechten Wege war, war mir doch ganz gewiß geworden. Wenn kein anderer da ist, die Sache notwendig im Interesse des Ganzen, so muß man eben zufassen. Viel Arbeit hat mir auch die sociale Gesetzgebung gemacht, die ich mit Köhn, als er Amtsvorsteher wurde, energisch
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durcharbeiten mußte. Nur unter dieser Bedingung wollte er das Amt des Amtsvorstehers annehmen. Wir haben unsre Arbeit so gründlich gemacht, daß dann die anderen Amtsvorsteher zu Köhn kamen und ihn um Rat baten. Manchmal kam Köhn mit einem auch zu mir, und wir arbeiteten die Frage gründlich durch. Die socialen Gesetze waren sehr gut, aber wer verstand sie? Unser Herr Landrat wußte auch oft nicht Bescheid. Wie manchem kleinen Mann habe ich zu seiner Unfallrente verholfen. Soll sich ein evangelischer Pfarrer um solche Fragen kümmern? Damals ja, jetzt nein, denn es ist nicht mehr nötig. Und wenn sich jetzt ein Pastor um die Landwirtschaft kümmern wollte, wäre es töricht. Damals aber gut. Eines schickt sich nicht für alle... Und ich habe meine Wirtschaft auch sobald es ging, abgeschafft...
Das Kulturleben
Bibelstunde unerwünscht. Also, was anfangen? Versammlungen der Männer und jungen Leute, in denen ich mit ihnen alles besprechen konnte, was ich für nötig hielt und sie selbst wünschten. Ich fing ganz klein an in der Wohnung des Ortsschulzen Sixleben in Klinke. In Wollenhagen gleich in der Schule, denn sie wollten alle kommen. In Klinke redete ich zuerst über die Simultanschule. Ich wußte damals selbst noch sehr wenig davon, mußte mich daher sehr energisch vorbereiten. Als einige die Sache gefaßt hatten, taten sie infame Fragen. Auf meinem 2. Tag resp. Abend noch einmal, nachdem ich mit Sup. Klapproth darüber gesprochen und mir mehr Material geholt. Jedenfalls hatte ich selbst von diesen Vorträgen das meiste.Dann wurde ein rüstiger Männerverein gegründet. Das waren die beiden ersten in der ganzen Altmark. 1876 im October. Wir kauften uns einen Fragekasten. Welch ein frisches Leben, vor allem in Wollenhagen herrschte, kann man daraus sehen, daß ich oft nicht bloß ein oder zwei Fragen, sondern bis zu 12 darin fand. Mein erstes Merkbuch habe ich noch heute und blättere oft darin. Sehr schnell merkte ich, daß die Beantwortung nicht gleich von mir so aus dem Ärmel geschüttelt werden konnte. Viele Fragen gaben erst den Anlaß zu großen Vorträgen. Dreht sich die Sonne oder die Erde. Das war so ein Thema, wozu ich selbst wieder arbeiten mußte. Unvergeßlich ist mir, wie nach meinem Vortrag unser alter Schulze in Wollenhagen (Hupe) aufsprang und ausrief: "Herr, ich will Ihnen alles glauben, aber daß unsere Erde sich so schnell drehen soll - nein -. Denn sollten uns unser Gorr schene susen!" Er hat es mir nie geglaubt. In einem Winter hielt ich, wenn keine Fragen da waren, Vorträge über die "sociale Frage". Das Material hatte ich, Niederndodeleben half uns. (Einfügung: von seinem späteren Schwiegervater Pastor Friedrich Danneil). Ich dachte erst, das würde die Leute nicht sehr interessieren. Weit gefaßt. Ich sprach natürlich auch über die Entwicklung des Bauernstandes. Die Freiheit bildete dies Werden des 4. Standes. Was die Leute für Fragen stellten. Wer hat am meisten gelernt? Der junge Pastor! Als ich über die Arbeiterfrage redete, die Programme der Deutschen Arbeiterpartei, das
Kommunistische Manifest von Marx und Engels zum Teil vorlas, da meinten sie sämtlich: daraus kann nichts werden, das ist einfach verrückt. Als dann aber die Socialdemocratie immer mehr wuchs, sogar in altmärkischen Städten welche auftraten, taten sich meine Leute damit dicke, daß sie die Socialisten kannten. Sie waren überhaupt auf den Männerverein stolz, in dem sie so vieles hörten, daß ihnen die Augen über die Zeit entschieden geöffnet hatte. Verwandte und Bekannte aus anderen Gemeinden kamen häufig und hörten zu. Dadurch erfuhren es die Herren Amtsbrüder und schickten Spion aus, ob der junge Bruder mit seiner Mischelei keinen Unglauben verbreite.
Im Anschluß an eine Frage über die Elektricität brachte ich ihnen eine kleine Maschine, die ich Bruder Paul abgekauft hatte. Der hat mir in diesen Fragen als Naturwissenschaftler viel geholfen, aber einen Vortrag wollte er nie halten. Für mich gut, denn ich mußte es selbst durchnehmen. In den letzten Jahren kam Landwirtschaft, Physik, Chemie dazu. Unsere Bauern lachten immer über die Gelehrten, "de dümmer sind as de Buren". Da habe ich Ihnen meinen Vortrag über Justus von Liebig gehalten. Liebigschen Fleischextract kannten sie. Fragen: warum pflügen wir unseren Acker? Woraus besteht die Ackererde? Wovon leben die Pflanzen? Was fehlt unserem Boden, damit er höhere Erträge bringen kann? Was ist im Dung, was wirklich düngt? Eine Legion von Fragen. Ich hatte selbst 2 Morgen Acker, die ich bestellte mit meinen kleinen Ponys. Ließ meinen Acker und meinen Mergel, den ich mit Paul zusammen entdeckt hatte, von Professor Maerker in Halle untersuchen, brachte verschiedene Fuhren in meinen Garten herein, und - streute als der erste in der Altmark auf meine Moorwiese Thomasmehl. So war ich mitten drin in der Theorie und Praxis der Landwirtschaft. Den Leuten aber ging eine Ahnung auf von der modernen Landwirtschaft.
Auf einer größeren Hochzeit in Wollenhagen kamen die Frauen zu mir mit der Bitte, sie doch mit ihren Männern zu meiner Versammlung zu laden. So entstand ganz von selbst der Anfang der sogenannten Familienabende. Alle 6 Wochen kamen wir im Gasthof mit den Frauen zusammen (die Schulen waren zu klein)...
Mit diesem Frauenabend war zugleich so etwas wie landwirtschaftliche Besprechung verbunden. Da fragten auch die Frauen oft nach allen möglichen Sachen. Wenn ich damals schon den großen Meyer (Konversationslexikon) gehabt, wäre uns allen gut geholfen gewesen. Aber wir hatten damals für Bücher kein Geld. Und es ging auch so...
Die Versammlungen in Klinke und Wollenhagen sind bis zu meinem FortgangJanuar 1882 - gehalten.
Daß ich in Cassieck die Gemeindearbeit allmählich so auflegte wie in Klinke, ist klar. Männervereine in beiden Gemeinden, in jeder Woche in einer Gemeinde. Sehr bald kamen alle 6 Wochen dazu der landwirtschaftliche und gemütliche Abend mit Frauen. Alle Winter 3 - 4 größere Familienabende, zu denen auch die Schulkinder und
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Halberwachsenen herangezogen wurden. Daneben im Winter noch die Fortbildungsschule der Pfarre. (Da hatte meine liebe Frau beim Reinemachen oft ganze Arbeit!). Aus der Fortbildungsschule gingen manch tüchtige Jungen hervor, die mir zeitlebens dankbar waren.
Das Testament des Stifters Nicolaus Gercken Übertragen in heute verständliches Deutsch - von Dr. Gunta Haenicke -
Vorbemerkung
Das Original des Testaments ist bei dem Großen Brand Magdeburgs 1631 oder durch Linthes22 Unredlichkeit verloren gegangen. Aber schon vor der Zerstörung Magdeburgs sind beglaubigte Abschriften vorhanden gewesen, und von einer solchen ist die bei den Testamentsakten sich befindende abgeschrieben und vollständig beglaubigt worden. Der folgende Abdruck ist urkundlich genau nach derselben ausgefertigt worden, und, um nichts am Ganzen zu ändern, ist auch die Abschrift des in demselben Band enthaltenen und von demselben Notar zugleich mit dem Testament beglaubigten Schuldbriefs der Stadt Magdeburg unter No. 2 mit abgedruckt.
No. 1
Im Namen der Heiligen ungeteilten Dreifaltigkeit Gottes des Vaters, Gottes des Sohnes und Gottes des heiligen Geistes, Amen.
Ich, Nicolaus Gercken23, Syndikus des Hochwürdigen Domkapitels der Titularkirche des Erzbischofs in Magdeburg, lege hiermit urkundlich für jedermann nieder:
Nachdem ich mir bewußt geworden bin, daß ich wegen meiner Sünden gleich allen anderen Menschen sterblich bin und auf dieser Welt nichts Gewisseres als den Tod, nichts Ungewisseres als dessen Stunde zu erwarten habe und deshalb nicht gern aus dieser Welt scheiden will, ohne ein rechtskräftiges Testament zu hinterlassen, wie es nach meinem Tode mit meinen irdischen Gütern, die mir der Allmächtige Gott gnädiglich beschert hat und die ich zum Teil von meinem lieben Vater selig ererbt, zum Teil mit meinen schweren Diensten erworben und erspart habe, gehalten werden soll, lege ich hiermit bei guter Gesundheit, Vernunft, Sinn und Verstand diesen meinen letzten Willen und Testament schriftlich nieder und gebe hiermit zu Protokoll:
22 Ehemann einer Enkelin von Barbara Gercken, ältester Tochter von Nicolaus Gercken dem älteren. Johann Linthe versuchte im Laufe des Dreißigjährigen Krieges, die Dokumente und damit auch das Vermögen der Stiftung in seinem Besitz zu behalten.
23 Anstelle der im Testament auftretenden, durch die grammatischen Fälle im Deutschen bedingten unterschiedlichen Formen des Familiennamens wurde überall einheitlich „Gercken“ eingesetzt.
Das Testament des Nicolaus Gercken von 1607
Hiermit gebe ich rechtsverbindlich bekannt, daß, falls jemand dieses mein Testament und meinen letzten Wille anfechten, streiten oder darüber prozessieren sich unterstehen will - in welcher Weise auch immer - derselbe dadurch sein Legat oder Erbteil gänzlich verlieren wird und er nichts aus meiner Hinterlassenschaft ausgezahlt bekommen soll.
Und obgleich dieses mein Testament und letzter Wille etwa aus Mängeln oder Fehlern in Bezug auf die Formen, die hierbei von geistlicher oder weltlicher Seite vorgeschrieben sein könnten, als ein endgültig wirksames Testament nicht dauernd rechtsgültig sein oder dereinst ein sonstiger Mangel festgestellt werden sollte, so will ich doch, daß dieses mein Testament die Wirksamkeit eines Kodizills24 in Bezug auf eine wohltätige Gabe um Gottes Willen, einer Stiftung oder eines Legats zu frommen Zwecken und der Mildtätigkeit wegen oder eines jeglichen anderen rechtskräftigen letzten Willens habe, wie der nun rechtsverbindlich genannt werden mag, mit dieser ausdrücklichen Klausel und Bedingung, wenn es nun als Testament nicht gültig sein sollte, so soll es als Kodizill oder als anderer beliebiger letzter Wille gültig sein, in der wie immer besten Form und Weise, wie sie Gesetzeskraft haben kann.
Ich will mir auch hiermit ausdrücklich vorbehalten haben, dieses mein Testament und letzten Willen, so oft es mir besser erscheint, zu verbessern, zu erweitern oder einzuschränken oder ganz und gar zu ändern, auch zusätzliche Absätze einzufügen. Und zu Beginn, wenn der barmherzige gnädige und gütige Gott mich nach seinem gnädigen göttlichen Willen von dieser Welt und Jammertal abfordern wird, befehle ich meine Seele in die Hände unseres Herrn und einzigen Erlösers, Heilands und seligmachenden Jesus Christus, der mich mit seinem bitteren Leiden, Sterben und fröhlichen und sieghaften Auferstehen aus lauter Gnade und Barmherzigkeit ohne all mein Verdienst und Zutun von Sünde, Tod, Teufel, Hölle und ewiger Verdammnis erlöst und die ewige Seligkeit erworben hat, so verleihe mir der getreue Gott bis an mein letztes Ende einen festen beständigen Glauben an seinen Eingeborenen Sohn Jesus Christus, meinen einzigen Erlöser und Heiland, und darauf ein seliges Sterbestündlein und am Jüngsten Tage eine fröhliche Auferstehung zum ewigen Leben um seines lieben Sohnes Jesus Christus willen, Amen.
Folgendermaßen, wenn nun meine Seele, aus diesem sterblichen Leibe von Gott, meinem himmlischen Vater, abgefordert wird, bestimme und ordne ich an, in der Hoffnung einer fröhlichen Auferstehung zum ewigen Leben, daß meine geliebte Ehefrau und unten eingesetzte Testamentsvollstrecker meinen Körper mit christlichen Zeremonien, wie zu Magdeburg gebräuchlich an dem Ort, welchen ich meiner geliebten Ehefrau anzeigen werde, ehrenhaft25 in der Erde bestatten und begraben sollen, auf dem Grab einen Grabstein errichten, auch einen ehrenhaften25 Nachruf darauf setzen lassen.
24 Eine unter Zeugen zustande gekommene letzte Verfügung
25 Im Testament steht an beiden Stellen "ehrlich".
Das Testament des Nicolaus Gercken von 1607
Es sollen auch meine Ehefrau und Testamentsvollstrecker einen Wispel26 Weizenbrot backen und dasselbe nach meinem Begräbnis unter die armen Leute austeilen lassen.
Nachdem mir insbesondere sehr daran gelegen ist, daß die Jugend in den freien Künsten27, guten Sprachen28, Gottesfurcht und allen christlichen Tugenden ehrlich auferzogen werde, was oft und häufig, obwohl sie gleich gute Talente haben, entweder durch das Unvermögen der Eltern oder sonst aus allerlei Gründen schändlich versäumt wird, welche Jugendlichen sonst zu hohen Dingen kommen und in Zukunft in Kirchen, Schulen, an Fürstenhöfen und in Rathäusern Gott dem Allmächtigen, dem Land und den Menschen dienen könnten.
Also habe ich mir demnach der hochgelobten heiligen Dreifaltigkeit zu Ehren vorgenommen, nach dem Tod meiner Ehefrau ein ewigwährendes Stipendium einzurichten, zum Nutzen und zur Förderung des Gemeinwesens, auch der Jugend und insbesondere meinem Geschlecht, den Gercken, und anderen Jugendlichen aus meiner Freundschaft29 und, so keine entsprechend begabte Nachkommenschaft bei ihnen vorhanden sein sollte, auch der Kinder ehrenhafter Bürger der Neustadt Salzwedel.
Ich ordne an, richte ein und vermache ihnen erwähntes Stipendium hiermit und kraft dieses meines Testaments und letzten Willens in der besten Form, wie solches juristisch am beständigsten rechtskräftig geschehen kann oder sollte, also und dergestalt: Daß nach meiner lieben Ehefrau Tod mein Vetter und Testamentsvollstrecker sechs junge Männer aus meiner Verwandtschaft und Abkömmlinge der verstorbenen Brüder und Schwestern meines Vaters und meiner Mutter auf ewigwährende Zeiten, welche sich die Grundlagen des christlichen Glaubens und der Philosophie in einer weiterführenden Schule30 erworben haben und zu weiterem Studium, insbesondere zum Studium der Theologie tüchtig erachtet werden, jeden drei Jahre lang auf einer unverdächtigen31 und approbierten32 Universität unterstützen und
26 Niederdeutsches Hohl- und Getreidemaß, meist 24 Scheffel, mengenmäßig vergleichbar warscheinlich mit einem Zentner und mehr
27 Artes liberales, d.h., was man damals unter Allgemeinbildung verstand und sich vor dem eigentlichen Fachstudium aneignete - gewissermaßen unserer heutigen gymnasialen Oberstufe entsprechend, jedoch ein Ausbildungsgang der Universität.
28 Gemeint sind vermutlich in erster Linie Latein, Griechisch, vielleicht auch Hebräisch, unter Umständen auch damals nützliche moderne Fremdsprachen wie Italienisch, Spanisch, Französisch, Holländisch, Schwedisch - im Gegensatz zu den deutschen Dialekten.
29 Nach Trübners Wörterbuch 1939, Bd.II, S.442f. bedeutet ”Freund” ursprünglich „Verwandter, Blutsverwandter“ (gemeint sind hier die Verwandten, die nicht „Gercken“ heißen).
30 Der Begriff „particular Schull“, d.h. Spezialschule, ist im Gegensatz zur Elementarschule zu verstehen. gemeint sein müssen Gymnasien, können aber auch Universitäten sein.
31 In den theologischen Streitigkeiten des 17. Jahrhunderts müßten die Begriffe die vom Magdeburger Domkapitel angenommene lutherische Form des Protestantismus bedeuten, die im Ritus jedoch am ehesten mit der englischen Hochkirche vergleichbar war. Magdeburg war konfessionell nicht einheitlich, deshalb sind die verwendeten Begriffe schwer zu interpretieren.
Das Testament des Nicolaus Gercken von 1607
einem jeden jährlich fünfzig Thaler zu einem Stipendium geben sollen, davon jeder studieren und es nicht verprassen soll.
Weil auch meine Schwäger, Moritz, Hans und Jacob, die Gebrüder Busse, sich gegen mich allezeit wohlgesonnen gezeigt, so sollen ihre Söhne, welche ihnen Gott der Allmächtige verleihen wird, und in der Folge deren Söhne eingeschlossen für die hier vorgesehenen drei Jahre lang mit zu dem hier genannten Stipendium auf jährlich fünfzig Thaler zugelassen werden. Es sollen aber meine Verwandten vor den anderen den Vorteil haben, daß, wenn sie nach drei Jahren gut im Examen im Beisein meiner Testamentsvollstrecker bestehen und ihr Geld offensichtlich richtig genutzt haben und gute Hoffnung bestehen wird, daß sie dasselbe weiterhin richtig nutzen werden, ihnen solche fünfzig Thaler noch drei Jahre lang gegeben werden sollen und, wenn sie fleißig studieren werden, das Stipendium um dreißig Thaler verbessert und ihnen achtzig Thaler jährlich gegeben werden.
Würde aber unter den vorgesehenen Stipendiaten aus meiner Verwandtschaft einer oder mehrere in seinen Studien in welcher Fakultät auch immer so weit in den vorgesehenen sechs Jahren Fortschritte machen, daß man die Hoffnung habe, daß er summa cum laude in der Folge zum Doktor promovieren könne, so sollen dem- oder denselben noch drei Jahre lang jährlich hundert Thaler gegeben, auch zur formellen Ausrichtung der Promotion noch zweihundert Thaler bewilligt werden.
Wenn aber keine Hoffnung besteht, daß der Doktorgrad erlangt wird, soll es bei den vorgenannten sechs Jahren bleiben, und wenn solche sechs Jahre um sind, sollen die vorgenannten Stipendien in der vorgesehenen Höhe wiederum anderen aus meiner Verwandtschaft verliehen werden. Sollten aber keine geeigneten Personen in meiner Verwandtschaft vorhanden sein, sollen nichtsdestoweniger solche Gelder zum besten meines Geschlechts angelegt werden, bis in demselben etliche zum Studium geeignet sein werden, und das Stiftungsvermögen dadurch vermehrt werden.
Da aber in der Regel etliche aus meinem Geschlecht sein werden, die der Armut halber nicht in weiterführende Schulen33 an einem anderen Ort geschickt werden können, so sollen meine Testamentsvollstrecker sechs von diesen auf einer guten weiterführenden Schule unterhalten und einem jeglichen jährlich zwanzig Thaler zu seinem Unterhalt und Studium geben, dieselben auch bei einem gelehrten Privatlehrer34, von welchem sie fleißig unterrichtet werden, unterbringen, auch jährlich einmal prüfen lassen, und so es sich ergibt, daß sie ihr Geld gut nutzen, sie bis zu ihrem siebzehnten Lebensjahr dort unterhalten und nicht eher die Universität beziehen lassen, bis sie gute Grundlagen für ihre sprachliche und sonstige Allgemeinbildung gelegt haben. Und
32 d.h., einer Universität, die berechtigt ist, die Genehmigung zur Ausübung kirchl. Tätigkeiten (z.B. Seelsorge, Drucklegung theol. Werke) zu erteilen
33 Die Ausbildungsförderung bereits während der Schulzeit ist damals natürlich durch die zu große Entfernung weiterführender Schulen von ländlichen Gebieten aus bedingt.
34 Es war üblich, daß Lehrer und Pastoren Schüler in ihr Haus aufnahmen.
wenn sich im Examen ergibt, daß sie mit Nutzen und gutem Ergebnis auf eine anerkannte Universität geschickt werden können, sollen sie zunächst drei Jahre auf derselben und in der Folge, wie schon oben verfügt worden ist, so wie die anderen unterstützt werden. Sollte es sich aber zutragen, daß aus meinem Geschlecht und dem Stamm der Gercken, als auch aus meiner ganzen Verwandtschaft vom Vater und der Mutter bis in alle Ewigkeit, was doch Gott der Allmächtige gnädig verhüten möge, keiner mehr da sein werde, in einem solchen Fall sollen meine Testamentsvollstrecker sechs andere arme junge Burschen aus meiner Heimatstadt, der Neustadt von Salzwedel, wenn sie zum Studium geeignet sind, in der oben angegebenen Weise drei Jahre lang auf einer anerkannten Fachhochschule35 halten und ihnen jährlich fünfzig Thaler auf drei Jahre lang geben, damit auch meine Verwandten, denen solche Stipendien von meinen Testamentsverwaltern gegeben werden, desto mehr Ursache haben, solche Stipendien wohl anzulegen und nicht zu verprassen.
So soll ein jeglicher, der ein oben erwähntes Stipendium begehrt oder dem es von meinen Testamentsverwaltern gegeben wird, selber oder durch seine Verwandten eine ausreichende Kaution hinterlegen, daß für den Fall, daß er ein solches Stipendium nicht richtig nutzen bzw. etwas Redliches studieren wird, er meinen Testamentsvollstreckern solche Gelder ohne alle Verweigerung jederzeit wiederum erstatten und geben will und soll. Es sollen auch diejenigen, welchen oben erwähnte Stipendien von meinen Testamentsverwaltern gegeben werden, ihre Studien zu Gottes Ehren und ihrer Nächsten Nutzen anlegen, insbesondere aber diejenigen, die aus meinem Geschlecht sind, Nutzen und Frommen suchen, Schaden abwenden, besonders aber armen Witwen und Waisen, so oft es von denselben begehrt wird, Rat und Trost gewähren und sich pflichtgemäß um sie kümmern.
Damit aber auch meine Hinterlassenschaft vermehrt und wenn möglich die jährlichen Zinserträge verbessert und desto mehr Personen zum Studium davon Unterhalt gewährt werden möge, so sollen diejenigen, die solche Stipendien genossen haben und dadurch zu Ehren und zu einer guten Stellung und zu irdischen Gütern gekommen sind, schuldig und verpflichtet sein, meinen künftigen Testamentsverwaltern zur Verbesserung und Förderung der Verwandtschaft und zur Dankbarkeit etwas, und zwar mindestens den sechsten oder den zehnten Teil des Stipendiums, jedoch wenn nicht im ersten Jahr, aber im zweiten oder dritten Jahr nach ihrer Beförderung erstatten, damit es ihnen nicht zu schwer werde, zusätzliches Stiftungsvermögen zu gewinnen und Stipendien daraus zu zahlen.
Ferner verfüge, vermache und ordne ich an, daß nach dem Tod meiner Ehefrau und wenn meine Schulden alle bezahlt sind, zur Aussteuer armer Jungfrauen und Witwen, so solche in künftiger Zeit in meiner Verwandtschaft vom Vater und von der
35 „Academia“ wird noch im 19. Jahrhundert für private Ausbildungsinstitutionen mit Realschul- bis Universitätsniveau verwendet.
Das Testament des Nicolaus Gercken von 1607
Mutter auf ewigwährende Zeiten abstammen und von denen eine jede nicht über zweihundert Thaler Vermögen hat, einer jeden ein oder zwei jährliche Zinserträge von meinem Stiftungsvermögen, so viel vom Unterhalt der Stipendien übrigbleibt, gegeben werden sollen.
So sollen auch zu diesen Vergünstigungen keine Fremden zugelassen werden, so lange etliche aus meiner Verwandtschaft und deren Nachfahren am Leben und, falls keine Jungfrau oder Witwe, die sich wieder verheiraten will, vorhanden ist, so soll, was an Zinserträgen oder sonst erspart werden kann, denjenigen, die in meiner oben angegebenen beiderseitigen Verwandtschaft ohne ihre eigene Schuld in Armut geraten sind, davon geholfen und dieselben in Hospitälern Zeit ihres Lebens mit Tisch und einer bequemen Wohnung versorgt werden.
Wenn aber meine oben angegebenen Verwandten und deren Kinder und Kindeskinder allesamt bis in alle Ewigkeit, welches Gott gnädiglich verhüten wolle, versterben und ihr ganzer Stamm erloschen sein sollte, so sollen in diesem Fall die Zinserträge, die vom Unterhalt der Stipendiaten übrig sein werden, zur Ausstattung armer Jungfrauen und Bürgerstöchter in der Neustadt von Salzwedel gebraucht und soll in einem solchen Fall jedem armen Mädchen zur Aussteuer nur dreißig Thaler und nicht mehr gegeben werden.
Es soll aber dabei, welche Jungfrau als arm anzusehen ist, nichts vorgetäuscht, noch Freundschaft oder Feindschaft berücksichtigt, sondern allein die Wahrheit beachtet werden.
Das Patronatsrecht hierüber, was ich für die Stipendien und für die Aussteuer und Unterstützung armer Witwen und Jungfrauen angeordnet habe, soll stets von dem Ältesten aus dem Geschlecht der Gercken ausgeübt werden oder, wenn es bei denen keinen geben wird, bei dem Ältesten aus der Familie meines Vaters, oder, wenn es bei ihnen keinen geben wird, bei dem Ältesten aus der Familie meiner Mutter. Ferner soll derselbe sein dreißigstes Lebensjahr erreicht haben. Jedoch sollen solche Vergünstigungen mit Vorwissen der Testamentsvollstrecker laut meiner oben niedergelegten Anweisung verliehen werden. Es soll auch einer aus der Familie, der seinen Wohnsitz in Magdeburg hat, den sie auswählen werden, die landwirtschaftlich genutzten Grundstücke übernehmen, damit die Zahlungen überwacht und die Erbpacht jährlich davon bezahlt wird.
Werden aber etliche größere Gelder fällig werden, so sollen dieselben alsbald wiederum angelegt und von diesem Stiftungsvermögen und Zinserträgen außerhalb von und entgegen diesem Testament nichts entfremdet noch verringert werden.
Meine Bücher und Bibliothek und alles, was dazu gehört, soll laut eines von mir selbst erstellten Katalogs beieinander gelassen und keineswegs umgeräumt oder verkauft werden und alsbald nach meinem Tod meinem Vetter Nicolaus Gercken aufgrund des schriftlichen Katalogs zugestellt werden. Jedoch soll er eine Verpflichtung, daß er sie nicht veräußern wird, unterzeichnen, auch anderen
Verwandten, die ein Berufsstudium zu studieren anfangen, davon Bücher, die für ihre Berufsausbildung nützlich sein werden, ebenso davon nach dem Katalog und auf Kaution zustellen, so daß, wenn einer nicht mehr studiert oder den Magistergrad36 erlangt hat, aber kein Vollstudium beginnt, er die gebrauchten Bücher wiederum abgeben oder, wenn welche weggekommen sind, dieselben nach der neuesten Auflage wieder ersetzen soll. Ebenso soll es auch mit denen gehalten werden, die ein Vollstudium absolvieren, daß, wenn sie nicht mehr in der akademischen Ausbildung sind und wenn sie den Doktorgrad erlangt, die gebrauchten Bücher dem Bibliothekarius wieder guten Glaubens überantworten mögen, damit meine Bibliothek und was dazu gehört in ihrem Bestand nicht geschmälert, beieinander gehalten und fleißig verwahrt werde.
Es sollen auch diejenigen, die unter meinen oben genannten Stipendiaten durch göttliche Hilfe zu größerem Vermögen kommen, meine Bibliothek mit einem ansehnlichen Werk ihren eigenen Kindern und der Nachkommenschaft zum Besten kostenlos vermehren verpflichtet sein und es soll die Bibliotheksverwaltung allezeit bei dem Ältesten der väterlichen Familie, speziell bei denen, die meines Namens sind, so sie studiert haben, bleiben.
So befehle ich auch meinen Erben und Testamentsvollstreckern, auch deren Kindern und Kindeskindern und weiteren Nachkommen bis in alle Ewigkeit, daß sie von meinem Stiftungsvermögen und Pachterträgen als auch den Büchern, und von anderem, was ich hinterlasse, bei ihrem christlichen Gewissen, welches ich hiermit ansprechen will, nichts im geringsten entfremdet weder bei lebendigem Leibe noch im Todesfall durch einen Vertrag letzten Willens oder durch eine andere Verfügung, wie dieselben auch immer genannt werden mögen, was nirgends ausgeschlossen ist, für sich verwenden noch veräußern sollen. Wenn aber einer oder mehrere so etwas zu tun sich unterstehen sollten, soll jegliche Schenkung, letzter Wille, Vertrag oder Verfügung derselben in sich selbst und von Rechts wegen nichtig und ungültig sein und sollen der oder die dadurch, daß sie so etwas zu tun sich unterstehen werden, eben dadurch jeglichen Anspruch auf alles und jedes, was sie aus den Stipendien oder sonst mittelbar oder unmittelbar auf jeglichem Wege bekommen, verlieren und sollen in alle Ewigkeit ihre Kinder und Nachkommenschaft nicht mehr teil an meiner Hinterlassenschaft haben, besonders davon ausgeschlossen sein und bleiben.
Und weil meine vielgeliebte Ehefrau Margarete Busse in unserem gemeinsamen Ehestand sich jederzeit christlich und wohl verhalten, mich lieb und wert gehabt, daher wollte ich sie auch zu ihrem Unterhalt ehrenhaft und reichlich gerne versorgen. So verordne und verfüge ich, daß sie Zeit ihres Lebens den Nießbrauch, wie es bei Leibgut37 Recht und Gewohnheit ist, des großen Creutzhofes als Wohnung habe,
36 Vergleichbar mit dem englischen und amerikanischen Magistergrad, aber nicht mit dem deutschen Vorexamen bzw. der Zwischenprüfung
37 Nach dem Ehevertrag der für den Lebensunterhalt des Ehepartners auf Lebenszeit bestimmte Besitz
Das Testament des Nicolaus Gercken von 1607
und außerdem die Zins- und Pachterträge, die ich sonst niemand anders vermacht habe, besitzen, innehaben, nutzen und nach ihrem besten Wissen verwenden möge, woran sie auch von meinen eingesetzten Erben kraft dieses meines Testaments nicht gehindert noch abgehalten werden soll. Jedoch soll sie verpflichtet und schuldig sein, wie sie sich auch gutwillig bereit erklärt und erboten hat und ich auch das Vertrauen in sie setze, daß sie zur Aufrechterhaltung meines guten Namens und Rufes von dem, was sie über ihren notwendigen Unterhalt hinaus erübrigen möge, den Rest meiner Schulden abtragen und damit ihr Leibgeding37 allerseits von Verpflichtungen freimachen soll.
Und damit sie hierin desto richtiger disponieren kann, soll sie mein eingesetzter Erbe mitnichten in etwas bedrängen, sondern meine Testamentsvollstrecker, die ich diesbezüglich freundlich und fleißig gebeten habe, sie jederzeit fördern, auch von den Schulden, die sie abgezahlt hat, Brief und Siegel verwahren.
Wenn nun meine Schulden alle bezahlt sind, soll sie Zeit ihres Lebens die ganze Nutzung meiner Hinterlassenschaft mit Ausnahme der Legate haben, um sie zu ihrem Besten und wie es ihr gefällt, zu gebrauchen und zu verwenden. Nach ihrem Tod aber sollen alle meine Pacht- und Zinserträge für die Stipendien, und wie ich sonst darüber verfügt habe, dauerhaft genutzt werden und entsprechend meinem Testament dabei bleiben.
So sollen auch meine Testamentsvollstrecker meine goldene Kette und Silbergeschirr an sich nehmen und aufs Beste verkaufen und zur Abzahlung der Schulden verwenden.
Zu meinem richtigen Erben setze ich hiermit ein: den Ehrbaren und Wohlgelehrten Nicolaus Gercken, Joachims Sohn. In Bezug auf alle anderen von mir hinterlassenen Güter, speziell die, über die ich in diesem meinem Testament nicht verfügt habe, noch die ich ansonsten anderen vermacht oder als Legat hinterlassen habe oder unter Zeugen an sie vergeben habe, will ich auch kraft dieses meines letzten Willens ihn in dauernd rechtsgültiger Form als Erben eingesetzt haben, jedoch mit der ausdrücklichen diesbezüglichen Klausel, daß er alles, was in diesem Testament von mir angeordnet, hinterlassen und verfügt wird, strikt und genau beachten und demselben richtig und gehorsam Folge leisten soll.
Insonderheit soll er sich nichts von dem aneignen, was ich meiner Frau und anderen vermacht habe und dagegen insbesondere alsbald nach meinem seligen Sterben das kleine Haus auf dem Creutzhof, das ich aus dem alten erbaut38, in den Jahren, die ich es noch gepachtet habe, für sich gebrauchen.
Es soll aber meiner Frau freistehen, ob sie ihm Zeit ihres Lebens ihr Haus am Breiten Wege39 im Austausch dafür abtreten oder einräumen will. Nach ihrem Tod aber
38 Da ein Abbruch eines Hauses von Hand mühsam und aufwendig war, war es üblich, bei einem Umoder Ausbau so viele Teile wie möglich eines bereits bestehenden Hauses zu übernehmen.
39 Heutige Hauptgeschäftsstraße in Magdeburg
Das Testament des Nicolaus Gercken von 1607
soll er beide, das große und das kleine Haus, während des restlichen Pachtzeitraums behalten.
Betreffend die Pfarrerstelle bei St. Levin, weil derselben mit 800 Reichsthalern ausgeholfen40 worden ist, welche mein Vater selig und ich bezahlt haben, wovon noch jetzt von den Erben des Pfarrherrn zu Angern 400 Reichsthaler verzinst werden, ich auch den Anteil meiner Schwester wiederum vorstrecken mußte, und er sonst aus dem Vermögen des Vaters selig 300 Reichsthaler aus unserer Erbschaft bekommen hätte, so sollen ihm die Erträge nicht eher überlassen werden, bevor nicht alles zuvor hinwieder richtig abgetragen und meine Erbschaft von solchen Schulden allerseits befreit worden ist. Ich bezweifle nicht, daß er es insgesamt als Vergünstigung erkennen wird, bei der man für ihn in Vorlage getreten ist, in Erwägung dessen, daß er danach das Kirchenamt ganz frei Zeit seines Lebens genießen kann und nicht einen Heller dafür ausgeben mußte.
Meiner freundlichen lieben Schwester Catharina Gercken, der Ehefrau des Joachim Giese, hinterlasse und vermache ich einen Wispel Weizen und vier Scheffel zu Ebendorf bei Hans Müller daselbst, und dann einen Wispel und 9 Scheffel bei Henning Schoper, und 18 Scheffel bei Hans Grote, beide zu Uchtmarsleben41, außerdem 15 Gulden jährliche Zinsen zu Rogätz (an der Elbe) jeweils am 18. Januar zum Thronbesteigungstag des Apostels Petrus.
Zugleich vermache ich ihr und ihrem Ehemann Joachim Giese, meinem freundlichen lieben Schwager, zeitlebens die Kleine Breite vor Berge42 (Flurbezeichnung in einem heutigen Ortsteil von Magdeburg), die derzeit die Witwe des Jacob Kuelen für 4 Gulden, 18 Groschen und 2 Hühner zur Pacht hat. Nach ihrer beider Tod aber soll dieses letztere zur Verbesserung meiner vorgesehenen Stipendien gebraucht werden.
Den einen Wispel und 4 Scheffel Weizen aber zu Ebendorf bei Hans Müller soll mein oben bedachter Schwager Zeit seines Lebens behalten und die anderen Pachterträge und Rogätzschen Zinsen sollen wieder an meine Ehefrau Zeit ihres Lebens anfallen und nach ihrem Tode zum Stiftungsvermögen genommen werden.
Meinem Halbbruder Erasmus Schultze hinterlasse ich auf Lebenszeit 20 Reichsthaler von der Großen Breite vor Berge42, nach seinem Tod aber soll dadurch auch das Stiftungsvermögen vermehrt werden, ebenso 5 Gulden Zins zu Berge (heute
40 Der Sachverhalt ist juristisch und kirchenrechtlich sehr schwer zu rekonstruieren. Entweder handelt es sich nur um ein Darlehen oder um eine Art Kaufsumme für das Pfarramt. War die genannte Schwester möglicherweise mit dem Pfarrherrn von Angern verheiratet gewesen?
41 Wahrscheinlich Ochtmersleben, ein Dorf westlich von Magdeburg (mit Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Helmstedt - Magdeburg)
42 Zehntfreies Gelände, „die Breite“, auch „der Weinberg“ genannt, wurde 1721 ebenso wie der Baumgarten am Schrotdorfer Tor in die Festungsanlagen einbezogen.
Das Testament des Nicolaus Gercken von 1607
Magdeburg) zu Martini und meinen Zinsanteil am Haus von Wilhelm Krepzen. Nach meines Halbbruders Tod sollen auch diese Erträge das Stiftungsvermögen vermehren.
Sara Ahlemann, meiner Stiefmutter, müssen jährlich aus meinen Gütern 18 Scheffel Weizen zum Unterhalt von Hans Gutejahr zu Klein-Rodensleben (bei Magdeburg) gegeben werden. Nach ihrem Tode aber sollen dieselben meiner Frau überlassen werden und ebenso nach deren Tod das Stiftungsvermögen vermehren.
So vermache ich ihr auch zu meinem Gedenken auf Lebenszeit 3 Scheffel Weizen und 3 Scheffel Roggen zu Westerhausen (vermutlich heutiger Stadtteil Westerhüsen in Magdeburg) von Thomas Walters Hof.
Gertrud Müller vermache ich 7 Gulden von der Großen Breite vor Berge (Flurbezeichnung in einem heutigen Ortsteil von Magdeburg), zum 18. Januar zum Fest der Thronbesteigung des Apostels Petrus, außerdem 2 ½ Gulden aus dem Ertrag von Domersleben (bei Wanzleben) fällig am Kaufschlag-Montag43. Nach ihrem Tode soll es dem Stiftungsvermögen zufallen.
Meiner freundlichen lieben Tante44 Catharina Gercken, Ludolf Schultzes Ehefrau, vermache ich auf Lebenszeit einen Wispel Weizen, so ihr meine Ehefrau jährlich zu Pfingsten so teuer bezahlen soll, wie sie ihren anderen Weizen verkauft und ihr das Geld davon an ihren Wohnsitz nach Salzwedel senden. Nach ihrem Tod aber soll es meiner Frau verbleiben und in der Folge nach deren Tod zum Stiftungsvermögen gegeben werden.
Magister Georg Stampehl gebe ich meinen besten Rock mit Marder und wenn er künftig zum Doktor promovieren wird, soll ihm meine Ehefrau außerdem 50 Reichsthaler zur Doktorpromotion als Geschenk übermitteln.
Joachim Stampehl gebe ich das Portrait des Kurfürsten von Brandenburg. Nicolaus Stampehl, Joachims Sohn, meinem Patenkind, gebe ich meinen goldenen Zahnstocher, und, sobald ein Stipendium vorhanden sein wird, soll er zuerst damit versorgt werden.
Meinem Vetter Georg Gercken, dem Sohn des verstorbenen Bürgermeisters Nicolaus Gercken, gebe ich meinen zweitbesten Saphirring nebst zwei halben Fässern Portugieserwein.
Jungfer Barbara Stampehl vermache ich den Saphirring, welchen ich von meinem Vater selig ererbt und meine Ehefrau soll ihr, wenn sie sich verheiraten wird, darüber hinaus 50 Reichsthaler zur Verbesserung ihrer Mitgift in ihren Brautstuhl geben.
43 Montag nach Invocavit (6. Sonntag vor Ostern)
44 Ursprüngliche Bedeutung von „Weschken“: Schwester des Vaters, später allgemein „Base“
Herrn Nicolaus Binde gebe ich meinen besten Saphir, den ich vom Herrn Cantzler45 bekommen habe.
Herrn Caspar Garz gebe ich den Saphir, den ich von Moritz Lentcken selig gekauft habe.
Meinen Siegelring und andere weitere Ringe, samt den Uhren und allen meinen Kleidern, Röcken und Mänteln soll Nicolaus Gercken, mein Vetter, behalten. So er auch künftig den Magistergrad oder die Doktorpromotion erreichen wird, sollen ihm die Unkosten der ganzen Promotion aus meiner Erbschaft von meiner Ehefrau bezahlt und erstattet werden.
Moritz Busse vermache ich auf Lebenszeit meine drei Grundstücke bei Schrotdorf (heute Ortsteil von Magdeburg) mit einem jährlichen Pachtertrag von 4 Reichsthalern, 18 Groschen. Nach seinem Tod sollen diese Grundstücke meiner Ehefrau Zeit ihres Lebens verbleiben und nach ihrem Ableben das Stiftungsvermögen vermehren. Ich gebe ihm auch zwei halbe Fässer Portugieserwein, meiner dabei zu gedenken.
Hans Busse vermache ich nach dem Ableben meiner Ehefrau meinen Baumgarten am Schrotdorfer Tor (in Magdeburg) und zwar, daß er ihn haben und halten soll unter der ausdrücklichen Bedingung, denselben mit einem jährlichen Erbzins von 24 Thalern zu Martini der St. Michaelskirche zu überlassen, auch seinen Kindern für deren geistliche Bestimmung, so lang er Nachkommenschaft hat, hinterlassen soll. Wenn er aber keine Kinder hinterlassen oder dieselben verstorben sein sollten oder seine Nachkommenschaft erloschen sein sollte, soll nach seinem oder dem Ableben seiner Frau der Garten aufs teuerste verkauft und das Geld für die Stipendien zum Besten angelegt werden.
Jacob Busse vermache ich die 50 Gulden Miete von Hoppenhaus (oder vom Haus der Familie Hoppe) und das Portrait des Herzogs Heinrich von Braunschweig. Was ich nun in diesem meinem Testament und letztem Willen, und was ich einzeln oder insgesamt hinterlasse, darin soll durchaus keine Trebellianica Falcidia46 oder andere Verkürzung stattfinden, weshalb ich Trebellianica Falcidia und alle andere Verkürzung hiermit ausdrücklich aufs bestimmteste und auf Dauer verbiete, alles das sowohl unter Androhung des Verlustes der Erbschaft bzw. des Legats.
Zu juristisch verfügungsberechtigten und getreulichen Testamentsverwaltern und Vollstreckern dieses meinen letzten Willens ordne und setze ich ein die Ehrwürdigen, Edlen, Ehrenfesten, Hochwohlgelehrten
45 Name oder Titel „Kanzler“? (Es könnte sich u.a. um einen Kanzler des Kurfürsten von Brandenburg gehandelt haben oder um einen kaiserlichen Kanzler auf dem Reichstag zu Regensburg 1594, mit dem Nicolaus Gercken verhandelt hatte.)
46 Das Pflichtteil des treuhänderischen Erben mußte ¼ der Erbschaft betragen. Falls seine Erbschaft unter ¼ sank, hatte er das Recht, andere Vermächtnisse auf ¼ zu kürzen.
Das Testament des Nicolaus Gercken von 1607
(keine Namensnennung im Testament)
und erteile ihnen hiermit die Befugnis, diesen meinen letzten Willen nach ihrem besten Vermögen und aufs fleißigste und treulichste zu vollstrecken und auszuführen, wie solches rechtmäßig ist, dienstlichen Fleiß erbittend, daß sie diese Mühe gutwillig auf sich nehmen wollen in Erwartung der großen Belohnung von Gott dem Allmächtigen. Hiermit will ich diesmal mein Testament in Gottes Namen beschlossen haben.
Zu allgemeiner Beurkundung und Zeugnis habe ich dieses mein Testament mit eigener Hand unterschrieben, auch mit meinem gewöhnlichen Petschaft gesiegelt usw.
Ich, Nicolaus Gercken Syndicus, bekenne nochmals, mit dieser meiner eigenen Hand, daß dies mein Testament und letzter Wille ist etc.
Ich, M. Paulus Gallus, Pfarrer an der Kirche St. Nicolai zu Jüterbog, bezeuge mit dieser meiner eigenen Handschrift das auf Aufforderung und Bitte des Ehrenfesten, Achtbaren und Hochgelehrten Herrn Nicolaus Gercken, des Wohlernannten Syndicus des Hochehrwürdigen Domkapitels der Titularkirche und des Fürsterzbischöflichen Stiftes zu Magdeburg, daß ich neben anderen Zeugen und Notaren unterschrieben und dasselbe mit Aufbringung meines Petschafts gesiegelt habe.
(Siegel)
Geschehen den 27. November Anno Christi 1607.
Ich, Christoph Gröbitz, derzeit Bürgermeister zu Jüterbog, bezeuge, was oben geschrieben ist, mit dieser meiner eigenen Hand und dem üblichen Siegel.
(Siegel)
Daß dieses also wie oben geschrieben ist, bezeuge ich, Johann Gotsteig, derzeit Amtsschreiber zu Jüterbog, mit meiner eigenen Hand und Siegel.
(Siegel)
Ebenso bezeuge ich, Caspar Lange, Bürgermeister zu Jüterbog, daß dies alles, wie oben erwähnt am oben genannten Tag im oben erwähnten Jahr beurkundet wurde.
(Siegel)
Ebenso bezeuge ich, M. Balthasar Schronaw Bürger, was oben geschrieben ist, mit meiner Hand und Siegel.
(Siegel)
Ich, Heinrich Hagen, bekenne mit dieser meiner eigenen Handschrift, daß dieses alles, was oben niedergelegt ist, so vollständig und gültig vollzogen worden ist, am oben genannten Tag im oben genannten Jahr.
(Siegel)
Ich, Valentin Pilichen, Stadtschreiber zu Jüterbog, bekenne mit dieser meiner Unterschrift, daß ich neben anderen oben genannten Zeugen auf Bitten des Herrn Erblassers dieses sein Testament zur Beurkundung unterschrieben und mit meinem Siegel versehen habe, am oben genannten Tag im oben genannten Jahr.
(Siegel)
Daß diese Abschrift mit dem wirklichen Original des Testaments des verstorbenen Ehrenfesten und Hochgelehrten Herrn Nicolaus Gercken, vormals Syndikus eines Hochwürdigen Domkapitels zu Magdeburg, mit Fleiß verglichen, beglaubigt und laut vorgelesen und mit demselben wortwörtlich gleich befunden worden ist, bezeuge ich, Petrus Schulze als Römisch Kaiserlicher Majestät rechtsgültig amtierender Notar und daß ich nicht allein hier, sondern auch jegliches Blatt, insgesamt zwölf, gesondert mit meinem Tauf- und Zunamen unterschrieben habe. Dazu bin ich insbesondere beauftragt und gebeten worden.
Petrus Schulze Notar (eigenhändig)
Daß das vorangehende Dokument einschließlich der Unterschrift auf jedem Blatt in der Handschrift meines seligen Vaters Ern Petri Schulze, vormaligen Amtmanns zu Altenhausen, ist, solches wird zur Bestätigung der Wahrheit, zumal dieselbe zu voller Genüge mir bekannt ist, durch meine, seines Sohnes, Hand und Siegel bezeugt.
Haldensleben, den 26. 2. 1654.
(Siegel)
Matthias Schulze (eigenhändig)
Bürger daselbst
Das Testament des Nicolaus Gercken von 1607
Solches wird auch von mir, seinem Sohne, der ich seine Hand und Handschrift genügend erkannt habe, zur Bestätigung der Wahrheit bekräftigt.
Haldensleben, den 26. 2. 1654.
(Siegel) Paul Schulze (eigenhändig) Bürger daselbst
No. 2
Wir Bürgermeister und Rat der Stadt Magdeburg beurkunden und bestätigen hiermit für jedermann, daß Sebastianus Gercken zu verschiedenen Malen uns darauf hingewiesen hat, daß der verstorbene Ehrenfeste und Hochgelehrte Herr Nicolaus Gercken, ehemals Syndikus des Edlen Hochehrwürdigen Domkapitels zu Magdeburg vor Jahren bei dieser Stadtkämmerei zwei Tausend Taler Kapital angelegt hat, mit einer jährlichen Verzinsung von 100 Thalern, die für die studierende Jugend vermöge eines von ihm eingerichteten Testaments verwendet werden müssen und daß diese Zinsen auch fast bis zu der greulichen und blutigen Eroberung dieser guten Stadt (1631), [in welcher auch die Nachlaßverwalter und Testamentsvollstrecker umgekommen, das Originaltestament und andere Dokumente abhanden gekommen sind,] richtig bezahlt worden sind; weshalb er uns gebeten hat, ihm als dem jetzigen Testamentsvollstrecker und von der gesamten Gerckenschen Familie Bevollmächtigten, wo nicht mit Ausstellung einer neuen Schuldverschreibung, dennoch mit einer Anerkennung der vormals hier beim hiesigen Rate angelegten Summen behilflich sein möchten.
Wenn dann oben genannter Beauftragter ausdrücklich erklärt, so wohl für sich, als für die gesamten Verwandten der Familie Gercken in Salzwedel oder anderswo, weil sie nicht wußten, wo die vormals ausgestellte Schuldverschreibung des Rates der Stadt Magdeburg im Original geblieben ist, so soll, sollte sie künftig wieder auftauchen oder ans Tageslicht kommen, sie hiermit annulliert, kassiert und ungültig sein.
So haben wir seine Bittschrift beschieden und teilen ihm also mit, weil er nicht allein in dieser Testamentssache seinen Fleiß zur Genüge erwiesen, sondern auch so viele Belege beigebracht hat, daß die Forderung der beantragten zweitausend Thaler nunmehr für richtig erkannt und geklärt ist. Jedoch für den Fall, daß einer oder ein anderer, wer das auch immer sein möge, in der Zukunft die alte Schuldverschreibung wieder beibringen und darauf wieder uns und unseren Nachfolgern im Stadtregiment und in der Ratskämmerei die Forderung unterbreiten sollte, die gesamten Gerckenschen Erben alsdann, zu welcher Zeit es auch über kurz oder lang sein möge, zunächst unsere Schuldanerkennungsschrift und deren Unkosten uns präsentieren und von deren Verbindlichkeiten uns befreien, entbinden und für allezeit gelöst halten sollen und wollen.
Das Testament des Nicolaus Gercken von 1607
Urkundlich ist ihm dieses mit dem Siegel des Stadtkämmerers zur Anerkennung auf seine Bitte hin ausgefertigt und zugestellt worden.
Geschehen in Magdeburg, den 1. 9. 1649.
(Siegel) Georg Kuhlewein (Bürgermeister, eigenhändig) - im Namen des Senats(Siegel)
Daß die vorstehende aus siebzehn Blatt bestehende Abschrift und zwar die mit Nr.1 bezeichnete des von dem Notar Peter Schulze beglaubigten Testaments des vormaligen Syndikus des Domkapitels zu Magdeburg Nicolaus Gercken und die darunter befindlichen Originalbeglaubigungen von Matthias und Paul Schulze, und die unter No.2 mit der Originalbestätigung bzw. -beglaubigung des Magistrats der Stadt Magdeburg über die an den Gerckenschen Nachlaß geschuldeten 2000 Reichsthaler Kapital in allem wortwörtlich gleichlautend sind, das wird, nachdem sowohl das oben genannte Gerckensche Testament in beglaubigter Abschrift als auch die Bestätigung des Magistrats im Original mir vorgelegen und mit vorliegenden Abschriften von mir verglichen worden sind, mit dem Regierungssiegel des Herzogtums Magdeburg und meiner, des Pronotarius' Unterschrift, hierdurch beglaubigt.
Magdeburg, den 3. 6. 1749 J.W.Grone
Patrone und Testamentarien
Die Patrone:
1. Georg Gercken, Kaufmann in Salzwedel 1610 - 1635
2. Valentin Gercken, Kämmerer in Salzwedel 1635 - 1680
3. Sebastian v. Gercken, Kaiserlicher Rat in Wien 1680 - 1719
4. Georg Gercken (II), Kaufmann in Salzwedel 1719 - 1726
5. Georg Friedrich Gercken, Bürgermeister in Magdeburg 1726 - 1738
6. Valentin Joachim Gercken, Ratmann in Magdeburg 1738 - 1746
7. Sebastian Nicolaus Gercken, Kaufmann in Salzwedel 1746 - 1754
8. Philipp Wilhelm Gercken, Justizrat in Salzwedel, 1754 - 1791 zuletzt in Worms
9. kein Patronat 1791 - 1799
10. Johann Christian Wilhelm Schulze, Justizdirektor 1799 - 1819 in Osterburg, zuletzt Salzwedel
11. Dr. med. Valentin Gabriel Köhler, Arzt in Salzwedel 1819 - 1821
12. Carl Ludwig Carssow, Gerichtsdirektor in Salzwedel 1821 - 1850
13. Otto Paridam Solbrig, Prediger in Salzwedel 1850 - 1892
14. Fritz Busse, Fabrikbesitzer in Salzwedel 1892 - 1940 sein Bevollmächtigter: Dr. Friedrich Wilhelm Meyer 1934 - 1954
15. Walter Sckerl, in Weimar bei Kassel wegen Teilung 1940 - 1950 Deutschlands kein Familientag möglich, demnach keine Ermittlung des Familienältesten
16. Gustav Schramm, als Ältester in Salzwedel 1953 - 1953 seine Bevollmächtigten: Erwin Horst, 1953 - 1955 Christoph Meyer, 1955 - 1962 Gerhard Schröder 1962 - 1963
17. kein Patronat 1963 - 1986
18. Paul Gerhardt, Fremdsprachenübersetzer in Gardelegen, 1986 - 1992 als selbsternannter und vom Rat des Bezirkes Magdeburg bestätigter Notpatron
19. Dr. med. dent. Ernst Wehmann, 1992 - 1993 San.-Rat in Salzwedel sein Bevollmächtiger: Paul Gerhardt, jetzt in Hitzacker 1992 - 1994
20. Paul Gerhardt, Hitzacker 1994 -
Patrone und Testamentarien
Die Testamentarien:
1. Oberzolleinnehmer du Cros 1819 - 1850
2. Freiherr Carl Philipp v. Nordeck 1819 - 1850
3. Professor Danneil 1821 - 1868
4. Kanzleirat Gersbach 1850 - 1898
5. Prediger Rudolf Jahn 1868 - 1912
6. Lehrer Karl Weißenborn 1898 - 1904
7. Gymnasiallehrer Friedrich Behrendt 1904 - 1918
8. Rentier Carl Schröder 1912 - 1923
9. Stadtrat Conrad Meyer 1919 - 1923
10. Fabrikant Dr. Fritz Busse 1923 - 1934
11. Kaufmann Dr. Friedrich Wilhelm Meyer 1923 - 1934
12. Kaufmann Wilhelm Seehausen 1934 - 1955
13. Kreisrechnungsrevisor Ludwig Segert 1934 - 1963
14. Christoph Meyer 1955 - 1959
15. kein Patronat 1962 - 1986
16. Erika Kibelksties 1986 - 1994
17. Ingeborg Bremer 1986 - 1992
18. Pharmazierat Elisabeth Plaß 1992 - 1994
19. Reinhard Schröder 1994 -
20. Christiane Peters 1994 -
Statuten in der Neufassung von 1995
Statut der Nicolaus Gerckenschen Familienstiftung zu Salzwedel
- beschlossen am 20.Mai 1995 -
§ 1
1. Die Nicolaus Gerckensche Familienstiftung beruht auf dem Stiftungsgeschäft des am 16. August 1610 in Magdeburg verstorbenen Domsynikus Nicolaus Gercken. Es ist niedergelegt in seinem Testament vom 27. November 1607.
2. Die Stiftung dient im Sinne des Testaments dazu, leibliche Abkömmlinge Nicolaus Gerckens des Älteren (1501 - 1579), Großvater des Stifters (im folgenden Familianten genannt), durch finanzielle Zuwendungen nach Maßgabe von § 12 dieses Statuts zu unterstützen.
3. Der Wille des Stifters ist bei der Auslegung des Statuts zu beachten.
4. Der Sitz der Stiftung ist Salzwedel.
5. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.
6. Soweit nachfolgend personenbezogene Begriffe in männlicher Form verwendet werden, gelten sie gleichzeitig in der entsprechenden weiblichen Form.
§ 2
1. Zuwendungs- und mitwirkungsberechtigt sind alle Familianten im Sinne von § 1, Ziffer 2.
2. Leistungen nach § 12 des Statuts werden vom Patronat nach pflichtgemäßem Ermessen und nach dem Grundsatz der Gleichbehandlung vergeben, wenn das Patronat durch schriftlichen Antrag von einem förderungswürdigen Sachverhalt Kenntnis genommen hat und die sonstigen Voraussetzungen nach diesem Statut erfüllt sind.
§ 3
Das Stiftungsvermögen (Stand: Oktober 1994) besteht aus: Grundvermögen (Ländereien) mit einem Einheitswert von 99.500,- DM Barvermögen und Wertpapiere ca. 28.000,- DM Forderungen aus Entschädigungs- und Rückgabeansprüchen (bisher nicht anerkannt) ca. 6.000.000,- DM
§ 4
1. Die vom Patronat fortgeführten genealogischen Tabellen der Stiftung von 1854 werden als richtig anerkannt. Das Patronat ist zur Fortschreibung der Tabellen und zu ihrer sicheren Verwahrung verpflichtet.
Statuten in der Neufassung von 1995
2. Ein Familiant im Sinne von § 1 Ziff. 2, der an der Stiftung teilnehmen will, ist vom Patronat in die genealogischen Tabellen einzutragen, nachdem er seine Abstammung vom Großvater des Stifters durch Vorlage von Urkunden nachgewiesen hat.
3. Auch Ehegatten von Familianten sind nach Vorlage der entsprechenden Urkunde in die Tabellen einzutragen.
4. Durch schriftliche Erklärung gegenüber dem Patronat kann ein Familiant auf weitere Teilnahme verzichten. Der Verzicht wirkt nur für ihn selbst und kann nicht widerrufen werden.
5
Organe der Stiftung sind:
1. der Familientag,
2. das Patronat als Vorstand,
3. die Rechnungsprüfer. § 6
1. Dem Patronat obliegt die Verwaltung der Stiftung; es verwaltet ihr Vermögen und entscheidet über Zuwendungen gemäß § 12. Es besteht aus dem Patron als Vorsitzendem und zwei Beisitzern.
2. Der Patron führt die laufenden Geschäfte und vertritt die Stiftung gerichtlich und außergerichtlich; er hat die Stellung eines gesetzlichen Vertreters. Ist er verhindert, so handelt in seiner Vertretung der erste Beisitzer. Ist auch dieser verhindert, dann vertritt ihn der zweite Beisitzer.
3. Das Patronat entscheidet durch Mehrheitsbeschluß, jedoch nicht gegen die Stimme des Patrons. Das gilt insbesondere hinsichtlich der Vermögensverwaltung, soweit sie über die laufenden Geschäfte hinausgeht, und hinsichtlich der Bewilligung von Zuwendungen gemäß § 12. - Beschlüsse können auch im Umlaufverfahren oder im Eilfall fermündlich gefaßt werden. Ist dies nicht möglich, so kann der Patron in unaufschiebbaren Angelegenheiten allein entscheiden. Er hat jedoch die Beisitzer unverzüglich über die getroffenen Maßnahmen zu unterrichten. Mündliche Beschlüsse sind in knapper Vermerkform zu den Akten zu nehmen.
4. Hält ein Patronatsmitglied einen Beschluß des Patronats für rechtswidrig oder den Bestand des Stiftungsvermögens gefährdend, hat es ihn zu beanstanden und durch einen außerordentlichen Familientag, den das Patronat einzuberufen hat, einen Beschluß der Familie herbeizuführen. Bis dahin hat die Beanstandung aufschiebende Wirkung.
5. Das Patronat hat das Stiftungsvermögen zu erhalten, ggf. zu vermehren, gegen Verfall zu sichern und ordnungsgemäß so zu verwalten, daß unter Abwägung von Risiken ein möglichst hoher Ertrag erwirtschaftet wird. Muß Land verkauft werden, ist der Erlös möglichst wieder in Land anzulegen. Die Familien- und Verwaltungsunterlagen sind sicher aufzubewahren.
6. Das Patronat gibt sich eine Geschäftsordnung, welche auch eine von Ziff. 2 abweichende Verteilung der laufenden Geschäfte auf seine Mitglieder vorsehen kann.
7. Das Patronat berichtet dem Familientag über seine Arbeit. Der Familientag kann die Geschäftsordnung beanstanden.
8. Die Kosten der Verwaltung trägt die Stiftung.
Statuten in der Neufassung von 1995
1. Das Patronat wird vom Familientag auf die Dauer von sechs Jahren gewählt, getrennt nach Patron, erstem und zweiten Beisitzer. Außerdem sind zwei Ersatz-Beisitzer unter Festlegung des Ranges ihres Eintritts in das Patronat zu wählen. Wählbar sind Familianten sowie deren Ehegatten, für das Amt des Patrons nur ein Familiant.
2. Eine vorzeitige Abwahl des Patronats oder einzelner Mitglieder ist nur unter gleichzeitiger Nachfolgeregelung möglich.
3. Das Patronat bleibt bis zu seiner Neuwahl im Amt.
4. Patronatsmitglieder müssen über einen einwandfreien Leumund verfügen; Bewerber um ein Amt haben das im Zweifelsfall durch geeignete Zeugnisse zu belegen.
8
1. Der Familientag wählt auf die Dauer von sechs Jahren zwei Rechnungsprüfer sowie einen ersten und einen zweiten Ersatzprüfer aus dem Kreise der Familianten und ihrer Ehegatten. Die Rechnungsprüfer sollen jährlich nach Ablauf des Geschäftsjahres die Verwaltung des Stiftungsvermögens nach Einnahmen, Ausgaben und Bestand prüfen und abnehmen.
2. Die erforderlichen Unterlagen sind den Rechnungsprüfern vom Patronat vollständig zur Verfügung zu stellen. Auf Verlangen eines Rechnungsprüfers haben die Mitglieder des Patronats Auskünfte und Erläuterungen zu geben.
3. Die Rechnungsprüfer erstellen ein Prüfprotokoll. Sie berichten der Familie anläßlich des Familientages. Nicht auszuräumende Beanstandungen haben sie unverzüglich der Aufsichtsbehörde mitzuteilen.
§ 9
1. Die Familie kommt alle drei Jahre in Salzwedel zu einem ordentlichen Familientag zusammen, dessen Verhandlungen der Patron leitet.
2. Ein außerordentlicher Familientag ist einzuberufen, wenn dreißig stimmberechtige Familianten es beantragen oder wenn das Patronat es für dringend notwendig erachtet. Sowohl im Antrag als auch in der Einladung muß der Grund angegeben werden.
3. Stimmberechtigt sind alle Familianten, soweit sie das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben. Sie können sich mittels schriftlicher Vollmacht vertreten lassen, jedoch darf ein Teilnehmer nicht mehr als drei Stimmrechte ausüben.
4. Der Familientag ist beschlußfähig, wenn mindestens fünfzehn Familianten anwesend oder vertreten sind. Auf Antrag eines Viertels der anwesenden oder vertretenen Familianten ist geheim abzustimmen.
5. Die Änderung des Statuts, die nur unter schriftlicher Formulierung der vorgeschlagenen Änderung des bisherigen Wortlauts möglich ist, bedarf einer Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen. Sie ist nur zulässig, wenn der Änderungsentwurf den stimmberechtigten Familianten mit der Einladung zur Kenntnis gegeben worden ist. Der vom Stifter verfügte Stiftungszweck darf in seinem Wesenskern nicht verändert werden.
6. Das Patronat lädt die stimmberechtigten Familianten zum Familientag unter Mitteilung der Tagesordnung mit Monatsfrist ein bei gleichzeitiger öffentlicher Bekanntmachung im Amtsblatt und
Statuten in der Neufassung von 1995
in der örtlichen Tagespresse. Von der Einhaltung der Einladungsfrist kann in Eilfällen abgesehen werden, jedoch nicht zwecks Änderung des Statuts.
7. Ist ein Familientag trotz ordnungsgemäßer Einladung nicht beschlußfähig, so ist ein erneut mit gleicher Tagesordnung anberaumter Familientag, bei dem eine Ladungsfrist von 10 Tagen genügt, ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen stimmberechtigten Familianten beschlußfähig.
8. Anträge zur Beschlußfassung können von jedem Familianten gestellt werden. Sie sollen dem Patronat zwei Wochen vor dem Familientag vorliegen, andernfalls sie nicht in die Tagesordnung aufgenommen werden müssen.
9. Das Patronat hat über den Familientag eine Niederschrift zu fertigen, welche den wesentlichen Inhalt der Verhandlungen und die Beschlüsse festhält. Über die gefaßten Beschlüsse sind die geladenen Familianten schriftlich zu unterrichten.
§ 10
Der Familientag beschließt über:
a) Wahl, ggf. Abwahl, und Entlastung des Patronats und der Rechnungsprüfer nach §§ 7, 8;
b) Höhe der Aufwandsentschädigungen nach § 11;
c) Beanstandungen der Geschäftsordnung des Patronats nach § 6 (6); d) Satzungsänderungen;
e) Streitigkeiten innerhalb des Patronats nach § 6 (4);
f) regelungsbedürftige Angelegenheiten, die nicht in die Zuständigkeit des Patronats oder der Rechnungsprüfer fallen.
§ 11
Der Familientag beschließt über die Höhe einer Aufwandsentschädigung für die Patronatsmitglieder und die Rechnungsprüfer in abgestufter Form, entsprechend der jeweiligen Belastungen und dem ehrenamtlichen Charakter der Stiftungsämter. Die Zahlungen dürfen die Erfüllung des Stiftungszwecks nicht gefährden.
§ 12
Die Erträge des Stiftungsvermögens werden in jedem Geschäftsjahr wie folgt verwendet:
1. Eine Hälfte wird bis auf weiteres dem Stiftungsvermögen zugeführt mit Rücksicht auf die zwischen 1945 und 1990 eingetretenen Verluste, die andere Hälfte wird unter den berechtigten Familianten nach Abs. 2 verteilt. Der Familientag beschließt zu gegebener Zeit erneut über die Verwendung der Erträge.
2. In ergänzender Auslegung des Stiftertestaments und unter Berücksichtigung der seit 1607 veränderten sozialen, rechtlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse werden die zu verteilenden Beträge auf Antrag wie folgt ausgeschüttet: 70 % als Beihilfen an Studierende, die an einer Hoch- oder Fachhochschule eingeschrieben sind, jedoch jeweils höchstens dreimal, verteilt auf drei Jahre, sowie an Schüler im letzten Schuljahr vor dem voraussichtlichen Erreichen der Hoch- oder Fachhochschulreife einmalig. Promovierende erhalten eine einmalige Sonderzuwendung. 20 % für einmalige Hochzeitsgaben anläßlich einer Eheschließung; 10 % als Hilfen für Bedürftige in Unglücks- und Notfällen.
Statuten in der Neufassung von 1995
3. Wenn in den jeweiligen Gruppen des Absatzes 2 die zur Verfügung stehenden Mittel im laufenden Geschäftsjahr nicht ausgeschöpft werden, können sie in den anderen Gruppen verwendet werden. Unverbrauchte Mittel eines Geschäftsjahres stehen im nächsten Jahr zusätzlich zur Verfügung.
§ 13
Das Patronat wirkt bei den zuständigen Stellen und, soweit möglich, durch eigene Maßnahmen auf den Erhalt des Grabmals von Nicolaus Gercken dem Älteren, Großvater des Stifters, das sich an der Außenwand der Kirche St. Katharinen in Salzwedel befindet, hin. § 14
1. Das den Ehegatten der Familianten zugestandene Recht der Wählbarkeit in die Stiftungsämter gemäß §§ 7, 8 endet mit der Rechtskraft eines die Ehe auflösenden Urtleils.
2. Hat der Ehegatte eines Familianten ein Stiftungsamt inne, so scheidet er mit der Rechtskraft eines seine Ehe auflösenden Urteils aus seinem Amt aus, das dann auf seinen Stellvertreter übergeht.
§ 15
1. Eine Auflösung der Stiftung hat der Testator nicht vorgesehen.
2. Sollte jedoch die Erfüllung des Stiftungszwecks (§1 Abs. 2) unmöglich werden, so soll das Stiftungsvermögen durch Beschluß des Familientages einem dem Stiftungszweck nahekommenden gemeinnützigen Zweck zugeführt werden.
3. Droht der Stiftung Gefahr, so ist jeder Familiant aufgerufen, einen drohenden Untergang durch geeignete Maßnahmen abzuwenden.
§ 16
1. Dieses Statut bedarf zum Wirksamwerden der Genehmigung durch die Stiftungsaufsicht. Stiftungsbehörde ist das Regierungspräsidium Magdeburg.
2. Patronat und Rechnungsprüfer sind durch den ersten ordentlichen Familientag nach Genehmigung des Statuts neu zu wählen. Bis dahin bleiben die im Zeitpunkt der Genehmigung Amtierenden im Amt.
3. Mit der aufsichtsbehördlichen Genehmigung dieses Statuts tritt das Stiftungsstatut vom 25. März 1865 nebst späteren Änderungen und Ergänzungen außer Kraft.
Einstimmig so beschlossen vom Familientag der Nicolaus Gerckenschen Familienstiftung zu Salzwedel am 20. Mai 1995 in Salzwedel anläßlich des 18. Familientages und vom RegierungsPräsidium Magdeburg am 22. März 1996 genehmigt.
Das Patronat der Nicolaus Gerckenschen Familienstiftung zu Salzwedel:
Paul Gerhardt Reinhard Schröder Christiane Peters Vorsitzender 1.Beisitzer 2. Beisitzer
Familiennamen registrierter Familianten
Familiennamen registrierter Familianten
Die nachfolgend aufgeführten Familiennamen registrierter Familianten entstammen den Namenslisten der Stiftungsregistratur. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Irrtümer in der Schreibweise sind möglich. Aus der Namensliste allein können keine Rechtsansprüche auf Zugehörigkeit zur Stiftung oder sonstige Rechte abgeleitet werden.
Abbes
Achenbach
Adams
Adens
Aderholz
Adler
Ahlemann
Ahlfeldt
Ahrendt
Albers
Albrecht
Aleff
Alten
Alvermann
Ambrószy
Andersen
Annisius
Apfelstedt
Arend
Arntz
Aßmann
Aster
Axmann
Bachmann
Bade
Baere
Bahlcke
Bahlke
Balemann
Ballak
Bandisch
Barg
Bärn
Bartelheim
Bartels
Barth
Bartsch
Baumann
Basemann
Baudoum
Bauer
Baumeister
Becher
Becker
Beckh
Beelitz
Beerbohm
Beese
Behm
Benecke
Benguerrel (dit Perrond)
Bennigsen-Foerder, v.
Berendt
Bernau
Berndes
Berndt
Bernet
Berrada-Gouzi
Bertram
Bettin
Beyer
Bidlingmaier
Biel
Billig
Binde
Bindemann
Bitter
Blachetta
Bleibtreu
Blell
Blüher
Bluhm
Bluhme
Blume
Blumner
Bock
Bödekerl
Boeckh
Boergen
Boës
Bogisch
Bohne
Boldt
Bölkow
Bolze
Borchardt
Bornemann
Bornhövd
Bösche
Böse
Bösel
Böttger
Bötticher
Borchert
Familiennamen registrierter Familianten
Boy
Bracht
Braeuer
Brauer
Braune
Breech
Breithaupt
Bremer
Bremke
Brennekam
Bretzing
Breun
Brinkmann
Brochmann
Broddack
Bruch
Bruchmann
Brüchner
Brüder
Bruhn
Brunn
Brunotte
Brunow
Bruns
Brust
Bucher
Buchfitz
Buchheim
Buchholz
Buchmann
Buffleb
Buhr
Bühling
Bülow
Bünger
Bünte
Bunge
Burchardt
Burmester (Burmeister)
Busch
Busche-Lohe, v. d.
Buschmann
Busse
Büttner
Calaminus
Carius
Carssow
Carstens
Cauer
Chappe
Christern
Chwatal
Claas
Classen
Colley
Colmant
Conert
Copien
Cords
Couard
Crailsheim, v.
Cranz
Crusius
da Rocha-Schmidt
Dabeck
Dabel
Dalvigh, v.
Danielcik
Danker
Dankert
Dannehl
Danneil
Dannemann
Darmer-Trienes
Daubenspeck
Debschitz
Dee
Demmler
Denecke
Densow
Deter
Dettmers
Devrient
Dicken
Diehm
Dierke
Dierks
Dietrich
Dietrichs
Dietz
Dill
Dilschmann
Dinck
Dinter
Dlugos
Familiennamen registrierter Familianten
Dobratz
Dohmann
Döhn
Döhring
Domasius
Dorbeck
Drage, v. Drewes
Drews
Droop
Drünert
Dühring
Dürre
Dutreux
Eberhard
Ebert
Eckert
Edler
Eggert
Eimbecke
Eiselt
Eitschberger
Ellerhausen
Elm
Emme
Emmrich
Engel
Engelbart
Engelhardt
Engelmann
Erbse
Erfurt
Ernst
Eschstruth
Ewald
Fahrenholtz
Falk
Fehlert
Fehse
Felgenträger
Felgentreff
Fels
Fennel
Feschel
Fessel
Fettback
Feuerhelm
Feuerstack
Feuerstacke
Fiedler
Fieth
Findeisen
Finger Fischer
Fitzler
Flatow, v. Flessau
Flindt
Fluder
Focke
Foertsch
Fohrholz
Fonfara
Franke
Fratzscher
Freeden, v. Freidank
Freiwald
Frese
Fresenius
Freundt
Freydanck
Friedrich
Friedrichsen
Friesland
Fritze
Fröhling
Funck
Gaar
Gabe
Gäde
Gaedecke
Gail
Galle
Gantzer
Garz
Gauhel
Gawellek
Gebhardt
Gehrke
Geick
Geiger
Geisler, v Gelau
Genschow
Gensichen
Gerhardt
Gericke
Gerke
Gerold-Benguerrel
Gersbach
Geyer
Geyger
Gies
Giesecke
Gießel
Gigling
Glaser
Glasow
Glöckner
Gloël
Glüer
Goebel
Goede
Goedicke
Goerke
Goernemann
Goerschen, v.
Gohde
Goldmann
Golebski
Gorgas
Görig
Gotthardt
Götze
Grabau
Grabow
Graf
Greth
Griese
Grone, v. Grosche
Grosse
Große
Großmann
Grunow
Grunzke
Guhl
Günther
Gursch
Gutjahr
Haack
Haacke
Haage
Haase
Hach
Hacksen
Haendler
Haenell
Haenicke
Haeseler
Hagelstange
Hagemann
Hagenström
Hahlbohm
Hahn
Haine
Hammerstein, v. Handrock
Hansen
Harbrucker
Hartmann
Hartung
Hartwig
Hasse
Hausen
Hauser
Hausmann
Hautow
Hedde
Heddesheimer
Heede
Heeder
Heepe
Heimbach
Heinemann
Heinrich
Heintze
Heinzelmann
Heise
Heldreich, v.
Helfer
Heller
Hellhoff
Helwig
Henckel
Henning
Henze
Herbst
Herte
Hertting
Herwig
Hesse
Hesselbarth
Heße
Heßling
Heusch, v. Hey
Heyer
Hiepler
Hiersche
Hild
Hildebrandt
Hildmann
Hilgenfeld
Hille
Hillmann
Hindenburg
Hingst
Hinrichs
Hinze
Hirschberg
Hitzer
Hochhuth
Hoffmann
Hofmann
Högberg
Holler
Hollerbach
Holleuffer, v. Holtz
Holzwarth
Honecker
Höper
Hoppe
Höppner
Höricke
Horke
Horn
Horst
Horst, to der Horstig
Hubbe
Hübener
Hubert
Humburg
Hüttig
Huulbeck
Hynitzsch
Ideler
Familiennamen registrierter Familianten
Itzerott
Iwan
Jacob
Jacobi
Jacobs
Jager
Jahn
Jalip
Janicke
Jeßberger
Jirjahlk
Joachim
Jörgensen
Jörger
Junginger
Jüngken
Justus
Kaehrn
Kahl
Kahle
Kähler
Kälberer
Kalkhoff
Karth
Kasel
Katenkamp
Kaul
Kaulisch
Kaulitz
Kayhatz
Kehlbeck
Kemper
Kernbach
Kersten
Kettler
Kettner
Kibelksties
Kiesling
Kindervater
Kirchhoff
Kirschstein
Kittel
Klaas
Kläden
Klank
Kleinau
Klemstein
Klingenstein
Klinkel
Kluth
Knappe
Knatz
Kneel
Knoche
Knöller
Kober
Koblitz
Koch
Kockert
Kogel
Kogge
Köhle
Köhler
König
Kophal
Korte
Kossebau
Köster
Kothe
Kottwitz
Kraack
Krajewski
Kränsel
Kranz
Kratzsch
Krause
Krauß
Kraya
Kricheldorf
Krogmann
Kromphardt
Kron
Krost
Krubbe
Krug
Krüger
Krüger-Stackfleth
Krull
Krusemark
Kubbe
Kühn
Kuhne
Kuhnke
Kühns
Kümmel
Kunau
Kunhardt
Kunkler
Kunze
Kupfer
Kurtzius
Küster
Lachmann
Lagatz
Landgraf
Lang Lange
Laternicht
Lau
Lauer
Laves
Lehmann
Lehniger
Leichte
Leifels
Leisner
Leist
Lellau
Lemme
Lenz
Leo
Lerch
Lewin
Lietzmann
Lilge
Lincke
Lindemann
Lindenberg
Lindner
Lingner
Lippe, v.d.
Lippold
Lisker
Litzmann
Loël
Löffler
Lohmann
Löhr
Lombard
Lömpke
Lorisch
Losch
Loß
Lottig
Familiennamen registrierter Familianten
Lucanus
Lücke
Lüder
Lüders
Lüdtke
Ludwiger, v.
Lühe, v.d. Luther
Lüthje
Lüttig
Lutz
Lützow, v. Luz
Maaske
Mager
Mahlow
Mahnke
Mahnkopf
Mälzer
Mampe
Mannhardt
Marées, de Markau
Markmann
Marussi
Marwitz
Maschmann
Matthei
Matzerath
Maumann
Mauskopf
May
Meffert
Meier
Meimann
Mein
Meincke od. Meinecke
Meinicke
Mejebroff
Melchior
Mertens
Metzener
Metzler
Metzmacher
Meyer
Meyer-Dierßen
Meyer-Laack
100
Meyers
Michel
Michelski
Middeldorf
Mirow
Mitchell
Modrow
Möring
Möller
Mollrath
Mordhorst
Mosel
Möser
Mösing
Much
Muhl
Mühlen
Müller
Müller-Dech
Mülzer
Mummelthey
Münchhausen, v. Nachtigall
Nagel
Nannig
Naso, v. Naumann
Neilmann
Neiße
Nettelmann
Neuhaus
Neumann
Neuthor
Nicolai
Niebuhr
Niedt
Niemeier
Nienhüser
Niepagen
Nittschalk
Nitze
Nolden
Nordahl
Nordeck, v. Nörnberg
Nöthling
Ockel
Oelze
Oesten
Ohlhoff
Ohm
Oloff
Opitz
Oppermann
Orbeck
Otto
Overbeck
Pabst
Pahl
Palm
Pappenheim, v.
Pardölk
Parisius
Paschen
Pauls
Peltzer
Peper
Perrond dit
Benguerrel
Peters
Peulecke
Pfautsch
Pfister
Piel
Pieper
Piethe
Piwowarski
Plaß
Plath
Platz
Plehn
Pohlmann
Poppe
Pöpper
Poser, v.
Praedikow
Prégardien
Preitz
Presting
Prignitz
Pritsch
Priwe
Puich
Punzel
Püschel
Puttkammer, v.
Rabe
Rabold
Rade
Radke
Rappmund
Raschke
Rathmann
Rathsfeld
Rätzer
Rätzmann
Raupp
Rausch
Rautenberg
Rechenberg
Redes
Rehdiger, v. Rehbock
Rehfeldt
Reiche
Reichelt
Reihlen
Reimmann
Reineccius
Reinecke
Reinhardt
Reinherr
Reinicke
Reishaus
Rempel
Rettich
Retzlaff
Rexhausen
Ribbeck
Richard
Richter
Riebe
Riechemeier
Riege
Rieke
Riemann
Rimpler
Ringel
Rippert
Ritter
Rode
Roderich
Rogge
Röhl
Röhr
Rolffs
Roloff
Röntsch
Röseler
Rosenow
Rosenthal
Rossau
Roth
Rothenbach
Rövenstrunck
Rückmann
Rühl
Runge
Runtzler
Rupschler
Saalfeld
Sachs
Sachschal
Sahmkow
Sandhagen
Sanitz
Sanne
Sattler
Sauerhering
Schache
Schacht
Schade
Schäfer
Schaper
Scharlach
Scharlau
Schengberg
Schenk
Schernikau
Schickhardt
Schier
Schilling
Schinkel
Schlau
Schleiff
Schlick
Schlottke
Schloz
Schmidt
Schmiedinghöfer
Schmitt
Schmücker
Schnakenburg
Schnapauff
Schnee
Schneemann
Schneider
Schneidereit
Schnelle
Schnez
Schnittert
Schoedon
Scholz
Schön
Schön
Schrader
Schramm
Schrimpff
Schröder
Schroeder
Schubbe
Schubert
Schuhmacher
Schüler
Schulte-Steinberg
Schultz
Schulz
Schulze
Schuré
Schütte
Schütze
Schwartz, v.
Schwartzkopf
Schwarzfeld
Schweitzer
Schwendt
Schwenkenberg
Sckerl
Seeger
Seehausen
Seelig
Segert
Seidler
Seifart
Seifert
Seiffert
Selck
Selle
Sellschopp
Selzer
Familiennamen registrierter Familianten
Senkowsky
Sensel
Seydel
Seyrich
Siebert
Siedmogrotzki-Fuß
Siegel
Simon
Simonis
Sixtus
Sloots
Sohlen
Solbrig
Sommerfeld
Sommermeyer
Sönnichsen
Spaleck
Spangenberg
Spehr
Spennemann
Spilcker
Spiller
Spotter
Staats
Stäber
Staegemann
Stahn
Stampehl
Stapel
Stappenbeck
Starke
Staudacher
Steffens
Stegner
Stehr
Steigerthal
Steinert
Steinhauer
Stephan
Sternberg
Stockmann
Stoll
Stolzenburg
Strand
Stratenberg
Strauch
Strauß
Strecker
Stresow
Streuber
Struwe
Strwinski
Stutzer
Taege
Teeck
Telle
Tenspolde, v.
Theil
Thelemann
Theurich
Theusner
Thiemann
Thiele
Thorwirth
Thumann
Thürsam
Tiek
Tietgen
Tindler
Titgemeyer
Tobisch
Tonert
Tost
Treu
Trienes
Trinks
Troschel
Türcke
Turk
Uebel
Uhley
Uhlmann
Ule
Ulrich
Unger
Uth
Vanoncini
Verleger
Viehmeyer
Vigner
Vogel
Vogt
Vohs
Voigt
Volgenau
Volger
Familiennamen registrierter Familianten
Vollbehr
Vollmer
Vossberg
Wachtel
Wagenknecht
Wagner
Waitschat
Waitz
Walck o. Walch
Walter
Wande
Wapler
Warneke
Wasmannsdorf
Wassermann
Weber
Wedde
Wedding
Wedekind
Wedel, v.
Wedelstädt, v.
Wedemeyer
Wegener
Wegnershauß
Wehlack
Wehling
Wehmann
Wehmeyer
Wehrmann
Weickede, v.
Weicker
Weidemann
Weimann
Weinknecht
Weirich
Weise
Weiß
Weißenborn
Wendel
Wender
Wendland
Wendt
Wenzel
Werchohlad
Werder, v. Wesemik
Wesner
Weßberge
Westphal
Wichmann
Wickert
Wieblitz
Wiedfeld
Wiegleb
Wilckens
Wildberg
Wilke
Wilken
Willner
Willnow
Wilms
Windheim, v. Windmölle
Winkel
Winkelmann
Winkler
Winter
Wintmölle
Wintzingerode, v. Winzler
Wischer
Wiskoth
Wißmann
Witte
Wittmann
Witzendorf, v. Witzke
Wodick
Woeste
Wolkwitz
Wolschansky
Wolterstorff
Woyand
Wegnershauß
Wulff
Wulffen, v. Wulfing
Wunderlich
Wüst
Wysbar
Zeckwer
Zeidler
Zeiske
Ziehl
Ziemendorf
Zierold-Pritsch
Zimmermann
Zitelmann
Zorn
XVII. Familientag
Der XVII. Familientag wurde am 29.05.1994 in Salzwedel abgehalten. Es waren 33 Personen, Familianten und Ehepartner erschienen
Zunächst wurde darüber abgestimmt, daß für diesen Familientag, bei dem unklar war, ob die Ehegatten Stimmrecht haben oder nicht, allen das Stimmrecht zugebilligt wurde. Nach zweitem Anlauf gab es hierfür eindeutige Zustimmung.
Es wurden zwei Entwürfe für ein neues Statut vorgelegt. 36 Stimmberechtigte wollten nur leibliche Nachkommen als stimmberechtigte Familianten haben, 18 waren dagegen. Nach Hinweis auf das noch gültige alte Statut, wäre eine Dreiviertelmehrheit nötig gewesen.
Damit konnte das neue Statut in keiner der beiden Fassungen angenommen werden, daher wurde die Angelegenheit an die Statutenänderungskommission zurückverwiesen, die beauftragt wurde, sich noch einmal mit dem Entwurf zu befassen.
Der Stiftungsvorstand wurde, wie folgt, per Akklamation gewählt, da es untunlich und unmöglich wäre, den sogenannten „Senior“ der Stiftung zu ermitteln und um die Übernahme des Amtes des Patrons zu bitten.
Als Vorstand wurden daher (und in Anlehnung an das neue Statut) die folgenden Familianten gewählt:
Paul Gerhardt, Hitzacker, als Patron oder Vorstandsvorsitzender Reinhard Schröder, Salzwedel, als 1.Testamentarius oder Beisitzer Christiane Peters, Salzwedel, als 2. Testamentaria oder Beisitzerin
Als Stellvertreterinnen für die neuen Beisitzer wurden gewählt: Elisabeth Plaß und Erika Kibelksties
In die Rechnungsabnahmekommission wurden gewählt:
Dr. Roland Jacob, Aschaffenburg
Dorothee Feuerstack, Hamburg
Bernd Gehrke, Wittenberge
Als Stellvertreter in dieser Kommission wurden gewählt: Klaus Gabe, München und Hans Kehlbeck, Bremen
Der alte Vorstand und die Rechnungsabnahmekommission wurden für die zurückliegende Zeit entlastet. Es wurde die Empfehlung gegeben, daß sich alle Stipendienempfänger auf einem der nächsten (auf die Zahlungen folgenden) Familientage vorstellen möchten.
Das Patronat
Paul Gerhardt Reinhard Schröder Christiane Peters
XVIII. Familientag
Der XVIII. Familientag wurde am 20. Mai 1995 in Salzwedel abgehalten. Es waren 30 Personen anwesend, davon 24 Stimmberechtigte; 31 Familianten ließen sich durch Vollmacht vertreten.
In einer ersten Lesung wird das neue Statut Absatz für Absatz verlesen und zur Diskussion gestellt. Dabei beschließt der Familientag mit Mehrheit folgende Änderungen im Entwurf:
In § 9 Ziff. 6 ist in den ersten Satz am Ende einzufügen: „...in der örtlichen Tagespresse“.
§ 12 Ziff. Abs. 2 erhält folgende Fassung: „Promovierende erhalten eine einmalige Sonderzuwendung.“
Nach Zustimmung zu jedem Paragraphen durch Handzeichen, bei dem ein Rückgriff auf Vollmachtstimmen wegen Einmütigkeit entfällt, wird auf eine zweite Lesung verzichtet. Der Gesamtentwurf des neuen Statuts mit den beschlossenen Änderungen wird durch Handaufhebung ohne Gegenstimmen und Enthaltungen angenommen.
Es wurde ein Probedruck für den Dritten Nachtrag zur Geschichte der Stiftung des Domsyndicus Nicolaus Gercken vorgestellt. Voraussichtliche Gesamtkosten, einschl. Porto u. Versand, ca. 40,- DM. Das Management wird von der gewählten Geschichtskommission: Dr. Bluhm, Dr. Jacob, H.-J. Krost, Hans Kehlbeck, übernommen; letzterer für den Druck.
Der Auftrag an einen Uelzener Rechtsanwalt wegen unserer Rückgabeansprüche und die Klage beim Verwaltungsgericht Magdeburg werden zurückgezogen.
Das Patronat soll sich baldestmöglich die im Statut vorgesehene Geschäftsordnung geben.
Es wird die Übertragung des Stifter-Testamentes in heute verständliches Deutsch angeregt. Frau Dr. Gunta Haenicke will diese Aufgabe übernehmen.
Die Sicherheit der Archivunterlagen ist durch die Einlagerung als Dauerleihgabe in das Stadtarchiv Salzwedel gegeben.
Das Patronat der Nicolaus Gerckenschen Familienstiftung
Paul Gerhardt Reinhard Schröder Christiane Peters
Familientage
XIX. Familientag
Der XIX. Familientag wurde am 24. Mai 1998 in Salzwedel abgehalten. Es waren 42 Personen anwesend, davon 25 stimmberechtigte Familianten.
Nach der Begrüßung durch den Patron stellte Herr Dr. Bluhm, der gebeten worden war, die Leitung der Versammlung zu übernehmen, die Ordnungsmäßigkeit der Ladung und die Beschlußfähigkeit fest.
Der Patron berichtete über die Tätigkeit des Patronates und Ereignisse der vergangenen drei Jahre, es waren dies insbesondere: Genehmigung des Statuts und Änderungswünsche hierzu seitens der Stiftungsaufsichtsbehörde, Einlagerung von Stiftungsakten im Stadtarchiv Salzwedel, Druck des 2. Auflage des Dritten Nachtrags zur Geschichte der Stiftung des Domsyndicus Nicolaus Gercken, Kontaktaufnahme zu einem "Geschäftsführer ohne Auftrag", der (als Familiant), vorsorglich Rückgabeansprüche gestellt hatte, aber in Unkenntnis über die Existenz unserer Stiftung war, weiterhin eine Übersicht über die Entwicklung der Stiftung, Neueintragungen, Vermögen, Personalfragen.
Sodann gab Herr Dr. Jacob den Bericht der Rechnungsprüfer. Er empfahl, die seit Juni 1994 gezahlten Aufwandsentschädigungen des Patronates und der Rechnungsprüfer nachträglich zu genehmigen. Bei den Beschlüssen des XVII. Familientages war nicht klar formuliert worden, ob mit der Wahl des Patronates und der Rechnungsprüfer auch deren, bei der Nominierung, vorgeschlagene Aufwandsentschädigungen genehmigt worden waren. Er schlug außerdem vor, um über einen größeren Zeitraum gleichmäßig hohe Zuwendungen machen zu können, zum nächsten Familientag (falls es sich als notwendig erweist) einen Änderungsvorschlag für den betreffenden Paragraphen des Statuts auszuarbeiten.
Hiernach beschloß der Familientag die nachfolgenden Punkte einzeln, einstimmig, ohne Gegenstimmen und bei Stimmenthaltung der jeweils Betroffenen:
1. die seit Juni 1994 gezahlten Aufwandsentschädigungen für Patronat und Rechnungsprüfer wurden nachträglich genehmigt,
2. dem Patronat wurde Entlastung erteilt
3. den Rechnungsprüfern wurde Entlastung erteilt.
Nach ausführlicher Diskussion über die Änderung der Geschäftsordnung beschloß der Familientag bezüglich der Anlagemöglichkeiten des Geldvermögens der Stiftung einstimmig, daß maximal 30% hiervon in gemischten Fonds, jedoch nicht in einzelnen Aktien angelegt werden dürfen.
Die Stiftung wird eine Verwaltungskraft (Sekretär) auf 520,- DM-Basis einstellen, wodurch sich der Verwaltungsaufwand für das Patronat erheblich verringert, so daß die Aufwandsentschädigungen nun wieder jährlich für den Patron 1.200,- DM, für den 1. u. 2. Beisitzer je 300,- DM betragen und für die Rechnungsprüfer je 50,- DM pro Prüftag, wie auf dem vorletzten Familientag beschlossen.
Die Neuwahl des Patronats erfolgte einstimmig, bei Stimmenthaltung der Betroffenen: Patron oder Vorsitzender: Paul Gerhardt, Hitzacker
1. Beisitzer: Dr. Eiselt, Gorleben
2. Beisitzer: Christiane Peters, Salzwedel
Die Neuwahl der Rechnungsprüfer (nach dem neuen Statut nur noch zwei) erfolgte einstimmig, bei Stimmenthaltung der Betroffenen:
Dr. Roland Jacob, Aschaffenburg
Bernd Gehrke, Wittenberge als Ersatzprüfer: Dorothee Feuerstack, Hamburg Reinhard Schröder, Salzwedel
Herausgegeben vom Patronat der Nicolaus Gerckenschen Familienstiftung zu Salzwedel
Salzwedel 2012