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Junge Biosphäre

Vor der Verstetigung: Das letzte Projektjahr der Jungen Biosphäre beim LJR

Das letzte Projektjahr war von Veränderung, Anpassung und vor allem Zukunftsvisionen geprägt. Zu Beginn des Kalenderjahres wurden bei einem Strategieworkshop die Grundsteine für die Verstetigung des Projektes gelegt. An dem Workshop nahmen Jugendliche aus der Zielgruppe der Jungen Biosphäre sowie Vertreter*innen von anderen Jugendprojekten des Saarpfalz-Kreises teil, sodass gemeinsam eine Zukunftsstrategie für die Jugendpartizipation und die Rolle der Jungen Biosphäre erarbeitet werden konnte. Dabei wurde insbesondere auf die Meinung und Einschätzung der Zielgruppe Rücksicht genommen und Kooperations-Möglichkeiten mit Akteur*innen aus dem SaarpfalzKreis und der Biosphäre Bliesgau aufgezeigt und konkretisiert. Begleitet wurde der Workshop von Prozessmoderator*innen, die halfen, Ziele zu formulieren und festzuhalten. Die Ergebnisse des Strategieworkshops wurden verschriftlicht und dienten dazu, ein Verstetigungskonzept für die Junge Biosphäre zu erstellen und dabei vor allem die Aspekte von Jugendarbeit sowie die engere Verknüpfung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und „Demokratie Leben!“ zu berücksichtigen.

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Im Anschluss konnte durch Gespräche mit Entscheidern auf Kreisebene die Personalstelle für weitere vier Jahre erhalten werden und ist nun ab Januar 2020 beim Saarpfalz-Kreis angesiedelt. Im Zuge dieser anstehenden Änderung war und ist es für die Junge Biosphäre unerlässlich, mit dem Jugendforum der Partnerschaft für Demokratie (PfD) zusammenzuarbeiten. Die Überschneidung der Engagierten und die Zusammengehörigkeit der Themenschwerpunkte „BNE“ und „Demokratie“ sprechen für eine Verknüpfung der beiden Foren. Aufgrund dessen wurden die Projekte des Jugendforums im Saarpfalz-Kreis von der Jungen Biosphäre mitbegleitet, um die Zusammengehörigkeit bei den Engagierten zu zeigen. Außerdem haben sich die Mitarbeiter*innen des Adolf-Bender-Zentrums als Fach- und Koordinierungsstelle für die PfD Saarpfalz als Kolleg*innen und Begleiter*innen im Verstetigungsprozess hervorgetan.

Konkret wurde gemeinsam ein Argumentationstraining durchgeführt, bei dem die Junge Biosphäre die Betreuung der Teilnehmenden übernahm. Außerdem wurde das Projekt Junge Biosphäre bei der Demokratiekonferenz der PfD Saarpfalz vorgestellt und die Integration der BNE in die Ziele für die nächsten Jahre mit aufgenommen. Beim Lernfest im Deutsch-Französischen-Garten präsentierte sich die Junge Biosphäre als Teil der Lernwelt im Saarpfalz-Kreis, bei der die außerschulischen Bildungsorte repräsentiert wurden.

Neben der Verstetigung wurde das Jahr aber auch durch den Personalwechsel geprägt. Durch die schwangerschaftsbedingte Neuanstellung wurde das Netzwerk der Jungen Biosphäre und deren Reichweite durch einen neuen Mitarbeiter erneut erweitert. Es wurden viele neue Projekte entwickelt. So konnte im Juli eine Kräuterwanderung zusammen mit dem Verein Waldritter e.V. organisiert werden, welcher sich schwerpunktmäßig mit den historischen Kulturen und deren Darstellung in Rollenspielen beschäftigt, aber eben auch Wald- und Umweltpädagogik anbietet. Diesen Bereich wollen die Waldritter gerne weiter ausbauen und haben in der Jungen Biosphäre den richtigen Partner für Ihr Vorhaben gefunden.

Auch dieses Jahr konnte erneut die „Grüne Juleica“ von der Naturschutzjugend Saar (NaJu) durchgeführt werden. In dem Projekt wurden Multiplikator*innen aus Jugendverbänden und Organisationen zu BNE-versierten Jugendleiter*innen ausgebildet. Die neuen Jugendleiter*innen werden mit dem Erlernten die Jugendarbeit in der Biosphäre und darüber hinaus bereichern und wir sind bemüht, auch für das kommende Jahr die Finanzierung der „Grünen Juleica“ übernehmen zu können.

Die Pfadfinder der DPSG Niederwürzbach haben sich bei einem Projekt mit dem Thema Eulen beschäftigt. Mit Unterstützung durch unser Projekt konnten die Teilnehmenden das Leben des heimischen Raubvogels kennenlernen und dieses Wissen nun mit in ihre Arbeit integrieren. Durch die finanzielle Förderung konnten in Absprache mit dem Forst und Fachleuten entsprechende Nistmöglichkeiten geschaffen und installiert werden.

Die Junge Biosphäre konnte außerdem die Pfadfinderstämme in Rohrbach, Niederwürzbach und Heckendalheim dabei unterstützen, die Welt ein Stück besser zu machen. Im Zuge der 72-Stunden Aktion des BDKJ wurden Insektenhotels gebaut, ein Fairtrade-Frühstück organisiert und sogar eine Schule um ein Hühnergehege erweitert. Im Zuge dessen haben die Jugendlichen sich mit den Themen der Imkerei und der Hühnerhaltung auseinandergesetzt. Der Schule steht nun ein lebensnaher Lernort für die BNE und das lokale Wirtschaften zur Verfügung. Außerdem wurden Hochbeete in Dörfern errichtet, um neue Nutzflächen, die der Öffentlichkeit aber auch der naturnahen Bewirtschaftung im Kleinstformat zur Verfügung stehen, zu erschaffen.

Durch die Fridays for Future Bewegung, welche sich seit September 2018 etabliert hat und Zuspruch innerhalb der Gesellschaft erfahren hat, bot sich eine Kooperation mit den örtlichen Gruppierungen an. Neben einem Kochkurs mit geretteten Lebensmitteln in Kooperation mit dem „Unverpackt“ in Saarbrücken und „Foodsharing Saarland“ im Rahmen der Aktionswoche gegen Lebensmittelverschwendung konnte auch in weitere Planungsgespräche mit den Organisatoren.

Wir waren schließlich froh darüber, die Zeit nutzen zu können, um die Verstetigung vorzubereiten und den Übergang des „Projektes“ in eine feste Struktur möglichst reibungslos zu gestalten.