HIER IMPULSMAGAZIN 2015

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UNTERNEHMERGEIST UND FORSCHUNGSEXZELLENZ IN SACHSEN-ANHALT

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IMPULSMAGAZIN 01 /// 2015

INTERNATIONALISIERUNG Globale Märkte erfolgreich nutzen WISSENSTRANSFER Mit Vernetzung Wettbewerbsvorteile schaffen INNOVATION Mit der richtigen Idee und Kompetenz zum Erfolg


I N H A LT

ZUKUNFTSMARKT ENERGIE, MASCHINEN- UND ANLAGENBAU, RESSOURCENEFFIZIENZ IM FOKUS

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PROFESSION IM KERN ERFOLGREICH MASCHINENBAUER LAEMPE UND MÖSSNER IST IN DER WELT ZU HAUSE

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POTENZIAL DIE MACHT DER MESSUNGEN

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POTENZIAL REIBSCHWEISSPROZESSE 4.0

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ANFANG ERFOLGREICHE START-UPS AUS SACHSEN-ANHALT

R EL AT I O N IN BESTFORM ANLAGENBAUER UND KREATIVE TÜFTELN IN HALLE (SAALE) GEMEINSAM

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FUNDAMENTE DIE ZUKUNFT ENTSTEHT HIER UND JETZT

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POTENZIAL STARK VERBUNDEN

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ZUKUNFT TRIEBKRAFT UND SCHLÜSSELFAKTOR

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DURCHBRUCH TRENDS UMSETZEN, MÄRKTE ANFÜHREN

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KENNZ AHL ERFOLG IN ZAHLEN

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EXPORTSCHL AGER COMPUTERVIREN DEN KAMPF ANSAGEN

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PODIUM KONTAKTE: KOMPETENZ IN FORSCHUNG UND NETZWERKEN

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MIT TEL UND WEGE INNOVATION ALS SCHLÜSSEL FÜR WETTBEWERBSFÄHIGKEIT

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SIEGER INNOVATIVE ERFOLGE

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ZUGABE

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Impressum


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I N H A LT

HIER

IST ZUKUNFT STRATEGIE. Sachsen-Anhalt als Systemanbieter für intelligentes Energie- und Ressourcenmanagement Sachsen-Anhalt gilt als führendes Bundesland bei der Nutzung Erneuerbarer Energien und punktet mit einem bestehenden Technologievorsprung bei regenerativen Energieanlagen. Im Zusammenspiel mit intelligenten Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)Anwendungen und innovativem Maschinenbau bietet Sachsen-Anhalt zukunftsweisende Systemlösungen. Im ersten Impulsmagazin „HIER + Jetzt“ erfahren Sie, warum HIER Ingenieure die besten Anlagen haben.


FUNDAMENTE

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DIE ZUKUNFT ENTSTEHT HIER UND JETZT

M

it der Regionalen Innovationsstrategie 2014 – 2020 (RIS) stellt SachsenAnhalt die Weichen für die Zukunft und etabliert sich als innovativer Forschungs-, Entwicklungs- und Wirtschaftsstandort in Europa. Ein Kernpunkt ist der Leitmarkt Energie, Maschinen-und Anlagenbau und Ressourcen­ effizienz. Laut RIS sollen sich in Europa intelligente, inte­ grative und nachhaltige Wirtschaftsregionen entwickeln. Worauf zielt die RIS in Sachsen-Anhalt? D ORRIT KOEBCKE- FRIEDRICH : Die Wirtschaft wird sich künftig noch rasanter verändern. Wir müssen die Unternehmen unterstützen, indem wir den Fokus noch mehr auf Innovation und Nachhaltigkeit legen. Sachsen-Anhalt hat hierfür fünf Zukunftsmärkte definiert, die sich aus der Wirtschaftsstruktur ergeben. Einer ist der Markt Energie, Maschinen- und Anlagenbau und Ressourceneffizienz. Wieso gehören Energieeffizienz und Maschinenund Anlagenbau zusammen? A NDRE A VOSS : Maschinen- und Anlagenbauer wie Enercon liefern zum einen selbst Technologie für Energieerzeugung. Zum anderen verlangen die Kunden der Maschinenbauer energieeffiziente Produkte. Der eigene Energieverbrauch der produzierenden Unternehmen ist natürlich auch von eklatanter Bedeutung. Es ist also sinnvoll, diese Kompetenzfelder zusammenzulegen. Ergänzt werden sie von der Kreislaufwirtschaft und der Ressourceneffizienz.

ANDREA VOSS Senior Manager, Investitionsund Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG) DORRIT KOEBCKE-FRIEDRICH Senior Manager, Investitionsund Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG)

Wo liegen Sachsen-Anhalts Stärken? D ORRIT KOEBCKE- FRIEDRICH : Hier wird mehr Energie produziert als verbraucht. Die hiesigen Unter­nehmen liefern Spitzenprodukte, produziert mit innovativer Technologie. Forschungsinstitute in den Bereichen Energie, Automatisierung, Material­ ökonomie und Kreislaufwirtschaft bieten unternehmerische Ansätze für Innovationen. Welche Rolle spielt die IMG bei der Umsetzung der Regionalen Innovationsstrategie? A NDRE A VOSS : Die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG) ist sozusagen der Lotse für Unternehmen, die nach Sachsen-Anhalt kommen. Wir beraten hinsichtlich der Standortwahl und der Vernetzung von Partnern. Es geht um die Schaffung von Arbeitsplätzen und um die Ansiedlung von Industriebetrieben, die die Wertschöpfungskette im Land stärken. Die IMG vernetzt zum Beispiel die Unternehmen mit den Forschungsinstituten des Landes. D ORRIT KOEBCKE- FRIEDRICH : Neue Ideen aus Forschung und Entwicklung im Land bilden auch den Ansatz, weltweite Unternehmen in SachsenAnhalt anzusiedeln, wie beispielsweise die US Engineering AG aus der Schweiz. Aber auch AV Test und Gollmann Kommissionierungssysteme aus SachsenAnhalt begleiten wir bei ihren Wachstums- und Internationalisierungsvorhaben.


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ZUKUNFTSMARKT ENERGIE, MASCHINEN- UND ANLAGENBAU, RESSOURCENEFFIZIENZ : P R O F E S S I O N

IM KERN ERFOLGREICH MASCHINENBAUER LAEMPE & MÖSSNER IST IN DER WELT ZUHAUSE

Vernetzung und intelligente Steuerung in der gesamten Kernmacherei: Laempe & Mössner steht für Komplettlösungen – von der Installation bis zum Ersatzteil.


P R O F E S S I O N : ZUKUNFTSMARKT ENERGIE, MASCHINEN- UND ANLAGENBAU, RESSOURCENEFFIZIENZ

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PROFESSION

Schlüsselfaktor Internationalisierung: Anlagen der Laempe & Mössner GmbH sind weltweit gefragt.


P R O F E S S I O N : ZUKUNFTSMARKT ENERGIE, MASCHINEN- UND ANLAGENBAU, RESSOURCENEFFIZIENZ

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Die Präzisen: Kernschießautomaten der Serie LFB

Andreas Mössner kommt gern zur Sache. Alles an ihm betont das. Der gut sitzende Anzug, der Händedruck, das klar gegliederte Büro. Eine App sagt ihm, wie viel Zeit er gewonnen hat, seit er keine Raucherpausen mehr braucht. Zeit zum Leben? Eher zum Arbeiten. Als Geschäftsführer der Laempe & Mössner GmbH hat der 35-Jährige einen vollen Terminkalender: Das Unternehmen liefert auf fünf Kontinente – und expandiert. DER MASCHINEN- UND ANLAGEN­BAUER IST WELTMARKTFÜHRER in der Produktion von Kernmacherei-Technologien für Gießereien. Damit hat sich das Unternehmen zu einem gefragten Partner für die Automobilindustrie, den Waggonbau, für Hersteller von Schiffsmotoren, Pumpen und Armaturen entwickelt. „Wir bauen für unsere Kunden Maschinen, die Kerne produzieren“, beschreibt Mössner. Diese Kerne, bestehend aus einem ausgehärteten Sandgemisch, dienen in den

Gussformen als Platzhalter für spätere Hohlräume. „Nach dem Guss zerfallen die Kerne, übrig bleiben komplexe Innengeometrien.“ Zylinderköpfe, Motor- und Hydraulikblöcke sind nur einige Beispiele für solche Gussteile. ZUM PORTFOLIO VON LAEMPE & MÖSSNER gehören neben Kernschießautomaten auch Begasungsgeräte, die das Aushärten der Kerne unterstützen. Sand­mischer, Sandaufbereitungsanlagen und robotergestützte

Kernnachbehandlungslösungen etwa zum Entgraten der Kerne komplettieren das Angebot. „Und wir kümmern uns um die Vernetzung und intelligente Steuerung der gesamten Kernmacherei“, erklärt Mössner. Das Unternehmen steht für Komplettlösungen: Die Mitarbeiter bauen und liefern nicht nur die Maschinen, sie installieren sie auch beim Kunden, warten sie und fertigen Ersatzteile. „Unsere Stärke ist ein Support, der weltweit geschätzt wird“, sagt Mössner entschieden. Die Internationalisierung sieht Mössner als Schlüsselfaktor zum Erfolg. Rund um den Globus kümmern sich Mitarbeiter in eigenen Büros sowie einem Netz aus 25 Partnern um Vertrieb und Service.


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PROFESSION

Laempe & Mössner sind Weltmarkführer in der Produktion von Kernmacherei-Technologien. Ebenfalls kümmert man sich hier um die Vernetzung und intelligente Steuerung in der gesamten Kernmacherei.

FAKTEN Vor allem dort, wo sich die Kultur spürbar von der europäischen unterscheidet, sagt Mössner, baue er auf einheimische Partner. „Nehmen Sie das Geradlinige, das wir Deutschen so mögen. Es schreckt Menschen in Asien ab.“ Der studierte Wirtschaftsingenieur war selbst einige Zeit mit seiner Frau in China, um ein Vertriebsbüro aufzubauen. „Wir haben dort eine komplette chinesische Mannschaft. Jetzt arbeiten wir daran, dass die Kollegen dort sämtliche technische sowie Support- und Vertriebsaufgaben noch selbstständiger übernehmen können.“ GEFRAGT IST DIE HOHE QUALITÄT „MADE IN SACHSEN-ANHALT“ auch in den USA, wo man die Langlebigkeit der Maschinen, ihre

Effizienz, Genauigkeit und Verlässlichkeit schätzt. Die guten Referenzen, sagt Mössner nicht ohne Stolz, helfen dem Unternehmen beim Ausbau der Vertriebsaktivitäten in weiteren asiatischen und südamerikanischen Märkten. Auch wenn Mössner im Inneren ein Münchner bleibt: Den Standort Sachsen-Anhalt kann er jedem Unternehmer nur ans Herz legen: „Wer hier eine Idee hat, wird wahrgenommen – und unterstützt.“ Eine einzige E-Mail an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg habe gereicht: Heute forschen Studierende gemeinsam mit Ingenieuren von Laempe & Mössner an einem Weg, Mischvorgänge virtuell zu simulieren.

DIPL.-ING. Hans-Joachim Laempe gründete das Unternehmen 1980 im Schwarzwald. 1995 baute er in Barleben vor den Toren der Landeshauptstadt Magdeburg eine 15.000 m2 große Werkhalle, in der Kernmacherei-Maschinen für Gießereien gebaut werden. Hier ist auch der Sitz der Verwaltung. DER JÄHRLICHE UMSATZ liegt bei 65 Millionen Euro, 300 Mitarbeiter zählt das Unternehmen. Mittlerweile steht Laempe & Mössner für 20.000 betreute Systeme weltweit und Kunden in ganz Europa, China, den USA, Indien, Brasilien, Mexiko und Australien.


POTENZIAL

STARK VERBUNDEN VERNETZUNG VON WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT IN SACHSENANHALT

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POTENZIAL

I N N OVAT I O N E N

sind die Triebkraft dynamischer und nachhaltiger Entwicklung und somit ein zentraler Erfolgsfaktor f端r Unternehmen. Innovative Unternehmen wachsen schneller und sind nachhaltig erfolgreicher. Innovationen lassen sich allerdings nur gemeinsam effizient vorantreiben. Sachsen-Anhalt ist hier beispielgebend: Die effektive und praxis足orientierte Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft hat in Sachsen-Anhalt gute Tradition.


P O T E N Z I A L : ZUKUNFTSMARKT ENERGIE, MASCHINEN- UND ANLAGENBAU, RESSOURCENEFFIZIENZ

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WOZU WISSENSTR ANSFER? GER ALD LANGER Geschäftsführer IFA -Technologies GmbH

Die IFA RotorionGruppe mit weltweit 2.200 Mitarbeitern ist europäischer Marktführer in der Produktion von Kardanwellen. Wir wollen uns verstärkt durch Innovationen und Systemkompetenz vom Wettbewerber differenzieren. Mit einer präzisen Simulationssoftware können wir Prozesse optimieren, die Produktivität der bestehenden Anlagen erhöhen und zugleich eigenes Know-how ausbauen. Somit ist die Beteiligung an diesem Projekt für die Neuausrichtung unseres Unternehmens bedeutend.“

REIBSCHWEISSPROZESSE 4.0 Das Rotationsreibschweißen ist ein hochproduktives Verfahren, um unterschiedlichste Bauteile miteinander zu verbinden. Ein aufwendiger Prozess mit vielen einflussnehmenden Faktoren. DIE ENTWICKLUNG neuer Bauteile von der Theorie zu den Prototypen beispielsweise für die Automobilindustrie war bisher aufwendig und kostenintensiv. Mit einer an der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg (OvGU) entwickelten Software zur Prozesssimulation wollen Wissenschaftler, Ingenieure und Unternehmer aus Sachsen-Anhalt das Reibschweißen optimieren. „Wenn einer meiner besten wissenschaftlichen Mitarbeiter mit einer guten Idee zu mir kommt, dann muss ich diese einfach auf-

greifen“, betont Professor Dr.-Ing. Jens Strackeljan, Rektor der OvGU Magdeburg, seine Motivation für die Unterstützung des Vorhabens. Gemeint ist David Schmicker, der für seine Dissertation das Thema „A holistic approach on the simulation of Rotary Friction Welding – Ein ganzheitlicher Ansatz für die Simulation von Rotationsreibschweißanlagen“ wählte. Sein Ziel ist es, eine Simulationssoftware zu entwickeln, die Reibschweißprozesse in höchster Präzision abbilden kann. Eine Innovation, die für die Industrie eine deutliche Verbesserung bedeuten würde.


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POTENZIAL

WOZU WISSENSTR ANSFER? PROFESSOR DR.-ING. JENS STR ACKELJAN Rektor Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg

Abgleich von Simulation und Realität für die aufgleitende Reibschweißvariante.

Aufwendige und kostenintensive Entwicklungsprozesse könnten so zeitlich und finanziell wesentlich effektiver gestaltet werden. Das Potenzial hat auch Gerald Langer, Geschäftsführer der IFA Technologies GmbH, erkannt: „In der Produktion sind optimierte Prozesse durchaus entscheidend für die Marktfähigkeit.“ Der europäische Marktführer für Kardanwellen will sich in Zukunft noch stärker auf die Bereiche Innovation und Systemkompetenz konzentrieren. Unter dem Motto „GO IFA“ wird eine stärkere Differenzierung zum Wettbewerb angestrebt mit dem ehrgeizigen Ziel, in den kommenden Jahren weiter überdurchschnittlich zu wachsen. „Grund genug, uns bei diesem Projekt zu beteiligen und den Transfer von der Theorie in

die Praxis mitzugestalten“, so Langer. DIE EFFEKTIVE und enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft in Sachsen-Anhalt zeigt das Projekt deutlich. Über die wissenschaftliche Arbeit an der OvGU in Magdeburg wurde die notwendige Forschungsleistung erbracht und die Software virtua RFW erstellt. Kurze Wege, enge Kooperationen zwischen den Forschungseinrichtungen und der Industrie sowie das gemeinsame Handeln zur Stärkung der Standorte in Sachsen-Anhalt zeichnen diese Erfolgsstory aus.

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Die Idee kam von Doktorand David Schmicker, der den Bedarf vor Ort erkannt hat und für eine erfolgreiche Umsetzung die notwendige Kompetenz mitbringt. Ich sehe darin eine ausgezeichnete Chance für Sachsen-Anhalt und seine Unternehmen, sich im internationalen Wettbewerb zu positionieren. Die Hochschulen sehe ich als regionalen Entwicklungsmotor und mit der Forschungs­ arbeit David Schmickers leisten wir hier einen wichtigen Beitrag. Arbei­ten wie diese haben eine hohe strategische Bedeutung für die Universität und das Land.“


P O T E N Z I A L : ZUKUNFTSMARKT ENERGIE, MASCHINEN- UND ANLAGENBAU, RESSOURCENEFFIZIENZ

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WIE SIND SIE DAR AUF GEKOMMEN ? DIPL.-WIRT.-ING. MARC KUJATH

Geschäftsstelle ER-WIN®, Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Magdeburg

Energiewende und Energieeffizienz sind Zukunftsthemen für Forschung und Wirtschaft. Mit dem Innovationscluster ER-WIN® – Kurzform für „Intelligente, energie- und ressourceneffiziente regionale Wertschöpfungsketten in der Industrie“ – verfolgen wir die Vision eines energie- und ressourcenoptimierten Industrieparks. Projekte wie mit der MTU Reman Technologies GmbH sind dabei erste Schritte, das Prozessverständnis im Unternehmen zu verbessern und für die Potenziale zu sensibilisieren.“

DIE MACHT DER MESSUNGEN Strom sparen muss jeder. Das ist längst bekannt. Sowohl durch die Energiewende als auch durch den stetig steigenden Wettbewerb sind Unternehmen nur dann zukunftsfähig, wenn sie ihre Prozesse energieeffizient ausrichten. HIER DIE RICHTIGEN Stellschrauben zu finden und die wahren Energiefresser aufzuspüren, ist gar nicht so leicht. Mitarbeiter des Innovationsclusters ER-WIN® am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Magdeburg haben sich auf die Suche bei der MTU Reman Technologies GmbH Magdeburg begeben und konnten erstaunliche Ergebnisse präsentieren. „Wir gehen anders vor als der klassische Energieberater“, erläutert Dipl.-Wirt.-Ing. Marc Kujath von ER-WIN®, „durch eine ganzheitliche Betrachtungsweise kön-

nen wir den Ressourcenverbrauch von ganzen Wertschöpfungsketten oder gar einzelnen Bauteilen abbilden“. In der Analysephase wird zwar jede einzelne Maschine geprüft und der Energieverbrauch gemessen. Doch spannender ist die Betrachtung des gesamten Produktionsablaufes bis hin zur Differenzierung der Bauteile. So wird die Aufbereitung eines Kurbelgehäuses an den einzelnen Stationen einen anderen Energieverbrauch verursachen, als die Aufbereitung eines Zylinderkopfes. Für die MTU Reman Technologies GmbH, die Verfahren und Prozesse


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POTENZIAL

WIE SIND SIE DAR AUF GEKOMMEN ? MARTIN ALTROCK

Instandhaltungs- und Energiemanager, MTU Reman Technologies GmbH, Magdeburg

ER-WIN® ermittelt „Energiefresser“: Maschinen der MTU Remann Technologies GmbH auf dem Prüfstand

zur Aufarbeitung von Diesel- und Gasmotoren entwickelt, brachte diese Betrachtungsweise neue Erkenntnisse. „Wir hatten vor diesem Projekt durchaus andere Bereiche der Produktion als größte Energiefresser im Fokus“, berichtet Martin Altrock, Instandhaltungs- und Energiemanager bei der MTU Reman Technologies GmbH. Die bereits eingesetzten Messsysteme konnten nur punktuell Energieeinsparpotenzial aufzeigen. Durch die Abbildung des Energieverbrauchs der gesamten Wertschöpfungskette kann nun der Prozessablauf besser bewertet und gesteuert werden. DIE ENGE VERNETZUNG von Wissenschaft und Wirtschaft ist in diesem Beispiel nicht nur auf sachlicher Ebene zu finden. Die kurzen Wege zwischen den

Forschungseinrichtungen, den Bildungsträgern und den Unternehmen in Sachsen-Anhalt sind ein klarer Vorteil für die Stärkung der Standorte im Land. Ein besonderes Augenmerk in der Forschungsarbeit von ER-WIN® liegt auf einem klaren Praxisbezug und der wirtschaftlichen Machbarkeit. „Es bringt uns nichts, wenn wir schöne Visionen entwickeln, die sich hinterher niemand leisten kann“, so Kujath. Im Falle des Projektes mit der MTU Reman Technologies GmbH hat die Zusammenarbeit als ein Ergebnis die Grundlage für die Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 für das Unternehmen gelegt.

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Wir haben bereits verschiedene Projekte mit dem Fraunhofer IFF umgesetzt. Der Kontakt zu ER-WIN® entstand jedoch über einen studentischen Mitarbeiter unseres Unternehmens. Die ganzheitliche Herangehensweise zur Prozessoptimierung geht weit über die Möglichkeiten unserer eigenen Messsysteme hinaus. Eine solch detaillierte Abbildung des Energiebedarfs im Unternehmen war daher nur über ein Forschungsprojekt möglich. Die Ergebnisse haben uns durchaus überrascht und geben uns wichtige Impulse für zukünftige Vorhaben.“


Z U K U N F T : ZUKUNFTSMARKT ENERGIE, MASCHINEN- UND ANLAGENBAU, RESSOURCENEFFIZIENZ

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TRIEBKRAFT UND SCHLÜSSELFAKTOR: INNOVATIONEN AUS SACHSEN-ANHALT

AUS WIND UND SONNE PRODUZIERTER „GRÜNER WASSERSTOFF“, DER IN KAVERNEN GESPEICHERT WIRD, E-AUTOS ANTREIBT UND DER CHEMISCHEN INDUSTRIE ALS GRUNDSTOFF DIENT: DAS IST DIE IDEE VON „HYPOS“. Wer heutzutage Wasserstoff braucht, gewinnt ihn aus Erdgas. Dank Hypos wird diese Abhängigkeit aufgelöst. Vom Bund mit 45 Millionen Euro gefördert, soll bis 2019 eine Demoanlage des Fraunhofer Instituts am Chemiestandort Leuna zeigen, dass Wasserstoff aus alternativen Energiequellen großtechnisch und wirtschaftlich hergestellt werden kann. Er könnte wetterunabhängig grüne Energie speichern und über bestehende Pipelines zu den großen Chemieparks Mitteldeutschlands transportiert werden.

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ZUKÜNFTIG WERDEN IN EINER SICH SELBST STEUERNDEN PRODUKTION ALLE SYSTEME MITEINANDER VERNETZT: DIE INDUSTRIE 4.0 IST DURCH DIE FORTSCHREITENDE DIGITALISIERUNG NICHT AUFZUHALTEN. UM WETTBEWERBSFÄHIG ZU BLEIBEN, MÜSSEN UNTERNEHMEN SCHRITT HALTEN. Hinzu kommt der demografische Wandel: Es fehlen gut ausgebildete Fachkräfte. Die Forscher am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF entwickeln daher mit ihren Auftraggebern intelligente Arbeitssysteme. Neue technische Systeme sollen dem Menschen assistieren, ihn körperlich entlasten und Arbeitsabläufe sicherer gestalten. Für Fangmann Energy Services aus Salzwedel z. B. haben die Forscher ein virtuell-interaktives Trainingsszenario entwickelt. Dabei lernen Fachkräfte, eine mobile Erdgasfreiförderanlage sicher zu bedienen.

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EIN STROMNETZ, DAS MITDENKT: DAS GENAU WEISS, WANN WO WELCHER STROM EINGESPEIST UND VERBRAUCHT WIRD UND DANN ENTSCHEIDET, WELCHE ANLAGEN ZUR ERZEUGUNG HOCHGEFAHREN ODER GEDROSSELT WERDEN. DAS ENERGIE BEI ÜBERSCHUSS SPEICHERT UND IN SPITZENLASTZEITEN ZUR VERFÜGUNG STELLT. An diesem Netz der Zukunft, dem „Smart Grid“, arbeiten Forscher in ganz Europa. Das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg hat sich mit seiner Forschung zu intelligenten Netzen zu einem der wissenschaftlichen Leuchttürme Deutschlands etabliert.

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ZUKUNFTSMARKT ENERGIE, MASCHINEN- UND ANLAGENBAU, RESSOURCENEFFIZIENZ : A N F A N G

KLEIN, KLEINER, ERFOLGREICH: START-UPS AUS SACHSEN-ANHALT

ENERTAINER ENERGY GMBH

Schwimmendes Kraftwerk: Das River Rider Tandem ist 10 Tonnen schwer und hat eine Kapazität von 4 KW.

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Wasserkraft nutzbar machen, nachhaltig und ökologisch, dezentral, ohne große Baumaßnahmen und auch dort, wo nur wenig Fließgeschwindigkeit herrscht – das hat sich die Enertainer Energy GmbH zur Aufgabe gemacht. Ein Gemeinschaftsprojekt mit Zukunftspotenzial. Der „Enertainer“ und der „River Rider“ sind erste Entwicklungen der Enertainer Energy GmbH, die in 2011 von fünf Unternehmen aus Mitteldeutschland gegründet wurde. Stahlbauer, Steuerungstechniker, Montagetechniker, Planer und Ingenieure bringen ihre Stärken ein, um die Idee der dezentralen Wasserkraftanlagen zur Serienreife zu bringen. Ziel ist es, die Energiegewinnung mittels Wasserkraft ökologisch zu gestalten und den einzelnen Partnerunternehmen neue Geschäftsfelder in einem wichtigen Zukunftsmarkt zu erschließen.

TEPROSA GMBH Als Technologieplattform für industrielle Produktminiatisierung in Sachsen-Anhalt initiiert, ist die TEPROSA GmbH heute ein dynamisches Technologieunternehmen. Mit feinsten und hochpräzisen Techniken zur Entwicklung und Bearbeitung von Mikrostrukturen übernimmt TEPROSA eine Schlüsselfunktion zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Das Dienstleistungsangebot umfasst Laser- und Mikrobearbeitung, elektrotechnische Entwicklungen sowie Schadens- und Bauteilanalysen. Für das Hightech-Start-up, das 2009 aus der Ottovon-Guericke-Universität Magdeburg ausgegründet wurde, zeigt sich wahre Größe im Miniaturbereich. Hochpräzises Laserschneiden ist hier die Königsdisziplin. „Kleiner, feiner, besser“ ist Motto und Vision in einem.

Für das bloße Auge kaum sichtbar: filigrane und hightech Miniaturisierung.

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D U R C H B R U C H : ZUKUNFTSMARKT ENERGIE, MASCHINEN- UND ANLAGENBAU, RESSOURCENEFFIZIENZ

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TRENDS UMSETZEN, MÄRKTE ANFÜHREN: TECHNOLOGIEN AUS SACHSEN-ANHALT

PM TEC ROLLS & COVERS

Spiegelglatt und haargenau: PM TEC Rolls & Covers fertigt Präzisionswalzen bis 12 Meter Länge und 1,5 Meter Durchmesser.

PM TEC Rolls & Covers aus Merseburg projektiert, konstruiert, fertigt und beschichtet Präzisionswalzen. Gemeinsam mit der Hochschule Magdeburg-Stendal wurde ein Verfahren zur Herstellung von Spiegelhochglanzoberflächen auf Großwalzen entwickelt.

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Um präzise Oberflächen seiner Großwalzen herzustellen, brauchte PM TEC eine eigene Technologie zum Polieren und Finishen. In nur 18 Monaten wurde ein prozesssicheres Verfahren entwickelt; Ergebnis enger, sehr gut abgestimmter Zusammenarbeit mit dem Industrielabor „Innovative Fertigungsverfahren“ der Hochschule. Die Forscher haben den Nachweis, dass Finishen als Schlüsseltechnologie in verschiedenen Industriebereichen anwendbar ist. PM TEC bleibt durch das innovative Verfahren führend am Markt.

CITIM GMBH Innovation und hochqualifizierte Fachkräfte; damit schafft es die citim GmbH in Barleben bei Magdeburg, seit mehr als 15 Jahren vorn zu sein. Bei der Fertigung von Funktionsbauteilen, Prototypen und Kleinserien setzt citim auch auf additive Fertigung. 3D-Printing als Verfahren der Zukunft. Auf Basis digitaler 3D-Konstruktionsdaten wird durch Ablagern und Verschmelzen von Material schichtweise ein Bauteil aufgebaut. 2004 begann citim im Kunststoffbereich mit dem Lasersintern, 2009 folgte der Metallbereich. Die Kunden – u. a. Maschinen- und Anlagenhersteller – setzen auf das Know-how von citim und deren Engagement, Visionen zu formen, sich ständig weiterzuentwickeln und dies in der Arbeit widerzuspiegeln.

Additative Bauteilfertigung auf Basis von digitalen 3D-Kons­ truktionsdaten.

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ZUKUNFTSMARKT ENERGIE, MASCHINEN- UND ANLAGENBAU, RESSOURCENEFFIZIENZ : K E N N Z A H L

ERFOLG IN ZAHLEN: WUSSTEN SIE SCHON?

Mit einer Exportquote von

44,7

%

im Maschinenbau im Jahr 2014 lag Sachsen-Anhalt deutlich über den bundesweiten Durchschnitt von 28,3 Prozent.

1/4

der Ingenieurabsol­

venten sind Fachkräfte mit Masterabschluss.

20 686

Um % stieg der Auslandsumsatz der Maschinenbauunternehmen in Sachsen-Anhalt in den letzten fünf Jahren.

35.000.000

Euro Umsatz erwirtschafteten 111.000 Beschäftigte im Zukunftsmarkt der Energie und Ressourceneffizienz in 2014.

Betriebe in Sachsen-Anhalt widmen sich dem Zukunftsmarkt Energie und Ressourceneffizienz.

53,9 9.293 %

betrug 2012 der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch.

2.500

Mindestens Ingenieure werden jährlich an den Hochschulen in SachsenAnhalt ausgebildet.

Millionen kWH grüner Strom wurden in Sachsen-Anhalt aus Erneuerbaren Energien erzeugt.


P O D I U M : ZUKUNFTSMARKT ENERGIE, MASCHINEN- UND ANLAGENBAU, RESSOURCENEFFIZIENZ

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KONTAKTE: KOMPETENZ IN FORSCHUNG UND NETZWERKEN

HOCHSCHULEN UND FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN

TRANSFER- UND FORSCHUNGSZENTREN

CLUSTER UND NETZWERKE

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU): Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik, Fakultät Maschinenbau, Fakultät für Apparatebau und Umwelttechnik, Institut für Elektrische Energiesysteme – Lehrstuhl Elektrische Netze und alternative Elektroenergiequellen, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik

www.vst.ovgu.de | www.fmb. ovgu.de | www.fvst.ovgu.de/ iaut.html | www.iesy.ovgu.de | www.ovgu.de/lena | www.eit. ovgu.de

Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme, Magdeburg

www.mpi-magdeburg.mpg.de

Hochschule Magdeburg-Stendal, Institut für Maschinenbau

www.hs-magdeburg.de/ hochschule/fachbereiche/iwid/ institut-fuer-maschinenbau

KAT-Kompetenzzentrum Ingenieurwissenschaften/ Nachwachsende Rohstoffe (HS Magdeburg-Stendal)

www.hs-magdeburg.de/ forschung/kompetenzzentren/ kat-kompetenzzentrum

Hochschule Anhalt

www.hs-anhalt.de

Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb- und automation IFF, Magdeburg

www.iff.fraunhofer.de

ZPVP GmbH (ExFa), Magdeburg

www.exfa.de

Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP, Halle (Saale) und Schkopau

www.csp.fraunhofer.de

Institut für Kompetenz in AutoMobilität – IKAM GmbH der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

www.ikam-md.de

Zere e. V. Magdeburg

www.zere-ev.de

KAT-Kompetenzzentrum Ingenieurwissenschaften/ Nachwachsende Rohstoffe (HS Magdeburg-Stendal), Magdeburg

www.kat-kompetenznetzwerk.de

Cluster Automotive Sachsen-Anhalt

www.mahreg.de

Cluster Sondermaschinen- und Anlagenbau in Sachsen-Anhalt

www.cluster-smab.de

Cluster Regenerative Energien in Sachsen-Anhalt (CEESA)

www.ceesa-org.de

Cluster Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft

www.cluster-kreislaufressourcenwirtschaft.de

ELISA-Elektromobilität und Leichtbau in Sachsen-Anhalt

www.elisa-cluster.de


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R E L AT I O N

IN BESTFORM ANLAGENBAUER UND KREATIVE TÜFTELN IN HALLE (SAALE) GEMEINSAM

Hightech für Apotheken: Daniel Gollmann, Geschäftsführer der Gollmann Kommissioniersysteme GmbH, entwickelt gemeinsam mit a&m creative services intelligente Systemlösungen.


R E L AT I O N

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Ganz klar: Der Automat muss sich an die Apotheke anpassen und nicht die Apotheke an den Automaten. Die Gollmann Kommissioniersysteme GmbH baut deshalb den GO.compact in kundenspezifischen Breiten, Längen und HÜhen.

R E L AT I O N


R E L AT I O N

Ressourcen wirtschaftlich nutzen: Lagerlogistik auf kleinstem Raum

Die Gollmann Kommissioniersysteme GmbH schreibt Unternehmergeschichte, wie sie im Buche steht. In kurzer Zeit wurde aus einer „Garagenfirma“ ein angesehener mittelständischer Anlagenbauer. Mit vollautomatisierten Rollschrankanlagen für Apotheken hat die hallesche Firma einen Volltreffer gelandet. NUR 60 QUADRATMETER im Hinterzimmer eines befreundeten Anlagenbauers – aber es gab genügend Platz für Ideen, als Dipl.-Ing. Daniel Gollmann 2005 mit dem Schweizer Iwan Zwick in Halle die „Gollmann Kommissioniersysteme GmbH“ gründete. Zehn Jahre später liefert der Anlagenbauer seine Automaten in 13 Länder, darunter nach Österreich, in die Schweiz, aber auch nach Australien, Italien und Spanien. Dass die Idee ins Rollen kam, ist dem Zufall und einer Freundin Gollmanns zu verdanken. Die Apothekerin wollte ihr Medikamentenlager automatisieren. Aber die herkömmlichen Automaten waren zu groß, zu schwer, zu teuer. Daniel Gollmann fand die Lösung: Warum nicht Rollschränke einsetzen, wie in einer Bibliothek? Er entwickelte ein kompaktes Modell aus leichtem Aluminium und einem Greifarm. Noch im selben Jahr waren die ersten Automaten verkauft;

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und die Firma vom Hinterzimmer in die historische Kaffeefabrik in Halle gezogen. Allein am Stammsitz arbeiten inzwischen mehr als 100 Menschen. An seine Ideen hat Daniel Gollmann immer geglaubt; und er ist offen für das Wissen anderer. Er versammelte nicht nur hochqualifizierte Fachkräfte, u. a. aus Forschung und Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Vertrieb, sondern holte auch kreative Köpfe mit ins Boot. Die a&m creative services gilt als Spezialist der 3D-Visualisierung und macht sichtbar, was sonst schwer zu beschreiben ist. „Wir wollten potenziellen Kunden zeigen, was wir können“, erinnert sich Daniel Gollmann. Eine ideale Verbindung. Beide Geschäftspartner denken um die Ecke, sind mutig, lösen zielgenau. „Wir wussten sofort, dass wir voneinander profitieren können“, sagt Karsten Angermann, einer der beiden a&m-Geschäftsführer. WICHTIGER KOMPETENZVORTEIL: Das Team von a&m creative services hat bereits langjährige Erfahrungen gesammelt – als Produzent von CG-Bild- und Filmmaterial für Kunden aus der Automobilindustrie und dem Industriegüterbereich. Das technische Mitdenken in Verbindung mit der kreativen Herangehensweise kommt beiden Partnerunternehmen zugute. Dem Anlagenbauer entsteht ein klarer Wettbewerbsvorteil im Marketing und in der Kommunikation. Die Kreativen wiederum setzen durch ihre Darstellung neue Maßstäbe im B2B-Apothekenmarkt.

Rollschrankanlage GO.compact der Gollmann Kommissioniersysteme GmbH


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EXPORTSCHLAGER

COMPUTERVIREN DEN KAMPF ANSAGEN

Magdeburger Virenjäger auf Spurensuche: Für 50 Hersteller aus aller Welt gehen die Spezialisten von AV-Test der Leistungsfähigkeit von Antivirensoftware auf den Grund.

390.000 neue Schädlinge pro Tag stellen Entwickler von Antivirensoftware vor höchste Anforderungen. Wie zuverlässig und konstant diese Programme laufen, testet die AV-TEST GmbH. Magdeburger Entwickler prüfen weltweit Virenschutzprogramme in Echtzeit. Spezialisten im Kampf gegen Computerviren. IN EINER Gründerzeitvilla in der Altstadt Magdeburgs werden die weltweit wichtigsten IT-Sicherheitsprodukte auf Herz und Nieren getestet. Über zwei Millionen Dateien pro Tag werden hier unter Einsatz von 30 Virenscannern geprüft. Rechenzentrum, Testlabor und Entwicklungsumgebung in einem – das ist die AV-TEST GmbH. In 2004 von den Magdeburgern Andreas Marx, Guido Habicht und Oliver Marx gegründet, arbeiten heute rund 30 Mitarbeiter am Standort Magdeburg für mehr IT-Sicherheit. DEN BEDARF für ein ausgeklügeltes Testverfahren für IT-Sicherheitsprodukte hatte Andreas Marx, Wirtschaftsinformatiker und gebürtiger Magdeburger, bereits frühzeitig erkannt. Durch die in

den vergangenen Jahrzehnten stark wachsende Internet-Kriminalität ist Datensicherheit mittlerweile genauso wichtig wie eine Alarmanlage im Geschäftsgebäude. „Durch unser permanentes Testverfahren bieten wir den Herstellern reale Daten zur steten Verbesserung ihrer Systeme“, betont Marx die innovative Arbeitsweise von AV-TEST. INTERNATIONALITÄT und weltweite Geschäftsbeziehungen bringen schon die Produkte mit sich. In Deutschland gibt es nur wenige Hersteller für Antivirenprogramme. Doch der Standort Magdeburg ist nicht nur aus Heimatverbundenheit bewusst gewählt. „Die Universität vor Ort mit der Fakultät für Informatik und der Arbeitsgruppe Multimedia & Security ist für unsere studentischen Projekte wichtig, aber auch für die Mitarbeitersuche“, erklärt Marx, „Günstige Lebenshaltungskosten und eine hohe Lebensqualität machen uns zudem das Arbeiten in Magdeburg sehr angenehm.“

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MITTEL UND WEGE

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RENO PAUL Gruppenleiter für Technologieförderprogramme der Investitionsbank Sachsen-Anhalt MANUELA SACHER Mitarbeiterin der Investitionsbank Sachsen-Anhalt

INNOVATION ALS SCHLÜSSEL FÜR WETTBEWERBSFÄHIGKEIT

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ie Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) setzt als zentrale Fördereinrichtung des Landes die Wirtschaftsförderung zielgerichtet um und steht den Unternehmen beratend zur Seite. Besonderes Augenmerk wird auf die Förderung von Forschung und Entwicklung sowie Innovationen gerichtet. Ein Beispiel dafür ist der INNOVATIONSASSISTENT, der bereits seit 1994 angeboten wird.

Seit Ende Februar nimmt die IB neue Anträge für den INNOVATIONSASSISTENTEN entgegen. Was steht hinter dem Programm? RENO PAUL : Sachsen-Anhalt hat viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Der INNOVATIONSASSISTENT soll hoch qualifizierte Hochschulabsolventen in Unternehmen bringen. So wird neuestes Know-how direkt in die Wirtschaft transferiert. Wie wird das umgesetzt? M A NUEL A SACHER : Wer frisch von der Hochschule kommt, hat meist nur geringe Berufserfahrung, dafür aber fundiertes Fachwissen auf dem neusten Stand. Für ein Unternehmen birgt das Chancen und Risiken zugleich. Die Förderung ermöglicht den Unternehmen, sich Fachpersonal zu leisten und erleichtert Absolventen den Berufseinstieg. Die Leukhardt Schaltanlagen Systemtechnik GmbH aus Magdeburg hat 2013 zum Beispiel mit Hilfe des INNOVATIONS-

ASSISTENTEN eine hochqualifizierte Fachkraft für Elektrotechnik eingestellt. Das eingebrachte Wissen ermöglichte den Zugang zu neuen Dienstleistungen, Produktsegmenten und eine verbesserte Marktposition. Wer kann gefördert werden? RENO PAUL : Alle gewerblichen KMU mit Betriebsstätte in Sachsen-Anhalt, die einen Absolventen für eine neu geschaffene Funktion hier im Land einstellen. Beispielsweise für ein Projekt in Forschung/Entwicklung, Produktentwicklung oder Produktdesign. Der Absolvent muss einen Hochschulabschluss im ingenieur-, natur-, wirtschaftswissenschaftlichen oder kreativwirtschaftlichen Bereich vorweisen. M A NUEL A SACHER : Ganz wichtig: Das Beschäftigungsverhältnis darf zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht bestehen. Wie hoch ist der Zuschuss? RENO PAUL : Für maximal zwei Innovationsassistenten werden jeweils bis zu 50 Prozent der Personalausgaben über zwei Jahre bezuschusst. Je Vollzeitstelle sind das maximal 30.000 Euro pro Jahr. Was empfehlen Sie Antragstellern? RENO PAUL : Vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit der Investitionsbank. Dann können wir schon ein erstes Feedback geben, ob eine Fördermöglichkeit für das Projekt besteht.


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SIEGER

INNOVATIVE ERFOLGE SIEGER BESTFORM: MONA MIJTHAB UND DIE GESELLSCHAFT FÜR INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT

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Die Designerin Mona Mijthab und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) haben es sich zur Aufgabe gemacht, die katastrophale sanitäre Situation in den dicht besiedelten städtischen Armutsvierteln von Entwicklungsländern zu verbessern. Dafür wurde eine „mobile Sanitation“ entwickelt – eine kleine leichte Sitztoilette, die ohne Strom und Wasser auskommt. Aus den Exkrementen werden Rohstoffe wie Biogas, Kompostdünger und Feuerbriketts gewonnen, die der Bevölkerung zugutekommen. Für diese Innovation bekam die Designerin aus Sachsen-Anhalt den BESTFORM AWARD 2013.

SIEGER AURA: KD ELEKTRONIKSYSTEM GMBH Durch ständige Forschung und Entwicklung im Unternehmen ist es der KD Elektroniksysteme GmbH gelungen, Innovationen als Antrieb für unternehmerischen Erfolg zu etablieren und den Kunden maßgeschneiderte Systemlösungen anzubieten. Dabei setzt das Unternehmen auf Kooperationen mit weiteren innovativen Firmen sowie mit Forschungsund Entwicklungspartnern aus Sachsen-Anhalt.

HIER mehr erfahren: SIEGER HUGO-JUNKERS-PREIS: P-D AIRCRAFT INTERIOR GMBH

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Äußerst stabil und vergleichsweise leicht – Teile wie Fußbodenplatten oder Seitenverkleidungen in Flugzeugkabinen bestehen aus speziellen Faserverbund-Kunststoffen, die höchsten Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen genügen müssen. Die Herstellung dieser Werkstoffe ist jedoch äußerst energieintensiv. Bislang. Der Luftfahrtzulieferer P-D Aircraft Interior GmbH aus Bitterfeld-Wolfen, Preisträger des Hugo-Junkers-Preises 2014 für Ressourceneffizienz, hat chemische Rezepturen und Verfahren entwickelt, mit dem man bis zu 35 Prozent Energie sparen kann.


ZUGABE

HIER KENNT QUERDENKEN KEINE GRENZEN

HIER INVESTIERT DIE WELT

HIER TREFFEN IDEEN IDEALE

Sachsen-Anhalt ist ein leistungsstarker Wirtschaftsstandort zwischen Tradition und Innovation. In den vergangenen Jahren hat sich das Land wirtschaftlich erfolgreich entwickelt. Um unsere Unternehmen auf dem Weg zu mehr Wachstum zu unterstützen, stehen die drei großen I's im Fokus: Innovationen, Investitionen und Internationalisierung.

Sachsen-Anhalt ist der TOPStandort für Investitionen im Osten Deutschlands. Die Fakten der 2014 veröffentlichten Untersuchung von Ernst & Young zeigen, Sachsen-Anhalt liegt auf Platz 1 bei ausländischen Direkt­ investitionen in ostdeutschen Ländern. Finden auch Sie den optimalen Standort für Ihr Unternehmen in Sachsen-Anhalt.

Sachsen-Anhalt verfügt über einen kreativen und lebendigen Mittelstand – dem Motor für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Sie möchten ein Unternehmen gründen? Ihr bereits erfolgreiches Unternehmen soll wachsen? Hier finden Sie wichtige Informationen rund um den Standort und die Zukunftsmärkte in Sachsen-Anhalt.

www.wirtschaft-insachsen-anhalt.de

www.investieren-insachsen-anhalt.de

www.unternehmen-undgruender-in-sachsen-anhalt.de

HERAUSGEGEBEN VOM: Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt Hasselbachstraße 4 39104 Magdeburg Tel. +49 391 56701 www.mw.sachsen-anhalt.de poststelle@mw.sachsen-anhalt.de

in Zusammenarbeit mit der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Tel. +49 391 56899 - 0 www.investieren-in-sachsen-anhalt.de welcome@img-sachsen-anhalt.de

Konzept, Gestaltung, Grafiken: genese werbeagentur gmbh, Magdeburg /// Texte: Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH /// Redaktionsschluss: April 2015 /// 1. Auflage; Änderungen vorbehalten /// Druck und Weiterverarbeitung: Stelzig-Druck, Magdeburg /// Bildnachweise: Archiv Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Harald Krieg, Archiv Laempe & Mössner, Archiv IFA Rotorion Holding GmbH/Ralf Lehmann, Archiv Fraunhofer IFF/Dirk Mahler, Archiv Entertainer Energy GmbH, Archiv Teprosa GmbH, Archiv PM TEC Rolls & Covers, Archiv citim GmbH, Archiv Gollmann Kommissionierungssysteme GmbH, Archiv AV-TEST GmbH, Investitionsbank Sachsen-Anhalt /// Die Benutzung der Veröffentlichungen zum Zwecke der gewerbsmäßigen Veräußerung, insbesondere Adressveräußerung, an Dritte oder des Nachdrucks – auch auszugsweise – ist nicht gestattet.


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