Trödler 06/2024

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Hans Liska Schreibgeräte 06/2024 6 4 4 1 9 • € 5 , 9 0 Schweiz CHF 9,50 | Österreich € 6,50 TERMINHEFT als Beilage 4196441905908 06 Europas Sammlermagazin 2 Monate Termine

n Teekanne

Was können Sie uns über diese orientalische Teekanne berichten? N N

Die aus Kupfer getriebene Teekanne zeigt auf den Seiten das Motiv einer Sau-

hatz und auch einer Lappjagd, eine heutzutage verpönte Jagdtechnik Siehe den Zaun, der den Hirsch vor die Flinte des Jägers lenkt (es sei denn der Hirsch „geht durch die Lappen“) Eingerahmt ist das jagdliche Motiv von diversen Rocaillen, welche das Objekt als Erzeugnis der Zeit des Rokoko kennzeichnet Die Form der Kanne ist eher europäisch, keinesfalls türkisch/orientalisch Der Deckel könnte eine spätere Ergänzung sein Sowohl Henkel als auch Montur wurden gegossen und waren ursprünglich feuervergoldet Reste

der Vergoldung sind in den Vertiefungen der Zieselierung noch erkennbar Das auf der Montur in einer Reserve erkennbare Konterfei könnte eine Darstellung der Katharina der Großen von Russland sein Die deutschstämmige Herrscherin hatte sich –oft vergeblich – bemüht durch die Herstellung von Produkten im eigenen Land ein höheres Steueraufkommen zu generieren In diesem Fall handelt es sich jedoch nicht um ein fiktives Produkt der sprichwörtlichen Potemkinschen Dörfer, sondern tatsächlich um einen in Russland herge-

n In dieser Rubrik beantworten unsere Experten Ihre Fragen zu dem ein oder anderen guten Stück Doch leider sehen wir uns außerstande, ganze Nachlässe oder sämtliche sich in Ihrem Haushalt befindlichen Trouvaillen bewerten und schätzen zu lassen Auch bitten wir um Verständnis, wenn es mit der Bearbeitung länger dauert Senden Sie uns also Ihre Anfrage nur zu einem zu bestimmenden Objekt – mit detaillierter Beschreibung und gutem Foto, auf dem das Objekt ganz abgebildet ist

Noch ein Hinweis zu den Preisen, die von Fall zu Fall von unseren Experten genannt werden: Hierbei handelt es sich um Richtwerte, die anhand von Fotos allein getroffen werden und je nach Zustand des Objekts nach oben oder unten korrigiert werden können

Ihre Anfrage schicken Sie bitte an:

Gemi Verlags GmbH

Redaktion Leserforum

Robert-Bosch-Str. 2 85296 Rohrbach

oder per E-Mail an info@gemiverlag.de

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stellten Gegenstand Gefertigt wurde die Teekanne in der Manufaktur Demidov um 1760 oder wenig später Vergleichbare Teekannen wurden in der Vergangenheit zu hohen Preisen verkauft Die derzeitige Marktlage ist schwer einzuschätzen Aktuell dürfen keine Luxusgüter mit einem Wert von über 500 Euro nach Russland exportiert werden

Klaus-Dieter Müller Kunstsachverständiger Lüneburg

n Brosche

Könnte die Brosche von Renée Sintenis entworfen worden sein?

!Die kleine Brosche aus Silber (gegossen und mit einer Feile nachbearbeitet) aus den 1930er-Jahren zeigt in figürlicher Darstellung ein springendes Fohlen Die Gestaltung erinnert tatsächlich stark an die Kleinbronzen der Renée Sintenis Allerdings handelt es sich eher um den Versuch am Prestige oder der Popularität dieser Sintenis-Bronzen zu partizipieren Das Monogramm „MV“ ist das der renommierten Bijouteriefabrik Victor Mayer aus Pforzheim In den letzten Jahren wurde die Schmuckmanufaktur vor allem durch die Neuauflage von Fabergé-Objekten bekannt Der Wert der winzigen Brosche liegt vermutlich unter dem Betrag von 100 Euro Klaus-Dieter Müller, Kunstsachverständiger Lüneburg

n Glasdeckeldose

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Anbei darf ich Ihnen ein neues Stück zuschicken mit der Bitte um Ihre Expertise: Glasdose mit Etikett „Bleikristall 24 v H Qualitätshandarbeit" (auch in englisch), 8,5 x 8,5 x 7,5 cm Die Glasdose ist in ausgezeichnetem Zustand L Aigner München

!Die scharnierte Deckeldose wurde vom Bleikristallwerk Beyer & Co aus Neustadt a d Waldnaab hergestellt Die Firma bestand von 1923 bis 1993 und beschäftigte in ihren besten Zeiten um 1970 etwa 600 Angestellte Die durch die Firma entstandenen Umweltschäden werden z Zt beseitigt Ähnliche Bleikristalldosen mit vergoldeter Metallmontierung wurden auch von der Firma Walther u a hergestellt

Der Hinweis „Made in West Germany“ war von 1950 bis1990 gebräuchlich, aufgrund der Gestaltung des Aufklebers würde ich eine Herstellung um 1970 vermuten Der Bleioxid Gehalt von 24% im Glas gibt dem Gefäß einen hohen Brechungsindex und eine hohe Dispersion, das Glas „funkelt“ auch ohne dass die gegossenen und vermutlich säurepolierten Facetten geschliffen worden sind Aufgrund der hohen Umweltbelastung existieren heute nur noch wenige Bleikristallhersteller Der Wert liegt bei circa 20 Euro Klaus-Dieter Müller, Kunstsachverständiger Lüneburg

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AUSSTELLUNGEN

n Vielfältiges Medium

Im Städtischen Schulmuseum in Sendelbach, einem Ortsteil der im bayerischen Spessart gelegenen „Schneewittchenstadt“ Lohr am Main, findet bis 31 Juli eine Sonderausstellung statt zum Thema „Bildergeschichten – einst und jetzt: Wie Comics unser Leben begleiten“ Veranstaltet wird diese Sonderausstellung von Eduard Stenger, dem Leiter des Schulmuseums, der mit solchen thematisch verwandten Schauen die ständige Ausstellung mit ihren zwei Schwerpunkten „Schule im Kaiserreich (1871-1918) und im Dritten Reich (1933-1945)“ immer wieder ins öffentliche Bewusstsein rückt Zusammengestellt wurde die Ausstellung von dem Ehepaar Marion und Wolfgang Wagner aus dem für sein Weihnachtspostamt bekannten Himmelstadt Zu sehen gibt es für die Freunde und Freundinnen des bunten Papiers Bildergeschichten/Comics aus den Jahren von 1890 bis 1990, die in Zeitungen, Heftchen, Magazinen und Büchern erschienen sind, inklusive einer Auswahl von WerbeComics aus diesem Zeitraum

Es geht den Veranstaltern dabei um den „Aha-Effekt“ im Publikum, um das freudige Wiedererkennen von zumeist in der Kindheit und Jugend gelesenen Abenteuer-

Max und Moritz, die „Kultfiguren“ von Wilhelm Busch und Witwe Bolte; Lohrer Schulmuseum

Repro: Marion und Wolfgang Wagner

Heftchen, Zeitungs-Comic-Strips oder liebgewonnene Zeichentrick-Ikonen, die für Süßigkeiten oder Spielzeug, aber auch für Kleidung (Lurchi – Salamander-Schuhe) und andere Alltagsdinge Werbung machten

Angesprochen von Eduard Stenger möchte der Sammler Wolfgang Wagner, unterstützt von seiner Gattin Marion und den Mitgliedern des Comic-Stammtisches Würzburg-Kist, dem interessierten Publikum einmal zeigen, wie vielfältig das Medium Comics ist

Die früher als „Schundliteratur“ abgewerteten Bildergeschichten gibt es bereits seit über 150 Jahren Als „Erfinder“ bzw „Ahnherren“ der Gattung gelten Künstler wie Wilhelm Busch (1832-1908) und Rodolphe Töpffer (1799-1846) Ihre Entwicklung und Verbreitung, zuerst über Zeitungen und Zeitschriften, dann ab etwa 1930, über das in den USA so genannte „Comic-Book“ (das bei uns treffender „Comic-Heft“ heißt), will die Ausstellung anhand zahlreicher Beispiele aus der Sammlung Wagner zeigen In Schaukästen, Vitrinen und Bilderrahmen führt Wagner durch die Entwicklungs-geschichte des Comics Er konzentriert sich aus Gründen der Übersichtlichkeit auf deutschsprachige Beispiele aus dem Zeitraum 1890 bis 1990 Anhand von Heftchen-Serien, ZeitungsStrips sowie Beispielen aus Werbung und Film zeigt die Ausstellung die Vielfalt und die Verbreitung von Comics weit über Zeitungskioske, Bahnhofsbuchhandlungen und Kinderzimmer hinaus Zusätzlich gibt es Werbeposter für Superhelden und Spielfiguren der wichtigsten Protagonisten (Fix + Foxi, Lucky Luke, Asterix, Tim + Struppi) zu sehen

Telefon: 09359 317

Webseite: www lohr de/schulmuseum

n Wohntrends

Eiche rustikal und Landhausstil, skandinavisches Design oder Möbel in knalligem Orange – eine Sonderausstellung in Oberschönenfeld widmet sich noch bis 13 Oktober dem Nachlass des Puppenmöbelherstellers Bodo Hennig (1950-2000) Der Clou dabei: Das Museum zeigt neben Minimöbeln auch ausgewählte große Möbel als Rauminstallation Und so lädt das Museum zu einer Entdeckungsreise durch fünf Jahrzehnte Wohnkultur ein Die Sonderausstellung spricht gleichermaßen Kinder, Innenarchitektur-Fans und Liebhaber von Möbeldesigns und Puppen an Bodo Henning spezialisierte sich in Wildpoldsried im Oberallgäu auf den Bau von Puppenhäusern und Puppenmöbeln und war dabei immer am Puls der Zeit Wenn Cocktailsessel und Nierentische angesagt waren, baute er sie als Puppenmöbel nach Sehnten sich viele nach einer Hollywood-Schaukel für den eigenen Garten, ließ er den Wunsch in Klein Wirklichkeit werden So entstanden zwischen 1950 und 2000 zahlreiche Mini-Möbel, die die Zeitgeschichte widerspiegeln Besucherinnen und Besucher tauchen ein in Wohnwelten der Nachkriegszeit und können den damaligen Wünschen und Wohnträumen der Menschen nachspüren

Ein ganz besonderes Highlight sind fünf gebaute Räume mit Möbeln in Originalgröße So können die Besucher durch Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche von 1950 bis 2000 streifen und DesignKlassiker entdecken wie eine Miniaturversion des Freischwinger-Stuhls von Verner Panton oder einen Tisch, der an den Tulip Table des finnischen Architekten und Designers Eero Saarinen erinnert

Ein eigener Bereich widmet sich Bodo Hennigs Firmengeschichte Dank seiner

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„Der Virtuos“, Münchner Bilderbogen Nr. 465, Teilansicht, aus dem Jahr 1867; Lohrer Schulmuseum Repro: Eduard Stenger

Bungalow mit Swimmingpool der Firma Bodo Hennig – moderne Puppenmobel GmbH, 1974; Museum Oberschönenfeld

Foto: Sammlung Sylvia Hennig/© Gerold Hertenberger, nic Spiel + Art GmbH, Laupheim

Kreativität und einem guten Gespür für den jeweils vorherrschenden Zeitgeist schaffte es Hennig, dass sein Unternehmen in den 1980er-Jahren zum Marktführer in Deutschland wurde

Die Ausstellung gibt auch Gelegenheit, zu spielen, in Wohnwelten einzutauchen und sich darüber auszutauschen

Telefon: 0821 3101241

Webseite: www mos bezirk-schwaben de n Der gute Ton

MESSEN/BÖRSEN

Höhr-Grenzhausen ist das keramische Zentrum in Deutschland mit zahlreichen Keramikwerkstätten Es gibt keine andere Stadt, in der sich Tradition und Moderne sowie Technik und Bildung so bereichernd konzentrieren als in Höhr-Grenzhausen Bereits zum 44 Mal findet am 1 und 2 Juni der europäische Keramikmarkt der Stadt Höhr-Grenzhausen statt Auf einer ca 500 Meter langen Marktzone wird alles gezeigt, was die Vielfalt der Keramik ausmacht Dabei wird den Besuchern von rund 140 Ausstellern aus ganz Europa Gebrauchs- und Zierkeramik, echt salzglasiertes Steinzeug, Keramikschmuck und viele andere Erzeugnisse aus Keramik dargeboten Es nehmen wieder zahlreiche n Rote Erde

In den beiden Innenhöfen des Grassimuseums Leipzig findet am 8 und 9 Juni , jeweils von 10 bis 18 Uhr, der Keramikmarkt Leipzig im Grassi statt und feiert gleichzeitig sein zehnjähriges Jubiläum An die 60 von einer Jury ausgewählte Keramikerinnen und Keramiker verkaufen aktuelle Arbeiten Von gut gestalteter Gebrauchskeramik bis hin zu freien künstlerischen Objekten reicht das Angebot Zarte Porzellantassen stehen neben kraftvollen Gefäßen aus dem Holzbrand und figürlichen Keramiken Die verschiedensten Herstellungs- und Brenntechniken – wie Raku oder Salzbrand – sind vertreten Der Keramikmarkt vergibt drei Preise des Kunstvereins terra rossa e V für die besten Einreichungen zu diesem Thema Sämtliche Bewerbungen der teilnehmenden Keramiker werden an beiden Tagen in der Pfeilerhalle des Museums präsentiert

Webseite: https://terrarossaleipzig wordpress com/ keramikmarkt/

europäische Aussteller z B aus Großbritannien, Spanien, Frankreich, Belgien, Niederlande, Polen oder Ungarn teil Sie öffnen den Blick über die eigenen Grenzen hinaus

Am Laigueglia-Platz – mitten in der Marktzone – gibt es an beiden Tagen ein umfangreiches keramisches Rahmenprogramm, z B findet dort die „4 Offene Deutsche Töpfermeisterschaft“ im Rahmen des Europäischen Keramikmarktes statt

Das Keramikmuseum Westerwald, direkt in der Marktzone, lockt beim Museumsfest mit vielen Aktionen bei freiem Eintritt Zahlreiche Keramikwerkstätten in der Stadt haben ebenfalls geöffnet Ein umfangreiches Kinder- und Jugendprogramm der Nassauischen Sparkasse macht auch für die Kleinsten den Keramikmarkt zum Erlebnis

Telefon: 02624 104300

Webseite: www.keramik-stadt.de

n Trödeln durch Hof und Garten

Die Hofflohmärkte sind das größte Nachbarschaftsprojekt in über 30 Städten, Gemeinden und Orten mit über 300 Nachbarschaften und Vierteln Hausanwohner verkaufen im eigenen Hof oder Garten auf Privatgrund Der Clou ist das engagierte Mitmachen in einer großen Gemeinschaft Perfekt, um den Keller oder Speicher zu entrümpeln und neue Lieblingsstücke, Preziosen und Unikate zu ergattern Durch die vielen verschiedenen und dezentralen Hofflohmärkte an vorgegebenen Terminen entsteht ein bunter und facettenreicher Trödeltag in der gesamten Nachbarschaft Im Juni stehen unter anderem Frankfurt, Hannover, München, Essen, Augsburg, Köln und Mainz auf dem Programm

Webseite: www.hofflohmärkte.de

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Ulrike Sandner-Ramon, Becher; Keramikmarkt im Grassi Museum Leipzig

LURCHI UND MECKI

HEIDRUN TH. GRIGOLEIT

Das Museum im Kleihues Bau in Kornwestheim präsentiert noch bis 8. September eine Ausstellung mit dem Titel „Die fabelhaften Abenteuer von Lurchi und Mecki“. In den 1930er- und 1940er-Jahren erfanden die Salamander Schuhfabrik in Kornwestheim und die Zeitschrift HÖRZU in Hamburg die zwei Tiermaskottchen Lurchi und Mecki, um Kinder und deren Eltern an die jeweilige Marke zu binden. Die zwei Tierfiguren wurden landesweit schnell bekannt und brachten den dazugehörenden Firmen Bewunderer nicht nur unter Kindern, sondern jeden Alters ein.

Igel und Salamander

Was aber haben ein frecher, kleiner Igel und ein Salamander, der Schuhe trägt, gemeinsam? Es sind die spannenden und aufregenden Abenteuer der Protagonisten, die in aller Welt stattfinden Diese haben in ihren Bann gezogen und viele Jahre

begeistert Mit zahlreichen Ausstellungsstücken der Kulturgeschichtlichen Sammlung Kornwestheim und Leihgaben aus dem Altonaer Museum Hamburg, dem Steiff Museum Giengen an der Brenz und dem Deutschen Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt am Main entstand in der Schau eine fantastische Welt voller abenteuerlicher Erlebnisse der beiden Werbemaskottchen

Werbehelden

Bald schon wurden die Abenteuer von Lurchi und Mecki zum Verkaufsschlager Und obwohl sich die beiden Maskottchen persönlich nie trafen, kommt es doch des öfteren zu Verwechselungen zwischen Mecki, dem HÖRZU-Igel, und dem „Igelmann“, einem Freund von Lurchi Figuren des Igelmanns sind in Lurchi-Sammlerkreisen wohl auch deshalb zunehmend rar geworden, da man den Igelmann fälschlicherweise für eine Mecki-Figur hält Dem

Links: Mecki und Lurchi, Illustration: Virginia Romo, Hintergrund: Sasha Black/Shutterstock.com

Oben: Mecki Ansichtskarte zu den Filmen der Gebrüder Diehl, um 1960 Foto: Stadt Kornwestheim

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Verwechselungspotenzial und den Gemeinsamkeiten in den Darstellungen der beiden Werbehelden geht die Ausstellung auf den Grund Der kulturgeschichtliche Überblick über die Reisen und Abenteuer von Lurchi und Mecki zeigt, woher die beiden Figuren stammen und was sie zusammen mit ihren Freunden erleben Sowohl zeitgeschichtliche Ereignisse als auch die verschiedenen Werbemaßnahmen, die die beiden Firmen Salamander und HÖRZU unternahmen, werden beleuchtet Die Ausstellung lässt dazu verschiedene Szenen aus den Lurchi-Heften und MeckiBüchern entstehen und bietet die Gelegenheit, ganz in sie einzutauchen Nach einem Blick ins Waldklassenzimmer mit historischen Schulbänken geht es auf eine Reise in die Welt der Märchen, in den Zirkus und sogar hoch hinaus bis zum Mond Abhängig von Alter und Herkunft der Besucher wird der Gang durch die Ausstellung für manche zur Zeit-, für andere zur Entdeckungsreise

Entstehung von Mecki

Die original plattdeutsche Geschichte „Dat Wettlopen twischen den Hasen un dem Swinegel up de lütje Haide bi Buxtehude“ von Wilhelm Schröder berichtet von dem bekannten Wettlauf zwischen einem Hasen und einem „Schweineigel“ in der Lüneburger Heide bei Buxtehude Das war wohl der Ausgangspunkt für die Idee

Oben: Ausstelllungsansicht Bereich „Waldschule und Schlaraffenland", (mit Objekten aus dem Schulmuseum Nordwürttemberg und der Kulturgeschichtlichen Sammlung Kornwestheim)

Foto: Frank Kleinbach

Rechts: Hörzu-Mecki als Angler, Werbeplakat, um 1960, Sammlung Altonaer Museum, Hamburg Foto: Stadt Kornwestheim

vom Igel Mecki In der Geschichte fordert der langsame, aber gewitzte Igel den schnellen und hochnäsigen Hasen zu einem Wettlauf heraus Während der Hase aber atemlos den Acker entlang rennt, läuft der Igel nur wenige Schritte – denn am Ziel wartet bereits seine, ihm zum Verwechseln ähnlich sehende, Frau und nimmt den Hasen mit den Worten „Ich bin schon da“ in Empfang 1938/39 wurde das Märchen im Auftrag der Reichsstelle für den Unterrichtsfilm von den Gebrüdern Diehl verfilmt

Mecki und HÖRZU

Als am 11 Dezember 1946 die Startauflage der Hörzu-Zeitschrift mit eben jenem Igel-Maskottchen aus dem Diehl-Film her-

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auskam, strebte Ferdinand Diehl einen Rechtsstreit wegen des Urheberrechts an seiner Figur an Man einigte sich schließlich darauf, dass die mittlerweile nach dem Spitznamen des Chefredakteurs Eduard Rhein getaufte Figur „Mecki“ nur in Comics und Büchern von HÖRZU verlegt werden durfte Andere Verwertungsrechte vergab Diehl später beispielsweise an den Spielwarenhersteller Steiff für die Herstellung der Mecki-Figur, die 1951 erstmals in Produktion ging Kurz darauf erschienen dann Meckis Frau Micki und als gesamte Familie auch die Kinder Macki und Mucki als Steiff-Tiere Das erste Buch „Mecki im Schlaraffenland“ wurde von Reinhold Escher gezeichnet, alle weiteren von Wilhelm Petersen Für den Text aller 13 Bücher war Eduard Rhein verantwortlich, unterstützt wurde er dabei von seiner Chefsekretärin Hildegard Brandes und einigen Redakteuren Und zur Weihnachtszeit erschien zwischen 1952 und 1964 jedes Jahr ein neues Mecki-Bilderbuch im

Verlag Hammerich & Lessner, der zum Springer-Konzern gehörte Als Eduard Rhein 1965 als Chefredakteur der HÖRZU abgelöst wurde, kam damit auch das Ende der erfolgreichen Buchreihe, die eine Gesamtauflage von 1,5 Millionen Exemplaren erreicht hatte

Lurchi und Freunde

Die renommierte Kornwestheimer Schuhfabrik „Salamander“ wusste bereits sehr früh die zukünftige Kundschaft an sich zu binden, und so gibt es die Figur von Lurchi, dem Feuersalamander, bereits seit 1937 Ab 1938 wurden dann auch Lurchis Freunde vorgestellt, die ihn fortan auf seine vielen lustigen Abenteuer begleiteten: Der grüne Frosch „Hopps“ teilt tapfer Lurchis Abenteuerlust, Zwerg „Piping“ mit seiner roten Zipfelmütze ist ein Tüftler,

während Mäuserich „Mäusepiep“ sich oft als eher ängstlich, furchtsam und tollpatschig zeigt Die dicke, gelbe und rot getüpfelte Gelbbauchunke „Unkerich“ fungiert als Büttel oder Polizist der Gruppe Und Igel „Igelmann“ ist eher ruhig, gelassen und gemütlich Inspiriert wurde die Figur des Igelmanns vermutlich ebenfalls von der Fabel vom Hasen und Igel, aus der auch die Figur Mecki von Hörzu die Inspiration schöpfte

Bildergeschichten

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg wurden in den Schuhgeschäften, die damals noch

Steiff-Figuren Mecki und Micki, 1986, SteiffMuseum Giengen an der Brenz Foto: Stadt Kornwestheim

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gar keine Kinderschuhe führten, Bildergeschichten mit Lurchis Abenteuern ausgelegt Der Zeichner dieser ersten fünf Hefte war Lorenz Pinder, die Verse in den Heften wurden vom damaligen Generaldirektor der Salamander AG Kornwestheim, Alex Haffner, geschrieben Dann unterbrach der Krieg gut ein Jahrzehnt lang den Druck In den 1950er-Jahren ließ Salamander aufgrund verlorener Druckplatten die Geschichten noch einmal nachzeichnen Der richtige Durchbruch kam mit der anschließenden Neuinterpretation durch Heinz Schubel, der die Lurchi-Geschichten zwanzig Jahre lang zeichnete Seine Nachfolge war zunächst von kurzen Intermezzos verschiedener Zeichner gezeichnet, bis sich Georg Nickel und vor allem Peter Krisp etablierten Einen Neuanfang wagte schließlich Dietwald Doblies, der die Reihe von 1995 bis zu seinem plötzlichen Tod 2022 betreute und um das Jahr

Oben: Lurchis Abenteuer, Illustration von Heins Schubel aus der Folge 5, Nachkriegsausgabe von 1951/1952 Foto: Stadt Kornwestheim

Rechts oben: Mecki in der Schule, Malerei von Hans Held Foto: Stadt Kornwestheim

Rechts unten: Lurchi-Schuhkarton und hellblaue Kinderschuhe aus Lackleder, 1950er-Jahre und Lurchi Werbefigur 1980er-Jahre, Kulturgeschichtliche Sammlung Kornwestheim Foto: Stadt Kornwestheim

2000 auf Wunsch von Salamander auch den Relaunch der Figuren und des Formats durchführte Von 1995 bis 2000 war auch Günther Bentele mit von der Partie Der aus Bietigheim stammende und lange Jahre in Kornwestheim am Ernst-Sigle-

Gymnasium als Lehrer tätige Bentele verfasste die Texte für die Folgen 115 bis 129 Seit 2022 stammen die Lurchi-Hefte ab Folge 166 aus der Feder des Münchener Illustrators Jan Reiser

Abenteuer Schule

„Meistens zeigt in jungen Jahren jedes Kind sich unerfahren und es muss daher beizeiten um zu lernen schulwärts schreiten!“ heißt es in Lurchis Abenteuer, Lustige Streiche in der Waldschule, in Folge 5 von

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1939 Und auch auf anderen Reisen und Abenteuern greifen der Feuersalamander Lurchi und der Igel Mecki oft das Thema Schule auf Lurchi muss selbst in die Schule, um dort die Schulbank zu drücken Seine fünf Freunde Hopps der Frosch, Unkerich die Kröte, Mäusepiep die Maus, Igelmann der Igel und Piping der Zwerg stehen ihm zur Seite Im Lurchi-Heft Waldschule, das noch in den Vorkriegsjahren erschien, und ab 1950 mit weniger Seiten und neuen Zeichnungen von Heinz Schubel erneut verlegt wurde, lernen Lurchi und seine Freunde, wie man Fliegen fängt und vor welchen Tieren man sich in Acht nehmen muss Die perfekte Gelegenheit, dem strengen Lehrer Onkel Eidechs mit einem Fuchskostüm einen Streich zu spielen: „Sehr beliebt als Schulungsstunde ist seit je die Raubtierkunde, weil man da bei jedem Bild, so ein eig’nes Gruseln fühlt Und dann starrt zu aller Pein, schon der Böse Fuchs herein!!!“ Auch beim Sportunterricht treiben Lurchi und seine Freunde Schabernack: „Alles jubelt bei dem Wort: Eine Stunde Spiel und Sport!“

Während des Schildkrötenrennens springt Lurchi auf dem verkleideten Frosch Hopps zum Sieg: „Lurchis Reittier leicht beschwingt, Statt zu kriechen hurtig springt Seht! Schon kommt im flotten Stil Er als Sieger in das Ziel “ Jedenfalls wird in jeder Geschichte gereimt, was das Zeug hält Ein Schmunzeln kann sich der eine oder andere geneigte Leser dabei kaum verkneifen, zumal auch das gefährlichste Abenteuer – egal ob mit Krokodilen, Seeungeheuern, Bären, Tigern oder Schlangen, als blinde Passagiere, unter Piraten, bei Indianern, Indern, Afrikanern oder bei Explosionen und Unwettern für Lurchi und Konsorten natürlich und zum Glück immer gut ausgeht – Ende gut, alles gut: „Happy End“ eben „Und so schallt es lange noch, Salamander lebe hoch !“

Reisen um die Welt

Sowohl Lurchi wie Mecki bedienen sich also eingängigen Kinderfantasien und -wünschen: Aktivitäten, die Spaß machen oder lustigen Streiche, die ohne Konsequenzen bleiben So besucht auch Mecki auf Reisen mit dem Heißluftballon verschiedene Schulen Während seines Besuchs bei Frau Holle (erschienen 1964) schaut er sich die Schule der Wetterfrösche an, die lernen, wie sie das Wetter richtig ansagen

Links: Lurchis Abenteuer, Titel des ersten Heftes von 1937

Foto: Stadt Kornwestheim

Oben: Lurchi-Puzzle, Motiv: Rummelplatz, 150 Teile, 1990er-Jahre, Kulturgeschichtliche Sammlung Kornwestheim

Foto: Stadt Kornwestheim

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sollen „Der Lehrer erklärte gerade, wodurch sich Sonnenschein und Regen unterschieden Dann mußte jeder Schüler vortreten und bei dem Wort Sonne schnell den roten, bei dem Wort Regen schnell

den blauen Schirm aufspannen “ Auch ein kindlicher Traum vom Schlaraffenland, in dem Spielzeug am Baum wächst und es immer leckeres Essen gibt, wird in Lurchis und in Meckis Abenteuern erforscht So-

gar die Eisenbahn, mit der Mecki und seine Freunde fahren, ist ganz und gar essbar Sind Geschichten um Schule und Unterricht zwar fantastischer Natur, jedoch in der normalen Welt verankert, ist der Ausflug ins Schlaraffenland ganz und gar märchenhaft „Mecki im Schlaraffenland“ erschien 1952 als erstes Buch der Reihe noch vor den längeren, aufeinander aufbauenden Comicgeschichten des Igels Zeichner war Rheinhold Escher, der ab 1948 mit den Zeichnungen des Werbemaskottchens beauftragt worden war Nach dem Erscheinen des Abenteuers im Schlaraffenland entschied Escher sich, nur noch die Mecki-Comics in den HörzuZeitschriften zu zeichnen

Abenteuer im Märchenland

Ritter und Prinzessinnen, böse Hexen, gute Feen, Zwerge und Riesen – diese phantastischen Charaktere kommen in vielen Märchen vor Wie selbstverständ-

Oben: Lurchis Abenteuer, Illustration von Heins Schubel aus der Folge 2, Nachkriegsausgabe von 1951/1952

Foto: Stadt Kornwestheim

Unten: Lurchi und seine Freunde : Mäusepiep, Hops, Unkerich, Piping und Igelmann, Salamander-Werbefiguren, 1980er-Jahre, Kulturgeschichtliche Sammlung Kornwestheim

Foto: Stadt Kornwestheim

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lich begegnen solche Zauberwesen auch den beiden Werbehelden Mecki und Lurchi: Meckis Reisen führen ihn in Welten, die bereits aus den Geschichten der Gebrüder Grimm, von Wilhelm Hauff oder aus 1001 Nacht bekannt sind Bei den sieben Zwergen (1953), den 40 Räubern (1960) oder bei Zwerg Nase (1963) erlebt Mecki jeweils ein eigenes Abenteuer Dabei tun sich verblüffende Parallelen zwischen den einzelnen Abenteuern auf Im Buch „Mecki bei den 7 Zwergen“ retten Mecki und seine Freunde einen Küchenjungen vor dem gefräßigen König Zehn Jahre später erscheint die eigenständige Geschichte „Mecki bei Zwerg Nase“, in der Mecki auf seinen Ahnen in Buxtehude eingeht, der einst den Hasen in einem Wettlauf besiegt hat Einen Wettlauf mit einem Hasen muss Mecki auch bei den sieben Zwergen bestreiten und trickst den Hasen genauso clever aus, wie damals sein „Urahn“, der Igel aus der Geschichte von Wilhelm Schröder So werden alle drei Geschichten miteinander verwoben

Furchtlose Helden

Im Gegensatz zu Mecki besuchen Lurchi und seine Freunde keine spezifischen Märchen Stattdessen zeigt der Salamander dem Zwergenkönig bereits im allerersten Heft von 1937 seine Schuhe: „Vor ihm sitzt der Zwergenkönig Dieser spricht und nickt ihm zu: Siehe da – so schöne Schuh! “ Außerdem hilft Lurchi den Feen im Märchenland, eine böse Hexe los zu werden In der Geschichte „Der Ritterschlag“, zuerst verlegt in den 1950er-Jahren, später dann mit einer Auflage von 5000 im Jahr 1978 nochmals erschienen, wird Lurchi vom Burgherrn der Burg Wichtelstein dann zum Ritter geschlagen Igel und Salamander werden in den Ge-

schichten stets als furchtlose Retter dargestellt, die ihre Abenteuer mit Bravour bestehen Und so werden Lurchi und Mecki meistens als Helden gefeiert, sind Ratgeber von Königinnen und Königen und bringen Prinz und Prinzessin zusammen Und manchmal ist auch alles einfach nur ein abenteuerlicher Traum „Da wurde ich wach und rieb mir die Augen Gottlob, ich hatte alles nur geträumt: die sieben Zwerge und Schneewittchen und die

ganzen Abenteuer“, heißt es in Mecki und die 7 Zwerge

Abenteuer Unterwasser

Auch auf und unter dem Wasser erleben die beiden Werbemaskottchen so viel Spannendes: „Ringsum Wasser! Hohe See! Da, oh Schreck, oh Angst und Weh: In der Dämm’rung fahlen Lichte kommt mit grausigem Gesichte ein Gespensterschiff geschwommen – niemand weiß woher’s gekommen – Schneidet Lurchis Boot entzwei Unten lauert schon der Hai“, steht in Folge 12 „Fahrt ins Meer“ aus dem Jahr 1961 Als Schatztaucher findet Lurchi in Folge 51 einen Silberschatz und birgt ihn mit Hilfe einer Seeschildkröte Am Ende dürfen Lurchi und seine Freunde den Schatz bestaunen, der neben Silbermünzen natürlich auch Salamander Schuhe enthält In Folge 128 „Im Unterwasser-

Links: Vitrine mit Auswahl an Objekten zum Thema „Schule”, (mit Objekten aus dem Schulmuseum Nordwürttemberg und der Kulturgeschichtlichen Sammlung Kornwestheim)

Foto: Frank Kleinbach

Oben: Lurchis Abenteuer, Illustration von Heins Schubel aus der Folge 1, Nachkriegsausgabe von 1951/1952

Foto: Stadt Kornwestheim

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reich“ aus dem Jahr 1999 wagt sich Lurchi wieder aufs Meer und begeistert die Kugelfisch-Königin und weitere Bewohner der Unterwasserwelt mit SalamanderSchuhen Während Lurchi versunkene Schätze birgt, kann Mecki den Limonadensee in „Mecki im Schlaraffenland“ mit Tauchanzug entdecken Dabei lernt er viele seltsame Wasserbewohner kennen – etwa Fische mit Lampen am Kopf, Muscheln mit riesigen Perlen oder Tiere, die aussehen wie Blumen Sein Ruf als berühmter HÖRZU-Igel ist bei den beiden Wassergöttern „Nep Tun“ und „Nix Tun“ bereits angekommen

Neugierig und furchtlos

Die beiden neugierigen und furchtlosen Abenteurer Lurchi wie Mecki finden zudem überall neue Freunde Gleichzeitig müssen sie sich immer wieder gegen Bösewichte und Geisterschiffe durchsetzen, oder eine ganze Mannschaft Piraten verscheuchen Dabei sind sie stets die Helden ihrer Geschichten, während sie ein Abenteuer nach dem anderen mit Bavour bestehen Im dritten Buch von Meckis abenteuerlichen Reiseberichten „Mecki bei den Eskimos“ (1954) fliegen Mecki, der Kater Murr, die Ente Watsch und die sieben Goldhamster mit dem Heißluftballon in die Polarregionen zu den Ureinwohnern In

Oben: Mecki auf dem Mond, Buchillustration von Wilhelm Petersen, 1959

Foto: Stadt Kornwestheim

Rechts: Schuhkarton, 1990er-Jahre, Kulturgeschichtliche Sammlung Kornwestheim

Foto: Stadt Kornwestheim

einem alten Wrack finden sie ein Buch mit dem Titel „Die Geheimnisse der Zirkuswelt“ und allerhand Zirkus-Utensilien, mit denen Mecki und seine Freunde eine Zirkusshow auf die Beine stellen Mecki betätigt sich nun als Zirkusdirektor, die Hamster schwingen sich auf dem Trapez durch die Lüfte und die Ente Watsch balanciert auf einer rollenden Trommel Dazu heuert Mecki noch Eisbären, Seelöwen, Seesterne und Fische an, um gewagte Kunststücke auf dem Boden und in der Luft aufzuführen Bei Lurchi muss hingegen zuerst die finanzielle Situation geklärt werden, bevor er sich einen Zirkus leisten kann Zum Glück gehört zum SalamanderDasein, jede Menge Schätze zu finden „Und hier, im fahlen Dämmerlicht, liegt Gold an Gold – du glaubst es nicht! Was tun nun mit so viel Geld? Wir kaufen uns ein Zirkuszelt“ beschreibt die Folge 56 aus dem Jahr 1974: Die Maus dressiert dann Löwen, Hopps der Frosch zaubert eine Truhe mit zweihundert Salamanderschuhen hervor und Igelmann wird von Möwen in die Lüfte gehoben Um die Musik kümmert sich die Salamander Schuhfabrik und natürlich hört alles auf Lurchi, den Zirkusdirektor

Im Weltraum

US-Präsident Eisenhower ließ im Juli 1955 verkünden, kleine Satelliten in die Erdumlaufbahn zu schießen Das war der Startschuss zum Wettlauf ins All, der in den 1950er- und 1960er-Jahren zwischen den USA und der Sowjetunion entbrannte Die erste bemannte Fahrt zum Mond vollzog die Crew der Apollo 8 im Dezember 1968 und die spektakuläre erste Mondlandung fand am 20 Juli 1969 statt Mecki und Lurchi sind beim weltweiten Mond- und

Weltraumfieber natürlich mit von der Partie: Seiner Zeit weit voraus baut Lurchi eine Rakete und fährt mit seinen Freunden zum Mars, um die Marsmenschen mit Salamander Schuhen zu beglücken Auch Reisen zur Milchstraße dürfen bei Lurchis Abenteuern in Folge 24 „Raketenfahrt zum Mars“, in Folge 25 „Geheimnisvoller Mars“ und beim „Weltraumtreffen“ in Folge 26 nicht fehlen, die alle um 1960 mit Illustrationen von Heinz Schubel und Texten von Erwin Kühlewein erscheinen Als achtes Buch erschien 1959 die Kultausgabe „Mecki auf dem Mond“ Dieser begegnet dort wichtigen Persönlichkeiten, etwa dem Herrscher des Mondsees und Frau Luna Neben Astronauten, Raketen und Mondfahrten werden in den Reiseberichten zudem wissenschaftliche Disziplinen wie Aerodynamik und Astronomie thematisiert

Rahmenprogramm / Ausstellung

Zur Ausstellung wird ein buntes Rahmenprogramm für verschiedene Zielgruppen angeboten: So finden Führungen für Familien und Fachpublikum gleichermaßen statt Thementage, Bastelwork-shops und Führungen sollen ebenfalls Gäste aus verschiedenen Zielgruppen ansprechen, die Tore des Museums weit öffnen und auch Gäste einladen, die vielleicht sonst nicht den Weg ins Museum fänden Ausstellung: Die fabelhaften Abenteuer von Lurchi und Mecki, noch bis zum 8 September, Museum im Kleihues-Bau, Stuttgarter Straße 93, 70803 Kornwestheim, www museen-kornwestheim de

Fotos: wie angegeben

WERBEFIGUREN 15 06 / 24

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