Kommunal 5/2016

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WASSER GESTALTEN & ARBEITEN

DAS WALGAUBAD AUS DER VOGELPERSPEKTIVE Das 25 m Sportbecken eignet sich neben der Nutzung zum Schulsport auch für Kurzbahnwettkämpfe. Auf der Langbahn (olympische Länge von 50 m, Breite: drei Bahnen) können Sportschwimmer und ambitionierte Hobbyschwimmer trainieren und ungestört schnelle Bahnen schwimmen. Das gegenüber den anderen Becken erhöht liegende Sprungbecken kann über tiefe Stufen erreicht werden, welche auch als Liegebereiche genutzt werden können. Hauptattraktion des Erlebnisbeckens ist ein Wellenbad ,die Rutschen sollen auf einem Hügel errichtet werden.

der 14 Nachbargemeinden, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Bei einer Konferenz bayerischer Bürgermeister und Wirtschaftsvertreter am Chiemsee referierte der Nenzingern Bürgermeister und Obmann der Regio im Walgau, Florian Kasseroler, über das Projekt, das durchaus das Zeug hat, zu einem Paradebeispiel nicht nur für Österreich zu werden. Noch in den Neunzigerjahren und Anfang der neuen Jahrtausends ernteten die Bürgermeister von Nenzing und Frastanz für Ideen, dass die Nachbargemeinde für eine Freizeitattraktion einer „fremden“ Gemeinde mitzahlt, nur Unverständnis und Kopfschütteln. Beide Gemeinden haben ihre Bäder dann selbst gebaut - sehr zur Freuder der Menschen. Bei Analysen ist man dann daraufgekommen, dass lediglich 25 Prozent der Besucher aus der eigenen Gemeinde kamen. Mit dieser Erkenntnis wurden „erste Risse in der Sturheit der Mentalität“ sichtbar. Am 23. September 2011 fand die Gründung statt. Das Motto von Obmann Florian Kasseroler würde

auch perfekt in die Gründungsakte passen: „Gemeinsam können wir für die Bürgerinnen und Bürger viel mehr erreichen.“ Und die Finanzierung? Wie bei so vielen Bürgermeistern trübt das Thema Finanzen kurz die Stimmung, auch bei Kasseroler. „Unsere Schulden – nicht nur die von Nenzing, sondern die von praktisch allen Vorarlberger Gemeinden – resultieren zu 30 bis 40 Prozent aus Investitionen in Wasserversorgung und Kanalisation“, führt er aus. In Nenzing dürfte dieser Anteil nach Abschluss aller laufenden und geplanten Projekte sogar bei weit über 80 Prozent liegen, fürchtet Kasseroler. „In der politischen Diskussion über die Schulden wird gerne verschwiegen, dass diese eben zum größten Teil das Resultat von Projekten im Hochwasserschutz oder eben in der Kanal- und Wasserversorgung sind. Und das sind Investitionen in die Zukunft einer Gemeinde, die ganz einfach nicht von einer Generation alleine gestemmt werden können.“

LINK ZUM VEREIN „REGIO IM WALGAU“ www.imwalgau.at Der Verein umfasst die 14 Gemeinden Bludesch, Bürs, Düns, Dünserberg, Frastanz, Göfis, Ludesch, Nenzing, Nüziders, Röns, Satteins, Schlins, Schnifis und Thüringen – das entspricht 37.539 Walgauern, etwas mehr als ein Zehntel der Vorarlberger Bevölkerung. Die anderen sieben Gemeinden – Lorüns, Stallehr, Bürserberg, Brand, Thüringerberg und die Städte Feldkirch und Bludenz – sind der Regio Im Walgau als außerordentliche Mitglieder beigetreten. Sie zahlen keinen Beitrag, werden aber regelmäßig über die Aktivitäten informiert und können sich mit eigenen Mitteln an den Projekten der Regio Im Walgau beteiligen.

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