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Ortschronik Das Schulwesen anno dazumal und heute

Das Schulwesen in unseren beiden Gemeinden – anno dazumal und heute (Fortsetzung)

Nach einer Pause möchte ich mit diesem Thema fortfahren und es alsbald abschließen, nicht ohne den Fokus auf zwei gemeindliche Schulen zu richten, die für unsere Gemeinde auch sehr bedeutend sind und waren. Das ist zum einen die Grundschule an der Bahnhofstraße 10 in Höhenkirchen und zum anderen die ehemalige Volksschule der Gemeinde Siegertsbrunn im dortigen Ortsteil, heute Gemeindekindergarten. Wir versetzen uns zurück in die 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts und erleben, dass sich die Einwohnerzahl der Gemeinde durch einen intensiven Siedlungsdruck und entsprechende Bautätigkeit in den zwölf Jahren von 1990 bis 2002 von etwa 6.000 Personen auf etwa 9.100 um fast 52 % vermehrt hat.

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In dieser Zeit waren deshalb der damalige Erste Bürgermeister Rudolf Mailer und sein Gemeinderat mit den bedeutenden Herausforderungen konfrontiert, die Infrastruktur der Gemeinde den dadurch entstandenen Notwendigkeiten anzupassen. Deshalb also auch die Entscheidung, eine neue, weitere Grundschule im Ort zu errichten. Als Standort wurde das gemeindliche Grundstück an der Bahnhofstraße neben der Mehrzweckhalle bestimmt.

Die Planung wurde dem Architekturbüro Barz + Barz, München, übertragen. Wegen der bereits erstellten Mehrzweckhalle und der knappen Grundstücksfläche entschied sich das Planungsbüro für eine unkonventionelle Verteilung der erforderlichen Räume. Das Erd- und Obergeschoss beherbergt die Klassenzimmer und die Verwaltung. Fach-, Mehrzweck-, Neben- und Lagerräume liegen im Untergeschoss, Lehrerzimmer, Bibliothek sowie Handarbeits- und Musikraum im zweiten Obergeschoss.

Die 12-klassige Schule ist so gestaltet, dass sich das Gebäude nach Norden hin zum Eingang und zur Pausenhalle wie ein Ypsilon verbreitert. Die bestehende Sporthalle ist über einen unterirdischen Gang angebunden.

Am 20. November 1997 wurde der Grundstein der neuen Schule gelegt und nach einem milden Winter konnte bereits am 14. Mai 1998, nach nur sieben Monaten Bauzeit, das Richtfest gefeiert werden. Besonderes Augenmerk wurde von den Planern und der Gemeinde auf ein umweltfreundliches Konzept gelegt. Dazu

zählen das Blockheizkraftwerk, die Verringerung des CO₂-Ausstosses und die Regenwassernutzanlage.

Vor den Weihnachtsferien 1998 konnten die Arbeiten an der Grundschule beendet werden. Nach den Weihnachtsferien begann der Schulbetrieb in der neuen Schule am Mittwoch, 7. Januar 1999 mit 316 glücklichen Schulkindern und ihren Lehrkräften in den neuen Schulräumen. Alle Klassen hatten sich noch einmal in ihrer bisherigen Schule an der Brunnthaler Straße versammelt und wurden in der Pausenhalle von Rektor Erhard Dresel (verstorben 2021) verabschiedet. Die Hauptschüler bildeten ein Spalier und winkten mit Papiertaschentüchern nach.

Der Zug wurde von Bürgermeister Rudolf Mailer und Schulamtsdirektor Anton Schonlau, den Damen und Herren des Gemeinderates und des Elternbeirates angeführt. Vorweg marschierte die Blaskapelle HohenkirchenSiegertsbrunn. Die offizielle Einweihung der Schule war vertagt worden und fand dann in würdigem Rahmen am 18. Juni 1999 statt. Im Namen der Schule sind wichtige historische Daten verewigt, nämlich die geschichtlich verbürgten Eigennamen der ersten Menschen, die durch Urkunden belegt hier vor Ort auf urbar gemachten Grund und Boden lebten.

Die Namen dieser Siedler lauten Sigoho, was sich im heutigen Siegertsbrunn wiederfindet, und Marchwart, nach dem der Ort Marchwartsbrunn benannt wurde, das heutige Höhenkirchen. Das Verbindende der Gemeindegeschichte soll, kurz gesagt, im Namen der Schule zum Ausdruck kommen. Günther Schmid – Ortschronist Quellen: Weitere Einzelheiten sind nachzulesen in der Ortschronik von Rudolf Stingl bzw. in den dort genannten Zeitungsartikeln

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