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Bürgerdialog Windenergie
Bürgerdialog: Windenergie im Höhenkirchner Forst
Die Nachbargemeinden Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Oberpframmern und Egmating sowie die beiden Landkreise München und Ebersberg haben sich in einer Arbeitsgemeinschaft Windenergie Höhenkirchner Forst (ARGE) zusammengeschlossen, um die Errichtung von Windenergieanlagen im Höhenkirchner Forst gemeinsam zu prüfen und eine mögliche Umsetzung im Sinne der Gemeinden zu beeinflussen. Am 17. März wurden nun die Ergebnisse von Voruntersuchungen in einem Online-Bürgerdialog vorgestellt.
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Moderiert von Bettina Raschke begrüßten Bürgermeisterin Mindy Konwitschny als Sprecherin der ARGE und Landrat Christoph Göbel die Teilnehmer. Anschließend erläuterte zunächst Dr. Willie Stiehler von der Energieagentur Ebersberg-München den Stand der Energiewende in der Region: Der Anteil erneuerbarer Energien in den drei Gemeinden der ARGE liegt demnach aktuell zwischen 13% in Egmating und 23% in Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Robert Sing vom Ingenieurbüro Sing ging auf die Untersuchungen ein, die konkret zu den drei potenziellen Windkraftanlagen im Höhenkirchner Forst durchgeführt wurden. Die artenschutzrechtlichen Kartierungen ergaben demnach keine entscheidenden Belange, die dem Projekt entgegenstehen – wobei die finale Bewertung der Unteren Naturschutzbehörde obliegt. Die Windmessungen bezifferten die mittlere Windgeschwindigkeit auf Nabenhöhe auf 5,7 m/s. Damit ist mit jährlichen Erträgen von 10 bis zu 11,3 Millionen kWh pro Windenergieanlage zu rechnen. Auf Basis der jetzigen Rahmenbedingungen und der zu erwartenden Kosten sind die Voraussetzungen für einen rentablen Betrieb gegeben. Schließlich stellte Prof. Dr. Sören Schöbel-Rutschmann von der TU München Visualisierungen vor, die zeigten, wie die Windkraftanlagen von unterschiedlichen Standorten in den drei Gemeinden wahrgenommen werden würden.
Die Fragen der teilnehmenden Bürger*innen gingen anschließend per Chat ein. Bürgermeisterin und Sprecherin der ARGE Mindy Konwitschny sowie Egmatings Bürgermeisterin Inge Heiler und Oberpframmerns Bürgermeister Andreas Lutz betonten in dieser Runde übereinstimmend, dass die Windenergie
als ein möglicher Weg für den Ausbau der nachhaltigen Energieversorgung untersucht wird – konkrete Entscheidungen werden erst später fallen. Ziel sei jedoch, zur Energiewende beizutragen und die CO₂Emissionen zu senken, so die Bürgermeister*innen. Weitere Fragen drehten sich unter anderem um die Abstandsregelung, die Lautstärke und den Schattenwurf der potenziellen Windräder. Dabei wurden auch Sorgen von Bürger*innen um den Erhalt des Landschaftsbildes deutlich. Wie sich Bürger*innen an einem möglichen Projekt beteiligen können, wird noch ausgelotet. Klar sei jedoch, dass die Wertschöpfung in der Region bleiben solle, so die Referenten.
Die nächsten Schritte in der ARGE werden mit umfassender Beteiligung der Bürger*innen diskutiert werden. Dass daran großes Interesse besteht, zeigte sich auch an der regen Beteiligung an der Veranstaltung. Bis zu 360 Teilnehmer waren gleichzeitig online und stellten insgesamt mehrere hundert Fragen im Chat. Sollten Fragen offen geblieben sein, so können sich alle Interessierten gerne an die Energieagentur oder die beteiligten Gemeinden wenden. Die Informationen sind auf der Website der ARGE nachzulesen: www.windenergiehoehenkirchner-forst.de
gmv

