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Energiekonzept Neuried

Was ist mein Klimabeitrag?

Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen, so eine gern zitierte Weisheit. Aber, die Glashausbesitzer kennen das, lüften ist trotzdem wichtig. Sonst wird es im Treibhaus zu heiß, Mensch und Pflanzen gehen ein. Wie ein Glashaus funktioniert auch unsere Erde. Die Luft lässt das Sonnenlicht durch, verhindert aber, dass die Wärme wieder verschwindet. Zuständig sind dafür die sogenannten Treibhausgase, die die Wärmestrahlung reflektieren. Das ist ein ausgeklügeltes Gleichgewicht, denn ohne unsere Lufthülle wäre es auf der Erde selbst in der prallen Sonne so kalt wie auf dem Mond, -100 Grad. Andererseits sorgt das menschengemachte Mehr an Treibhausgasen derzeit für steigende Temperaturen. Das bekannteste Treibhausgas ist Kohlendioxid (CO2). Es entsteht bei der Verbrennung von Öl, Gas und Kohle aber auch beim Abbau von Mooren (Stichwort Torferde), bei Waldbränden oder wenn Permafrostböden auftauen. Seine Konzentration hat sich in den letzten Jahren verdoppelt und es dauert ca. 200 Jahre bis Pflanzen und andere natürliche Prozesse es wieder aus der Luft filtern. Für die aktuelle Erwärmung (in Bayern bereits 1,5°C) derzeit noch wichtiger ist Methan (CH4) Es entsteht hauptsächlich in der industrialisierten Landwirtschaft aber auch beim Abbau von Mooren und im auftauenden Permafrost. Seine Treibhauswirkung ist 40 Mal so stark wie die von Kohlendioxid und auch seine Konzentration hat sich in den letzten Jahren verdoppelt.

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Die gute Nachricht ist, es verschwindet innerhalb von ca. 10 Jahren aus der Luft. Wenn wir unsere Landwirtschaft und Ernährung entsprechend anpassen haben wir hier also einen großen Hebel um die Erwärmung einzugrenzen. Auch das dritte wichtige Treibhausgas, Lachgas (N20), entsteht in erster Linie in der Landwirtschaft. Obwohl es bisher nur um 20% zugenommen hat ist es wegen seiner starken Treibhauswirkung (130 Mal so stark wie Kohlendioxid) und seiner langen Verweildauer (ca. 130 Jahre) ein wichtiger Faktor warum wir Landwirtschaft und Ernährung umstellen müssen.

Aber was hat das alles jetzt mit mir zu tun? Um die Auswirkungen auf das Klima weltweit vergleichbar zu machen rechnen die Wissenschaftler mit sogenannten „Kohlendioxidäquivalenten“. Die Wirkung aller Treibhausgase die wir produzieren wird also in die entsprechende Menge Kohlendioxid umgerechnet. Wenn wir unser „Glashaus“ Erde wieder ins Gleichgewicht bringen wollen zwischen Treibhausgasproduktion und natürlichem Abbau aus der Luft, dann darf jeder Mensch im Durchschnitt maximal zwei Tonnen Kohlendioxidäquivalent im Jahr verursachen, der sogenannte CO2Fußabdruck. Dieser Fußabdruck wird beeinflusst von der Art wie wir uns bewegen (zu Fuß, mit dem Rad, der Bahn, dem Auto oder dem Flugzeug), wie wir wohnen (in einem gut oder wenig gedämmten Haus) und wie wir einkaufen (z.B. Ökostrom) und uns ernähren. In Neuried sind wir mit einem durchschnittlichen CO2-Fußabdruck von ca. 10 Tonnen CO2 pro Jahr je Einwohner schon auf einem guten Weg (Deutschlandweit derzeit 11 Tonnen). Wenn Sie wissen wollen wie groß Ihr persönlicher CO2-Fußabdruck ist, besuchen Sie doch einmal einen der vielen Onlinerechner z.B. den des Umweltbundesamtes https://uba.co2rechner.de/

Ihre Ansprechpartner bei der Gemeinde Neuried: Herr Jermar, Umweltamt, 75901-63, Jermar@neuried.de, Dr. Dieter Maier 3. Bürgermeister, dieter.maier@neuried.de

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