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Ortsgeschichte: Der neue Bozaunweg
Das Neubaugebiet südlich des Maxhofwegs wird durch eine neue Straße erschlossen, die vom Kreisverkehr am Maxhofweg in Richtung Süden abzweigt und an einem neuen Kindergarten endet. Der Gemeinderat beschloss auf Vorschlag des Archivars im Dezember 2018, der neuen Straße den Namen Bozaunweg zu geben. Mit der Namensgebung wird eine Tradition fortgesetzt, Neurieder Straßen nach alten Flurnamen zu benennen. In Neuried gibt es bereits mehrere Straßen, die auf Flurnamen zurückzuführen sind und zugleich die Lage Neurieds als Rodungsinsel im Wald aufgreifen. Als Beispiele seien hier genannt die Parkstraße (in Richtung Forstenrieder Park), der Taxetweg, der Waldkirchbogen oder Am Einfang.
Ende März 2022 noch eine Großbaustelle: der neue Bozaunweg
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Johannes Gottwald schrieb im Jahr 1995 in den Beiträgen zur Neurieder Geschichte (Heft 4) „Neurieder Namenskunde“, der Begriff Bozaun sei „eine mundartliche Aussprachsvariante von Bannzaun mit dunklem (vielleicht nasaliertem) /a/“. Der Bannzaun schützte die dahinter liegenden Äcker vor Wildschäden. Tatsächlich gab es in Neuried ursprünglich fünf Bannzaunäcker, die parallel zum heutigen Maxhofweg und zur Zugspitzstraße lagen. Dazu gehörte auch der Bozaunacker mit Flurnummer 148. Auf einer Karte aus dem Jahr 1809 ist der alte Bannzaun noch eingezeichnet. Gottwald führt aus: „Seine Funktion entlang des heutigen Maxhofwegs und weiter entlang der heutigen Königswieser Straße erklärt sich aus der Rodungsgeschichte: Im Bereich des Maxhof reichte der Wald noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach Norden bis zu dieser Linie.“ Es wäre noch zu bemerken, dass der „heutige Maxhofweg“ aus dem Jahr 1995 ein ebenerdiger Fuß- und Radweg zum Maxhof war. Die Umgehungsstraße mit ihrer Fußgänger- und Radfahrerbrücke wurde erst im Jahr 2007 eröffnet. Reinhard Lampe, Gemeindearchiv