MIone - Das Multibox-System

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Das Multibox-System GEA Melken & Kühlen | WestfaliaSurge

GEA Farm Technologies – Immer meine Wahl.


Inhaltsverzeichnis Einführung ............................................................................................................................................... 3 Intelligentes Stallkonzept! Warum? ...................................................................................... 4 Das Stallkonzept .................................................................................................................................. 6 Ziele definieren ............................................................................................................................................... 6 Abläufe analysieren .........................................................................................................................................6 Stallkonzept entwickeln ..................................................................................................................................7

Das Melkzentrum .............................................................................................................................. 10 Das Herzstück: Der Melkroboter MIone als Multibox-System..................................................................... 11 Erweiterbare Kapazität................................................................................................................................. 12 Kosten und Wirtschaftlichkeit ...................................................................................................................... 12 Flexible Arbeitsorganisation ......................................................................................................................... 14 Automatische Tierselektion Guided Exit Free Exit ............................................................................ 16–19 Stallkonzept................................................................................................................................................... 20 Melken und Technik ........................................................................................................................ 22 Die Melkbox................................................................................................................................................... 22 Der Ansetzvorgang ....................................................................................................................................... 24 Die Zitzenfindung ......................................................................................................................................... 25 Das Ansetzen der Melkbecher ............................................................................................................... 26–27 Das Melken.............................................................................................................................................. 28–29 Das Abnehmen........................................................................................................................................ 30–31 Milchqualität und Milchtransport.......................................................................................................... 32–33 Das Spülen und Reinigen.........................................................................................................................34–35 Die Hygiene ................................................................................................................................................... 36 Die Milch lagern ................................................................................................................................. 37 TCool Tankanbindung Puffertank ..................................................................................................... 38–39

Das Herdenmanagement ....................................................................................................... 42–43 Kühe Selektieren Fütterung Weidegang und Melkroboter Tiergesundheit................................. 44–47 Arbeitszeit...................................................................................................................................................... 48 Wir unterstützen Sie von Anfang an ............................................................................ 50–51 MIone im Überblick ................................................................................................................... 52–53


Einführung Mit dem Gedanken an das Melken verbindet man in der Regel nicht nur Aspekte der Milchqualität und der Wirtschaftlichkeit, sondern vor allem auch einen starren Zeitplan und die häufige, notwendige Anwesenheit im Stall. In dieser Broschüre möchten wir Ihnen zeigen, dass es auch anders geht. Durch den Einsatz unseres Melkroboters „MIone“ können Sie ein Höchstmaß an Flexibilität erreichen – sowohl für die Entwicklung Ihres Betriebes als auch für Ihre persönliche Zeiteinteilung. Auf Basis einer durchdachten Planung und mit ausgereifter Technik können Sie in Ihrem Betrieb ein hochmodernes Melkzentrum errichten. Während die Kühe ihren Melkzeitpunkt selbst bestimmen, bleibt Ihnen mehr Zeit für das Herdenmanagement oder andere Tätigkeiten, die sonst immer hinten anstehen müssen. Dabei garantiert die bewährte Melktechnologie der GEA Farm Technologies eine hohe Milchqualität bei höchstmöglichem Komfort für Ihre Kühe.

Zentrale Aspekte: • die grundlegende Wahl des Tierverkehrskonzept. • eine gut durchdachte Stallplanung: individuell auf Ihre Anforderungen zugeschnitten. das Konzept „Melkzentrum“: • die Konzentration aller wichtigen Bereiche rund um das Melken an einem Ort. die Erweiterbarkeit: • Ihr Betrieb wächst? Der MIone wächst mit. das modulare Multiboxen-Prinzip: • 1- bis 5-Boxen-Anlage durch einfaches anflanschen an vorhandene Module.


Intelligentes Stallkonzept! Warum? Eine Milchviehherde setzt sich nicht ausschließlich aus permanent melkbereiten Kühen zusammen, sondern schließt auch trockenstehende Kühe, frisch gekalbte Kühe, Färsen sowie auch temporär erkrankte Tiere usw. mit ein. Gerade diese "Special Need Kühe" erfordern jedoch besondere Aufmerksamkeit und verursachen überproportional viel Arbeit.

Ob konventionell oder automatisches Melken: 20% der Kühe machen 80% der Arbeit!

Viel Arbeit

Wenig Arbeit

"Special Need Kühe"

"Normkühe"

Dies gilt für automatisches Melken gleichermaßen wie für konventionelles Melken. Auch Routinearbeiten, wie sie Jahrelang im konventionellen Melken praktiziert wurden, ändern sich mit dem Einsatz eines Melkroboters. Von daher sollte bei der Planung der Anlage besonders der Umgang mit den "Special Need Kühen" in den Vordergrund gerückt werden. GEA FarmTechnologies bietet mit dem MIone in Verbindung mit entsprechenden Stallkonzepten die ideale Lösung für Ihren Betrieb.

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Das Stallkonzept Wenn Sie über die Anschaffung eines Melkroboters nachdenken, haben Sie bereits all die Vorteile vor Augen, die Ihnen ein automatisches Melksystem bieten kann. Damit ist Ihnen aber auch bewusst, dass Sie nicht so ohne weiteres Ihren konventionellen Melkstand durch einen Melkroboter ersetzen können. Bei Umstellung der Milchproduktion auf ein automatisches Melksystem ist es notwendig • Ihre Ziele zu definieren, • alle Abläufe in Ihrem Betrieb auf ihre Tauglichkeit für das neue System zu analysieren, • unter Berücksichtigung der vorhandenen Einrichtungen ein neues Stallkonzept zu entwickeln. GEA Farm Technologies unterstützt Sie gern bei der Anpassung dieser Beispiele an die Gegebenheiten Ihres Betriebes und in allen Phasen der Umstellung auf den Melkroboter MIone.

Ziele definieren Futter im Überfluss, frisches Wasser und eine bequeme, saubere Liegefläche – aus Sicht der Kühe sind die Ziele schnell und eindeutig zu benennen. Für Sie als Betreiber eines Milchviehbetriebes dürfte eher die kostengünstige und ertragsoptimierte Produktion von hochwertiger Milch im Vordergrund stehen.

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Abläufe analysieren Wenn Sie ein automatisches Melksystem in Ihren Betrieb integrieren möchten, müssen andere Abläufe, wie z.B. Fütterung wahrscheinlich ebenfalls angepasst oder optimiert werden. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, kann es sich als notwendig erweisen, den gesamten Produktionsprozess zu ändern. Dies ist häufig ein unvermeidlicher Schritt auf dem Weg zu mehr Wachstum und Ertrag.


Stallkonzept entwickeln Es gibt verschiedene Konzepte für die Stallplanung. Jedes hat seine Vor- und Nachteile und nicht jedes lässt sich problemlos in jedem Betrieb realisieren. Zu einem durchdachten Stallkonzept gehört sowohl die Planung des gesamten Stallbaus, als auch die intelligente Aufteilung der Innenbereiche. In einem kuhfreundlichen und dabei arbeitswirtschaftlichen Stallkonzept sollten folgende Bereiche besonders berücksichtigt und gestaltet werden: • Liegebereiche • Fütterungsbereich(e) • Vorwartebereich • Selektions- und Behandlungsbereich • Abkalbebereich

Tipp: Der Selektionsbereich und der Abkalbebereich sollten nicht zu klein geplant werden. Sie müssten nach Möglichkeit Platz für mind. 10 % der Herde bieten. Der zentrale Gedanke des Stallkonzeptes der GEA Farm Technologies ist die optimale Integrierung der Technik in das Gesamtsystem „Milchproduktion“ und bestmögliche Anpassung an das natürliche Kuhverhalten.

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Das Melkzentrum Im Unterschied zu dezentralen Lösungen, mit einzelnen Melkboxen bei denen der Fokus auf dem ausschließlichen Melken der „Normkühe“ liegt, stellt GEA Farm Technologies das Konzept des Melkzentrums in den Mittelpunkt, um so dem Betreiber ein optimales Arbeiten mit der gesamten Milchviehherde zu ermöglichen. Das Multibox-System MIone ist dafür ideal geeignet und lässt sich perfekt integrieren. Demzufolge ist das Melkzentrum mehr als nur ein Ort, an dem die Kühe gemolken werden: Es ist ein auf automatisches Melken abgestimmter Arbeitsplatz, der alle notwendigen Funktionen und Einrichtungen an einem Punkt konzentriert.

Zum Melkzentrum gehören: • das Herzstück: der Roboter, • Kühlsystem und Tank, • ein Vorwartebereich, • ein Selektions- und Behandlungsbereich, • ein Abkalbebereich, • das Büro des Herdenmanagers, • der Technikraum.

Tipp: Der Melkzentrumsgedanke lässt sich bei entsprechender Planung auch in den meisten Altgebäuden umsetzen.

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Das Herzstück: Der Melkroboter „MIone“ als Multibox-System Herkömmliche Einzelboxsysteme haben einen entscheidenden Nachteil: ihr Konzept ist nicht auf Wachstum ausgelegt. Mittlere und größere Betriebe, die ihre Zukunftschancen in dem konsequenten Wachstum der Herde sehen, sind daher mit einem herkömmlichen Einzelboxsystem schlecht beraten. Wenn Sie Ihre wirtschaftlichen Perspektiven nicht den Grenzen der Technik opfern möchten, liegt die Lösung in einem System, dass sich an die betrieblichen Gegebenheiten anpassen lässt und mitwachsen kann.

Die offensichtlichen Vorteile des Konzeptes „Melkzentrum mit MultiboxSystem“ zeigen sich in den folgenden Aspekten: • erweiterbare Kapazität, • einfache Integration in das bestehende Stallkonzept • reduzierte Kosten im Vergleich zu mehreren Einzelboxen, • flexible Arbeitsorganisation, • Arbeitszeiteinsparung durch optimale Gesamtkonzeption.

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Erweiterbare Kapazität

Kosten und Wirtschaftlichkeit

Der Melkroboter MIone kann als Einzelbox-System angeschafft und auf ein Multibox-System mit bis zu 5 Melkboxen ausgebaut werden. Bereits bei der Planung des Systems werden die Möglichkeiten der langfristigen Entwicklung Ihres Betriebes berücksichtigt. So können Sie sich jederzeit für eine Kapazitätserweiterung entscheiden, indem Sie einfach eine weitere Melkbox hinzunehmen. Das Melkzentrum mit Multibox-System hat deutliche Vorteile gegenüber den herkömmlichen Einzelboxsystemen: • Im Konzept des Melkzentrums kann der Platz für eine Erweiterung bereits berücksichtigt werden. • Das Hinzufügen weiterer Melkboxen geschieht durch einfaches anflanschen an die vorhandene Anlage. Die neue(n) Melkbox(en) werden am Ende des vorhandenen MIone aufgestellt und angeschlossen.

Das Melkzentrum der GEA Farm Technologies lässt sich in unterschiedliche Stallkonzepte integrieren und kann auch in Altbauten untergebracht werden. Die Melkbox wird vormontiert geliefert und ist fast sofort einsatzbereit; nur die Anschlüsse müssen noch verlegt werden. Wer Wachstum plant, wird das mitwachsende Multibox-System zu schätzen wissen: • Im Vergleich mit herkömmlichen Einzelbox-Systemen bietet der MultiboxMelkroboter MIone bezogen auf die Investitionskosten die höchste Kapazität. • Pro Kuh oder Melkung – niedrigerer Investitionsbedarf, weil hochwertige Technik nur einmal angeschafft wird. – niedrigere Wartungskosten weil, weniger empfindliche Technik im Vergleich zu mehreren Einzelboxen im Einsatz ist.

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Wie viele Tiere sich pro Tag und Box melken lassen, hängt nicht alleine von der Technik ab, sondern wird wesentlich durch weitere Faktoren wie z. B. der tierindividuellen Milchleistung oder der Melkbarkeit der Tiere beeinflusst. Möchten Sie die Anzahl der Boxen bestimmen, ist es von daher sinnvoller, die täglich möglichen Melkvorgänge pro Box heranzuziehen. Mit der Faustformel von 140 –170 Melkvorgängen pro Tag und Box können Sie Ihre Anlagengröße und deren Kapazität grob berechnen. 2 Box-System 12 | GEA Farm Technologies


• Bessere Ressourcen-Nutzung, denn bis zu 5 Boxen – werden über eine Vakuumpumpe, einen PC, eine Spülung und einen Ansetzarm versorgt. – können mit einem Milchfilter betrieben werden. • Energie wird effizient genutzt. • Die eigentliche Installation wird bereits beim Aufstellen der ersten Melkbox erledigt. • Erst wenn mehr als 5 Boxen benötigt werden, muss ein weiterer Roboter integriert werden.

Die Wirtschaftlichkeit des Multibox-Systems beruht zu einem großen Teil auf der besseren Auslastung der eingesetzten Technik und der effizienten Energienutzung. Die Erweiterung eines Multibox-Systems ist deutlich günstiger als die Anschaffung einer weiteren kompletten Einzelbox.

Ihr Betrieb wächst? Der MIone wächst mit!

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Flexible Arbeitsorganisation • Durch die kompakte Anordnung aller wichtigen Bereiche können Tiere, die vorübergehend getrennt aufgestallt wurden, einfacher in den Arbeitsablauf integriert werden. • Alle Daten werden auf einem zentralen PC gesammelt und als übersichtliche Informationen bereitgestellt. • Die Büroarbeit findet inmitten der Herde statt.

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• Damit Sie nicht ständig vor Ort sein müssen: – Wichtige Informationen und unerwartete Ereignisse werden Ihnen per Handy übermittelt. So haben Sie jederzeit Kenntnis von den Vorgängen an Ihrem Roboter und können bei Bedarf reagieren. • Sie können selbst festlegen, welche Meldungen Ihnen wichtig sind und automatisch auf Ihrem Mobiltelefon angezeigt werden sollen.


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Automatische Tierselektion Ein Kerngedanke des Melkzentrums ist die konsequente Integration von automatischen Tierselektionen in das Gesamtsystem. Dies vereinfacht insbesondere das Herdenmanagement und die tägliche Arbeit mit Ihren Tieren. Vorselektion Um die Kapazität des Melkroboters möglichst optimal auszunutzen, setzt GEA Farm Technologies auf das Prinzip des „selektiv gelenkten Kuhverkehrs“: Die Kühe werden automatisch nach Melkbereitschaft vor dem eigentlichen Zugang zum Roboter selektiert. Kühe, die den MIone aufsuchen wollen und die der Computer als melkbereit erkennt, werden in einen Vorwartebereich des Melkroboters gelenkt. Alle anderen, nicht melkbereiten Tiere, gelangen wieder in den Fressbereich. So kann sichergestellt werden, dass nur melkbereite Tiere den Roboter betreten können, was die Durchsatzleistung Ihrer Anlage erhöht.

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Ein weiterer wichtiger Vorteil: Tiere, die Ihrer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen, können jederzeit effizient und einfach als Einzeltier oder Gruppe zum Melken geführt werden.


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Der Vorwartebereich lässt sich mit zwei Varianten betreiben: Guided Exit Vor den eigentlichen Melkboxenzugängen befindet sich ein Treibgang. Die Tore des Treibganges sind zu den Toren der Melkboxen parallel geschaltet. Tiere, die aus der Melkbox kommen, werden so direkt zurück in den Fressbereich oder optional in eine Nachselektion geleitet, in der sich die Tiere in verschiedene Stallbereiche sortieren lassen.

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Das bietet verschiedene Vorteile: • Bereits gemolkene Tiere können nicht direkt ein zweites Mal in eine Melkbox gehen und die Box kurzfristig für melkbereite Tiere blockieren. • Gemolkene Tiere kreuzen sich nicht mit den zu melkenden Tieren im Vorwartebereich. • Die Kapazität des Vorwartebereichs steht ausschließlich melkbereiten Kühen zur Verfügung. • Ermöglicht die Anbindung einer Nachselektion direkt an den Roboter.


Free Exit Anders als beim Guided Exit gibt es KEINEN Treibgang vor dem Roboter. Gemolkene Tiere gelangen durch den Vorwartebereich und die Vorselektion wieder zur端ck in den Stallbereich, sodass die Vorselektion gleichzeitig auch als Nachselektion genutzt werden kann. Diese Option ist besonders f端r die Betriebe interessant, in denen aus baulichen Gr端nden eine direkt in das Melkzentrum integrierte Nachselektion nicht umsetzbar ist. Vorteil: Geringerer baulicher Aufwand!

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Stallkonzept am Beispiel einer 2-Box-Anlage Der Melkzentrumsgedanke für alle Anlagengrößen: Alle technischen Komponenten für den Betreiber zentral und gut zugängig. „Special Need Kühe“ in direkter Umgebung des MIone

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Schleuse Büro Technikraum Milchtankraum Lager MIone Warteraum Selektionsgang Separationsbereich Special Needs Bereich Abkalben Futtertisch

13 14 W A B C D E F G H K

Fressgang Laufgang Wassertränke Büro / Technik / Milchtank MIone Multibox-System Wartebereich Separationsbereich Special Needs Bereich Abkalben Fressbereich Liegebereich Futtertisch



Melken und Technik – Schritt für Schritt Gemäß dem Prinzip des selektiv gelenkten Kuhverkehrs werden über die Vorselektion nur melkbereite Kühe zum Roboter gelassen. Alle anderen Kühe werden direkt in den Fressbereich geleitet. Dies gewährleistet eine optimale Auslastung des Systems. So funktioniert´s Die Kuh betritt eine freie Melkbox und steht komfortabel auf einem mit Gummimatten ausgelegten Boden. Per Responder bzw. Rescounter (zusätzliche Aktivitätsmessung) wird die Kuh identifiziert und ihre Daten werden vom Computer angefordert. Der Roboter verschiebt die Futterschale anhand tierindividueller Daten und passt somit die Boxenlänge auf die Größe des Tieres an („automatisches Indexen“), um die Kuh für den Ansetzarm zu positionieren. Nun wird die individuell berechnete Futtermenge in kleinen Portionen präzise zugeteilt.

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Die Melkbox Die Melkbox ist eine stabile, auf Langlebigkeit ausgelegte Konstruktion. Sie ist keine geschlossene, einengende Kabine, sondern zeichnet sich durch ein offenes Design aus. Die pneumatisch betriebenen Ein- und Ausgangstore wurden mit dem Focus entwickelt, Tieren eine besonders weite Öffnung zu bieten, um ihnen somit einen komfortablen Ein- und Ausgang zu ermöglichen. Auch die offene Konstruktion von der gegenüberliegenden Melkseite bietet dem Betreiber bei Bedarf optimalen Zugang und Sicht auf seine Tiere.


Wahlmöglichkeit: • Zwei Varianten für die Tiererkennung – Halserkennung optional mit Aktivitätsmessung – Fußerkennung mit Aktivitätsmessung Automatisches Indexen: Beim ersten Melken einer Kuh erfolgt eine einmalige Dateneingabe. Danach passt sich die Box durch die verfahrbare Futterschale bei jedem Melkvorgang an die individuelle Kuhgröße an.

Die wesentlichen Vorteile Boxendesign: • Leichter Zugang und Ausgang zu der Box für die Kuh • viel Arbeitsraum für den Betreiber • Hoher Komfort für die Kuh Erkennung: • bietet die optionale Möglichkeit der Aktvitätsmessung für Brunsterkennung Indexieren: • Einfache Positionierung der Kuh

Tipp: Eine Grube vor der Melkbox ermöglicht dem Betreiber einen bequemeren Zugang zu seinen Tieren; in etwa vergleichbar mit einem Melkstand.

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Der Ansetzvorgang

Das Positionieren des Melkgestells

Unter dem Ansetzvorgang versteht man das Anbringen der Melkbecher an die Zitzen der Milchkuh. Wir unterscheiden dabei drei auf einander folgende Arbeitsschritte: • das Positionieren des Melkgestells, • die Zitzenfindung, • das eigentliche Ansetzen der Melkbecher.

Jede Melkbox ist mit einem eigenen Melkgestell ausgestattet. Alle Melkboxen nutzen gemeinsam den elektrisch gesteuerten Ansetzarm des Roboters.

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So funktioniert´s: Der Ansetzroboter fährt vor die Melkbox, greift das Melkgestell und positioniert es unter das Euter.


Die Zitzenfindung Mit der neuen und einzigartigen Zitzenfindungs-Technologie der GEA Farm Technologies wird die Position der Zitzen am Euter schnell und eindeutig erkannt. Das Kernstück ist die am Ansetzarm befestigte Kamera. So funktioniert´s Die Kamera erfasst Form und Lage jeder einzelnen Zitze und gleichzeitig die Position der Melkbecher. Die Koordinaten von Zitzen und Melkbechern werden in Relation zu einander gebracht, und liefern damit die notwendigen Informationen für das exakte Ansetzen der Melkbecher.

Besonderheit Die Kamera • Erfassung und Verarbeitung von 3-D Informationen in Echtzeit für die Zitzenfindung. • Erfassen der gesamten Eutergeometrie und der Melkbecher. • Im Gegensatz zu herkömmlichen, auf Lasertechnologie basierenden Systemen, wird die Kamera nicht durch schräg einfallende, externe Lichtquellen (z. B. Sonnenlicht) beeinflusst.

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Das Ansetzen der Melkbecher Das Melkgestell zeichnet sich durch eine sehr gute Melkbecherführung während des Ansetzens aus. Zudem ermöglicht es eine optimale Milchschlauchpositionierung, vergleichbar mit bekannten Supportarmen in konventionellen Melkständen. So funktioniert´s Kameragesteuert wird das Melkgestell mit den Melkbechern unter die einzelnen Zitzen gefahren. Die Melkbecher werden mit Druckluft angehoben und an den Zitzen angesetzt. Die Melkbecher sitzen, flexibel aufgehängt, auch während des Melkens im Melkgestell. Sollte einmal ein Melkbecher abfallen, wird er von der Halterung aufgefangen, so dass herabfallende Melkbecher niemals Bodenkontakt bekommen können.

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Besonderheit • Ansetzen – Nach dem Ansetzen bleibt der Ansetzarm nicht unter der Kuh stehen. – Das Melkgestell unterstützt jeden einzelnen Melkbecher während des Ansetzens und beim Melken. – Die Milchschläuche werden gerade unter den Bauch der Kühe geführt, was eine optimale Melkbecherpositionierung garantiert und ein Verdrehen der Melkbecher verhindert.

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Die wesentlichen Vorteile • Zitzenfindung – Kein rotierender Laser oder Ultraschallsensor unterhalb des Euters erforderlich. – Zuverlässige Zitzenfindung. – Während des Melkvorganges verbleibt die Kamera nicht unter dem Tier.

• Ansetzen – Weil die Melkbecher auch für die Zitzenreinigung verwendet werden, müssen sie nur einmal angesetzt werden – das spart Zeit. – Durch die spezielle Konstruktion der Melkbechereinheit können die Melkbecher niemals zu Boden fallen. – Die kompakte aber dennoch sehr bewegliche Konstruktion der Melkbechereinheit verhindert „kletternde“ Melkbecher. Übrigens: Die Konstruktion der Melkbechereinheit erlaubt auch das problemlose manuelle Ansetzen von Kühen.

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Das Melken Unmittelbar nach dem Ansetzen der Melkbecher startet der eigentliche Melkvorgang der aus den Arbeitsschritten Zitzenreinigung, Vormelken, Stimulation, Melken und Abnehmen besteht. Dadurch wird für den gesamten Melkvorgang der Melkroboter und das Zitzenfindungssystem nur einmal benötigt, was einen äußerst effizienten und zeitsparenden Melkablauf zur Folge hat. Das System unterstützt die viertelindividuelle Milchflussüberwachung und Abnahme.

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So funktioniert´s Während der Zitzenreinigung wird jede einzelne Zitze im Melkbecher 15 Sekunden lang schonend mit Wasser gereinigt und anschließend im Luftstrom getrocknet. Gleichzeitig erfolgt das Vormelken, ebenso schonend: Die ersten Milchstrahlen werden zusammen mit dem Waschwasser zuverlässig abgetrennt und verworfen. Die gemolkene Milch wird auf Leitwert (und optional: auf Farbe) analysiert. So wird auffällige Milch sicher erkannt und kann automatisch auf Wunsch – auch viertelweise – abgetrennt werden. Die tierindividuelle Stimulation mit Hilfe der Stimopuls-Technologie erfolgt unmittelbar im Anschluss an das Reinigen der Zitzen. Danach beginnt der eigentliche Melkvorgang. Der Milchfluss wird viertelweise erfasst und überwacht. Die gemolkene Milchmenge wird auf Basis der bewährten DemaTron-Milchmengenmessung mit höchster Genauigkeit ermittelt. Nach Abschluss der Melkung werden diese Daten an den Rechner übertragen.


Die Merkmale • Reinigung der Zitzen direkt im Melkbecher. • Tierindividuelles Anrüsten. • Gleichmäßige Pulsation mit bewährter Technik. • Leitwertmessung und optionale Farbmessung sorgen für die sichere Erkennung von auffälliger Milch. • Viertelweise Milchabtrennung optional möglich: Soll Milch von Kühen an Kälber verfüttert werden, die auf einem Viertel auffällig sind, kann die Milch des entsprechenden Viertels separat erfasst und verworfen werden, so dass automatisch nur die Milch der unauffälligen Viertel für die Verfütterung genutzt wird.

Die wesentlichen Vorteile • Mit einmaligem Ansetzen der Melkbecher können alle Melkphasen (Zitzenreinigung, Vormelken, Stimulation und Melken) in einem Arbeitsgang erledigt werden. Das spart Zeit und sorgt für einen ruhigen Ablauf des Melkvorgangs. • Durch die separate Reinigung jeder Zitze in „ihrem“ Melkbecher besteht kein Risiko der Krankheitsübertragung zwischen den Vierteln. • Kälbermilch kann über eine separate Leitung in einen Tank geleitet werden. • ICAR Milchmengenmessung auf Basis bewährter GEA Farm Technologies Komponenten. • Der Einsatz zuverlässiger Ventiltechnik sorgt für die sichere, einwandfreie Trennung von Vorgemelk und verwertbarer Milch.

Hinweis: Als Option lässt sich für die Milchkontrolle ein ICAR anerkanntes Probennahmegerät einsetzen.

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Das Abnehmen Der Zeitpunkt des Abnehmens wird über den Milchfluss bestimmt. So funktioniert´s Die viertelindividuelle Milchflussüberwachung erfasst permanent den Milchfluss der einzelnen Viertel. Wenn der voreingestellte Schwellwert des Milchflusses (Abnahmeschwelle) in einem Viertel unterschritten wird, schaltet das System nach einer einstellbaren Wartezeit die Vakuumzufuhr zu dem entsprechenden Melkbecher ab. Durch die Schwerkraft gleiten die Melkbecher sanft von den Zitzen und sinken in ihre Halterungen zurück. Sie können nicht auf den Boden fallen. Alternativ lässt sich der Abnahmezeitpunkt auch über den Gesamtmilchfluss steuern, wodurch alle Becher gleichzeitig abgenommen werden.

Tipp: Welchen Vorgang Sie nutzen wollen, bestimmen Sie.

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Die Merkmale • Viertelweise Milchflusserkennung: viertelindividuelle Melkbecherabnahme oder Abnahme über Gesamtmilchfluss einstellbar. • Integrierter Übermelkschutz. • Unterschiedliche Abnahmeschwellen für Melkgruppen einstellbar. • Melkbecher werden nicht schräg von der Kuh abgezogen, sondern gleiten sanft senkrecht nach unten. Die wesentlichen Vorteile • Bewährte ICAR Milchmengenmessung. • Bodenkontakt der Melkbecher ist ausgeschlossen.

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Milchqualität und Milchtransport Auch das Milchleitungssystem und die Art des Milchtransportes haben Einfluss auf die Qualität der Milch. So funktioniert´s Durch das Multibox-System lässt sich das erforderliche Milchleitungssystem auf ein Mindestmaß reduzieren – genau wie bei einem Melkstand. Die Leitungen werden schon im Werk montiert und nur noch die Zuleitung und der Anschluss an den Milchtank wird durch erfahrene Service-Techniker vor Ort installiert. Druckluft sorgt dafür, dass auch geringe Restmengen aus der Leitung entfernt werden können, damit über längere Zeiträume keine Milch im Leitungssystem stehen bleibt.

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Die Merkmale • Leitungen und Sammelbehälter sind aus Edelstahl. • Kurze, gerade verlegte Leitungen bedeuten möglichst kurze Wege für die Milch. • Integrierter Doppelfilter ermöglicht Milchfilterwechsel zu jedem Zeitpunkt des Tages. • Optional lässt sich eine Vorkühlung in das Milchtransportsystem integrieren.


Die wesentlichen Vorteile • Leitungen aus Edelstahl sind leicht zu reinigen. • Die kurzen Leitungen sorgen grundsätzlich – für einen schonenden Transport der Milch, – verringern die Bildung von Bakterienherden, – verringern Turbulenzen in der Milch. Die Fettmoleküle werden schonend behandelt.

• Wenig stehende Milch in den Leitungen durch kurze Milchwege. • Melkbecherreinigung und Zwischenspülungen sorgen für bessere Hygiene.

Tipp: Kontrolle des Milchfilters als Indikator für die Stallhygiene nutzen.

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Das Spülen und Reinigen Es gibt drei verschiedene Reinigungsvorgänge: • BackFlush des Melkzeugs – automatisch nach jedem Melken, • Zwischenspülen pro Box – einstellbar auf Zeitintervall, Anzahl gemolkener Kühe oder nach Vorgabe bei bestimmten Kühen, • Haupt- oder Systemreinigung – Empfehlung: mindestens 2mal täglich. So funktioniert´s Beim so genannten „BackFlush“ wird jeder einzelne Melkbecher unmittelbar nach jedem Melkvorgang mit Wasser gespült. Auf diese Weise bleiben die Melkbecher sauber und eine eventuelle Ansteckungsgefahr von Kuh zu Kuh wird verringert. Das Zwischenspülen mit lauwarmem Wasser geschieht pro Box und dauert ca. 4 Minuten. Spülintervall und Dauer sind individuell einstellbar. Das Spülprogramm der Haupt- oder Systemreinigung dauert insgesamt 25 Minuten und beinhaltet • Vorspülen mit lauwarmem Wasser, • Hauptspülen mit heißem Wasser und Reinigungsmittel, • Nachspülen mit kaltem Wasser.

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Die Merkmale • Der Wassertank befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Roboter. – Das bedeutet eine schnelle Wasserversorgung aller milchführenden Teile im benötigten Temperaturbereich. • Ein Multibox-System wird zentral gereinigt. Es ist nicht notwendig, mehrere Roboter zu synchronisieren. • 3-Phasen-Reinigung: 25 Minuten Gesamtreinigungszeit für höchste Sauberkeit. • Wasserzirkulation bei gleichbleibender Temperatur. • Die Zwischenspülung ist einstellbar nach Anzahl der gemolkenen Kühe oder Ablauf einer vorgegebenen Zeit.


Die wesentlichen Vorteile BackFlush Funktion • Schnelles Zwischenspülen der Melkbecher nach jedem Melkvorgang Boxenreinigung • Ermöglicht gezielte Reinigung einzelner Boxen, während der Melkbetrieb in den anderen Boxen weitergeht Hauptreinigung • Sicherung der Milchqualität durch effiziente und zuverlässige Spülung

Und übrigens … Ohne eine effiziente Vakuumerzeugung geht es nicht. Daher setzt GEA Farm Technologies auf qualitativ hochwertige und zuverlässige Pumpentechnik: langlebig, betriebssicher und geräuscharm. Das äußerst energieeffiziente Prinzip der Vakuumsteuerung heißt VoD (Vacuum on Demand). Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen wird das Vakuum beim VoD-Prinzip nur dann erzeugt, wenn es auch benötigt wird. Das spart Energie und damit bares Geld!

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Hygiene SensoSpray 50 – Die Sanfte Revolution Jodfreies Dipmittel für schnellwirkende und nachhaltige Zitzendesinfektion. Intelligente Inhaltsstoffe für eine optimale Kombination aus Desinfektion und Zitzenpflege. Vorteile: • Speziell entwickelt zum Einsatz in Sprüheinrichtungen. • Maximale Konzentration der Pflege und Desinfektionsstoffe. • Keine Korrosionsgefahr für Edelstahlkomponenten.

Hinweis: Jodhaltige Dippmittel lassen auch Edelstahl über die Zeit korrodieren.

CircoTop AFM/SFM – Mit Rückenwind zur Qualitätsmilch Alkalischer und Saurer Reiniger für Melk- und Milchkühlanlagen. Sie profitieren von einer keimlösenden, belaglösenden und zuverlässigen, schaumgebremsten Reinigung der kompletten Anlage zur Sicherung Ihrer Milchqualität. Vorteile: • Zuverlässige, rückstandfreie Reinigung und Desinfektion aller milchführenden Teile.

Tipp: Geeignet für alle Wasserbedingungen und Härtegrade.

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Die Milch lagern Der Melkroboter sorgt in allen Phasen für hohe Milchqualität. Um diese Qualität zu erhalten, ist eine schnelle und ausreichende Kühlung und Lagerung der Milch notwendig. Als Komplettanbieter für Systemlösungen bietet Ihnen GEA FarmTechnologies alle Optionen für die Lagerung Ihrer Rohmilch: Vorkühler Für effizente Milchkühlung können Milchvorkühler in das Milchtransportsystem integriert werden, mit dem sich die Milchtemperatur schon auf dem Weg zum Tank effizient abkühlen lässt. Tankanbindung: Entsprechende Ventil- und Steuertechnik für die Anbindung Ihres MIone an einen Milchtank. Aber auch die Anbindung älterer Milchtanks oder der meisten Fremdfabrikate wird ermöglicht. Hinweis: Bei der Anbindung von Fremdfabrikaten, kann unter Umständen die Synchronisation zwischen Roboter und Tank eingeschränkt sein. Lagertank Speziell auf den MIone abgestimmte Kühltanks mit integrierter Steuerung für die optimale Kühlung und Lagerung der wertvollen Rohmilch. Puffertank inklusive Ventil- und Steuertechnik Erlaubt das Zwischenlagern der Milch während der Entleerung und Reinigung des Haupttankes.

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Die Merkmale • Anbindung des Roboters an den Kühltank mittels 3-Wege-Ventil (Kommunikation über Speicherprogrammierbare Steuerung in der Tanksteuerung oder in einer externen Schaltbox) • Automatischer Beginn der Kühlung bei einer Temperaturveränderung im Tank von 0,3°C. Zusätzlich zeitgesteuerter Beginn der Kühlung bei Einsatz einer Vorkühlung. • Durch den Einsatz eines Konstantdruckventils wird Eisbildung bei kleinen Milchmengen verhindert. • Leicht zu verstehender Arbeitsablauf bei der Milchabholung verhindert Wartezeiten und Fehler. Durch manuelles Schalten wird der Roboter gestoppt, der Tank entleert und die Reinigung in Gang gesetzt. Nach der Reinigung nimmt der Roboter automatisch das Melken wieder auf. Die wesentlichen Vorteile • Effiziente Lagerung und Kühlung der Milch • Kein Melkzeitverlust durch Tankreinigung bei Einsatz eines Puffertankes • Die Vielzahl der Anbindungsmöglichkeiten, erlaubt eine individuelle Anpassung an Ihren Betrieb • Wahlweise Tankbefüllung von unten oder von oben

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Ihre Notizen:

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Das Herdenmanagement Mit dem Einsatz eines Melkroboters fällt dem rechnergestütztem Herdenmanagement eine besondere Rolle zu. Beim Einsatz eines automatischen Melksystems sehen Sie nicht mehr jedes Tier mehrmals am Tag aus nächster Nähe. Fester Bestandteil Ihres Herdenmanagements sollte deshalb die Erfassung und Auswertung von Daten sein, die Ihnen Aufschluss über das Wohlbefinden der Kühe geben. Viele dieser Daten werden bereits standardmäßig vom Computer des Melkroboters zur Verfügung gestellt, z. B. Aktionslisten und Arbeitspläne, die Ihnen bei Ihrer täglichen Arbeit mit der Herde wertvolle Unterstützung bieten. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil weniger Zeit im Melkstand verbracht wird und somit eine Gelegenheit die Tiere zu kontrollieren entfällt. Dabei unterstützt MIone Sie mit exakten Daten, die zur Auswertung direkt an das RDM (RoboterDataManagement) oder optional an die Software DairyPlan C21 weitergegeben werden.

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In der Standardausstattung liefert MIone u.a. folgende wichtige Daten: • Melkungen pro Tag • Melkungen pro Tier • Milchmenge pro Tier • Milchmenge pro Gemelk • Leitwert und Farbe der Milch viertelweise • Melkzeit und -dauer • Kraftfutteraufnahme pro Tier • Performance und Auslastung der Anlage • Alarmtiere • Informationen zur Anlagenüberwachung Durch optionale Komponenten aus dem GEA Farm Technologies können weitere Daten erfasst und Ausgewertet werden, z. B. die Tieraktivität mit dem Rescounter II zur automatisierten Brunsterkennung in Kombination mit DairyPlan C21.

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Kühe Selektieren Die erfassten Daten ermöglichen Ihnen nicht nur den Überblick über die Herde, sondern erleichtern auch die gezielte Beobachtung sowie das Arbeiten mit einzelnen Tieren. Unterstützt werden Sie durch die Möglichkeit der automatischen Selektion auffälliger Tiere. Das Konzept sieht zwei Varianten vor: • Nachselektion direkt integriert in den Ausgangsbereich des Multibox-Systems • Nachselektion in der näheren Umgebung des Multibox-Systems Beide Varianten ermöglichen automatisch das Aussortieren auffälliger Tiere, oder auch das effiziente Managen der "Special Need" Tiere. Welche Tiere selektiert werden sollen, kann von dem Betreiber festgelegt und über das Herdenmanagement vorgegeben werden.

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Fütterung Die leistungsgerechte Fütterung von Hochleistungskühen ist sehr komplex. Das ist beim konventionellen Melken so, und das gilt erst recht beim Einsatz eines automatischen Melksystems. Grundsätzlich kommt es auch beim Einsatz eines Melkroboters darauf an, die richtige Balance zwischen Grundfutter und Leistungsfutter zu finden und eine möglichst hohe Grundfutteraufnahme zu ermöglichen.

Das GEA Farm Technologies Konzept bietet die Möglichkeit, Kühe unterschiedlicher Laktationsstadien in getrennten Bereichen leistungsgerecht zu füttern. Dabei kann es empfehlenswert sein, für die optimale Fütterungsstrategie mindestens zwei Futtergruppen zu bilden: • Hochleistungsgruppe • Niederleistende Kühe

Ein Hinweis zum Thema Leistungsfutter im Melkroboter: Damit die Kühe gerne und freiwillig zur Melkbox kommen, muss dort Leistungsfutter angeboten werden. Es sollten mindestens 350 g – 500 g Leistungsfutter pro Melkung gegeben werden, möglich sind bis zu 2 kg. Die Limitierung der Leistungsfuttermengen beruht zum einen auf die physiologischen Verträglichkeit, zum anderen auf der Zeitspanne, in der die Kühe während des Melkprozesses das Leistungsfutter aufnehmen können. Abhängig von der Melkhäufigkeit ist die Kraftfuttermenge im Roboter deshalb auf 6 – 8 kg pro Tier und Tag begrenzt.

Hinweis: Der MIone ist kein Ersatz für einen Futterautomaten. Tipp: Zum Abstimmen der richtigen Fütterungsstrategie sollten Sie sich rechtzeitig mit Ihrem Futtermittelberater in Verbindung setzen.

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Weidegang und Melkroboter Um es kurz zu fassen: Wenn arrondierte Weiden in Stallnähe zur Verfügung stehen, können Sie die Kühe wie gewohnt auf die Weide schicken und gleichzeitig im Stall automatisch weitermelken. Um auch während der Weideperiode sicherzustellen, dass Kühe häufig genug gemolken werden, kann optional eine Weideselektion installiert werden. Das System lässt dann nur solche Tiere auf die Weide, deren nächste Melkzeit ein vom Betreiber vorgegebenes Zeitintervall nicht unterschritten hat. Beim Weidegang kommt ein weiterer Vorteil des Multibox-Systems zum tragen: Wenn Kühe in größeren Gruppen von der Weide in den Stallbereich kommen, kann das leicht zu einem Melkstau vor dem Roboter führen. Dieser lässt sich im Vergleich zu einer Einzelbox mit einem Multibox-System deutlich schneller abbauen.

Sauberkeit Wenn Kühe automatisch gemolken werden, ist es besonders wichtig, die Liegebereiche der Kühe sauber zu halten. Voraussetzungen für saubere Tiere in der Melkbox sind deshalb: • Ausreichende Anzahl und Größe der Liegeflächen. • Saubere und trockene Einstreu bzw. Unterlage.

Tipp: Damit möglichst wenig Schmutz am Euter anhaftet, sollten diese immer geschoren sein.

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Tiergesundheit Bereits bei der Stallplanung und der Konzeption des Melkzentrums sollte man den Aspekt der Tiergesundheit berücksichtigen. Wir empfehlen beim semiselektiv gelenkten Kuhverkehr, die Kühe aus dem Liegebereich über die Melkbox zum Fütterungsbereich zu leiten, nach dem Prinzip „Liegen, Melken, Fressen“.

Tipp: Wenn Kühe sich direkt nach dem Melken hinlegen,

Ein nicht zu unterschätzender Aspekt der Tiergesundheit ist aber auch der Roboter selbst. Schon nach kurzer Zeit werden Sie feststellen, wie ruhig die Kühe die Melkbox annehmen: • Die Kühe können ihren Melkrhythmus selbst bestimmen. • Der Roboter hält stets die gleiche Arbeitsroutine beim Melken ein. • Der Roboter macht stets die gleichen Bewegungen und die gleichen Geräusche und wird niemals ungeduldig.

erhöht sich das Risiko einer Mastitis. Geregelte Abläufe, immer gleiche Routinen beim Melken und ein geräumiger Stall verringern bei Milchkühen Stress und seine Nebenwirkungen.

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Arbeitszeit Beim Umstieg auf ein automatisches Melksystem steht im Allgemeinen die Arbeitseinsparung im Vordergrund. Das lässt sich mit Zahlen belegen: Bei guter Stallplanung kann das 30% und mehr pro Kuh und Jahr ausmachen in Abhängigkeit des Gesamtkonzeptes. Viele Betreiber entscheiden sich heute für ein automatisches Melksystem, weil sie • den Betrieb bei gleichbleibender Arbeitskraftkapazität vergrößern wollen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. • durch Einsparung fixer Melkzeiten ihren Arbeitstag flexibler gestalten, weniger Zeit mit Routinetätigkeiten verbringen bzw. mehr Zeit in besonders wichtige Tätigkeiten wie z.B. das Herdenmanagement investieren. • einfach mal die Möglichkeit zu haben, spontan etwas Freizeit zu genießen.

Tipp: Regelmäßig Tiere beobachten und auffällige Kühe kontrollieren. Durch die kompakte Anordnung aller betreffenden Einrichtungen können Sie diese Zeit im Stall besonders effizient nutzen.

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Ihre Notizen:



Wir unterstützen Sie von Anfang an Eine Fülle von Standard- und Installationsplänen helfen Ihnen weiter. Darüber hinaus erstellen wir Ihnen auch individuelle Lösungen am CAD-System. Sie sehen sofort, wie Ihre gewünschte Anlage, egal welcher Größe, konsequent nach Ihren individuellen Ansprüchen geplant, aussieht. DairyDesignService: Ihre Beratung vor Ort ist uns besonders wichtig! Sie profitieren dabei vor allem von den Erfahrungen unseres weltweiten Netzwerkes ausgezeichneter »DairyDesign-Experten«. Unsere Beratung endet nicht mit der Fertigstellung der Anlage. Wir weisen Ihr Personal fachgerecht ein und garantieren durch fortlaufendes Training die volle Ausnutzung Ihrer Anlage.

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Ihre Zufriedenheit ist unser Ziel: Mit DairyDesign von GEA Farm Technologies planen Sie optimal. Wenn Sie zufrieden sind, haben wir unsere Arbeit richtig gemacht! Mit unseren Produkten geben wir Ihnen verlässliche Qualität an die Hand und helfen Ihnen bei der Umsetzung Ihrer Wünsche.


Immer an Ihrer Seite Mit der Entscheidung für ein System der GEA Farm Technologies investieren Sie in Kompetenz bei Beratung, Vertrieb und Service. Denn GEA Farm Technologies verfügt über ein weltweit dichtes Netzwerk von Service- und Vertriebspartnern im Bereich der Melk- und Kühltechnik. Dies gilt von der Anlagenplanung über die Installation bis zur Inbetriebnahme.

Der Passende Servicevertrag: Ein Melkroboter muss Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr im Einsatz sein – und das über viele Jahre. Zusammengerechnet sind das mehr als 8500 Betriebstunden – pro Jahr! Um die Betriebsbereitschaft Ihres MIone sicherzustellen bietet GEA Farm Technologies Ihnen verschiedene Optionen für Wartungsverträge. GEA Farm Technologies können Sie rund um die Uhr vertrauen!

Langjährige Erfahrung und hervorragend ausgebildete Service-Techniker sorgen dafür, dass Ihre Anlage rund um die Uhr, 7 Tage in der Woche betriebsbereit ist.

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MIone im Überblick

Geräumige Melkbox

Pro Box ein Melkzeug mit Melkarm

Dippeinrichtung (optional)

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Platzsteuerung • Manuelles Melken • Zusatzportion Futter • Manuelles Indexieren • Tierinformationen

3D-Kamera und elektrisch betriebene Ansetzaktorik


Pneumatisch betriebene Boxentore

Kraftfutterzuteilung

Wahlweise Hals- oder Fußerkennung

TouchScreen

Viertelindividuelle Leitwertmessung Milchmengenmessung Milchabtrennung Milchpumpe Farbsensor (optional)

Doppelmilchfilter Kälbermilchabtrennung

Milchreceiver

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