Moritz Thoma

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Timeless Contemporary

NAKED TRUTH

Moritz Thoma


Moritz Thoma Naked Truth Moritz Thoma malt Köpfe. Man könnte auch sagen, Gesichter und Portraits, aber das trifft es nicht ganz. Vielmehr konzentriert sich der Künstler auf den Kopf als Form, als die Hülle dessen, was den Menschen ausmacht. Die Menschen, die er malt, sind keine Phantasiegestalten. Häufig sind es Personen, die man kennt, Schauspieler, Kevin Spacy zum Beispiel oder Mads Mikkelsen, aber niemals geht es um eine naturgetreue Wiedergabe eines Gesichts, sondern um eine Annäherung, ein Erfassen der speziellen Individualität, der Ausstrahlung, ohne dabei den Anspruch auf Wahrheit zu erheben. Moritz Thoma ist es bewusst, dass man das Gegenüber nur erahnen kann, dem jeweiligen Geheimnis nur näher kommen kann, ohne es jemals zu lüften. Denn der Andere bleibt fremd, bleibt immer der Andere und damit auch stets ein Objekt. Diese von vielen als schmerzlich empfundenen Tatsache, eben nicht verschmelzen zu können, niemals die Endgültigkeit dieser Subjekt-Objekt-Beziehung unterlaufen zu können, die darin verborgene Einsamkeit, beunruhigt den jungen Maler nicht. Er empfindet die Freiheit des autarken Agierens im Gegenteil als etwas Wertvolles und das darin befindliche Alleinsein als bereichernde Melancholie. Und so stellt er die portraitierten Personen auch in Rollen dar, wohl wissend, dass jeder Mensch seine diversen Rollen spielt. Den Schauspieler Mads Mikkelsen sehen wir in drei seiner Rollen - und darin sieht er jeweils sehr unterschiedlich aus. Dabei kommt es auf die Perspektive an, nicht auf die tatsächliche Person hinter dem jeweiligen Gesicht. Moritz Thoma akzeptiert, dass er den wahren Mikkelsen niemals ganz entschlüsseln kann und begnügt sich mit seiner Sicht auf das jeweilige Objekt. Die Konturen müssen stimmen und darüberhinaus erspürt man die Faszination der Individualität, den Versuch, den Menschen, so weit dies möglich ist, präzise zu treffen. Dabei nutzt der Maler zunächst ein Foto als Schablone. Aber es gibt keinen Plan, keine Entwürfe. Der junge Künstler liefert sich mit seiner Leinwand vielmehr einen intuitiven Kampf. Der Hintergrund, von dem sich mit

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Moritz Thoma geboren 1995 in München

teils brachialer Entschlossenheit dick gespachtelt das Gesicht in leuchtenden Ölfarben wie ein Relief erhebt, bleibt stets breitflächig und matt. Der Kopf selbst entsteht im Spannungsverhältnis von Energie und Stimmung des Künstlers eher instinktiv. Moritz Thoma verändert einem Francis Bacon gleich das Bild. So entstehen faszinierende Gesichter voll düsterer Melancholie. Hier offenbart sich das Interesse an negativen Gefühlen, an Abgründen, an den Fehlern und Brüchen im Gesicht. Den jungen Künstler fasziniert das Schwierige im Menschen, dessen Geheimnisse und Masken - und genau dies stellt er dar. Viele Portraits haben keine Augen. Die Augen, oft als Schlüssel zur Seele gesehen, lenken Moritz Thoma eher ab. Denn die Augen des Anderen betrachten ihn, machen gleichsam den Maler zum Objekt und gaukeln ihm vor, ins Bewusstsein der anderen Person vordringen zu können. Entfernt er diesen Blick, entfernt er die Individualität und lässt den Menschen als Mysterium - und vielleicht als die Projektionsfläche, die er stets bleibt. Am Ende entstehen Geschöpfe von zarter Schönheit, Zerbrechlichkeit und sie offenbaren einen Blick, der tiefer geht - und der die Person bestehen lässt. Moritz Thoma will niemanden verändern, sondern erkennt im Außenseiter die Qualität und kommt so eben doch seinen Figuren ganz nah. Damit zeigt er die Vielfalt der Individualität, die dem Menschen innewohnende Schönheit. Das macht diese Gemälde so spannend. Denn der Betrachter geht ins Innere der dargestellten Figuren mit. Die Köpfe des Moritz Thoma sind mehr als Portraits - sie erwecken beim Betrachter das Interesse an den Geschichten hinter dem Gesicht. Thea – 115 x 90 cm – Jahr 2018 Öl auf Leinwand

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Moritz Thoma Naked Truth Moritz Thoma malt Köpfe. Man könnte auch sagen, Gesichter und Portraits, aber das trifft es nicht ganz. Vielmehr konzentriert sich der Künstler auf den Kopf als Form, als die Hülle dessen, was den Menschen ausmacht. Die Menschen, die er malt, sind keine Phantasiegestalten. Häufig sind es Personen, die man kennt, Schauspieler, Kevin Spacy zum Beispiel oder Mads Mikkelsen, aber niemals geht es um eine naturgetreue Wiedergabe eines Gesichts, sondern um eine Annäherung, ein Erfassen der speziellen Individualität, der Ausstrahlung, ohne dabei den Anspruch auf Wahrheit zu erheben. Moritz Thoma ist es bewusst, dass man das Gegenüber nur erahnen kann, dem jeweiligen Geheimnis nur näher kommen kann, ohne es jemals zu lüften. Denn der Andere bleibt fremd, bleibt immer der Andere und damit auch stets ein Objekt. Diese von vielen als schmerzlich empfundenen Tatsache, eben nicht verschmelzen zu können, niemals die Endgültigkeit dieser Subjekt-Objekt-Beziehung unterlaufen zu können, die darin verborgene Einsamkeit, beunruhigt den jungen Maler nicht. Er empfindet die Freiheit des autarken Agierens im Gegenteil als etwas Wertvolles und das darin befindliche Alleinsein als bereichernde Melancholie. Und so stellt er die portraitierten Personen auch in Rollen dar, wohl wissend, dass jeder Mensch seine diversen Rollen spielt. Den Schauspieler Mads Mikkelsen sehen wir in drei seiner Rollen - und darin sieht er jeweils sehr unterschiedlich aus. Dabei kommt es auf die Perspektive an, nicht auf die tatsächliche Person hinter dem jeweiligen Gesicht. Moritz Thoma akzeptiert, dass er den wahren Mikkelsen niemals ganz entschlüsseln kann und begnügt sich mit seiner Sicht auf das jeweilige Objekt. Die Konturen müssen stimmen und darüberhinaus erspürt man die Faszination der Individualität, den Versuch, den Menschen, so weit dies möglich ist, präzise zu treffen. Dabei nutzt der Maler zunächst ein Foto als Schablone. Aber es gibt keinen Plan, keine Entwürfe. Der junge Künstler liefert sich mit seiner Leinwand vielmehr einen intuitiven Kampf. Der Hintergrund, von dem sich mit

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Moritz Thoma geboren 1995 in München

teils brachialer Entschlossenheit dick gespachtelt das Gesicht in leuchtenden Ölfarben wie ein Relief erhebt, bleibt stets breitflächig und matt. Der Kopf selbst entsteht im Spannungsverhältnis von Energie und Stimmung des Künstlers eher instinktiv. Moritz Thoma verändert einem Francis Bacon gleich das Bild. So entstehen faszinierende Gesichter voll düsterer Melancholie. Hier offenbart sich das Interesse an negativen Gefühlen, an Abgründen, an den Fehlern und Brüchen im Gesicht. Den jungen Künstler fasziniert das Schwierige im Menschen, dessen Geheimnisse und Masken - und genau dies stellt er dar. Viele Portraits haben keine Augen. Die Augen, oft als Schlüssel zur Seele gesehen, lenken Moritz Thoma eher ab. Denn die Augen des Anderen betrachten ihn, machen gleichsam den Maler zum Objekt und gaukeln ihm vor, ins Bewusstsein der anderen Person vordringen zu können. Entfernt er diesen Blick, entfernt er die Individualität und lässt den Menschen als Mysterium - und vielleicht als die Projektionsfläche, die er stets bleibt. Am Ende entstehen Geschöpfe von zarter Schönheit, Zerbrechlichkeit und sie offenbaren einen Blick, der tiefer geht - und der die Person bestehen lässt. Moritz Thoma will niemanden verändern, sondern erkennt im Außenseiter die Qualität und kommt so eben doch seinen Figuren ganz nah. Damit zeigt er die Vielfalt der Individualität, die dem Menschen innewohnende Schönheit. Das macht diese Gemälde so spannend. Denn der Betrachter geht ins Innere der dargestellten Figuren mit. Die Köpfe des Moritz Thoma sind mehr als Portraits - sie erwecken beim Betrachter das Interesse an den Geschichten hinter dem Gesicht. Thea – 115 x 90 cm – Jahr 2018 Öl auf Leinwand

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Nadja – 70 x 80 cm – Jahr 2019 Öl auf Leinwand

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Nadja – 70 x 80 cm – Jahr 2019 Öl auf Leinwand

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Liam – 105 x 120 cm – Jahr 2018 Öl auf Leinwand

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Liam – 105 x 120 cm – Jahr 2018 Öl auf Leinwand

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Sonja – 100 x 110 cm – Jahr 2019 Öl auf Leinwand

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Bildtitel folgt – aaa x bbb cm – Jahr 2018 Öl und Spray auf Leinwand

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Sonja – 100 x 110 cm – Jahr 2019 Öl auf Leinwand

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Bildtitel folgt – aaa x bbb cm – Jahr 2018 Öl und Spray auf Leinwand

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Finn – 100 x 100 cm – Jahr 2018 Öl auf Leinwand

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Finn – 100 x 100 cm – Jahr 2018 Öl auf Leinwand

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Clara – 70 x 80 cm – Jahr 2018 Öl auf Leinwand

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Clara – 70 x 80 cm – Jahr 2018 Öl auf Leinwand

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Noah – 90 x 100 cm – Jahr 2018 Öl auf Leinwand

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Bildtitel folgt – aaa x bbb cm – Jahr 2018 Öl und Spray auf Leinwand

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Noah – 90 x 100 cm – Jahr 2018 Öl auf Leinwand

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Bildtitel folgt – aaa x bbb cm – Jahr 2018 Öl und Spray auf Leinwand

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Annabelle – 60 x 80 cm – Jahr 2018 Öl auf Leinwand

Einauge – 90 x 100 cm – Jahr 2017 Öl auf Leinwand

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Annabelle – 60 x 80 cm – Jahr 2018 Öl auf Leinwand

Einauge – 90 x 100 cm – Jahr 2017 Öl auf Leinwand

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ohne Titel – 90 x 100 cm – Jahr 2017 Öl auf Leinwand

Sophia – 100 x 110 cm – Jahr 2018 Öl und Spray auf Leinwand

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ohne Titel – 90 x 100 cm – Jahr 2017 Öl auf Leinwand

Sophia – 100 x 110 cm – Jahr 2018 Öl und Spray auf Leinwand

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Zwei Seiten – 80 x 100 cm – Jahr 2017 Öl auf Leinwand

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Zwei Seiten – 80 x 100 cm – Jahr 2017 Öl auf Leinwand

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Chester – 90 x 100 cm – Jahr 2017 Öl auf Leinwand

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Chester – 90 x 100 cm – Jahr 2017 Öl auf Leinwand

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Kontakt: Karoline Lau, Innere-Wiener-Str. 59, 81667 MĂźnchen Tel.: +49 (0) 89 / 829 571 79, Mobil: +49 (0) 172 / 162 561 5 karoline@gallery-lau.com


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