EDITORIAL | 3
Lieber Leserinnen, liebe Leser, es ist keine neue Botschaft, dass die Niedrigzinsen unsere Lebensversicherer unter Druck setzen. Aber wie sieht dieses Szenario in fünf Jahren aus? Genau das hat Prof. Dr. Hermann Weinmann von der Hochschule Ludwigshafen in seiner aktuellen Studie untersucht und kommt zu dem Ergebnis: Das Gefälle zwischen starken und schwachen Lebensversicherern wird immer größer. Dies ist für den Tabellenersten der Studie, der Allianz, eine gute Nachricht. Für Unternehmen wie HDI Leben und Debeka eher eine schlechte. Das Finanzministerium bestätigt uns, dass 34 Lebensversicherer der intensiven Aufsicht des BaFin unterliegen. Das gibt zu denken. Das Fazit von Prof. Weinmann dazu: „Für die weitere Zukunft machen die Bewertungsreserven den Unterschied, und in dieser Kategorie ist die Allianz Leben weit vorne.“ Das Ausrichten der
Kapitalanlage verlange angesichts der Niedrigzinsen nach Professionalität. Die fehlt wohl machen Unternehmen! Und wie sieht es in unseren benachbarten Ländern aus? finanzwelt wird sich die Lebensversicherer dort genau ansehen und mit der Liechtenstein Life in der aktuellen Ausgabe starten. In eigener Sache: Ich freue mich, meine Position an einen jüngeren, aber erfahrenen Kollegen zu übergeben. Lenard von Stockhausen wird ab sofort die Chefredaktion von finanzwelt übernehmen und erhält die volle Unterstützung des neu gegründeten Beirates, dessen Vorsitz Prof. Dr. Zeidler übernimmt. Ich freue mich, dem neuen Beirat ebenfalls anzugehören und das gesamte Redaktionsteam auch in Zukunft zu unterstützen. Viel Spaß bei der Lektüre! Es grüßt Sie herzlich Ihr Dr. Franz-Josef Liesenfeld
Lieber Leserinnen, liebe Leser, neue Herausforderungen als Chance zu begreifen, selten stimmte diese Binsenweisheit so sehr, wie in den heutigen Tagen. Ob der Provisionsdeckel für Lebensversicherungen kommt oder, wie viele glauben, nun doch nicht. Ob ein Handelskrieg mit den USA die Börsen crashen lässt oder irgendwer Trump vor dieser Riesendummheit abhalten kann. Ob die Zinswende der FED auch in der EU eine Wende in der Zinspolitik anstoßen wird oder die Staatsverschuldung das nicht zulässt. In jedem Fall stehen bewegte Zeiten uns und unserem Markt bevor. Die Banken agieren nicht nur in den USA wieder genauso wie vor der Finanzkrise, einige deutsche Städte sind einer Immobilienblase nicht mehr fern und Kryptowährungen erfahren durch die starke Nachfrage aus asiatischen Ländern trotz des
Fehlens jeglicher Sach- oder Wirtschaftswerte dahinter einen Höhenflug. Angefeuert durch Erfolgsgeschichten einiger Glücksritter springen jetzt auch biedere deutsche Hausfrauen auf den längst fahrenden Zug der digitalen Währungen auf. Umso wichtiger ist es jetzt, als Makler einen kühlen Kopf zu behalten. Es gilt, für den Kunden möglichst besonnen und mit langfristigem Blick in die Zukunft zu handeln. Keine Experimente und keine Wetten, die gehören auf die Pferderennbahn oder ins Spielcasino. Es geht um solide Absicherungen der Risiken und um eine sichere Altersvorsorge, kurz: um die ganzheitliche Beratung. Das Team der finanzwelt freut sich darauf, Sie auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Ihr Lenard von Stockhausen
finanzwelt 05/2018