DIGITAL RETAIL VISION

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gewünschten Informationen kommuniziert werden können

4. Gibt es Instrumente, die Sie zur Erfolgsmessung digitaler Medien am POS einsetzen? Wenn ja, welche? Die Auswahl der Erfolgsinstrumente ist abhängig vom gesetzten Ziel. Wenn das Ziel ist, den Umsatz zu steigern, wird der Umsatz/ die Absatzzahl betrachtet. Solche Erfolgszahlen sind oft schwer herauszufinden. Je nach Branche sind unterschiedliche Messinstrumente sinnvoll. Besonders geeignet sind v.a. qualitative Messinstrumente, wie die Marktforschung. Technische Tools, wie z.B. Blickmessungen, sind nur bedingt sinnvoll, da man nur eine sehr kurze Zeitspanne zur Verfügung hat, um die Aufmerksamkeit des Kunden aufzufangen. Kameras an den Bildschirmen registrieren einen „Blick“ erst ab 1sek. und das ist für den LEH sehr lange! Zudem macht der Blickkontakt keine Aussage über die Wirkung. Man weiß nicht, was die Kunden letztendlich kaufen bzw. wie der weitere Kaufprozess des Kunden abläuft

5. Was glauben Sie ist der Grund dafür, dass Deutschland im internationalen Vergleich die weitläufigen Möglichkeiten digitaler Medien am POS noch nicht genutzt hat? Das sehe ich ehrlich gesagt nicht so. Es gibt bereits eine ganze Menge Projekte mit digitalen Medien. Aber QR-Codes sind sehr kompliziert. Um sie scannen zu können, muss man die entsprechende App und das entsprechende Endgerät besitzen. Erst 50% der Handy-Nutzer in Deutschland haben ein Smartphone und einige davon wieder keine Internet-Flatrate. Mobile Couponing ist ein umstrittenes Thema, da Supermärkte nicht die entsprechenden Kassensysteme besitzen, um die Codes lesen zu können. Die Umrüstung ist sehr teuer. In den USA haben viele LEH-Geschäfte Mobile Couponing, um keinen Trend zu verpassen. Bisher ist Mobile Couponing allerdings nicht profitabel. Oft werden neuartige digitale Lösungen am POS eingesetzt, ohne dass deren Profitabilität vorher ausreichend überprüft wurde.

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