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CSD 2015
szene.umfrage Warum in die Ferne schweifen, wenn das Schöne liegt so nah...? Viele verbringen ihren Sommerurlaub gerne in fremden Ländern und beschäftigen sich fern der heimischen Sphären mit Sprache und Kultur. Alles schön und gut. Aber wie ist das denn mit unserem geschätzten Heimatstädtchen? Eigentümliche Kultur und einen besonderen Sprachduktus gibt es hier auch zu erkunden. Wir sind rausgegangen und haben unsere Mitmenschen gefragt.
Fr., 28.8. + Sa., 29.8., diverse Orte
Was fehlt Würzburg zum sommerurlaubsparadies?
Maria, 20, Lena, 22, berufstätig Würzburg ist eine schöne Stadt. Aber im Sommer brauchen wir mehr als das. Wir wollen rumkommen, was Neues sehen und erleben. Auch mal so richtig Urlaub am Strand und Meer wäre nicht schlecht.
Bunte Vielfalt und ein Miteinander ohne Grenzen und Ausgrenzung: Der CSD – der Christopher Street Day – ist der Internationale Tag gegen Homophobie. Seit 1969 wird er jährlich ausgetragen, in Würzburg selbst ging man erstmals 1997 unter dem Banner des Regenbogens auf die Straße. „CSD 1997 in Mainfranken – Würzburger unterm Regenbogen“ war seinerzeit das Motto, und die Beteiligung an dem Aktionstag wuchs mit den Jahren seines Bestands. In diesem Jahr propagiert der Würzburger CSD sowie die schwul-lesbische Community der Domstadt das Motto „Ehe Für Alle.“
W Der Kampf gegen das Diktat der gleichgeschlechtlichen Ehe ist ein langwieriger und schwieriger. Man erkennt das alleine schon daran, dass Homosexuelle in die Pflicht genommen werden, sich zur Durchsetzung dieses und anderer Anliegen zu einer Gemeinschaft zu formieren. Immerhin erscheint es beinahe abwegig, sich bereits aufgrund der sexuellen Orientierung mit anderen über einen Kamm scheren zu lassen. Schwule und Lesben bilden nicht unbedingt, gleich lachen voreingenommene Volksmünder, eine homogene Masse. Um sich das vor Augen zu führen, braucht man das Pferd lediglich von hinten aufzusatteln: Hat schon mal irgendjemand von einer heterosexuellen Community gehört? Eben. Zwischen Einigkeit und Recht und Freiheit gibt es eben jede Menge Missstände. Ende August geht man in Würzburg jene an, die aus der Ungleichstellung von Homo und Hetero resultieren.
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Am Fr., 28.8., geht´s los. Den Auftakt bildet die politische Eröffnung im Wappensaal des Rathauses um 19 Uhr. Anschließend wird gefeiert. Die Party zum ersten CSD-Aktionstag, Stichwort: Schwule Kieznächte, steigt ab 22 Uhr im Brauhaus. Am Sa., 29.8., geht´s dann gemeinsam auf die Straße, Treffpunkt ist der Fischermarkt in der Karmelitenstraße. Zahlreiche Infostände laden zum Austausch und zum Verweilen ein, das CSD-All-StarDJ-Team untermalt die Zusammenkunft unter den Regenbogenfarben mit ebenso bunten Beats. Und im Anschluss? Wird (weiter) gefeiert. Näheres hierzu gibt´s bald auf dem Online-Auftritt des Würzburger CSDs. Alternativ zur Feier bzw. ihr vorausgehend findet um 19 Uhr die Lesung „Spaß beiSaite“ im wufzentrum statt, dem SchwuLesbischen Zentrums Würzburg. Ausgetragen von Autorin Anne Bax und musikalisch begleitet von Songwriterin Anika erwartet einen hier eine actiongeladene Performance, die neben Gehör und Gehirn auch Tanzbeine fordert. Unabhängig des CSDs und der Lesung lädt das wufzentrum übrigens ständig in seine Räume im Würzburger Nigglweg. Regelmäßig finden offene Treffen, gay-orientierte Filmveranstaltungen, Spieleabende und anderes Kurzweiliges statt. Hilfestellung bietet das wufzentrum ebenfalls, gerne auch postalisch, per E-Mail oder telefonisch mit dem lilafon und der Rosa Hilfe. Außerdem stellt es der DéjàWü, der schwuLesbischen Jugendgruppe Würzburgs, seine Räumlichkeiten zur Verfügung. www.csd-wuerzburg.com www.wufzentrum.de www.dejawue.de www.junx4you.de
Christian neubert
Lisa, 22, Geigenbauerin Mir fehlt eine richtig schöne Stelle, an der man im Main baden kann. Die sollte aber auch schnell zu erreichen sein, also nicht so weit außerhalb. Einfach ein Ort, an dem man entspannt schwimmen kann, ohne Schiffsverkehr und die ganzen Algen und Pflanzen im Wasser.
Jule, 20, Studentin (Politik + Soziologie), Marisa, 23, Studentin (Grundschullehramt) Im Sommer würde uns nichts in Würzburg halten. Das Semester über in der Stadt reicht, aber im Urlaub will man dann auch mal andere Orte sehen. Wir wollen mehr Abwechslung und da kommt ein ganzer Sommer nur in Würzburg auf keinen Fall in Frage.
Jessi, 18, Marcel, 18, Schüler(In) Würzburg ist auch so schon eine schöne Stadt um im Sommer hier seine Zeit zu verbringen. Aber es fehlen eindeutig mehr Parkhäuser. Außerdem wäre so was wie Wasserskifahren auf dem Main auch noch eine gute Sache!
umfrage: Dominik rüger & Luzie nissing FRIZZ Das Magazin 8.2015