›› FRIZZ SPECIAL Redaktion: Alexander Röder
+++ Spielzeiteröffnung an den Theatern +++ Spielzeiteröffnung an den Theatern +++ Spielzeiteröffnung an den Theate
Die kommende Spielzeit am TiC steht ganz im Zeichen des Theaterjubiläums. Neben neuen Produktionen stehen Wiederaufnahmen auf dem Programm – und eine dreitägige Jubiläumsfeier.
DAS TIC WIRD 15 Sie hatten Böden rausgerissen, Wände aufgestemmt, geschleppt und gepinselt, Bankreihen verschraubt, eine Bühne gezimmert, wo früher ein Taufbecken stand – und ganz nebenbei ein Musical auf die Beine gestellt. 15 Jahre ist das her, als Michael Fajgel mit einer Handvoll Freunden in den einstigen Gemeinderäumen einer Kirche ein Musicaltheater eröffnete. Als aus dem Schauspieler und Sänger Michael Fajgel der Unternehmer, Theaterleiter, Autor, Regisseur und Musicaldarsteller wurde. „Es war eine irre Zeit“, erinnert sich Fajgel. „Ich kannte zwar den Theaterbetrieb, aber nur von der Bühne aus. Was hinter den Kulissen passiert, davon hatte ich gar keine Ahnung.“ Nach anfänglicher Skepsis von Seiten des Publikums hat sich das Theater im Centrum längst etabliert. Damals wie heute stehen zumeist Eigenproduktion auf dem Spielplan. Und so ist es kaum verwunderlich, dass die Jubiläumsspielzeit mit „Boygroup“ eröffnet wird, jenem Stück, mit dem das TiC im Juni 2003 seine Tore öffnete. Bereits im Vorjahr wurde das Stück in einer gänzlich neuen Fassung wiederaufgenommen. Und wegen des großen Interesses kommt das Stück um die Reunion einer Jugendband jetzt wieder auf die Bühne. Es ist die 16. Spielzeit des TiC und Michael Fajgel freut sich drauf. „Ich bin wieder richtig motiviert“, sagt er. Das war zuletzt nicht immer so. Zu Jahresbeginn stand die Zukunft des Theaters
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September 2018
in den Sternen. Die Gemeinde, von der Fajgel das Gebäude mietet, erwog, die Immobilie zu verkaufen. Inzwischen haben das TiC und die Kirchengemeinde die Mietzeit auf zumindest drei weitere Jahre verlängert. „Und mal sehen, was dann passiert“, sagt der 60-Jährige. „Ich glaube, ich stehe bis zum Jüngsten Tag auf dieser Bühne.“ Für die kommende Spielzeit stehen wieder einige neue Produktionen an. Ab Mitte November spielt das TiC „Pettersson, Findus und der Hahn im Korb“, ein reizendes Weihnachtsmärchen von Sven Nordquist. Es ist das zweite Mal, dass das TiC in der Vorweihnachtszeit ein „Pettersson und Findus“-Stück auf die Bühne bringt. Einziger Wermutstropfen: Inga Jamry und Claudius Freyer, die seinerzeit in den Hauptrollen brilliert haben, fehlen heuer. Eine weitere neue Produktion steht im Februar an. „Ewig jung“ läuft seit 2009 überaus erfolgreich am Berliner Residenztheater. „Als ich das Stück gesehen habe, wusste ich, dass ich das machen möchwww.frizz-kassel.de
te“, sagt Fajgel Darin geht es um sechs Senioren, ehemalige Schauspieler, die auf verschlissenen Fundusmöbeln vor dem Eisernen Vorhang des Theaters hocken, an dem sie zuletzt engagiert waren. Das Haus wurde längst geschlossen und die ehemaligen Mimen haben es sich zur Altersresidenz erkoren. Faigel: „Das passt sehr gut zu uns, vor allem wegen des schrägen Humors und der packenden Rockmusik im Stück.“ Einer der Höhepunkte der Spielzeit ist das dreitägige Jubiläumsprogramm. Vom 2. bis 4. November wird „Elvis in Concert – das Jubiläumskonzert“ gespielt. Damit möchte sich Michael Fajgel und sein Ensemble für die Treue beim Publikum bedanken. Apropos Dank: Im Oktober wird Michael Fajgel gemeinsam mit Peter Zypries die Goldene Ehrennadel der Stadt Kassel verliehen – als Anerkennung für seine Arbeit beim Brüder-Grimm-Festival. ›› Mehr Infos zu den Stücken: www.theaterimcentrum.de