FRIZZ Das Magazin Kassel Januar 2021

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Das Magazin für Kassel und Umgebung

IM INTERVIEW Kulturgesichter 0561

KULTUR & CO.

NACHHALTIGKEIT

Digitaler Lieferdienst

Erneuerbare Energien

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Du siehst einen Tiger. Andere ein Potenzmittel. n. pe op st zu en rb te ns te Ar s da s, un an gt lie Es Hilf mit deiner Spende: wwf.de/wilderei

Die letzten 370 Sumatra-Tiger werden grausam gejagt, ihre Körperteile als angebliches Potenzmittel und Wundermedizin verkauft. Bevor sie sterben, quälen die Tiere sich oft tagelang in Schlingfallen. Deine Spende hilft uns, Fallen unschädlich zu machen, Wilderer zu überführen und die Nachfrage einzudämmen. WWF-Spendenkonto: IBAN DE06 5502 0500 0222 2222 22.


›› FRIZZ INHALT 13

4 PANORAMA

FRIZZ NACHHALTIGKEIT III

documenta fifteen präsentierte neues Sanieren, sparen, Erscheinungsbild, #zusammenhalt Klima schonen. kassel, Einkommen schaffen!,

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(Wieder-) Einstieg in das Berufsleben.

FRIZZ ENGAGEMENT

Ohne uns ist`s still.

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INTERVIEW 14

Mit den Initiatoren des Projekts „Kulturgesichter 0561“.

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FRIZZ KULTUR

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FRIZZ SERVICE

IMPRESSUM

Digitale Angebote.

Jobcenter Stadt Kassel unterstützt pandemiegeplagte

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FRIZZ NACHHALTIGKEIT

Pioniere der Solarenergie.

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FRIZZ NACHHALTIGKEIT II

Nachhaltigkeit beginnt beim Einkauf.

© Foto: Thorsten Drumm

(Solo-) Selbstständige.

Bleib stets aktuell mit FRIZZonline. www.frizz-kassel.de

documenta fifteen, ruruHaus, Foto: © Nicolas Wefers, 2020

THEMEN


›› FRIZZ PANORAMA ZUM TITEL 01/2021

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2021 Gratis

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Das Magazin für Kassel und Umgebung

Aktion der Einhorn Apotheken

Seit Mitte Dezember 2020 können sich über 60-Jährige sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Risikofaktoren drei kostenlose FFP2Schutzmasken in ihrer Apotheke abholen. Ab Januar sollen berechtigte Patienten in einem zweiten Schritt mit weiteren Masken versorgt werden. Alle Berechtigten erhalten dann zwei fälschungssichere Coupons für jeweils sechs Masken. Eine besondeIM INTERVIEW KULTUR & CO. NACHHALTIGKEIT re Aktion starten die Einhorn Apotheken im neuen Jahr – sie verzichten auf den Eigenanteil von zwei Euro – pro Coupon – und es gibt als Bonus pro Coupon, bei Einlösung in den Einhorn Apotheken vor Ort, einen Kassel-Gutschein dazu: Jeder Kunde erhält einen fünf Euro Kassel-Gutschein als Bonus pro Coupon. Wer eine Kundenkarte hat oder neu anlegt, bekommt einen 10 € Kassel-Gutschein pro Coupon, und wer im Online-Shop „Einhorn Apotheken Online“ vorbestellt und selber vor Ort abholt (Express Service), bekommt sogar einen 15 € KasselGutschein pro Coupon. Einlösbar sind die Kassel-Gutscheine nicht nur in den Einhorn Apotheken, sondern auch bei zahlreichen Unternehmen, Geschäften und Lokalen – in der gesamten Region Nordhessen. Über die Partnerunternehmen kann man sich vorab auf der Website: www. kassel-gutschein.de informieren. Die Initiatoren des Projekts „Kassel-Gutschein“ sind die City-Kaufleute und der Gutschein ist gefördert von der Wirtschaftsförderung der Region Kassel sowie der Stadt Kassel. ›› www.einhorn-apotheken.de Kulturgesichter 0561

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documenta fifteen, ruruHaus, Foto: © Nicolas Wefers, 2020

AUS DER REGION FÜR DIE REGION

DOCUMENTA FIFTEEN | 18. JUNI BIS 25. SEPTEMBER 2022

documenta fifteen präsentierte neues Erscheinungsbild Die documenta fifteen präsentierte im Dezember 2020 das gemeinsam mit Studierenden entwickelte visuelle Erscheinungsbild der nächsten Weltkunstausstellung. Das aus dem Gestaltungsentwurf des Studierendenkollektivs Studio 4oo2 aus Jakarta gemeinsam weiterentwickelte Erscheinungsbild der documenta fifteen verweist mit dem Symbol der Hände auf das lumbung-Prinzip, das ruangrupa seiner documenta zugrunde gelegt hat und dessen Kernthemen kollektive Praktiken des Teilens, Solidarität und Freundschaft sind. Die Hände und die in ihren Umrissen visualisierten Seile als Kernelemente des Erscheinungsbilds stehen für eine unbegrenzte Gemeinschaft, die eine nachhaltige Zukunftsstrategie eröffnet. Die Farbpalette des Designs ist von natürlichen Textilfarben inspiriert, wie sie seit Generationen bei der Herstellung traditioneller textiler Produkte in Indonesien verwendet werden. Die eingesetzten Farben stammen größtenteils aus dem Osten Indonesiens, wo lumbung noch heute aktiv praktiziert wird. Die documenta fifteen präsentiert das Erscheinungsbild anhand eines Filmclips und im öffentlichen Raum Kassels. Dort ist es unter anderem in Form eines großflächige Murals des Kasseler Graffiti- und Streetart-Projekts KolorCubes am ruruHaus, dem ersten Spielort der documenta fifteen, sichtbar. ›› www.documenta.de

WASCHBÄR MIT KERZE

#zusammenhaltkassel

© Illustration: Niels Walter

Beginnend mit dem Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember 2020 startete die Nachbarschaftshilfe eine Mitmach-Aktion unter dem Titel „Waschbär mit Kerze – unser Symbol für Zusammenhalt und Zuversicht.“ Dazu schrieb das Netzwerk: „Die Tage sind kurz und oft düster, die Zahl der Coronainfektionen in der Stadt sind hoch, die Krankenhäuser werden voller – kurz: dies ist ein wirklich kaltes und tristes Jahresende. Darum will das Achtsam & Engagiert – Corona-Nachbarschaftshilfe-Netzwerk ein Zeichen setzen, das sich in der Stadt verbreiten und Mut machen soll. Kassel bekommt ein Symbol für den Zusammenhalt gegen Corona, das im Fenster von Haushalten und Institutionen aufgehängt werden kann, im Idealfall bunt angemalt und mit einem Licht daneben. Dieses Symbol ist ein Waschbär (das inoffizielle Wappentier der Stadt) mit Kerze. Licht, das Ermutigung und Wärme symbolisiert. Er wirbt für ein solidarisches Miteinander. Hängt das Bild an Türen und Fenster! Stellt ein Licht dazu! Erhellt die Nacht, setzt ein Zeichen für Zusammenhalt und Zuversicht. Das Corona-Nachbarschaftshilfe-Netzwerk besteht aus über 40 Initiativen, Einrichtungen und Organisationen in Kassel. Diese haben sich im März 2020 zusammengeschlossen, um Hilfesuchende und Hilfeanbietende während der Corona-Pandemie zusammenzubringen. Wer mag, ist herzlich eingeladen, ein Foto des Fensters mit dem Waschbären an hallo@hier-im-quartier.de zu schicken, damit sich so Zusammenhalt und Zuversicht auch medial verbreiten können. Auch kann es in den sozialen Medien mit dem #zusammenhaltkassel gepostet werden.“ ›› www.hier-im-quartier.de und www.freiwillig-in-kassel.de Eine Aktion des Corona-Nachbarschaftshilfe-Netzwerkes Kassel / Grafik: Niels Walter

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Fotos: © DIVA Werbung

Sie unterstützen unter anderen die Spendenaktion (v. o. n. u.): Petra Bohnenkamp, Lutz Reimer, Thomas Bockelmann und Lena Pralle BEWERBUNGEN VON KULTURSCHAFFENDEN AB 15. JANUAR 2021 MÖGLICH

Einkommen schaffen!

Kulturschaffende in Kassel und der Region sind aufgerufen, sich in der Zeit vom 15. Januar bis einschließlich 31. Januar 2021 um Mittel aus der Spendenaktion „Einkommen schaffen!“ zu bewerben. Es ist ein gemeinsames Projekt des Vereins KulturNetz Kassel, der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK), des Staatstheaters Kassel und der Zeltkultur gGmbH, unterstützt vom Kulturdezernat der Stadt Kassel. Die Bewerbungsunterlagen können ab dem 15. Januar von den Seiten des Vereins KulturNetz www.kulturnetz-kassel.de abgerufen werden. Um möglichst vielen helfen zu können, werden Einzelakteure jeweils maximal mit 1.000 Euro und Initiativen sowie Einrichtungen mit jeweils maximal 3.000 Euro unterstützt. Die Mittelausschüttung ist für Ende Februar 2021 geplant. Voraussetzung für eine Bewerbung ist die Erläuterung der jeweiligen Notlage, in welche die Antragstellerin oder der Antragsteller durch die Corana-Krise und ihre Folgen geraten sind, sowie die geplante Verwendung der Gelder.

Wir machen Kultur sichtbar und wünschen allen Beteiligten viel Spaß am Erfolg!

›› Rückfragen sind unter info@kulturnetz-kassel.de möglich.

Gestaltung Druck & Lagerung Zielgruppen-Verteilungen In- & Outdoor-Plakatierungen

Tel.: 0561 50 69 600 Fax: 0561 50 69 60 29 Mail: info@diva-werbung.de Grüner Weg 14, 34117 Kassel

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›› FRIZZ INTERVIEW

KULTURGESICHTER 0561 Weltweit leiden insbesondere selbstständige Menschen aus der Kulturszene unter den Corona-Beschränkungen und es könnte noch schlimmer werden. Die sechstgrößte Branche Deutschlands versucht, sich Mut zu machen und sich gegenseitig zu helfen. Bundesweite Initiativen wie #AlarmstufeRot oder #ohneunsiststille machen auf die prekäre Lage und auf die Stille in der Veranstaltungsbranche aufmerksam.

Jens Kohlen: Ich kann da nur für mich sprechen und festhalten, dass der Lockdown auf mein Tagesgeschäft als freier Fotograf keinerlei Einfluss hatte. Jedenfalls keinen negativen. Im Gegenteil. Da ich hauptsächlich online in Amerika verkaufe, hatte ich sogar ein ganz gutes Jahr. Abgesehen davon, haben meine Models auch mehr Zeit für Shootingtermine und ich bekomme ganz gute Locations wie Bars oder Clubs zum Shooten.

Aus der Aktion #ohneunsiststille ist auch in Kassel eine Initiative entstanden: Kulturgesichter 0561. Kulturgesichter 0561 zeigt euch die Kulturschaffenden der Region Kassel, die ihren Job im Moment nicht oder nur teilweise ausüben können. Ziel ist es, noch mehr Gehör zu finden und angemessene Unterstützung zu erhalten. Derzeit werden eine Vielzahl an Kultur- und Kreativschaffende fotografiert und die Bilder in den sozialen Netzwerken verbreitet. Wir haben das Initiatorenteam Steve Turn und Calvin Reki zum Interview eingeladen – sie haben den Fotografen Jens Kohlen mitgebracht, der die Aktion von Anfang an unterstützt.

Womit beschäftigt ihr euch zurzeit? Steve Turn: Malen und Basteln von Weihnachtsgeschenken sowie der Oma helfen. Das stimmt natürlich nicht ganz, da wir nur der Oma helfen. Aktuell sind wir mit dem Projekt KULTURGESICHTER 0561 mega beschäftigt, es sind nun doch mehr Gesichter interessiert als erwartet. Shooting-Termine setzen, Location klären, Anfragen bearbeiten, hegen und pflegen der Netzwerke, dies alles sind schon ziemliche Zeitfresser. Nebenbei: Gerade in unserem Fall müssen wir schauen, wie es mit dem Club weitergeht. Jens Kohlen: Ich plane aktuell einen weiteren Bildband, sitze an meinem dritten Roman und hatte recht viele Shootings in den letzten Wochen. Außerdem bin ich natürlich sehr viel für die Aktion mit den Kulturgesichtern unterwegs und koordiniere die Termine mit den anderen Fotografen.

Aktuell befinden wir uns im zweiten Lockdown. Ihr seid aus dem ersten gar nicht herausgekommen: Wie habt ihr die letzten Monate erlebt? Steve Turn: Wir leben in einem Hamsterrad, irgendwie gehts weiter, ohne dass wirklich ein Ende zu sehen ist. Die Ungewissheit ist schon ziemlich stier.

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Habt ihr Jens gefunden oder er euch? Steve Turn: Mit Jens arbeiten wir schon lang zusammen, er hat für uns und unsere Vorhaben www.frizz-kassel.de

genau den Flow und Coolness, die wir benötigen. Gefunden haben wir uns vor Ewigkeiten, hmm … wie eigentlich … das weiß ich gar nicht mehr. Hatte allerdings bestimmt einen schrägen Hintergrund. Jens Kohlen: Wir arbeiten ja ganz gerne mal zusammen. Wie auch schon für die „Kassel ist stabil“-Aktion im Frühjahr. Wir kennen uns eigentlich aus dem Nachtleben und unser gemeinsames Interesse an elektronischer Musik. Ich hatte den „Kleinen Onkel“ auch schon mal als Location für meine let me see you stripped-Partys ausgewählt. Kasseler Kulturschaffende können sich regelmäßig über die aktuell bestehenden Förderprogramme, Förderbedingungen und Antragsfristen übersichtlich und verlässlich informieren. Darüber hinaus berät die Abteilung Kulturförderung und -beratung im Kulturamt Kultur- und Kreativschaffende bei der Auswahl infrage kommender Förderprogramme sowie bei der Antragsstellung selbst. Habt ihr das Rettungs- und Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR in Anspruch genommen? Jens Kohlen: Ich habe aufgrund einiger Altlasten aus meiner Insolvenz 2016 auf die Anträge verzichtet und schlage mich alleine durch. Calvin Reki: Leider ist es nicht ganz so einfach, wie es dargestellt wird. Zwar gibt es Kontakt und Gespräche, allerdings mahlen die Mühlen langsam.


gesprochen, ohne dafür Verantwortung zu übernehmen und würdig zu helfen. Was macht euch Mut? Calvin Reki: Die Menschen. Es gibt immer ein danach.

Fühlt ihr euch ausreichend unterstützt? Steve Turn: NEIN. Sämtliche Versuche in Richtung Rathaus wurden klassisch ignoriert. Mit unserer Aktion *Save the Szene* haben wir einiges bewegt, um auf die Situation der Club- & Kulturszene hinzuweisen. Wir sind zweimal mit Pauken und Trompeten auf die Straße gegangen, haben im Nachgang um Gespräche gebeten – allerdings kam am Ende nichts bei raus. Aus Rücksicht auf die aktuellen Lage werden wir vorerst keine Demo durchführen. Damit es jetzt nicht peinlich fürs Rathaus wird, lassen wir jetzt das Schweigen sprechen.

Was wünscht ihr euch für 2021? Jens Kohlen: Ich würde gerne noch ein mal tanzen gehen, da ich ja nun auch ein biblisches Alter erreicht habe und langsam negativ auffalle in Clubs. Steve Turn: Einen dicken Resetbutton, den man drücken darf. Ok, diesen wird es wohl nicht geben. Daher wünschen wir uns natürlich in erster Linie mehr Unterstützung seitens der Stadt für Betroffene der Coronakrise gerade in der Kulturszene. Ein runder Tisch zum Beispiel wäre ein Anfang. Mehr Kulturgesichter 0561 findet ihr auf Seite 14 und online: ›› www.kulturgesichter0561.de

Inzwischen fotografiert ein ganzes Team die Kulturgesichter 0561. Was bedeutet das für euch? Steve Turn: Das ist toll, ein schönes Gefühl zu sehen, wie sehr es angenommen wird. Es ergeben sich viele neue Kontakte und es bildet sich doch schon so eine kleine neue Gemeinschaft, die ständig wächst. Diesen Schwung nehmen wir mit ins Jahr 2021 und werden das Projekt weiter ausbauen und ordentlich Lärm machen. Da kommt noch einiges …

© Fotos: Andrea Scheffer und Jens Kohlen

Was macht euch wütend? Steve Turn: Wütend? Nichts! Es ist, wie es ist. Es ärgert uns etwas, dass diese ganze Situation so extrem unkalkulierbar ist und an allen Ecken und Kanten mit zweierlei Maß gemessen wird. Und es niemanden wirklich interessiert, was dies für uns alle bedeutet. Es wird ein Berufsverbot aus-

Was empfindet ihr, wenn ihr von illegalen Partys lest? Jens Kohlen: Ich denke, es sind nicht nur illegale Partys, die Probleme machen. Letztendlich kenne ich wahnsinnig viele Leute, die sich vermehrt privat zum Kochen und Quatschen treffen. Der Mensch ist eben ein soziales Wesen. Verordnungen hin oder her. Ich selbst gehe eh nicht so oft vor die Tür und lebe lieber in meinem eigenen Mikrokosmos. Zu viele Menschen strengen mich an. Steve Turn: Verständnis und Bedenken zugleich. Einerseits ist der Mensch ein Gesellschaftswesen, auf der anderen Seite ist er auch genau deswegen in der Pflicht, sein Umfeld zu schützen. Mega schwieriges Thema, da mag ich gar nicht mehr drauf eingehen.

Jens Kohlen: Ich finde es ganz wunderbar, denn jeder hat seinen eigenen Stil. Ich beispielsweise fotografiere nicht gerne in Studios und mag auch keine zusätzliche Lichttechnik in der Fotografie. Aber dass wir die Möglichkeit haben, im Studio von Andrea Scheffer zu fotografieren, die ganz wunderbare Bilder macht, nimmt natürlich sehr viel Druck raus, was die Termine betrifft. So können wir in wenigen Stunden sehr viele Leute fotografieren. Ich mache meist individuelle Termine – outdoor oder on location, was natürlich sehr zeitaufwendig ist.

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›› FRIZZ KULTUR STADTMUSEUM KASSEL STARTET ONLINE-WARM-UP DER SONDERAUSSTELLUNG

Es lebe der Sport!

© Foto: Sascha Mannel | Stadt Kassel

Da die Sonderausstellung „Es lebe der Sport!“ aufgrund der Schließung der Museen nicht wie geplant am 7. November 2020 eröffnet werden konnte, hat das Stadtmuseum Kassel ein Online-Warm-up in den Sozialen Medien entwickelt. Das Online-Warm-up startete mit einem gemeinsamen Begrüßungsvideo von Kulturdezernentin Susanne Völker und dem Leiter der Städtischen Museen, Dr. Kai Füldner. Nun führt ein eigens produzierter Film in die Inhalte der Sonderausstellung ein. Seitdem werden regelmäßig Kurzfilme mit den Vermittlerinnen und Vermittlern des Stadtmuseums veröffentlicht, in denen diese ihre Lieblingsobjekte und einzelne Themen der Sonderausstellung vorstellen. Die Sonderausstellung bildet mit mehr als 230 Objekten schlaglichtartig das historische und das aktuelle Kasseler Sportgeschehen ab. Dr. Kai Füldner betont: „Unser Dank gilt den Sportvereinen und privaten Leihgeberinnen und Leihgebern, die zum Gelingen der Sonderausstellung beigetragen haben. Auch wenn ein Online-Angebot den tatsächlichen Besuch nicht ersetzen kann, so möchten wir die Sonderausstellung mit dem Online-Warm-up zu allen Interessierten nach Hause bringen.“ ›› Auf dem YouTube-Kanal der Stadt Kassel: bit.ly/stadtmuseum_warm-up

Der Facebook-Seite des Stadtmuseums: facebook.com/stadtmuseumkassel sowie auf Instagram: www.instagram.com/stadtmuseum_kassel

© Foto: Thorsten Drumm

LIEBESKUMMER LOHNT SICH NICHT ...

ABENDROT SHOW „Verdammt ich lieb`Dich“, „Schuld war nur der Bossanova“, „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“, „Rote Lippen soll man Küssen“, „Wenn I mit Dir tanz`“, „Liebeskummer lohnt sich nicht“ und „Dich gibt`s nur einmal für mich“: In der 26. Ausgabe der Motto-Musik-Show erwartet die Zuschauer in der Bar Seibert eine bunte und kurzweilige Schlager-Show mit Musical-Sängerin Annabelle Mierzwa, Voice Of Germany-Star Dorothea Proschko, dem schönen fremden Mann Sven Winkel sowie Sängerin & Darstellerin Romana Reiff, der Initiatorin der Abendrot-Shows seit 2014. Kartenvorverkauf: online unter www.BarSeibert.de/Kontakt/Kartenreservierungen und sobald eine Wiedereröffnung möglich wird, täglich ab 17:00 Uhr in der Bar Seibert, Friedrich-Ebert-Str. 47, 34117 Kassel ›› Termine: MO, 26.04.2021 **Premiere** „LIEBESKUMMER LOHNT SICH NICHT“, Einlass 18:30, Beginn 20 h DI, 27.04.2021 „LIEBESKUMMER LOHNT SICH NICHT“, Einlass 18:30, Beginn 20 h MI, 28.4.2021 „LIEBESKUMMER LOHNT SICH NICHT“, Einlass 18:30, Beginn 20 h MO, 17.05.2021 „LIEBESKUMMER LOHNT SICH NICHT“, Einlass 18:30, Beginn 20 h DI, 18.05.2021 „LIEBESKUMMER LOHNT SICH NICHT“, Einlass 18:30, Beginn 20 h MI, 19.05.2021 „LIEBESKUMMER LOHNT SICH NICHT“, Einlass 18:30, Beginn 20 h

MUSEUMSLANDSCHAFT HESSEN KASSEL

„Kultur & Co“ direkt nach Hause Mit dem digitalen Kulturlieferdienst „Kultur & Co“ bringt die Museumslandschaft Hessen Kassel ihre vielfältigen kunst- und kulturhistorischen Schätze aus Museen, Schlössern und Parks direkt, digital und kostenlos nach Hause. Mit allem, was die Bastelschränke im Homeoffice hergeben, produzieren kreative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kurze Videobeiträge mit Geschichten und Geschichte zu den Highlights aus Kassels Schlössern und Museen. Zu sehen gibt es die Filme bei instagram, facebook und youtube oder einfach über die Website der MHK. Auch interessant: Aufgrund der coronabedingten Schließung von Museen kann die Sonderausstellung „Fritz Winter. documenta-Künstler der ersten Stunde“ in der Neuen Galerie in Kassel nicht eröffnen. Stattdessen hat die Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) ein digitales Angebot entwickelt, das in kurzen Videoclips Einblicke in die Ausstellung gibt. Auf Initiative der Fritz-Winter-Stiftung und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen rekonstruiert die Schau die zentralen Beiträge des Künstlers zu den ersten drei documenta-Ausstellungen 1955, 1959 und 1964. ›› www.museum-kassel.de

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Oktober2021 Januar 2016

www.frizz-kassel.de


CORONA-LOCKDOWN SORGT FÜR KALTE KÜCHE IM SCHILLERECK

V. l. n. r.: Werner Körber, Torsten Fleischhut, Bahri Gültekin (Teamleiter AGS). Herr Körber hält in der Hand die bereits im Corona-Design gestaltete WeihnachtsSpeisekarte, die er nun leider nicht verwenden kann.

Jobcenter Stadt Kassel unterstützt pandemiegeplagte (Solo-) Selbstständige Nach fast 50 Jahren hat Werner Körber zum ersten Mal ein ruhiges Weihnachtsfest und einen stillen Jahreswechsel erlebt. In normalen Zeiten hätte der Wirt des Restaurants Schillereck in der Schillerstraße Anfang Januar die stressigste Zeit des Jahres hinter sich. „Schon Anfang Oktober hatte ich Vorbestellungen für fast 1.000 Portionen Gans. Weihnachten und Silvester war ich komplett ausgebucht“, berichtet Körber, der mit seiner Ausbildung im Kurhotel Habichtswald 1972 in die Gastronomie einstieg. Der erneute Lockdown ab Anfang November bescherte dem leidenschaftlichen Koch, der seit 1983 in Kassel als selbstständiger Gastronom aktiv ist und 2007 das Restaurant Schillereck übernahm, eine unfreiwillige Pause. So bleibt die Küche, in der sonst ausschließlich frische Zutaten für ein gut bürgerliches Angebot verarbeitet werden, derzeit kalt. Im Gastraum sind die Stühle hochgestellt und auch die Kegelbahnen sind im Tiefschlaf. Genießen kann Körber diese Ruhe nicht. Zu belastend ist es, in den besten Monaten des Jahres

in einem leeren Lokal zu stehen und zu groß ist die Ungewissheit, wann er seine Gäste wieder begrüßen darf. Solche und vergleichbare Geschichten hört der Selbstständigen-Berater Torsten Fleischhut im Jobcenter Stadt Kassel seit März 2020 regelmäßig. „Da sind Menschen plötzlich auf unsere Unterstützung angewiesen, die bislang erfolgreich eine selbstständige oder freiberufliche Tätigkeit ausgeübt haben. Die haben niemals damit gerechnet, Hilfe zu benötigen, und können nun im Lockdown nicht arbeiten“, so Fleischhut. Viele (Solo-) Selbstständige kommen erst zum Jobcenter, wenn sie alle Reserven aufgebraucht haben. Das Jobcenter Stadt Kassel versucht daher auch in diesen Fällen, schnell die Existenz durch Zahlung der Leistungen zum Lebensunterhalt und der Wohnkosten sicherzustellen. „Die Selbstständigkeit muss dafür nicht aufgegeben werden“, erklärt Fleischhut, „Wenn eine Selbstständigkeit vor Corona tragfähig war, wird sie das mit großer Wahrscheinlichkeit auch wieder werden“.

Die schwierige Zeit bis dahin überbrückt das Jobcenter Stadt Kassel mit Leistungen und Beratung. Auch Werner Körber, der in seinem Leben bislang noch nie die Hilfe des Sozialstaats in Anspruch nehmen musste, ist jetzt froh, dass er sich zumindest um seine private Existenz keine Sorgen machen muss und Unterstützung vom Arbeitgeberservice (AGS) im Jobcenter erhält. „Es ist nun wirklich keine Schande, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn einem durch so eine Pandemie die Geschäftsgrundlage entzogen wird“, erklärt Körber und rät anderen Menschen in gleicher Situation, nicht aus falschem Stolz in eine Schuldenfalle zu tappen. Für die schnelle Hilfe durch das Jobcenter Stadt Kassel und die tolle Beratung im Arbeitgeberservice ist er dankbar. Dennoch wünscht sich der zur Untätigkeit verdammte Gastronom nichts sehnlicher, als auf die Hilfe verzichten und endlich wieder seine Gäste bewirten zu können. ›› Restaurant Schillereck

Schillerstraße 45 | 34117 Kassel | 0561 – 77 46 47 www.schillereck-kassel.de

AGS – PARTNER FÜR UNTERNEHMEN UND SELBSTSTÄNDIGE: UNTERSTÜTZUNG – PERSONALGEWINNUNG – CHANCEN ERMÖGLICHEN Der Arbeitgeberservice im Jobcenter Stadt Kassel (AGS) ist nicht nur in der Corona-Pandemie für (Solo-) Selbstständige und Freiberufler aller Branchen ein verlässlicher Partner. Durch den AGS erfahren Menschen, die auf Leistungen des Jobcenters angewiesen sind, Unterstützung auf dem Weg

Bahri Gültekin Teamleiter AGS im Jobcenter Stadt Kassel

dahin, mit ihrer bestehenden oder geplanten Selbstständigkeit die Existenz (wieder) alleine sicherzustellen. Neben der Beratung Selbstständiger ist der AGS im Jobcenter Stadt Kassel für Unternehmen der kompetente Partner bei der Personalgewinnung. Suchen Arbeitgeber neue Mitarbeiter*innen, nimmt der AGS im ersten Schritt die Stellenanzeige auf, die von allen Stellensuchenden gesehen werden kann. Im zweiten Schritt werden passende Bewerber*innen gesucht und über die Vakanz informiert. Werden Personen eingestellt, welche aktuell Leistungen des Jobcenters beziehen, beraten die Mitarbeiter*innen des AGS über attraktive Fördermöglichkeiten für Arbeitgeber. So kann vor einer Einstellung noch eine Qualifizierung erfolgen oder eine Inhouse-Weiterbildung bezuschusst werden. Auch die Umwandlung einer geringfügigen Beschäftigung in eine sozialversicherungspflichtige Beschäfti-

gung kann förderfähig sein. Ganz besondere Förderungen erfolgen durch den AGS für Menschen, welche schon lange arbeitslos sind und eine zusätzliche Unterstützung brauchen. Ermöglichen hier Arbeitgeber eine neue Chance zur Teilhabe am Arbeitsleben, kommen Lohnkostenzuschüsse auch über mehrere Jahre in Betracht. Das Jobcenter Stadt Kassel eröffnet dadurch Arbeitssuchenden neue Chancen und hilft gleichzeitig Unternehmen, motivierte neue Mitarbeiter*innen zu finden. Die Mitarbeiter*innen des AGS im Jobcenter Stadt Kassel beraten kompetent in allen Fragen der Vermittlung, der Stellenbesetzung, der Förderung sowie der Unterstützung Selbstständiger. ›› Telefon: 0561 - 92 999 0

E-Mail: JCStadtKassel-AGS@jobcenter-ge.de www.jobcenter-stadt-kassel.de/arbeitgeber

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›› FRIZZ NACHHALTIGKEIT Stadt Kassel | Foto: © Bernd Schoelzchen

FÖRDERPROGRAMM LOKALE ÖKONOMIE WIRD GUT ANGENOMMEN Das Förderprogramm Lokale Ökonomie startete im Juni 2020 und blickt zum Jahresende auf gelungene sieben Monate zurück. Insgesamt 36 kleine und mittlere Unternehmen und Existenzgründer aus dem Fördergebiet beantragten seit Juni Fördermittel für ihre Ideen und Vorhaben. Hiervon konnten 14 spannende und zum Teil auch innovative Vorhaben bewilligt werden. Ob Gastronomie, Handel, Produktion, Film- und Kulturwirtschaft oder Autoaufbereitung - es waren die unterschiedlichsten Ideen und Maßnahmen vertreten. Die bewilligten Vorhaben setzen Gesamtinvestitionen von knapp 1,6 Mio. Euro im Fördergebiet um. Etwa 600.000 Euro davon sind Investitionen, die durch das Programm bezuschusst werden konnten. In den ersten sieben Monaten wurden 240.000 Euro Fördergelder ausgesprochen, die von den Unternehmen nicht zurückbezahlt werden müssen. Förderanträge konnten gestellt werden, wenn ein Unternehmen im Fördergebiet liegt oder sich dort neu ansiedelt. Bis Ende März 2022 ist eine Antragstellung noch möglich. Die Fördergebiete umfassen Teilbereiche von Rothenditmold, Nord-Holland, Wesertor, Unterneustadt, Bettenhausen, Waldau und Forstfeld. „Gerade in den letzten Wochen sind noch einmal viele Anträge eingegangen. Insgesamt zeigt sich, dass das Programm auch in Zeiten von COVID-19 einen Beitrag zur Stadtentwicklung leistet“, erläutert Stadtbaurat Christof Nolda. Die

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zuletzt erhöhte Nachfrage führt er auf die kurzfristig und bis Oktober 2020 befristeten veränderten Förderbedingen zurück, die eine Förderung im Einzelfall von bis zu 90 Prozent möglich machten. Auch der Projektpartner Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH zieht eine positive Bilanz. „Mit dem Programm Lokale Ökonomie leistet die Stadt Kassel in Kooperation mit Ihren Verbundpartnern einen wichtigen Beitrag für klein- und mittelständische Betriebe. In diesem Segment gibt es viel unternehmerisches Engagement, von dem die Stadtteile und die Wirtschaftsregion insgesamt stark profitieren“ resümiert Geschäftsführer Kai Lorenz Wittrock. Ziel des Förderprogramms Lokale Ökonomie ist es lokale Wirtschaftsstrukturen zu verbessern, die Angebotsvielfalt zu erhöhen und wohnortnahe Arbeitsplätze zu schaffen. Unternehmen, Freiberufler und Existenzgründer erhalten für Investitionssummen ab 5.000 Euro eine Förderung, um ihre Vorhaben im Programmgebiet zu realisieren. Die maximale Fördersumme beträgt 25.000 Euro pro Unternehmen. Die Förderung muss nicht zurückgezahlt werden. Auch 2021 und 2022 können noch Anträge auf Förderung gestellt werden. Insgesamt stehen noch mehr als eine halbe Million Euro als Fördergelder hierfür bereit. „Wir beraten und unterstützen gern bei der Antragsstellung“, bietet Projektleiterin Larissa Most an. Die Förderbedingungen sind auf der Internetwww.frizz-kassel.de

seite www.kassel.de/lokaleoekonomie einsehbar und alle Antragsformulare können dort jederzeit heruntergeladen werden. Interessierte haben die Möglichkeit, bis zum 31. März 2022 Anträge zu stellen, um eine Förderung aus dem Programm zu erhalten. Bis zu einem Jahr hat jedes Vorhaben Zeit, seine geförderten Maßnahmen umzusetzen. Bis Ende 2022 können dann die letzten Fördervorhaben noch realisiert werden. Gefördert werden u.a. Anpassung der Geschäftsräume an Produktion und/oder Dienstleistung, Markteintrittsaufwendungen, Maßnahmen zur Standortsicherung im Programmgebiet, Existenzgründung und Vorhaben von Kulturwirtschaftsbetrieben. Die Leitung für das Lokale Ökonomie-Programm liegt beim Amt für Stadtplanung, Denkmalschutz und Bauaufsicht. Ansprechpartnerin bei der Stadt Kassel ist Larissa Most (lokale. oekonomie@kassel.de). Darüber hinaus gibt es einen Förderausschuss, bestehend aus Vertretern der Handwerkskammer Kassel, der Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg, der Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH und dem RKW Hessen. Alle Ansprechpartner stehen kostenlos für Fragen und Hilfestellung zu dem Programm und den Antragsunterlagen zur Verfügung. ›› Informationen und Anträge gibt es unter: www.kassel.de/lokaleoekonomie


In der SMA Produktion am Sandershäuser Berg können jährlich Wechselrichter mit einer Gesamtkapazität von bis zu 15 Gigawatt nachhaltig gefertigt werden. Das entspricht der Stromerzeugungskapazität von 12 Atomkraftwerken.

Jürgen Reinert ist seit 2011 in führenden Positionen bei SMA tätig, seit 2014 ist er Vorstandsmitglied und seit 2018 Vorstandssprecher.

GRÜNER STROM IST NICHT PER SE NACHHALTIG Der Umstieg auf erneuerbare Energien wie Photovoltaik gilt als entscheidend, um die drohende Klimakrise aufzuhalten. Einer der Pioniere der Solarenergie hat seinen Hauptsitz in Nordhessen: SMA entwickelt seit rund 40 Jahren Technologien, die maßgeblich zur weltweiten Verbreitung der Photovoltaik beigetragen haben. Unter anderem wandeln die Wechselrichter von SMA den in den Solarzellen erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom um. FRIZZ hat mit Vorstandssprecher Jürgen Reinert darüber gesprochen, was es für ein Unternehmen bedeutet, wirklich nachhaltig zu sein. Nachhaltigkeit liegt im Trend. Das dürfte Sie als Chef von SMA doch besonders freuen, oder? Natürlich freue ich mich sehr darüber, dass immer mehr Menschen nachhaltige Produkte kaufen möchten und den Umstieg auf erneuerbare Energien fordern. Wir müssen jetzt sehr schnell und entschlossen handeln, um die gefährliche Erderhitzung einzudämmen. Gleichzeitig muss man aber auch festhalten, dass Strom aus Wind und Sonne nicht per se komplett nachhaltig ist. Wie meinen Sie das? Wenn Solarenergie mit Wechselrichtern und Modulen produziert wird, für die Rohstoffe unter menschenunwürdigen oder umweltzerstörerischen Bedingungen gewonnen werden,

deren Herstellung unnötig viel Energie und Material verbraucht, die nicht lange halten oder nicht ordnungsgemäß entsorgt oder recycelt werden, ist der Strom letztendlich nicht nachhaltig. Das haben schon die Unternehmensgründer von SMA so gesehen und Nachhaltigkeit seit Beginn fest im Unternehmen verwurzelt. Nachhaltigkeit ist sozusagen Teil unserer Unternehmens-DNA. Was bedeutet das konkret für SMA und für Ihre Wechselrichter? Nachhaltigkeit fängt bei uns schon im Einkauf an. Unsere Lieferanten müssen sich an einen strengen Kodex halten. Sie müssen sich zum Beispiel verpflichten, die Menschenrechte zu achten, Umweltstandards einzuhalten und jede Art von Korruption zu vermeiden. Dann achten wir bereits bei der Entwicklung unserer Wechselrichter darauf, dass sie leicht zu warten sind, so wenig Material und Energie wie möglich verbrauchen und nach ihrer Nutzung möglichst viele Bauteile wiederverwendet oder recycelt werden können. Auch Qualität und eine hohe Produktlebensdauer spielen hier eine große Rolle, denn je länger ein Wechselrichter seinen Dienst tut, desto nachhaltiger ist er. Des Weiteren haben wir im Unternehmen ein Energiemanagement etabliert. Damit wollen wir unseren Energieverbrauch kontinuierlich senken, Energie effizient nutzen und den Anteil an er-

neuerbaren Energien an unserem Gesamtenergieverbrauch immer weiter erhöhen. Der von SMA genutzte Strom ist schon zu 100 Prozent erneuerbar, 40 Prozent davon können wir mit Strom aus unseren eigenen Solaranlagen abdecken. Außerdem arbeiten wir an einem weltweiten Recyclingprogramm für unsere Wechselrichter. Das alles und noch viel mehr haben wir in unserer Nachhaltigkeitsstrategie hinterlegt, die konkret messbare Ziele beinhaltet. Darüber hinaus haben wir Nachhaltigkeit als einen elementaren Aspekt in unserer Unternehmensstrategie verankert. Welche Rolle spielen dabei Ihre Mitarbeiter? Natürlich kommt es dabei vor allem auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Nachhaltigkeit muss täglich von allen gelebt werden, sonst kommt man da nicht weiter. Ich bin stolz darauf, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voll und ganz dahinter stehen und begeistert mitmachen. Ich bin auch fest davon überzeugt, dass im Wettbewerb um die besten Talente wirklich nachhaltige Unternehmen die Nase vorn haben. Gerade für jüngere Menschen wird es ja immer wichtiger, dass sie mit ihrer Arbeit einen Beitrag für eine bessere Zukunft leisten können. Was gibt es da passenderes, als in einem nachhaltigen Unternehmen an der Energieversorgung von morgen mitzuarbeiten? ›› www.sma.de Januar 2021

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Foto: © KoalaParkLaundromat | Pixabay

Müssen wir unser Leben komplett auf den Kopf stellen, um nachhaltiger und umweltbewusster zu leben? Im Gegenteil, häufig reicht es bereits, eingefahrene Alltagsgewohnheiten zu verändern. Der Einkauf von Lebensmitteln ist ein gutes Beispiel dafür: Statt der Flug-Ananas kann man besser auf heimisches Lagerobst zurückgreifen und mitten im Winter auch auf Erdbeeren oder frischen Spargel verzichten. Wer sich stattdessen regional und saisonal ernährt, kann bereits viel verändern – lange Transportwege werden eingespart, stattdessen unterstützt der Verbraucher heimische Landwirte. Und obendrein schmeckt frisch geerntetes Obst und Gemüse meist besser als das, was erst wochenlang in Schiffscontainern unterwegs war.

NACHHALTIGKEIT BEGINNT BEIM EINKAUF Mit kleinen Veränderungen beim Konsum und im Haushalt viel bewirken

Broschüre mit Saisontabelle und vielen Tipps kostenfrei bestellen: Nur welche Obst- und Gemüsesorten haben wann Saison? Wer nicht auf dem Land wohnt oder selbst gärtnert, weiß das nicht immer. Der Bummel über regionale Märkte sorgt für Orientierung. Heimische Bauern, die dort ihre frisch geernteten Waren anbieten, geben gerne Auskunft. Eine umfassende Saisontabelle von A wie Apfel bis Z wie Zucchini findet sich zudem in der Broschüre „Ökologisch haushalten“. Sie ist kostenfrei unter www.geld-und-haushalt.de oder unter Telefon 030-20455818 zu bestellen. Auf 66 Seiten enthält der Ratgeber unzählige Tipps für mehr Umweltbewusstsein im Alltag – vom täglichen Einkauf über das Energiesparen im Haushalt bis zum Autofahren. Ein angenehmer Zusatzeffekt:

Umweltschonendes Verhalten spart auch oft Geld ein. Viel sparen lässt sich zum Beispiel, indem man mit einem Einkaufszettel in den Supermarkt geht und nicht mehr einkauft, als draufsteht. Immerhin 55 Kilogramm Lebensmittel wirft jeder Deutsche pro Jahr weg. Für den Durchschnittshaushalt bedeutet das einen finanziellen Verlust von 150 Euro jährlich, heißt es in der Broschüre. Oft werden Nahrungsmittel entsorgt, obwohl sie gar nicht verdorben sind. Dazu erfährt der Leser, wie man Produkte richtig lagert und was das Mindesthaltbarkeitsdatum wirklich bedeutet. Viel Energie wird auch mit veralteten Haushaltsgeräten oder einer technisch überholten Beleuchtung vergeudet. ›› www.geld-und-haushalt.de

WERTVOLL REGIONAL Die Krise hat viele nachdenklich gemacht, insbesondere was die eigene Lebensführung und das Konsumverhalten angeht. Werte gewannen wieder an Bedeutung – auch beim Thema Ernährung. „Die Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln stieg rasant“, beschreibt Jochen Saacke, Vorstand des Verbands Ökokiste e. V., die Situation. In diesem Verein haben sich über 40 Betriebe zusammengeschlossen, um gemeinsam die Philosophie der nachhaltigen Landwirtschaft zu leben. Dass der eigene Einkauf eine bewusste Entscheidung in puncto Lieferketten, CO2-Emissionen, Nachhaltigkeit und Fairness ist, scheint vielen klar geworden zu sein. Und dass ein Bio-Siegel allein noch keinen wertvollen Einkauf im eigentlichen Sinne ausmacht. Ein Überblick über das, was wichtig ist. Regional stark sein: In der Krise hat sich gezeigt, wie entscheidend das unmittelbare Umfeld ist. Ohne lokale Erzeuger geht es nicht. Bei Lebensmitteln heißt das, ganz bewusst Dinge aus der Nachbarschaft zu beziehen. Daraus ergibt sich automatisch, dass man Obst und Gemüse saisonal kauft. Das garantiert neben kurzen, nachhaltigen Lieferwegen auch mehr Frische.

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Oktober2021 Januar 2016

Transparente Abläufe: Wirklich „wert-voll“ einkaufen heißt auch, nachvollziehen zu können, woher ein Produkt kommt. Der Biobauer um die Ecke weiß genau, welche Wege seine Erzeugnisse genommen haben. Eine weitere Möglichkeit, transparent zu kaufen, ist eine Biokiste, in der regelmäßig Frisches aus der Region direkt an die Haustür geliefert wird. Übrigens auch Säfte, Fleisch oder Milchprodukte. Wer es ausprobieren möchte, kann unter www.oekokiste.de „seinen“ Lieferbetrieb finden und eine Probebestellung aufgeben. Ein faires Miteinander: Es gibt unterschiedliche Siegel für fairen Handel. Doch laut der Verbraucherzentrale fehlen einheitliche Regeln, die definieren, was genau unter „sozial“, „fair“ oder „umweltverträglich“ zu verstehen ist. Ein guter Weg ist auch hier: in der Nachbarschaft kaufen, denn dort entstehen Nähe, Vertrauen und ein gutes Miteinander. Auch der Schutz der Artenvielfalt gehört zum ökologischen Landbau. Und das ist wichtiger denn je, weil bereits jetzt 75 Prozent aller Kulturpflanzen, die es vor 100 Jahren noch gab, verschollen sind. Mit einem nachhaltigen Einkauf beeinflussen wir also auch die Biodiversität direkt vor unserer Haustür. ›› www.oekokiste.de

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Warum „bio“ allein manchmal nicht genug ist


SONDERPROGRAMM FÜR EIGENHEIME:

SANIEREN, SPAREN, KLIMA SCHONEN Den Hessinnen und Hessen gehts an die Häuser: Das Land will bis 2025 die Sanierungsquote von Wohngebäuden von einem auf zwei Prozent im Jahr verdoppeln. Damit das funktioniert, erhöht das Land seine Zuschüsse für energiesparende Investitionen. Wie man eine Sanierung angeht, und für wen das neue „Sonderprogramm für Eigenheime: Sanieren, sparen, Klima schonen“ geeignet ist, verraten Cigdem Yalcin und Richard Ferlemann von der LEA Landes-EnergieAgentur Hessen (LEA Hessen). Frau Yalcin, was ist das Neue an dem Programm? Cigdem Yalcin: Neu ist die hohe Förderung: Man kann bis zu 50 Prozent der Kosten für eine energetische Sanierung vom Bund und dem Land Hessen als Zuschuss erhalten, wenn die Immobilie nach der Sanierung auf KfW-EffizienzhausStandard 55 ist. Dabei kommen bis zu 48.000 Euro über die KfW vom Bund und zusätzlich 12.000 Euro vom Land. Maximal sind es insgesamt also 60.000 Euro. Das Land stockt also eine KfW-Förderung auf? Richard Ferlemann: Ja. Das ist ein weiterer Vorteil des hessischen Sonderprogramms für Eigenheime: Wenn man die Förderkriterien der KfW erfüllt und eine Förderzusage erhält, bekommt man auch zusätzlich die Förderung des Landes Hessen. Das erleichtert das Antragsverfahren.

Hessen legt ein neues Förderprogramm für Eigenheimbesitzer auf – mit bis zu 50 % Förderung für eine energetische Sanierung. Ihre Fragen beantwortet die Fördermittelberatung der LEA LandesEnergieAgentur Hessen (LEA Hessen) unter: foerdermittelberatung@lea-hessen.de oder 0611 – 95017 8440. Alle Infos zum neuen Förderprogramm: ›› www.hessen-macht-50-50.de

Welche Sanierungsmaßnahmen werden gefördert? Richard Ferlemann: Die Liste ist lang. Es sind vor allem die klassischen Maßnahmen einer energetischen Sanierung. Dazu zählen beispielsweise der Austausch der Fenster in Kombination mit der Dämmung von Außenwänden, Geschossdecken oder des Dachs, sodass im Ergebnis ein bestimmtes Effizienzhaus-Niveau erreicht wird.

Für wen eignet sich das Programm besonders? Richard Ferlemann: Für alle, die mehrere Sanierungsmaßnahmen planen, also für Besitzer von Ein- oder Zweifamilienhäusern aus den 50er bis 70er Jahren. Auch Wohneigentümergemeinschaften, die ihre gemeinsame Immobilie energetisch in Schuss bringen wollen, können natürlich die Förderung erhalten.

Aber es wird doch immer wärmer. Wer braucht da noch Dämmung auf der Außenwand? Cigdem Yalcin: Ein klassisches Missverständnis. Wärmedämmung funktioniert in beide Richtungen: Im Winter bleibt die Wärme drinnen, im Sommer die Hitze draußen.

Ihr beratet Menschen auf der Suche nach Fördermitteln: Wie sollte man eine Sanierung angehen? Richard Ferlemann: Wem es zunächst um eine Orientierung geht, sollte unsere Energie-Impulsberatungen in Anspruch nehmen. Die bieten wir in mehr als 40 Städten und Gemeinden in Hessen an. In der Energieberatung geht es darum, welche Maßnahmen Sinn machen könnten. Grundsätzlich empfehlen wir, dass man eine Energieberaterin oder einen Energieberater engagiert. Je nach Modell der Beratung erstellen diese einen Sanierungsplan, stellen Förderanträge, leisten eine Baubegleitung und übernehmen die Kommunikation mit Handwerkern. Man spart sich so nicht nur viel Arbeit und Zeit, sondern kann auch sicher sein, dass die Qualität der Sanierung stimmt. Das Beste: Auch hierfür gibt es Förderprogramme. Man zahlt nur einen Teil der Beratungskosten selbst.

Richard Ferlemann: Wir merken nach den letzten Hitze-Sommern in der Beratung, dass dieser Punkt den Menschen immer wichtiger wird. Dämmung bedeutet auch Wärmeschutz. Welche Gründe sprechen noch für eine Sanierung? Cigdem Yalcin: Zunächst spart man natürlich Energiekosten. Und die werden in den nächsten Jahren steigen. Aber jede Sanierung bedeutet auch eine Wertsteigerung der Immobilie. Neben dem Finanziellen zählt vor allem, dass man sich in seiner Immobilie wohlfühlen will. Und eine Sanierung hebt definitiv das Wohnklima.

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