FRIZZ Das Magazin Frankfurt Dezember 2014

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Redaktion: Sohra Nadjibi

Kunstbox

Sturtevant Drawing Double Reversal

Bildungsstätte Anne Frank

Die Ausstellung „Wohin sollten wir nach der Befreiung?“ setzt sich mit dem Schicksal Überlebender der NS-Verfolgung und des Holocaust auseinander. Die sogenannten „Displaced Persons“ wurden zunächst im Land der Täter von den Alliierten versorgt. Gleichzeitig versuchten sie, das Erlittene zu bewältigen und nach vorne zu blicken. ›› Bis 22.1.2015, Hansaallee 150, (Di-Fr 10-17, So 12-18 Uhr)

Die Galerie

Berlin gilt als eine der produktivsten Kunstund Kreativstätten weltweit. Grund genug, der Kunstszene eine Ausstellung zu widmen. „Aus Berliner Sicht“ spiegelt die dynamische Berliner Kunstszene wider, u.a. mit Arbeiten von Johannes Grützke, Volker Stelzmann, Johannes Heisig und Klaus Zylla. ›› Bis 24.1.2015 (Mo-Fr 9-18, Sa 10-14 Uhr), Grüneburgweg 123

Frankfurter Kunstkabinett

Die Fotoreporterin Gisèle Freund porträtierte berühmte Zeitgenossen wie Eva „Evita“ Perón, Frida Kahlo, Diego Rivera und Jean Cocteau. Die Fotografen Roland Hehn und Werner Bockelberg präsentieren ihre Picasso-Porträts aus den 60er-Jahren und Werke von Ida Kerkovius, Horst Antes, Otto Dix und Aquarelle von Siegward Sprotte ergänzen die Winterausstellung. ›› Bis 10.1.2015 (Di-Fr 12-18, Sa 12-15 Uhr), Braubachstr. 125

Galerie Maurer

Die neue Serie des Malers Jan Davidoff „InSicht“ zeigt Naturmotive, pointilistisch gemalt, von „gleißender“ Farbigkeit und strukturiert durch schwarze Formen und Flächen. ›› Bis 10.1.2015 (Di-Fr 11-19, Sa 11-15 Uhr), Fahrgasse 5

›› MMK 1 (Domstr. 10) Bis 1.2.2015, Di-So 10-18, Mi 10-20 Uhr

nnnnn Einen „Gleichgewichtsverlust, der das Denken immer weiter vorantreibt" will Elaine Sturtevant im Betrachter ihrer Werke auslösen. 10 Jahre nach der letzten großen Sturtevant-Ausstellung im MMK widmet sich das Museum nun den grafischen Arbeiten der amerikanischen Konzeptkünstlerin. Sturtevant nahm bereits existierende Kunstwerke als Modell und kopierte sie: Warhols Blumen, Lichtensteins Comicbilder oder Jasper Johns „Flag". Oder sie inszenierte sich selbst mit Hut und bekannter Arbeitskluft als Joseph Beuys. Vor allem den ganz großen Namen in der Kunstwelt nahm sie sich an. In der Ausstellung sind nun die Studien und Variationen, die sie vor ihrer Kopie von den Kunstwerken gemacht hat, zu sehen. In zahlreichen Zeichnungen setzt sie sich inhaltlich und formal mit den Originalen auseinander, zerlegt sie in ihre Einzelteile, teilweise über Jahre. „Der emotionale und intellektuelle Schock, auf ein bekanntes Objekt zu stoßen, dem dann sein Inhalt abgesprochen wird" war für sie das Mittel, um die Kunstszene kritisch zu hinterfragen. Nicht zuletzt sind Elaine Sturtevants Arbeiten auch ein Kommentar auf den Starkult rund um die Pop-Art-Künstler ihrer Zeit. Ann Wente-Jaeger

Saul Leiter. Retrospektive ›› Fotografie Forum Frankfurt (Braubachstr. 30-32), 13.12.2014-1.3.2015, Di 11-18/Mi 11-20/Do-So 11-18 Uhr

Vorankündigung Der Fotograf und Maler Saul Leiter gilt als einer der Pioniere der Farbfotografie, die entsprechende Würdigung seines Werkes erfolgte spät. Der Autodidakt zog 1946 nach New York und kam über die Bekanntschaft mit Richard Poussette-Dart zur Fotografie. Sie war ihm nicht nur Mittel zur Kunst, Leiter verdiente seinen Lebensunterhalt mit Modefotografie, arbeitete von 1958-1967 für Harper's Bazaar. Sein spielerischer Sinn für Humor und sein ausgeprägter Sinn für Eleganz machten Leiter zu einem ungewöhnlichen Modefotografen

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und verhalfen ihm zu Aufträgen für Elle, British Vogue, Queen und Nova. In den 1950er-Jahren veröffentlichte das Life-Magazin erste Schwarz-Weiß-Serien Leiters. Leiter nahm u.a. an der von Edward Steichen kuratierten Ausstellung „Always the young strangers" (1953)

im Museum of Modern Art teil. Der Künstler selber verstand sich immer als Maler und Fotograf, tendiert er doch auch in seinen Fotografien deutlich zur Abstraktion und Flächigkeit. In seinen Arbeiten fließen Street Life-, Porträt-, Still Life-, Mode- und Architekturfotografie zusammen. Seine Motive fand er in Schaufenstern, Passanten, Autos, Schildern und Regenschirmen, immer in der unmittelbaren Umgebung seiner New Yorker Wohnung, die er fast 60 Jahre bewohnte. „Saul Leiters Straßenfotografie – damit ist er beispiellos in diesem Genre – ist eigentlich Fotografie gewordene Malerei", so der Fotojournalist Rolf Nobel. Die Ausstellung zeigt einen Überblick seines künstlerischen Schaffens mit Schwarz-Weiß- und Farbaufnahmen, Modefotografien, übermalten Aktfotografien sowie Skizzenbüchern. Sohra

Goethe und ‚Rembrandt der Denker' ›› Frankfurter Goethe-Haus (Großer Hirschgraben 23-15), 18.12.2014-8.3.2015, Mo-Sa 10-18/So 10-17 Uhr

Museum Angewandte Kunst

Vorankündigung Was hat es mit Frankfurts berühmtem Sohn und dem niederländischen Maler des Barock auf sich? „Leben Sie wohl. ich zeichne, künstle p. Und lebe ganz mit Rembrandt", schreibt der 25-jährige Goethe einst an Johanna Fahlmer. Der niederländische Maler gehörte neben Raffael und Dürer zu den großen Künstlern, mit denen sich der Dichter zeit seines Lebens intensiv auseinandersetzte. 1831 widmete er ihm eine seiner letzten Schriften zur bildenden Kunst, „Rembrandt der Denker". Die Ausstellung geht dem Verhältnis des „Augenmenschen Goethe" zu dem niederländischen Ausnahmekünstler nach. Goethe bewunderte bereits als junger Mann Rembrandts Radierungen bei Frankfurter und Leipziger Sammlern. Der geheimnisvolle „Gelehrte im Studierzimmer" prägte seine Vorstellung des späteren Dr. Faustus. Goethe legte sich selber eine beachtliche Kollektion an und beteiligte sich auch am Ausbau der herzoglichen Sammlung von Rembrandts Druckgrafik. Im Zentrum der Ausstellung stehen ca. 90 Radierungen aus der Graphischen Sammlung der Klassik Stiftung Weimar. Außerdem setzt sie sich intensiv mit Goethes Beschäftigung mit Rembrandt als Dichter, Sammler, Zeichner, Kunstkenner und Kritiker auseinander. Sohra Nadjibi

© KSW

Das MAK gewährt Einblicke in seine bedeutende Sammlung japanischer ukiyoeDrucke. Die Holzschnitte zeigen japanisches Leben des 17. bis 19. Jahrhunderts: erhabene Landschaften entlang der großen Handelsstraßen Japans, eine junge Kurtisane mit lasziver Ausstrahlung oder einen Schauspieler des Kabuki-Theaters in dramatischer Pose. ›› Bis 25.1.2015 (Di/Do-So 10-18, Mi 10-20 Uhr), Schaumainkai 17

Saul Leiter: Sign Painter, 1954

© Estate of Saul Leiter/Corutesy Howard Greenberg Gallery, New York

›› FRiZZ Kunst

www.frizz-frankfurt.de

24.11.14 12:30


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