›› FRiZZ szene
Neues aus den Clubs
Schwingt das Tanzbein! Die Veränderungen im Frankfurter Nachleben waren 2015 überschaubar. Innovative Neuzugänge mit einem nachhaltigen Konzept blieben die Ausnahme. Demgegenüber ist der Trend hin zu Eventlocations und Pop-up-Clubs ungebrochen. FRIZZ Das Magazin bringt euch auf den aktuellen Stand und blickt auf die nächsten anstehenden Projekte. ›› Text: Michael Faust clb Ein besonders vielversprechender Neuzugang ist das clb (Club Love Bar). In den Räumlichkeiten des legendären pulse erfüllte sich Inhaber Marc Harrington seinen Traum von einer festen Anlaufstelle für die Gay-Community in Frankfurt. Bar-, Club- und Gastronomiebetrieb sind in trauter Eintracht zusammen mit einem schönen Außenbereich und einer stilvollen Einrichtung – ein Konzept, das aufgeht. „Seit der Eröffnung am Christopher Street Day lag der Fokus primär darauf, intern die Bar und Abläufe zu optimieren“, erklärt Harrington. „Für das neue Jahr wollen wir uns nach außen öffnen und noch stärker in der Öffentlichkeit sowie in der Frankfurter Gay-Szene präsent sein.“ Partys finden im clb derzeit im Abstand von zwei Wochen statt. Die Partyreihen „electronic_clb“ am ersten und „clb&me – pop. hip. r&b“ am dritten Samstag im Monat haben sich bereits fest etabliert. 2016 wird Letztere allerdings durch die Reihe „clUb“ ersetzt, deren musikalische Auswirkung monatlich wechselt. Auch das Essens- und Getränkeangebot soll aufgewertet und noch abwechslungsreicher werden. „Der Bereich war letztes Jahr schon sehr beliebt und ich bin mir sicher, dass wir damit noch erfolgreicher werden können“, hofft der Inhaber, der zuvor allerdings noch keine gastronomischen Erfahrungen gesammelt hat. „Jeder, der mal neu in seinem Job war, weiß, dass die Anfangszeit nervenaufreibend ist und in der Gastronomie mit nur wenig Erfahrung ganz besonders. Ich hatte aber von Anfang an ein gutes Team um mich herum, das mich gut beraten und unterstützt hat. Dadurch habe ich viel gelernt und mache jeden Tag neue Erfahrungen.“ Bereut hat Harrington seinen Schritt in die Selbstständigkeit nie: „Ich bin froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Es erfüllt mich, mein eigenes Team zu führen und meine Ideen im clb zu verwirklichen.“ Odeon/Dreizehn X/Plastik Das Ende des Sommers bedeutete auch das Ende für das Odeon. Partys finden aber weiterhin im denkmalgeschützten Schmuckbau an der Seilerstraße statt. Bis zu einem großen Umbau wird die Location zur Eventfläche, bespielt mit Kunst, Kultur und Clubmusik. Genau 13 Veranstaltungen richtet der Pop-up-Club Dreizehn X in rauer Baustellenatmosphäre aus. Nach dem Umbau will man sich dann wieder auf die eigene ruhmvolle Vergangenheit beziehen: Anfang der 90er-Jahre war das Plastik einer der heißesten Frankfurter Party-Hotspots. Mit dem alten Namen, aber 32
Januar 2016
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mit neuem Personal und Konzept soll die Villa aus dem 19. Jahrhundert spätestens ab dem zweiten Quartal 2016 auch von innen wieder Trends setzen. Gelingen soll das im Zusammenspiel mit der ehemaligen Odeon-Chefin Helga Lesegeld, Sinisa Gretic („Ministry Of Sound“) und Sidney Späth (FischerStube, Cocoon Club).
Karlson Mit dem Karlson bereichert einer der vielversprechendsten Neuzugänge des Jahres 2015 die elektronische Musikszene. Das offene Raumkonzept betont ganz klar die Kernkompetenzen des Clubs: angesagte DJs, gute Musik und vor allem Tanzen. Ausgeschlossen werden soll niemand – die Einlasskriterien beziehen sich eher auf die Attitüde und weniger auf Äußerlichkeiten. Dementsprechend bunt gemischt ist das Publikum in den Räumlichkeiten des ehemaligen Golden Gate Clubs. Verantwortlich für zahlreiche durchtanzte Nächte in der Karlstraße 17 zeichnet niemand Geringeres als die EDMW Gastronomie GmbH (u.a. Velvet, AdLib) um Geschäftsführer Rusbeh Toussi.
Ninti‘s Wenig Neues gibt es aus der Mainzer Landstraße 229 zu berichten: Zwar wird das Ninti‘s bereits als Eventlocation genutzt, bis aber das gesamte Projekt (wir berichteten) fertiggestellt ist, werden noch einige Monate vergehen. „Eröffnen können wir wahrscheinlich erst im Herbst 2016“, erklärt Hannibal Tarkan Daldaban, der das Vorhaben künstlerisch betreut. Druck vonseiten der Geldgeber verspürt er wegen der Verspätung nicht: „Wir sind alle von dem Konzept, eine kulinarische und kulturelle Begegnungsstätte zu erschaffen, überzeugt. Wir haben einen langfristigen Mietvertrag – da spielt es keine Rolle, ob wir ein paar Monate früher oder später eröffnen.“
SKYclub/Rush SKYclub, Rush und wieder zurück: Nach sechs Monaten als Eventlocation findet in der Düsseldorfer Straße 1-7 wieder regelmäßiger Clubbetrieb statt. „Die Nachfrage nach dem SKYclub war einfach zu groß. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, wieder regelmäßig zu öffnen“, erklärt Inhaber Torge Rüsch. Freitags steigen Mottopartys (90er, Studenten, Latin Sounds, Balkan Beats, Gay und U18), die Samstage stehen ganz im Zeichen von HipHop, R&B und Soul.
www.frizz-frankfurt.de
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