FRIZZ Aschaffenburg 11|2016

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www.frizz-ab.de | November 2016 Nenad Smigoc

beste Idee, die sich jemand im stillen Kämmerlein ausgedacht hat.

Angesichts der neuen Medien muss sich die Kunstform Theater immer wieder aufs Neue behaup­ ten. Welche Trends bemer­ ken Sie?

presents

Wilfried Haugg

NS: Bisher konnte keine mediale Neuerung dem gleichzeitigen Erleben zwischen Bühne und Publikum das Wasser reichen. Ob die Interessen eher literarisch, abstrakt, politisch oder privater Natur waren, hing mit der aktuellen Befindlichkeit der Gesellschaft zusammen. Im Moment diskutieren die „professionellen“ Theatermacher viel, welche Pflicht das Theater hat, in die aktuellen Geschehnisse einzugreifen. WH: Theater wird sich auch in Zukunft behaupten, die neuen Medien können das unmittelbare Erleben, diese magische Atmosphäre, das Gemeinschaftserlebnis, die starken Emotionen im Wechselspiel zwischen Schauspieler und Publikum nicht erzeugen. Theater muss sich nicht völlig neu erfinden, aber am Puls der Zeit bleiben. Für uns bedeutet das: Jeden Text ernst nehmen und in eine zeitgemäße Form bringen, aber der Zuschauer sollte das Original noch erkennen. Man muss nun nicht jedem Trend geschmäcklerisch folgen – wir verschütten nicht literweise Blut auf der Bühne, den obligatorischen Nackten werden Sie bei uns auch nicht finden, mit Videoeinspielungen und ohrenbetäubendem Lärm werden die eh schon reizüberfluteten Zuschauer nicht gequält. Ja, die Sehgewohnheiten, vor allem der jungen Zuschauer, haben sich verändert, sie bevorzugen mehr Action, am besten in nur 90 Minuten, aber entscheidend ist: Ist das auf der Bühne authentisch? Unterhält es mich, berührt es mich?

Für diejenigen, die es noch nicht geschafft haben, eine Auf­ führung im Zimmertheater in der Grünewaldstraße zu er­ leben: Was macht den Veranstaltungsort so besonders? NS: Der Name deutet es schon an: So nah an oder fast schon auf der Bühne sitzt man sonst kaum. Man ist einfach mittendrin! WH: Das Zimmertheater ist ein Juwel in der Aschaffenburger Theaterlandschaft, um das uns viele beneiden. Das schmucke Jugendstilgebäude, die Wohnzimmeratmosphäre, die Nähe zum Geschehen auf der Bühne, all das beeindruckt Besucher und lockt auch Menschen, die zuvor eher „theaterfern“ waren.

Fotos: Jürgen Spachmann

Und was hat sich das Ensemble für die nächsten 40 Jahre auf die Fahne geschrieben? NS: Immer besser zu werden! WH: Neugier und Vorfreude, auf das was kommt, gesund bleiben, als Gruppe weiterhin harmonisch und freundschaftlich zusammenarbeiten, bis der letzte Vorhang fällt. Stets neue SpielerInnen integrieren, die den Fortbestand sichern, denn in 40 Jahren werden die meisten der heutigen Akteure nur noch stille Betrachter von wo auch immer sein.

Vielen Dank für das Gespräch! verlost Karten. Siehe Seite 21. M www.junge-buehne.de FRIZZ Das Magazin 11.2016

NINA MÄHLISS

5. November von 11 bis 19 Uhr

6. November von 11 bis 18 Uhr

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