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Eine philosophische Reise in die Welt des Kletterns In den Bergen ist Freiheit – Thomas Huber live TEXT: MARTINA NOLTEMEIER | FOTOS: THOMAS HUBER
W Thomas Huber erzählt bei seiner
Multivision beim Weitsicht-Festival über sein „wildes Leben“ mit Höhen und Tiefen. Dabei geht es ihm nicht um Technik oder Rekorde, sondern um die Faszination der Berge. Der Kletterer und Extrembergsteiger Thomas Huber freute sich über erfolgreiche Erstbesteigungen und spektakuläre Klettertouren, erlitt Niederlagen, überlebte schwere Unfälle und einen Nierentumor. In der neuen Multivision geht es um „sein ganzes Leben“: die Kindheit am Fuße der Alpen – schon sein Vater war ein passionierter Bergwanderer –, die gemeinsamen Touren und Seilschaften mit Bruder Alexander Huber, von Leidenschaft, Mut und Zweifeln. „Bei meinem Vortrag geht es nicht um den x-ten Schwierigkeitsgrad oder um Leistung und Technik. Ich möchte erzählen, was die Berge mit mir machen – es ist eine Art spirituelle Reise.“ Bei vielen Touren war er hart am Abgrund, oft am Limit. „Als Grenzgänger muss ich mir überlegen, welches Risiko ich eing-
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ehe, vor allem bei Expeditionen, denn mein Leben werfe ich ständig in die Waagschale“. Die Leidenschaft für die Berge und die Natur spricht aus seinen Worten. „Die Berge bieten ein unglaubliches Spektrum. Man sollte sie annehmen, wie sie sind, und sich den Herausforderungen der Natur stellen, aber nicht mit dem Brecheisen“. Er appelliert an ein höheres Verständnis und einen achtsamen Umgang mit der Natur. Gerade in Corona-Zeiten habe er wieder die Schönheit der Natur vor seiner Haustür in Berchtesgaden entdeckt, wo er mit seiner Familie lebt. Die Zuschauer:innen erwartet ein bunter Bilderbogen von den Berchtesgadener Alpen über sein rebellisches Leben als Stonemonkey im Yosemite bis hin zu den Expeditionen im Karakorum, in der Arktis, Antarktis und Patagonien – erzählt wird mit viel Humor und Dramatik. Dazu ertönt wilde Musik, u. a. von seiner Band Plastic Surgery Disaster. Die Geschichte von Thomas Huber erscheint Ende des Jahres als Buch.
Der Klettersport hat sich ständig weiterentwickelt. „Die Evolution des Klettersports hat sich auch durch den kreativen Austausch mit Kletterfreunden wie Wolfgang Güllich, Hansjörg Auer oder David Lama ergeben“. Er begrüßt, dass das Klettern sich heute zu einer Trendsportart entwickelt hat und viele junge Menschen in Boulder-Hallen klettern. „Das ist cool. Schon in unserer Studentenwohnung hatten wir eine Systemwand. Ich bin stolz darauf, dass die Huberbuam auch zur Beliebtheit dieses Sports beigetragen haben“, erzählt Thomas. Am 13. November kann das Publikum die Geschichte der Huberbuam erleben – eine der bekanntesten Seilschaften unserer Zeit und eine Hymne auf die Freiheit. Thomas Huber möchte den Menschen Mut machen, ihren eigenen Weg zu gehen – das muss nicht immer die steile Wand sein. Die Tickets sind bei FRIZZ-Tickets, Fotogena oder Kleine Fluchten erhältlich. 13.11.22, 20 Uhr, darmstadtium M www.weitsicht-darmstadt.de M www.huberbuam.de
FRIZZ MAG | #472 | JULI 2022