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! Ausgebildet! Schneider:in
TEXT: JULIUS TAMM | FOTO: LENA KLÜBER
W Wir stellen jeden Monat einen Ausbildungsberuf in Darmstadt vor, mit dem Ziel, mehr Aufmerksamkeit auf diesen Karriereweg zu werfen. Für die 14. Ausgabe unserer Serie haben wir mit einer Damenschneiderin über ihre Ausbildung gesprochen. Lässig gestylt und in einem selbst entworfenen Oberteil begrüßt mich Lena Klüber zu unserem Zoom-Interview für diese Ausgabe von „Ausgebildet!“. Im Hintergrund ihres Videobildes ist mit Nähutensilien und Bügelbrett schon klar zu erkennen, was ihre Leidenschaft ist – das Schneidern. Lena befindet sich in ihrem dritten Lehrjahr zur Damenschneiderin an der Alice-Eleonoren-Schule in Darmstadt und steht kurz vor ihrer Abschlussprüfung. „Wir müssen immer einen Blazer und einen Rock nähen. Und dann kann man sich Sachen aussuchen wie: Wie machen wir den Ärmelabschluss? Kommt da eine Manschette dran oder eine Blende?“, beschreibt sie ihre Abschlussarbeit. Die Ausbildung als Maßschneider:in dauert drei Jahre und findet vollschulisch statt. Das heißt, dass die Auszubildenden nicht dual, sondern durchgehend an einer Berufsschule sind. Erste Berufserfahrungen werden in den Schulferien gesammelt. „Wir sollen über die drei Jahre hinweg insgesamt sechs Wochen Praktikum machen“, so Lena. Die handwerklichen Grundlagen lernen die Schüler*innen stattdessen in der Berufsschule. „Wir haben zwei Tage Theorie- und drei Tage Praxisunterricht in der Woche“, schildert die angehende Schneiderin ihren Alltag. An den Praxistagen arbeitet Lena in einer schulischen Werkstatt an Nähmaschinen und schneidert Kleidungsstücke wie für einen echten Auftrag. Zu den Theoriefächern gehören unter anderem „Zuschneiden von Werkstoffen“, „Ökologie“, „Kostümgeschichte“ oder „Farbenlehre“. Leider wird Maßschneiderei aus Lenas Sicht nicht mehr so geschätzt wie früher. Vor allem die Fast Fashion sieht sie als Ursache für die Probleme ihrer Branche: „Ich verkaufe gerade ein paar selbst entworfene Stücke über Kleiderkreisel* und ich habe gemerkt, dass die Menschen nicht bereit sind, das Geringste dafür zu zahlen – man kann ja auch bei H&M ein T-Shirt für drei Euro kaufen.“ *(Anm. d. Red.: Ihr findet Lena auf Vinted unter that.l.word) FRIZZ MAG | #458 | MAI 2021
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