FRIZZ - Das Magazin für Darmstadt - 3 / 2012

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fĂźr ihn an der Zeit fĂźr eine neue Herausforderung. Nach dem kurzen Umweg Ăźber den Friedensplatz als GeschäftsfĂźhrer des Wabens hat er nun seine berufliche Heimat und ErfĂźllung in der SchulstraĂ&#x;e gefunden. Dort betreibt er seit mehr als anderthalb Jahren die Tagesbar apĂŠro, ein Lokal, das sich an dieser Stelle sehr gut etabliert hat. Schon wenn man das apĂŠro betritt, spĂźrt man, dass ein gut durchdachtes Konzept hinter allem steckt – von der Einrichtung bis zum Angebot der Speisen und Getränke. Steffen Jungs Konzept basiert auf einer Philosophie, die sich im Laufe der Zeit herauskristallisiert hat: „Auch durchaus negative Erfahrungen, die ich während meines Erwerbslebens gemacht habe, sehe ich positiv als Erweiterung des Erfahrungshorizonts. Man entwickelt ein GespĂźr dafĂźr, was beim Gast ankommt und was nicht“, meint der Mittvierziger. Deshalb habe er eine bodenständige, authentische Gastronomie anbieten wollen. Unverzichtbar ist fĂźr ihn dabei eine hohe Qualität, die schon bei der Auswahl der Zutaten anfängt. Das gilt sowohl fĂźr die Getränke als auch fĂźr die angebotenen Speisen, wobei er ebenso viel Wert auf ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis legt. Zur Philosophie des Gastronomen gehĂśrt es aber auch, sich darauf zu besinnen „woher man kommt“: „Meine Familie hat zwar viele Akademiker hervorgebracht, aber mein UrgroĂ&#x;vater grĂźndete eine Bäckerei mit Lebensmittelgeschäft, die schlieĂ&#x;lich von meiner Mutter gefĂźhrt wurde. So bin ich in einem Haushalt aufgewachsen, in dem auch die Lehrlinge aus der Bäckerei wohnten und mit am Tisch saĂ&#x;en. Ein harmonisches Miteinander ist mir sehr wichtig, sowohl hier im Lokal als auch im Zusammenspiel mit anderen Darmstädter Gastronomen und Einzelhändlern. Da kĂśnnen Synergieeffekte frei werden, von denen alle profitieren.“

das apĂŠro lebt weniger von der Laufkundschaft als von den Stammgästen, die den Inhaber auch aus seiner langjährigen Tätigkeit in Darmstadts Nachtleben kennen. Wer abends im Hillstreet Club oder der Centralstation anzutreffen ist, der geht tagsĂźber „zum Steffen“, weil man dort immer jemanden trifft, den man kennt und wenn nicht, setzt man sich an die Bar und plaudert mit dem Chef. Wegen der Synergieeffekte hat sich Steffen Jung auch die SchulstraĂ&#x;e als Domizil fĂźr seine Tagesbar ausgesucht. Dort herrscht eine einzigartige Solidarität unter den Geschäftsinhabern, die es zum Ziel hat, die besondere Qualität der SchulstraĂ&#x;e als EinkaufstraĂ&#x;e zu erhalten und zu fĂśrdern, denn nirgendwo in Darmstadt gibt es noch so viele Einzelhändler wie hier, so viele kleine Geschäfte und Läden, die ein exklusives Angebot fĂźhren. Aus diesem Grund passt das apĂŠro sehr gut zum Gesamtambiente der SchulstraĂ&#x;e und lädt zum Verweilen ein, mit Blick auf das bunte Treiben. ApĂŠro ist Ăźbrigens der in der Schweiz Ăźbliche Begriff fĂźr „Aperitif“, wobei nicht allein das Getränk gemeint ist, sondern auch die appetitanregenden Häppchen, die dazu gereicht werden. Der Name ist also Programm. Und die Gäste haben das Konzept gut angenommen; sie schätzen das apĂŠro fĂźr seinen guten Kaffee, die ausgesuchten Teesorten und Getränke, die appetitlichen CanapĂŠs und Baguettes, die neben handgemachter Quiche, ebensolchem Kuchen und Salaten und auf der Speisekarte stehen. Zuguterletzt sei noch darauf hingewiesen, dass das apĂŠro lokalen KĂźnstlern die MĂśglichkeit bietet, in temporären Hängungen ihre Fotos oder Gemälde zu präsentieren. Jung bietet also nicht nur Erquickliches fĂźr das leibliche Wohl, sondern auch fĂźr Geist und Seele. E8:C>A80 A>BC4:

Diese Entscheidung hat Steffen Jung nicht bereut. Doch nach Ăźber acht Jahren Centralstation war es

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In diesem Sinne hat es sich auch bewährt, sich in der Szene einen Namen gemacht zu haben, denn

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