WOLL-Magazin – Schmallenberg, Eslohe und Umgebung – Ausgabe 9

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Einmal bei den Frühaufstehern

B A U F I R M E N A L S W I C H T I G E R W I R T S C H A F T S FA K T O R I N U N S E R E R R E G I O N VON HERMANN-J. HOFFE

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em sind sie noch nicht aufgefallen? Die meist gelb lackierten Kleintransporter und Bullis, die frühmorgens schon vor sieben Uhr und am späten Nachmittag auf unseren Straßen, meist im zügigen Tempo und mit mehreren Männern besetzt, überall zu sehen sind. Genauer betrachtet gehören diese auffälligen Weggefährten zu einer der bedeutendsten Branchen in unserer Region. Sie gehören den Firmen des Bauhauptgewerbes, wie es offiziell heißt, den Baufirmen. Von denen gibt es in Schmallenberg und Eslohe eine ganze Menge. Die Zahlen der Stadt Schmallenberg und der Gemeinde Eslohe belegen das. In den insgesamt 22 Unternehmen des Bauhauptgewerbes (das sind die Baufirmen im Hoch- und Tiefbau) sind vornehmlich männliche Mitarbeiter beschäftigt. Die Firmen der Baubranche (Bauhauptgewerbe und Baunebengewerbe: Handwerker wie Installateur, Schreiner, Anstreicher, Dachdecker et cetera) zählen zu den wichtigsten Wirtschaftsbereichen hier bei uns im Sauerland. Daher wollten wir von WOLL einmal mit eigenen Augen erleben, wie sich die Arbeit bei einer Baufirma abspielt. Der frühe Vogel fängt den Wurm Ein ganz gewöhnlicher Dienstag, mitten im Sommer 2013, 5:10 Uhr. Der Wecker klingelt. Viel zu früh, um aufzustehen. Doch das ist heute kein gutes Argument. Um sechs Uhr steht der gelbe Bulli der Firma Trippe an der Straße und will mich zur heutigen Baustelle an der Autobahnbrücke in Nuttlar mitnehmen. Wir wollen hautnah miterleben, was bei den „Frühaufstehern“ so passiert. Denn Frühaufsteher sind die Bauarbeiter auf alle Fälle.

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- W.O.L.L. Herbst 2013

Nach dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ gibt es vielfältige Gründe, die Arbeit an den Baustellen schon um sechs oder spätestens um sieben Uhr zu beginnen. Im Sommer ist es schon hell. Die Temperaturen sind frühmorgens noch angenehm und irgendwie war das immer schon so. Für Kevin Krämer (33), Baggerführer aus Fretter, beginnt jeder Arbeitstag um kurz nach fünf. Dann setzt er sich in den Kleintransporter seiner Firma, nimmt auf dem Weg zur morgendlichen Besprechung in Arpe noch Maschinenführer Darius Heppner (35) mit und trifft kurz nach sechs bei der Baufirma Trippe im Gewerbegebiet Schmallenberg ein. Nach einer kurzen Lagebesprechung wird die Fahrt zur heutigen Baustelle am Zubringer zur Autobahn zwischen Nuttlar und Antfeld fortgesetzt. Kurz vor sieben Uhr treffen wir zusammen mit Darius und Kevin an einem Teilstück der Großbaustelle ein. Darius Heppner wird bei seinem Muldenkipper, den er mit einem PS starken Traktor fährt, rausgelassen. Heute geht es zur „Achse 70“, einem noch zu bauenden Brückenpfeiler des neuen Zubringers zwischen Antfeld und Olsberg. Firma Trippe muss hier die Baugrube für den Pfeiler ausbaggern und das Material entsprechend abtransportieren. „Der Muldenkipper ist dafür das am besten geeignete Transportmittel. Kommt fast überall hin und fährt sich nicht so schnell fest“, sagt Darius Heppner. Man merkt, er ist sichtlich stolz auf sein Arbeitsgefährt. „Bei der Firma hat jeder sein Fahrzeug und achtet entsprechend darauf. Man will ja


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