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Der Wigwam steht seit 65 Jahren
egonnen hat alles in dem kleinen Dorf Theten in Lennestadt. Es war Kriegsende, und Deutschland lag in Trümmern. Die Brüder Edmund und Erich Knappstein hatten 1946 ein Kleingewerbe begonnen und handelten mit Möbel. Germaniahütte, Grevenbrück und Meggen waren die ersten Stationen Räume zum Lagern von Musterstücken.
Quadratmetern war dieses das größte Möbelhaus im oberen Sauerland.
Erich & Agnes Knappstein
Die Währungsreform im Sommer 1948 gab den entscheidenden Impuls, denn nun war der Handel mit einer stabilen Währung möglich. Was heute als Wirtschaftswunder beschrieben wird, war die Entschlossenheit vieler junger Deutscher, aus bescheidenen Anfängen einen Neubeginn zu wagen. Entbehrungen hatte es genug gegeben, jeder suchte sein persönliches Glück und ein Zuhause. „Als magische Momente hat unser Vater diese Zeit beschrieben“, so Michael Knappstein, heutiger Möbel-Häuptling mit Wohnsitz in Elspe. Die Eintragung der Firma in das Handelsregister beim Amtsgericht Grevenbrück am 1. September 1948 war der offizielle Beginn. Man beschäftigte fünf Mitarbeiter und besaß einen LKW.
1949 wurde die Bundesrepublik gegründet, und die Gebrüder trennten sich einvernehmlich. Edmund übernahm den LKW, und das Transportgeschäft und Agnes und Erich Knappstein eröffneten in Schmallenberg das erste, 50 Quadratmeter große Möbelgeschäft. Zehn Jahre später wurde 1959 die Eröffnung der ersten Filiale in der Kreisstadt Meschede gefeiert. Mit 800
90
- W.O.L.L. Herbst 2013
1981 eroberte Möbel Knappstein den Karl-May-Festspielort Lennestadt-Elspe zurück, den Geburtsort von Firmengründer Erich Knappstein. Der durch Winnetou positiv besetzte Begriff „Häuptling“ wurde mit dem Unternehmensnamen verbunden und aus Möbel Knappstein wurde der „Möbel-Häuptling“. Im Jahr 1990 zieht der „Möbel-Häuptling“ gen Osten. Im thüringischen Bad Langensalza wird zunächst auf 3.600 m² eine Niederlassung errichtet, die bereits zwei Jahre später auf 10.000 m² Verkaufsfläche erweitert wird. In Remscheid wird 1995 die bisher größte Filiale mit 27.000 m² eröffnet, und seit 2006 ist man mit dem TrendStore auch wieder in Grevenbrück zurück, wo vor 65 Jahren alles begonnen hatte. „Die jungen Leute machen es anders, aber sie machen es auch richtig.“ Diese Unternehmensphilosophie des Gründers trägt bis heute entscheidende Früchte. Sein Credo von damals ist immer noch aktuell: „Die Lehrlinge von damals und Auszubildenden von heute sind die Stützen des bestehenden und zukünftigen Erfolgs“, sagt Geschäftsführer Michael Knappstein: „Wir können auf gute Mitarbeiter vertrauen, die Service leben und sich dem Unternehmen eng verbunden fühlen.“ Möbel Knappstein ist vor allem ein Familienunternehmen, was allein die Nähe zu der Belegschaft erklärt. Die Beziehungen sind direkt, man schätzt sich und weiß, dass man einander vertrauen kann. Das Firmenleben ist eng mit dem jeweiligen Privatleben verbunden. Bei Möbel Knappstein wird generationenübergreifend gearbeitet. Das zeigt die große Anzahl an Betriebsjubiläen. Selbst Hochzeiten unter Mitarbeitern kommen nicht selten vor. „Ich denke, dass dieses von mir und meinen Geschwistern gelebte familiäre Bewusstsein ganz im Sinne unserer Eltern ist und auch weiterhin sein wird“, ergänzt Michael Knappstein. Ehefrau Gudrun, die das Möbelhaus in Elspe und den TrendStore