Schulprogramm - Albert Schweitzer Gymnasium Plettenberg

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Malerei, Plastik, Grafik und neue Medien sind Anlass für eine praktische und theoretische Auseinandersetzung mit Gestaltungsvorgängen. „Bildnerische Techniken“ und „bildnerische Mittel als Träger von Inhalten“ stellen thematische Aspekte des Unterrichts dar, genauso wie die Erörterung der Frage: „Was ist Kunst?“. Teilweise erwachsen Projektideen und -arbeiten auch aus dem schulischen Kontext heraus. So wurde ein Aufenthaltsraum im Schuljahr 2014/15 für die Oberstufe eigenständig von einem Oberstufenkurs geplant, saniert, renoviert und schließlich eingerichtet. Die Wertschätzung der Schüler für solche Arbeiten ist umso größer, je mehr Ideen und Arbeit sie selbst in Projekte dieser Art investieren konnten. Seit dem Jahr 2011 pflegt die Fachschaft Kunst des Albert-Schweitzer Gymnasiums ein intensives Verhältnis zu dem bekannten Künstler Otmar Alt, der die Schule seitdem in regelmäßigen Abständen besucht, um malerische Projekte mit den Schülern anzuregen und z.T. gemeinsam umzusetzen. So entstanden bereits zwei großformatige Werke, die durch das Zusammenlegen von quadratischen Leinwänden ein Bildmotiv ergeben und in der Caféteria und der Mensa ausgestellt sind. Mit Schülergruppen der Mittel- und Oberstufe werden immer wieder Unterrichtsreihen zum Thema der abstrakten Malerei nach Otmar Alt durchgeführt, bei denen vor allem die „10 Gebote“ nach Alt Beachtung finden. Gebote wie „Denke quer“ oder „Probiere etwas Neues“ helfen den Schülern, eigene Konzepte zu entwickeln, sich von naturalistischen Abbildungen zu lösen und Ideen in Skizzen und Kunstwerken umzusetzen. Zu Beginn einer solchen Unterrichtreihe sind kleinere Anregungen, wie Zitate und Bilder für die Schüler zunächst hilfreich, um einen Ausgangspunkt für die eigene Arbeit zu finden, da es Schülern häufig besonders schwer fällt, sich vom Naturalismus zu lösen. Auch bei den durchgeführten Projekten verweist Otmar Alt immer wieder auf die genannten Gebote und diskutiert diese gemeinsam mit den Schülern. Durch die künstlerische Möglichkeit der Abstraktion, bzw. der Reduzierung auf das Wesentliche erhalten Linien, Flächen und Farben für die Schüler eine völlig neue Bedeutung, bei der sie sich nicht an bisherige Gestaltungsregeln halten müssen. So entstehen Bilder, die Traum- und Phantasiewelten darstellen. Besonders wichtig ist vor allem der eigentliche Arbeitsprozess, bei dem Schüler immer wieder an ihre kreativen Grenzen stoßen. Bei Projekten, die in direkter Zusammenarbeit mit Otmar Alt durchgeführt werden, kommt es daher auch immer wieder zu kleineren Zwischenberichten, welche die Schüler- bzw. Projektgruppen an den Künstler schicken. Dazu gehören nicht nur Skizzen und Entwürfe, sondern auch Fragen z.B. zur farblichen Gestaltung von Bildern, die von Alt kommentiert und von den Schülern anschließend praktisch umgesetzt werden. Der eigentliche Arbeitsprozess wird abschließend zusammen mit dem Endergebnis kritisch reflektiert, so dass Schüler auch für weitere Arbeiten ein Resümee ziehen können. Gemeinsame Besuche bei Otmar Alt in seiner Stiftung in Hamm inspirieren die Schüler nicht nur zu weiteren Arbeiten, sondern motivieren sie durch den persönlichen Kontakt zum Künstler. Diese Motivation wird nicht nur durch die Betrachtung von Kunstwerken Alts angeregt, sondern z.B. auch durch die Sichtung seines Ateliers. Für die Schule ist die Zusammenarbeit mit Otmar Alt von besonderer Bedeutung, da vor allem die Schüler von diesem Austausch profitieren und eine hohe Wertschätzung ihrer eigenen Arbeiten erfahren.


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