Verein für Heimatkunde - Nr. 35

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der Oberfläche bei dem Abnehmen der Form vom Original hätten lösen, oder Rückstände von der Silikonform auf dem Relief hätten verbleiben können, was früher oder später zu Schäden geführt oder mögliche spätere Restaurierungen erschwert hätte.

(88*54*11,5 cm) auf diese Weise herstellbar sein könnte. Es wurden die verschiedenen zuständigen Personen und Gremien angesprochen. Zunächst die Eigentümer, vertreten durch Pastor Neuser und dem Kirchenvorstand. Die Initiative fand Zuspruch und so kam es am 19. Juli zu einer Erlaubnis zwischen der Kirchengemeinde St. Johannes Baptist und der Confraternität St. Sebastian, vertreten durch Claus Ortmann, über eine Herstellung einer Kopie des St. Sebastians-Reliefs und eines St. Barbara-Reliefs.

Ein Jahr später kam eine neue mögliche technische Variante für ein Duplikat dazu: Eine Digitalisierung in einem Computertomographen. Ein Verfahren, das berührungslos, und somit für das Objekt fast risikolos, die Oberfläche erfassen kann. Die Daten sind vielseitig nutzbar, da das ganze Objekt erfasst wird. Für spätere Untersuchungen oder Restaurierungen vielleicht sogar eine Hilfe. Die Idee entstand durch ein Gespräch mit Dr. Karl-Dieter Lerch, ehemals Chefarzt am Klinikum Dortmund, und jetzt wohnhaft in Attendorn. Er ist im Besitz einer Firma, die unter anderem Kunststoffmodelle mit Hilfe digitaler Daten für medizinische Zwecke herstellt. Ähnliche Verfahren werden heute auch in der Industrie z. B. für den Modellbau angewandt.

Das Originalrelief befindet sich in der Dauerausstellung im 1.OG des Südsauerlandmuseums. Ein möglicher Termin und die Vorgehensweise wurde mit Monika Löcken als Museumsleiterin abgesprochen. Die Rhön Klinikum AG stellte für die Digitalisierung ihren Computertomographen im St. Barbara Krankenhaus in Attendorn zur Verfügung. Dr. Werner Feiereis als Ärztlicher Direktor des Hauses hatte sich hierfür freundlicherweise eingesetzt.

Im Sommer 2010 wurde mit einem kleinen, aber durchaus vergleichbaren, Objekt ein Versuch durchgeführt. Eine kleine Figur aus Holz (ca. 14. Jhdt.) wurde dazu in der Dortmunder UniKlinik digitalisiert. Die Daten wurden auf CD gebrannt und von Jürgen Ortmann bearbeitet. Ein Modell des Probeobjektes wurde aus Kunststoffmaterial in einem 3D-Drucker hergestellt. Dieser Versuch endete mit einem erstaunlich guten Ergebnis.

Das St.-Sebastians-Relief im CT.

So konnte man nun davon ausgehen, dass eine Replik des im Vergleich wesentlich größeren Eichenholzreliefs -4-


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