Verein für Heimatkunde - Nr. 35

Page 10

Die Dorfbewohner von Biekhofen, Rautersbeul und der Wesmecke pflegten gute Nachbarschaft und bildeten regional eine Gemeinschaft, obwohl die Wesmecke zum Stadtbezirk Attendorn gehörte. Obwohl das Gemeinwesen sehr geprägt war, gab es doch keine offizielle Vereinigung oder eine Institution. So schlossen sich die Bürger von hier um die Jahrhundertwende den Nachbargemeinden an. Da die Bevölkerung wegen der Steinbrüche und der Nierhofer-Mühle, der bekannten Schmiede Rüschenberg in Listerscheid, zum Ihnetal tangierte, trat man dort dem 1868 gegründeten Schützenverein bei. Als in Ennest 1899 der Schützenverein gegründet wurde, traten auch hiesige Burschen dort ein, engagierten sich. So schoss 1909 Bernhard Keseberg und 1910 Johann Stumpf den Vogel ab und waren dort Schützenkönig. Zum Eklat kam es 1911, als der Favorit Emil Stumpf unter der Vogelstange weggenommen wurde und vom Schützenvorstand Ennest Schießverbot bekam. Doch die hiesigen Burschen und Männer gingen dann nach Windhausen und gründeten mit den Windhausern 1908 den Schützenverein. So wurde Windhausen für uns Vereinsort bis zur eigenen Vereinsgründung 1938. Die erste Vogelstange, eine passende Tanne, ist von Biekhofen bei einer Nacht- und Nebelaktion aus der Fürstmicke nach Windhausen getragen worden. Im Jahre 1914, vor Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde Albert Stumpf aus der Wesmecke Schützenkönig in Windhausen. Seine Königin und spätere Frau, Maria Keseberg, kam vom Waterland.

Eine erste Seilwinde zum Heben der Vogelstange wurde aus dem Getriebe eines Spitzdreschers konstruiert, den Carl Luke stiftete. Soweit die Texte von Hubert Luke.

Schützenzug in Biekhofen 1939. Repro: Josef Schulte

Zum nun anstehenden Jubiläum hat der Vorstand des Schützenvereins bereits 2009 einen Festausschuss gebildet, der in verschiedenen Untergruppen die Vorbereitungen für den Festablauf in 2013 tätigt. In diesem Zusammenhang erläutert der 1. Vorsitzende Günter Rotthoff noch einmal die Ziele des Vereins, die in der Neufassung der Satzung aus dem Jahr 2007 formuliert werden: Der Schützenverein erstrebt die Förderung und Erhaltung des traditionellen Sauerländer Schützenwesens. Auf der Grundlage christlicher Werte sollen Gemeinsinn, Heimatverbundenheit und Tradition bei allen Bürgern, insbesondere bei der Jugend gepflegt und vertieft werden. Zum Vereinsleben in heutiger Zeit macht Günter Rotthoff folgende Aussagen:

- 10 -


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.