freistil Doku 2011/2012

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Die Gewinner des Jugendengagementwettbewerbs 2011/2012

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Inhaltsverzeichnis

Grußwort des Sozialministers.............................................. 6 Was ist „Freistil – Jugend engagiert in Sachsen-Anhalt“?........ 8 Was geschah beim 9. Jugendengagementwettbewerb 2011/2012?..................... 10 Die Jury........................................................................... 15 Die Gewinner des 9. Jugendengagementwettbewerbs 2011/2012..................... 18 Die weiteren engagierten Bewerber.................................... 34 Der 14. Jugendkongress „Deine Chance was umzusetzen!“ und die 9. Preisverleihung des Jugendengagementwettbewerbs..................................................................... 82 Die Statistik..................................................................... 88 Feedbacks zum 9. Jugendengagementwettbewerb................. 91 Die Zukunft...................................................................... 94 Die Danksagung............................................................... 96 Bildimpressionen.............................................................. 98

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Grußwort des Sozialministers Die Möglichkeiten, sich in SachsenAnhalt ehrenamtlich zu engagieren, sind sehr vielfältig. Egal ob im sportlichen, künstlerischen, kirchlichen oder politischen Bereich, überall haben junge Menschen die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen. Der Freistil-Jugendengagementwettbewerb zeigt genau diese Vielfalt auf. Der Öffentlichkeit wird präsentiert, welche Ideen junge Menschen entwickeln und wie sie sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich für andere einbringen. Mit der jährlich stattfindenden Preisverleihung erhält das Jugendengagement daher die verdiente Anerkennung und Förderung. Ich rechne den jungen Menschen hoch an, dass sie neben Schule, Ausbildung und Studium ehrenamtlich tätig sind. Wer selbst für seine Sache brennt, vermag es am besten, auch andere zu begeistern, übernimmt Verantwortung, springt über seinen Schatten und ficht so manchen rhetorischen Kampf mit seinen Mitstreitern aus. Erfahrungen, die engagierte junge Menschen vielen Mitschülern, Kommilitonen und Arbeitskollegen voraus haben. Aber ihr Engagement bewirkt noch mehr. Auch die Einrichtungen und so manch haupt6 6


amtlicher Akteur gewinnen durch die Initiative und Kreativität der Jugendlichen. Die Engagierten werden so automatisch zu Vorbildern und Multiplikatoren und nehmen wertvolle Erfahrungen und Kompetenzen für ihr weiteres Leben mit. Mit einer stetig gestiegenen Anzahl von mittlerweile 109 Bewerbungen aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern lässt auch der diesjährige Jugendengagementwettbewerb in seiner lebendigen Vielfalt erkennen, wie breit gefächert das Interesse an freiwilligem Engagement in der Altersgruppe der 12- bis 27-Jährigen ist. Ich bedanke mich daher bei allen engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreitern, die diesen Wettbewerb ermöglicht haben und wünsche Ihnen weiterhin Enthusiasmus, Ideenreichtum und Ausdauer für ihr umfassendes Engagement. Den engagierten Bewerbern wünsche ich bei ihren Aktivitäten viel Freude, Inspiration und für die Umsetzung der Projekte gutes Gelingen. Vielleicht ist der ein oder andere auch im nächsten Jahr wieder dabei, denn Engagement lohnt sich immer.

Norbert Bischoff Minister für Arbeit und Soziales 7 7


Was ist „Freistil – Jugend engagiert in Sachsen-Anhalt“? „Freistil – Jugend engagiert in Sachsen-Anhalt“ berät und unterstützt engagierte Jugendliche bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Projekte und Aktivitäten. Unsere Angebote zur Förderung von Jugendengagement in Sachsen-Anhalt sind Projektberatungen, Weiterbildungen, Informationen sowie der Jugendengagementwettbewerb. Die Projektberatungen durch erfahrene Jugendliche unterstützen interessierte und engagierte junge Menschen bei ihren Vorhaben. Informationen rund um Jugendengagement zeigen Wege und Möglichkeiten zur Realisierung der Projekte auf und geben z.B. Hilfestellung bei der Suche nach Fördermöglichkeiten. Vielfältige Weiterbildungsangebote und Austauschtreffen für engagierte und interessierte junge Menschen unterstützen und erweitern ihr „Knowhow“ in ihrem jeweiligen Engagementfeld. Mitmachen können Jugendliche im Alter von 14 bis 27 Jahren. 8


Der landesweite Jugendengagementwettbewerb richtet sich an Jugendliche ab 12 Jahren, die sich in aktiven Gruppen oder als Einzelpersonen in ihrem Gemeinwesen engagieren. Er dient der öffentlichen Anerkennung, Würdigung, Unterstützung und Förderung des jugendlichen, bürgerschaftlichen Engagements in Sachsen-Anhalt. Der Jugendengagementwettbewerb richtet sich an Jugendliche, die in Kultur, Sport, Umwelt, Projekten oder in sozialen Bereichen aktiv sind und dort einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten.

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Was geschah beim 9. Jugendengagementwettbewerb 2011/2012? Am 1. Juli 2011 startete der Jugendengagementwettbewerb „Freistil – Jugend engagiert in Sachsen-Anhalt“ 2011/2012 zum neunten Mal. Unter dem Motto „Zeig was Du machst!“ waren engagierte Jugendliche aus Sachsen-Anhalt aufgerufen, ihre Bewerbung einzureichen. Jugendliche, die sich in Gruppen oder als Einzelperson in den Bereichen Umwelt, Sport, Soziales, Kultur und in Projekten engagieren, konnten sich bis zum 31.01.2012 bewerben. Zu gewinnen gab es Preisgelder in Höhe von 5.800 Euro, Sachpreise im Wert von 200 Euro und den Sonderpreis des Schirmherrn „Politik erleben!“. Zwischen Juli 2011 und Januar 2012 wurde mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit auf den landesweiten Jugendengagementwettbewerb aufmerksam gemacht. Zahlreiche Werbekarten, Plakate, Aufkleber, Radiointerviews, Jingle, Brief- und Mailaktionen, Facebook, die Freistil-Homepage, ein selbstgedrehter Werbetrailer für Kino und Fernsehen, Presseartikel, Homepages von Freunden und Partnern sowie Messen und Veranstaltungen wiesen auf die Chance, für das Engagement gegenüber Dritten einen Preis zu gewinnen, hin. Über den gesamten Zeitraum unterstützte der Beirat den Wettbewerb. Dieser bestand aus Vertretern der Landesregierung, Vereinen, Jugendinitiative und Stif10


tung. Hier wurden z.B. Werbestrategien, Jurykriterien und die Preisverleihung besprochen. Viele Partner und Förderer wurden gefunden, um den Jugendengagementwettbewerb, die Preisverleihung und den Jugendkongress zu realisieren. Viele von ihnen halten Freistil bereits seit Jahren die Treue. Nachdem 115 Bewerbungen eingegangen waren, wurden sie geprüft. Es konnten 109 die Kriterien und Voraussetzungen erfüllen. Und somit wurden 28 Einzel- und 81 Gruppenbewerbungen der Jury vorgelegt. Mit der Teilnahme hatten die Jugendlichen nicht nur die Möglichkeit auf ihren ehrenamtlichen Einsatz für Andere aufmerksam zu machen, sondern auch eine Würdigung für ihr Engagement zu erhalten. Die 7-köpfige Jury hatte die schwere Aufgabe, aus den vielen guten Einsendungen die Besten auszuwählen. Am Abend des 3. März 2012 war es dann soweit. Franziska Kietzmann, langjähriges Mitglied des FreistilJugendteams eröffnete die Preisverleihung. Glückwünsche überbrachten Laudatoren aus Politik, Stiftung, Jugendinitiative, der Wirtschaft und Vereinen. Mit tosendem Applaus feierten 255 Jugendliche 11


und Gäste im Gemeindesaal der Probstei St. Sebastian in Magdeburg die Gewinner. Insgesamt 13 verschiedene Einzelengagierte und Gruppen konnten sich über einen Preis freuen und ihre Auszeichnung entgegen nehmen. Begleitet wurde der Abend während und nach der Preisverleihung von dem „GlasBlasSing Quintett“. Die Künstler überzeugten mit ihrer extravaganten Instrumentenauswahl, den amüsanten Liedtexten und Geschichten aus dem Leben. Künstlerisch eine sehr tolle Leistung und unterhaltsam bis in die späte Nacht verfolgte das Publikum die Musiker, welche früher ebenfalls im Projektbereich aktiv waren.

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Auf einer vielseitigen Engagementausstellung zeigten die Bewerber/-innen mit eigenen Filmen, Fotos, Flyern, Plakaten, Dokumentationen und Selbsthergestelltem, wie sie sich engagieren. Alle Interessierten hatten so die Möglichkeit, vor und nach der Preisverleihung mit den Bewerber/-innen ins Gespräch zu kommen und mehr über deren ehrenamtlichen Einsatz zu erfahren. Darüber hinaus fand am Wochenende vom 2.–4. März 2012 der 14. Jugendkongress „Deine Chance was umzusetzen!“ statt, der den Rahmen für die Preisverleihung bot. Er ermöglichte 100 engagierten und interessierten Jugendlichen ihr Engagement vorzustellen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, zu diskutieren, an dem Beteiligungsforum „Wie können Jugendliche Politik erleben?“ teilzunehmen, gemeinsam neue Ideen zu entwickeln, und einen Workshop zu besuchen. Durch die Unterstützung und Förderung vieler langjähriger aber auch neuer Kooperationspartner war es uns möglich, den bereits neunten Jugendengagementwettbewerb seit 2003 auszurichten und so das jugendliche Engagement in Sachsen-Anhalt zu würdigen und zu unterstützen. 13


Die Partner und Unterstützer sind: • das Land Sachsen-Anhalt, • die Lotto-Toto GmbH, • die Stiftung Demokratische Jugend, • die NORD/LB – Landesbank für Sachsen-Anhalt, • die Total Raffinerie Mitteldeutschland GmbH, • die Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft mbH, • das BMW Werk Leipzig, • die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, • die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V., • die Friedrich-Ebert-Stiftung Sachsen-Anhalt, • die Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V. und das Projekt „GOEUROPE!“, • die rohdesohn gesellschaft für kommunikationsoptimierung mbh, • die Industriegummi Beesenstedt GmbH, • das Jugendforum Magdeburg, • der Internationale Jugendgemeinschaftsdienst Sachsen-Anhalt e.V., • die K+S Kali GmbH

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Die Jury Die 7-köpfige Jury hatte eine schwere Aufgabe beim 9. Jugendengagementwettbewerb 2011/2012 angetreten: Die Auswahl der Preisträger aus 109 Bewerbungen zu treffen. Mit Beginn des Bewerbungszeitraums konnten die Jurymitglieder sowie alle Interessierten auf der Freistil-Homepage die Kurzbeschreibungen der eingegangenen Bewerbungen nachlesen und sich über die Engagements informieren. Um sich auf die fünfstündige Jurysitzung am 21. Februar 2012 vorzubereiten, bekamen sie entsprechende Unterlagen zugesandt. Vor der eigentlichen Sitzung waren 90 Minuten Zeit die zugesandten Materialien, wie z. B. Filme, Fotos, selbst gestaltete Plakate und Mappen sowie ausführliche Beschreibungen der Engagements zu sichten. In der Sitzung entschied sich das Gremium für 13 Gewinner des Jugendengagementwettbewerbs 2011/2012. In mehreren Auswahlrunden wurden die Bewerbungen auf die Kriterien Originalität, Nachhaltigkeit, Partizipation, Übertragbarkeit sowie Wirkungskreis geprüft und abgewogen. Es wurde heiß diskutiert und darüber argumentiert, wer in diesem Jahr die glücklichen Gewinner sein werden. 15


Die Jury freute sich darüber, mehr Geldpreise als in den letzten Jahren vergeben zu können. Diese waren von der Stiftung Demokratische Jugend, der NORD/LB – Landesbank für Sachsen-Anhalt, der Total Raffinerie Mitteldeutschland GmbH, vom Projekt „GOEUROPE!“, der rohdesohn gesellschaft für kommunikationsoptimierung mbh, der K+S Kali GmbH, Sachpreise der Industriegummi Beesenstedt GmbH und von „Freistil – Jugend engagiert in Sachsen-Anhalt“. Erneut wurde der Sonderpreis des Schirmherrn „Politik erleben“ ausgelobt. Die Gewinnerin darf den Sozialminister Norbert Bischoff einen Tag bei seiner Arbeit begleiten. Jurymitglied Wolf Blümel, Fachberatung Landesverwaltungsamt – Landesjugendamt:

„Einige Male bin ich schon gefragt worden, wie das denn so zugeht in einer Jury-Sitzung. Darf das verraten werden? Eigentlich ist immer alles dabei – spannende Projekte, engagierte Juror/-innen und die Zielstellung, sich in 5 bis 6 Stunden auf die Preisträger geeinigt haben zu müssen, denn vorher wird die Tür nicht aufgeschlossen. Gehauen haben wir uns nicht, Tränen sind auch nicht geflossen, aber kontroverse 16


Diskussionen gab es schon. Es war nicht der „Kampf der Generationen“ (ja, manche in der Jury haben die 30 doch unlängst überschritten). Es war eher die Frage, wie jeder selbst die Auswahlkriterien wie z.B. Kreativität, Nachhaltigkeit, Innovation etc. auf die Projekte übertragen hat. Was für den Einen innovativ ist, nötigt den Anderen vielleicht nur ein müdes Lächeln ab. Jeder bringt seine eigenen Erfahrungen und Vorstellungen mit und das sorgt für Schwung und Bereicherung. Ich hoffe, dass wir auch in diesem Jahr wieder eine gute Wahl getroffen haben. Uns haben die eingereichten Vorschläge wieder gezeigt, wie vielfältig das Engagement im Land ist. Wir stehen in Sachsen-Anhalt zeitig auf, sind aber trotzdem ziemlich ausgeschlafen! Großes Kompliment an die Jugendlichen!“

Weitere Jurymitglieder: Andreas Howiller Postkult e.V. Halle

Heike Thomas Stiftung Demokratische Jugend

Alessandra Malli FreistilJugendteam

Tobias Thiel Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V.

Pia Dittmer „Freiwilliges Soziales Jahr“ beim Projekt „GoEurope!“

Cornelia Habisch Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt

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Die Gewinner des 9. Jugendengagementwettbewerbs 2011/2012 1. Preis (1.200 €) „DucVietCorax“ – Schülerradiosendung gegen Gewalt 10 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Halle Laudatorin: Frau Möbbeck, Landesregierung Sachsen-Anhalt Seit 2010 ist die deutsch-vietnamesische Schülergruppe mit ihrer Sendung „DucVietCorax“ regelmäßig im Radio zu hören. Angefangen hat alles mit dem Tipp einer Lehrerin und schon bald produzierten sie ihre eigenen Sendungen. Neben Musik gibt es viel Informatives zu hören und auch vietnamesische Sprachkurse werden in das Programm eingebaut. Beiträge über Gewalt- und Kriminalitätsprävention wurden per Live-Diskussion zusammen mit einer Psychologin und der mobilen Opferberatung thematisiert. Wichtig ist den Engagierten generell, dass sowohl Zuwanderer als auch Einheimische angesprochen werden.

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Die Gewinner des 9. Jugendengagementwettbewerbs 2011/2012 2. Preis – Jugendengagementpreis Norddeutsche Landesbank Sachsen-Anhalt (1.000 €) Schülerreisebüro „Soleil“ 15 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Wolmirstedt Laudator: Johannes Zerger, Stiftung Demokratische Jugend Egal wo die Reise hingehen soll, die Engagierten machen es seit 2009 möglich. Sie recherchieren, planen, organisieren und buchen Klassenfahrten, Exkursionen sowie Wandertage und entwickeln eigene Reiseangebote. Dafür fahren die Schüler an die auserkorenen Orte, um sich einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. Verlässliche Kooperationen mit regionalen Busunternehmen und Reisebüros bestehen. Die informative Homepage und der gute Service haben sich schnell herumgesprochen. Mittlerweile bearbeitet das „Soleil“ auch Aufträge weiterer Schulen im Landkreis.

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„Es hat die engagierten Schüler sehr stolz gemacht, solch großen Preis zu gewinnen. Die Workshops, der Abend und die Auszeichnung motivieren die Schüler zusätzlich und sind nun noch aktiver. Es ist eine Freude, als Lehrerin dies mit anzusehen.“ 19.03.2012, Frau Grabow – Lehrerin, begleitet das Projekt 21


Die Gewinner des 9. Jugendengagementwettbewerbs 2011/2012 3. Preis – Jugendengagementpreis der Total Raffinerie Mitteldeutschland GmbH (800 €) Aktionskunst „Weg des Grauens“ 19 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Schönebeck Laudator: Thomas Hansen, Lotto Toto GmbH Zeichen setzen gegen Rassismus und Intoleranz, das schafften Schüler der Sekundarschule Schönebeck. Am 27. September 2011 führten sie unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit ihre Aktionskunst „Weg des Grauens“ durch: Eine auf den Asphalt gedruckte 16 km lange Schriftspur mit der Aufschrift „Hier verschwand ein Mensch“, die mit dem Setzen einer Gedenkplatte für Opfer des Nationalsozialismus vor dem Magdeburger Hauptbahnhof endete. Recherchen im kunsthistorischen Museum, Interviews mit Heimatforschern, die Organisation von Finanzen und Genehmigungen waren Aufgaben im Vorfeld. Zurzeit wird an einer Broschüre des Projekts gearbeitet.

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Die Gewinner des 9. Jugendengagementwettbewerbs 2011/2012 4. Preis (600 €) Soziale Paten im Einsatz 7 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Harzgerode Laudatorin: Sylvia Ruge, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung Die sieben Schüler der 8. Klasse einer Sekundar schule übernahmen im März 2011 eine Patenschaft für einige Bewohner des Pflegeheims „Goldener Herbst“. Da viele der Pflegebedürftigen keine Angehörigen mehr haben, freuen sie sich sehr über die gemeinsamen Spaziergänge, Gespräche und Gesellschaftsspiele. Die Anregung, sich in ihrer Freizeit in der Einrichtung zu engagieren, bekamen die Schüler durch ihre Schulsozialarbeiterin, die den Kontakt zu den älteren Menschen herstellte. Nach anfänglicher Schüchternheit haben sie zu den Senioren eine innige Bindung aufgebaut und besuchen sie monatlich. 24


5. Preis (500 €) Fotoprojekt „Mobbing in der Schule“ 7 Mitglieder, Alter 12 bis 25 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Magdeburg Laudatorin: Cornelia Habisch, Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt Es wird meist verschwiegen: Mobbing. Schüler, die genau das erlebt und eine Schulversetzung hinter sich haben, schlossen sich 2009 zusammen, um aufzuklären. Es kostete sie viel Mut, sich dem Erlebten zu stellen. Das Fotografieren half ihnen, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Die 2010 bis 2011 entstandenen Fotos zeigen jeweils die für alle sichtbare Situation der Schüler und parallel dazu die unsichtbare verletzte innere Welt. Die Bilder wurden im Dezember 2011 im Schulgebäude ausgestellt. Dieser Schritt machte so viel Mut, dass ein Flyer und ein Film zum Thema entstehen.

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Die Gewinner des 9. Jugendengagementwettbewerbs 2011/2012 6. Preis (300 €) Essbarer Waldgarten e.V. 12 Mitglieder, Alter 17 bis 27 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Halle Laudatorin: Birgit Bursee, Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Sachsen-Anhalt Halle soll grüner werden. Auf städtischen Brachflächen entstehen deshalb Gärten, die nur aus essbaren Pflanzen bestehen und ohne künstlichen Dünger, Pflanzenschutz oder Schädlingsbekämpfungsmittel auskommen. Solch ein lokales Ökosystem ist nicht nur umweltfreundlich, es fördert und vertieft die freundschaftlichen Beziehungen der Anwohner und Gärtner. Mit dem „Silber-“ und dem „Goldrosenwald“ sind im Februar 2011 bereits zwei Pilotprojekte erfolgreich gestartet.

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7. Preis - Jugendengagementpreis der K + S Kali GmbH (Kalimandscharowanderung und 300 €) Umbau einer alten Fabrikhalle zur Sporthalle 10 Mitglieder, Alter 12 bis 25 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Magdeburg Laudatorin: Dorothee Land, Evangelische Jugend der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Um unabhängig von Witterungsbedingungen trainieren zu können, bauen Jugendliche seit Juli 2011, die von einem privaten Eigentümer zur Verfügung gestellte, alte Fabrikhalle zu einer Sporthalle um. Neben kostenfreien Trainingsgeräten sollen auch angeleitete Kurse für Sportarten wie Parkour, Skateboarden und Breakdance angeboten werden. Die Engagierten konnten zahlreiche Partnerorganisationen gewinnen, die das Projekt unterstützen, z.B. das Kletterwerk Magdeburg, Seshi Parkour, Sk8-TV – eine Video- und Informationsplattform für Skater und viele mehr. 27


Die Gewinner des 9. Jugendengagementwettbewerbs 2011/2012 8. Preis (200 €) „LoveAgent“ – Schwules Jugendpräventionsprogramm 8 Mitglieder, Alter 17 bis 27 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Halle Laudator: Dominik Patté, Freistil-Jugendteam Schwule bzw. bisexuelle Neigungen ausleben und genießen – und das mit Köpfchen – ist die Botschaft, welche die „LoveAgents“ in die hallesche Szene tragen. In enger Zusammenarbeit mit der AIDS-Hilfe Halle engagieren sie sich für die Vermittlung des verantwortungsvollen Umgangs mit Sexualität. Dafür besuchen sie Szeneveranstaltungen sowie Orte, an denen HIV übertragen werden könnte. Die Einnahmen der eigenen Veranstaltungsreihe „Queer Dance“ fließen zurück in Präventionsprojekte.

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Einzelpreis (200 €) Amnesty International – Jugendgruppe Einzelbewerbung, Alter 18 Jahre Ort: Naumburg Laudator: Kevin Lüdemann, Jugendforum Magdeburg Die Leitung einer Amnesty-Schülergruppe hat eine Engagierte übernommen und sich der Aufklärung und Bekämpfung von Menschenrechtsverletzungen verschrieben. Im November 2011 hatte die Schülerin eine Fotoaktion mit Adventskalender initiiert, die ihre Mitschüler mit Statements vor den Flaggen der Länder zeigt, in denen es die Todesstrafe noch gibt. Neben der Gruppenleitung in der Schule vertritt sie diese auch mit Infoveranstaltungen nach außen. Das Thema 2012 ist die Todesstrafe, gegen die Petitionen in Arbeit sind.

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Die Gewinner des 9. Jugendengagementwettbewerbs 2011/2012 Einzelpreis (200 €) Vielfalt findet Sta(d)tt Einzelbewerbung, Alter 22 Jahre Ort: Aschersleben Laudator: Kevin Lüdemann, Jugendforum Magdeburg Der Engagierte ist Mitglied im Ortschaftsrat. Die Einblicke in die Politik vor Ort nutzt er, um ein Bündnis von Kirchen, Gewerkschaften, Parteien und Vereinen gegen Rechts aufzubauen. Bei der Mobilisierung für die Gegendemo zu einer Nazi-Veranstaltung am 28.01.2012 wurde klar, dass es in der Bürgerschaft, vor allem unter den Jugendlichen, viel Potenzial für eine Arbeit gegen Rechts gibt. Unter dem Motto „Vielfalt findet Sta(d)tt“ plant der Engagierte zukünftige Aktionen zum Thema Rechtsextremismus. Denn agieren ist besser als reagieren. 30


Sonderpreis für europäisches Engagement von der Landesvereinigung kulturelle Kinderund Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V. – Projekt „GOEUROPE!“ (500 €) Projekt „Schule Gestern – Heute – Morgen“ 180 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 8 Erwachsene Ort: Köthen Laudatoren: Christian Scharf und Christian Kongsgaard, Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V. Welche Probleme gibt es im heutigen Schulsystem? Und wie wird sich die Institution Schule in Zukunft entwickeln? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Schüler in ihrem EuropaProjekt bereits seit 2010. In Kooperation mit zwei Schulen europäischer Länder sammelten die Schüler Pressematerialien, werteten sie aus, befragten Zeitzeugen und besuchten Vertreter staatlicher Behörden, z.B. des Landesverwaltungsamtes sowie Kultusministeriums. Die Ergebnisse wurden am 1. Februar 2012 in der Schule und im Rahmen eines internationalen Schülercamps im April-Mai präsentiert. 31


Die Gewinner des 9. Jugendengagementwettbewerbs 2011/2012 Sonderpreis des Schirmherrn „Politik erleben“ Brüsselfahrt „Europa – ganz nah“ Einzelbewerbung, Alter 24 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Magdeburg Laudator: Stefan Vogt, Freistil-Jugendteam Was Europa bedeutet, lässt sich am besten im „Herzen“ der europäischen Politik nachvollziehen, in Brüssel. Gemeinsam mit 23 weiteren Jugendlichen reiste die Jugendliche im Oktober 2011 dorthin, um sich über Politik, Kulturunterschiede und Lebenswelten junger Menschen in Europa zu informieren. Die inhaltliche und organisatorische Ausrichtung der Bildungswoche wurde von ihnen selbst koordiniert. Wieder zurück, entwickelte sie ein „Baukastensystem“, dass z.B. Kontakte zu Ansprechpartnern, europäischen Institutionen, Unterkünften, Verpflegung und Kulturtipps beinhaltet. Es wird helfen, Schulklassen die Planung ihrer Brüssel-Fahrt zu erleichtern. 32


Sonderpreis „Industriegummi Beesenstedt GmbH“ und „Freistil – Jugend engagiert in Sachsen-Anhalt“ (Fotoapparat im Wert von 80 € und Seminar-Gutschein von Freistil im Wert von 30 €) Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund 7 Mitglieder, Alter 17 bis 25 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Wernigerode Laudator: Marcus Lahn, Jugendforum Magdeburg Seit 2002 engagiert sich die Jugendgruppe des Harzer Schwimmvereins in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bund bei der Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Sie bietet ganzjährig Schwimmtraining, offene Jugendarbeit, Hausaufgabenhilfe, Ferienfahrten und Projekte wie Schwarzlichttheater an. Sein Ziel ist das friedliche Miteinander-Leben von Einheimischen und Zuwanderern sowie gleichwertige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unter Respektierung ihrer kulturellen Vielfalt.

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Die weiteren engagierten Bewerber Wir zeigen dem Rassismus unser Gesicht 16 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 3 Erwachsene Ort: Harzgerode „Wir zeigen dem Rassismus unser Gesicht!“ – unter diesem Motto übernahm die Klasse 7b einer Sekundarschule die offizielle Patenschaft für den jüdischen Friedhof. Dieser ist in einem schlechten Zustand und sollte bis zur Wiedereröffnung im September 2011 durch den tatkräftigen Einsatz der Schüler mit zwei neuen Gedenktafeln und einem sanierten Gedenkstein wieder an die jüdische Geschichte erinnern. Die 16 fleißigen Helfer restaurierten und sanierten den gesamten Friedhof. Zusätzlich haben sie selbst die jüdische Geschichte und Kultur genauer kennengelernt. So wurden die Schüler für fremde Kulturen sensibilisiert und das gemeinsame Miteinander gefördert. Wohnzimmerpoeten Einzelbewerbung, Alter 20 Jahre Ort: Merseburg Viel mehr als die Möglichkeit, eigene Gedanken zu verschiedensten Themen in erzählerischer Form darzustellen, verbirgt sich hinter dem Projekt „Wohnzimmerpoeten“. Was im Oktober 2010 als eine solche Idee begann, zog schnell die Aufmerksamkeit örtlicher Medien auf sich und wurde schließlich, durch viel Eigeninitiative aber auch dank der Unterstützung des „Offenen Kanals Merseburg“, zu einer Veranstaltungsreihe. Im 34


August 2011 fanden bereits zum dritten Mal Menschen aller Altersklassen, Kulturkreise und sozialen Schichten in wettbewerbsfreier Atmosphäre Gehör. Denn bei den Wohnzimmerpoeten kommt jeder zu Wort. Musical Benefiz Gala 2 Mitglieder, Alter 17 bis 25 Jahre Ort: Wernigerode Das Zusammenspiel vom Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode und erfahrenen Laiendarstellern verbirgt sich hinter der Musical-Benefiz-Gala, die am 11. Juni 2011 stattfand. Getreu dem Motto „Für die Kinder!“ kamen die Einnahmen in Höhe von 1000 Euro der Wernigeröder Kinderklinik zugute. Dem Erfolg dieses Projekts ging viel Organisation und Hingabe für die Musik voraus, denn vorab mussten Sänger gefunden und Proben mit dem Orchester durchgeführt werden. Die Organisation von Räumlichkeiten, Werbung, Technik und Sponsorensuche war ebenso wichtig wie die inhaltliche Gestaltung der Aufführung, die mit Highlights aus berühmten Musicals wie „Mamma Mia“ und „Aida“ glänzen konnte. Vorsitzender des Fördervereins „Wilhelm von Kügelgen und Seelandschule e.V.“ Einzelbewerbung, Alter 20 Jahre Ort: Nachterstedt Anfang 2010 übernahm ein junger Engagierter den Vorsitz des Fördervereins „Wilhelm von Kügelgen und Seelandschule e.V.“, der die Arbeit der Schule unterstützt und sich für bessere Lernbedingungen einsetzt. 35


Die weiteren engagierten Bewerber Als erstes bekam die Schule eine eigene Bibliothek. Es folgten das neue Computerkabinett und mehrere Whiteboards. Ein Sprachlabor und das „Jugendparlament für die Stadt“ sind in Planung. Realisiert werden können diese Vorhaben nur im ständigen Dialog mit politisch wichtigen Trägern wie der Dezernentin für Soziales, Familie und Bildung, aber auch dem Schulleiter der Schule und der Stadt selbst. GPS – Gods Personal Sound 5 Mitglieder, Alter 21 bis 25 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Magdeburg Der Mangel an Veranstaltungen aus der christlichen Musikszene brachte fünf Studenten auf die Idee, ein solches Event selbst zu organisieren. Im Dezember 2010 startete das Projekt und umfasste Sponsorensuche, die Organisation des Programms, Öffentlichkeitsarbeit und die Bandakquise. Fünf Monate später war es soweit und die Veranstaltung bot auch unbekannten Künstlern aus der Region eine Plattform zur Präsentation. Der Erfolg und die große Nachfrage führten zu einer zweiten christlichen Rockveranstaltung im Januar 2012. Schülerdokumenta 170 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Harzgerode Es sollte eine einmalige Aktion werden: Die Ausstellung der besten Schülerarbeiten eines Schuljahres im Fach Kunsterziehung. Seitdem sind 20 Jahre vergan36


gen und das Projekt ist mit immer neueren Gestaltungsbereichen aus dem alljährlichen städtischen Kulturkalender nicht mehr wegzudenken. Alle 170 Schüler beteiligen sich und reichen ihre gelungensten Werke bei einer externen Jury ein. Die Ausstellung im Harzgeroder Schloss dazu organisieren die Schüler selbst – jedes Jahr mit neuen kreativen Umsetzungsideen. Regieassistenz und Soufflage am Theater der Altmark Einzelbewerbung, Alter 20 Jahre Ort: Stendal Das Projekt bezog sich auf die größte Produktion am Theater Altmark in der Spielzeit 2010/11, das Musical „Anatevka – Der Fiedler auf dem Dach“. Das Engagement umfasste die komplette Regieassistenz und Soufflage, d.h. die vollständige Begleitung der Proben, die in der Zeit vom 12. Oktober bis 19. November 2010 stattfanden. Alle in dieser Zeit anfallenden diesbezüglichen Arbeiten, darunter auch die Entwicklung eines Fahrplanes für die Tontechniker, aus dem ersichtlich war, welches der 26 Mikroports zu welchem Zeitpunkt ein- und ausgeschaltet war, wurden in Kooperation mit dem verantwortlichen Theatermusiker realisiert. Des Weiteren beinhaltete das Engagement die Begleitung der Endproben und Aufführungen als Stage Manager/ Abendspielleiter.

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Die weiteren engagierten Bewerber Musizieren macht Spaß 21 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Wanzleben „Musizieren macht Spaß“. Unter diesem Motto werden seit September 2009 in Wanzleben und Umgebung nicht nur regelmäßig Konzerte von Schülern gegeben, sondern das Erlernen dieser Fähigkeiten auch im Musikunterricht für jedermann ermöglicht. Engagierte Lehrer und Schüler musizieren gemeinsam im Unterricht, aber auch außerhalb der Schule bei selbstorganisierten Auftritten. Weitere Anschaffungen von Instrumenten wurden von der Schule bereits erfolgreich finanziert und sorgen so für mehr Vielfalt beim Musizieren und wecken vielleicht Neugier auf das ein oder andere Instrument. Fünfter „Wortspielplatz“ 2 Mitglieder, Alter 21 bis 25 Jahre Ort: Magdeburg Bereits zum fünften Mal gelang es zwei Engagierten aus Magdeburg mit ihrem Projekt „Wortspielplatz“ interaktive Einblicke in die Hip Hop Kultur zu geben. Die diesjährige Veranstaltung präsentierte nicht bloß eine Musikrichtung, sondern zeigte auch, dass dahinter die Möglichkeit zur Kommunikation steckt – sei es im Selbstausdruck oder im sprachübergreifenden Miteinander. In vollkommen selbstorganisierten Workshops zu den Themen Ehrenamt, Geschichte des Hip Hop, Sprache des Rap, Graffiti und anderen konnten die fast 600 Besucher ihre Kreativität umsetzen. Abgerundet wurde der Tag durch ein Basketballturnier und LiveAuftritte, die auch für lokale Künstler eine Bühne boten. 38


Szenische Lesung „Bildung gefällig?“ Einzelbewerbung, Alter 21 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Lutherstadt Wittenberg In drei selbstgeschriebenen Dialogen unterhielten sich Philipp Melanchthon und eine junge Lehrerin von heute über Bildung und Jugendliche. Fragen wie „Was sollte ein junger Mensch heute eigentlich wissen?“ und „Welchen Stellenwert haben heute Fächer wie Religionskunde und Philosophie?“ wurden aus historischer und heutiger Sicht in einer szenischen Lesung zusammen mit einem Bitterfelder Schriftsteller diskutiert. Die Texte der Lesungen fanden so guten Anklang beim Publikum, dass sie zur weiteren Verwendung der Museumspädagogik des Lutherhauses übergeben wurden. „Lutherdetektive – Auf den Spuren Martin Luthers Kindheit“ Einzelbewerbung, Alter 21 Jahre Ort: Lutherstadt Eisleben Hinter dem Projekt „Lutherdetektive“ verbirgt sich eine eigens für das Museum „Luthers Geburtshaus“ gestaltete Museumstour. Sie bietet Kindern die Möglichkeit, Geschichte interaktiv zu erleben und sich als Team, durch das Lösen vieler kleiner Aufgaben, die Kindheit Luthers spielerisch zu erschließen. Im Jahr 2011 entstand innerhalb von sechs Monaten die Reise in die Vergangenheit, wurde fortlaufend verbessert und auf das Museum abgestimmt. Mittlerweile sind die „Lutherdetektive“ ein regelmäßiges Angebot im museumspädagogischen Programm. 39


Die weiteren engagierten Bewerber Jugendtheatergruppe „Karambolage“ 20 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Zeitz Ursprünglich als Kindertheatergruppe aktiv, wollten die Mitglieder als Jugendliche weiter zusammen arbeiten und gründeten 2008 die Jugendtheatergruppe „Karambolage“. Ihr Ziel ist es, jungen Menschen in der Region das Theater und sozialkritische Themen nahe zu bringen. Jedes Jahr wird ein neues Stück beim Theaterfestival der Stadt Weißenfels, in Schulen, Jugend-, Freizeit- und Gemeindeeinrichtungen und beim Schultheaterfestival der Partnerstadt Detmold aufgeführt. Die Proben, der Transport von Kulissen und die Aufführungen werden vollständig von der Gruppe selbst organisiert. Kinderbuch „Lieschen Knatterstein“ 16 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Harzgerode Was tun, wenn eine Kinderbauchautorin junge Künstler sucht, die ihr neues Buch illustrieren? Sich an die Klasse 8a der Sekundarschule Harzgerode wenden! In insgesamt 22 Kurzgeschichten erlebt die Hauptfigur Lieschen Knatterstein viele spannende und lustige Abenteuer. Jeder Schüler widmete sich einer Geschichte und setzte deren Inhalt in eine Zeichnung um. In enger Zusammenarbeit mit der Autorin wurden mehrere Vorschläge erstellt, weiterentwickelt und schließlich ausgewählt. Im Juli 2011 wurde das Buch von einem Verlag veröffentlicht. 40


„Telemann-Sonntagsmusiken“ – Drei Konzerte und ein Flyer Einzelbewerbung, Alter 19 Jahre Ort: Magdeburg Völlig eigenverantwortlich übernahm eine junge Engagierte die Planung und Durchführung dreier Konzerte. Außerdem setzte sie die Idee um, den Werbemitteln der seit 50 Jahren bestehenden Konzertreihe ein neues Gesicht zu geben. Die von ihr konzipierte Befragung der Besucher lieferte neue Anregungen, welche in die Neugestaltung des Designs einflossen. Sie übernahm die komplette sechsmonatige Koordination der komplexen Abläufe. Mitmach-Kinderschlossweihnacht 24 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Merseburg Einen Weihnachtsmarkt der besonderen Art organisierten die Schüler in Zusammenarbeit mit der Merseburger Works gGmbH. Im zauberhaften Innenhof des Merseburger Schlosses bekamen Kinder die Möglichkeit, sich an MitmachStationen auszuprobieren. Kinderschminken, Zapfenzielwurf, Gipsmalerei, Nagelschlagen, Fotografieren, Weihnachtssingen am Feuer und Knüppelkuchen backen wurden von den Schülern angeboten. Den Höhepunkt bildete ein Tanzauftritt der Klasse 7c. Wegen der positiven Resonanz wird die Kinderschlossweihnacht in diesem Jahr erneut stattfinden. 41


Die weiteren engagierten Bewerber Jugendbegegnung „Overcoming Borders Join a common Europe“ Einzelbewerbung, Alter 23 Jahre Ort: Wernigerode Nach ihrem „Europäischen Freiwilligendienst“ informiert und berät die Engagierte seither Schulen und Jugendeinrichtungen über Europa im Allgemeinen und die Möglichkeiten europäischer Mobilitätsprogramme. Zusammen mit dem CGE Erfurt e.V. entstand die Idee, einen europäischen Jugendaustausch in Wernigerode zu veranstalten. Die einwöchige Begegnung mit 30 Jugendlichen aus vier Ländern fand im Juni 2011 statt. In Workshops setzten sie sich mit Fragen zu Europa auseinander. „Nationale Abende“ dienten dem Austausch der Kulturen. Als Gruppenleiterin und Referentin hielt die junge Engagierte die Fäden zusammen. Die Ergebnisse wurden der Öffentlichkeit präsentiert. „Wir machen Musik“ Einzelbewerbung, Alter 23 Jahre Ort: Thale Die Idee, eine kostenlose Musikgruppe anzubieten, kam den Engagierten aus dem Selbsterlebnis, wie begeisterungsfähig Kinder für das Musizieren sind. Sie nahmen Kontakt zu Mitarbeitern des Jugendclubs auf und vereinbarten die kostenfreie Nutzung der Räume sowie der Instrumente. Im September 2011 fiel der Startschuss für das erste musische Zusammentreffen mit Kindern. Das Angebot fand große Resonanz und die Gruppe wächst. Zukünftig sind Auftritte bei städtischen Veranstaltungen sowie Kinderfesten geplant. 42


Projekt „Wilhelm Raabe“ 46 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Blankenburg Um den Verfall und dem Vergessenwerden der Wilhelm-Raabe-Warte entgegenzuwirken, engagiert sich die 11. Klasse des Gymnasiums seit November 2011. Zunächst recherchierten die Schüler über den Autor und vereinfachten sein Werk „Else von der Tanne“ für Fünftklässler. Eine Exkursion im Frühjahr 2012 wird den Schülern das Bauwerk und seine Geschichte näher bringen. Die Engagierten machten das Regionalfernsehen auf ihre Arbeit aufmerksam, sammeln Spenden für die Erhaltung der Kaiserwarte und fördern das öffentliche Interesse für das einst beliebte Ausflugsziel. Märchenaufführungen 21 Mitglieder, Alter 17 bis 25 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Schönebeck Kindern Märchen näher zu bringen und in der Vorweihnachtszeit eine Freude zu bereiten, war die Motivation hinter dem Engagement einer Klasse. Von der Idee bis zur Aufführung meisterten die Schüler diese Herausforderung. Texte wurden geschrieben, Kostüme genäht, Requisiten gebastelt, Bühnenbilder gemalt und Proben durchgeführt. In Schulen und sozialen Einrichtungen fanden Ende 2011 die Aufführungen statt. Die Resonanz war so positiv, dass die Engagierten eine feste Tradition daraus machen wollen.

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Die weiteren engagierten Bewerber Schritte in die Vergangenheit 17 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Tangerhütte „Geschichte zum Anfassen“ war das Motto der Achtklässler. Schon 2009 hatten sich die Schüler spielerisch mit dem Schulalltag vor 100 Jahren auseinandergesetzt. 2011 wurde das Schulsystem der DDR genau beleuchtet. Die Schüler informierten sich bei Eltern und Politikern über die Verhältnisse in dem sozialistischen Land, beschäftigten sich mit dem Pionierleben und lernten deren Kodex kennen. Der nachgespielte Unterricht wurde gefilmt, fotografiert, kritisch reflektiert und fand seinen Platz im eigenen Schulmuseum. Theaterprojekt „Eine traumhafte Liebesnacht“ 14 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Weißenfels Mit ihrem Theaterprojekt „Eine traumhafte Liebesnacht“, welches im September 2011 aufgeführt wurde, zeigten 14 aktuelle und ehemalige Schüler/-innen ihr kreatives Engagement. Ein Jahr lang wurde die Umsetzung eines eigenen Stückes geprobt. Sogar in den Ferien übten die Schüler und das mit großem Erfolg. Die Einnahmen in Höhe von 400 Euro gingen an den Verein „Weltweite Initiative für Soziales Engagement“. Bücherfest „umGeblättert“ 10 Mitglieder, Alter 17 bis 25 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Magdeburg Um dem Medium Buch wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen, organisiert eine engagierte Gruppe seit 44


2009 jährlich das viertägige Bücherfest „umGeblättert“. Ursprünglich als Plattform für regionale Autoren und Verlage gedacht, haben sich die Inhalte erweitert. Mit einem bunten Mix aus Verlagspräsentationen, Lesungen, Musik, Workshops, der Speakers Corner und Vorträgen, bieten die Engagierten auch 2012 Jung und Alt die Chance, Bücher und Literatur zu genießen sowie selbst aktiv zu werden. Freie Theatergruppe „LUKAST“ Einzelbewerbung, Alter 26 Jahre Ort: Magdeburg Theater in und für Magdeburg ist die Idee hinter dem freien Theaterprojekt „LUKAST“. Seit 2010 werden mit Freiwilligen aus Schulen, Universitäten und Berufsleben vor allem klassische Stücke einstudiert, die sich den gängigen Normen der Theaterwelt entziehen, wie z.B. durch den freien Eintritt. Mit immer mehr Mitgliedern und steigenden Zuschauerzahlen wächst das Interesse für die Theatergruppe, die unkonventionelle Orte theatralisch belebt und Spannung zwischen Stadt und Stück inszeniert. Theaterproduktion der „Safranote Dance Company“ 14 Mitglieder, Alter 17 bis 27 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Halle Die Besonderheit, welches das seit 2009 bestehende Ensemble auszeichnet ist, dass die Tanzstücke immer durch Live-Musik begleitet werden. Dieser hohe Anspruch erfordert neben der Entwicklung, Erpro45


Die weiteren engagierten Bewerber bung und Ausstattung der Tänze selbst, auch die Gewinnung von Musikern und Bands. Dieses Jahr ist es Ziel der Engagierten, ein künstlerisch anspruchsvolles Bühnenstück zu erarbeiten und damit einen Beitrag in der freien Kultur- und Theaterszene zu schaffen. Pro Woche wird zwei bis vier Mal geprobt. Die Premiere ist für Ende Mai 2012 geplant. Benefizkonzert „Heb Deine Hand für Courage“ 12 Mitglieder, Alter 17 bis 27 Jahre, 1 Erwachsener Ort: Magdeburg „Gesellschaft – Was ist mit Dir eigentlich schief gelaufen? Courage – Wo hast Du Dich versteckt? Gewaltbereitschaft – Woraus bist Du hervorgegangen? Engagierte Menschen – Wo seid Ihr alle hin?“ Diese aufrüttelnden Fragen verbergen sich hinter dem Konzept des Projektes. Seit 2008 organisieren die Engagierten das mittlerweile fest in Magdeburg etablierte Benefizkonzert. Die Spendeneinnahmen 2011 in Höhe von 2390 Euro kamen wohltätigen Zwecken zugute. Ausstellung „PostModern“ Einzelbewerbung, Alter 19 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Wernigerode Die Postkarte ist in Zeiten digitaler Kommunikationstechnik ein fast vergessenes Medium. Dass ihr Format originell und kreativ sein kann, wird die Ausstellung „PostModern“ im Mai 2012 zeigen. Dort werden z.B. Frühstücksbrettchen, Holzstücke, Schuhsohlen und Pizzakartons, die zu Postkarten umgestaltet wurden, ausgestellt. Jugendliche sollen in die Ausstellung ge46


lockt und in Workshops motiviert werden, selbst kreativ zu werden. Seit Beginn des Projektes im Januar 2011 wurden Ausstellungsräume gesucht und gestaltet, Fördermittel organisiert, Exponate gesammelt und kreiert sowie Flyer entwickelt. Die Stadt Wernigerode unterstützt das Vorhaben. Bibliotheksteam der Seelandschule 4 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre, 1 Erwachsene Ort: Nachterstedt Die Bibliothek wird seit 2011 von den Schülern selbst verwaltet. Mittlerweile ist der Bestand auf 825 Bücher angewachsen. Die Engagierten entwickelten ein Ausleihsystem, arbeiten für Bücherspendenaufrufe mit den regionalen Medien zusammen und erfragen die Leseinteressen der Schüler. Jugendliche werden durch vielseitige Herangehensweisen zum Lesen motiviert. Beispielsweise an Lesenachmittagen können Schüler ihr Lieblingsbuch vorstellen und andere daran teilhaben lassen. Die mobile „Lesekiste“ versorgt die benachbarte Grundschule mit altersgerechtem Lesestoff. Schülerzeitung 8 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre, 1 Erwachsene Ort: Mücheln Seit August 2010 kommen einmal im Monat die „kleine“ und einmal im halben Jahr die „große“ Schülerzeitung heraus. Neben aktuellen Themen und Wissenswertem wird auch über die Historie der Schule berichtet. Einmal wöchentlich treffen sich die Schüler und entschei47


Die weiteren engagierten Bewerber den über Themen, Inhalte, recherchieren und arbeiten mit verschiedenen Bildbearbeitungsprogrammen. Das Team wurde für sein Engagement vom Bürgermeister der Stadt Mücheln ausgezeichnet. Lichtmalerei Einzelbewerbung, Alter 23 Jahre Ort: Magdeburg Das seit 2009 bestehende Projekt der Lichtmalerei ermöglicht es, einzigartige Bilder zu erschaffen. Über Langzeitbelichtung mit der Fotokamera werden Bilder kreiert, die mit Licht „gemalt“ werden. Bizarre Figuren und Fantasielandschaften entstehen. Diese wenig bekannte Kunstform möchte der Engagierte in seiner Heimatregion verbreiten. Ein wichtiger Schritt dahin ist die Ausstellung am 27.04.2012 im Landesfunkhaus des MDR. Seit Ende 2011 organisiert er Gelder, um so bald wie möglich Lichtmalerei-Workshops für Jugendliche anbieten zu können. Arbeitsgemeinschaft Musik 15 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre, 1 Erwachsene Ort: Schönebeck/Elbe Musik verbindet und überwindet Grenzen. Dieser Gedanke steckt hinter der sich im September 2010 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Musik. In ihren Musical-Auftritten beschäftigen sich die Jugendlichen mit Themen wie Liebe, Sexualität, Mobbing und das Erwachsenwerden. In wöchentlichen Proben stärken sie Teamfähigkeit, das Selbstbewusstsein und die Identifikation mit der eigenen, aber auch mit fremden Kultu48


ren. In naher Zukunft werden die Auftritte nicht nur in der Schule, sondern auch außerschulisch stattfinden.

Das Rockmusical „Zwei Tage im Hinterhof“ 53 Mitglieder, Alter 12 bis 27 Jahre und 3 Erwachsene Ort: Staßfurt Die Mitglieder des Jugendvereins „ELF e.V.“ in Aschersleben gestalteten mit über 50 Akteuren ein Rockmusical zu den Themen Liebe, Migration und Generationsprobleme. Es handelte sich um ein vollkommen neues Stück mit selbstgeschriebenen Texten und Notensätzen sowie eigens für das Musical gestalteten Kostümen. Die Musik stammt von der Rocklegende „Supertramp“ und wurde von der Staßfurter Band „Fijazzko“ gespielt. Um die Besetzung aller Rollen gewährleisten zu können, entstanden enge Kooperationen zum Kinder- und Jugendtheater „Fairytale“ in Thale und dem Kinder-Tanzensemble „Butze-Flöhe“ aus Aschersleben. Heidekalender 2012 3 Mitglieder, Alter 17 bis 27 Jahre Ort: Jessen Um der Überalterung des Heimatvereins „Glücksburger Heide e.V.“ entgegenzuwirken, investieren seine Mitglieder verstärkt in die Nachwuchsförderung. Durch Projekte für Kinder und Jugendliche sollen junge Menschen für die Arbeit des Vereins begeistert werden. Finanziert werden diese durch den Verkaufserlös eines 49


Die weiteren engagierten Bewerber selbstgestalteten Kalenders, welcher die vielseitige Natur der Heidelandschaft zeigt. Elf Monate dauerte die Umsetzung der Planung und Aufnahme der Motive, der Recherche zur Region, des Drucks und Verkaufs. Umsonstladen Salbke 4 Mitglieder, Alter 17 bis 25 Jahre Ort: Magdeburg Aus dem Nichts einen Laden aufzubauen, der keine Produkte verkauft – das erfordert viel Motivation und Ausdauer. Vier Engagierte stellten sich dieser Herausforderung und etablierten innerhalb von neun Monaten einen „Umsonstladen“. Jeder hat hier die Möglichkeit neue oder gebrauchte Sachen unentgeltlich und tauschfrei mitzunehmen bzw. abzugeben und einen Raum für kostenfreie Veranstaltungen zu nutzen. Die Eröffnung im November 2011 zog viele Besucher an, von denen einige mittlerweile zur Stammkundschaft gehören. Schülercafeteria „Parvulus“ 4 Mitglieder, Alter 16 bis 20 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Schönebeck Vier Engagierte des Gymnasiums bauen aus eigenem Engagement heraus eine Schülercafeteria auf. Was mit freiwillig besuchten Workshops und einem theoretischen Konzept begann, wird immer greifbarer und bietet inzwischen Platz für zwölf weitere Schüler als Mitstreiter. Durch die Einnahmen selbstorganisierter Kuchenbasare wird der Ausbau von ungenutztem 50


Raum zu einer Cafeteria finanziert. Neben einem gesunden und abwechslungsreichen Speiseangebot soll auch ein Catering-Service für Festwochen und Konzerte angeboten werden. Die Arbeit läuft auf Hochtouren, damit die Cafeteria im neuen Schulgebäude ihre Heimat findet. Tanzgruppe „SMILIES“ 6 Mitglieder, Alter 12 bis 27 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Stendal Der Grundstein für das Ensemble wurde im Jahr 2005 gelegt. Tanzbegeisterte Mädchen nutzten den Raum im Jugendfreizeitzentrum Mitte in Stendal, um ihrer Leidenschaft nachzugehen. Eine junge engagierte Frau erkannte das Potenzial und so entstand die Tanzgruppe „SMILIES“ mit regelmäßigen Probenzeiten. Heute zählt die Gruppe stolze 31 Mitglieder. Um allen interessierten Mädchen und Jungen das Hobby zu ermöglichen, ist die Teilnahme kostenlos. Die Tanzgruppe „SMILIES“ gehört mittlerweile zu einer festen Größe in der Region. Ihre selbstorganisierten Auftritte bereichern zum Beispiel Volksfeste, Weihnachtsmärkte, Schulveranstaltungen und private Feiern. Schülersprecherin Einzelbewerbung, Alter 13 Jahre Ort: Wernigerode Zwischen Lehrern und Schülern eine vertrauensvolle Verbindung schaffen, dieses Ziel hat sich eine Schülerin gesetzt, die sich freiwillig als Schülersprecherin engagiert. Seit Oktober 2011 vertritt sie als Ansprech51


Die weiteren engagierten Bewerber partnerin und Vermittlerin die Belange der Schüler ihrer Klasse. In regelmäßig stattfindenden Gesprächen mit den Betreffenden werden Lösungen für Anliegen und auftretende Probleme erarbeitet. Unterstützt wird sie dabei von der Schulsozialarbeiterin, die vor allem bei der Umsetzung von Projekten zur Seite steht. Treffen der Generationen 9 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Klötze Im Sommer 2010 startete das Projekt „Treffen der Generationen“, dessen Name Programm ist. Alle acht Wochen besuchen die engagierten Jugendlichen den ortsansässigen Senioren-Wohnpark und verschönern den Alltag der älteren Menschen durch gemeinsame Aktivitäten, z.B. mit Besuchen im Tierpark, Picknicks und Liederabenden, zu denen sie auch andere Interessenten einladen. Zwischen den Treffen studieren die Mitglieder des Jugendclubs „Corner“ neue Tänze und Lieder ein, backen Kuchen oder organisieren neue Ausflüge. Kinder- und Jugendbetreuung/ Schule ohne Rassismus Einzelbewerbung, Alter 17 Jahre Ort: Neundorf, Staßfurt Bereits seit 2008 engagiert sich ein Schüler innerhalb der Initiative „Schule ohne Rassismus“. Um das Bestehen dieses Titels auch nach seinem Schulabgang zu sichern, arbeitet er intensiv an der Gewinnung neuer Mitglieder. Höhepunkt des Engagements waren die 2011 verlegten Stolpersteine. Sie setzen in Staßfurt 52


ein Zeichen gegen das Vergessen und für Toleranz. Außerdem engagiert er sich seit 2009 für die Ferienbetreuung von Kindern sozial benachteiligter Familien. Ob zusammen basteln, rodeln, kochen oder eine Radtour unternehmen: Hauptsache alle haben Spaß miteinander! Auch älteren Menschen lässt er seit nunmehr über zwei Jahren in wöchentlichen Kuchenund Spiele-Nachmittagen viel Aufmerksamkeit zukommen. Arbeitsgemeinschaft Regionalgeschichte 4 Mitglieder, Alter 16 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Bitterfeld Seit vier Jahren kommen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft wöchentlich zusammen, um sich vielseitig für ihre Schule einzusetzen. Die Erstellung von Jahrbüchern und Recherchen für die Chronik gehören ebenso zu ihren Aufgaben wie die Organisation interner Veranstaltungen. Mit dem Spendenlauf „Lauf nicht weg, lauf mit!“ engagierten sich die Schüler auch außerschulisch. Sponsoren und Helfer mussten gefunden und die Veranstaltung organisiert werden. Der Erlös kam der Tagesgruppe Bitterfeld zugute, die damit ihren lang ersehnten Entspannungsraum finanzieren konnte. Schülerfirma „Allrounder“ 19 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Lutherstadt Wittenberg Die seit 2010 bestehende Schülerfirma hat sich der handwerklich-technischen Holz- und Metallverarbeitung verschrieben. Zweimal wöchentlich treffen sich 53


Die weiteren engagierten Bewerber die Schüler zum gemeinsamen Arbeiten. Für die Produkte wie z.B. Nistkästen, Insektenhotels, Briefkästen, Futterhäuser und Kleinmöbel gestalteten sie einen Katalog. Häufig ist die Nachfrage so groß, dass auch die Ferien zur Produktion genutzt werden. Die Verkaufserlöse fließen zurück in die Investition von Maschinen, Werkzeugen und Fortbildungen. Der Firmengeburtstag wird alljährlich gebührend gefeiert. Arbeitsgemeinschaft Streitschlichter 10 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre Ort: Weißenfels Konflikte gehören zum Leben. Wie können sie gewaltfrei gelöst werden? Dieser Frage geht ein Team von Streitschlichtern auf den Grund. Neben Beratungen für Betroffene führen sie Aufklärungskampagnen durch. Mit selbst gestalteten Materialien nahm die Arbeitsgemeinschaft am bundesweiten Plakatwettbewerb „Argumente statt Gewalt“ teil. Ein Raum als Rückzugsort, für Konfliktberatungen und vertrauliche Gespräche wurde eingerichtet. Nächstes Ziel ist ein Film über ihre Tätigkeit, welcher auf der Schulhomepage veröffentlicht werden wird. „So richtig streiten“ – Streitschlichter-Projekt 25 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Köthen Um Gewalt an der Schule vorzubeugen startete die erst vier Jahre alte Freie Schule eine Streitschlichteroffensive. Seit Januar 2011 ist die Streitschlichtung ein fester Bestandteil des Schulprogramms geworden. 54


Seminare, Aktionstage die für Zivilcourage sensibilisieren und Seminarfahrten werden durchgeführt. Am Ende dieser kostenfreien Streitschlichterausbildung werden die Schüler in allen Klassen vorgestellt. So wird der Zugang zu den Streitschlichtern für die Hilfesuchenden einfacher. Gemeinsam experimentieren 18 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Raguhn Seit dem Schuljahr 2010/2011 existiert zwischen der Klasse 7c und einer Kindertagesstätte ein Kooperationsvertrag. Alle drei Wochen besuchen die Schüler ihre „Patenkinder“ um gemeinsam zu spielen, Bücher anzusehen oder zu experimentieren. Während die Schüler lernen Verantwortung zu übernehmen, entdecken die Kinder spielerisch naturwissenschaftliche Gesetze, entwickeln Lesefreude und Teamgeist. Egal ob Staffelwettkämpfe oder das Basteln einer Zitronenbatterie – bei diesem „Vertrag“ gewinnen immer beide Seiten. Leitung der LesBiSchwule Jugendgruppe Einzelbewerbung, Alter 24 Jahre Ort: Magdeburg Vor sechs Jahren kam ein Engagierter aus Magdeburg zur Jugendgruppe „ComeIN“, die homosexuelle Jugendliche unterstützt und Berührungsängste durch Aufklärung abbauen möchte. Er übernahm bald die Leitung der Gruppe und entwickelte ein neues Web55


Die weiteren engagierten Bewerber design, Plakate und Flyer. Die entstandene Medienkampagne hat mit ihrem Slogan „Hetero ist out!“ einige Kontroversen ausgelöst. Doch genau darum ging es dem Engagierten, er wollte das Thema Homosexualität ins Gespräch bringen. Engagement für den Verein Aktion Musik/local heroes Einzelbewerbung, Alter 24 Jahre Ort: Salzwedel Seit 1989 unterstützt der Verein junge Bands und Solointerpreten. 2006 schloss sich der von Musik begeisterte dieser Idee an. Innerhalb seines Engagements knüpft er Netzwerke zwischen Veranstaltern, Bookern, Clubs, Förderern, Sponsoren und organisiert Veranstaltungsformate, z.B. die monatliche „Offene Bühne“ für Nachwuchskünstler, den alljährlich stattfindenden größten Non-Profit-Bandwettbewerb Europas, die Jugendmesse „You“ und die Musikmesse in Frankfurt. Außerdem führt er Workshops zu Themen wie Veranstaltungsmanagement, Medien- und Vertragsrecht durch und koordiniert den Technik- und Instrumentenausleih im Verein. Tanzgruppe „Sugar Girls Stendal“ 10 Mitglieder, Alter 12 bis 25 Jahre und 3 Erwachsene Ort: Stendal „Spaß an Bewegung und Tanz“ - unter diesem Motto wurden die „Sugar Girls Stendal“ vor zehn Jahren gegründet. Die Tanzgruppe, die aus vielen Nationalitäten besteht, wird rein demokratisch geführt und bereichert 56


mit ihren Aufführungen kulturelle Veranstaltungen im Landkreis. Die Kostüme für die Showtänze stellen die Jugendlichen selbst. Seit 2009 trainieren die Mitglieder Nachwuchstänzer im Alter von 3 bis 11 Jahren. Streitschlichter-Projekt 6 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Halberstadt Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Und mit der Gründung einer Streitschlichtergruppe im November 2011 sind die engagierten Schüler auch den nächsten Schritt gegangen. Um die ständigen Unruhen in der eigenen Klasse zu verringern und die Lehrer zu entlasten, haben sich Siebtklässler zusammengeschlossen und versuchen zweimal pro Woche Lösungen für Probleme und angemessene Sanktionen zu finden. Jumpstyle-Gruppe 4 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre Ort: Zielitz Um die langen Mittagspausen an der Schule sinnvoller zu nutzen, gründeten vier Schüler eine Jumpstyle-Gruppe. Die Tänzer proben aber nicht nur für sich selber, sondern bieten auch Übungsstunden für interessierte Mitschüler an. Somit sollen neben Spaß am Tanzen auch soziale Kompetenzen gefördert werden. Die Ergebnisse sind dann auf Schulveranstaltungen zu sehen. In Zukunft sind auch Auftritte außerhalb der Schule geplant.

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Die weiteren engagierten Bewerber Das Parlament der anhaltinischen Stühle 7 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 3 Erwachsene Ort: Zerbst/Deetz Ziel des Projekts war es, ausgetretene Pfade und Vorstellungen zu verlassen und über eine künstlerische Tätigkeit sich selbst und seine Umwelt neu zu bewerten. Die Idee wurde an Stühlen umgesetzt, woraus Kunstobjekte entstanden. Zunächst mussten sie in Handarbeit zusammengebaut und abgeschliffen werden. Dann folgte die Umsetzung der kreativen Ideen. Es entstanden farbenfrohe „Themenstühle“, z.B. der „Anhaltiner Bären-Stuhl“ und der „Zerbst-Stuhl“. Am Ende wurden 10 Sitzgelegenheiten zum „Parlament der anhaltinischen Stühle“ zusammengefügt. Die von den Jugendlichen organisierte Ausstellung lässt das Sitzmöbel-Parlament nun durch den Landkreis touren. Herbstmanöver der Jugend- und Kinderfeuerwehr Einzelbewerbung, Alter 23 Jahre und 4 Erwachsene Ort: Nienburg Seit zwei Jahren wird das Herbstmanöver mit großem Erfolg durchgeführt. Das Ziel der Organisatoren ist es, die Jugendfeuerwehren untereinander, aber auch mit der Evangelischen Jugend Bernburg zu vernetzen. Bei den Treffen werden die feuerwehrtechnische Ausbildung und das soziale Verhalten der Kinder und Jugendlichen gefördert. Der Engagierte plant und organisiert die Veranstaltung mit und betreut die Kinder und Jugendlichen. Zukünftig sind schon weitere 58


Herbstmanöver geplant, damit die jungen Feuerwehrleute ihr Fachwissen spielerisch anwenden können. „Das bin ich“ – Videoprojekt 4 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Magdeburg Innerhalb des Projekts erzählten Jugendliche ihre Lebensgeschichte, abseits vom bloßen „Schülerdasein“. Sie berichten über schöne Dinge, aber auch über negative Erlebnisse in ihrem Leben. Diese sensiblen Portraits, festgehalten durch mehrere Filme, wurden vor interessiertem Publikum in der Schule gezeigt. Konfliktthemen, die Jugendliche häufig belasten wie z.B. Drogenkonsum und Rassismus, wurden im Offenen Kanal zusätzlich in einer Talkshow diskutiert und aufgezeichnet. Die von den Schülern, unter Anleitung der Mitarbeiter des Offenen Kanals, selbst produzierten Videos werden als Unterrichtsmittel in den Fächern Sozialkunde und Ethik eingesetzt. Zirkusprojekt der AWOlinos Einzelbewerbung, Alter 20 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Oschersleben Einmal im Zirkus aufzutreten ist der Traum vieler Kinder und dieses Projekt macht es möglich. Besonders unterstützt von der ortsansässigen Arbeiterwohlfahrt in Oschersleben trifft sich die junge Engagierte einmal wöchentlich mit den Kindern, um ihnen Freiraum für Fantasie, Kreativität und sportliche Betätigung im Zirkusprojekt zu bieten. Mit Spaß, aber auch präziser Arbeit wird gemeinsam für Auftritte geprobt, die den 59


Die weiteren engagierten Bewerber Kindern Aufmerksamkeit und Anerkennung schenken sollen. Präventionsteam 4 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 10 Erwachsene Ort: Petersberg/OT Wallwitz Unzufriedenheit mit Regeln, der schulinternen Hausordnung, Problemen wie Alkohol und Rauchen ließen Schülern 2010 ein Projekt starten. Das Präventionsteam arbeitete mit Lehrern und Eltern zusammen, erstellte einen Raucherverhandlungsleitfaden und einen Regelkatalog, änderte die unübersichtliche Hausordnung um, damit das Schulklima positiver wird. Weiterhin planen die Schüler das Projekt „Toleranz statt Mobbing“. Schülerzeitung „Petripost“ 9 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Schwanebeck Damit Mobbing an ihrer Schule kein Thema mehr ist, nutzen die Schülerredakteure der Petripost ihre Zeitung als Plattform, um aufzuklären. Mit der Aktion „Rote Karte gegen Mobbing“ auf dem Schulhof und wichtigen Redaktionsbeiträgen werden die Schüler auf die Problematik aufmerksam. Außerdem informiert die „Petripost“ über Aktuelles aus dem Schulalltag, layoutet, recherchiert und fotografiert alles in Eigenregie.

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Beitragsreihe zum Thema „Deutschlandstipendium“ Einzelbewerbung, Alter 25 Jahre Ort: Halle Der Anlass für seine Beitragsreihe in einer Studentenzeitung zum Deutschlandstipendium war die eigentlich schlechte wirtschaftliche Situation Sachsen-Anhalts, die aber eine intensive Förderung für Studierende verspricht. Der Engagierte hat sich durch Recherchen, Interviews und Statistiken mit unterschiedlichen Aspekten des Themas auseinandergesetzt, um auf die Sensibilität des Förderprogramms und die tatsächliche Stipendienvergabe aufmerksam zu machen. Internationales – Integratives Fußballturnier Einzelbewerbung, Alter 23 Jahre Ort: Halberstadt Mit Unterstützung des „Zora e.V.“ engagiert sich die Bewerberin seit 2008 für das alljährlich stattfindende internationale und integrative Fußballturnier zwischen Menschen verschiedener Altersklassen, Nationalitäten und Einrichtungen. Beim Spiel um den Wanderpokal werden Vorurteile, Missverständnisse und Ängste abgebaut. Mit intensiver Vorbereitung will die Engagierte ein Zeichen gegen Rassismus und Intoleranz setzen, indem man zusammen Spaß und gesunden Teamgeist am Sport entwickelt.

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Die weiteren engagierten Bewerber Blutspendeveranstaltungen 20 Mitglieder, Alter 12 bis 25 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Saalekreis Alles begann mit einem Jugendlichen, der während seines Zivildienstes beim Deutschen Roten Kreuz junge Menschen für ehrenamtliche Arbeit begeisterte. Aus dieser Arbeit heraus entwickelte sich die Jugendrotkreuzgruppe. Mittlerweile organisiert sie eine feste Anzahl von jährlichen Blutspendeterminen. Im Jahr 2012 sind es 41 im Saalekreis. Neben der Betreuung von Spendern sowie ihre Versorgung mit einem Imbiss, gehören auch die Verwaltung und Bearbeitung von Dokumenten zu ihren Aufgaben. Schulsanitätsdienst 12 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Barleben Immer wieder passieren Unfälle im Schulalltag oder Mitschüler erkranken. Deshalb haben Jugendliche 2006 einen Schulsanitätsdienst gegründet. Nach einer Grundausbildung in der Ersten Hilfe konnte ihre Arbeit losgehen. Sie richteten einen Sanitätsraum ein und sichern die personelle Besetzung während der Pausen, auf Veranstaltungen und Exkursionen ab. Des Weiteren achten sie auf mögliche Unfallgefahren im Schulgebäude und kontrollieren die Vollständigkeit der Sanitätskästen. In Projekten zur Gesundheitserziehung geben sie ihr Wissen an andere Schüler/-innen weiter.

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Schülerfirma Fitness - Oase 17 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre Ort: Bad Lauchstädt Eine Umfrage brachte ans Tageslicht, dass viele Schüler ohne Pausenbrot in die Schule kommen. Das wollten die engagierten Schüler nicht hinnehmen und verkaufen seit 2009 lecker belegte Brötchen und gesunde Getränke zu fairen Preisen. Das Besondere ist die kostenlose Bereitstellung von Gemüse, welches aus den Einnahmen finanziert wird. Jeden Tag bereiten die Schüler vor ihrem Unterricht ca. 50 Brötchen zu. Das zeitige Aufstehen, das Opfern ihrer Pausen und die Schulung neuer Mitglieder in ihrer Freizeit nehmen sie zum Wohle der Schülerschaft gern in Kauf. Bilderbuch „ELTERN-AG“ aus Kindersicht Einzelbewerbung, Alter 20 Jahre Ort: Magdeburg Um die Arbeit der „ELTERN-AG“ anschaulich erklären zu können, hat die Engagierte ihre Einsatzstelle des Freiwilligen Jahres in einem Kinderbilderbuch verewigt. Dafür setzte sie „Eine Beschreibung aus Kindersicht: Wie Metin (6 Jahre) die ‚ELTERN-AG‘ sieht“ in Illustrationen um. Die entstandenen Skizzen übertrug sie ins A4-Format, um diese anschließend mit Buntund Wachsmalstiften zu kolorieren, zu scannen und am Computer nachzubearbeiten. Die erste Auflage wurde im Juli/August 2011, die zweite im Oktober 2011 veröffentlicht. Das Buch dient als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit und wird als Dankeschön an Spender ausgegeben. 63


Die weiteren engagierten Bewerber Leselernpatenschaften Einzelbewerbung, Alter 23 Jahre Ort: Halle Jungen Menschen zu zeigen, dass Lesen Spaß macht, ist Ziel der Jugendlichen. Die Lehramtsstudentin engagiert sich wöchentlich 12 Stunden für die seit 2003 bestehende „Lesewelt Halle“ und hat die Gesamtkoordination inne. Die Jugendliche managt die Öffentlichkeitsarbeit, organisiert Fort- und Weiterbildungen und unterstützt die Mitgliederwerbung. Seit Oktober 2010 sind 37 Leselernpatenschaften entwickelt worden. Selbst Patin eines 16-Jährigen Jungen, hat sich die Engagierte zur Multiplikatorin für Leseförderung ausbilden lassen, um Nachwuchskräfte anlernen zu können. Jugenduni 11 Mitglieder, Alter 21 bis 27 Jahre Ort: Halle Seit 2004 gibt es die „Jugenduni“, welche Schülern aller Schulformen die „Option Studium“ näher bringt. Innerhalb der „Jugenduni-Woche“ halten Professoren Vorlesungen und stellen verschiedene Studienrichtungen vor. Auch das ganzjährig angebotene Schnupperstudium lockt viele Schüler an. Oft finden ganze Projektwochen mit bis zu 100 Schülern statt. Eine Besonderheit ist das seit 2011 angebotene „BerufeSpeed-Dating“, mit dem Austausch zwischen Schülern und Absolventen. Die engagierten Studenten organisieren, koordinieren und betreuen die Veranstaltungsformate, entwickeln Flyer, Plakate und das Webdesign. 64


Jugendstadtrat 32 Mitglieder, Alter 12 bis 25 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Salzwedel Für den seit 2007 existierenden Jugendstadtrat der Hansestadt Salzwedel war das Jahr 2011 ein sehr wesentliches. Seine Mitglieder gaben sich eine neue Geschäftsordnung und grenzen sich damit stärker vom allgemeinen Stadtrat ab. Die freie Fraktionswahl setzten sie erfolgreich durch. Die zu diskutierenden Themen sind breit gefächert und bisher gaben sie ihr Votum z.B. in Fragen der Friedhofsatzung, Massentierhaltung und der Parkplatzsituation vor Schulen und Stadien ab. Die Engagierten besuchen Schulen, stellen ihre Arbeit als Jugendstadtrat vor und werben neue Mitglieder. Graffitiprojekt „Wir gestalten Haldensleben“ 17 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Haldensleben Ziele des Projektes sind, Jugendlichen die legale Möglichkeit zu bieten, der Kreativität beim Erstellen von Graffitis freien Lauf zu lassen und dabei gleichzeitig ihre Heimatstadt zu verschönern. So gestalteten sie bisher einen Spielplatz, mehrere Garagenwände und eine Hallenwand am Bahnhof. Die Sprayer lernen sich kennen und tauschen sich über die Kunstform Graffiti aus. Seit dem Start des Projekts 2010 gibt es weniger illegale Graffitiaktionen in Haldensleben. Momentan organisieren die Jugendlichen Fördermittel, um zukünftige Aktionen sichern zu können. 65


Die weiteren engagierten Bewerber Projekt Schülerpaten 8 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Querfurt Den Start in den Sekundarschulalltag leichter zu gestalten, vor allem für Schüler, welche auf den Schulbus angewiesen sind, haben sich die Schulpaten zur Aufgabe gemacht. Sie führen die Neuankömmlinge zu Beginn des Schuljahres durch das Gebäude, begleiten sie zu den Haltestellen, erläutern den Ablauf des Schulalltags und geben Hilfestellungen bei Hausaufgaben. Und auch wenn sich jemand nur mal „ausquatschen“ möchte, sind die Schulpaten vertrauensvolle Ansprechpartner. local-heroes – Die Musik- und Medienmesse Einzelbewerbung, Alter 24 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Magdeburg An einer Ausbildung oder einem Studium in der Musik- und Medienbranche interessiert? Um Jugendlichen diese Möglichkeit aufzuzeigen, organisierte die 25-Jährige im Oktober 2011 gemeinsam mit dem Aktion Musik/local heroes e.V. eine Musik- und Medienmesse. Es präsentierten sich 13 regionale Unternehmen und boten den Jugendlichen Einblicke in ihre Arbeit. Das Musikbusiness wurde von seiner praktischen Seite erlebbar gemacht, es konnten Fragen beantwortet und Kontakte geknüpft werden. In noch größerem Umfang wird die Messe 2012 wiederholt. 66


Connecting Classrooms 9 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Bitterfeld „Vielfalt macht stark“ ist ein Motto der Inklusion. Seit November 2010 bearbeiten die Engagierten dieses Thema und kooperieren dazu mit Schülern aus England, Serbien und der Slowakei. Ziel ist die individuelle persönlichkeitsstärkende „Schule für alle“, d.h. Schüler, unabhängig von ihrer Herkunft und ihren Leistungsvoraussetzungen sollen zusammen lernen können. Das erste der drei Jahre war den Kinderrechten gewidmet. Klassen wurden von Engagierten zu diesem Thema geschult und haben auf pantomimische und malerische Weise die Inhalte der Rechte dargestellt. 2012 wird es um Toleranz und Fairness gehen. Eine Austauschwoche mit slowakischen Jugendlichen findet im Sommer statt. Weg das Grau! 18 Mitglieder, Alter 12 bis 27 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Stendal Ziel ist seit 2010 die Einbindung von Jugendlichen, egal welcher sozialer und ethnischer Herkunft, in die aktive Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensumfeldes. Inzwischen sind viele graue Wände durch Graffitikunst verschönert worden. Steht eine Sprühaktion an, machen die engagierten Jugendlichen ein kleines Volksfest daraus. Denn zusätzlich werden Musik- und Streetdanceworkshops, sportliche Aktivitäten sowie Graffiti-Gestaltungskurse für Kleidung angeboten. In Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Jugendclubs or67


Die weiteren engagierten Bewerber ganisieren und betreuen die Engagierten die Veranstaltung. Projekt „Argonnerwald“ 16 Mitglieder, Alter 17 bis 20 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Thale Innerhalb des Projektes nehmen die Schüler an Ausgrabungen im französischen Argonnerwald teil, einem der Kriegsschauplätze des 1. Weltkrieges. Mit viel Engagement helfen sie, Munitionslager, Soldatenunterkünfte sowie Gräber zu bergen und damit einen wichtigen Ort der Erinnerungskultur zu bewahren. Neben dem direkten Bezug zur deutsch-französischen Geschichte lernen die Schüler in Gastfamilien die Kultur und Nationalität kennen. Damit trägt das Projekt zur Stärkung der deutsch-französischen Völkerverständigung bei und lässt die Schüler Geschichte hautnah erleben.

„Ready steady roll“ 6 Mitglieder, Alter 17 bis 20 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Stendal Im Frühjahr 2011 stellten sich sechs Schüler des Winckelmann Gymnasiums der Herausforderung, das Thema „Aktives Leben – Menschen mit Behinderung – Sport“ journalistisch zu bearbeiten. In der ersten Ausgabe „Ready steady roll“ stellten sie ihre Einblicke, Eindrücke und Erfahrungen dar, die sie beim Besuch der 22. Landessportspiele für Behinderte sammeln konn68


ten. Die Schülerzeitung hat eine Auflage von 700 Exemplaren und wird an alle Schulen im Landkreis Stendal verteilt. Für die Themenauswahl und -bearbeitung der Ausgaben treffen sich die Engagierten regelmäßig, recherchieren gemeinsam, führen Interviews durch und besuchen Veranstaltungen. Sie arbeiten eng mit Vereinen, Fachleuten und Einzelpersonen zusammen. Schüler als Richter 32 Mitglieder, Alter 14 bis 20 Jahre und 4 Erwachsene Ort: Elbingerode Das Schülergremium ist eine Initiative des Justizministeriums und startete im Jahr 2007. Ausgebildete Mitglieder, im Alter zwischen 14 und 20 Jahren, treffen mit jugendlichen Erststraftätern zusammen und reden über deren Delikte. Die Täter erhalten die Chance, ihr Fehlverhalten vor Gleichaltrigen darzulegen sowie die Folgen ihrer Straftaten zu reflektieren. Die jungen Richter legen eine abschließende Sanktion fest, z.B. AntiGewalt-Training, Arbeitsstunden, Handyverbot usw. Somit wird ein normales Strafverfahren umgangen. Kreativkurs „Fantasiereise“ Einzelbewerbung, Alter 27 Jahre Ort: Halle Seit Dezember 2011 unternehmen Hortkinder mit der Bewerberin wöchentlich eine „Fantasiereise“ an Orte, die sie schon immer einmal besuchen wollten. Mittels Stiften, Schere, Kleber, Papier und bunten Farben entstehen Landschaften, die stellvertretend von den selbst gebastelten Puppen der Kinder bereist werden. 69


Die weiteren engagierten Bewerber Am Ende der 12 Fantasiereisen im Februar 2012 bekommt jedes Kind ein Tagebuch, in dem die Engagierte Fotos und Texte der Ausflüge aller Kinder festgehalten hat. Metropoligs – Schule als Staat 10 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 5 Erwachsene Ort: Halle Für das fünftägige Planspiel, bei dem sich die Schule im Juli 2012 in einen demokratischen Staat verwandeln wird, laufen seit August 2011 die Vorbereitungen. Angeregt durch die Schülervertretung arbeiten alle Beteiligten begeistert in den vier Arbeitsgruppen: Politik, Wirtschaft und Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit sowie Kultur und Sport. Der Staatsname wurde festgelegt, die Flagge und Hymne entwickelt, die Verfassung geschrieben und eine eigene Währung geschaffen. Parteien wurden gegründet und der Wahlkampf steht an. Wirtschaftssysteme, Institutionen und ein Arbeitsmarkt entstanden. Es gibt noch jede Menge zu tun, damit politische wie gesellschaftliche Verantwortung nicht mehr bloße Theorie ist. Seminar „Vom leeren Blatt auf die Jugendseite“ 4 Mitglieder, Alter 17 bis 25 Jahre und 2 Erwachsene Ort: Magdeburg Die ehrenamtlich tätigen, jugendlichen Redakteure für die P16-Seite der Volksstimme hatten die Idee, ihre Erfahrungen an Nachwuchsjournalisten weiterzugeben. Fünf Monate dauerten die Konzeption und Organisation eines Tagesseminars. Ziel war es, Theorie und Praxis im Redaktionsalltag vorzustellen und erste kleine Ein70


blicke in das Printmedium Zeitung zu geben. Das Seminar fand im Juli 2011 statt und wurde ein voller Erfolg. Produktion einer Schülerzeitung 9 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Aschersleben Schüler in Aschersleben gründeten im Schuljahr 2010/2011 eine Schülerzeitung. Die Aufgaben der Journalisten in spe sind umfangreich und zeitaufwendig: recherchieren, Interviews führen und wichtige Medienpartner, wie z.B. die Harz-Börde-Welle, gewinnen, sind spannende Herausforderungen. Radiobeiträge fördern die Bekanntheit der Schülerzeitung. Mit ihrer dritten Ausgabe der Zeitung im Mai 2011 wurden die Schüler mit einem Preis ausgezeichnet. Das Geld floss in die Entwicklung zukünftiger Schülerzeitungen. Prävention Extremismus 24 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Ilsenburg „Erinnerung und Mahnung liegen in unserer Verantwortung.“ Um sich authentisch mit dem Thema Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, fuhren die Schüler am 8. Oktober 2011 mit der Arbeitsgemeinschaft Geschichte nach Krakau. Im Vorfeld organisierten sie Vorträge zu historischen Orten. Nach der Exkursion hielten sie ihre Eindrücke in einem Video fest, gestalteten ein Reisetagebuch, eine Wandzeitung und veröffentlichten Zeitungsartikel. 71


Die weiteren engagierten Bewerber Schülerfirma „Gorki´s SchülerSchnickSchnack“ 12 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 3 Erwachsene Ort: Schönebeck Wer an der Sekundarschule Dekorationen für kleine Veranstaltungen, Handytaschen oder Lesezeichen braucht, wird bei der Firma „Gorki´s SchülerSchnickSchnack“ fündig. Seit November 2011 werden hier die kreativen Ideen der Schüler gebündelt und neben handwerklichen Fähigkeiten auch Eigenverantwortung, Selbstvertrauen und Kommunikation gefördert. Interessierte können unter Anleitung der Firmenmitglieder Produkte selbst anfertigen und den Umgang mit verschiedenen Materialien erlernen. Arbeitsgemeinschaft Modell Europaparlament 8 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre Ort: Halle Als einzige Schule vertritt das Gymnasium innerhalb des Projekts „Modell Europaparlament“ Sachsen-Anhalt. Im September 2011 starteten die Vorbereitungen für den großen Auftritt beim bundesweiten nationalen Modell Europaparlament in Berlin im März 2012. Wöchentlich treffen sich die Engagierten, um miteinander zu diskutieren, zu debattieren, Resolutionen auszuarbeiten, Reden zu schreiben und zu halten. Treffen mit Politikern und Experten vertiefen das Wissen der Schüler. Großen Stellenwert hat die Vorbereitung der nachrückenden Klassenstufen auf das Thema, denn sie sollen gut gerüstet sein, so wie es die Vorgänger auch für sie getan haben. 72


Sprachcafé Magdeburg 3 Mitglieder, Alter 17 bis 25 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Magdeburg Das seit 2009 existierende Sprachcafé ist ein Treffpunkt für alle, die sich für Sprachen interessieren oder mit Menschen in ihrer Muttersprache kommunizieren wollen. Das Prinzip „Ein Tisch für jede Sprache“ ermöglicht den Austausch zwischen Kulturen und Generationen in lockerer Atmosphäre. In Kooperation mit der Auslandsgesellschaft organisiert das engagierte Team zwei Treffen im Monat. Originelle Öffentlichkeitsarbeit und kreative Veranstaltungsideen, wie Themen- oder Spielabende, haben zu einem hohen Bekanntheitsgrad des Cafés geführt. Soziales und politisches Engagement im schulischen und außerschulischen Bereich 2 Mitglieder, Alter 17 bis 20 Jahre Ort: Magdeburg Seit drei Jahren setzen sich die beiden engagierten Schüler für eine Verbesserung des Schulalltags ein. In ihrer Freizeit entwickelten und setzten sie mehrere Projekte um. Die Engagierten entwarfen beispielsweise einen einheitlichen Jahres-Schulplaner für 600 Schüler, den sie jedes Schuljahr aktualisieren, organisierten Projekttage, Workshops und eine Spendenaktion für die Betroffenen der Nuklearkatastrophe in Fukushima. Sie besorgten Sponsorengelder im Wert von mehreren tausend Euro und finanzierten davon ein Multimediapaket mit Laptop, Beamer und Software für die Schule. 73


Die weiteren engagierten Bewerber Jugendzeitschrift 3 Mitglieder, Alter 17 bis 27 Jahre Ort: Halle Mit ihrer eigenen Jugendzeitschrift sehen sich drei junge Hallenserinnen als Gegenentwurf zur „Bravo“. Ziel ist es, ernsthafte und problemorientierte Themen anzusprechen und zwar sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene. Mit Hilfe des Internets, sowie Interviews mit Fachleuten und Betroffenen will man ein realistisches Bild des Alltags abbilden und keine Oberflächlichkeiten wiedergeben. Die Zeitung erscheint monatlich über das Trägerwerk „Soziale Dienste“. „YOUTHPOOL“ – Das Jugendinfoportal der Stadt Halle 13 Mitglieder, Alter 12 bis 25 Jahre Ort: Halle Seit 2001 existiert das „YOUTHPOOL“ mit dem Ziel, Jugendliche da zu erreichen, wo sie sich oft aufhalten: im World Wide Web. In wöchentlichen Treffen arbeiten die Engagierten gemeinsam am Konzept und berichten über Themen wie Medienkompetenzförderung, politische Bildung, Berufsorientierung und vieles mehr. Neue Ideen, originelle Angebote wie z.B. Bastelbögen für Groß und Klein und ein Onlinespiel werden ab 2012 angeboten. Außerdem wird das System des Portals benutzerfreundlicher gestaltet.

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„Geschichte findet Stadt“ 19 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Wolmirstedt Seit 2010 arbeiten die jungen Engagierten einmal in der Woche am Thema des Verschwiegenen, Vergessenen und Verdrängten aus der NS-Zeit. Als Gedenken an die letzte jüdische Familie Wolmirstedts wurde eine Veranstaltung unter dem Motto „Und dann warst du auf einmal ausgestoßen – Wenn brauner Ungeist den Alltag zerreißt“ durchgeführt, zu der u. a. der Schulchor und das Orchester spielten und Zeitzeugen eingeladen wurden. Die von den Jugendlichen gestaltete Ausstellung soll zukünftig erweitert werden und als Wanderausstellung durch den Landkreis touren. Schülerzeitung „Gutenberg-Magazin“ 9 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Wolmirstedt Für nur 1,50 € jeden Monat kann man im „GutenbergMagazin“ erfahren, was in der Schule vor sich geht. Seit 2009 gestalten die Schüler ihre Zeitung selbst und sind vor allem darin bestrebt „eine interessante Schülerzeitung“ zu kreieren. Besonders der Block „Themenzeit“ wird genutzt, um kritisch über Dinge zu berichten. In der Ausgabe Dezember 2011 ging es z.B. um eine Weiterbildung zum Thema „Millenniumsziele“ der UNO, die an der Schule stattfand, und die Leser ermuntern sollte, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

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Die weiteren engagierten Bewerber Klassensprecher 14 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Wernigerode Den Schulalltag aktiv mitgestaltend, treffen sich die Klassensprecher regelmäßig einmal im Monat, um aktuelle Themen ihrer Mitschüler, aber auch die der gesamten Schule zu diskutieren sowie Vorschläge für die Mitgestaltung des Unterrichts und den Schulalltag zu erarbeiten. Es geht z.B. darum, das Team der Streitschlichtung bekannt zu machen, oder auch das Schülercafé auszubauen. Unterstützt werden sie dabei von der Schulleitung und der Schulsozialarbeiterin. Schulprojekt zum Thema Nationalsozialismus und Holocaust 2 Mitglieder, Alter 21 bis 27 Jahre Ort: Merseburg Seit Januar 2012 führen die Medienpädagogen in 13 Unterrichtseinheiten mit 15 Schülern der GoetheSekundarschule ein Projekt zum Thema Holocaust und Rechtsextremismus durch. Ziel ist die Produktion einer Nachrichtensendung, welche in die Datenbank „Your History“ des Instituts für Medien eingespeist wird. Das entstandene Filmmaterial kann von der Öffentlichkeit genutzt werden. Die Pädagogen vermitteln neben theoretischem Wissen in den Bereichen Medienkunde, -kritik und -nutzung auch praktische Fähigkeiten der Medienproduktion.

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Front Deutscher Äpfel 8 Mitglieder, Alter 17 bis 25 Jahre Ort: Halle Mit der „Front Deutscher Äpfel“ stellt sich seit 2009 die Jugendgruppe der Problematik Rechtsextremismus. Die Engagierten halten auf karikative und satirische Weise dem rechten Gedankengut einen Spiegel vor. Mit vielfältigen Aktionen, z.B. theatralischen Aufmärschen und parodistischen Flyern erreichen sie die Aufmerksamkeit der Bevölkerung. Der im Mai 2011 produzierte Film zeigt das Engagement der Jugendlichen. Dieser wurde im Internet veröffentlicht, um weitere junge Menschen für die Gruppe zu gewinnen. „Hand in Hand“ Schüler-GmbH 13 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Halle Eindrücke der schlechten sanitären Bedingungen einer Schule in Kolda/Senegal gab der Schulleiter an seine Schülerschaft weiter. Diese beschlossen: Hier muss etwas passieren! Eine Patenschaft wurde ins Leben gerufen. Ziel der seit Juli 2011 aktiven Schülerfirma ist die Mitfinanzierung einer Handschwengelpumpe durch den Verkaufserlös selbst hergestellter vielfältiger Produkte. Außerdem werden zum Aufbau des medizinischen Zentrums in Kolda ausgesonderte, jedoch funktionsfähige Gerätschaften einer halleschen Klinik gesammelt. Die Schülerfirma organisiert Gelder und koordiniert die Verschickung des Containers nach Afrika.

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Die weiteren engagierten Bewerber Schülerzeitung „Schulpfeifer“ 3 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Güsten Der Idee, eine Schülerzeitung zu gründen, ging eine durch die Engagierten durchgeführte Befragung voraus. Die positive Resonanz motivierte und Ende 2010 erschien die erste Ausgabe des „Schulpfeifers“. In wöchentlichen Treffen werden Themen recherchiert, journalistisch aufgearbeitet und vier Mal im Jahr veröffentlicht. Positiver Nebeneffekt ist das Training der Fähigkeiten in Ausdruck, Rechtschreibung und Grammatik. Zukünftig wird die Zeitung allen Bürgern der Stadt Güsten angeboten.

Fledermausquartiere Einzelbewerbung, Alter 20 Jahre Ort: Quedlinburg Interesse wecken und Vorurteile beseitigen zum Wohle der Fledermäuse, das hat sich eine Engagierte aus Quedlinburg zur Aufgabe gemacht. Ein Jahr lang untersuchte sie mit Unterstützung der Landesreferenzstelle für Fledermausschutz diese, oft zu unrecht verurteilten Tiere. Die Ergebnisse fließen in die Entwicklung von Informationsmaterialien, Vorträgen, „Fledermausnächten“ und weiteren Veranstaltungen ein. So sollen Neugier und Toleranz bei Erwachsenen wie Kindern für diese Tiere und deren Schutz als bedrohte Art gefördert werden. 78


Arbeitsgemeinschaft Naturfreunde 7 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Kalbe/Milde Die Arbeitsgemeinschaft Naturfreunde wurde im Schuljahr 2010/11 gegründet. Mit pädagogischer Unterstützung setzten sich die Jugendlichen für Umweltschutz und Tiere der Region ein. Den Schülern soll die Natur näher gebracht und es soll gezeigt werden, dass jeder etwas aktiv tun kann. Regelmäßiges gemeinsames Kochen mit Bio-Produkten ist ebenso lehrreich wie Exkursionen durch den Wald. Zukünftig ist das Anbringen und Pflegen von Nistkästen im Wald sowie eine große Müllsammelaktion in Kalbe geplant. „Keine Angst vor Riesenwespen – Wir erklären Hornissen“ 13 Mitglieder, Alter 12 bis 16 Jahre und 1 Erwachsener Ort: Magdeburg Das Hornissen mit Abscheu betrachtet werden, ist für die Gruppe der „Oase“ nicht nachvollziehbar. Deshalb engagieren sie sich für die Aufklärung zum Thema Hornissen, die eine hochsozialisierte Tierform sind. Die Umsetzung startete im Dezember 2011. Bisher wurden Baupläne für Hornissenkästen besorgt, Kontakte zu Experten aufgebaut sowie Informationsmaterialien und Flyer erarbeitet. Ziel ist es, Wissen zur Lebensart der Tiere zu verbreiten und für das Thema zu sensibilisieren, sodass Hornissen nicht in ihrem Lebensraum eingeschränkt werden. 79


Die weiteren engagierten Bewerber Ferienfreizeit „Altercamp“ 4 Mitglieder, Alter 21 bis 25 Jahre Ort: Haldensleben Seit 2010 wird in Haldensleben jährlich ein Erlebniscamp für Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren veranstaltet. „Raus aus der Komfortzone, ab in die Natur und Abenteuer erleben“ - lautet die Devise. Dazu lassen sich die Jugendlichen immer wieder neue Angebote einfallen, z.B. Nachtwanderungen, Klettern, Floßbau, Bogenschießen und Instrumentenbau aus Naturmaterialien. Geschlafen wird unter freiem Himmel oder im „Peter-Lustig-Bauwagen“. Für Gruselgeschichten zur Nacht haben die Engagierten natürlich auch gesorgt. Projekt „Grüner Daumen“ 10 Mitglieder, Alter 12 bis 20 Jahre und 3 Erwachsene Ort: Köthen Alles begann im März 2011 mit einem vernachlässigten Gelände. Es wurde Laub gerecht, der Teich gesäubert, der Weg begehbar gemacht, das Gewächshaus entrümpelt und Flächen neu bestellt. Zum Tag der offenen Tür Ende 2011 kamen 60 Gäste und bestaunten die entstandene grüne Oase. Dreimal pro Woche in ihrer Freizeit, an Wochenenden und in den Ferien versorgen die Schüler ihren Garten. Die Ernteprodukte werden kostenlos der Schülercafeteria und der Arbeitsgemeinschaft Kochen zur Verfügung gestellt. Nächste Ziele sind die Pflanzung eines „Obst-Naschweges“ und die Gestaltung einer Kräuterspirale. 80


Speedskating Club Einzelbewerbung, Alter 13 Jahre Ort: Halle Eine engagierte Hallenserin begeistert seit 2010 nicht nur sich selbst für die Sportart Speedskating, sondern auch Kinder. Die Kombination aus Spaß am Sport und der Zusammenarbeit mit Kindern, lässt sie selbst beim Kindertraining des Halleschen Inline-Skate-Club mithelfen. Um sich noch weiter engagieren zu können, will die junge Sportlerin in naher Zukunft eine Ausbildung zur Sportlerassistentin machen und diese durch Trainerlehrgänge erweitern. „Hard aber stylisch – Tanz Dich fit“ 14 Mitglieder, Alter 12 bis 14 Jahre und 1 Erwachsene Ort: Seehausen Da der Schulalltag zum überwiegenden Teil im Sitzen erfolgt, wollten Schüler die große Pause für Bewegung nutzen. Mit dem Motto „Bewegung statt Motzen und Kloppen“ begeistern sie seit 2009 die Schüler/-innen fürs Hard- und Jumpstyle-Tanzen. Die Jugendlichen haben so viel Spaß am Tanzen, dass sie auch nach dem Unterricht und in den Ferien proben und nachrückende Generationen ausbilden. Ein Höhepunkt war der Auftritt beim SOS-Talente-Festival 2010, wo die Gruppe den zweiten Platz belegte. 81


Der 14. Jugendkongress „Deine Chance was umzusetzen!“ und die 9. Preisverleihung des Jugendengagementwettbewerbs Die 9. Preisverleihung des Jugendengagementwettbewerbs wurde in das Wochenende des 14. Jugendkongresses „Deine Chance was umzusetzen!“ eingebunden. Drei Tage vom 2. bis 4. März 2012 konnten über 100 engagierte und interessierte Jugendliche SachsenAnhalts sich mit Gleichgesinnten austauschen, ausprobieren, einander kennenlernen, mit Experten diskutieren und Neues dazulernen. Für Bewerber/-innen des Jugendengagementwettbewerbs war der 14. Jugendkongress kostenfrei, somit ein kleiner Gewinn für ihr Engagement in Sachsen-Anhalt. Nachdem die Jugendlichen am Freitag zwischen 16.00 und 18.00 Uhr angereist waren und eingecheckt hatten, ging es im Saal darum, sich kennen zu lernen und zu wissen, wer woher kommt und wo was passiert.

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Dazu rief das Freistil-Jugendteam auf, sich in Gruppen zu den jeweiligen Städten bzw. Landkreisen zu finden. In den Gruppen erzählten sie einander, wo sie sich bisher wie eingesetzt haben und was an ihrer Region toll ist. Diese Vertreter/-innen berichteten dann aus ihrer Region und hinterließen ihren Leuchtturm. Und nachdem alle begeistert die vielen Informationen verbreitet hatten, erstrahlte auf der markierten Sachsen-Anhalt-Karte das Land mit seinen Engagementleuchttürmen. Mit diesem schönen Bild ging es zum traditionellen Bewegungsspiel „Dackel Waldemar“ mit sichtlichem Spaß der Engagierten. Daraufhin folgte die Möglichkeit, im Beteiligungsforum „Wie können Jugendliche Politik beeinflussen?“ der Friedrich-EbertStiftung mit Experten und Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen, miteinander zu diskutieren und Lösungen zu finden. Moderiert wurde das Forum von Deborah Heynen und Stefan Vogt – Mitgliedern des Freistil-Jugendteams. Die Jugendlichen tauschten sich mit ihren jeweiligen 9–12 Tischnachbarn an 10 Tischen aus und brach83


ten jeweils mehrere Themen in das Forum ein. So ergab sich eine Mauer von Themen und Fragen bzw. Anliegen, die gemeinsam besprochen wurden. Benannte Probleme standen im Raum und von den anderen wurden Lösungen beigetragen. Diese Form des Austauschs wurde sehr gut angenommen und durch methodische gegebene Möglichkeiten von allen genutzt, mitzuwirken. Im Anschluss wurde die Ausstellung der Bewerber des 9. Jugendengagementwettbewerbs und von weiteren engagierten Jugendlichen eröffnet, auf der sie ihr Engagement bis zum Sonntag vorstellten. Die mitgebrachten Fotos, Filme, Plakate, Flyer, Collagen und Presseartikel spiegelten die vielfältige und kontinuierliche Arbeit engagierter Jugendlicher in Sachsen-Anhalt wieder. Die Ausstellungsgäste und Teilnehmer des Jugendkongresses hatten die Möglichkeit, mit den Engagierten ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und sich ein Bild von der ehrenamtlichen Arbeit der jungen Menschen zu machen. Für die Jugendlichen war die Ausstellung eine gute Möglichkeit, aufzuzeigen, was sie geleistet haben, sich untereinander auszutauschen und mehr über die Angebote der Kooperationspartner zu erfahren. 84


Bei einem leckeren Buffet konnte der Abend mit Gesprächen ausklingen. Und wer Lust hatte, nutzte die Gelegenheit, mit den Teilnehmer/-innen und dem Team verschiedene Aktions-, Bewegungs- oder Tischspiele auszuprobieren. Am Samstag besuchten die Jugendlichen jeweils einen der verschiedenen Workshops: Filmdreh und -schnitt, „Geocaching – Find´Engagement!“, Projektmanagement, Comic, Kabarett, „Social Media“ selbstbestimmt nutzen, Veranstaltungsmanagement und „Eine Welt der Vielfalt“.

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Am Abend wurde es dann spannend. Ab 18.00 Uhr konnten die weiteren Gäste und Jugendlichen des Abends die Ausstellung ansehen und um 19.00 Uhr startete die feierliche Preisverleihung des bereits 9. Jugendengagementwettbewerbs.

Eröffnet wurde musikalisch mit dem „GlasBlasSing Quintett“, welches bereits jetzt das gespannte 255-köpfige Publikum zum Mitmachen animierte und eine erste gute Stimmung zum bevorstehenden Abend im Saal hinterließ. Franziska Kietzmann, langjähriges Freistil-Jugendteammitglied, begrüßte die vielen Jugendlichen und Gäste. Sie sprach über den Wettbewerb, die Aufgaben bis zum heutigen Tag, die Jurysitzung und dankte allen Partnern für ihre Unterstützung und den Jugendlichen für ihren Engagementbeitrag im Land Sachsen-Anhalt. Mit dem Ende der Eröffnungsrede stieg die Anspannung, die ersten drei Laudatoren wurden aufgerufen 86


und einer nach dem anderen hielt die letzten Minuten die Fäden in der Hand und verkündete die Gewinner. Zwischen den Preisvergaben der zwölf Laudatoren, begeisterte immer wieder das „GlasBlasSing Quintett“ durch seine musikalischen Beiträge die Gäste. Mit einem leckeren Buffet, einem weiteren 60-minütigen Programm durch die Musiker und Gesprächen nahm der ereignisreiche Abend sein Ende. Am Sonntag hatten die Jugendlichen mit der Austauschmethode „Picknick“ die Gelegenheit ins Gespräch zu kommen, ihre schönsten Erlebnisse und Ergebnisse ihres Engagements mitzuteilen, Fragen zu stellen, Schwierigkeiten und Erfolge in ihrem Engagement zu benennen und gemeinsam Ideen und Lösungen zu finden. Im Anschluss fanden die Workshoppräsentationen statt. Die Jugendlichen berichteten über ihre Inhalte und stellten ihre Ergebnisse vor wie z.B. den Dokumentationsfilm des Filmworkshops, eine Darbietung des Kabaretts usw. Mit hohem Interesse verfolgten die Jugendlichen die Beiträge und Ergebnisse. Dann teilten die Jugendlichen mit, wie das Wochenende für sie war, aßen zu Mittag und traten nach drei erlebnisreichen Tagen die Heimreise an. 87


Die Statistik Es haben sich 115 Einzelpersonen oder Gruppen beim 9. Jugendengagementwettbewerb 2011/2012 beworben. Nach den PrĂźfungen der Voraussetzungen und Kriterien konnten 109 berĂźcksichtigt werden. Im Vergleich dazu waren es 2010/2011 nur drei Bewerbungen, die nicht mit einflieĂ&#x;en konnten und somit 96 Bewerbungen in der Wertung.

88


63,0 25,2 9,8 2,0

% % % %

12 17 21 25

bis bis bis bis

16 20 25 27

Jahre Jahre Jahre Jahre

Es wurden 28 Einzelbewerbungen und 81 Gruppenbewerbungen mit insgesamt 1398 engagierten Jugendlichen eingereicht. Die am häufigsten vertretene Altersgruppe ist die der 12- bis 16-Jährigen mit 63 Prozent, diese ist um 1,7 Prozent zum letzten Zyklus gestiegen. Die 17bis 20-Jährigen sind mit 9 Prozent im Vergleich zu 2010/2011 angestiegen und ergeben 25,2 Prozent. Die Gruppe der 21- bis 25-Jährigen ist stark gesunken mit 9,1 Prozent weniger und liegen jetzt bei 9,8 Prozent. Bei den 25- bis 27-Jährgen ist ein Abfall von 1,8 Prozent nachzuweisen. Der Bereich „Soziales“ ist von 34,4 Prozent auf 41 Prozent angestiegen, das sind 45 Bewerbungen. Gefolgt von Kultur mit 29 Prozent, welcher 1,2 Prozent verloren hat. Projekte sind 21 Prozent, sie haben 4 Prozent weniger als beim 8. Jugendengagementwettbewerb. Umwelt sind 6 Prozent, waren 4,2 Prozent und Sport 89


6 3 29 41 21

% Umwelt % Sport % Kultur % Soziales % Projekte

hat 3,3 Prozent weniger Bewerbungen als 2010/2011. Die Bereiche Sport und Umwelt sind wie in den vergangenen Jahren weniger vertreten. Die Bewerber/-innen ordneten sich dabei selbst der jeweiligen Kategorie zu. Dauer der Umsetzung des Engagements findet dauerhaft statt wurde bereits umgesetzt wird gerade umgesetzt

60 (55,1 %) 29 (26,6 %) 20 (18,3 %)

Die Bewerbungen zeigten, dass sich die meisten Jugendlichen dauerhaft engagieren. Es sind 55,1 Prozent, aber 7 Prozent weniger als beim 8. Jugendengagementwettbewerb. Die Zahl der bereits abgeschlossenen Engagements ist um 10,8 Prozent angestiegen. Und die Anzahl derer die „wird gerade umgesetzt“ angekreuzt haben sind um 3,8 Prozent gesunken. 90


Feedbacks zum 9. Jugendengagementwettbewerb „Der Jugendengagementwettbewerb ist eine tolle Möglichkeit, das Engagement junger Menschen zu würdigen und an die Öffentlichkeit zu bringen. Jede einzelne Projektidee, mit der sie sich auch dieses Jahr wieder beworben haben, hat mich begeistert und inspiriert und motiviert mich in meiner täglichen Arbeit mit jungen Menschen. In ihnen steckt so viel Kreativität und Energie zur Umsetzung ihrer Ideen, die auf diese Weise eine Plattform und die Aufmerksamkeit erhalten, die jede einzelne verdient! Ich freue mich, diesen spannenden Wettbewerb als Mitglied des Beirats zu begleiten.“

Claudia Möller, Referentin FSJ-Politik Internationaler Jugendgemeinschaftsdienst Sachsen-Anhalt e.V.

„Engagierte Jugendliche leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft und sollten unterstützt werden. Viel zu oft werden ihnen allerdings Hindernisse in den Weg gestellt. Als Beiratsmitglied versuche ich daher diese Jugendlichen zu fördern, indem ich meine Erfahrungen einbringe und beratend zur Seite stehe.“ Dr. Ringo Wagner, Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Sachsen-Anhalt 91


„Die Stiftung Demokratische Jugend hat den Jugendengagementwettbewerb ‚Freistil‘ im Jahr 2003 mit ins Leben gerufen und seither regelmäßig durch Preisgelder unterstützt. Darauf sind wir stolz, denn ‚Freistil‘ macht das gesellschaftliche Engagement junger Menschen in besonderer Weise sichtbar und verschafft ihnen Anerkennung, die zum Weitermachen ermutigt und für andere beispielgebend ist. Die große Zahl der Bewerbungen ist beeindruckend und zeigt die Vielfalt jugendlicher Initiativen für eine lebenswerte Zukunft. Weiter so!“

Johannes Zerger Geschäftsführer Stiftung Demokratische Jugend, Berlin

„Sie haben ganz schön was mit meinen Schülern angestellt. Seit der Auszeichnung sind die Schüler noch motivierter und möchten noch mehr tun. Das hat einen großen Motivationsschub gegeben. Dankeschön.“

Frau Grabow – Lehrerin Sekundarschule „Gutenberg“ Wolmirstedt, Schülerreisebüro „Soleil“

„Ich verfolge ‚Freistil‘ seit vielen Jahren mit Interesse, Freude und Anerkennung. Dieses Jahr hat das Team mit der tollen Preisverleihung ein weiteres Highlight geschaffen, dass mir und vielen anderen in positiver Erinnerung bleibt.“ Kevin Lüdemann, Mitglied im Beirat des Jugendengagementwettbewerbs, Jugendforum Magdeburg 92


„Liebes Team, vielen lieben Dank. Die Überraschung ist gelungen und wir haben uns sehr gefreut. Es war ein schönes Wochenende für die Jugendlichen.“

Frau Kießling, Schulsozialarbeiterin Wernigerode

„Freistil hat sich im Laufe der Jahre in die erste Liga der Jugendengagement-Projekte gespielt: Von Jahr zu Jahr mehr Teilnehmer aus dem ganzen Bundesland, eine große Themen- und Methodenvielfalt bei den Bewerbungen, ein perfekt eingespieltes Freistil-Team als Organisator, immer mehr Unterstützer und Sponsoren – da will man einfach dabei sein! Und natürlich freut es mich sehr, dass sich viele Jugendliche in ihren Projekten kritisch mit Rassismus und Rechtsextremismus auseinandersetzen und dabei mit großer Selbstverständlichkeit und Gelassenheit den Dialog mit Menschen anderer Herkunft, sozialer Stellung, kultureller Prägung oder Religion führen. Ein Höhepunkt des Jahres ist die Preisverleihung: Wenn man in den Saal reinguckt und sieht, wie die Spannung steigt, wie viel Energie, Begeisterung und Interesse im Raum ist, dann weiß ich einfach, warum man besser nicht über „die Jugend“ meckert, sondern ihre Kompetenzen und Aktivitäten fördert.“ Cornelia Habisch, Mitglied im Beirat des Jugendengagementwettbewerbs, Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt 93


Die Zukunft Die hohe Beteiligung am 9. Jugendengagementwettbewerb 2011/2012, die positive Resonanz, das große öffentliche Interesse und die vielfältige Unterstützung unserer Partner sowie die Anerkennung des jugendlichen Engagements wurden in den letzten Jahren immer stärker. Seit zwei Wettbewerbszyklen ist ein weiterer Anstieg der Jüngeren im Engagementbereich zu verzeichnen. Diese Entwicklung macht uns stolz, denn nur wer sich frühzeitig in seinem Umfeld und seiner Region einsetzt, wird sich damit identifizieren, lernt für sein Leben und leistet bereits jetzt seinen Beitrag für die Gesellschaft. Jugendliche wollen mitgestalten und das sollen sie tun, denn es ist ihre Zukunft die sie mit bewegen. Deshalb ist es besonders wichtig, den Jugendlichen Mut zu machen, ihr Engagement zu würdigen und anzuerkennen. Es wurde deutlich, dass es sich lohnt junge Menschen zu unterstützen, ihr Engagement zu fördern und neue Impulse zu geben. In der Zukunft sollen noch mehr Jugendliche Unterstützung erfahren, anerkannt und bekannt gemacht werden, wie wichtig ihre Arbeit ist. Deshalb wird zum 1. Juli 2012 der 10. Jugendengagementwettbewerb „Zeig was Du machst!“ ausgerufen. Wir sind gespannt, wer mitmacht und mit was für Ideen die jungen Engagierten sich beteiligen.

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Für nähere Informationen zu den Bewerbern, der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. und den Angeboten von „Freistil – Jugend engagiert in SachsenAnhalt“ geben wir jederzeit gern Auskunft unter: Telefon: 0345 / 6 85 68 57 E-Mail: freistil@freiwilligen-agentur.de Homepage: www.freistil-lsa.de Facebook: http://www.facebook.com/Freistil.LSA Wir wünschen allen engagierten jungen Menschen weiterhin tolle Ideen und Kraft für die Umsetzung und den Ausbau ihres Engagements bzw. ihrer Projekte und hoffen, dass auch über den Wettbewerb hinaus, diese hervorragende Arbeit gefördert und gewürdigt wird. Viel Erfolg!

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Die Danksagung Herzlich gedankt sei allen Bewerberinnen und Bewerbern des 9. Jugendengagementwettbewerbs für ihren ehrenamtlichen Einsatz in Sachsen-Anhalt und das ihr uns daran teilhaben lasst. Vielen Dank möchten wir unserem Schirmherrn und Minister für Arbeit und Soziales, Herrn Bischoff, sagen, für seine Unterstützung und seinen Beitrag zum Jugendengagementwettbewerb 2011/2012. Einen großen Dank möchten wir unserem begleitenden Beirat aussprechen, welcher uns tatkräftig mit Gesprächen, Diskussionen, Strategien und Möglichkeiten unterstützte. Seit Beginn des Jugendengagementwettbewerbs im Jahr 2003 haben wir mit der Stiftung Demokratische Jugend einen starken Partner. Herzlichen Dank für die jahrelange Treue und Unterstützung. Ohne das Verständnis der Bedeutung des Jugendengagementwettbewerbs unserer Förderer und Sponsoren sowie Kooperationspartner könnten wir nicht auf einen weiteren so erfolgreichen Jugendengagementwettbewerb zurück blicken und danken daher für das Vertrauen und die Unterstützung, dass wir jugendliches Engagement würdigen und den Wettbewerb so ausrichten können. Wir danken besonders den Helfern des Jugendforums Kevin und Marcus, sowie den engagierten Jugend96


lichen Bianca und Philipp und dem Freistil-Jugendteam für ihre aktive Mitarbeit vor Ort und die monatelange Unterstützung beim Ideensammeln, Organisieren und Durchführen des Wettbewerbs. Nur durch Eure Hilfe ist es uns gelungen, für die engagierten Jugendlichen und alle Gäste ein unvergessliches Wochenende auf die Beine zu stellen. Danke für die Energie, Kraft und Kreativität, die Ihr in den Wettbewerb und den Jugendkongress eingebracht habt.

Das Freistil-Jugendteam und die Helfer/-innen 97


Bildimpressionen Kennenlernphase, Beteiligungsforum, Ausstellung, Picknickmethode und Workshoppr채sentation

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Workshops am Samstag

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Impressum: Freistil – Jugend engagiert in Sachsen-Anhalt Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. (V.i.s.d.P.) Leipziger Straße 37, 06108 Halle Telefon: Fax: E-Mail: Homepage: Projektleitung: Gestaltung: Fotos: Ausgabe:

0345/ 6 85 68 57 0345/ 4 70 13 56 freistil@freiwilligen-agentur.de www.freistil-lsa.de Jana Kruse Mediawerk Pegau, Christian Heinicke Jana Kruse, Kevin Lüdemann, Marcus Lahn, Carsten Olm April 2012

Freistil ist ein Projekt in Trägerschaft der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. 102


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GefĂśrdert und unterstĂźtzt von:

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