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Der Waldgang
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Der III. Weg
seit 2013
Kleinpartei, die mit konsequentem Extremismus und verbaler Radikalität von sich reden macht.
Nationaler Widerstand
1990er-Jahre
Antwort auf das Verbot von Organisationen und Parteien; eine weite Szene an Grüppchen und Kameradschaften.
Nationalistische Front
1985–1992
Nationalrevolutionäre „Neos“ mit maoistischen Kaderträumen.
Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei
1979–1995
Sammelbecken der Neonationalsozialisten um Michael Kühnen, dessen „Aktionsfront Nationaler Sozialisten“ 1983 verboten wurde.
Nationaldemokratische Partei Deutschlands
seit 1964
Die Altpartei unter den extremen Rechten, über die Jahrzehnte mit vielen unterschiedlichen Ausrichtungen. Geblieben ist der Kalauer: Wenn der Staat will, dass sich die NPD aufl öst, muss er es nur seinen V-Leuten sagen, sie sind in der Mehrheit …
Sozialistische Reichspartei
1949–1952
Erster Versuch, an das anzuknüpfen, was war. Scheiterte an sich selbst und an den Gesetzen der BRD. Als NSPartei verboten.
Wiking-Jugend
1952–1994
Zehntausende Jugendliche gingen durch den HJ-ähnlichen Verband, angeblich sogar ein späterer Minister. Beim Verbot ist die WJ allerdings nur mehr ein Schatten ihrer selbst.
Alternative für Deutschland
seit 2013
Von der Anti-Euro-Partei zum rechten Flügel der deutschen Parteienlandschaft – ein Ärgernis, das da ist und sich etabliert hat. Eingehegt auf 10 %, Potenzial für die Rechtspopulisten: sicher bis zu 25 %. Da muss man in der Mitte mit allen Mitteln dagegen ankämpfen.
Bund freier Bürger
1994–2000
Rechts wie die Österreicher, kurzzeitig von Jörg Haider unterstützt. Der hat dann gesehen: Mit Deutschland wird das nichts mehr.
Die Republikaner
gegr. 1983
Aus Bayern und vielfach von der CSU kommend kurzfristig erfolgreich: eine neue Rechtspartei für Deutschland.
Deutsche Volksunion
1971–2011
Zuerst ein Verein, dann eine Partei, immer der Privatbesitz von Verleger Gerhard Frey. Ging in der NPD auf.
RECHTSPARTEIEN
Freie Demokratische Partei
seit 1948
Deutschland fehlt ein freiheitliches Lager à la Österreich, dennoch war die FDP lange und immer wieder Heimat von Nationalliberalen.
Christlich-Soziale Union
seit 1945
Lange die einzige rechte Partei in Deutschland: „Rechts von der CSU darf es nichts geben“.
Ein Prozent für unser Land
seit 2015
Arbeiten wie eine NGO: Die Initiative „Ein Prozent“ unterstützt andere Initiativen im „neurechten“ und AfD-Umfeld und baut so das Lager auf.
„Sezession“
seit 2003
Seit dem Niedergang des konservativen „Criticón“ übernimmt die Zeitschrift „Sezession“ eine zentrale Rolle bei der Formierung einer neuen, intellektuellen Rechten in Deutschland. Gegründet von Götz Kubitschek, gehört sie zum Bündel mit IfS und Verlag Antaios.
Identitäre Bewegung
seit 2012
„Neurechte“ Jugendbewegung, die aus Österreich nach Deutschland kam. Plakative Kampagnenpolitik erregte das Establishment.
Institut für Staatspolitik
seit 2000
Als konservative Denkwerkstatt bringt das IfS junge Menschen zu Tagungen nach Schnellroda. Thinktank und Nachwuchsschmiede.
NEUE RECHTE
Aktion Neue Rechte
1972–1974
Die „Neue Rechte“ in Deutschland ist sozusagen auch ein Produkt der ’68er-Bewegung. Die nur kurz bestehende ANR war eine NPD-Abspaltung, die neue Wege gehen wollte.
„Junges Forum“
1960er-Jahre
Eine Zeitschrift der „neurechten“, nationalrevolutionär ausgerichteten Studenten um Henning Eichberg. Brachte aus Frankreich die Nouvelle Droite mit.
Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes
seit 2014
Breite Mobilisierung, die auf ganz Deutschland ausstrahlte, vor allem als Protest gegen die Große Wanderung 2015.
Verlag Antaios
seit 2000
Gegründet von Götz Kubitschek und Ellen Kositza. Der „neurechte“ Verlag in Deutschland.
„COMPACT“
seit 2010
„COMPACT“ ist eine politische Monatszeitschrift. Chefredakteur Jürgen Elsässer kommt von links. Seit 2015 veröff entlicht „COMPACT“ als Sprachrohr der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland und der PEGIDA-Bewegung.
„Junge Freiheit“
seit 1986
„wir selbst“
1978-2002
Nationalrevolutionär und ökologisch: „wir selbst“ war lange Zeit die Heimat der „linken Leute von rechts“, darunter Henning Eichberg (1942–2017). Er war einer der RECHTEVäter der „Neuen Rechten“ in Deutschland, ging selbst immer weiter nach links, lehrte MEDIENspäter in Dänemark Kultursoziologie.
Das „Mutterschiff “ für viele Rechtskonservative und „Neurechte“ in Deutschland, gegründet von Dieter Stein. Vom Blättchen zur vollwertigen Wochenzeitung; von Chefredakteur Stein um alle Klippen geschiff t und stets so mittig in der Gesellschaft gehalten, wie es geht.