Ultimate Rail 01/2016 DE

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MÄRZ 2016 | DE

VISIONS AND TRENDS

IN TRAIN DETECTION

Wheel Detection Forum 2015 Review, Statements, Ausblick

Visions & Trends Frauscher wirft einen Blick in die Zukunft

Erweiterung der Sensorfertigung Mehr Kapazitäten für steigende Nachfrage


IN SIDE IMPRESSUM Medieninhaber u. Herausgeber: Frauscher Sensortechnik GmbH Gewerbestraße 1 4774 St. Marienkirchen, Austria T: +43 7711 2920-0 F: +43 7711 2920-25 E: office@frauscher.com Internet: www.frauscher.com Chefredaktion: Christian Pucher Fotos: Foto Bartl, Frauscher, Foto Resch, istockphoto Druck: Wambacher Vees e.U.

MTA Maryland realisierte eines der ersten Projekte mit Frauscher Achszählern in Nordamerika (mehr auf Seite 20)

Kommunikation Großer Erfolg: Wheel Detection Forum 2015 Ausblick: Neue Lösungen & Technologien

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Innovation Erweiterung der Sensorfertigung: Raum für innovative Prozesse Das ECUC-Projekt: Gewonnene Erkenntnisse

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Aktuelles Frauscher Indien: Projekte im asiatischen Raum Mumbai Urban Transport Project: Projektreview Frauscher Nordamerika: Erfolgreicher Markteinstieg MTA Maryland: Modernisierung des North Avenue Yard Baltimore Frauscher GUS: Lösungen für Bahnübergänge Frauscher Polen: Gemeinsame Entwicklung eines Blocksystems Frauscher Niederlassungen: Brasilien & Großbritannien Überblick Messen & Veranstaltungen 2016

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EDITORIAL

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Liebe Leserinnen, liebe Leser! Immer in Bewegung zu bleiben, neue Herausforderungen anzunehmen und mit Entschlossenheit seine Ziele zu verfolgen – das sind wichtige Bausteine für Innovationskraft und wirtschaftlichen Erfolg. Rückblickend auf 2015 war es genau diese Einstellung, die unser Unternehmen auf positive Weise prägte und ein stabiles Wachstum garantierte. In diesem Sinne ist auch das 3. Wheel Detection Forum zu bewerten: 2015 markierte einen Meilenstein in der Geschichte dieses Events. Mehr als 200 Besucher aus 34 Ländern machten deutlich, dass sich das WDF zu einem etablierten Branchenevent entwickelt hat. Internationale Signaltechnikexperten, Bahnbetreiber, Systemintegratoren und namhafte Achszählhersteller diskutierten in entspannter Atmosphäre über Anforderungen, Ideen und Visionen im Bereich Train Tracking, Wheel Detection und deren Anwendungsfeldern. Neben grundlegenden Informationen zu aktuellen Technologien der sicheren und nicht sicheren Systeme am Gleis spielten Innovationen und technologische Visionen dabei eine spürbar stärker werdende Rolle. Interessant ist, dass hier bereits einige innovative Bahnbetreiber klare Forderungen an die Industrie stellen. Genau diese Form des Erfahrungsaustausches bildet für uns bei Frauscher eine solide Basis für die Weiterentwicklung bestehender Technologien gemäß realer Herausforderungen. Die zunehmende Beschleunigung technischer Möglichkeiten und die damit einhergehenden Entwicklungen am Eisenbahnmarkt legen nahe, dass es in Zukunft nur durch vertrauensbasierte Zusammenarbeit möglich sein wird, den

Bahnverkehr rund um den Globus effizienter und vor allem auch sicherer zu gestalten. Für uns bedeutet das, so eng wie möglich mit unseren Kunden zusammenzuarbeiten, um Marktanforderungen aus erster Hand zu erfahren und zu verstehen. Mit den neuen Niederlassungen in den USA und in Australien ist es uns gelungen, auf zwei weiteren Kontinenten Experten und Kunden vor Ort von unseren Ideen zu überzeugen. In zahlreichen Gesprächen werden mögliche Anwendungsfelder moderner Achszähltechnologien erörtert und Spezifikationen in Abstimmung auf die lokalen Gegebenheiten definiert. Überzeugende Resultate konnten mit dieser Strategie etwa in Indien erzielt werden, wo nach dem Abschluss des Mumbai Urban Transport Projects bereits das nächste große Projekt in den Startlöchern steht. Mit der neu eröffneten Erweiterung der Sensorfertigung am Hauptsandort in Österreich ist Frauscher bestens gerüstet für steigende Nachfragen aus internationalem Umfeld. Mit diesen Ausblicken wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre!

Michael Thiel


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Wheel Detection Forum 2015: Austausch 204 3 18 34 205 204 3 18 34 205

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Vom 30. September bis zum 2. Oktober trafen beim dritten Wheel Detection Forum insgesamt 204 Teilnehmer aus 34 Ländern zusammen, um unter dem Motto „Visions and Trends in Train Detection“ über neue und bewährte Technologien im Signaltechnikbereich zu diskutieren. Der Grundtenor war dabei schon während des Events überaus positiv. Die Anwesenden, darunter die weltweit führenden Bahnbetreiber sowie Sensorhersteller und Systemintegratoren, waren allesamt beeindruckt von der Internationalität, der professionellen Organisation sowie der hohen Qualität der Vorträge auf dem WDF.

Michael Thiel, CEO, Frauscher Sensortechnik GmbH „Wir müssen unsere Erfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven, aus allen Märkten und aus Sicht verschiedener Stakeholder – wie Betreibern, Systemintegratoren, Consultants, Gesetzgebern sowie Sensor- und Achszählherstellern – teilen. Dies ist der einzige Weg, um neue Zugerfassungssysteme effektiv und zielgerecht weiterzuentwickeln. Das ist es auch, was das Wheel Detection Forum so einzigartig macht: Es gibt eine ganze Reihe von Konferenzen weltweit, welche Signaltechnik auf übergeordneter Ebene diskutieren – ETCS, ERTMS, PTC und ähnliches werden dort thematisiert. Aber keines dieser Events richtet seinen Fokus auf die Anforderungen, Umstände und Herausforderungen am Gleis.“

Ein umfangreiches Programm für ein internationales Publikum Am Mittwoch bildeten vier Keynotes von Referenten aus Australien, Deutschland, der Schweiz und der Türkei den Auftakt zum WDF. Besonders der Vortrag von Max Schubert, der die Überzeugung der Deutschen Bahn erläuterte, nach welcher Distributed Acoustic Sen-

sing in zukünftigen Signaltechnikanwendungen eine tragende Rolle spielen werde, führte zu

zahlreichen angeregten Diskussionen während des gesamten Events. Inspiriert von den breit gefächerten Themen dieser Vorträge wurden schon beim anschließenden Abendevent zukünftige Möglichkeiten im Bereich der Zugerfassung eifrig diskutiert. Am Donnerstag standen 13 Vorträge internationaler Signaltechnikexperten auf dem Programm. Ihre Präsentationen waren unterteilt in vier Panels: Hochverfügbarkeit, Kommunikation über offene Netzwerke, Lösungen für Bahnübergänge und Radsensorbasierte Anwendungen. Nach dem letzten Panel fasste Michael Thiel, CEO Frauscher Sensortechnik GmbH, die Schlüsselelemente der zurückliegenden Diskussionen und Vorträge zusammen. Dabei betonte er besonders die fortlaufende Bedeutung internationaler Zusammenarbeit innerhalb der Branche, insbesondere hinsichtlich zukunftsorientierter Forschungs- und Entwicklungsarbeit.

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über die Zukunft der Zugerfassung Panel 1: Hochverfügbarkeit Höchste Zuverlässigkeit von Signaltechniksystemen gewinnt heute mehr und mehr an Bedeutung. Während Lars Dietrich schon am Mittwoch die Bedeutung von Hochverfügbarkeit in sensiblen Abschnitten, wie etwa dem Gotthardtunnel, beschrieb, erläuterte Sanjay Singh von MRVC beim ersten Vortrag am Donnerstag den Einfluss von Störungen auf hochfrequentierten Strecken. Er bekräftigte, dass intelligente, fehlertolerante Funktionen wie Counting Head Control oder Supervisor Track Sections interessante Möglichkeiten bieten, um die Verfügbarkeit von Systemen ohne redundante Ausführungen im Außenbereich zu steigern. Phil Blacker von Atkins erläuterte in diesem Zusammenhang eine Reihe von Beispielen und zeigte sich überzeugt davon, dass solche Funktionen auch in Zukunft verstärkt Anwendung finden würden. Panel 2: Kommunikation über offene Netzwerke Kommunikation über Software-Schnittstellen und offene Netzwerke wird zusehends zu einem weit verbreiteten Ansatz in der Eisenbahntechnik. Neil Popplewell von Rail Control Systems Australia Pty Ltd prognostizierte, dass dieser Trend sich fortsetzen werde und zukünftig auch kleinere Anlagen entsprechende Anwendungen nutzen könnten. Alle Referenten des zweiten Panels stimmten in diesem Zusammenhang überein, dass zwar der grundlegende Aufwand einer erstmaligen Implementierung eines Protokolls nicht von der Hand zu weisen sei, die Einsparungspotenziale im Bereich Investition und Wartung diesen jedoch in jedem Fall aufwiegen würden. Panel 3: Lösungen für Bahnübergänge

Panel 4: Radsensorbasierte Anwendungen

Die Basisanforderungen für Bahnüberganslösungen ähneln sich weltweit. Im Detail bestehen allerdings von Betreiber zu Betreiber erhebliche Unterschiede bezüglich der jeweiligen Anforderungen. Daher stand in diesem Panel eine Vielzahl unterschiedlichster Designvarianten zur Diskussion. Als eine Gemeinsamkeit wurde dabei festgestellt, dass die Kommunikation über Software und offene Netze auch in Bezug auf Bahnübergänge – und hier insbesondere bei den Einschaltpunkten – verstärkt an Bedeutung gewinnt. Die Vernetzung autarker Bahnübergangssicherungsanlagen wurde ebenfalls thematisiert.

In diesem Panel wurden die vielschichtigen Möglichkeiten der Verwendung von induktiven Radsensoren bzw. Raddetektionssystemen dargestellt. Im Fokus standen dabei präzise Informationen und Daten, die aus einer Überfahrt, dem Radmittenimpuls oder der Geschwindigkeitsmessung und anderen Quellen generiert werden sowie die maximale Verfügbarkeit der Sensoren.


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Teilnehmerstimmen zum WDF 2015 Hark Braren BNSF Railway | USA In meinen Augen ist dieses Forum sehr wertvoll, weil es mir ermöglicht, die unterschiedlichen Herangehensweisen meiner Kollegen beim Einsatz von Achszählern zur Leistungssteigerung ihrer Signaltechniksysteme miteinander zu vergleichen.

Max Schubert DB Netz AG | Deutschland Diese Veranstaltung bietet die wunderbare und spannende Möglichkeit, sich mit Branchenexperten aus aller Welt auszutauschen und zu vernetzen, Einblicke in deren Herangehensweisen zu gewinnen und neue Perspektiven kennenzulernen.

Phil Blacker Atkins Global | Großbritannien Das WDF ist eine wichtige Veranstaltung, weil es Systemintegratoren und Betreiber zusammenbringt und somit die Basis schafft für eine Diskussion über Raddetektion und die Herausforderungen, denen sich moderne Eisenbahnen stellen müssen. Seine breite Themenvielfalt fordert die Teilnehmer und regt sie zu neuen Ideen an, die Grundlage für Diskussionen über unterschiedliche anwendungsübergreifende Herangehensweisen und Technologien sein können. Sanjay Singh Mumbai Railway Vikas Corporation Ltd. (MRVC) | Indien Das WDF bietet eine sehr gute Gelegenheit zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch; die teilnehmenden Unternehmen setzen verschiedenste Verfahren und Methoden ein. Darüber hinaus steigert es das Verständnis neuer Technologien, auf Basis dessen wir unser eigenes System weiter verbessern können. Stewart Rendell John Holland Rail Pty Ltd | Australien Es waren spannende Tage, während derer ich einige Fragestellungen gehört habe, die sehr vergleichbar mit den unseren sind. Zudem war es eine tolle Gelegenheit, nicht nur über ähnliche Herausforderungen sprechen zu können, sondern auch über ganz andere Schwierigkeiten, mit denen sich die Kollegen aus aller Welt konfrontiert sehen. Alles in allem war es wirklich eine sehr gute Veranstaltung. Vennie Dyavanapalli Loram Maintenance of Way Inc. | USA Für mich stellt dieses Forum eines der spannendsten seiner Art dar, weil es ein sehr eng gestecktes Themenfeld sehr ausführlich und umfangreich beleuchtet. Das ist wichtig, denn ich glaube nicht, dass das Thema Raddetektion auf anderen, thematisch breiteren Veranstaltungen hinreichend Aufmerksamkeit bekommt.

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7 Ein Fixpunkt für Signaltechnikexperten weltweit Als internationales Branchenevent ist es das Ziel des Wheel Detection Forums, die Integration innerhalb der Eisenbahnbranche zu fördern und somit die fortlaufende Entwicklung verschiedener Technologien zur Zugerfassung zu unterstützen. Dafür sollen Experten aus unterschiedlichen Bereichen und aus aller Welt für einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch zusammengebracht werden. Das dritte WDF wurde diesem Anspruch mit spannenden Vorträgen, einem internationalen Teilnehmerfeld und interessanten Side-Events in vollem Umfang gerecht. Der Besucherrekord der bisherigen Foren wurde bei weitem übertroffen, womit das Wheel Detection Forum 2017 schon jetzt als weiterer fixer Branchentreffpunkt betrachtet werden kann. Einen umfangreichen Rückblick sowie Bildergalerien und alle Präsentationen der letzten Ausgabe des Wheel Detection Forums finden Sie auf der EventWebsite. Klicken Sie auf „Stay up to date!“, um sich für unsere regelmäßigen Updates zu registrieren und bei allen News zum WDF 2017 stets aktuell informiert zu sein.

Das Galadinner im Technischen Museum Wien war ein besonderes Erlebnis für alle Teilnehmer

Besucher aus aller Welt nutzten die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch

Auch in den Pausen wurden neue Lösungen und Ansätze diskutiert

www.wheeldetectionforum.com

Save the Date: 4. Wheel Detection Forum | 4.–6. Oktober 2017 Wien, Österreich

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Referenten, die auf dem nächsten Wheel Detection Forum einen eigenen Beitrag präsentieren möchten, sind eingeladen, ihre Papers ab September 2016 einzureichen. Die Vorträge sollen sich erneut dem Motto „Visions and Trends in Train Detection“ widmen. Der Fokus der Themen kann auf Methoden zur Zugerfassung, offener Kommunikation, Sicherheit oder anderen Themen mit Bezug zur Signaltechnik liegen. Zur Übermittlung Ihres Papers wenden Sie sich bitte an Herrn Christian Pucher (christian.pucher@frauscher.com) oder schicken Sie eine E-Mail mit einem Abstract (max. 400 Wörter) und einem Kurzlebenslauf an marketing@frauscher.com.

Fakten 1. September bis 20. Dezember 2016 Call for Papers (Abstract, Kurzlebenslauf) Februar 2017 Bestätigung der Vorträge April 2017 Abgabefrist Short Papers Abgabefrist Referentenbiographien August 2017 Abgabefrist PowerPointPräsentationen 4. bis 6. Oktober 2017 Wheel Detection Forum 2017


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Ausblick: Neue Lösungen

Martin Rosenberger, Product Management Director, Frauscher Sensortechnik GmbH

Die nachhaltige Entwicklung innovativer Komponenten moderner Signaltechnikanlagen erfordert weit mehr als das Know-how im Bereich neuester Technologien. Aus langjähriger Erfahrung weiß man bei Frauscher, dass es vor allem entscheidend ist seinen Kunden zuzuhören. Nur so erfährt man, was Betreiber und Systemintegratoren wirklich brauchen. Die Idee, direkt vom Markt zu lernen, um dann maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können, klingt simpel. Tatsächlich sind jedoch kontinuierliche und detaillierte Forschungs- und Entwicklungsarbeit die Grundvoraussetzung dafür. Vor dem Hintergrund seiner Erkenntnisse aus dem Wheel Detection Forum 2015 beschreibt Martin Rosenberger, Product Management Director bei Frauscher, die Herausforderungen und Möglichkeiten, welche dieser Ansatz mit sich bringt. Herausforderungen erkennen und annehmen Nach meiner Erfahrung sind alle, die sich mit der Entwicklung moderner Signaltechniksysteme für Eisenbahnen beschäftigen, mit sehr ähnlichen Herausforderungen konfrontiert: Optimierung von Life-Cycle-Costs, maximale Präzision oder das Befolgen definierter Standards. Dementsprechend ähneln sich auch die Ziele: Reduktion von Komplexität und Aufwand, Erhöhung von Effizienz und Kapazitäten, Optimierung des Energieverbrauchs, Vereinfachung des Informationsaustausches zwischen einzelnen Systemen sowie Steigerung von Interoperabilität und Verfügbarkeit.

die sich am internationalen Bahnmarkt abzeichnen, aus den Augen zu verlieren. Die Dinge vereinfachen Langjährige Erfahrung und enge Kooperationen helfen uns dabei, unsere Systeme an spezielle Anforderungen und Konditionen anzupassen. Schritt für Schritt beeinflusst dieser Prozess unser gesamtes Portfolio. Während manche Anpassungen sehr stark auf individuelle Projekt- oder Marktanforderungen zugeschnitten sind, werden andere zur Grundlage neuer Standards in der internationalen Eisenbahnbranche. Aus unserer Sicht birgt dieser Ansatz ein unschätzbares Potenzial für die Entwicklung nachhaltiger globaler Innovationen. Diese können wesentlich dazu beitragen, den Umgang mit komplexen Anforderungen zu vereinfachen – dazu zählen etwa Informations- und Datenmanagement, systemübergreifende Diagnose, Systemkonfiguration, Monitoring- und Alarmfunktionen, die Implementierung von Tools zur

Tools zur Fernwartung gewinnen zusehends an Bedeutung

Wir kennen diese Faktoren sehr genau. Wir müssen sie ebenso berücksichtigen wie jeder Betreiber und Systemintegrator, der unser Equipment einsetzt. Alleine deshalb ist es von größter Wichtigkeit für uns, regelmäßig mit unseren Kunden ins Gespräch zu kommen – um ihre Anforderungen und Probleme zu verstehen. Nur so können wir bestehende Lösungen weiterentwickeln und an neuen Produkten arbeiten, ohne unsere Visionen und die Trends,

Moderne Labors ermöglichen simulationsbasierte Entwicklungen

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& Technologien Um moderne und innovative Lösungen bieten zu können ist es für Frauscher besonders wichtig, ständig mit der gesamten Bahnbranche in engem Kontakt zu bleiben

präventiven Wartung und mehr. Einige neue Lösungen, die speziell auf diese Anforderungen ausgerichtet sind, werden wir auf der diesjährigen InnoTrans in Berlin präsentieren können. Ausblick auf neue Technologien Neben der Entwicklung von Lösungen, die auf bereits bekannten Technologien basieren, beschäftigen wir uns auch mit der Erforschung neuer Ansätze, abseits der induktiven Sensortechnik. Im Zuge dieser Aktivitäten haben wir etwa Dehnungsmessstreifen und Glasfaser-Sensoren in Verbindung mit Faser-

Individuelle Anforderungen werden mit engen Kooperationen und Trials gelöst

Bragg-Gittern getestet. In unterschiedlichen Testinstallationen wurden diese Verfahren auf Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit geprüft. Vor allem hinsichtlich der Einhaltung von Sicherheitsstandards konnte uns jedoch keines dieser Konzepte überzeugen. Aktuell erforschen wir die Möglichkeiten des Einsatzes von Distributed Acoustic Sensing

(DAS) im Bahnbereich. In anderen Industriezweigen wird DAS bereits sehr erfolgreich eingesetzt. Hinsichtlich der Anwendung im Eisenbahnbereich gilt es jedoch vorerst noch eine Reihe bisher ungelöster Probleme anzugehen. Die Tatsache, dass Betreiber wie die Deutsche Bahn, RZD oder auch amerikanische Eisenbahnverbände Interesse an der Nutzung entsprechender Lösungen zeigen, motiviert uns aber zusätzlich, unsere Anstrengungen in diese Richtung weiter voranzutreiben. Entsprechende Tests und die Entwicklung diverser Prototypen gestalten sich komplexer, als wir dies von bisherigen Forschungsaktivitäten in Richtung neuer Technologien kennen. Angesichts des Ziels, DAS für SIL4-Anwendungen einsetzen zu können, rechnen wir mit einem langwierigen Entwicklungsprozess, dessen erfolgreicher Abschluss zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesichert ist. Den aktuellen Status unserer Forschungen und Trials sowie Erkenntnisse über mögliche Anwendungen im Eisenbahnbereich werden wir auf der InnoTrans 2016 präsentieren.


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Mehr Raum für innovative Mit der Erweiterung der Sensorfertigung am Hauptstandort im oberösterreichischen St. Marienkirchen ist Frauscher bestens gerüstet für die wachsende Nachfrage aus internationalen Bahnmärkten. Der Ausbau wurde neben der Kapazitätssteigerung auch zur Basis für die weitere Optimierung des Arbeitsumfelds, eine Verkürzung der Durchlaufzeiten sowie für Maßnahmen zur Sicherung der hohen Produktqualität.

Vielfältige Maßnahmen und optimierte Prozesse

Gerald Buchinger, Production Director, Frauscher Sensortechnik GmbH

Die Ziele der Erweiterung des Fertigungsareals gingen damit weit über die Schaffung zusätzlichen Raumes hinaus, berichtet Gerald Buchinger, Production Director Frauscher Sensortechnik GmbH: „Die neu errichtete Produktionsfläche umfasst rund 500 m². Zusätzliche Maschinen und der verbesserte Materialfluss bilden zusammen mit weiteren Maßnahmen die Grundsteine für die Ausweitung der Fertigungskapazität im Bereich der Sensorfertigung. Ziel ist es, die jährliche Stückzahl von derzeit rund 17.000 auf annähernd 30.000 Sensoren erhöhen zu können. Neben der intensiven Planung zahlreicher technischer Neuerungen stellte auch die Aufrechterhaltung des Betriebes während der Bauzeiten eine Herausforderung dar. Nach Abschluss der Bau- und Installationsarbeiten wurden die neuen Prozesse implementiert und Ideen zur Optimierung von Abläufen und Arbeitsbedingungen umgesetzt.“

durch umfassende Automatisierung optimiert; Rüstzeiten konnten deutlich reduziert werden. Nach Entnahme der Bauteile aus den Vakuumkammern werden frei werdende Chemikaliendämpfe unter speziellen Tunnels abgesaugt, was entscheidend zur Aufrechterhaltung der guten Arbeitsbedingungen beiträgt. Neue Aushärteöfen Zur Weiterverarbeitung der vergossenen Sensoren stehen zwei neue Aushärteöfen zur Verfügung. Programmierbare Temperaturprofile sichern bei jeder Produktionscharge eine hohe Produktqualität und detaillierte Prozessdokumentation. Auch vor Entnahme der Bauteile aus den Trockenkammern werden die Dämpfe in den Aushärteöfen abgesaugt.

Automatisierung der Vergusslinien Stetig steigende Produktionszahlen und unterschiedliche Vergussverfahren für verschiedene Sensortypen gaben Anlass zur Erweiterung und Optimierung der Vergusslinien. Mit einer zusätzlichen Vakuumvergusslinie wurden die Kapazitäten und die damit verbundenen Prozesse

Optimierte Durchlaufzeiten durch neue Aushärteöfen

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Fertigungsprozesse Umfassende Tests in modernen Temperaturprüfzellen Im nächsten Schritt werden die Sensoren in speziellen Temperaturprüfzellen umfassenden Funktionstests unterzogen. Die Parameter der hier angewandten Prüfverfahren entsprechen den allgemeinen Sicherheitskriterien und können je nach Anforderung anhand innovativer Mechanismen adaptiert werden. Die neue Produktionshalle beherbergt sechs dieser Zellen und bietet Platz für zwei weitere.

gungsareals wurde der Entschluss gefasst, den gesamten Bereich vollständig abzuriegeln und ein Betreten nur noch mit ESD-Schutzkleidung zu erlauben. Zu diesem Zweck wurde der gesamte Boden des Geländes aus ableitfähigem Material gefertigt und alle Zugänge mit Zutrittskontrollen vor den Glasschiebetüren ausgestattet. Neuer Technikraum für das gesamte Produktionsareal Im ebenfalls neu errichteten, zweistöckigen Technikraum sind neben den Kaskaden der Temperaturprüfzellen auch wesentliche Teile der Haustechnik sowohl für die bestehenden und erweiterten Teile der Sensorfertigung als auch für die erst kürzlich optimierte Baugruppen-Produktion untergebracht.

Innovative Produkte werden mit moderner Technologie gefertigt

Auch an diesem Fertigungspunkt wurden Maßnahmen zur Prozess- und Qualitätsoptimierung vorgenommen. Die in den Zellen angebrachten Schienenprofile, auf denen die Prüflinge montiert sind, wurden vollständig ausgehöhlt, um ein effizienteres und sparsameres Erhitzen bzw. Abkühlen der Prüfzellen zu ermöglichen. Besonderes Augenmerk wurde hier außerdem auf die Optimierung der Stellplätze der Temperaturkaskaden gelegt, die das technische Herzstück dieser Anlagen darstellen. Pro Zelle steht eine Kaskade zur Verfügung. Diese sind im Erdgeschoss des angeschlossenen Technikraumes untergebracht, welcher über eigene Belüftungsaussparungen und Ventilatoren auch an heißen Sommertagen effizient gekühlt werden kann. Zusätzlich garantiert pro Kaskade jeweils ein am Dach des Gebäudes montierter Verflüssiger die maximale Verfügbarkeit der Temperaturprüfzellen. Erweiterung der ESD-Schutzzonen Sämtliche Fertigungsbereiche bei Frauscher sind in speziell gekennzeichnete Sicherheitszonen untergliedert, die zum Schutz der verbauten Komponenten vor elektrostatischer Entladung ausschließlich mit spezieller Kleidung betreten werden dürfen. Mit der Erweiterung des Ferti-

Eine eigene Lüftungsanlage sorgt für die Beund Entlüftung aller Produktionsbereiche. Zur zusätzlichen Verringerung elektrostatischer Entladungen bei trockener Luft, vor allem im Winter, wurde eine eigene Luftbefeuchtungsanlage installiert. Auch Geräte mit hoher Lärmemission, wie die Vakuumpumpen der Vergusslinien, fanden im Technikraum Platz.

Optimale Arbeitsbedingungen sichern zusätzlich maximale Produktqualität

Optimierte Lagerlogistik Alle Chemikalien, die für Beschichtung oder Verguss verwendet werden, sind in einem ebenfalls vergrößerten Chemikalienlager untergebracht. Dieses ist mit einem Schrägbodenregal ausgerüstet dessen Laufsystem eine „first in first out“ Entnahme garantiert.


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Conformal Coating: Hauchdünner Baustein für mehr Verfügbarkeit Der steigenden Diversifikation von Anforderungen begegnet Frauscher nicht nur mit Optimierungen und Kapazitätssteigerung im Bereich der Sensorfertigung. Auch die Produktion der Komponenten für die Innenanlagen innovativer Achszähler und Raddetektionssysteme wird laufend an neue Bedürfnisse angepasst. So wurde etwa jüngst eine eigene Conformal Coating Anlage in den Produktionsprozess integriert. Der Blick über den Schienenrand Wenn in der Signaltechnik über schützenswerte Bauteile gesprochen wird, liegt der Fokus zumeist auf der Außenanlage. Sensoren müssen unter widrigsten Umständen funktionieren, häufig greift man auf redundante Ausführungen zurück, um die Verfügbarkeit des Systems zu erhöhen. Auch intelligente Funktionen zur Steigerung der Fehlertoleranz, wie Supervisor Track Sections oder Counting Head Control, dienen der Störungsbewältigung im Außenbereich.

Selbst Spinnen können kleine Funktionseinschränkungen verursachen

International stark variierende Bedingungen, der Trend zu dezentralen Architekturen und die hohe Aufgeschlossenheit für spezifische Anforderungen führten bei Frauscher jedoch schon früh zu der Erkenntnis, dass nicht nur die Komponenten der Außenanlage besonderen Schutzes bedürfen. Selbst in klimatisierten Stellwerksgebäuden gibt es unberechenbare Faktoren, die die sensible Elektronik der Auswertebaugruppen beeinflussen können. So ließ sich etwa nachweisen, dass schon eine Spinne beim Überqueren einer Platine kleine Funktionseinschränkungen verursachen kann. Tauscht man schließlich die befestigten Stellwerksgebäude gegen Schaltschränke in widrigen Umweltbedingungen, wird eine adäquate Absicherung der Baugruppenkomponenten unumgänglich. Diese Erfahrungen sammelte Frauscher bei der Expansion in unterschiedliche Klimazonen, wie etwa Kasachstan, Indien, Australien oder Lateinamerika. Feuchtigkeit, extreme Temperaturen und Schmutz waren nun nicht mehr auf die Außenanlage be-

schränkt, sondern mussten in gewissem Ausmaß auch in Bezug auf die sensible Elektronik der Innenanlage berücksichtigt werden. Lösungen finden und optimieren Frauscher begegnete diesen Anforderungen mit einer qualitativen Standardlösung, die die Verfügbarkeit der Elektronik wesentlich erhöhte: Conformal Coating. Dabei werden die fertig bestückten Platinen mit einer hauchdünnen Beschichtung überzogen. Der entsprechende Arbeitsschritt wurde in der Vergangenheit von einem Partnerunternehmen in Oberösterreich durchgeführt. Doch angesichts der steigenden Nachfrage und der enger werdenden Produktionszyklen, die sich heute im Bereich der Baugruppen-Produktion auf fünf Tage begrenzen, stieß man in dieser Konstellation bald an Kapazitätsgrenzen. „Bewusstsein für ein Problem zu entwickeln, es gezielt zu analysieren und zu lösen spielt bei Frauscher sowohl in Bereichen wie Forschung und Entwicklung, als auch in der Produktion eine tragende Rolle. Wir reagieren flexibel auf neue Trends und Anforderungen – und sind bereit daraus resultierende Prozesse an die gegebene Nachfrage anzupassen“, erklärt Gerald Buchinger. Daher wird der Produktionsschritt Conformal Coating nun mit Hilfe der neuen Anlage von Mitarbeitern im Haus übernommen. Der angeschlossene Trocknungsofen garantiert ein schonendes Trocknungsverfahren und ermöglicht die unverzügliche Weiterführung der Produktion.

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Eddy-CUrrent brake Compatibility: Gewonnene Erkenntnisse Das Forschungsprojekt ECUC (Eddy-CUrrent brake Compatibility) untersuchte die thermischen, mechanischen und elektromagnetischen Einwirkungen von Wirbelstrombremsen auf die Eisenbahninfrastruktur, insbesondere auf die Schienen und die Signaltechnik am Gleis. Um diese Einwirkungen zu erfassen und zu testen, haben ausgewählte Betreiber und Hersteller zusammengearbeitet, gemeinsam neue Designs entwickelt und einen Vorschlag für einen Betriebsleitfaden entworfen.

Feldtests wurden in Deutschland durchgeführt

Projektziele Mit diesem Projekt sollte herausgefunden werden, ob und wie Wirbelstrombremsen die technische Ausrüstung unter verschiedenen Betriebskonditionen beeinträchtigen und wie mit diesen Einflüssen umzugehen ist. Als internationaler Technologieführer für induktive Sensoren im Bahnsektor hat Frauscher insbesondere mit der Entwicklung spezifischer Testmodelle und -verfahren zu diesem Projekt beigetragen. Zusammenarbeit als wesentlicher Faktor Es wurde bestätigt, dass die Einflüsse von Wirbelstrombremsen auf die Signaltechnik sowie auf Züge und Gleisanlagen nicht nur von den Systemintegratoren und Herstellern beachtet werden müssen, sondern auch von den Betreibern. Die hier auftretenden Mechanismen wurden mithilfe von Software-Modellen und Fi-

Frauscher war mit der Entwicklung detaillierter Testmodelle betraut

nite-Elemente-Methoden simuliert. Zusätzlich dazu wurden Probefahrten mit einem speziell konfigurierten ICE absolviert, um Messdaten über die Gleistemperatur und magnetische Interferenzen zu gewinnen. Mit diesen Daten konnten Bereiche identifiziert werden, in denen eine Optimierung die Effizienz des Bahnbetriebs deutlich steigern könnte. Dazu zählten etwa Bremsintervalle sowie die Bremsdauer und Bremskraft. Darüber hinaus wurden die gewonnenen Daten zur Validierung der Simulationsmodelle genutzt, um eine Prüfung virtueller Szenarien zu ermöglichen. Damit wurde deutlich, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Systemintegratoren und Betreibern vor allem hinsichtlich der Kompatibilität von Wirbelstrombremsen und dem Eisenbahnbetrieb zu einer erheblichen Optimierung des Projektdesigns beitragen kann. Innovative Tools für Neuentwicklungen

Gavin Lancaster, Research & Development, Frauscher Sensortechnik GmbH „Das ECUC-Projekt war ein sehr beeindruckendes und spannendes Aufgabenfeld. Für uns bei Frauscher hatte es einen doppelten Nutzen: Einerseits profitieren wir von den Erkenntnissen über die Einflüsse von Wirbelstrombremsen auf Signaltechnikanlagen. Andererseits steigern und unterstützen die eigens entwickelten Tools und Simulationsmodelle unsere Möglichkeiten zur Entwicklung neuer und zur Verbesserung bestehender Produkte.“

Frauscher sieht infolge der erfolgreichen Beteiligung an diesem Forschungsprojekt seine Unternehmensphilosophie hinsichtlich Forschungskooperationen und seiner Produkte bestätigt. Die Software-Modelle, die während des Projekts erarbeitet wurden, werden auch zur Weiterentwicklung des Portfolios beitragen.

Alle relevanten Metallteile wurden in den Modellen berücksichtigt

Das Zusammenspiel zwischen Zugrad und elektromagnetischen Feldern wurde visualisiert


A kt u elles

Frauscher Indien: Schritt Seit der Gründung im Jahr 2013 hat Frauscher Indien die Geschäftsentwicklung in den Eisenbahnmärkten Asiens weiter vorangetrieben. Nach der Umsetzung mehrerer Metro-Projekte beliefert das Unternehmen Indian Railways (East Coast Railways) nun auch im Sektor Main Lines.

Erstes Projekt mit Indian Railways Für das erste Projekt im Main-Line-Sektor wird Frauscher Indien das Achszählsystem ACS2000 sowie den Radsensor RSR180 liefern. Darüber hinaus übernimmt das Unternehmen die Projektierung und zeichnet für die Betreuung der Montagearbeiten verantwortlich. Darauf aufbauend wird Frauscher Indien die Zusammenarbeit mit Indian Railways weiter ausbauen und intensivieren.

Umsetzung der Delhi Metro Linie 8 für das von der RDSO zugelassene Frauscher Axle Counting System ACS2000 entscheiden. Das System wird an 25 Stationen sowie am Depot der DMRC Linie 8 in Kalindi Kunj installiert. Der Projektumfang konnte durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem Headquarter in Österreich und der indischen Niederlassung ideal bewältigt werden. Während Frauscher Indien das Projektdesign erstellte, wurden die einzelnen Komponenten für die Achszähler vom HQ bereitgestellt. Ein Team des Werks in Mysore übernahm die Verkabelung und Tests der Schaltschränke. Nach der technischen Abnahme durch RDSO/DMRC und Nippon wurden die Komponenten im Dezember 2015 an das DMRC-Depot in Kalindi Kunj in Delhi ausgeliefert. Hier wurde im Januar 2016 eine erste Testinstallation an einer Hauptbahnlinie vorgenommen. Die vollständige Installation des Achszählsystems wird in Kürze folgen. Kochi Metro gemeinsam mit Alstom

Das Kochi Metro Projekt erstreckt sich über 25,65 km

Delhi Metro Linie 8 gemeinsam mit Nippon Signal In einem CBTC-System werden Achszähler als Sicherungsmaßnahme zur Gleisfreimeldung genutzt, um einen Zug auch im Falle eines Ausfalls der Funkverbindung lokalisieren zu können. Zu diesem Zweck hat sich Nippon bei der

Kochi Metro ist eines der größten S-Bahn-Projekte, die Frauscher Indien betreut. Zwischen Aluva und Petta umfasst es auf einer Strecke von 25,65 km 23 Stationen. Alstom Transportation India Limited hat Frauscher damit beauftragt, dieses Projekt mit dem Achszählsystem ACS2000 auszustatten. Die Komponenten werden direkt im eigenen Werk in Mysore gefertigt, den Aufbau und die Verkabelung der Schaltschränke übernimmt die Niederlassung in Bangalore. Die technische Abnahme wird voraussichtlich im März 2016 durch Vertreter von KMRCL/DMRC und Alstom erfolgen.

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für Schritt zum Erfolg

Das hochmotivierte Experten-Team von Frauscher Indien freut sich auf die Umsetzung verschiedener Projekte

Projekte in ganz Asien Mit Standorten in Delhi, Bangladesch und Malaysia ist die indische Frauscher-Niederlassung mit ihrem Hauptsitz in Bangalore auch verantwortlich für den Vertrieb und Service im übrigen asiatischen Raum.

Frauscher hatte bereits zuvor nach einem erfolgreich abgeschlossenen Trial die Typenzulassung für den FAdC erhalten und kann der KTMB diesen Achszähler damit auch für weitere Projekte zur Verfügung stellen.

Kyan Sit Thar, Myanmar Hitachi Asia hat Frauscher damit beauftragt, mehrere Bahnübergangsicherungsanlagen bei Kyan Sit Thar – im Abschnitt zwischen Yangon und Pyuntaza – mit Achszählsystemen auszurüsten. Um die Sicherheit am Gleis zu erhöhen, liefert Frauscher eine Lösung mit mehreren Zählpunkten unter Verwendung seines Achszählsystems ACS2000. Dieses Projekt wird wesentlich zur Modernisierung, Verbesserung und Erweiterung der Verkehrsinfrastruktur in Myanmar beitragen. Subang Jaya/Skypark, Malaysia

Myanmar

Von Ansaldo STS erhielt Frauscher den Auftrag, auch das Skypark-Projekt in Malaysia mit Achszählern auszustatten. Die Auswertung der Signale von insgesamt 20 Zählpunkten erfolgt mittels des Frauscher Advanced Counters FAdC. Der Achszähler wird in eine bereits bestehende Signaltechnikanlage integriert, die die neu errichtete, elektrifizierte, zweispurige Bahnlinie zwischen Subang Jaya und der neuen Station Skypark Terminal überwacht.

Malaysia


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Mumbai Urban Transport Project: Abschluss Über sechs Millionen Pendler am Tag – Tendenz steigend – sowie zunehmende Zugfrequenzen bei eingeschränkten Streckenverfügbarkeiten aufgrund von Überschwemmungen, schweren Regenfällen und unkontrollierbaren Wetterbedingungen: Diese schwierigen Herausforderungen muss die Mumbai Railway Vikas Corporation (MRVC) beim Mumbai Urban Transport Project (MUTP) bewältigen. Bisher erfolgte die Gleisfreimeldung auf den Streckenabschnitten innerhalb des MUTP über Gleisstromkreise, was speziell in der Monsunzeit häufig zu Problemen führte. Um die Sicherheit und Verfügbarkeit zu erhöhen, beschloss die MRVC mittels moderner Achszähler ein zusätzliches Zugerfassungssystem zu installieren. Frauscher Radsensoren arbeiten selbst unter Wasser höchst zuverlässig

Projektumfang In Phase I des Projekts wurden bereits 2009 mehrere Zählpunkte und Freimeldeabschnitte in Mumbai installiert. Frauscher ist maßgeblich an Phase II des MUTP beteiligt, in der MRVC parallel zur Implementierung der Arbeiten zur DC-AC Umwandlung die Installation von Achszählern plant. Anforderungen

Kennzahlen zum Projekt: • Abschnitt: Chhatrapati Shivaji Terminus (CST) Mumbai bis Thane, Kalyan, Raoli und Jogeshwari

Gemäß der Projektspezifikationen bieten die neu installierten Achszähler zwei Reset-Varianten: eine auf dem Einsatz einer Reset-Box basierte Möglichkeit sowie eine PC-basierte Option. Frauscher übernahm neben dem Systemdesign auch die Montage, Prüfung und Inbetriebnahme des Achszählsystems. Eine besondere Herausforderung stellte dabei die hohe Zugfrequenz dar: Im Schnitt passiert ein Zug pro Minute die entsprechenden Bereiche, dennoch sollte es zu keiner Beeinträchtigung des Tagesfahrplans kommen.

• Stationen: 19

Lösung

• Zählpunkte: 1.584

Die vorgeschlagene Lösung besteht aus einer Kombination aus dem Frauscher Achszählsystem ACS2000 und dem Radsensor RSR180. Ein erster Testbetrieb erfolgte auf sechs Freimeldeabschnitten im Bereich der Station Kan-

• Freimeldeabschnitte: 1.199

jurmarg. Nach diesem erfolgreichen Trial erhielt das System eine vorläufige Zulassung der Research Designs & Standards Organisation (RDSO). Die Komponenten für Parel, die erste Station, wurden im Mai 2012 ausgeliefert. Vorteile Der Einsatz von Achszählern konnte wesentlich zur Steigerung der Betriebseffizienz beitragen: Das System hat sich sowohl unter Extrembedingungen, wie etwa Überschwemmungen oder in Hitzeperioden, als auch bei einer hohen Zugdichte bewährt. Projektstatus Insgesamt konnte das Achszählsystem in Mumbai zu einer gesteigerten Gesamtverfügbarkeit und einem verbesserten Zugverkehrsmanagement beitragen, da Fehler in der Gleisfreimeldung nahezu vollständig eliminiert wurden. Gleisfreimeldefehler wurden um 66 % reduziert, während die Pünktlichkeit der Züge durch die Reduktion von Signaltechnik- oder Übertragungsproblemen um 32 % erhöht werden konnte. Ein für drei Jahre geltender Reparatur- und Servicevertrag stellt sicher, dass MRVC auch weiterhin optimalen Support von Frauscher erhält.

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des bisher größten Projekts in Indien Spezifische Herausforderungen erkennen und lösen Jeder Markt ist einzigartig und stellt eigene Anforderungen an neue Produkte. Manche Herausforderungen wirken dabei auf den ersten Blick vielleicht unüberwindbar. Aber nach einer sorgfältigen Analyse und entsprechenden Anpassungen kann jede Lösung entsprechend modifiziert werden. Diese hohe Flexibilität und Aufgeschlossenheit machen Frauscher zu einem verlässlichen Partner in der Eisenbahnbranche. „Während der Inbetriebnahme standen wir natürlich einigen Problemen gegenüber, aber jedes einzelne wurde in enger Zusammenarbeit mit den Experten von Frauscher gelöst. Das unterstreicht abermals die hohe Kundenorientierung dieses Unternehmens: Globales Knowhow, hohe Flexibilität gepaart mit schnellen Reaktionszeiten sowie Innovationsstärke ermöglichen maßgeschneiderte Lösungen für ganz individuelle Anforderungen, die sich perfekt in das System einfügen“, so Sanjay Singh, General Manager Signal & Telecom der MRVC.

den die entsprechenden Situationen im Sensorlabor in Österreich zum Test verschiedener Prototypen simuliert. So war es möglich, stabilere Schienenklauen zu entwickeln, die diesen extremen Schockwirkungen standhalten.

Counting Head Control unterdrückt Überfahrten durch Push Trollies

Push Trollies Den Umgang mit in Indien häufig eingesetzten Push Trollies bewältigt das ACS2000 mit der patentierten Counting Head Control Funktion, die direkt ins Achszählsystem implementiert werden kann. Sie ermöglicht die Unterdrückung einer frei definierbaren Anzahl von Bedämpfungen des Sensors. Dies ermöglichte eine Konfiguration, bei der lediglich Zugachsen (mehr als zwei Achsen) vom Achszählsystem erfasst werden. Dadurch wird die Anzahl der benötigten Grundstellungen erheblich reduziert und die Verfügbarkeit des Systems erhöht. Track Lead Junction Box

Erschütterungen bis 1.000 g wurden im Labor simuliert

Modifizierte Schienenklaue Um vor allem die Anbringung der Radsensoren flexibler und kostengünstiger zu gestalten, hat Frauscher schon früh konsequent die Montage mittels Schienenklauen eingeführt. Sie machen aufwändige Bohrarbeiten am Gleis überflüssig und vereinfachen damit die Anbringung von Sensoren – was gerade in so verkehrsstarken Bereichen wie Mumbai große Vorteile bringt. Für den Einsatz in Indien mussten die Schienenklauen nach Vorgabe der RDSO an marktspezifische Bedingungen angepasst werden. Dazu zählen etwa Erschütterungen bis zu 1.000 g sowie alternative Schienenprofile. Unter Einsatz eines speziellen Lufthammers wur-

Die nach IP 65 zertifizierte Track Lead Junction Box (TLJB) wird eingesetzt, um das Sensorkabel mit der Leitung zur Innenanlage und damit mit dem dort befindlichen Achszähler zu verbinden. Üblicherweise wird pro Sensor je eine TLJB installiert. Die hier eingesetzten Modelle wurden eigens für den indischen Markt entwickelt und schützen mit ihrer Schließvorrichtung die Verkabelung vor unbefugtem Zugriff. Strain Relief Clamp Dieses Produkt wurde ebenfalls speziell für den Einsatz in Indien entwickelt. Es schützt das Sensorkabel vor übermäßiger Belastung und Beanspruchung. Bisher wurden rund 1.000 dieser Klammern an verschiedenen MRVCStandorten montiert.


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Frauscher festigt seine In Nordamerika steht die Eisenbahnbranche vor weltweit einzigartigen Herausforderungen. Dementsprechend benötigt dieser Markt sehr spezifische Lösungen. Dies war einer der wesentlichen Beweggründe für Frauscher, eine nordamerikanische Niederlassung zu eröffnen. Mit einer problemlösungsorientierten Herangehensweise will das Unternehmen die Branche bei der aktiven Bearbeitung ihrer Anforderungen unterstützen. Zentrales Anliegen von Frauscher USA ist es, den nordamerikanischen Bahnbetreibern dabei zu helfen, mit weniger Aufwand mehr Informationen zu generieren und auf diesem Weg den Betrieb sicherer und effizienter zu gestalten. Frauscher Sensor Technology USA Inc.

Vivek Caroli, Managing Director, Frauscher Sensor Technology USA Inc. „Von unserer Niederlassung aus wollen wir den nordamerikanischen Markt über Lösungen aus dem Bereich induktiver Sensortechnologie informieren und Interessierte von positiven Erfahrungen unserer Kunden aus anderen Märkten überzeugen. Nach der Gründung unseres Standortes in den USA haben wir mehr über die Bedürfnisse und Vorgaben dieses Markts gelernt und einige besondere Anforderungen und Anwendungen identifiziert, für die wir unser bestehendes Produktportfolio ausbauen und weiterentwickeln werden.“

Die neue nordamerikanische Niederlassung von Frauscher befindet sich im Carnegie Center, einem repräsentativen Bürokomplex in Princeton, New Jersey. Die Räumlichkeiten, die Frauscher USA dort bezogen hat, umfassen knapp 260 m² und bieten damit auch Platz für einen eigenen Lagerraum und Kundentrainings. Derzeit arbeiten hier fünf Mitarbeiter in den Bereichen Sales, Product Management, Engineering, Supply Chain Management, Marketing und Administration.

ter zeigten sich höchst beeindruckt vom Frauscher-Messeauftritt. Die Besucher erhielten nicht nur Informationen zu Produkten wie dem Frauscher Advanced Counter FAdC oder der neuen Radsensorfamilie RSR110. Sie konnten sich zudem davon überzeugen, wie diese Produkte zu einer einfacheren Umsetzung verschiedenster Eisenbahnanwendungen unter nordamerikanischen Bedingungen beitragen.

Das Team der Frauscher Sensor Technology USA Inc. steht bereit Frauscher USA auf der RSSI 2015

Großes Interesse an Lösungen von Frauscher auf der RSSI 2015 Vom 4. bis zum 7. Oktober 2015 nahm Frauscher erstmals an der größten Messe der nordamerikanischen Eisenbahnbranche, der RSSI in Minneapolis, teil. Betreiber, Systemintegratoren, Consultants und Medienvertre-

Frauscher Sensor Technology USA Inc. 300 Carnegie Center | Suite 320 Princeton, New Jersey 08540 | USA T: +1 609 285-5492 F: +1 609 799-5404 E: office@us.frauscher.com www.frauscher.us

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Position in Nordamerika Neue Frauscher-Radsensorfamilie Das zunehmende Interesse an qualitativ hochwertigen Radsensoren mit einer offenen Schnittstelle im nordamerikanischen, aber auch in anderen internationalen Bahnmärkten war die treibende Kraft hinter der Entwicklung des neuen RSR110. Aufgrund der hervorragenden Performance dieses Modells und der hohen internationalen Nachfrage hat Frauscher daraus eine Radsensorfamilie entwickelt. Diese bedient optimal die spezifischen Anforderungen der nordamerikanischen Bahnbranche. Zusätzlich zum RSR110 steht nun ein weiterer Sensor mit nur einem Sensorsystem zur Verfügung, der RSR110 002. Dieser lässt sich völlig problemlos in bestehende Systeme integrieren. Er stellt eine maßgeschneiderte Lösung insbesondere für jene Anwendungsbereiche dar, in denen es lediglich darum geht, eine Überfahrt zu erfassen. Der Wheel Sensor Signal Converter WSC vereinfacht die Auswertung des analogen Sensorsignals. Damit profitieren sowohl Systemintegratoren, als auch Betreiber bei der Planung und im Betrieb neuer Systeme davon, wenn sie bei ihren verschiedenen Anwendungen die Radsensorfamilie RSR110 einsetzen.

Frauscher Radsensor RSR110

Zuverlässige und präzise Lösung von Schaltaufgaben Die Radsensorfamilie RSR110 eignet sich hervorragend zur exakten Bearbeitung von Schaltaufgaben. Meist dienen diese zur Aktivierung unterschiedlicher Systeme, wie beispielsweise eines AEI Card Readers, von Heißläufer- und Flachstellenortungsanlagen, Einrichtungen zur Fahrzeugerkennung sowie von Schmieranlagen und Rottenwarnanlagen. Inzwischen setzen mehr als zehn Unternehmen in Nordamerika den RSR110 im Bereich solcher Applikationen ein. Diese Installationen befinden sich entweder bereits im Regelbetrieb oder noch im Versuchsstadium. Die Rückmeldungen von Seiten des Marktes sind überaus positiv. Die offene Schnittstelle des Radsensors erlaubt eine einfache Implementierung, da er sich nahtlos in individuell entwickelten Auswertebaugruppen und SPS integrieren lässt. Alle Betreiber nennen auch die einfache Gewinnung von Zusatzdaten, etwa präzise Informationen über Zuggeschwindigkeit und -richtung oder den Raddurchmesser, als großen Vorteil.

Das Signal des RSR110 kann frei nach Anforderungen individueller Applikationen ausgewertet werden


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Frauscher Nordamerika: Gesteigerte Effizienz für Rangierbahnhof in Baltimore Am Rangierbahnhof Baltimore North Avenue Yard werden Züge abgestellt und gewartet. Bisher mussten die Lokführer jeweils an einer der beiden Einfahrten stoppen, um die Weichen für ihre beabsichtigte Route manuell zu stellen – ein zeitraubendes Verfahren, dessen Automatisierung wesentlich zur Effizienzsteigerung beitragen könnte. Daher fasste der Betreiber, MTA Maryland, den Beschluss, die Anlage zu modernisieren. Die Verwendung der neuesten Technologie zur verlässlichen und präzisen Zugerfassung wurde zur zentralen Anforderung dieses Projekts. Gemeinsam mit M.C. Dean als Systemintegrator hat sich MTA Maryland deshalb für den Frauscher-Achszähler FAdCi entschieden.

Frauscher FAdCi

Betreiber: MTA Maryland Partner: M.C. Dean Leistungsumfang: Komponentenlieferung, Trial

Stuart C Forth II, Controls Engineer bei M.C. Dean, berichtet: „Frauscher übernahm die Projektplanung, die Erstellung der Konfigurationsdateien und den Aufbau der Schaltschränke. Der Trial war für beide Seiten von großem Nutzen – sowohl für M.C. Dean als Systemintegrator als auch für den Kunden. Es war hilfreich, den Achszähler in Aktion zu erleben und alle aufkommenden Fragen mit den FrauscherMitarbeitern besprechen zu können. Der Versuchsaufbau ermöglichte es uns, frühzeitig Einfluss auf die Planung zu nehmen. So konnten wir bereits in dieser frühen Phase eine wichtige Entscheidung treffen: Nachdem ursprünglich nur Relais-Schnittstellen vom Achszähler zur SPS für die Gleisfreimeldung geplant waren, haben wir uns aufgrund der Gespräche und Erfahrungen während des Trials für die Verwendung des Frauscher Safe Ethernet FSE und seiner zusätzlichen Funktionen entschieden. Beim umfangreichen Einsatz des FSESimulators zur Validierung der Schnittstelle zwischen Achszähler und SPS während der Konzeptionsphase konnten wir erneut auf den schnellen Support von Frauscher bauen.“

Für M.C. Dean liegen die Vorteile des Frauscher-Achszählsystems auf der Hand: • Das Zählen der Waggons im Güterbahnhof gibt Informationen über Auslastung und Zugbildungsvorgänge • Das Risiko bei Stumpfbefahrungen wird minimiert, da die Weichen mittels Definition des Fahrweges durch den Fahrdienstleiter ferngesteuert gestellt und gesperrt werden • Protokollierung aller Aktivitäten und Warnmeldungen • Das Equipment ist einfach zu installieren und überaus strapazierfähig - Schnelle Montage und unkompliziertes Abgleichen der Sensoren - Dünnes und flexibles Verbindungskabel zur Innenanlage - Keine Elektronik am Gleis

Projektumfang: 31 Zählpunkte Achszählsystem: FAdCi Radsensor: RSR180

Der Frauscher Radsensor RSR180 wird mittels Schienenklaue montiert

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Frauscher GUS: Bahnübergangslösungen Mehrere Projekte in der GUS-Region haben gezeigt, dass moderne Bahnübergangslösungen derzeit hier enorm gefragt sind. Die Frauscher Sensortechnik GmbH ist mit einem eigenen Büro in Astana vertreten, von wo aus maßgeschneiderte Lösungen für entsprechende Anwendungen in direkter Zusammenarbeit mit interessierten Kunden entworfen werden.

Zwei Trials in Betrieb Gemeinsam mit EBE Solutions und Kazcentrelectroprovod hat Frauscher GUS bereits zwei Bahnübergänge auf der Strecke zwischen Astana und Almaty als Pilotprojekte für Temir Scholy, die nationale Eisenbahngesellschaft Kasachstans, umgesetzt. Zur Erfassung von sich nähernden Zügen und zur automatischen

Bahnübergänge mit besonderen Sperrelementen

Kontrolle des Bahnüberganssystems werden dort Frauscher Radsensoren RSR180 in Kombination mit der Auswertebaugruppe AEB und dem Achszählsystem FAdC eingesetzt. Als effiziente Softwareschnittstelle zum ISISLC-System wird das flexible Frauscher Safe Ethernet FSE genutzt. Dieses System befindet

sich derzeit in zwei Trials: Das erste, bereits im Februar 2014 angefragt Projekt läuft seit Ende 2014. Der zweite Bahnübergang folgte Mitte 2015. „Großes Interesse in der gesamten Region“ „Eine der größten Herausforderungen bei diesen Projekten war, abgesehen von den extremen Temperaturen während des Winters, die Spezialausstattung der kasachischen und russischen Hersteller. Dazu zählten einerseits die automatischen Bahnschranken namens „PASh“ sowie andererseits besondere Sperrelemente, die eine unerlaubte Einfahrt von Fahrzeugen in den geschlossenen Bahnübergang verhindern sollen. Auf der Grundlage internationaler Erfahrungswerte und kontinuierlicher Weiterentwicklungen konnten wir mit unseren Systemen diese Anforderungen problemlos bewältigen. Dementsprechend haben unsere Aktivitäten in der gesamten Region ein hohes Interesse hervorgerufen. Wir arbeiten daher nun an der Zulassung einer Kombination des ISIS-LC-Systems mit Frauscher-Komponenten für den russischen Markt“, erzählt Uwe Günter, Managing Director Frauscher Kasachstan.

Uwe Günther, Managing Director, Repräsentanz der Frauscher Sensortechnik GmbH, Kasachstan


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Frauscher Polen In der polnischen Eisenbahnbranche war Frauscher das erste Unternehmen, das die Vorteile von Achszählern bei der Verwendung in bestehenden RelaisBlocksystemen wie Eac, Eac95 und Eap erkannt hat. Aufgrund der weitreichenden Veränderungen gegenüber den zuvor eingesetzten Gleisstromkreisen war eine Zulassung durch die UTK als zuständige polnische Regierungsbehörde notwendig.

Inzwischen wurden Frauscher drei Zulassungen erteilt, die einen Einsatz des Achszählsystems ACS2000 auf den wichtigsten polnischen Eisenbahnlinien erlauben – darunter: • E20-Linie zwischen Paris und Moskau (ca. 80 km) • CMK-Linie zwischen Warschau und Kattowitz (Hochgeschwindigkeitsstrecke; ca. 200 km) Erfahrungsbasierte Entwicklung: CBL2010

Janusz Mikolajczyk, Managing Director, Frauscher Polska Sp. z o.o.

Aufbauend auf dem gesammelten Wissen über marktspezifische Anforderungen unterstützte Frauscher Polen seinen Partner Sig-Mont bei der Entwicklung des komplett rechnergestützten Blocksystems CBL2010. Die durchgängige Zusammenarbeit ermöglichte eine Lösung, bei der das Blocksystem über eine digitale Softwareschnittstelle mit dem ACS2000 verbunden wird. Schon 2013 wurde die erste Bahnlinie mit dem CBL2010 ausgestattet. Ein Jahr später folgten drei weitere Systeme auf einer Streckenlänge von 100 km. Positive Erfahrungen und Weiterentwicklungen führten zu einem gesteigerten Interesse des polnischen Bahnmarktes. Infolgedessen konnten Frauscher und Sig-Mont 2015 das CBL2010 in Kombination mit dem ACS2000 in vier weiteren Systemen auf einer Streckenlänge von rund 200 km der wichtigsten polnischen Bahnlinien installieren.

Update für das bewährte Achszählsystem ACS2000 Eine Vielzahl von Eisenbahnen im ganzen Land nutzt das Achszählsystem ACS2000. Um sowohl neue, als auch bestehende Kunden mit bestem Service und Produkten versorgen zu können, arbeitet Frauscher momentan daran, eine Zulassung für ein Update des ACS2000 zu erreichen. Diese neue Generation des Achszählers wird eine beschleunigte Installation und Inbetriebnahme sowie einfachere Wartung ermöglichen, indem Teile dieser Prozesse automatisiert werden.

CBL2010 und Frauscher ACS2000

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Frauscher Brasilien: Rückblick auf die NT Expo 2015 Vom 3. bis 5. November 2015 fand in São Paulo die 18. NT Expo „Business on Rail“ statt. Die südamerikanischen Bahntechnikexperten zeigten sich am Stand von Frauscher Brasil nicht nur von den vielfältigen Möglichkeiten begeistert, die der Frauscher Advanced Counter FAdC hinsichtlich der Gewinnung unterschiedlichster Informationen bietet. Viele Interessierte sprachen mit Frauscher-Mitarbeitern über spezifische Anforderungen und Lösungen, etwa hinsichtlich Vandalismus-Prävention oder der

Besucher aus ganz Lateinamerika interessierten sich für die Lösungen von Frauscher

Übertragung von Daten in dezentralen Systemarchitekturen. Unter Verweis auf die diesbezüglichen Eigenschaften des FAdC – etwa das hohe Maß an Modularität, die flexiblen Schnittstellen oder die Möglichkeit zur Implementierung kundenspezifischer Softwareprotokolle sowie die Verwendung des frei verfügbaren Protokolls Frauscher Safe Ethernet FSE – gaben die Experten von Frauscher Antworten auf alle Fragen. „Wir wissen, dass die Eisenbahnmärkte in Lateinamerika ein hohes Interesse daran haben, neue, sichere und hochverfügbare Komponenten zur Zugerfassung zu finden, zu testen und zu installieren. Frauscher unterstützt sie dabei in Form individueller Trials und Trainings, im Rahmen derer sie sich direkt von den Vorteilen moderner Achszähler überzeugen können. Die NT Expo 2015 bot großartige Möglichkeiten, in direkten Kontakt mit unseren Kunden zu treten – und das überaus positive Feedback hat uns in unserem Kurs bestärkt“, sagt Maicon Ferrari, Managing Director, Frauscher Sensor Technology Brasil Ltda.

Maicon Ferrari, Managing Director, Frauscher Sensor Technology Brasil Ltda

Frauscher UK: Neue Technologien für den britischen Eisenbahnmarkt Die Präsentation innovativer Lösungen zur Steigerung der Verfügbarkeit von Signaltechniksystemen hat in der globalen Bahnbranche für ein hohes Maß an Aufmerksamkeit gesorgt. Auch in Großbritannien steigt das Interesse an entsprechenden Technologien. Frauscher UK Ltd strebt derzeit nach einer Zulassung der neusten Achszählgeneration des Unternehmens, dem Frauscher Advanced Counter FAdC.

Frauscher Advanced Counter FAdC

Zusätzlich zu flexiblen Software-Schnittstellen und verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten bietet der FAdC innovative Funktionen zur Maximierung der Systemverfügbarkeit: Supervisor Track Section und Counting Head Control sind zwei implementierte Funktionen, deren Aktivierung das Sicherheitslevel, auf dem das Equipment betrieben wird, nicht negativ beeinflusst. „Wir haben diese modernen Ansätze zur Steigerung der Verfügbarkeit bereits verschiedenen Kunden in UK präsentiert. Nun freuen wir uns darauf, sie im Feldeinsatz von den zahlreichen Vorteilen von STS und CHC überzeugen zu können. Der FAdC ist definitiv die beste Lösung, wenn es darum geht, die Betriebseffizienz auf Main Lines, Industrial Lines oder Yards und Metros in Großbritannien zu steigern“, sagt Elaine Baker, die seit Juni 2015 Managing Director der britischen FrauscherNiederlassung ist.

Elaine Baker, Managing Director, Frauscher UK Ltd


Ü berbli c k

Messen & Veranstaltungen 2016 Im laufenden Jahr 2016 wird die Frauscher Sensortechnik GmbH wieder auf einer Reihe internationaler Messen und Konferenzen vertreten sein. Wir freuen uns darauf, Sie bei einer oder mehrerer dieser Gelegenheiten begrüßen zu dürfen. EurasiaRail | Istanbul, TUR 3.–5. März 2016 Short Line & Regional conference (ASLRRA) National Harbor, US 3.–6. April 2016 Rail Solutions Asia | Kuala Lumpur, MY 11.–13. Mai 2016 RSSI C&S Exhibition | Grapevine, US 28.–30. Juni 2016 AREMA | Orlando, US 28.–31. August 2016

Frauscher auf der InnoTrans 2016 InnoTrans | Berlin, DE 20.­­–23. September 2016 Unter dem Motto «Track more with less» www.frauscher.com/innotrans

Save the Date: Frauscher Standparty Dienstag, 20. September 2016

Frauscher-Schulungsprogramme Funktionalitäten und zum Betrieb der Systeme gewährleisten einen geringeren Wartungsaufwand. Zudem wird die Hochverfügbarkeit der Produkte gesichert. Entsprechende Workshops finden wahlweise vor Ort beim Kunden oder auch in der Frauscher-Firmenzentrale statt. Dafür steht ein modernes, großzügiges Trainingscenter für bis zu 30 Personen zur Verfügung. Sämtliche FrauscherKomponenten sind dort aufgebaut und stehen „zum Anfassen“ bereit. Individuelle Schulungen und Trainings vermitteln wichtiges Know-how zu den Frauscher-Produkten. Die richtige Installation sowie ein entsprechendes Basiswissen zu den

Informieren Sie sich über unsere Schulungsprogramme oder registrieren Sie sich direkt für Ihre Teilnahme unter: training@frauscher.com

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