Foyer 122

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4,00 Euro H12719 15.11.2017 bis 15.01.2018

foyer Das Kulturjournal für Bremen und den Nordwesten

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+punkt. Kunst im Nordwesten

Bewegendes Ballett „Romeo und Julia“ im Stadttheater Bremerhaven


Kompetenz, die bleibt.

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Inhalt

INHALT

Neues Spiel, neues Glück! Nach dem spekulativen Roulette ums Bremer Musicaltheater sind nun endlich die Würfel gefallen. Fünf vor Zwölf sozusagen, denn zum Jahresende sollte die Bühne am Richtweg einer wirtschaftlicheren Verwendung weichen. Abriss und Wohnbebauung waren ebenso im Gespräch wie eine Umsiedlung des Museums Weserburg. Die Nutzung als Spielstätte in bisheriger Form blieb jedoch weiterhin eine leise Hoffnung. Streitpunkt zwischen Eigner und Betreiber war die Miete, die bei einer möglichen Vertragsverlängerung deutlich erhöht werden sollte. Eine erfolgreiche Bespielung sei zu den geforderten Bedingungen nicht mehr möglich, so der Standpunkt der Düsseldorfer Agentur Mehr! Entertainment. Nun ist mit Jörn Meyer ein neuer, mutiger Einzelkämpfer gefunden, der sich diesen Spagat zutraut. Ein ambitionierter JungUnternehmer, der genügend Fachkompetenz und Erfahrung im Unterhaltungsmetier mitbringt, um seine Visionen zukunftsweisend umzusetzen. Mit ihm, als alleinigem Gesellschafter der MTB GmbH, wird der Spielbetrieb am Richtweg ab Februar zunächst für weitere fünf Jahre fortgesetzt. Ein Glücksfall für Bremen, denn das dortige Angebot an Live Entertainment lockt verstärkt auch entfernte Besucher mit Übernachtungswünschen, wie die Postleitzahlen der Kartenbucher belegen. Vielleicht lässt sich mit diesem Argument gar der begehrte Topf der Bettensteuer anzapfen, der im Finanzamt vis-a-vis verwaltet wird. Ein Glücksfall aber auch für Eigentümer Rolf Specht, der Zeit gewinnt für weitere, umfassendere Planungen an diesem attraktiven Standort zwischen Innenstadt und Bahnhof. Dafür spricht sein kürzlich erfolgter Erwerb der angrenzenden Immobilien, Parkhaus und Ärztehaus.

3 foyer

................................................. Theater 04 LIEBE UND INTRIGEN „Siroe“ in Oldenburg 06 FAMILIE ÖDIPUS Zwei Stücke, ein Schauspiel 07 PORTRÄT Publikumsliebling Marysol Schalit 08 TANZPROJEKT Bund fördert Bremerhaven 09 ZWEI KRAFTPOLE Beethoven-Oper „Fidelio“

ZEIT FÜR

NEUES!

Wir ziehen um. Ab 1. Dezember 2017

Böttcherstraße 4

28195 Bremen

10 ALLE JAHRE WIEDER Weihnachtsmärchen 13 SZENE Neues von Bühnen der Region 14 SCHAUSPIELPREMIEREN in Bremen 16 OPERNPREMIEREN im Nordwesten 19 OPERNRÄTSEL 20 PREMIEREN-RUNDSCHAU 22 THEATERPREIS Nadine Lehner ohne Fortune

................................................. Musik 23 JAZZTIPPS 24 KONZERTE IN DER BREMER GLOCKE 26 NACHRUF Komponist Klaus Huber gestorben 26 KIRCHENMUSIK An der Grenze 28 BREMER PHILHARMONIKER Geschichte(n) 30 KONZERTTIPPS | CD-TIPP

................................................. Kunst 32 WILHELMSHAVEN Schwontowski in der Kunsthalle 33 NORDWESTEN „Sehnsucht Europa“ wandert 34 GRAFIKPREIS Dostal im Horst-Janssen-Museum 35 ABSTRAKTIONEN Bilder von Heinrich Modersohn 36 FARBFELDER Katharina Lichtenscheidt stellt aus 38 SCHENKUNG Kunsthalle Bremen erhält Sammlung

foyer · im Internet lesen · Rätsel lösen · abonnieren foyer-kulturjournal.de

39 FOCKE-MUSEUM Bewegte Zeiten: „Bremen nach ’68“ 40 BREMERHAVEN Meisterwerke aus der Region 40 KUNSTRÄTSEL 41 JETZT in foyer: +punkt. Kunst im Nordwesten 44 KULTURFORUM Notizen aus Galerien und Museen

................................................. Gesellschaft 45 KOLUMNE NACHGEDACHT Es geht um die Wurst 46 LITERATUR Buchbesprechungen

Doch zunächst darf man auf die Visitenkarte von Jörn Meyer und seiner neuen Crew gespannt sein. Mit der Start-Revue „Ballet Revolucion“ sollte es gelingen, auch im Bremer Musical Theater ein Feuerwerk an Bewegungsenergie und ansteckender kubanischer Lebensfreude zu entfachen.

48 LITERATUR Hörbuch-Tipp | NordMord

Wir hoffen, dass dieses stimulierende Virus sich über Jahr und Tag auf die Besucher der Kulturstätte am Richtweg überträgt und wünschen allseits gutes Gelingen. Marie-Clothilde Kronenberg

57 PR KULINARISCH „Almhütte“ am Atlantic-Hotel

49 ROLLENSPIEL Neue Aufgaben, neue Ziele 50 PANORAMA WISSENSCHAFT 52 KINOTIPPS + DVD-TIPP 54 JUBILÄUM 125 Jahre Bremer Union-Theater 55 CLUBS IN BREMEN Union von 1801 56 KULTURKALENDER Premierendaten 59 DVD-MUSIKTIPP 68 KULTUR FORUM Nachrichten aus der Region 69 SCHAUSPIELRÄTSEL 70 GLOSSE | FOYER-AUTOREN | IMPRESSUM


foyer 4 OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Siroe

Oper „Siroe – Re di Persia” von Johann Adolf Hasse am Oldenburgischen Staatstheater Text: Michael Pitz-Grewenig

LIEBE, LÜGEN UND INTRIGEN L

ügen, Intrigen, Bruderzwist, heimliche Liebschaften, Rivalitäten, Machtgier, Erbschaftskrieg, Volksrevolte – kaum ein Thema, das in „Siroe, König von Persien“ nicht verhandelt wird. In dieser Oper geht in der Tat die Post ab. Kein Wunder, dass das Libretto rund 60mal vertont wurde. Der Autor war kein geringerer als Pietro Metastasio, der führende Librettist der Barockzeit.

Schöne Frauen, die den gleichen Mann lieben. Zwei Brüder, einer tugendhaft, einer intrigant, streiten sich um das Erbe. Der autoritäre Vater, der persische König Cosroe, bevorzugt in der Thronfolge aus machtpolitischen Gründen den Jüngeren. Eine indische Prinzessin, die sich als Mann Zugang zum Hof verschafft, um den Tod ihres Vaters zu rächen, den Cosroe im Krieg erbarmungslos getötet hat. Und Siroe, der in seiner tugendhaften Blauäugigkeit an das Gute im Menschen glaubt, ist am Ende scheinbar der Dumme, wenn es da nicht doch ein Happy End gäbe. Das war schon vor rund 300 Jahren der Stoff für spannende Geschichten.

hen. Hasse komponierte die Oper im Jahre 1733. 30 Jahre später entstand eine zweite, stark überarbeitete Fassung.

Geboren im Jahre 1699 in Bergedorf bei Hamburg zog es Hasse schon früh nach Italien. Erfolge in Neapel und Venedig machMit der Opera seria „Siroe – Re di Persia” ten ihn schnell zu tauchen wir ein in eine längst vergangene einem der führenZeit und begegnen einem der aufregends- den Komponisten Komponisten des 18. Jahrhunderts. Die ten Italiens, dessen Rede ist von Johann Adolf Hasse, dem sei- Ruhm sich auch bald in ganz Europa verne Zeitgenossen den Ehrentitel „Il divino breitete. Joseph Haydn verehrte ihn, WolfSassone“ („Der göttliche Sachse“) verliegang Amadeus Mozart wollte „unsterb-

lich werden“ wie er. Die Musik von Johann Adolf Hasse drückt den aristokratischen Geschmack der letzten Dekaden des europäischen Absolutismus aus. Er komponierte für die Star-Solisten seiner Epoche, darunter seine Gattin Faustina Bordoni und die Kastraten Farinelli und Caffarelli. Hasse entwirft im „Siroe“ eine „barocke Modenschau der Stimmen“ und fordert von Sängerinnen und Sängern überaus virtuose Gesangskunststücke bei gleichzeitiger Stimmkontrolle vom Allerfeinsten. Seine Opern auf den virtuosen Aspekt zu reduzieren, wäre genauso falsch wie die Komödien von Voltaire auf ihren vordergrün-


OLDENBURGISCHES STAATSTHEATER Siroe 5 foyer

digen Inhalt zu reduzieren. In Hasses Opern geht es auch immer um die künstlerische Sublimierung menschlicher Grenzerfahrungen. Das gilt sowohl für die Sänger wie auch für die Personen der Handlung.

Gemeinsam mit dem Dirigenten Wolfgang Katschner, Markus Meyer (Bühne und Kostüme) und Steff Flächsenhaar (Licht) kreiert er ein Kaleidoskop unterschiedlicher Blickwinkel und Wahrnehmungsweisen und lässt auf diese Weise Hasses für die Der Regisseur Jakob Peters-Messer (kleidamalige Zeit musikalisch progressive und nes Foto) ist in Oldenburg kein Unbekannter in ihrer Klangsprache radikal grenzübermehr, 2015 inszenierte er einen interessan- schreitende Oper neu erfahren. ten „Xerxes“. Er ist ein sensibler Regisseur, der weiß, dass die Gewissensfrage, welDas betont auch die Dramaturgin Valeschen Sohn der König von Persien zu seinem ka Stern: „Es war uns von Anfang an sehr Nachfolger bestimmen soll, nicht allein mit wichtig, die Barockseite des Stückes, die ausgiebigen Koloraturen abgehandelt wersich vor allem in den damals typischen den kann. Jakob Peters-Messer spürt auch Gleichnisarien niederschlägt, genauso wie stets der „emotionalen Vertiefung nach“: den immer noch aktuellen Spagat zwischen „Hier steht Hasse im 18. Jahrhundert an der Privat- bzw. Familienleben und kriegeriSchwelle vom Barock zum Zeitalter der Auf- scher Öffentlichkeit aufzuzeigen. Sie verklärung und der Empfindsamkeit.“ einen also in Bühnenbild wie Kostüm ein

Barock mit einem Heute. Zwischen Bühnenräumen in barocktypisch buntem Kolorit eröffnen sich schwarz-weiße Kriegsstrukturen, die wie ein Fenster in die zerstörte Realität verweisen. Während sich innen das Familiendrama abspielt, heischt von außen stets der begonnene und nie enden wollende Krieg um Aufmerksamkeit.“ Die Oldenburger Produktion, eine Kooperation mit der der Nederlandse Reisopera, wird anschließend auf Tournee gehen. Premiere am 2. Dezember, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Weitere Vorstellungen: 6., 8., 12., 14., 20., 22. und 27. Dezember. Mitwirkende u.a.: Philipp Kapeller (Cosroe), Nicholas Tamagna (Siroe), Yulia Sokolik (Medarse).


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THEATER BREMEN Ödipus und Antigone

Regisseur Felix Rothenhäusler kombiniert im Bremer Schauspiel „Ödipus“ und „Antigone“ Text: Sven Garbade

FAMILIE ÖDIPUS L

egt man sein Schicksal in die Hand der Götter, dann muss mit heiklen Unschärfen gerechnet werden – oder noch weit Schlimmerem! Wo kann Gewissheit gelten, wenn sich die Göttermacht einzig in Orakeln oder den Rätselsprüchen einer Sphinx annonciert? Zwischen Menschlichkeit und überhohem Leid vollzieht sich das Drama der griechischen Tragödie, und es kann am Ende nur ungewiss bleiben, ob dabei eine sogenannte Katharsis gelingt, die seelische Grundreinigung durch Jammer und Schauder. Zwei zentrale Texte dieser im wahrsten Sinne verfluchten Schicksals-Dramatik fasst nun Regisseur Felix Rothenhäusler (Foto) für das Bremer Schauspiel zusammen. „Ödipus“ und „Antigone“ sollen dabei zu einem einzigen Abend kombiniert werden, mithilfe einer Textfassung, die von Jan Eichberg stammt und die dem Plot von Sophokles folgen und zugleich nach einer gegenwärtigen Sprache suchen will.

Doch wie übersetzt man die antiken Konflikte in die Gegenwart? Furchtsamer Götterglaube scheint heutzutage schließlich deutlich reduziert zu sein. Wir erinnern uns: Ödipus erhielt bereits beim Einsetzen der Handlung dunkle Hinweise, dass sein Schicksal längst vorherbestimmt sei: Er würde demnächst seinen Vater ermorden, und sogar dessen Frau, also seine eigene Mutter heiraten. Alles sei bereits beschlossen und im Buch des Schicksals unauslöschlich eingeschrieben. Auch wenn er dies nicht glauben will, muss Ödipus in der Folge erfahren, dass sich alle Prophezeiungen tatsächlich bewahrheiten. Kein Ausweg möglich. Kann ein Mensch überhaupt von Freiheit Gebrauch machen, wenn er trotz Warnungen die Wahrheit nicht erkennt und sich quasi wehrlos vom Schicksal ein Bein stellen lassen muss? Und wie lässt sich diese Dramaturgie heute noch begreifen, diese tragische Geschichte, welche sich über mehrere Generationen, von Ödipus ausge-

hend über seine Tochter (und Schwester!) Antigone, weiter spinnt? Vielleicht als eine Art Familienstück, wie der Dramaturg Akin E. Sipal einen möglichen Zugang zu der Handlung beschreibt: „Die Tragödie entwickelt sich innerhalb einer starken Familienkonstellation, die alles bestimmt. Vater, Mutter, Geschwister – alle reden immerzu hinein!“ Auch die humorvollen Aspekte der einzelnen Situationen sollen in dieser Inszenierung also nicht zu kurz kommen, schließlich handele es sich um eine tragikomische Verschränkung von individuellen Fehlern und Missverständnissen. Sipal, der auch Theaterstücke und Filmdrehbücher schreibt, sucht nach einer gewissen Leichtigkeit im Stoff: „Das ist zum Teil auch ausgesprochen schnell und irgendwie fetzig.“ Die Hauptrollen in dieser aufgefrischten Tragödie werden von Annemaike Baaker, Verena Reichhardt, Mirjam Rast, Johannes Kühn, Siegfried W. Maschek und Robin Sondermann übernommen. Premiere am 9. Dezember, 20 Uhr, im Kleinen Haus. Weitere Vorstellungen: 15. Dezember; 10. Januar.


PORTRÄT Marysol Schalit

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Publikumsliebling Marysol Schalit wird mit dem „Silbernen Roland“ ausgezeichnet Text: Frank Schümann

LIEBE AUF DEN DRITTEN BLICK M

an mag es kaum glauben, wenn man ihr auf der Bühne zuhört. Doch das Singen und Marysol Schalit – das war nur eine Liebe auf den dritten Blick. „Stimmt schon“, lacht die 35jährige Schweizerin, „als Kind wollte ich noch Tänzerin werden.“ Singen sei nie ihr Traum gewesen: „Ich war zwar als Jugendliche mal mit in der Oper, aber die haben so hoch gesungen, das war nicht meins.“ Nur gut, dass sich die Dinge doch noch wendeten. Denn für ihre herausragenden Leistungen als Sopranistin am Theater Bremen wird Marysol Schalit am 19. Januar mit dem Silbernen Roland der Bremer Volksbühne ausgezeichnet, im Anschluss an die Vorstellung der „Zauberflöte“. Besonders freut die Sängerin, dass es keine Jury war, sondern das Publikum, das für sie votiert hat. Argumente hat sie selbst allerdings reichlich geliefert, gerade in der vergangenen Spielzeit: da glänzte sie sowohl als Gretel in Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ als auch in der Titelpartie des „Simplicius Simplicissimus“ von Karl Amadeus Hartmann – und die he-

so spielt: für die Aufnahmeprüfung zum Schauspiel war sie zu spät dran, für den Gesang wurde sie hingegen sofort genommen – die Entscheidung war gefallen.

Eine Entscheidung, mit der Marysol Schalit heute hundertprozentig zufrieden ist. „Es ist ein wunderschöner Beruf“, sagt sie. Seit sieben Jahren ist sie jetzt in Bremen, rausragende Gilda, die Marysol Schalit eine längst Publikumsliebling, und hat zahlreiSpielzeit zuvor in Verdis „Rigoletto“ verkör- che weitere große Rollen verkörpert. Sehr pert und gesungen hat, durfte bei der Wahl gut erinnert sie sich auch noch daran, wie sie einst nach der Zuschauer noch mindestens im Hin„Sie sagte, ich müsse unbedingt Bremen kam: erneut stand hier terkopf gewesen sein. Sängerin werden.“ der Zufall Pate. Drei Partien, drei RolDenn eigentlich len, die extrem unterschiedlich sind – und eine Menge aussagen sollte sie ein Konzert auf La Gomera singen, doch der Ausbruch des isländischen über die jetzt ausgezeichnete Künstlerin. Vulkans Eyjafjallajökull durchkreuzte ihre Pläne, ihr Flug wurde gestrichen. StattdesDenn da sind wir wieder bei den Wünsen nahm sie in Bremen an einem Vorsinschen. Nachdem das Tanzen dann doch gen teil – und wurde genommen! verworfen wurde, liebäugelte sie mit der Schauspielerei, spielte im Schultheater Und was soll noch kommen? „So schön es Tolstoi und Frisch. „Ich hatte große Lust, hier ist, aber irgendwann möchte ich doch andere zu verkörpern“, erinnert sie sich. noch was anderes sehen, etwas probieren, Der Entschluss, sich an der Schauspielschule zu bewerben, stand fest – allerdings viel reisen“, sagt Marysol Schalit. So hat sie insistierte jetzt die Lehrerin: „Sie sagte, ich in diesem Herbst bereits in Absprache mit dem Intendanten Gastierangebote aus Nanmüsse unbedingt Sängerin werden.“ cy und Bilbao angenommen, freut sich aber auch schon sehr auf ihre nächste Premiere Und dann war da noch ein echtes Schlüsin Bremen, „Die Fledermaus“ am 31. März. selerlebnis, das Mitwirken im Musical Und gut für ihr Publikum: Ab Januar ist sie „Der kleine Vampir“. „Da habe ich dann auch wieder in den Produktionen „Die Zaugecheckt, dass das ja beides zusammen berflöte“ und „Simplicius Simplicissimus“ geht“, erzählt sie lachend. Schließlich bewarb sie sich für beides. Und wie das Leben zu sehen.


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THEATER BREMERHAVEN Förderprogramm „Tanzland“

Kulturstiftung des Bundes fördert ambitioniertes Projekt in Bremerhaven Text: Karin Hiller

Toula Limnaios: the thing I am, © Dieter Hartwig

THEMA TANZ

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er Initiative von Kulturamtsleiterin Dorothee Starke ist es zu verdanken, dass Bremerhaven in den nächsten zwei Jahren Anlaufpunkt für ein tanzinteressiertes Publikum sein wird. Starkes Bewerbung für das Förderprogramm „Tanzland“ der Kulturstiftung des Bundes überzeugte die Fachjury und so erhält Bremerhaven 87.000 Euro für ein Projekt, das in der Stadt die Sicht auf modernen Tanz verändern will.

Ein wesentlicher Teil des Projekts ist die Vermittlung von Tanz durch Aktionen mit lokalen Partnern. Öffentliche Proben, Vorträge, die Zusammenarbeit mit Oberstufenschülern und Schülern von Ballettschulen stellen den Tanz in den Fokus, fördern das Verständnis für zeitgenössische Tanzformen und machen neugierig auf Neues.

Beginnen wird die Aufführungsreihe der Choreographien von Limnaios am 9. Februar mit „Tempus fugit“. In einer Gemeinsam mit Claudia Hanfgarn, Leiterin sehr expressiven Körpersprache setzt sich des Tanzpädagogischen Projekts SchulLimnaios mit der Endlichkeit der Existenz tanz, ist ein Konzept entwickelt worden, auseinander. Auf einer mit Herbstblättern das Tanzaufführunbedeckten Bühne gen, Workshops und Laien sind genauso willkommen entsteht eine Tanzvermittlung Endzeitstimwie Semiprofis und Profis. umfasst. Partner des mung, in der die Projekts ist die Tanzcompagnie Toula Lim- Tänzer als Kollektiv und als Individuum naios, ein weltweit erfolgreiches Ensemble auf der Suche sind nach ihrem Platz im für zeitgenössischen Tanz, das 1996 von der Strom der rastlos vergehenden Zeit. Choreographin Toula Limnaios und dem Komponisten Ralf R. Ollertz gegründet Kurz vor der Aufführung tritt Claudia wurde. Vier Gastspiele des Ensembles sind Hanfgarn in einen Dialog mit dem Publigeplant, Aufführungsort ist das Theater im kum und bietet eine „Physical IntroducFischereihafen (TiF). tion“ an. Sie greift einzelne Elemente der Choreographie heraus und lässt das PubDie Workshops, die über das Jahr verteilt likum durch Nachahmen der Bewegungen stattfinden, sind offen für alle Teilneham eigenen Körper erspüren, wie sich diese mer. Laien sind genauso willkommen wie Gesten anfühlen. Das bewirkt eine gestärkSemiprofis und Profis. Auch die Tänzer des te Wahrnehmung und einen intensiveren Stadttheaters sollen eingebunden werden. Zugang zu der Choreographie. Auch das ist Tanzvermittlung.


STADTTHEATER BREMERHAVEN Fidelio 9 foyer

TRIUMPH DER LIEBE Robert Lehmeier inszeniert Beethovens Befreiungsoper „Fidelio“ in Bremerhaven Text: Karin Hiller

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eethovens große Rettungs- und Befreiungsoper „Fidelio“ ist so aktuell wie nie. Nachrichten über Gewaltherrscher, die ihr Volk unterdrücken und Mutige inhaftieren, die es wagen, die Wahrheit zu sagen, füllen die Schlagzeilen. Regisseur Robert Lehmeier, dessen grandiose Umsetzung von Gurlitts „Wozzeck“ im vergangenen Jahr noch in bester Erinnerung ist, inszeniert Beethovens einzige Oper jetzt am Stadttheater Bremerhaven.

zeigen: „Es verbietet sich alles, was auf Leid deutet, wie Ketten oder Stacheldrahtzäune. Ich werde ästhetisch sehr reduziert auf Seelenräume gehen und freilegen, was dahintersteckt.“

Leonore begibt sich in die kleinbürgerliche Welt des Gefängniswärters Rocco, um mit seiner Hilfe in den Kerker zu gelangen. Dass sich Roccos Tochter in sie als Mann verLehmeiers Konzept stellt das Humanitäts- liebt, nimmt Leideal über den politischen Inhalt. „Es geht onore in Kauf. hier nicht um etwas konkret Politisches, es Im Kerker eskageht um die große Qualität der Nächstenliert dann die liebe“, sagt der Regisseur. „Leonore ist da- Situation. Leobei das Auge des Ganzen.“ Leonore setzt ihr nore und PizarLeben ein, um als Fidelio verkleidet ihren ro stehen sich Ehemann Florestan aus dem Gefängnis des gegenüber, beDespoten Pizarro zu befreien. „Pizarro ist reit zum Töten. der negative Spiegel von Leonore. Sie sind Genau in diesem Moment ertönt ein Tromdie beiden Kraftpole.“ petensignal und es erscheint der Minister als „Deus ex machina“, der alles zum Guten Florestan sitzt zu Unrecht im Gefängnis, führt. „Bis zum Trompetensignal kann man er hat gegen Pizarro „für Wahrheit gestrit- es als Krimi erzählen“, so Lehmeier. Danach ten.“ Mehr erfährt man nicht über den po- folgt der große Moment der Erlösung. Die litischen Hintergrund und die Identität der Gefangenen kommen frei, es siegt die Liebe. anderen Gefangenen. Beethoven geht es um die große Idee, eine Botschaft im urMusikalisch ist „Fidelio“ nicht glatt im Sinchristlichen Sinne. ne einer klassischen Oper. Beethoven war kein routinierter Opernkomponist, doch Zu den ergreifenden Momenten der Oper gerade das erzeugt Reibung in der Musik. gehört der Chor der Gefangenen, doch Leh- Am Anfang Spieloper in der Welt der kleimeier will kein Klischee der Unterdrückung nen Leute entwickelt sich die Kompositi-

on über das musikalische Drama bis hin zu Oratorien ähnlichem Pathos. Die musikalische Leitung der Bremerhavener Produktion übernimmt GMD Marc Niemann. Die Ästhetik des Bühnenbilds (Ausstattung Stefan Rieckhoff) verändert sich parallel zur Musik. Die bürgerliche Umgebung der kleinen Leute gleitet zunehmend ins Surreale. „Wir werden es optisch sehr leicht angehen, keine faschistoide Unterdrückungsarchitektur zeigen, sondern übertragene Räume, etwa den Kerker als einen Raum zwischen Leben und Tod“, kündigt der Regisseur an. Das System in sich wird am Ende der Oper nicht in Frage gestellt, doch die Zukunft für die Protagonisten ist ungewiss. Was geschieht mit Leonore, die als heldenhafte Frau gefeiert wird, aber jetzt nur noch die Gattin ist? Welche Nachwirkungen haben die Qualen des Kerkers für Florestan? Hier wurde eine Utopie gelebt. Die Befreiung aus Unterdrückung und Gewalt durch die Macht der Liebe. Aber was passiert nach Erlangung der Freiheit? Ein offener Schluss, der zum Weiterdenken anregt. Premiere am 25. Dezember, 19.30 Uhr, im Großen Haus. Die nächsten Vorstellungen: 4., 10. und 12. Januar. Mitwirkende u.a.: Yamina Maamar (Leonore), Tobias Haaks (Florestan), Derrick Ballard (Pizarro).


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THEATER Weihnachtsstücke für Kinder

Weihnachtsstücke für Kinder in den Theatern der Region Text: Wilfried Hippen

EMIL „OP PLATT“ UND EIN GESPENST Philippe Boesmans

I

n der Vorweihnachtszeit wird so gut wie jedes Theater zum Volkstheater. Denn auch viele von denen, die sonst nie ins Theater gehen, folgen der Tradition und schauen sich zusammen mit ihren Kindern ein Weihnachtsstück an. Daran hat sich über die Jahrzehnte wenig geändert. Die Märchen- und Kinderbuchhelden werden nicht alt, weil ihr Publikum immer jung bleibt. Und welcher Intendant würde auf die garantiert gefüllten Säle und Sondervorstellungen verzichten, nur weil eine Inszenierung für die ganze Familie vermeintlich keine künstlerische Herausforderung bietet?

Ulrich Mokrusch

Als Wiederaufführung steht ab 3. Dezember im Theater am Goetheplatz die spätromantische Märchenoper „Hänsel und Gretel“ auf dem Programm. Kindern wird hier einiges an Sitzfleisch und musikalischer Aufgeschlossenheit abverlangt, doch es lohnt sich auch für sie. Der foyer-„Kritiker“, der damals siebenjährige Linus Wilks, fand es jedenfalls „meistens toll“ und meinte in Ausgabe 118: „Wenn ich so nachdenke, war es schon das Märchen, das ich kenne, aber irgendwie anders. Und die Musik hat gar nicht gestört.“

Speziell für Familien und Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren gibt es zuIm Theater Bremen steht in diesem Jahr dem die Konzerte, die die Bremer Philhar„Tom Sawyer“ auf dem Programm. Am moniker regelmäßig zusammen mit dem berühmtesten ist Mark Twains Titelheld Theater Bremen veranstalten. Das diesjähwohl, weil er andere Kinder dazu beschwat- rige vorweihnachtliche Programm mit dem zen konnte, für ihn einen Gartenzaun zu Titel „Piep Piep... Guten Appetit! – Musik streichen und dafür auch noch Geld von geht durch den Magen“ wird zwischen ihnen kassierte. Der Dramaturg und Schrift- dem 19. November und dem 10. Dezember steller John von Düffel hat den Klassiker viermal an Vormittagen aufgeführt. Die Leder Jugendliteratur so adaptiert, dass die ckereien sind dabei „musikalische Gerichte Aufführung für Kinder im Alter ab 6 Jahren aus den verschiedensten Nationen“. geeignet ist. Für die Regie ist der Leiter des Jungen Schauspielhauses Hamburg Klaus Mit „Ox und Esel“ bringt das SchnürschuhSchumacher verantwortlich. theater in der Bremer Neustadt ein alterna-


THEATER Weihnachtsstücke für Kinder 11 foyer

tiv weltliches Krippenspiel auf die Bühne. Die beiden Titeltiere finden in ihrem Stall ein kleines Menschenkind und übernehmen die Elternschaft, bis die wahren Eltern vom Shoppen zurück sind. Norbert Ebel hat sich das ausgedacht. Auch die bremer shakespeare company rückt ein Tier ins Blickfeld ihres jungen Publikums, nämlich „Des Kaisers Nachtigall“ nach dem Märchen von Hans Christian Andersen. Das Schauspiel mit Musik ist etwas für Kinder ab fünf Jahren, die das Ensemble der Company, das auch die Inszenierung besorgt, spielerisch in den Hergang der Geschichte einbezieht. So werde die Aufführung im Theater am Leibnizplatz „zu einem aktiven, gemeinschaftlichen Erlebnis“, heißt es. Die Holzpuppe Pinocchio, die so gerne ein kleiner Junge aus Fleisch und Blut sein will, ist schon seit einiger Zeit zu einer Symbolfigur für künstliche Intelligenz geworden. Im Science-Fiction-Genre sind die Bezüge von „Blade Runner“ über „Star Trek“ bis zu „Real Humans“ offensichtlich. Doch die von Carlo Collodi geschaffene Figur ist auch ohne diese aktuellen Bezüge einer von den jungen Helden, mit dem sich Kinder überall auf der Welt identifizieren können. Für ein Publikum im Alter ab sechs Jahren bringt das Stadttheater Bremerhaven nun „Pinocchio“ in einer Bearbeitung von Jürgen Poping auch auf die Bühne.


foyer 12 THEATER Weihnachtsstücke für Kinder

Weihnachtsstücke für Kinder in den Theatern der Region

Theater Bremen: Hänsel und Gretel, Foto: Jörg Landsberg

Viel Auswahl haben die jungen Theatergänger in diesem Jahr auch in Oldenburg. Dort gibt es gleich vier Inszenierungen für sie. Die aufwendigste und ambitionierteste ist eine Adaption der Erzählung von Oscar Wilde „Das Gespenst von Canterbury“, die für ein Publikum ab 8 Jahren geeignet sein soll. Die Kinder werden sich auch an den sich ständig erschreckenden Erwachsenen erfreuen, aber im Grunde ist dies eine Gesellschaftskomödie über den Unterschied zwischen dem amerikanischen Way of life und dem alten britischen Adel, bei dem ein Gespenst im Schloss zum guten Ton gehört. Kleine Seitenhiebe in Richtung Trump und Brexit dürften da nicht ausbleiben, denn der Regisseur Ekat Cordes hat am Oldenburgischen Staatstheater schon das Monty-Python-Musical „Spamalot“ auf die Bühne gebracht. Da im Haus am Theaterwall auch regelmäßig Inszenierungen in niederdeutscher Sprache zu sehen sind, wird dort das Stück „Emil un de Detektive“ nach dem Kinderbuch von Erich Kästner aufgeführt. Statt nach Berlin fährt der zwölfjährige Emil

Tischbein nun nach Hamburg und schon ist klar, warum all die Knirpse, die ihm bei seinem Abenteuer helfen, nicht berlinern, sondern platt snacken. Bereits Pökse im Vorschulalter können sich in Oldenburg an dem Musiktheaterstück „Der Bär, der nicht da war“ nach dem Kinderbuch von Oren Lavie und Wolf Erlbruch erfreuen. Und für Kinder ab 7 Jahren wird außerdem noch das Stück „Der Satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ nach einer der letzten Erzählungen von Michael Ende gezeigt, in dem es einen Zauberer mit dem Namen Beelzebub Irrwitzer und eine Geldhexe gibt, gegen die der Hohe Rat der Tiere einen dummen Kater und einen zerrupften Raben ins Feld schicken. Michael Endes schönstes Werk „Jim Knopf und Lucas, der Lokomotivführer“ wird schließlich im Weyher Theater in der Adaption von Christian Berg und mit der Musik von Konstantin Wecker gezeigt. Aber Vorsicht: Bei ihm ist Lummerland nicht „Eine Insel mit zwei Bergen…“


THEATER SZENE Neues von den Bühnen der Region 13 foyer

SZENE Text: Peter Schulz

„Ein Sommernachtstraum“, Foto: Marianne Menke

TANZ IM FOYER Für Nachtschwärmer, die den Übergang ins neue Jahr im Theater erleben möchten, organisieren einige Häuser in der Region am 31. Dezember wieder vergnügliche Abende mit anschließendem Tanz im Foyer. Etwa die bremer shakespeare company, die im Theater am Leibnizplatz zunächst sinnigerweise Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ (21.15 h) gibt und anschließend zum Schwof ins „Falstaf“ bittet. Ensemble, Chor und Orchester des Theater Bremen studieren eigens eine Gala zum 100. Geburtstag des 1918 geborenen Leonard Bernstein ein, die um 15 und 19 Uhr im Theater am Goetheplatz zu erleben ist. Ab 23 Uhr steigt dann die Silvesterparty. Und im Oldenburgischen Staatstheater ist zunächst das bunte Wunschkonzert „Melodien für Moneten“ zu hören (17 und 20 h), anschließend werden das Kleine Haus und das Foyer im Glashaus für die Fete geräumt (ab 22.30 h).

...................................... Im Rahmen des Spielzeit-Schwerpunktes von steptext dance project zu kulturübergreifenden Perspektivwechseln ist am 22./23. November (jew. 20 h) das Gastspiel „Das Fremde / Alien-Identität“ der Dresdner „guts company“ in der Bremer Schwankhalle zu sehen.

Klassisches Ballett mit Pas de deux und Soli aus bekannten Stücken des Genres präsentiert die BallettCompagnie Oldenburg am 14. Dezember (20 h) im Kleinen Haus des Staatstheaters. Dafür stellt Ballettdirektor Antoine Jully ein besonderes Programm mit dem Titel „Ballett impulsiv I“ zusammen.

...................................... In Kooperation mit der Amsterdamer Opera Trionfo bringt das Theater Osnabrück die Oper „Antigona“ von Tommaso Traetta heraus. Der heute selten gespielte italienische Musiker (1727–1779) gehörte zu den größten Opernkomponisten seiner Zeit und mit Gluck zu den zentralen Vorreitern der Opernreform des 18. Jahrhunderts. Die Premiere ist für den 20. Januar vorgesehen. Es inszeniert Floris Visser.

...................................... Zum vierten Mal in Folge konnte die in Wilhelmshaven angesiedelte Landesbühne Niedersachsen Nord einen Zuschauerrekord verbuchen. Zu den Vorstellungen der Spielzeit 2016/2017 kamen 108.736 Besucher, 1799 mehr als in der Saison davor. Als „Renner“ erwies sich das Weihnachtsmärchen „Kalif Storch“ mit 56 Vorstellungen und über 21.000 Zuschauern.

Gleich mehrfach wird die Staatsoper Hannover im Jahrbuch 2017 des Fachmagazins „Opernwelt“ aufgeführt. In der Kategorie „Beste Uraufführung“ nannte der Bremer Musikkritiker Gerhart Asche die Oper „Lot“ von Giorgio Battistelli. Für das Jahrbuch wurden 50 internationale Kritiker nach ihrer Meinung zu den Höhepunkten der Saison 2016/17 befragt.

...................................... Einen künstlerischen Abstecher in die Schweiz unternimmt gegenwärtig Yoel Gamzou, Musikdirektor des Bremer Theaters: Am Theater Luzern – Intendant ist der frühere Bremer Opernchef Benedikt von Peter – dirigiert er die Oper „Manon“ von Jules Massenet. Die Inszenierung übernahm Marco Stormann, dessen Produktion „Candide“ gegenwärtig im Theater am Goetheplatz gespielt wird.

...................................... Aufgrund vielfältiger Verpflichtungen wird Ivan Repušic seinen Vertrag als Generalmusikdirektor der Staatsoper Hannover nicht über die Spielzeit 2018/19 hinaus verlängern. Er hatte die Position erst 2016 übernommen, zuvor war er von 2010 bis 2013 Erster Kapellmeister des Hauses.


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THEATER IM NORDWESTEN S chauspielpremieren

SCHAUSPIELPREMIEREN Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region

„Amerika“, Foto: Jörg Landsberg

Theater Bremen „Amerika“ Alles ruht in nachdenklicher Neutralität. Leicht bewegliche Wände (sie schlingern ein wenig wie von Wind oder Wellen getrieben) umrahmen einen Raum, der außer einer Band und einem Puppenspieler einzig mit der silbrigen Luft gefüllt ist, die von schräg schwebenden LeuchtstoffRöhren durchkreuzt wird. Ein Ort für eine Vernissage? Die Ruhe und Kontemplation, die dieser Denk- und Hörraum für Alexander Riemenschneiders Inszenierung schafft, verbindet sich im Laufe der 90-minütigen Aufführung recht glücklich mit der Prosa Kafkas. Sein Auswanderer-Epos „Amerika“, eigentlich ein Romanfragment, übersetzt Riemenschneider in ein Puppenspiel, kombiniert mit der ohrenschmeichelnden Mildheit atmosphärischer Popmusik der Kafka-Band. Diese wiederum füllt mit ihrer großen Besetzung die gesamte Bühnenbreite aus. Eigentlicher Protagonist ist aber eine übermannshohe Puppe, dem echten Franz Kafka nicht unähnlich, die vom Puppenspieler Jarnoth geführt und auch exzellent gesprochen wird.

Die Inszenierung scheint mit dieser verfeinerten Ästhetik an einem seidenen Faden zu hängen. Denn ähnlich wie der Hauptfigur Roßmann droht auch für den Fortgang der Handlung jeglicher schützende Zusammenhang zu verblassen. Doch die mutig zusammengestellte Montage hält die Spannung bis gegen Ende – so fragil die Zwitterform aus Konzert und Schauspiel auch scheinen mag. Obwohl die Szenen immer wieder von den mal mächtig losschaukelnden, dann wieder sanftmütig harmonischen Klangkulissen der Band ummantelt (und damit gedehnt) werden, lassen sich im Spiel zwischen Puppe und echten Schauspielern auch Momente aus Kafkas Geschichte wiedererkennen. Besonders Alexander Swoboda gelingt es, in seine Figuren die notwendige Dosis echten Menschenblutes hineinzutragen. Er bewahrt den Abend damit vor einem Erstarren in allzu unterkühlter Oberflächenpolitur. – Die nächsten Vorstellungen: 19. November; 20. Dezember. Sven Garbade


THEATER IM NORDWESTEN S chauspielpremieren

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T H E A T E R

KLEINES HAUS DELMENHORST

SAISON 2017/2018

© Agentur

© Kleine Oper Bad Homburg

„Heilig Abend“, Foto: Marianne Menke

Sa. 2.12.17 | 20 Uhr VOCALDENTE Weihnachtskonzert „Frohe (V)eihnachten“ – A Cappella Art Di. 5.12.17 | 16 Uhr MAX UND MORITZ Modernes Familienmusical für Kinder ab 5 Jahren

© Barbara Braun , Agentur Drama

Fr. 8.12.17 | 20 Uhr ENTARTETE KUNST – DER FALL CORNELIUS GURLITT Schauspiel mit Boris Aljinovic, Ralph Morgenstern u. a.

© Andy Baker

So. 10.12.17 | 20 Uhr KLASSIKKONZERT Daniel Röhn, Violine und Ana de la Vega, Flöte Mo. 25.12.17 | 20 Uhr IVUSHKA Die russische Weihnachtsrevue

© Agentur

bremer shakespeare company Heilig Abend © Anja Beutler

Ein leicht erhöhtes Quadrat, fast ein Boxring ohne Seile, steht auf der Bühne im Theater am Leibnizplatz. Darauf befinden sich ein Tisch mit Telefon und zwei Stühle. Außerdem baumelt eine Uhr von der Decke, die von besonderer Bedeutung ist. Das Publikum sitzt nicht nur vor der Bühne, sondern auch dahinter, was eine Art Tribunal signalisiert. Das sind die Voraussetzungen zu Daniel Kehlmanns Zwei-Personen-Stück „Heilig Abend“. Bei Kehlmann tragen die beiden Akteure die Vornamen Judith und Thomas, benutzt werden diese aber im Stück nicht.

Der routinierte Tatort-Gucker weiß natürlich, wie so etwas geht: Knallhart muss da Verhör geführt werden, denn die Zeit drängt. Daniel Kehlmann dagegen wählt, bildhaft gesprochen, den Weg durch die Brust ins Auge, baut Scherze und vage philosophierende Dialog-Duelle ein, und es vergeht beinahe das halbe Stück, bis Thomas die Frage „Wo ist die Bombe?“ überhaupt stellt.

Das ist im Geiste von Hitchcocks „Suspense“ kein schlechter Kniff, aber Kehlmann scheint es eher um die Fragen der Berechtigung von staatlicher Gewalt und totaler Wir werden Zeugen eines Verhörs: Markus Überwachung im Gefahrenfall zu gehen, Seuss, der Verhörende Thomas, hat nur we- und da hat das Stück gewisse Längen. Die nig Zeit, um herauszubekommen, wo sich Regisseurin Petra-Janina Schultz hat den eine Bombe befindet, die Ulrike Knospe Abend auf rund siebzig Minuten eingeals Philosophieprofessorin Judith vorgeb- dampft, was ihm deutlich zugute kommt, lich versteckt hat, und die um Mitternacht, und sie hat es dabei geschafft, mit ihren ebenfalls vorgeblich, detonieren wird. Und beiden großartigen Darstellern knisternso hat Thomas, dessen genaue Funktion de Spannung zu erzeugen und diese auch unklar bleibt, bei Kehlmann neunzig Midurchgehend zu halten, so dass ein sehr nuten Zeit, um die Bombe zu finden, also sehenswerter Boxkampf mit Worten zu erJudith zu brechen. leben ist. – Die nächsten Vorstellungen: 16. und 29. November; 7. und 29. Dezember Christian Emigholz

© Alexander Kohler

© Moritz Hau, bearb. Michael Petersohn

So. 31.12.17 | 15.30 & 19.30 Uhr SOUND OF CINEMA Berühmte Filmmusiken in einer großen Show mit Sängern, Tänzern und Live-Band Fr. 5.1.18 | 20 Uhr DELMENHORSTER NEUJAHRSKONZERT Philharmonie Lemberg – „Pariser Leben“ Di. 16.1.18 | 20 Uhr DIE GLASMENAGERIE Schauspiel mit Anna Thalbach, Nellie Thalbach u. a.

© Andreas Kunow

Sa. 20.1.18 | 20 Uhr A TRIBUTE TO SIMON & GARFUNKEL MEETS CLASSIC Duo Graceland mit Streichquartett und Band

© Agentur

Mo. 22.1.18 | 20 Uhr GRÄFIN MARIZA Operette mit der Operettenbühne Wien Fr. 26.1.18 | 20 Uhr WAS DM EINEN RECHT IST Komödie mit Saskia Vester, Norbert Heckner u. a.

© Erika Hauri

Mo. 29.1.18 | 20 Uhr DER MENTOR Schauspiel mit Volker Lechtenbrink u. a. © Oliver Fantitsch

................................... Infos und Karten: Telefon 04221-16565 www.konzert-theaterdirektion.de


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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren

OPERNPREMIEREN

Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region

„Lady Macbeth von Mzensk“, Foto: Jörg Landsberg

Theater Bremen Lady Macbeth von Mzensk Diese Oper überwältigt: Dmitri Schostakowitsch nimmt uns in seiner „Lady Macbeth von Mzensk“ mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle – Liebe, Sex, Eifersucht und Mord werden auf das Expressivste ausgeformt. Es geht um Katerina, die sich mit Hilfe ihres Geliebten Sergej von ihrem farblosen Ehemann und ihrem brutalen Schwiegervater befreit und zur mehrfachen Mörderin wird.

Theater Bremen Candide Sayapin (Sinowi) verblasste daneben und auch Chris Lysack (Sergej) war stimmlich weniger präsent als das Duo Lehner-Zielke. Weitere starke Charaktere gab es dank der übrigen Solisten zu erleben, unter anderem von Luis Olivares Sandoval (Schäbiger) und Christoph Heinrich (Pope).

Armin Petras (Regie), Susanne Schuboth (Bühne) und Karoline Bierner (Kostüme) verorteten Schostakowitschs Drama rund um Verrohung, Abgestumpftheit und GeIn seiner ersten Premiere als Musikdirektor spitzte der Dirigent Yoel Gamzou die walt in der Stadt Norilsk, einem der käloft brutale, dissonante Musik noch einmal testen und schmutzigsten Orte Russlands. zu. Fast schon obsessiv trieb er die ihm fu- Im ersten Teil stellte Petras in grellen Bilrios folgenden Bremer Philharmoniker an dern verschiedene Stationen auf Katerinas und stellte feinste Klänge schroff neben Weg zur mehrfachen Mörderin dar, ohne die Gewalt des vollen Orchesters. Man darf wirklich die Charaktere und Handlung gespannt sein, ob Gamzou „normale“ Stü- zu erklären. Da waren die letzten „Lady cke wie die „Fledermaus“ (Premiere am 31. Macbeth“-Inszenierungen in unserer Region leichter zu verstehen und dadurch vielMärz 2018) gelassener dirigieren wird. leicht noch bewegender. Stattdessen verDass die Spielzeiteröffnung in Bremen ei- knüpfte Petras das Drama mit Texten einer nen so starken Eindruck hinterließ und Pussy Riot-Aktivistin, fügte Videos hinzu vom Publikum gefeiert wurde, lag auch an und – typisch für Bremen – ließ die Sänger Nadine Lehner, die mit vollem Einsatz die filmen. Weniger wäre hier manchmal mehr gewesen. – Die nächsten Vorstellungen: 15. Katerina verkörperte, wobei sie ihren Sopran in gefährliche Grenzbereiche führte. November; 9. und 15. Dezember. Markus Wilks Noch einmal als Gast wirkte Patrick Zielke mit. Das war ein Glücksgriff für die Produktion, weil er alle Seiten des autoritären, widerlichen Boris‘ voll ausspielte. Alexej

Marco Storman ist das Kunststück gelungen, eine rundum überzeugende Inszenierung von Leonard Bernsteins „Candide“ auf die Bühne zu bringen. Er hat dieses musikdramatische Werk ernst genommen, als das, was es ist, ein gewichtiges musikdramatisches Werk, bei dem die Frage, ob es sich nun um Oper, Operette oder Musical handelt, belanglos wird. Storman umgeht so auf geniale Weise alle Knallchargen-Traditionen, die sich in „Candide“ hineingefräst haben. Er zeigt uns mit Candide und seiner Conegonde zwei Menschen, die ganz naiv an das glauben, was ihnen von triebgesteuerten Idolen erzählt wird. Dr. Pangloss (überzeugend: Holger Bülow) entpuppt sich geiler und scheinheiliger Schönschwätzer, dem wirklich nichts mehr heilig ist. Da ist keiner mehr, der Humanität, Respekt und Demut lehrt. Und so ist es kein Wunder, dass man am Ende nicht im Paradies ankommt, sondern im Garten. Aus Demut wird so Resignation. Am Gelingen hat das Bühnenbild von Jil Caroline Bertermann eine entscheidende Rolle. Ein Kaleidoskop aus beweglichen zerbrochenen Spiegeln bewirkt, dass wir mittendrin sind in dieser verrückten und überhaupt nicht guten Welt, zumal sich die


THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren 17 foyer

„Candide“, Foto: Jörg Landsberg

„Rigoletto“, Foto: Heiko Sandelmann

Stadttheater Bremerhaven Rigoletto Zuschauer in den Spiegeln sehen können. Das Ganze erinnert an das Bühnenbild von Stefan Herheims Bayreuther Inszenierung des Parsifal.

Andrzej Woron, gern gesehener Gastregisseur in Bremerhaven, ist bekannt für seine bunten, opulenten Bühnenbilder. Seine aktuelle Inszenierung von Verdis „Rigoletto“ verzichtet jedoch auf ablenkende Optik Christopher Ward dirigierte musikalisch si- und konzentriert sich auf die Charaktercher durch die nicht gerade einfache Parti- zeichnung der Personen. Woron, auch Austur Bernsteins, flankiert von einem hervor- statter der Produktion, setzt in die schwarragend präparierten Chor (Alice Meregaglia) ze Bühne eine schräge Drehscheibe als und auszeichnenden Solisten. Moritz Löwe Spielfläche für die Akteure. Darunter ver(Voltaire) gab einen exzellenten Conférenbergen sich karge, einem Verlies ähnelnde cier. Christian-Andreas Engelhard (CandiRäume. Das minimalistische Bühnenkonde) hatte an diesem Abend (besucht wurde zept erweist sich als klug, die Protagonisdie zweite Vorstellung) etwas mit der Stim- ten rücken so verstärkt in den Fokus. me zu kämpfen, überzeugte aber schauspielerisch. Grandios Nerita Pokvytyte (CunDer Regisseur hat mit dem aus Südkorea egonde) mit zupackend silbrigem Sopran. stammenden Bariton Dae-Hee Shin einen Hinreißend auch Irina Dziashko (Paquette), phantastischen Sänger zur Seite, der seiNathalie Mittelsbach (The Old Woman) und ner Rolle des Rigoletto wahres SeelenleBirger Radde (Maximilian). ben einhaucht. Er lässt spüren, wie dieser Mann an der Zerrissenheit zwischen seiEs war nur richtig, dass man sich für die ner Pflicht als spottender Narr am Hof des Neufassung John Cairds aus dem Jahre 1999 Herzogs von Mantua und der väterlichen entschieden hatte. Das Team am Bremer Sorge um seine einzige Tochter zerbricht. Theater demonstrierte mit dieser Inszenie- Er ist nie der lustige Clown, sondern immer rung einen blitzgescheiten Umgang mit die- von Schmerz gezeichnet. sem überaus kniffligen Werk. Das Voltaires Text nach rund 300 Jahren noch immer akAls Gegenpol dazu der Herzog von Mantuell ist, kann schon nachdenklich stimtua (strahlender Tenor: Kwonsoo Jeon). Als men! – Oder? – Die nächsten Vorstellungen: Geck mit Leopardenschal ist er der ober18. und 23. November; 12. Dezember. flächliche Spieler, der die Frauen benutzt Michael Pitz-Grewenig und aufkommende Gefühle unterdrückt.

Zwischen den Beiden steht Rigolettos Tochter Gilda. Tijana Grujic, seit dieser Spielzeit neu im Ensemble, gelingt bei ihrem Einstand in Bremerhaven schwingend auf einer Schaukel im Bühnenhimmel eine berührende Liebesarie, die wie ein der Realität entrückten Traum wirkt, der sie aus der bedrückenden Enge ihrer Kammer befreit. Die Gesellschaft am Hof illustriert Woron drastisch als barbarische, Frauen verachtende Machohorde, die sich auf Orgien mit Gummipuppen vergnügt und am Ende den Tod Gildas als unbewegliche Masse emotionslos hinnimmt – starke Bilder! Das Philharmonische Orchester unter Marc Niemann nimmt die wechselnden Stimmungen in Verdis Musik bis zum finalen Gewittersturm und dem tragischen Schluss auf und ist den Sängern ein aufmerksam unterstützender Partner. Eine bewegende, auf psychologische Personenführung verdichtete Inszenierung, die in die Seelen der Hauptpersonen leuchtet und Erklärungen für ihr Handeln sucht. Jubelnder Beifall vom Premierenpublikum. – Die nächsten Vorstellungen: 16. und 25. November; 9., 15. und 27. Dezember; 7. Januar. Karin Hiller


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THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren

OPERNPREMIEREN Aktuelle Inszenierungen auf Bühnen der Region

„Die Walküre“

Oldenburgisches Staatstheater Die Walküre Halbzeit beim Oldenburger „Ring des Nibelungen“. Mit der Premiere von „Die Walküre“ bewies das Staatstheater auf das Glücklichste, dass es sehr wohl Richard Wagners vier Opern umfassendes „Ring“Projekt meistern kann. Man kam aus dem Staunen kaum heraus, wie souverän das Staatsorchester in der Premiere die Partitur bewältigte. Das war eine Meisterleistung, zu der GMD Hendrik Vestmann seine Musiker animiert hat: Musikalische Glanzlichter wie der „Walkürenritt“ erklangen mit voller Wucht, aber differenziert gestaltet, die langen Monologe waren packend und die Instrumentengruppen zumeist vorbildlich ausgesteuert. Die Wotan-Szenen waren auch dank Michael Kupfer-Radeckys hervorragender Wort-Ton-Behandlung spannend wie selten. Man spürte die inneren Zweifel, Ängste und Emotionen einer Autoritätsperson. Ähnlich differenziert legte Nancy Weißbach die Brünnhilde an, für die sie kraftvolle Töne bis zum hohen C und schmerzvollen Ausdruck parat hatte. Nadja Stefanoff überzeugte als Sieglinde mit ihrem leuchtenden Sopran und persönlichkeitsstarkem Spiel. Ihr Bühnenpartner Zoltán Nyári (Siegmund) besitzt schier unendliche Reserven und Strahlkraft in der Stimme, die von ihm auch lyrisch zart

und sehr textdeutlich eingesetzt wurde. Pavel Shmulevich (Hunding) gefiel mit tiefschwarzem Bass, Melanie Lang (Fricka) bot Wotan gekonnt Paroli. Regisseur Paul Esterhazy erzählt die Handlung penibel und fantasievoll. Wie er beispielsweise die Annäherung von Siegmund und Sieglinde entwickelt oder wie der Konflikt zwischen Wotan und Fricka beiläufig auf der Bettkante beginnt und sich dann zu einem großen Ehestreit am Küchentisch entwickelt, hat ganz große Klasse. Teilweise nimmt der Regisseur Wagners Libretto wörtlich und findet zwingende Antworten, etwa wenn Siegmund nicht nur eine Wolfskapuze trägt, sondern sich auf der Flucht durch den Wald wie ein Tier bewegt. Verwendet wird wiederum die kongeniale Drehbühnenlösung von Ausstatter Mathis Neidhardt: Gespielt wird in der abgeschiedenen Welt eines Bergdorfes, in dem die Zeit stehen geblieben ist. Man sieht Menschen, die zwischen triebhafter Lust, hierarchischen Strukturen und brutaler Gewalt leben. Wiederum ermöglicht die Drehbühne filmreife Überblendungen zwischen den zahlreichen Spielräumen. – Die nächste Vorstellung: 19. November. Markus Wilks


THEATER IM NORDWESTEN Opernpremieren 19 foyer

Opernrätsel (mpg) Der Stoff ist klassisch: Eine kluge Frau, ein junger Mann, ein junges Mädchen und ein libidinöser Baron. Aber der Komponist der gesuchten Oper schuf mehr als ein turbulentes Verwirrspiel mit Liebe, Triebe und Intrige. Seine Musik dringt bis in die tiefsten Fasern des menschlichen Daseins und seiner Vergänglichkeit vor. Vier Menschen versuchen sich bei schönster Musik und mit einem klugen Text sehr nahe zu kommen. „Die Zeit ist ein sonderbares Ding“, singt eine Hauptprotagonistin dieser wunderschönen und zugleich zutiefst melancholischen Oper, in der auch Rosen, die schon seit langer Zeit ein besonderes Zeichen der Liebe sind, eine besondere Rolle spielen. „Die Entführung aus dem Serail“, Fotos: Stephan Walzl

Aber ach, unsere Sängerin ahnt, dass sie ihren jungen Liebhaber nicht dauerhaft halten kann. Das Leben danach erscheint ihr nicht lebenswert, nur als Warten auf den Tod: „Ist ein Traum, kann nicht wirklich sein.“ In der Musik vielleicht schon!

Oldenburgisches Staatstheater Die Entführung aus dem Serail Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ wurde in Oldenburg zuletzt 2004 gespielt. Die aktuelle Inszenierung trägt zwar den gleichen Namen, aber im Grunde ist es ein Stück der Regisseurin Kateryna Solokova mit der Musik von Mozart. Sie hat die Geschichte komplett umgeschrieben und im Programmheft eine Inhaltsangabe geliefert, die mit „Entführung“ und „Serail“ nichts mehr zu tun hat.

sicher ihre Freude gehabt hätte. Dazu passend ist das Bühnenbild von Christian Andre Tabakoff, das ein schickes Landhaus zeigt. Konflikt der Kulturen? Humanistischer Großmut? Alles Fehlanzeige. Stattdessen fuchtelt Bassa Selim am Ende nur hilflos mit einer Pistole herum und bleibt frustriert zurück.

Vollkommen überzeugend ist die Leistung des Oldenburgischen Staatsorchesters Konstanze und Bassa Selim sind hier ein unter Vito Cristofaro, das mit geschärfturtelndes Liebespaar. Der Bassa will sich tem und oft dramatisch zugespitztem Momit Konstanze im Rahmen einer von Blon- zart-Klang überzeugt. Sooyeon Lee gibt als de vorbereiteten Party verloben. Auch Konstanze ihren Arien emotionalen TiefPedrillo und Osmin gehören zum Persogang und bewältigt ihre Koloraturen virnal des Bassa. Pedrillo ist eine Art Kamtuos. Philipp Kapeller singt den Belmonmerdiener und Osmin ein psychisch gete mit bemerkenswerter Kultur und sicher störter Mann, der sich in Bücher flüchtet ansprechendem Tenor. Alexandra Scherund in seinen Henkers-Phantasien verirrt. mann ist mit ihrem agilen und aufstrahAls Belmonte auftaucht (hier ist er der ehe- lenden Sopran eine beherzte Blonde, wähmalige Liebhaber Konstanzes) und bei ihr rend Timo Schabel als Pedrillo in der Höhe Zweifel über ihre Gefühle für den Bassa kleine Probleme hat. Ill-Hoon Choung gibt auslöst, wird die Verlobung gekippt. den Osmin im Sinne der Regie rollendeckend, aber mitunter fehlt es ihm an VoluSolokova hat sich völlig neue Dialoge aus- men. Auch Johannes Sima folgt als Bassa gedacht, damit ihre Sicht der Dinge eiSelim dem Konzept der Regie und gibt ihn nigermaßen mit den Arien harmoniert. als smarten Jüngling. – Die nächsten VorDas klappt aber nicht immer wirklich. Ein stellungen: 22. und 26. November; 30. De„psychologisches Kammerspiel“ hat sie an- zember; 9. Januar. gestrebt, es bleibt aber eine triviale Liebes- Wolfgang Denker geschichte, an der Rosamunde Pilcher

Wie heißt die Oper und wie lautet der Name des Komponisten? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Dezember 2017 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43 (ab 1. Dezember: Böttcherstr. 4), 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www.rolandverlag.de (Publikationen/Foyer) Zu gewinnen sind je 5 x 2 Karten für das Theater Bremen, das Stadttheater Bremerhaven und das Oldenburgische Staatstheater. Die Auflösung des Opernrätsels in foyer 121 lautet: „Die Soldaten“ von Bernd Alois Zimmermann. Gewonnen haben: Helmut Finselberger, Sottrum Elke Janacek, Oldenburg Milan Jilek, Bremen Dr. Rainer Kulik, Oldenburg Martin Neukam, Varel Elisabeth Quantz, Ganderkesee Carsten Richter, Bremen Anke Schakow, Bremen Jürgen Schwerte, Bremen Herta Siems, Weyhe Manfred Spengler, Nordenham Ulrike Stobbe, Achim Christian Tepe, Osnabrück Jutta Tesch, Bremerhaven Thomas Trümper, Bremerhaven


foyer 20

PREMIERENRUNDSCHAU

PREMIERENRUNDSCHAU

Jesus Christ Superstar im Oldenburgischen Staatstheater. Die nächsten Vorstellungen: 9., 11., 13., 16., 17. und 31. Dezember Foto: Stephan Walzl

Black Rainbow im Theater Bremen. Die nächsten Vorstellungen: 22. November; 7. und 10. Dezember. Foto: Jörg Landsberg

Spamalot im Stadttheater Wilhelmshaven. Die nächsten Vorstellungen: 19, und 28. November; 5., 26. und 31. Dezember.

Zorro im Stadttheater Bremerhaven. Die nächsten Vorstellungen: Nov. 17., 24.; Dez. 2., 31. (19 h); Jan. 6., 13 Foto: Manja Herrmann

Rigoletto im Theater Osnabrück. Die nächsten Vorstellungen: 17. und 28. November; 23. Dezember; 3. Januar. Foto: Jörg Landsberg


PREMIERENRUNDSCHAU

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Romeo und Julia im Stadttheater Bremerhaven. foyer-Kritikerin Karin Hiller urteilte: „Mit einer geglückten Balance aus emotionaler Bewegungssprache und humorvoller Akrobatik gelingt Sergei Vanaev eine hinreißende choreographische Inszenierung, die das impulsive Handeln junger Menschen und den unaufhaltsamen tragischen Weg der beiden Liebenden begreifbar macht.“ Die nächsten Vorstellungen: 26. November; 6., 14., 16. und 29. Dezember; 14. Januar Foto: Heiko Sandelmann

Rusalka im Theater Bremen. Die nächsten Vorstellungen: 17. und 25. November; 13., 21., 25. und 29. Dezember; 7. Januar Foto: Jörg Landsberg

Hildegard Christiansen Fon 0421 - 25 57 35 Oberneulander Heerstraße 26 - 28 28355 Bremen Mo. - Fr. 10.00 - 18.30 Uhr Sa. 10.00 - 13.30 Uhr www.christiansen-women.de


foyer 22 THEATER „Faust 2017“

FEHLENDE FORTUNE Nadine Lehner und Paul-Georg Dittrich gingen bei der „Faust“-Verleihung leer aus Text: Peter Schulz

Nadine Lehner in Parsifal

E

s hat nicht geklappt: Nadine Lehner ist bei der Vergabe des Deutschen Theaterpreises „Faust 2017“ leer ausgegangen. Die Bremer Sopranistin war für ihre Leistung als Kundry in Marco Štormans Inszenierung der Wagner-Oper „Parsifal“ nominiert worden. Auch für den ebenfalls vorgeschlagenen Regisseur Paul-Georg Dittrich („La Damnation de Faust“) reichte es nicht. Beide Produktionen waren in der Spielzeit 2016/17 im Theater am Goetheplatz zu erleben.

ders hoch eingeschätzt worden. „Aber es war sowieso eine Sensation, dass Georg nach seiner Nominierung für den Bremer ‚Wozzeck’ erneut vorgeschlagen worden war,“ urteilte Michael Börgerding. „Daran wird deutlich, dass man in dieser Liga mitspielt!“ Mit dem undotierten „Faust“ werden alljährlich Künstlerinnern und Künstler ausgezeichnet, deren Arbeit wegweisend für das deutsche Theater ist. Der Preis wird vom Deutschen Bühnenverein in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und einem jährlich wechselnden Bundesland vergeben – in diesem Jahr war es der Freistaat Sachsen.

Michael Börgerding, Intendant des Bremer Theaters, zeigte sich leicht enttäuscht über den Ausgang. „Schade, dass Nadine Lehner leer ausgegangen ist, ich hätte ihr den Faust so sehr gewünscht! Und verdient hätte sie ihn allemal!“ Die Leistung „Verdient hätte „Dass das Theater Bremen als einzider Sängerin im „Parsie ihn allemal!“ ges Theater mit zwei Nominierungen sifal“ hatte seinerzeit vertreten war, ist eine schöne Bestäauch foyer-Kritiker tigung für unsere Arbeit der letzMichael Pitz-Grewenig überzeugt: „Nadine ten Jahre“, freute sich Michael Börgerding. Lehner formte mit eminenter stimmlicher „Schön, wie sehr das Bremer MusiktheaBrillanz, die bis hin zu extremen Höhen ter beobachtet und unter den Fachkollegen reichte, eine faszinierende zwielichtige geschätzt wird!“ Kundry“, schrieb er in Ausgabe 117. Übrigens: Hannah Biedermann, diesjähDie Chancen von Paul-Georg Dittrich in rige Preisträgerin in der Kategorie „Regie der Kategorie „Regie Musiktheater“ waren Kinder- und Jugendtheater“ wird in Kürim Vorfeld angesichts der ebenfalls nomi- ze im Moks das Stück „Eltern – ein Fornierten Tatjana Gürbaca, die in Bremen in schungsunterfangen“ inszenieren. Premieder Vorsaison die Oper „Simplicius Simpre ist am 25. Februar im Brauhaus. licissimus“ inszeniert hatte, und Preisträger Christoph Marthaler als nicht beson-


JAZZTIPPS

MUSIK Jazztipps

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Text: Christian Emigholz und Wilfried Hippen

ZEIT FÜR

NEUES! Konzert im Dunkeln

Stäbchen im Klavier

Stimmwunder Andreas Schaerer

Die eigenwillige Johanna Borchert

Als vor fünf Jahren bei der Messe Jazzahead eine Schweizer Band mit dem eigenartigen Namen „Hildegard lernt fliegen“ auftrat, war die Formation um den Sänger Andreas Schaerer noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Nach dem stürmisch umjubelten Auftritt war das anders, und das Publikum wusste dann auch, dass diese Band wirklich fliegen kann, zumindest jazzmusikalisch.

Aufgewachsen ist Johanna Borchert in Ritterhude und schon als ganz kleines Kind „klimperte“ sie ständig auf dem Klavier. Ihre Karriere als Musikerin begann damit, dass ihre Eltern ihr erlaubten, als 14-jährige mit einer Freundin nach Berlin zu fahren und dort auf dem Potsdamer Platz Straßenmusik zu machen. Danach studierte sie in Berlin, Kopenhagen, Los Angeles und Indien und entwickelte sich dabei zu einer abenteuerlustigen Pianistin, die sowohl mit Popmusik wie mit Avantgarde-Jazz erfolgreich wurde.

Das lag zu einem wesentlichen Teil am Frontmann des Sextetts, der nahezu jedes Format vom Beatboxer über den HipHopper, den experimentellen Scat-Vokalisten bis zum überbordenden Sänger mit unglaublicher Energie ausfüllte. In späteren Jahren hatte Schaerer weitere Auftritte bei Jazzahead, etwa mit dem ebenso faszinierenden Trio Rom-Schaerer-Eberle, bei dem er seine Stimme am Sound von Trompete und Gitarre reiben konnte. Außerdem stellte er sich solistisch mit allerhand Elektronik vor, was nicht weniger spannend war. Andreas Schaerer kommt aus dem schweizerischen Emmental, spielte als junger Mann in einer Punkband, bis er sich für ein Gesangsstudium in Bern entschied. Jetzt kommt der Ausnahmesänger erneut nach Bremen, und zwar solo zu einem „Konzert im Dunkeln“. 7. Dezember, 20 Uhr, Sendesaal Bremen

Und sie „spielt“ im besten Sinne des Wortes mit ihrem Instrument, indem sie etwa bei ihren Konzerten Klebemasse zwischen die Saiten knetet oder ihren Klang mit Essstäbchen verändert. Mit der Band „Schneeweiss & Rosenrot“ gewann sie 2012 den Neuen Deutschen Jazzpreis. Bei ihren Soloprogrammen begann sie vor ein paar Jahren auch zu singen und für ihr Album „FM Biography“ wurde sie 2015 mit dem Echo als „beste Sängerin national“ ausgezeichnet. Auf der aktuellen Tour stellt mit ihrem Berliner Quartett ihr neues Album „Love or Emptiness“ vor, in dem sie sich weiter als eigenwillige Songwriterin entwickelt, die oft mit Laurie Anderson und Björk verglichen wird. 14. Dezember, 20 Uhr, Schlachthof Bremen

Wir ziehen um. Ab 1. Dezember 2017

Böttcherstraße 4

28195 Bremen


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MUSIK Glocke

Joachim Król, Foto: Stefan Nimmesgern

Lars Danielsson Group, Foto: Roberto Cifarelli

Eine Kindheit im Maghreb Joachim Król rezitiert Albert Camus

rer, der die Begabung des Jungen erkannte und ihn auf ein Gymnasium schickte. Diese Kindheit und Jugend betrachtet Camus in „Der erste Mensch“. Sein Alter Ego im Buch hat er auf den Namen Jacques Cormery getauft, und dieser Held durchschreitet sein Leben noch einmal auf der Suche nach dem fast vergessenen Vater und sucht Stationen seiner Kindheit auf, erinnert sich an die Hitze in Algier, an den Staub im Armenviertel, betrachtet dabei auch die Schönheit des Maghreb.

(che) Der Philosoph, Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Albert Camus hat immer dem Absurden im menschlichen Sein nachgeforscht. Etwas ausgesprochen Absurdes haftet auch der Auffindung seines letzten, unvollendeten und stark autobiographisch geprägten Romans „Der erste Mensch“ an: Das unfertige und unkorrigierte Manuskript fand sich in einer Ledermappe im direkten Umfeld jenes Diesen konzentrierten Blick auf die KindWagens, mit dem Camus im Januar 1960 heit, den Camus in „Der erste Mensch“ im Burgund tödlich verunglückte. riskiert, nimmt sich nun Joachim Król vor, um daraus eine literarisch-musikalische Seine Witwe lehnte eine posthume VeröfReise nach Nordafrika zu gestalten. Der fentlichung bis zu ihrem eigenen Tod ab. Komponist Christoph Dangelmaier hat Erst Camus’ Tochter stimmte schließlich den passenden Soundtrack dazu geschrieim Jahr 1994 einer Veröffentlichung von ben, in dem sich Motive des algerischen „Der erste Mensch“ zu, die damals als liRai ebenso finden wie französische Muterarische Sensation gefeiert wurde. Alsette-Beschwingtheit. Interpretiert wird bert Camus betrachtet in dem Buch seine Kindheit in Algerien, das bei seiner Ge- die Musik vom Orchestre du Soleil, einem Quintett, das aus Samir Mansour (Oud), burt 1913 noch Französisch-Nordafrika Maria Reiter (Akkordeon), Christoph Danhieß. Sein Vater starb bereits zu Beginn gelmaier (Kontrabass), Ekkehard Rössle des 1. Weltkriegs in der Schlacht an der (Flöte und Klarinette) und Omar PlasenMarne, so dass der kleine Albert vaterlos cia (Perkussion) besteht. Die Textauswahl aufwuchs, was auch ein zentrales Thema und Inszenierung stammt von Martin seines Romans ist. Mühleis, der bereits auch die Lesung von Camus wuchs in großer Armut in einem Ar- Alessandro Barricos „Seide“ mit Joachim menviertel von Algier auf, seine Mutter war Król und dem South of the Border Jazztrio konzipiert hat. Analphabetin und sprachbehindert, seine Großmutter züchtigte den Jungen regel- 10. Januar, 20 Uhr, Die Glocke mäßig. Gerettet wurde er durch einen Leh-

Ein Bass kommt groß raus Lars Danielssons „Liberetto“-Projekt (hip) Dass Bassisten selten die erste Geige spielen und oft auch darunter leiden, hat Patrick Süskind in seinem Einakter „Der Kontrabaß“ sehr komisch thematisiert. Auch der schwedische Jazz-Bassist und Cellist Lars Danielsson hat lange als Sideman in den Gruppen von Kenny Wheeler, John Abercrombie und der Sängerin Cæcilie Norby, seiner Ehefrau, gespielt. Aber schon im Alter von 27 Jahren gründete er 1985 sein erstes eigenes Quartett, in dem der Pianist Bobo Stenson und der Saxophonist David Liebman mitspielten. Dabei ist Danielsson keiner von den virtuosen Instrumentalisten, die unbedingt bei jedem Song mit einem Solo glänzen wollen. Stattdessen konnte er als ein begabter Komponist und Arrangeur seinen ganz eigenen Stil und Sound gestalten, der sich durch eingängige Melodien und eine Kombination von poetischen Grundstimmungen und entspannenden Grooves auszeichnet. Mit seinem fließend warmen Ton hat er einen hohen Wiedererkennungswert, obwohl er eher minimalistisch spielt und sich zu einem Meister des Weglassens entwickelte. Danielsson studierte zuerst klassisches Cello, hörte dann aber den dänischen Bassisten Niels-Henning Ørsted Pedersen und wurde dadurch zum Jazzer. Bei sei-


MUSIK Glocke

GLOCKE

Weitere Veranstaltungen in der Glocke So 19.11.2017 | 20 Uhr | Kleiner Saal 3. Philharmonisches Kammerkonzert Bartholdy Quintett Werke von W. A. Mozart, R. Krampe und A. Dvorák

Mare Nostrum, Foto: Wally Perusset

nen Kompositionen ließ er sich sowohl von der Klassik wie auch von der europäischen Volksmusik beeinflussen. Schon die Titel seiner Studioproduktionen für das Label ACT „Pasodoble“ „Tarantella“ oder „Polska“ machen deutlich, dass er sich in diese Richtung weiterentwickelt hat. Mit dem Projekt „Liberetto“ hat er dafür eine Formation gefunden, die inzwischen seit fünf Jahren zusammenspielt und ihre Klangreisen immer verführerischer erklingen lässt.

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Melodische Schönheit Das Trio Fresu-Galliano-Lundgren

(che) Vor zehn Jahren wurde eine europäische Jazz-Allianz von Musikern gegründet, die alle drei ihre eigenen Bands mit eigenen musikalischen Ideen betrieben, aber hier eine zwischen Folklore und Jazz pendelnde Musik von großer melodischer Schönheit spielten. Die Debüt-CD „Mare Nostrum“ von Paolo Fresu, Richard Galliano und Jan Lundgren verkaufte sich – Von Anfang an dabei sind der Schlagzeuger durchaus eine Seltenheit bei einem JazzalMagnus Öström, der als Mitglied des Trios bum – überragend gut. „e.s.t.“ bekannt wurde, sowie der Gitarrist John Parricelli. Neu dazugekommen für Der mit großer Entspanntheit, fast Läsdie dritte „Liberetto“-Auflage ist der aus sigkeit gespielte Jazz des Trios verwendeMartinique stammende Pianist Grégory te dabei Motive von Tango und Musette, Privat, der die Musik um einen südlichen interpretierte auch ein altes Charles-TreGegenpol zu Danielssons nordischer Menet-Chanson oder nahm sich einen Bossa lancholie bereichert. „Wir haben so viel zu- Nova-Klassiker vor. Jetzt, zehn Jahre später, sammengespielt, dass sich ein blindes Ver- haben der sardische Trompeter und Flügelständnis ergeben hat. So konnten wir das hornist Paolo Fresu, der französische Akneue Album noch bunter machen, in noch kordeonist und Bandoneonspieler Richard mehr Richtungen gehen“, sagt Danielsson Galliano und der schwedische Pianist Jan zu der Musik, die das Quartett auf seiner Lundgren den zweiten Streich vorgelegt, der aktuellen Tournee spielen wird. Dabei ließ schlicht „Mare Nostrum II“ betitelt ist. Auch er sich zu seinen Kompositionen von den auf diesem zweiten Album findet sich ein Kirchenliedern, die seine Mutter gesunausgewogenes Verhältnis von poetischen gen hat, spanischer Folklore, afrikanischen Kompositionen der drei Bandmitglieder Rhythmen und türkisch-arabischen Klang- und ungewöhnlichen Adaptionen wie Erik farben inspirieren. Saties „Gnossienne N.1“ oder die Bearbei4. Februar, 20 Uhr, Die Glocke tung eines Madrigals von Claudio Monteverdi. Den drei herausragenden Solisten ist damit erneut ein großer Wurf gelungen! 7. März, 20 Uhr, Die Glocke

Sa 02.12.2017 | 15 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Lesung mit Musik Thomas C. Zinke, Sprecher Hauke Scholten, Klavier Cornelia Funke: »Hinter verzauberten Fenstern« Sa 02.12.2017 | 20 Uhr | Großer Saal GLOCKE JAZZnights: Jasmin Tabatabai & David Klein Quartet Mi 06.12.2017 | 9.30 und 11 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Sitzkissenkonzert: Los Temperamentos Nadine Remmert, Cembalo Néstor Fabián Cortés Garzón, Barockvioloncello Di 12.12.2017 | 20 Uhr | Großer Saal Meisterkonzert: Albrecht Mayer Albrecht Mayer, Oboe I Musici di Roma Antonio Anselmi, Violine und Leitung Werke von A. Vivaldi, G. Sammartini u. a. Mi 20.12.2017 | 18 Uhr | Großer Saal GLOCKE Familienkonzert: »Die Nussknackersuite« Luise Scherf, Text und Rezitation Schüler*innen der Grundschule Am Weidedamm Bremer Philharmoniker Mihhail Gerts, Dirigent Sa 23.12.2017 | 15 Uhr | Großer Saal GLOCKE Familienkonzert »Fröhliche Weihnacht überall« Ein Mitsing-Konzert mit dem Bremer Kaffeehaus-Orchester So 14.01.2018 | 10.45 Uhr | Kleiner Saal GLOCKE Ohrwurm für Familien Musikalische Konzerteinführung zu Leonard Bernsteins »Symphonic Dances from West Side Story« mit Schauspielern der bremer shakespeare company und dem Glocke-Team


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KIRCHENMUSIK in der Region

Kirchenmusik vom Ewigkeitssonntag bis zu Christi Geburt Text: Ulrich Matyl

AN DER GRENZE G

ibt es einen Tod? Kann es ihn überhaupt geben? Wohl keine Frage beschäftigt den Menschen mehr. Mit dem Ewigkeitssonntag, der früher „Totensonntag“ hieß, Advent und Weihnachten erfährt genau dieser Übergang seine kirchliche Besinnung und symbolisiert in dieser Folge, dass das vermeintliche Ende vielleicht ja in Wirklichkeit nur ein Anfang ist. Seit einigen Jahren erhält diese Frage aller Fragen immer erregendere Impulse, scheint dieser Glaube mit immer erstaunlicher werdenden Ergebnissen auch in Biologie, Quantenphysik und Medizin diskutiert, mitunter sogar verifiziert. Und schon immer, weit vor der Wissenschaft, war es das künstlerische Nähern, und hier besonders die „immaterielle“ Musik, die diesem Thema quer durch die Jahrhunderte einen besonderen Zugang eröffnete und immer noch eröffnet. Ein vielfältiger Ausschnitt daraus ist gerade in dieser Zeit in den Kirchen der Region zu erleben. Eine Auswahl:

Grenzüberschreitung Eine performative Grenzüberschreitung zu Tod und Leben veranstaltet die Bremer Kulturkirche St. Stephani. Im Mittelpunkt steht der als Opernlibretto geschriebene Text „Thomas“ von Klaus Händl: Ein Requiem, angestimmt mit den letzten Atemzügen eines Menschen, in dem sich der Autor und Dramatiker wortgewaltig mit Aspekten des Sterbens und Vergehens auseinandersetzt und der Auflösung die Kraft der Liebe gegenüberstellt. Der Theaterregisseur Ralf Siebelt, die Schauspielakrobatin Clara Groeger und der Musiker Jojo Büld gestalten anhand dieses Werkes einen szenischen Abend, spüren der metaphysischen Dimension des poetisch verdichteten Textes nach und wollen so das Thema Tod und Leben in einer Verschränkung von Text, Musik, Akrobatik und Tanz sinnlich erfahrbar machen. (24. November, 20 Uhr)

Totentanz Die allegorische Verschränkung von Leben und Tod findet sich in vielen Darstellungen seit dem 14. Jahrhundert als Toten-


KIRCHENMUSIK in der Region

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Komponist und Lehrer: Klaus Huber gestorben

Alfred Rethel: Totentanz

tanz wieder. Davon inspiriert komponierte Hugo Distler 1934 seine Motette „Totentanz“, in der er auf beeindruckende Weise 14 komponierte Verse mit 12 gesprochenen kombiniert und später noch um kurzen Variationen über das Lied „Es ist ein Schnitter, heißt der Tod“ für Flöte solo ergänzte. Zusammen mit Werken von J. S. Bach und Max Reger steht dieser spannende Werkkomplex unter der Leitung von Kai Niko Henke am 26. November (17 Uhr) in der Bremer St. Ansgarii-Kirche auf dem Programm.

Maria um 12 Aus dem Kontrast heraus speist sich auch das musikalische Mysterienspiel „Maria um 12, Maria durch ein Dornwald ging“, das Klänge aus Barock und Spiritual, Moderne und Gregorianik rund um die Verkündigung und Menschwerdung Jesu gegenüberstellt und vom „Ensemble Impuls“ gestaltet wird. 9. Dezember, 12 Uhr, Kirchengemeinde Vegesack.

Weihnachtsoratorien Wer an „Weihnachtsoratorium“ denkt, kann kaum anders, als an das von J. S. Bach zu denken. Doch gibt auch andere, wie das zauberhafte „Oratorio de Noël“ von Camille Saint-Saëns, das er 1858 auf lateinischer Textgrundlage komponierte und das die interessante Idee verfolgt, die Weihnachtsgeschichte vor allem aus den Weissagungen des Alten Testamentes zu beleuchten. Aufgeführt wird es am 17. Dezember (17 Uhr) unter der Leitung von Jürgen Marxmeier in der St. Johannis Kirche in Bremen-Arbergen. Noch unbekannter, obwohl über 200 Jahre älter, dürfte das Weihnachtsoratorium des Hamburger Barockkomponisten Reinhard Keiser sein, das 2001 überhaupt erst entdeckt wurde und von dessen Existenz vorher nichts bekannt war. Das dreiteilige Werk unter dem Titel „Dialogus von der Geburt Christi“ ist innerhalb einer „Großen Festmusik“ unter der Leitung von Tobias Gravenhorst am 10. Dezember (19 Uhr) im Bremer St. Petri-Dom zu hören.

In den letzten Jahren ist es still um ihn geworden, und doch war er immer da, der Schweizer Komponist und Wahlbremer Klaus Huber, der jetzt im Alter von 92 Jahren in Perugia gestorben ist. Die zukunftsweisende Schönheit seiner sensiblen Musik ist ebenso präsent wie seine kompromisslose Haltung einer „Ästhetik des Widerstands“. Für sein Lebenswerk hat er den höchsten deutschen Kunstpreis erhalten, den mit 250.000 Euro dotierten Ernst von Siemens-Preis. „Ich versuche, in meiner Musik das Bewusstsein meiner Zeitgenossen, die wie wir alle zu schlafenden Komplizen weltweiter Ausbeutung geworden sind, hier und jetzt zu erreichen, zu wecken“, sagte er einmal über sein Schaffen. Huber prägte als einflussreicher Professor für Komposition seit 1973 in Freiburg Können und vor allem auch das Bewusstsein von mindestens zwei Generationen. Seit dem Golfkrieg setzte er sich mit außereuropäischen Tonsystemen auseinander, mit Mikrotonalität und Dritteltönigkeit. Das Oratorium „Erniedrigt – Geknechtet – Verlassen – Verachtet“ ist sein Hauptwerk der achtziger Jahre: „Steht alle auf, auch die Toten“ (vierter Satz). Dass sein hohes künstlerisches Ethos der überragenden Qualität seiner Werke entspricht, macht Huber – er war mit der emeritierten Bremer Professorin und Komponistin Younghi Pagh Paan verheiratet – zu den Großen seiner Generation. Ute Schalz-Laurenze


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MUSIK Bremer Philharmoniker

GESCHICHTE(N) IN DER GLOCKE Paul McCreesh © Ben Wright

Bremer Philharmoniker stellen Mozart und Mendelssohn ins Zentrum ihrer nächsten Konzerte Text: Markus Wilks

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ibt es das wirklich – ein Lebenswerk, in dem ein Komponist alle seine Fähigkeiten und Energien bündelt und das sein Schaffen phänomenal zusammenfasst? Ein heißer Kandidat für ein solches Stück ist ganz sicher Mozarts „Requiem“, das die Bremer Philharmoniker in ihrem nächsten Abokonzert in der Glocke präsentieren. Ganz ähnlich geht es an gleicher Stelle im darauffolgenden 4. Konzert weiter, das den spannenden Titel „König Davids Vermächtnis“ trägt und ganz unvermutet etwas mit der Hansestadt Bremen zu tun hat.

Für die Aufführungen in der Bremer Glocke haben die Philharmoniker Paul McCreesh gewinnen können, einen bekannten Spezialisten für historische Aufführungspraxis. „Er stand schon länger auf unserer Wunschliste“, verrät Philharmoniker-Intendant Christian Kötter-Lixfeld. Gerade bei einem so bekannten und gewichtigen Stück sei es wichtig, für die Aufführungen einen Kenner mit einer besonderen Handschrift wie McCreesh zu verpflichten.

Fortgeschrittenen Musikliebhabern sei verraten, dass die Bremer nicht die bekannte Vervollständigung durch Mozarts Jeder kennt Mozarts „Requiem“ – sei es aus Schüler Franz Süßmayr spielen werden, dem Konzertsaal, einer Kirche oder dem sondern die Rekonstruktion von Robert Film „Amadeus“. Wir erinnern uns: Da Levin aus dem Jahre 1991. Obwohl diese wird in dem Film behauptet, dass der nei- Version nicht unumstritten ist, so bevordische Antonio Salieri bei Mozugt (nicht zart ein „Requiem“ bestellt nur) McCreesh „Er stand schon länger auf hat, um diesen später zu er- unserer Wunschliste“ sie, weil Lemorden und das Werk bei Movin als Forzarts Begräbnis als sein eigenes zu präsen- scher „mehr im Einklang mit den Besontieren. Historisch ist die Behauptung des derheiten von Mozarts Stils“ stehe als viele Filmes zwar Unfug, aber so wurde der Le- andere, die sich an das unvollendete Werk gendencharakter um Mozarts letztes Werk gewagt haben. noch einmal gesteigert. In Wirklichkeit nahm Mozart über einen Vermittler den Inzwischen weiß man auch, dass Mozart Kompositionsauftrag von dem exzentrinicht über dem „Requiem“ gestorben ist, schen Grafen Franz von Walsegg an, versondern die Arbeit am „Lacrimosa“ aus starb aber während der Kompositionszeit. verschiedenen Gründen unterbrochen und

nicht fortgesetzt hat. Gleichwohl bietet dieser Bruch den Philharmonikern Anlass, das Konzert mit zwei anderen „Lacrimosae“ zu füllen: Zunächst erklingt eine über 400 Jahre alte Version von John Dowland (eines seiner bekanntesten Werke), dann die von Benjamin Britten komponierten Variationen über dieses Lied: das „Lachrymae für Viola und Orchester op. 48 a“. Dieses Stück ist quasi Pflicht für alle Freunde der Bremer Philharmoniker, da Boris Faust, der Solo-Bratschist des Orchesters, den Solopart übernehmen wird. Mit einem ähnlich guten Bekannten geht es im 4. Konzert weiter: Der schwedische Dirigent Olof Boman hat sich in den vergangenen Jahren zum wichtigsten und beliebtesten Gastdirigenten im Theater am Goetheplatz entwickelt. Bei den Philharmonikern beschließt er das Konzertjahr mit dem spannenden Programm „König Davids Vermächtnis“. Hinter diesem Motto verbirgt sich zugleich der Abschluss des Reformationsjahrs und ein hübscher Bremer Bezug. Kenner der lokalen Geschichte wissen vielleicht, dass der St. Petri-Dom „Beziehungen“ zum dänischen Königshaus aufwies. So erklären die Philharmoniker in der Konzertvorschau: „Christian IV. von


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Amandine Carbuccia Bremer Philharmoniker, Horngruppe

Dänemark gab den Auftrag, seinen Vater Christian III. als König David im Relief der Bremer Domkanzel zwischen den Evangelisten darzustellen, allerdings ohne dessen königliches Instrument, der Harfe, in der Hand. Er tat dies als Erinnerung an den Einsatz seines Vaters für die Reformation, der sich Bremen früh anschloss: Schon 1534 galt Bremen als reformierte Stadt. Friedrich II., der Sohn von Christian IV., wurde Erzbischof zu Bremen, in seiner Ära wurde 1638 der erste lutherische Gottesdienst im Dom zu Bremen gehalten.“

Jahren Solo-Harfenistin des Orchesters und darf jetzt vor den eigenen Kolleginnen und Kollegen als Solistin debütieren. Schließlich Felix Mendelssohns Sinfonie Nr. 5, die wegen der Verwendung des Luther-Chorals „Ein feste Burg ist unser Gott“ ihren Beinamen „ReformationsSinfonie“ erhalten hat. Ursprünglich hieß das Stück sogar „Symphonie zur Feier der Kirchen-Revolution“, aber angesichts des damals eher unmodernen Themas und der nicht sehr erfolgreichen Uraufführung konnte sich der Komponist nicht zur Drucklegung des Werks entschließen.

In diesem Kontext Dom – Reformation – David – Harfe – Bremen hat das Team um Christian Kötter-Lixfeld mit Mendelssohns Zur Einstimmung des Konzertabends wird „Reformations-Sinfonie“ eine der bekann- Joseph Haydns Sinfonie Nr. 64 gespielt, die testen aller Reformationsmusiken ausgesich Olof Boman als Hinführung auf Reinecke wählt und um Carl Reineckes „Konzert für und Mendelssohn gewünscht hatte. „Diese Harfe und Orchester“ ergänzt. Reinecke Wahl kommt uns entgegen, weil Haydn im kann man Konzerin die Nach- Keine süßliche Wiegenmusik, sondern ein talltag oft folge Men- echtes Konzert mit und gegen das Orchester. vergessen delssohns wird, aber einordnen und er hat ein durchaus ungeseine Werke hervorragend geeignet sind, wöhnliches Stück für die Harfe geschrieum als Orchester stets an einem differenben: Keine süßliche Wiegenmusik, sonzierten und durchsichtigen Klang zu arbeidern ein echtes Konzert mit und gegen das ten“, meint Christian Kötter-Lixfeld. Orchester. Den Bremen-Bezug bekommt das Stück wiederum durch die Wahl der Solistin: Amandine Carbuccia ist seit zwei

3. Philharmonisches Konzert So 26.11.2017, 11 Uhr Glocke Mo 27.11.2017, 20 Uhr Glocke Lacrimosa Werke von John Dowland, Benjamin Britten und Wolfgang Amadeus Mozart mit Paul McCreesh, Dirigent; Boris Faust, Viola; Deborah York, Sopran; Renata Pokupic, Alt; Andrew Staples, Tenor; Ashley Riches, Bass; Thomas Ihlenfeld, Laute und dem Norddeutschen Figuralchor

4. Philharmonisches Konzert Mo 18.12.2017, 20 Uhr Glocke Di 19.12.2017, 20 Uhr Glocke König Davids Vermächtnis Werke von Joseph Haydn, Carl Reinecke und Felix Mendelssohn Bartholdy mit Olof Bomann, Dirigent und Amandine Carbuccia, Harfe

Nähere Informationen zu den Konzerten und Tickets: www.bremerphilharmoniker.de


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MUSIK Konzerttipps

TIPPS

Oratorien am Feiertag

Afro-Rock + Reggae

Geheimnisvolle Stimmen

(kh) Am Volkstrauertag wird die Bremerhavener Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche zum Aufführungsort für ein großes Oratorienkonzert. Das Programm ist mit Bruckners Großer Messe d-Moll und dem Requiem op. 54 von Camille Saint-Saëns der Bedeutung des Feiertags angepasst.

(che) Habib Koité (Foto), ein alter Bekannter in der Weltmusik-Sparte, ist seit beinahe 30 Jahren international unterwegs. In dieser Zeit hat er sich zu einem Star der afrikanischen Musik entwickelt. Koité stammt aus einer alten Griot-Familie im westafrikanischen Mali, also aus einer Familie, in der das erzählende Singen über afrikanische Geschichte eine lange Tradition hat. Geboren wurde er allerdings im benachbarten Senegal.

(hip) Es ist selten, dass eine Weltkarriere mit einem Auftritt in Bremen begann. Am 6. Dezember 1987 gab es in der Kirche „Unser Lieben Frauen“ den Auftritt eines bulgarischen Frauenchors, der von Radio Bremen aufgezeichnet, von dem Bremer Musiklabel Jaro unter dem Titel „Mystère des Voix Bulgares“ veröffentlicht und dann international erfolgreich wurde. Der archaisch klingende Gesang der klaren Naturstimmen entsprach damals ideal dem aufkeimenden Interesse an der sogenannten Weltmusik.

Anton Bruckner komponierte die 1864 uraufgeführte Messe unter dem Eindruck einer Aufführung von Wagners „Tannhäuser“. Wie auch seine Choräle und Sinfonien spiegelt das Werk eine innige Religiosität wider. Auch wenn seine geistliche Musik heute meist in Konzertsälen aufgeführt wird, komponierte der zutiefst gläubige Bruckner sie vor allem für den Gottesdienst. Camille Saint-Saëns schrieb während seiner produktivsten Zeit als Opernkomponist parallel geistliche Werke, darunter das Requiem op. 54, das er in nur acht Wochen fertig stellte. Gewidmet ist das 1878 uraufgeführte Werk einem Mäzen, von dem er eine beträchtliche Summe Geldes erhalten hatte. Unter dem Dirigat des Kantors der Großen Kirche David Schollmeyer (Foto) wirken mit: der Bach-Chor, Gesangssolisten und das Philharmonische Orchester Bremerhaven. 19. November, 18 Uhr, BürgermeisterSmidt-Gedächtniskirche, Bremerhaven

In seiner Großfamilie (er hat 17 Geschwister) gehörte die Musik wie selbstverständlich dazu. Gespielt wurde diese Musik gleichermaßen auf europäischen Instrumenten wie Gitarre und Bass und auf traditionellen afrikanischen wie dem Balafon, der N‘Goni, jener zart scheppernden Stegharfe mit Kalebassen-Korpus, sowie den zahllosen Perkussions-Instrumenten. Mit seinem Ensemble „Bamada“ ist Habib Koité ein überzeugender Brückenschlag von typisch afrikanischen Metren und Melodien zu klaren Rock- und Reggae-Statements gelungen. Vor 17 Jahren hat der Bremer Schlachthof den Gitarristen und Sänger zum ersten Mal in seiner „Roots Nights“Reihe vorgestellt. Nun tritt er an gleicher Stelle wieder auf. 30. November, 20 Uhr, Schlachthof Bremen

Seitdem arbeitet der Chor kontinuierlich mit dem Label zusammen. Er wurde zwar 1992 in einen Fernsehchor und ein privat organisiertes Kollektiv geteilt und 1995 in „The Bulgarian Voices Angelite“ umbenannt, hat aber regelmäßig neue Alben aufgenommen und auf Tourneen in ganz Europa, Nordamerika und Japan gesungen. Dabei gab es zahlreiche Zusammenarbeiten wie jene mit japanischen SadoTrommlern, den tuvenischen Obertonsängern Hun-Huur-Tu, Jan Garbarek, Bobby McFerrin und dem Moscow Art Trio. Und so kann jetzt tatsächlich der 30. Geburtstag der legendären ersten Aufnahme mit einem Konzert gefeiert werden. 5. Dezember, 20 Uhr, Sendessaal Bremen


MUSIK Konzerttipps / CD-Tipp

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CD-Tipp:

Musik-Comedy

Klavier satt

Brahms mit Drive

(ps) Wenn sich ein Trio nach dem Klassiker „Bidla Buh“ von Georg Kreisler benennt, offenbart es einen Hang zum schwarzen Humor, geht es in dem Lied doch darum, schöne Frauen umzubringen. Doch die vielseitigen Musiker Hans Torge Bollert, Olaf Klindtwort und Jan-Frederick Behrend beschränken sich beileibe nicht darauf, die zeitlos aktuellen Couplets des Wiener Altmeisters zu interpretieren.

(UM) Traditionell sind es die Klavierfans, die im gerade begonnenen neuen Jahr als erstes auf ihre Kosten kommen. Denn schon seit 1990 findet im Sendesaal das dreiteilige kleine Klavierfestival „Auf schwarzen und weißen Tasten“ statt. Starpianisten und junge vielversprechende Ausnahmetalente finde hier gleichermaßen ihr Podium.

Mit Beethovens Sinfonien haben sie die Klassikwelt zwischen Amerika und Japan erobert, mit Schumanns Kompositionen ihren Ruf gefestigt und mit Brahms‘ Werken weiter bestätigt. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter Leitung von Paavo Järvi ist sicher eines der weltweit besten Orchester und spielt regelmäßig in der Ferne – nur leider nicht bei uns – ganze Beethoven-und BrahmsZyklen.

Die Herren von „Bidla Buh“ präsentieren bei ihren Auftritten vielmehr ein knallbuntes Potpourri und erweisen sich dabei als intelligente Komödianten, die die Vielzahl ihrer Instrumente mit anarchisch anmutender Meisterschaft beherrschen. Dazu gelingen ihnen Parodien namhafter Kollegen wie etwa Udo Lindenberg, Johnny Cash oder James Brown, was das Publikum durchweg an den Rand eines kollektiven Lachkrampfes führt. Ihr Neujahrsprogramm, präsentiert durch den Verein der Musikfreunde Oldenburg e. V., trägt den bezeichnenden Titel „Sekt, Frack und Rock’n’Roll“, wobei die drei mehrfach ausgezeichneten Hamburger durchaus auch Elemente der Klassik vom Säbeltanz bis zu Mozarts „Rondo alla Turca“ in ihre Comedy-Show einweben. 7. Januar, 11.15 Uhr, Oldenburgisches Staatstheater

2018 gibt es sogar noch einen Bonbon extra: ein Sonderkonzert mit keinem geringeren als Leif Olaf Andsnes, der inzwischen zu den großen Pianisten in der Welt gezählt werden darf. Der wohl zurzeit bekannteste norwegische Klassikkünstler nimmt im Sendesaal eine Chopin-CD auf und konnte dazu gewonnen werden, ein Release-Konzert zu spielen. Im zweiten Konzert wird der italienische Nachwuchsstar Beatrice Rana (Foto) sein Bremer Debüt geben. Die Preisträgerin u. a. des Van Cliburn-Wettbewerbs will sich mit Stücken von Schumann, Ravel und Strawinsky vorstellen. Mit dem gebürtigen Ukrainer Artem Yasynskyy ist am dritten Abend diesmal sogar ein Absolvent der Bremer HfK vertreten! Zum Finale verlockt ein kühnes Virtuosen-Programm aus lauter Etüden, das der israelische Pianist Boris Giltburg gibt. 11. bis 21. Januar. Sendesaal Bremen

Mit der ersten CD der Brahms-Reihe erscheint nun ein weiterer Meilenstein. Es ist die zweite Sinfonie, bei der alle Vorzüge der Bremer Zusammenarbeit hörbar werden: Die Musiker spielen transparent, aber mit großer Intensität. Sie glänzen in den ruhigen Momenten mit traumhaft schönen Soli und reißen den Zuhörer im Finale mit ihrem hochenergetischen Spiel quasi vom Hocker. Das von Pauke und Blech geprägte Klangbild ist scharf, aber nicht zu brutal, es stimmt jedes Detail. Brahms klingt bei Järvi wie ein modernisierter Beethoven – mit Drive und unverkennbarer Individualität. Man kann sich kaum entscheiden, ob man eher die Atmosphäre in den ruhigen Momenten schätzt oder die leidenschaftlich ausgelebte Virtuosität – alles klingt superb. Bravo! – Brahms: Sinfonie Nr. 2. RCA 88985 45946, 1 CD, ca. 17 Euro. Markus Wilks


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KUNST Kunsthalle Wilhelmshaven

LEBEN AUF DER ACHTERBAHN

„Dem Tod ins Gesicht gelacht“: Norbert Schwontkowski in der Kunsthalle Wilhelmshaven Text: Birgit Denizel

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orbert Schwontkowski nimmt in der deutschen Gegenwartskunst eine einzigartige Position ein. Der gebürtige Bremer schuf ein Werk, das sich von den Trends des Kunstbetriebs völlig unbeeindruckt zeigt. Am 14. Juni 2013 ist er in seiner Heimatstadt im Alter von 64 Jahren gestorben. In der Kunsthalle Wilhelmshaven sind noch bis zum 7. Januar über 40 seiner Werke aus den Jahren 1985 bis 2012 zu sehen. Schwontkowskis Malerei ist gegenständlich, seine Motive erscheinen zauberhaft entrückt, absurd und versponnen – und spielen doch immer im Leben oder zumindest auf selbiges an. In dem Gemälde „Dem Tod ins Gesicht lachen“, das der Ausstellung – leicht abgewandelt – ihren Titel gibt, verwandelt sich eine liegende Acht als Zeichen für Unendlichkeit durch ein paar fragile Stützpfeiler in eine Achterbahn, durch dessen Kurven eine Wagenkolonne rauscht. Einzelne Köpfe und fuchtelnde Hände sind zu entdecken, ein Ausstieg lässt sich nicht ausmachen.

nen, solange sie dauern. Das Wesentliche der Aussage ist in reduzierter Form auf einen ortlosen, nahezu monochromen Malgrund gekritzelt. Absichtlich flüchtig ausgeführt, will der Maler seine Bildaussagen nicht zementieren, sondern zu neuen Sehund Denkweise anregen. Schwontkowskis Malweise lässt seine Werke auf zweierlei Weise erleben, denn ungeachtet der Motive besitzen die Bilder eine starke haptische Qualität. Sie sind als schillernde Flächen erlebbar, deren Farbschichten eine materielle Tiefe vermitteln. Fließende Ölfarben werden mit pastosen Binderfarben kombiniert und experimentelle Beimischungen von Metalloxiden erzeugen optisch reizvolle Reaktionen.

Norbert Schwontkowski studierte von 1968 bis 1973 Freie Kunst in Bremen und Hamburg. Der internationale Kunstmarkt ist erst spät auf ihn aufmerksam geworden. Eine Ausstellung in der Bremer Kunsthalle im Jahr 2004 bedeutete den Durchbruch. 2005 erhielt er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste Die Weisheit, dass das Leben eine Achter- in Hamburg. Die ausgestellten Exponate bahn sei, ist bekannt. Sitzt man einmal stammen aus der Sammlung von Dr. Josef drin, gibt es zwei Optionen: Sich der Angst Lindenberger (Frankfurt/Main). hinzugeben, die aus der Fahrt eine Tortur macht, oder dem Tode entgegen zu lachen www.kunsthalle-wilhelmshaven.de und den Runden ihren Spaß abzugewin-


KUNST Wanderausstellung „Sehnsucht Europa“

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UNTERWEGS IM NORDWESTEN

Ausstellung „Sehnsucht Europa – Zusammenfinden“ wandert durch die Region

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otografien, historische Dokumente, Erinnerungsgegenstände, Interviews und künstlerische Objekte vereint die Ausstellung „Sehnsucht Europa – Zusammenfinden“, die noch bis 7. Januar im Hafenmuseum Speicher XI in Bremen zu sehen ist und im Anschluss durch die Metropolregion Nordwest wandert.

zeigt die individuellen Ergebnisse dieser Arbeit. Dazu gehören etwa persönliche Geschichten von Flucht und Vertreibung, die Suche nach Heimat von türkischen Arbeitsmigranten in den 1960er Jahren oder eine Darstellung über die Einflüsse von Migration im Stadtbild. Die „Bausteine“ der Ausstellung entstanden als Folge der Projekte in den mitwirkenden Einrichtungen.

gemeinsames Theaterspielen, Fotografieren, Tanzen und biografische Interviews Möglichkeiten des Austausches erprobt.

Die Wanderausstellung wurde von der Oldenburgischen Landschaft initiiert und wird ebenfalls gefördert durch die Metropolregion Nordwest, den Senator für Kultur Bremen und Stadtkultur Bremen e.V. Weitere Stationen: Kreismuseum Syke (21. Was wünschen wir uns für ein gutes Januar bis 4. März), Nordwestdeutsches Zusammenleben? Wann fühlen wir uns willkommen? Was bedeutet „Heimat“? In Bremen waren dies das Kulturzentrum Museum für IndustrieKultur Delmenhorst (18. März bis 20. Mai), Landesmuseum Und ist das Leben in Vielfalt bereits alltäg- Schlachthof, der Kulturladen Huchting, lich? Mit diesen Fragen haben sich Museen Quartier gGmbH und das Kulturhaus Walle Natur und Mensch Oldenburg (3. Juni bis 5. August), Industrie Museum Lohne (25. und Kulturschaffende zusammen mit Brodelpott. Hier wurden mit UnterstütMenschen unterschiedlicher Herkunft in zung von bremer shakespeare company August bis 30. September). Bremen, Delmenhorst, Lohne, Oldenburg und steptext dance project zusammen mit www.sehnsuchteuropa.de und Syke beschäftigt. Die Ausstellung vielen unterschiedlichen Menschen durch

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KUNST Horst-Janssen-Museum

Werke des Grafikpreisträgers Tobias Dostal der Claus Hüppe-Stiftung im Horst-Janssen-Museum Text: Birgit Denizel

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Kulturkirche St. Stephani bei der Ausstellung „Lichtgraffiti: Nachtwächter mit Gans“, Foto: Silvia Teuwsen

ie Dunkelheit ist gewollt“ liest der Besucher bei Eintritt in die Ausstellung. Tatsächlich bewegt man sich darin wie in einem DarkRoom, in dem schillernde und blinkende Objekte wie Fixsterne den Weg weisen. Die kuriosen Lichtspiele stammen von dem diesjährigen Preisträger des HorstJanssen-Grafikpreises der Claus Hüppe-Stiftung: Tobias Dostal. Der 35jährige Künstler verbindet Zeichnung, Film und Installation auf einzigartige Weise.

ein Auge sichtbar. Die Arbeiten bescheren dem Betrachter nicht nur eine sinnliche Illusion, sondern auch Einblicke in die nahezu archaische Fertigung der Bilder. Das Einkratzen der Bilder in die Acrylplatten ist für das Auge nachvollziehbar. Fast zwangsläufig drängt sich im Dunkel die Assoziation von urzeitlichen Höhlenbildern auf.

Tobias Dostal wurde 1982 in Bad Hersfeld geboren. 2004–2011 studierte er freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, u.a. bei Christoph SchlinIn der bis zum 14. Januar laufenden Ausgensief. Dostals Erweiterung der Zeichstellung zeigt Dostal neue Arbeiten mit Ac- nung über gebaute Apparaturen zu filmirylglas. Aus dem Material sägt er Silhouet- schen Sequenzen überzeugte die Jury, der ten von Figuren aus und „kratzt“ dann die Nicole Deufel (Städt. Museen Oldenburg), Zeichnungen in die Binnenflächen dieser Dirk Dobke (Griffelkunst, Hamburg), Wulf Platten. Danach werden sie um eine sich Herzogenrath (Kurator, Berlin), Jutta Mosdrehende Stange montiert und ergeben im ter-Hoos (Horst-Janssen-Museum, OldenLED-Licht eine rasche Folge von bewegburg) und Rik Reinking (Kurator/Sammler, ten Bildern. So entstehen Animationen von Hamburg) angehörten. wundersamen Verwandlungen, die sich im endlosen Loop einer Apparatur immer Seit 2003 vergibt die Claus Hüppe-Stifwieder von neuem ereignen. tung alle drei Jahre den Horst-JanssenGrafikpreis zur Förderung junger KünstKleine Figuren werden von Zauberer-Hänler, in deren Schaffen der Schwerpunkt auf den in die Luft geworfen, um unter einem Zeichnung und Druckgrafik liegt. Die AusHut zu verschwinden; schlanke Frauenbei- zeichnung ist mit 20.000 Euro Preisgeld ne verwandeln sich in Tentakel von Quallen, und einer Ausstellung mit begleitendem die wiederum von einem Fischer verspeist Katalog dotiert. werden, Finger spreizen sich und machen www.horst-janssen-museum.de


KUNST Heinrich Modersohn

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Das Bremer Unternehmen Robert C. Spies zeigt Gegenwartskunst von Heinrich Modersohn Text: Sabine Komm

TÄNZERISCHE STRUKTUREN K

onkrete Motive? Fehlanzeige. Heinrich Modersohn (*1948) malt abstrakt. Ihm geht es um das Zusammenspiel von Linie und Farbe, um schnelle Zeichnungen und das Addieren durchscheinender Flächen. Pinselstriche und Schraffierungen setzen Akzente. Leuchtende Farbkombinationen, rhythmisierte Flächen und tänzerische Strukturen prägen diese Bilder. Das Immobilienunternehmen Robert C. Spies am Domshof in Bremen stellt jetzt in den eigenen Räumen eine Auswahl von Modersohns Arbeiten aus.

ausdrücklich auch im Namen aller unserer rund 75 Mitarbeiter so sagen zu können.“ Sein Engagement sei zwar nur ein kleiner Klecks in Bremens Kunst- und Kulturszene, dafür aber aus tiefster Überzeugung.

während seine Schwester Antje mit ihrem Mann Rainer Noeres in Fischerhude das Otto Modersohn-Museum leitet.

Typisch für die Kunst von Heinrich Modersohn: Er spielt mit den Formaten. Jetzt also die Werke von Heinrich ModerNeben großen Aquarellen auf Papier – oft sohn. Trotz der prominenten Künstlerfami- in Mischtechnik mit Tusche – beeindrulie, aus der er stammt, hat er schnell seinen cken kleinformatige Kabinettstücke in Öl eigenen Weg in die Abstraktion gefunden. auf Leinwand. Dazu Holzdrucke, die der Weit weg vom Stil seines Großvaters Otto Künstler anschließend mit Tusche, Acryl Modersohn und der Landschaftsmaleoder Ölfarben überarbeitet. Jede dieser rei seines Vaters Christian. „Wenn man Variationen ist ein Unikat. „Immer schon Modersohn hört, denkt man an Paula und hat mich das Experiment interessiert, lasse Otto und traditionelles Worpswede. Und ich mich überraschen, gehe ich Wege, von Seit zehn Jahren ist hier aktuelle Kunst zu plötzlich kommt dieser Maler daher und denen ich nicht weiß, wohin sie führen“, sehen. Der Titel der jährlichen Ausstellun- wagt ganz andere Sachen“, sagt Kuratorin sagt er. „Es ist unsere Freiheit als Künstler, gen: ART//WORKS/. Die Liste der bisher Katerina Vatsella: „Seine Kunst ist wunder- dass man den Dingen Zeit lässt.“ vertretenen Künstler ist lang, mit dabei bare Malerei mit beeindruckenden Mischunter anderem Anna Solecka, Joachim techniken.“ Für die Jubiläumsausstellung Auch wenn seine Werke abstrakt sind, Pohlenk, Anja Witt, Constantin Jaxy, Man- bei Robert C. Spies hat sie 40 Arbeiten bleibt für ihn der Dialog mit der Landschaft fred Nipp und Andreas Bohnhoff. Das Kon- verschiedener Werkphasen ausgewählt. entscheidend. Beobachtungen von Licht, zept: Im Rahmen jeder Ausstellung kauft Erdschichtungen, Spiegelungen, Schatdas Unternehmen Robert C. Spies ein, zwei Für Heinrich Modersohn, dem ältesten von tierungen, Materie und Pflanzen spiegeln Werke an, die dann bei der täglichen Arbeit vier Geschwistern, war früh klar, dass auch seine Begeisterung für die Natur. Heinrich für positive Impulse sorgen. er Maler werden will. In Hamburg hat er Modersohn geht es nicht um Eins-zu-Einsbei Gotthard Graubner studiert, dem Meis- Abbildungen, sondern um abstrakte StrukJens Lütjen, geschäftsführender Gesellter meditativer Kissenbilder. Nach Statioturen in unterschiedlichsten Maßstäben. schafter, spricht von einem leidenschaftnen in Paris und Süddeutschland kehrte Robert C. Spies KG lichen „Egotrip“: „Die Bilder von Jub Modersohn 1982 nach Hamburg zurück, Mönster, Barbara Rosengarth, Gloria del hatte Einzelausstellungen, war Gastdozent Domshof 21, Telefon 0421 - 173 93-0 Mazo und Manfred Nipp erfreuen mich in Berlin und Kiel. Heute lebt und arbeitet www.robertcspies.de täglich – und mein Eindruck ist, dieses der 69-Jährige in Hellwege bei Bremen,


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KUNST Katharina Lichtenscheidt

Bauindustrieverband Nord zeigt abstrakte Impressionen von Katharina Lichtenscheidt Text: Sabine Komm

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crylfarben, Schellack, Ölkreide, Bunt- und Sprühlacke, Graphit- und Kohlestifte – damit entwickelt Katharina Lichtenscheidt (*1963) Fläche und Linie, Struktur und Glätte. Eine Auswahl an Großformaten und kleineren Papierarbeiten ist vom 16. November 2017 bis zum 12. Januar 2018 in den Räumen des Bauindustrieverbands in Bremen zu sehen.

FORSCHUNGSFELD FARBE

Zur Kunst kam Lichtenscheidt durch ihren Vater, auch er ein Maler: „Als ich zur Schule gegangen bin, war die Note in Kunst genauso wichtig wie die Mathe-Zensur. Damals wurde ich auf diese Schiene gesetzt.“ Ihre Vorbilder sind die Künstler des Informel wie Fred Thieler, Antoni Tàpies und Emil Schumacher: „Auf deren Schultern stehe ich natürlich. Während meiner Studienzeit haben sie mich beeinflusst, von dort habe ich mich weiterentwickelt.“

Dr. Wolfgang Bayer, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes, schätzt die abstrakten Werke nicht nur Charakteristisch für Lichwegen ihrer aufwändigen „Durch ihr Werk kann tenscheidts Bildsprache: Mischtechnik: „Mich fasDie Künstlerin mag keiman sehen lernen.“ ziniert das Mysteriöse in ne glatten Malgründe. Die den Arbeiten von KathaGrundierung der Leinwand rina Lichtenscheidt. Bei längerer Betrach- ist deshalb ein wichtiger Arbeitsschritt. tung offenbaren sich immer neue Aspekte. Collagen werden fixiert oder aber SpachtelDurch ihr Werk kann man sehen lernen.“ masse mit Sand. Sobald die trocken ist, folgen in schneller Folge Farbschichten und Die Künstlerin aus Neuss am Rhein arbei- Raster. Dabei greift die Malerin tief in die tet mit Spachtel, Rakel und fast besengro- Farbtöpfe: „Malerische Mittel sind mein ßen Pinseln. Meist zu Musik. Mal hört sie Forschungsfeld. Mich interessiert, was sich Schuberts „Winterreise“, dann wieder Jazz, wie zueinander verhält.“ Pop oder Anouar Brahem, den Virtuosen der arabischen Kurzhalslaute. Dabei ist ihr Die Leinwand liegt jetzt auf Böcken oder wichtig, dass sie an dem jeweiligen Bild im dem Boden, damit Lichtenscheidt Farblaimmer gleichen Kunstlicht arbeitet, zu der- suren fließen lassen kann – ein eher chaselben Musik. So entstehen Kompositiootischer Prozess, bei dem Strukturen nen, die rhythmisch wirken wie Musik. Je zerstört oder hinzugefügt werden. „Ich nach Stimmungslage kann ein Bild mehre- kultiviere den Zufall“, sagt sie. Druckspure Tage oder aber Wochen dauern. ren entstehen, Punkte, Strukturen, gezeichnete Akzente. Die experimentier-

freudige Künstlerin bewegt sich dabei auf einem schmalen Grat zwischen dem, was sie will, und dem Zufall, der so charakteristisch ist für das Informel der europäischen Nachkriegsjahre. Anschließend hängt sie ihre Arbeit an die Wand. Erneut beginnt ein Dialog. Sie sei keine Malerin, die sich mit kleinen Strukturen aufhält, sagt sie. Kraftvolle Schwünge, gestische Pinselstriche, Tempo – das entspricht ihrem Naturell: „Ich arbeite mal aus dem Bauch, dann wieder aus dem Kopf. Es ist ein Hin und Her, das allmählich – mit der Verdichtung der Strukturen – immer langsamer wird.“ In ihrem Atelier arbeitet Lichtenscheidt oft an mehreren Werken gleichzeitig: Während auf der einen Leinwand noch die Farben trocknen müssen, macht sie schon beim nächsten Bild der Serie weiter. Titel wie „Running through the garden“ in Anlehnung an Fleetwood Mac gibt sie ihren Arbeiten nur ungern. Lichtenscheidt nummeriert ihre Werke lieber. Die Betrachter sollen sich frei – ohne irgendwelche Vorgaben – in ihre abstrakte Kunst einfühlen können. Haus der Bauindustrie in Bremen Bürgermeister-Spitta-Allee 18 Telefon 0421 - 20 349-0 Montag bis Donnerstag 10-16 Uhr www.bauindustrie-nord.de/termin


NEUE SPIELRÄUME. Kultur eröffnet neue Welten und verschönert unsere Stadt. Dafür engagieren wir uns gerne.

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KUNST Kunsthalle Bremen

Bremer Kaufmann überlässt dem Kunstverein eine Sammlung niederländischer Meister

KÜHE, SCHIFFE, MÜHLEN D

ie Tradition großzügiger Schenkungen zugunsten des Bremer Kunstvereins hat eine bemerkenswerte Fortsetzung erfahren: Der Bremer Kaufmann Carl Schünemann überlässt dem Träger der Kunsthalle Bremen 35 Gemälde vor allem niederländischer Meister. Bei der Schenkung handelt es sich um die bedeutendste Gruppe von Altmeistergemälden, die der Verein seit seiner Gründung vor fast 200 Jahren erhalten hat.

niederländischer Malerei“, hieß es vonseiten Sweerts oder das einzige Stillleben des ansonsten auf Genrebilder spezialisierten der Kunsthalle Bremen. Die Neuzugänge verstärkten vorhandene Bestände, zum BeiWillem van Odekercken. spiel in der Marinemalerei. Zudem würden besondere Schwerpunkte geschaffen wie Die Werke spiegeln die holländische beim frühen Jan van Goyen und bei Art van Lebenswelt des Goldenen Zeitalters. der Neer. Vor allem aber schließe die SchenLandschaften mit Kühen und Windmühlen, Dünen, Schiffen und der aufgewühl- kung Lücken, insbesondere auf dem Gebiet der Blumenstillleben und der Genremalerei. ten Nordsee illustrieren die Welt der

Fischer und Bauern sowie die der feinen Kaufmannschaft. Reich geworden durch weltweiten Seehandel, konnte man sich Im Laufe von 50 Jahren hatte Schünekostbare exotische Genüsse leisten. Damann eine Sammlung aufgebaut, die von zeugen die Blumenstillleben mit ihStillleben, Genrebilder, Landschaften ren damals äußerst seltenen Tulpen oder und Seestücke das ungewöhnDie Werke spiegeln die holländische liche Raucherumfasst und der Öffentlich- Lebenswelt des Goldenen Zeitalters. stillleben mit keit bislang Tabakpäckchen vollkommen unbekannt war. Nur selten von Hubert van Ravesteyn, auf dem zu wurden einzelne Werke in Ausstellungen Werbezwecken ein rauchender schwarzer präsentiert. Viele zeichnen sich durch Mann dargestellt ist. künstlerische und kunsthistorische Besonderheiten aus, zum Beispiel das Die Schenkung Schünemann ergänze einzige signierte Gemälde von Jeronimus „auf hervorragende Weise die Sammlung

Auch die italienischen Werke würden sich perfekt in die Sammlung der Kunsthalle einfügen. Das gelte vor allem für die frühe italienische Madonnentafel: Sie soll zum neuen Gegenstück des bekannten Bremer Andachtsbildes von Masolino werden. Vom 7. April bis 19. August 2018 wird die Kunsthalle Bremen die Schenkung Schünemann in der Ausstellung „Tulpen, Tabak, Heringsfang. Niederländische Malerei des Goldenen Zeitalters“ präsentieren. Dazu ist ein wissenschaftlicher Bestandskatalog in Arbeit.


KUNST Focke-Museum Bremen

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Von „Lila Eule“ und „Radio Zebra“: Ausstellung „Bremen nach 68“ im Focke-Museum Text: Rainer Beßling

BEWEGTE ZEITEN „P

rotest und Neuanfang“ ist die aktuelle Sonderschau betitelt, mit der das Bremer Focke-Museum die jüngeren Ereignisse und Prozesse der Stadtgeschichte dokumentiert und deren Auswirkungen auf die Gegenwart beleuchtet. Die Ausstellung ist noch bis zum 1. Juli 2018 zu sehen.

führer Rudi Dutschke im Bremer APOKeller „Lila Eule“ aufgetreten. 1980 sollte Bremen erneut zum Schauplatz überregional beachteter Krawalle werden: Bei einer öffentlichen Rekrutenvereidigung im Weserstadion eskalierte die Gewalt bei einer Demo von rund 10.000 mehrheitlich Friedensbewegten, ein Gründungsdatum der „Autonomen“.

gerecht, auch wenn das Datum vielleicht andere Erwartungen geweckt haben könnte. Es geht nämlich nicht nur um politische Revolte, soziale und mentale Umwälzung. Es geht auch um den Strukturwandel der Wirtschaft, um Arbeitsmigration und um städtebauliche Neuorientierung. So erinnert die Ausstellung auch an Bremens ökonomische Talfahrt in den 1970er Jahren. Ein frühes Beispiel filmischer ProtestchroDanach erscheinen die 15 Jahre zwischen nik eröffnet die Präsentation: 1969 drehte Die Ausstellung „Protest und Neuanfang“ ist 1968 und 1983, dem schmerzhaften TodesPeter Zadek, Regisseur am Bremer Theater als ein Baustein für die Neuaufstellung des jahr der Weser AG, als eine Scharnierzeit, in der legendären Hübner-Ära, den Film Bremer Landesmuseums gedacht. Das The- angefüllt mit Aufbruchs-, Untergangs- und „Ich bin ein Elefant, Madame“. Dieser ma könnte dafür kaum besser gewählt sein. Transformationsenergie. beleuchtet das Klima, in dem die ProtestDenn die Zäsur von 1968 wirkte politisch, bewegung der „68er“ wurzelte. Autoritäre gesellschaftlich und kulturell wie kaum Fülle und Vielfalt der Inhalte sind in sechs Strukturen waren auch an der Weser in ein anderes Ereignis nach und reichte in Themeninseln verdichtet. Fotos, Plakate, die Schusslinie eines neuen Selbst- und Institutionen und Individuen hinein. Noch Flugblätter und Objekte wie Schlagstock Gesellschaftsverständnisses der Jugend immer erregt der von den einen kultisch oder mobile Anlage des Piratensenders geraten. Der Ruf nach Partizipation und „Zebra“ bieten visuelle Reize. Im Kern setzt beschworene, von anderen für alle degeGleichstellung erschütterte die Elterngenerativen Erscheinungen der jüngsten Zeit die Ausstellung auf Zeitgenossenberichte neration und die von Restreaktionären in Videointerviews. In ihrem Verzicht auf verantwortlich gemachte „68er Geist“ die durchsetzte Republik. Gemüter. So besitzt der Rückblick auf die einen linearen Erzählstrang zugunsten Anfänge von Friedens- und Anti-Atomkraft- vereinzelter feldartig ausgelegter Fäden, Im Januar 1968 hatten die Straßenbahndie der Besucher zusammenfügen und bis Bewegung, von Feminismus und ökologiunruhen in der „sonst so betulichen ins Heute weiterspinnen kann, stellt sich schem Bewusstsein aktuelle Brisanz. Grünkohl- und Pinkel-Stadt“ (Der Spiedie Ausstellung selbst in eine emanzipatogel) bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Präsentation von Kurator Jan Werquet rische Tradition. – Umfangreiches BegleitWenige Monate zuvor war der Studentenwird ihrem Untertitel „Bremen nach 68“ programm; Katalog 19,90 Euro.


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KUNST Kunstmuseum Bremerhaven

NEUGIERIGE NACHBARN Kunsträtsel „Fokus Junge Kunst. Bremen 2017“ Ab dem 9. Dezember präsentieren vier in Bremen tätige Künstlerinnen und Künstler im Rahmen der Ausstellung „Fokus Junge Kunst. Bremen 2017“ neue Arbeiten in der Kunsthalle Bremen. Die Präsentation findet in Kooperation mit der Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler statt und bietet vielversprechenden Talenten eine prominente Plattform. Gerhard Schreiter : „Rennfahrer“

Kunstmuseum Bremerhaven zeigt Meisterwerke aus öffentlichen Sammlungen im Nordwesten Text: Birgit Denizel

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infach mal über den Tellerrand zu schauen war die Idee zur Jubiläumsausstellung des Kunstmuseums Bremerhaven. Zum zehnjährigen Bestehen wurden alle drei Etagen des Museums mit den Sammlungsbeständen namhafter Galerien und Museen der Region gefüllt.

hard-Marcks-Haus füllte einen Raum mit Arbeiten von Gerhard Schreiter – inmitten von dutzenden geprägter Kupfer- und Messingfolien ist die Bronzeplastik „Rennfahrer“ zu sehen.

Im Nebenraum trifft man auf eine Menge zusammengestellter Holzlatten, die eine Die Kunsthalle Wilhelmshaven, das Landes- Umbauatmosphäre schaffen. In Wahrheit museum für Kunst und Kulturgeschichte sind die Balken mit ihrer vermeintlichen Oldenburg, die Städtische Galerie Delmen- Maserung jedoch Ölbilder, lang und schmal horst, das Gerhard-Marcks-Haus und die auf Keilrahmen aufgezogen. Sie stammen Städtische Galerie in Bremen, die Kunsthal- von Heike Kati Barath aus der Sammlung le Bremen, das Museum gegenstandsfreier der Städtischen Galerie Delmenhorst. InsKunst in Otterndorf sowie der Kunstverein gesamt sind rund 60 Künstler vertreten. Bremerhaven öffneten für die Ausstellung „Nord-West Zeitgenössisch“ ihre Magazine Die temporäre Gruppenausstellung zeitund präsentieren gemeinsam ausgewählte genössischer Kunst ist eine spannende Werke der Gegenwartskunst. Musterunterbrechung im Bremerhavener Kunstmuseum. Mit über 700 qm Ausstel„Sicher sammeln wir alle zeitgenössische lungsfläche wurde der Bau 2007 errichtet, Kunst, doch was sammeln eigentlich die um die in rund hundert Jahren gewachseNachbarn?“ Aus dieser Frage, erzählt Kai ne Sammlung des Kunstvereins BremerhaKähler als Vorsitzender des Kunstvereins ven zu zeigen. Noch bis zum 14. Januar 2018 Bremerhaven, entstand das Konzept der lässt sich in den Räumen eine Nord-WestSchau. Jedes der teilnehmenden Häuser ist Mischung aus Gegenwartskunst erleben, die mit Werken vertreten, die exemplarisch für in dieser Zusammensetzung einmalig ist. die eigene Sammlung sind. www.kunstverein-bremerhaven.de Aus der Kunsthalle Bremen sind Videoarbeiten von Nam Jun Paik dabei. Das Ger-

In der aktuellen Ausstellung sind Werke von Amina Brotz (*1986, Henstedt-Ulzburg), Conor Eric Gilligans (*1981, Friedberg), Matthias Ruthenberg (*1984, Berlin) und Michael Schmid (*1981, Langenau) zu sehen. Ihre vielfältigen Arbeitsweisen, Formate und Medien öffnen ein Panorama der aktuellen jungen Kunstszene von zarter Zeichnung über Fotografie und Objektkunst bis hin zur raumgreifenden Performance. Dabei setzen sie sich auch künstlerisch mit spezifischen Praktiken des Ausstellungsortes oder seiner Architektur auseinander. Frage: Alle vier Künstler sind bei unterschiedlichen Professoren in verschiedenen Abschlussjahren Meisterschüler. Dennoch haben sie eins gemeinsam: sie studierten an derselben Kunsthochschule. Um welche Hochschule handelt es sich? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Dezember 2017 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen. Neue Anschrift ab 1. Dezember: Böttcherstraße 4, 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www.rolandverlag. de (Publikationen/Foyer). Zu gewinnen sind 3 x 2 Eintrittskarten für die Kunsthalle Bremen. Die Antwort des Kunsträtsels aus der Ausgabe 121 lautet Heinrich George. Gewonnen haben: Veronika Kornberger, Bremen Jürgen Scholl, Bremen Marlies Wessel, Oldenburg


+punkt. Kunst im Nordwesten – Ausstellungen + Termine ab November 2017

Blick in die Ausstellung: „Bildergeschichten der Reformation“, bis zum 2. April 2018 ©Focke-Museum | Martin Luther


+punkt. foyer 42

THEATER Seiteninhalt

Kunst im Nordwesten – Ausstellungen + Termine

Bremen Focke-Museum

Bremen Galerie im Park

BIS ZUM 2. APRIL 2018 www.focke-museum.de

3. DEZEMBER 2017 BIS 1. APRIL 2018 www.kulturambulanz.de

BILDERGESCHICHTEN DER REFORMATION

„ICH WILL ERINNERN, HERKUNFT WAS MIR GEFÄLLT.“ Volker Schmidt: KunstVERPFLICHTET!

Die Kunst der Bremer Snitker

liebhaber aus Leidenschaft

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Die reformierte Kirche in Bremen lehnte Kunstwerke im Kirchenraum entschieden ab. An ihrer Stelle gaben nun wohlhabende Bürger fromme Bildwerke für die private Sphäre in Auftrag. So entwickelten sich die Jahrzehnte um 1600 für die Bremer Bildschnitzer zu einer Blütezeit. Fronten von Truhen und repräsentativen Schränken zeigen Darstellungen von biblischen Geschichten, die nach druckgraphischen Vorlagen komponiert sind. In diesen Bilderzählungen lässt sich eine neu erwachte Freude an der Wiedergabe von Wirklichkeitserfahrung entdecken.

4. NOVEMBER 2017 BIS 25. FEBRUAR 2018 www.landesmuseum-ol.de

Die Geschichte hinter den Werken

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Foto: ©Focke-Museum | Martin Luther

u den künstlerisch eindrucksvollsten Beständen des Focke-Museums zählen die zwischen 1560 und 1630 in Bremen gefertigten Möbel und Möbelfragmente mit figürlichen Bildschnitzereien, die biblische Geschichten nacherzählen. Zum ersten Mal wird ihnen jetzt, im Jubiläumsjahr der Reformation, eine eigene Ausstellung gewidmet: Die religiösen Bildwerke veranschaulichen, wie der gesellschaftliche Wandel der frühen Neuzeit auf die Künste wirkte und wie diese wiederum gewandelte Glaubensgrundsätze propagierten.

Oldenburg Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

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olker Schmidt beschäftigt sich seit Jahrzehnten leidenschaftlich mit vielen Facetten internationaler zeitgenössischer Kunst. Ob Programmheft, Kunstplakat, Schallplatte, Grafik, Malerei, Fotografie, Installation, Zeichnung oder Video, immer geht es um eine tiefe persönliche Auseinandersetzung mit der Kunst und dem Künstler. Sorgfältig festgehalten und von A bis Z auf Karteikarten archiviert, hat der Kunstliebhaber ein stattliches Archiv und eine bemerkenswerte Sammlung aufgebaut. Erstmalig ist daraus eine umfangreiche Ausstellung entstanden. Die Schau zeigt zahlreiche zum Teil sehr seltene Werke von Arik Brauer bis Takao Saito, von Beuys bis Bernard und Ursula Schulze, von Leni Rieffenstahl bis Faßbinder. Ein umfangreiches Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung.

oher kommen die Objekte unserer Sammlung und welche Geschichten verbergen sich dahinter? Aufgabe der Provenienzforschung ist es, die Herkunft von Kunst- und Kulturobjekten zu klären. Seit 2011 werden die Sammlungen des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg systematisch auf ihre Herkunft überprüft. Ein Schwerpunkt liegt dabei in der Auffindung von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kunst- und Kulturgut, das zwischen 1933 und 1945 den Besitzer wechselte. Die Ausstellung „Herkunft verpflichtet!“ zieht nach rund sieben Jahren Provenienzforschung am Landesmuseum eine Zwischenbilanz. Was wurde als „Entartete Kunst“ beschlagnahmt? Was bedeutet „Restitution“? Mit Schlagworten von A bis Z erklärt die Schau die wichtigsten Themen der Provenienzforschung und beleuchtet die Geschichten hinter den Sammlungsstücken. Dem Alphabet wie einem roten Faden folgend, wird der Besucher durch historische Dimensionen, zeitgeschichtliche Fragestellungen und Recherchemethoden geführt. Die Sonderausstellung wird ermöglicht durch die Unterstützung der Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, der Karin und Uwe Hollweg Stiftung, der Waldemar Koch Stiftung, der EWE Stiftung und der Gertrud und Hellmut Barthel Stiftung.


THEATER Seiteninhalt+punkt. 43 foyer 43

Bremen Gerhard-Marcks-Haus 1923 änderte sich der Kurs der Schule in Richtung von Industriedesign. Marcks gehörte zu den schärfsten Kritikern. Zwar lehnte er das Design nicht grundsätzlich ab, aber die Idee, dass jeder Mensch sich individuell entwickeln konnte, war ihm wichtiger

26. NOVEMBER 2017 BIS 4. MÄRZ 2018 www.marcks.de

WEGE AUS DEM BAUHAUS.

als eine auf die Bedürfnisse der Industrie ausgerichtete Ausbildung. Die Ausstellung zeigt die individuelle Entwicklung von 21 Künstlern und damit wie fruchtbar die ursprüngliche Idee der Schule war.

Gerhard Marcks und seine Freunde

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skar Schlemmers Abstrakte Figur ist eine Ikone der modernen Bildhauerei. Der Jüngling von Gerhard Marcks ist ein erst kürzlich entdecktes Hauptwerk des Künstlers. Beide entstanden am Bauhaus in Weimar, der vielleicht berühmtesten Kunstschule der Moderne. Die Skulpturen vertreten die dort dominanten Positionen Futurismus und Expressionismus. Schlemmer und Marcks waren befreundet. Die Ausstellung „Wege aus dem Bauhaus. Gerhard Marcks und seine Freunde“ zeigt wie Ideen am Weimarer Bauhaus entstanden und wie sie Gerhard Marcks, Jüngling, 1921, Holz, vergoldet, sich von dort aus weiterentwickelten. Privatbesitz, VG Bild-Kunst, Bonn 2017 Foto: Karen Bartsch

Oskar Schlemmer, Abstrakte Figur, 1921 (1962) Bronzeguss vernickelt, mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Landkreis Osterholz Paula-Modersohn-Becker Kunstpreis AB JANUAR 2018 www.pmb-kunstpreis.de

Paula Modersohn Becker –

KUNSTPREIS DES LANDKREISES OSTERHOLZ 2018

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spreisträgerin 2016 Anna Barth ist seither in verschiedenen Ausstellungen zu sehen gewesen. Der PMB-Kunstpreis hat sich seit seiner ersten Ausgabe 2010 zu einem hoch anerkannten Kunstpreis entwickelt und ist unter anderem durch seine hochkarätig besetzte Jury und die großartigen KünstleIn einem zweifachen Juryverfahren wird ein Nachwuchs- und ein Sonderpreis (Jury rinnen und Künstler ein geschätztes Mitglied in der Riege deutscher Kunstpreise. 2018: Meike Behm, Kunsthalle Lingen, Justin Hoffmann, Kunstverein Wolfsburg, Ausstellung: ab November 2018, Große Kunstschau, Worpswede Cony Theis, Hochschule Ottersberg ) sowie ein Hauptpreis verliehen (Jury 2018: Kathrin Becker, NBK Berlin, Stefan Berg, Kunstmuseum Bonn, Roland Nachtigäller, MARTa Herford).

einer innovativen künstlerischen Position und Haltung gesucht, die bereit ist, sich gegen Widerstände zu behaupten und deren künstlerischer Wert überzeugend ist. Der Hauptpreis ist mit 7.500 Euro dotiert.

um 5. Mal vergibt der Landkreis Osterholz im November 2018 den Paula-Modersohn-Becker Kunstpreis. Ab Januar 2018 sind Künstler/Innen aller Sparten der Bildenden Kunst mit biografischem Bezug zur Metropolregion Nordwest aufgerufen, ihre Bewerbungen einzureichen.

Die Kuratorin des Kunstpreises ist von Anfang an Susanne Hinrichs, die seit über 20 Jahren als freie Kuratorin im Inund Ausland tätig ist. Hauptpreisträger 2016 ist der französische Künstler Virgile Der PMB-Kunstpreis ist einer der weni- Novarina, der mit der Erforschung seines gen Kunstpreise, der auf eine AltersSchlafes als künstlerisches Lebensprojekt begrenzung verzichtet. Im Sinne der die Jury überzeugte. Seine neueste Arbeit berühmten und eigenwilligen Künstle- ist bis Februar 2018 im Paula Modersohn rin Paula Modersohn-Becker wird nach Becker Museum zu sehen. Die Nachwuch+punkt. außer Verantwortung der foyer-Redaktion. Presserechtlich verantwortlich ist das jeweilige Haus.


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KULTURFORUM

: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz

Notizen aus Galerien und Museen Bis zum 18. Februar wird die Sonderausstellung „Australiens vergessene Felsbilder“ im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg verlängert. Grund dafür ist neben dem großen Besucherzuspruch die gute regionale Ergänzung zur Sonderausstellung „Laubenvögel – Ein Leben auf der Bühne“.

................................... Fotografien von Jost Wischnewski im Dialog mit Werken von Fritz und Hermine Overbeck sind noch bis 28. Januar im Overbeck-Museum in Bremen-Vegesack zu sehen. Titel: „Abbau – Interpretation einer Wirtschaftslandschaft“

................................... Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg zeigt bis 25. Februar die Sonderausstellung „Herkunft verpflichtet! Die Geschichte hinter den Werken“ im Oldenburger Schloss. Sie beleuchtet die Forschung nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kunst- und Kulturgut, das zwischen 1933 und 1945 den Besitzer wechselte.

................................... Kunst von Querdenkern aus der Sammlung Schwarm sind bis 18. Februar in der Bremer Weserburg zu sehen. Die 50 medienübergreifenden Positionen von 18 Künstlern mit hohem politischen und intellektuellen Anspruch sind unter der Überschrift „The Vague Space“– einen noch vagen Raum erobern und mit Fragen füllen – zusammengefasst.

................................... Bereits zum 17. Mal organisiert das Atelier Kock den „KUNSTherbst“ in BremenVegesack. Am 19. November (11-17 h)

stellen 60 Künstler aus Deutschland und den Nachbarländern ihre Werke im „Haven Höövt“ aus. Dazu gibt es ein buntes Rahmenprogramm. Für das beste Kunstwerk wird ein vom Vegesacker Beirat gestifteter Publikumspreis vergeben.

................................... Die Sonderausstellung „Herbert Müller. Werke 1977 – 2017“ im Ostfriesischen Landesmuseum Emden führt zwei Sujets des Malers zusammen (26. Nov. bis 4. Feb.). Einerseits poetisch geprägte Landschaften seiner ostfriesischen Heimat, andererseits Werke, die das Schicksal von Krieg und Unterdrückung gezeichneter Menschen widerspiegeln.

Den dänischen Märchendichter Hans Christian Andersen stellt die Kunsthalle Bremen 2018 erstmals in Deutschland von einer unbekannten Seite vor. Ab 20. Oktober sind im Rahmen einer Sonderausstellung Papierarbeiten unter dem Titel „Poet mit Feder und Schere“ zu sehen.

................................... Die Bremer Künstlerin Silke Mohrhoff wurde für ihre Rauminstallation „robertwilhelm h.“ mit dem Kunstpreis der Gemeinde Rastede ausgezeichnet. Jeweils einen 2. Preis sprach die Jury Renate Fäth und Alfred Kaufner zu. Die Wettbewerbsarbeiten sind noch bis zum 17. Dezember im Palais Rastede zu sehen.

................................... In Kooperation mit der Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler richtet die Kunsthalle Bremen vom 9. Dezember bis 18. März die Ausstellung „Fokus Junge Kunst. Bremen 2017“ aus. Gezeigt werden Arbeiten von Amina Brotz (HenstedtUlzburg), Conor Eric Gilligan (Friedberg), Matthias Ruthenberg (Berlin) und Michael Schmid (Langenau).

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................................... Der mit jeweils 3500 Euro dotierte Förderpreis der VGH-Stiftung für beispielhafte museumspädagogische Projekte ist u.a. dem Bremer Focke-Museum für die Ausstellung „Protest + Neuanfang. Bremen nach ´68“ zugesprochen worden. Ausgezeichnet wurde auch das Projekt „Die Turmphilosophen“ des Ostfriesischen Landesmuseums Emden, das den Rathausturm in einen generationsübergreifenden Denkort verwandelt.

................................... Kleinen, zumeist ehrenamtlich getragenen Kultureinrichtungen greift das niedersächsische Kultusministerium mit einem Förderprogramm für besondere Vorhaben unter die Arme. 2018 gehen u.a. 6000 Euro an die Franz Radziwil Gesellschaft in Dangast und 5000 Euro an die Lilienthaler Kunststiftung.

Jürgen Strasser, Arbeit aus der Serie „Dubai unlimited“, 2013, Foto: © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Ab 19. November stellt der Fotograf Jürgen Strasser in der Großen Kunstschau Worpswede Arbeiten unter dem Titel „Schöne neue Welt“ aus. New York, Shanghai, Tokio, Kairo, Dubai – die Megastädte dieser Welt beeindrucken durch ihre kaum fassbaren Dimensionen und ihr scheinbar ungebremstes Wachstum. Jürgen Strasser zeigt in seinen Arbeiten, wie der Mensch in den architektonischen Strukturen verschwindet, die in erster Linie darauf angelegt sind, Menschenmassen unterzubringen, aber dem Lebensort kein charakteristisches Gesicht verleihen.


KOLUMNE Nachgedacht foyer 45

NACHGEDACHT Text: Stephan Cartier

ES GEHT UM DIE WURST

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amstagmorgen an der Fleischtheke. Die Dame am Kopf der Schlange hat gerade Wurstscheiben gekauft. Ungefähr vierzehn und jede davon einzeln. So zumindest bleibt das Verkaufsgeschehen nach intensiv erlebten sechs Minuten Wartezeit in Erinnerung. Die Frau ist finanziell liquide und von großer Entdeckerlust. Es darf auch mal ein bisschen mehr sein. Da will man es selbst professioneller angehen. Ruck-Zuck ist alles für ein nicht-vegetarisches Wochenende bestellt. Eingespielt, wie unter Komplizen eines Banküberfalls, sage ich schon bei der Bestellung des letzten Postens (500 Gramm Hack, halb und halb) zur Verkäuferin: „Das wäre alles.“ Sie lächelt, verpackt das Fleisch, legt den Plastikbeutel neben die anderen Bestellungen. Und fragt: „Darf‘s noch etwas sein?“ Hat sie mich nicht gehört, habe ich zu undeutlich gesprochen, ignoriert sie mich, weil ich nicht den teuren Serrano-Schinken gekauft habe? Nichts von all dem. Schon in dem Augenblick, als ich das Ende meiner Kaufbereitschaft signalisierte, war klar, dass sie mich dennoch fragen würde. Denn es gehört zum Textbuch ihres Auftritts, diesen mit der Frage „Darf‘s noch etwas sein?“

zu beenden – und ich muss sagen: „Nein!“. Erst hierauf gibt es die Ware. Die meisten Fleischereifachverkäuferinnen pflegen dieses Signalwesen. Ein Test lohnt sich!

der Wortwechsel grenzdebil wirkt. Auf dem Schlachtfeld des Alltags wird eben nicht gedichtet, alles muss schnell und ohne semantischen Reibungsverlust geschehen. Dies um den Preis, dass es Gespräche ohne Dies lässt tief in die Mechanismen des Inhalte gibt. Damit ist es das exakte Gekommunikativen Handelns blicken. Mag genteil von dem, was der Schriftsteller besein, dass Jürgen Habermas treibt, vom geborenen in der Metzgerei auf seine Alles klar? Nein? Gut! Dichter ganz zu schweiPhilosophie gekommen ist. gen. Hier siegt die IrriOft genug geht es gar nicht darum, WAS ge- tation, die einfache Wiederholung gilt als sagt wird, sondern DASS etwas gesagt wird. sprachliches Unvermögen. Vor allem dort, wo es darauf ankommt, Anweisungen präzis zu übermitteln, gelten Wie sagt doch James Joyce im „Ulysses“ auf solche Rituale. Also zum Beispiel auf der Seite 938 so schön: „Sindbad der Seefahrer Brücke eines Schiffes, im Atomkraftwerk und Tindbad dem Teefahrer und Findbad oder eben an der Fleischtheke. dem Feefahrer und Rindbad dem Rehfahrer und Windbad dem Wehfahrer…“ Oder, um Aus gutem Grund werden beim Militär Bemit Christian Morgenstern noch deutlicher fehle vom Angebrüllten sofort wiederholt. zu werden: „Kroklokwafzi? Semememi! SeiAmerikanische Kriegsfilme bestreiten hier- okrontro -- prafriplo: Bifzi, bafzi; hulalemi: aus einen Großteil ihrer Dialoge. „Full Metal quasti basti bo... Lalu lalu lalu lalu la!“ Jacket“ von Stanley Kubrick ist die wohl lauteste Orgie dieser Minimaldialoge. Der BeAlles klar? Nein? Gut! Denn solch ein Text fehlsempfänger spiegelt dem Vorgesetzten stoppt den trägen Fluss der Gedanken. Die 1:1 wieder, dass er richtig zugehört hat – was Störung ist produktiv. Von Literatur wird nicht unbedingt bedeutet, dass er ihn auch man nicht satt, aber sie hilft dabei, hungrig verstanden hat. Aber erst nach einer solchen zu bleiben, auf Neues. Da darf‘s dann auch Rückkoppelung spricht man von geglückter ein bisschen mehr sein. Kommunikation, auch auf die Gefahr, dass


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LITERATUR Der Typ ist da / Jane Austen

LITERATUR Text: Inge Zenker-Baltes

Mit leichter Hand

Immer wieder Austen

Venezianische Charmeoffensive

Attraktive Sonderausgaben

Eines Tages steht der „Typ“ vor Mias Tür – Matteo aus Venedig, ein junger Restaurator, den die Studentin während ihres Auslandssemesters in der Lagunenstadt eher nebenbei nach Köln eingeladen hatte. Nun hat sie Mühe, sich an den zurückhaltenden jungen Mann zu erinnern. Doch Einladung ist Einladung, und so beherbergt Mia den Gast auf einer Luftmatratze in ihrem Zimmer der WG, die sie sich mit Xenia und Lisa teilt und konfrontiert die Beiden mit der unerlaubten Situation.

Am 18. Juli gedachte die literarische Welt der britischen Schriftstellerin Jane Austen. Zum zweihundertsten Mal jährte sich der Todestag einer Autorin, deren Romane „Emma“, „Verstand und Gefühl“, „Stolz und Vorurteil“, „Mansfield Park“ und viele andere zu den großen Klassikern der Weltliteratur gehören.

Die Pfarrerstochter wuchs auf in einer gebildeten Familie, las von Kindesbeinen an, und so schien es nur natürlich, dass sie früh selbst zu schreiben begann. Ihre hinDiese beäugen den Ankömmling mit getergründigen, nur scheinbar romantischen mischten Gefühlen, auch, als sich Matteo Liebesgeschichten beinhalteten zwar auch als liebenswerter, stets hilfsbereiter Mitbe- vergnügliche Komik, vor allem jedoch eine wohner erweist, leidenschaftlich die Kultur- zu dieser Zeit bemerkenswert scharfsinnigüter Kölns erkundet und sie bezaubernd ge Gesellschafts- und Sozialkritik, die das zu zeichnen versteht. Nach und nach zieht häufig demütigende Dasein lediger Töcher die jungen Frauen und auch Mias verter aus höheren Kreisen beleuchtet. einsamten Vater in seinen Bann. Und bald spielt der attraktive Venezianer mit seiner Im Andenken an Jane Austen, die nur 42 geheimnisvollen Aura in den Träumen von Jahre alt wurde, nie verheiratet war und Xenia, Lisa und Mia eine tragende Rolle. ihre Bücher anonym – „by a lady“ – veröffentlichte, locken zahlreiche Verlage mit Mit sichtlichem Vergnügen und erzähNeu- und Sonderauflagen der berühmteslerischer Leichtigkeit folgt Hanns-Josef ten und auch einiger weniger bekannter Ortheil den Irrungen und Wirrungen des Romane. Hervorzuheben sind hier die kleiItalieners und seiner neuen Freundinnen, nen feinen Bände des Manesse-Verlages betört mit kenntnisreichen Ausflügen ins sowie eine sechsbändige bibliophile Geferne Venedig wie auch zu Kölner Kunstsamtausgabe bei dtv, ein ebenso wert- wie schätzen und fügt am Ende zusammen, geschmackvolles Weihnachtsgeschenk. was zusammengehört. Jane Austen: 6-bändige Sonderausgabe. Hanns-Josef Ortheil: Der Typ ist da. Ü: Helga Schulz, Sabine Roth. dtv, Kiepenheuer&Witsch, 305 S., 20 Euro ab 9,95 Euro


LITERATUR Dann schlaf auch du / Golden House

Tödliches Wiegenlied

Feuer in New York

Entwicklung einer Katastrophe

Grandioser Rushdie-Roman

Im Vorfeld der Buchmesse präsentierte die in Marokko geborene, in Paris lebende Leila Slimani ihren Roman „Dann schlaf auch du“ („Chanson douce“), für den sie den „Prix Goncourt“ erhielt. Die Geschichte einer jungen, gutsituierten Pariser Familie endet grauenhaft. Miriam und Paul haben zwei Kinder, für die sie große Gefühle aber wenig Zeit haben. Beide sind voller beruflicher Ambitionen. Also suchen sie eine Nanny und scheinen mit Louise das große Los gezogen zu haben.

In diesem Bücherherbst scheint Salman Rushdie allgegenwärtig. Anlässlich seines siebzigsten Geburtstags und angesichts der seit Jahrzehnten bestehenden Morddrohung fast ehrfürchtig gefeiert, saß er in Talkshows, auf dem blauen Sofa und am Messestand seines deutschen Verlages und tourt durch die Lande, um „Golden House“ vorzustellen, seinen grandiosen, als Sensation des Jahres hoch gelobten neuen New York-Roman.

Die kümmert sich nicht nur aufopferungsvoll um die Kleinen, sie bringt auch die Wohnung in Schwung und kocht hervorragend. Ihr ganzes Bestreben geht dahin, in den familiären Kokon fest eingewoben zu werden, um ihrem einsamen Leben dauerhaft zu entfliehen. Doch dann geschieht Ungeheuerliches. Detailliert erzählt die Autorin – selbst Mutter zweier Kinder – schon auf der ersten Seite, wie Louise beide Kinder ermordet, schildert die Entwicklung hin zur Katastrophe mit großer Raffinesse, analysiert ihre Protagonisten äußerst einfühlsam. Auch wenn es Kraft kostet, nach dem entsetzlichen Beginn weiterzulesen, kann man diesen wunderbaren, zugleich schrecklichen Roman, ein kleines literarisches Meisterwerk, nicht aus der Hand legen. Leila Slimani: Dann schlaf auch du. Ü: Amelie Thoma. Luchterhand, 222 S., 20 Euro

Rushdie, der selbst in New York lebt, entwirft ein gnadenloses Sittengemälde der jüngsten amerikanischen Vergangenheit bis hin zur politischen Gegenwart. Unschwer sind in seiner anspielungsreichen, bitterbösen, sarkastischen Analyse Züge aktueller Akteure zu erkennen. Im Zentrum des 512-Seiten-Epos steht die Familie des undurchsichtigen kriminellen Nero Golden, der mit drei erwachsenen Söhnen nach New York kommt und schon bald ein „apokalyptisches Feuer“ entfacht. Auch auf dem indischen Subkontinent verbreitete Skrupellosigkeit und Korruption bindet der gewiefte Geschichtenerzähler ins fesselnde Geschehen ein. Und nicht zuletzt hat Salman Rushdie wieder einen stilistisch atemberaubenden und trotz niederschmetternder Fakten hochpoetischen Roman geschrieben. Salman Rushdie: Golden House. Ü: Sabine Herting. Bertelsmann, 512 S., 26 Euro

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LITERATUR Hörbuch / NordMord

LITERATUR

Hörbuch-Tipp

NordMord

Von Menschen und Bienen

Krimis aus der Region

Alarmierende Berichte über das leise Bienensterben werden seit Jahren in den Medien verbreitet, vor allem Pestizide gefährden den Fortbestand dieser für jedes Leben wichtigen Insekten. Aufgeschreckt durch düstere Prognosen machte sich die norwegische Kinder- und Jugendbuchautorin Maja Lunde an „Die Geschichte der Bienen“, eine apokalyptische, mit einem Platz auf internationalen Bestsellerlisten gewürdigte Vision von unserer Zukunft ohne die wundersame Tätigkeit der emsigen Tierchen.

Grünkohl-Moussaka, Grünkohl afrikanisch – schwere Kost für die biederen Mitglieder des Kohlfahrer-Klubs im oldenburgischen Dörfchen Larum. Aber was bleibt ihnen übrig, wenn der verschrobene Kuno, Wirt und Koch des abgerockten Vereinslokals, aus heiterem Himmel verschwindet und das festliche Kohlessen zum 125-jährigen Vereinsjubiläum bevorsteht.

Das daraus entstandene Hörbuch vermittelt Lundes so speziellen dramaturgischen Aufbau der Bienengeschichte eindringlicher noch als das Buch. Drei Protagonisten beschäftigen sich hauptberuflich mit Bienen: William 1852 in England, George 2007 in Ohio, und die Arbeiterin Tao 2098 in China. Jede der Hauptpersonen hat einen Sohn und damit einen Hoffnungsträger. Doch die ihrer aller Leben bestimmende Katastrophe scheint unaufhaltsam.

Nur gut, dass dessen Tochter gemeinsam mit ihrem Mann ein Feinschmeckerlokal betreibt. Der jedoch – nächster Schock! – ist ein Farbiger und entwickelt zudem ein Faible für exotische Kohl-Rezepte, nachzulesen im Anhang des Buches. Außerdem ist da noch die absurde Geschichte um den historischen Kohlorden, den die nicht minder schrullige Gerda argwöhnisch behütet.

Helga Bürster rührt die kuriose Mischung genüsslich zusammen, würzt sie mittels Klatsch und Heimlichkeiten aus dem Dorf und rundet das Ganze mit Spötteleien über die überforderten Dorfpolizisten ab, die Durch ihre elegante Sprachkunst verleihen zunächst nach Kuno fahnden und später die drei kongenialen Vorlesenden den ertäppisch versuchen, den obligatorischen zählten menschlichen Schicksalen in ihrer Mordfall aufzuklären. So wird „Tödlicher Abhängigkeit vom Überleben der Bienen Kohldampf“ zur leicht verdaulichen Zwibeklemmende Dichte. Ihnen zu lauschen schenmahlzeit für Krimi-Fans, die längst ist ein unvergessliches Hörerlebnis. keinen Appetit mehr auf die Gewaltorgien Inge Zenker-Baltes nach vornehmlich skandinavischen Rezepturen haben. Maja Lunde: Die Geschichte der Bienen. Peter Schulz Gelesen von B. Beglau, T. Meinhardt, M. Fennert. Hörverlag, 19,99 Euro. Helga Bürster: Tödlicher Kohldampf. Emons-Verlag, 208 Seiten, 10,90 Euro.


ROLLENSPIEL 49 foyer

: Rollenspiel

(bd) Dr. Jürgen Fitschen, vielen Bremern noch als Leiter des Gerhard-Marcks-Hauses bekannt, ist neuer Leiter der Kunsthalle Wilhelmshaven. Angetreten im März dieses Jahres, übernahm der promovierte Kunsthistoriker die Aufgaben seiner Vorgängerin Viola Weigel. Die Auswahlkommission aus Vertretern der Stadt, der Wilhelmshaven Touristik & Freizeit GmbH sowie dem Vorstand des Wilhelmshavener Kunstvereins wählte den 52-jährigen, weil er sie mit seinen Ideen für Vernetzung und Kooperation überzeugte.

(red) Aus der See- in die alte Residenzstadt: Dr. Ursula Warnke, seit 2006 Direktorin des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven, übernimmt zum 1. Januar 2018 die Direktion des Landesmuseums für Natur und Mensch in Oldenburg. Die Archäologin tritt damit die Nachfolge von Dr. Peter-René Becker an, der aus Altersgründen aus dem Amt ausscheidet.

Es werde spannend, in Oldenburg mit drei Sammlungsschwerpunkten Archäologie, Naturkunde sowie Ethnologie national und international arbeiten zu können, freut sich die neue Chefin auf ihre künfFitschen will die Strahlkraft des Hauses tigen Aufgaben. „Sowohl die Stadt, die mit ungewöhnlichen Themen und neuen Region und das Land wie auch die Nähe zu Allianzen stärken. Erster Schritt war in diesem Sommer die cross-over-Ausstellung den Niederlanden bieten gute Möglichkeiten einer Zusammenarbeit des Museums mit Berliner Graffiti-Künstlern, welche mit den jeweiligen wissenschaftlichen und die Räume der Kunsthalle in ein Gesamtkulturellen Einrichtungen.“ kunstwerk von explodierender Farbigkeit verwandelten – zeitgleich zum populären In Bremerhaven leitet Warnke den MuStreet-Art Festival in den Einkaufsstraßen der Marinestadt, das jährlich viele Besucher seumsbereich mit seinen Ausstellungen und der Sammlung des Hauses sowie den anzieht. Bereich Vermittlung und Wissenstransfer. In Oldenburg übernimmt sie neben den Seine Laufbahn startete Fitschen in BerAufgaben an der Spitze des Landesmuselin und Magdeburg. Von 2000 bis 2009 ums auch die fachliche Betreuung des war er Direktor des Marcks-Hauses, anSchlossgartens. Mit ihr habe man „eine schließend Direktor der schleswig-holerfahrene, engagierte und höchst kompesteinischen Landesmuseen Schloss tente Museumsleiterin als neue Direktorin Gottorf und zuletzt selbständiger Kunstfür das Haus gewonnen“, urteilte Kulturhändler in Stade, bevor er den Posten in ministerin Gabriele Heinen-Kljajic. Wilhelmshaven übernahm.

(bb) „Wir haben eine Primärliteratur geschaffen“, sagt Antje Modersohn und blättert zufrieden durch das fast 500 Seiten starke Buch „Der Briefwechsel“. Die Enkelin des Worpsweder Landschaftsmalers Otto Modersohn spielte eine Hauptrolle bei der Veröffentlichung der kompletten Korrespondenz zwischen Paula Modersohn-Becker und ihrem Mann Otto Modersohn. Von Paula sind 92 Briefe und Karten überliefert, von Otto 70. Umrahmt wird der Briefwechsel von Tagebuchauszügen der beiden Maler. Neben Briefen hat die Fischerhuderin die Tagebücher ihres Großvaters aus der gemeinsamen Zeit mit Paula transkribiert. So manches Wort ließ sich nur schwer entziffern. „Das ist schon eine mühsame Arbeit gewesen“, meint sie im Rückblick. Paulas Briefe und Tagebucheinträge wurden bereits vor Jahren veröffentlicht. Ottos Anteil am Dialog fehlte bislang weitgehend. „Für die Rezeptionsgeschichte ist es schon wichtig, dass man den Gegenpart hat“, ist die Herausgeberin überzeugt. Sie hofft, dass ihr Vorfahr fortan stärker als „eigenständiger, singulärer Künstler“ wahrgenommen wird. Genug von alten Schriftstücken hat Modersohn längst nicht. „Unser Archiv bietet noch eine ganze Menge. Es gibt mehr Projekte, die uns noch vorschweben.“


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PANORAMA WISSENSCHAFT

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PANORAMA Text: Stephan Cartier

Wisch Dir was

Roboter in der Fabrik

Eine neue Nachrichten-App will die Informationsmöglichkeiten regionaler Zeitungen und Portale auf den Kopf stellen. Statt wie bislang den Endverbraucher mit einer Flut von Artikeln und Informationen zu konfrontieren, soll die App den Nutzer und seine Interessen kennenlernen und ihm dann zielgenau Nachrichten aus der Region herausfiltern. Das große Vorbild: Die Dating-Software Tinder.

Das Projekt soll Schule machen: Bundesweit einmalig ist die so genannte neue „roboterfabrik“ der Universität Hannover, ein Unternehmen, in dem Schüler, Auszubildende und Studenten mit den Problemen und Möglichkeiten der Robotik vertraut gemacht werden sollen.

„Die App soll zeigen, was möglich ist, wenn man das Denken umdreht und nicht von den Gewohnheiten und Interessen von Medienunternehmen ausgeht, sondern von denen der Nutzerinnen und Nutzer“, meint Andreas Hepp (Foto), Professor am Bremer Zentrum für Medien, Kommunikationsund Informationsforschung. Zusammen mit Hamburger Forschern leitet Hepp das Projekt, das auf zwei Jahre Entwicklungsarbeit angelegt ist. Das Prinzip der Regional-App ist einfach: Dem Nutzer werden Artikel auf sein Handy geschickt; durch das von Tinder bekannte Wischen über den Touchscreen signalisiert der Leser dann, ob ihn das Thema interessiert oder nicht. Hierdurch konfiguriert sich die App immer neu und filtert genau die Nachrichten heraus, die für ihn interessant sein könnten. Eine Chance, so hofft Hepp, für das bislang wenig erfolgreiche Geschäft mit Lokalnachrichten-Apps.

„Digital Natvies“ waren gestern – heute suche man nach den „Robonatives“, so die Verantwortlichen des Pilotprojektes bei der Vorstellung der Initiative. Beteiligt sind hieran das Hannoveraner Institut für mechatronische Systeme und das Institut für Regelungstechnik. Durch Projektaufgaben, Besuche an der Universität und gemeinsames Arbeiten in der Schule sollen die Jugendlichen an die Funktions- und Arbeitsweisen von Robotern herangeführt werden. Eigene Roboter werden gebaut und programmiert. Volker Epping (Foto), Rektor der Universität Hannover, verspricht sich von der „roboterfabrik“ zusätzlich eine Förderung von Schülern in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern. Derzeit kommen Schüler und Studenten aus der Region Hannover in den Genuss dieser Einrichtung. Die „roboterfabrik“ soll aber möglichst rasch Nachahmer in anderen Städten mit RobotikZentren finden, wie in Bremen.


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KINO Detroit

KINO Text: Wilfried Hippen

Detroit

Amerikas Alptraum „Detroit“ von Kathryn Bigelow Dieser Film fesselt und macht zornig. In ihm wird zwar vom Amerika des Jahres 1967 erzählt, aber er ist politisch so aktuell wie nur wenige andere. Und Kathryn Bigelow ist die richtige Filmemacherin, um diese Geschichte zu erzählen. Sie macht gegenwärtig in Hollywood ein politisch hellsichtiges, zugleich realistisches, komplexes und spannendes Kino, das an die Tradition der Politthriller in den 1970-er Jahren wie „Die Unbestechlichen“ und „Z“ erinnert. Bigelow geht in ihren Filmen dahin, wo es wehtut. Sei es der Irakkrieg in „The Hurt Locker“ oder die Jagd nach Osama Bin Laden in „Zero Dark Thirty“. Nun erzählt sie davon, wie tief der Rassismus in der USamerikanischen Gesellschaft verwurzelt ist. Im Sommer 1967 kam es dort zu Aufständen der afroamerikanischen Bewohner der Innenstädte, die sich im Laufe der Jahre immer mehr in Ghettos verwandelt haben. Zum Anfang des Films gibt Bigelow die Informationen, die nötig sind, um die Situation einzuschätzen, im Stil eines kleinen Animationsfilms. Dann zeigt sie, wie sich die sozialen Unterschiede zwischen dem weißen und schwarzen Amerika in den 1960-er Jahren dadurch verstärkten, dass die Mittelschicht in die Vororte zog und die Innenstädte verelendeten. Dann öffnet sich der Film zu einem weiten Panoramablick auf diese Rebellion in De-

troit: Darauf, wie sich die Gewalt immer mehr ausweitete, wie die Polizisten unvorbereitet auf diese Krise waren und durch ihr Verhalten die Wut der Aufständischen anstachelten. Dass diese faszinierende Nach-Inszenierung eines Aufstandes auch eine Exposition der Hauptakteure auf beiden Seiten liefert, wird erst später im Film deutlich. Denn langsam fokussiert Bigelow auf einzelne Figuren. Darunter zwei Afroamerikaner, die darauf hoffen, dass ihre Band bei einem Konzert entdeckt wird, und zwei weiße Polizisten, die von ihren Vorurteilen geleitet bei ihrem Einsatz immer unberechenbarer werden. Bigelow und ihr Drehbuchautor Mark Boal gehen hier von einer wahren Geschichte aus: Die Gäste eines Hotels, in dem nach Annahme der Polizei Schüsse fielen, wurden gefangengehalten und brutal verhört. Dabei gab es auch Tote. Wie es in der klaustrophobischen Enge des Hotels zu diesen Exzessen kommt, zeigt der Film mit einer kompromisslosen Wucht, die oft schwer zu ertragen ist. Bigelow erzählt diese Geschichte zugleich spannend und hoch komplex. Dazu nutzt sie alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel (Kamera, das Casting der Darsteller, Ausstattung, Musik, Schnitt) mit einer Meisterschaft, die ihre Virtuosität nicht ausstellen muss. Alles dient dazu, die Geschichte so gut und wahrhaftig wie möglich zu erzählen, und dies gelingt hier grandios. – Kinostart: 23. November


KINO Demnächst/DVD-Tipp

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TIPP

Aus dem Nichts

Human Flow

Neu auf DVD Demnächst im Kino

chivmaterial, sondern hat selber nach Filmen aus weithin unbekannten, oft privaten Quellen gesucht. Dazu passend hat Der chinesische Künstler und Menschenrechtler Ai Weiwei hat mit „Human Flow“ er Originaltexte von Zeitzeugen wie Tagebuchnotizen, Briefstellen und Zitate von (Kinostart: 16. November) sein erstes Schriftstellern und Politikern gesammelt großes Kinoprojekt entwickelt. Weil er so und kommt so mit sehr wenig eigenem Erumfassend und global wie möglich von der Flüchtlingskrise erzählen wollte, hat er zähltext aus. in 23 Ländern mit verschiedenen Kameramännern und Filmcrews gedreht. So etwa Der Hamburger Filmemacher Farih Akin auf der griechischen Insel Lesbos, wo viele hat mit „Aus dem Nichts“ (23. November) einen Film über den Terrorismus von afrikanische Flüchtlinge interniert sind, Rechts inszeniert. Diane Krüger spielt im Irak, wo Millionen Menschen vertrieben wurden oder in Bangladesh, das gera- darin überraschend intensiv und uneitel eine Frau, die Sohn und Ehemann bei de einen Exodus der muslimischen Mineinem Bombenanschlag durch Neonazis derheit aus Myanmar bewältigen muss. Leider setzt Ai Weiwei sich hier auch selber verliert. Die Täter werden verhaftet, kommen vor Gericht und die Heldin verzweiin Szene, spielt etwa fotogen mit Kindern felt immer mehr daran, wie die deutsche und wirkt dabei unangenehm eitel. Der Justiz mit diesem Fall umgeht. Künstler steht da seiner Kunst im Wege. Braucht die Welt noch einen Dokumentarfilm über Adolf Hitler? Dazu noch einen, der siebeneinhalb Stunden lang ist und den anmaßenden Titel „Wer war Hitler?“ (16. November) verpasst bekommen hat? Der Bremer Regisseur Hermann Pölking-Eiken hat andersherum gedacht: Er wollte einen Dokumentarfilm mit einem großen Budget machen und das ist geht in Deutschland immer noch am Besten mit diesem Thema. Das mag zwar pragmatisch, wenn nicht sogar zynisch gedacht sein, aber das Ergebnis ist dann doch erstaunlich originell. Pölking-Eiken arbeitet nur mit Originalaufnahmen aus der Zeit, nutzt dabei aber kaum das bekannte Ar-

Er musste irgendwann kommen: der Film über Ötzi, die Mumie im Alpengletscher. Felix Randau hat mit „Der Mann aus dem Eis“ (30. November) einen Spielfilm gedreht, in dem Jürgen Vogel den Steinzeitmenschen spielt. Was er vor über 5000 Jahren erlebt hat und wie er umgekommen ist, konnten die Forscher trotz intensivster Untersuchungen nicht herausbekommen. Und so wird hier eine frei erfundene Geschichte erzählt, die im Grunde wie ein Western konstruiert ist.

„Zwischen den Stühlen“ von Jakob Schmidt Sie lehren schon und lernen noch. Sie unterrichten als Referendare Schulklassen und müssen nach einem Jahr selber ihr Examen bestehen. Die Dokumentation „Zwischen den Stühlen“ begleitet drei angehende Lehrer auf diesem schwierigen und widersprüchlichen Weg. Dabei kommt Jakob Schmidt ihnen, aber auch ihren Schülern, Familienangehörigen und einigen erfahrenen Lehrern an ihren Schulen erstaunlich nah und bietet so einen realistischen und nuancierten Blick darauf, wie an deutschen Schulen heute gelehrt wird und wie belastend der Beruf des Lehrers in diesen Zeiten ist. Schmidt hat seine Protagonisten gut gewählt, denn sie arbeiten nicht nur in verschiedenen Schulsparten, sondern reagieren auch, ihren Temperamenten entsprechend, sehr unterschiedlich auf den Stress, dem sie bei der Arbeit ausgesetzt sind. Im Laufe des Jahres stoßen alle drei an ihre Grenzen, müssen Krisen bewältigen, und sowohl als Lehrer wie auch als Prüflinge Niederlagen einstecken. Auf dieser Ebene funktioniert der Film als ein Drama, in dem man mit den bedrängten Helden bangt und ihnen wünscht, dass sie alle Hindernisse überwinden. Auf einer anderen Ebene wird hier auch von den Fehlentwicklungen des deutschen Schulsystems erzählt. Wer verstehen will, was heute falsch läuft im deutschen Schulsystem, sollte sich „Zwischen den Stühlen“ ansehen. Ab 1. Dezember im Handel.


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JUBILÄUM 125 Jahre Union-Theater

Das Bremer Union-Theater feiert seinen 125. Geburtstag Text: Berit Böhme

Spielstätte ist das bremer kriminal theater in der Union Brauerei Bremen

EINE BÜHNE FÜR LIEBHABER S

chenkelklopfer und olle Kamellen haben bei ihnen nichts verloren. Die Akteure des Union-Theaters bevorzugen Komödien und Zeitgenössisches mit Tiefgang. Im November feiert Bremens ältestes Amateurtheater seinen 125. Geburtstag.

uns, wenn wir junge Stücke spielen“, sagt Wolski. Denn die lockten junges Publikum an.

Verein, der seine Arbeit aus Mitgliedsbeiträgen und Eintrittsgeldern finanziert.

Bei der Union sind zwar alle Amateure. Auf Die Bezeichnung „Laienschauspiel“ miss- professionelle Unterstützung verzichtet die Gruppe jedoch nicht. „Wir proben mit Befällt den Akteuren. Sie sprechen vom Amateur- oder Liebhabertheater. „Wir ha- rufsregisseuren“, so die Sprecherin. „Die ben einen professionellen Anspruch, auch müssen da auch Spaß dran haben und sich auf Amateure einlassen.“ Und beispielsGegründet wurde das Theater 1892 als Talent wird vorausgesetzt“, sagt Wolski. „Dramatische Abteilung“ des kaufmänDas Mitgliederspektrum reicht quer durch weise bereit sein, für Mimen mit Nachholbedarf Extraproben anzusetzen. Zuweilen nischen Vereins „Union von 1801“. Analle Generationen und Berufe. „Wir suflögen aber schon mal die Fetzen, gesteht fangs war das Schauspielern reine Männ- chen immer neue Akteure auf und hinter die junge Frau lachend. Auch die Umsetersache. Die Mimen gestalteten „Herrender Bühne.“ zung des Bühnenbilds gibt das Theater in Abende“, ab 1909 durften Frauen beim in professionelle Hände. „Das muss gut sein, „Theater-Abende“ umbenannten Format Neulinge werden nicht ins kalte Wasser das muss auch haltbar sein“, sagt Wolski. zusehen. Eine Mitgliedschaft blieb ihnen geworfen, sondern langsam an die Theabis 1938 verwehrt. Zunächst dominierten terwelt herangeführt. „Wir sagen erstmal: Varieténummern, in späteren Jahrzehnten ‚übernehmt eine schwarze Position‘“, sagt Die Stücke sucht ein fünfköpfiger Lesewaren es Lustspiele oder Krimis. Zu den Wolski. Das sind Aufgaben hinter den Ku- kreis aus. Über die Rollenbesetzung entscheidet die Union. „Aber der Regisseur „Dauerbrennern“ gehörten Stücke aus der lissen wie Requisite, Regieassistenz oder kann mitsprechen.“ Geprobt wird in einem Feder von Agatha Christie. Maske. Hilfreich sind zudem die vom Bund Deutscher Amateurtheater angebo- Raum in Walle, dort ist auch der Fundus untergebracht. Die Spielstätten waren im Heute setzt die 80 Mitglieder starke Trup- tenen Kurse. Laufe der 125 Jahre mannigfaltig. Seit Jahpe auf zeitgenössische Autoren. Das Proresbeginn spielt die Gruppe im Theatergramm geht „in Richtung anspruchsZwei Dinge sind Voraussetzung für das saal des Bremer Kriminaltheaters in der volle Komödie, es kann auch einen gesell- Mitmischen: Verbindlichkeit und Zeit. schaftskritischen Hintergrund haben“, Der Verein bringt pro Spielzeit drei Insze- Union-Brauerei. Dort haben bis zu 150 Zusagt die Sprecherin Claudia Wolski. „Wir nierungen auf die Bühne, verteilt auf Jah- schauer Platz. versuchen, immer so eine Mischung hinresbeginn, Frühjahr und Herbst. Pro Jahr www.uniontheater.de zukriegen.“ Zuletzt lief Gilles Dyreks Kokommen rund 4.000 Zuschauer. Seit 2009 mödie „Venedig im Schnee“. „Wir freuen ist das Theater übrigens ein eigenständiger


CLUBS IN BREMEN Union von 1801 55 foyer

„Bremer Sessel“

Vom Steno-Kurs zur Internationalen Schule: Der kaufmännische Verein „Union von 1801“ Text: Berit Böhme

NETZWERK MIT TRADITION K

aufleute sind dröge und haben nichts als Zahlenkolonnen und Gewinnmaximierung im Kopf? Von wegen! Jedenfalls nicht in Bremen. Dort taten sich schon vor über 200 Jahren junge „Negozianten“ zwecks Bildung und Unterhaltung zusammen. Ihr kaufmännischer Verein „Union von 1801“ setzte im Laufe der Jahrhunderte wichtige Akzente in der Hansestadt. Heute sucht der traditionsreiche Zusammenschluss nach neuen Wegen.

Die Aktivitäten reichten schon früh vom Aufbau einer Bibliothek über Feste bis hin zu einer regen Wohltäterschaft. Unter den Mitgliedern waren viele Schlüsselfiguren aus Politik und Wirtschaft. Um 1870 herum umfasste das Angebot der Union zudem Vorträge, Diskussionen, Ausflüge sowie Fremdsprachen- und Steno-Kurse. Und die Kreativität ging weiter. „In den 1920er Jahren hat die Union die Kaufmännische Schule gegründet. Sie wurde in den 1930er Jahren verstaatlicht“, sagt Schatzmeister Jürgen Backes. Das sei die erste Bremer Berufsschule gewesen, inklusive Stellenvermittlung.

„Die Union ist ein Schlüssel zu Bremen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Rolf Wenner. „Sie war für viele Dinge die Initialzündung.“ Gegründet wurde die Union in einer Blütezeit der „Clubs“. In den Heute hat die Union zwar kein prachtgeselligen Vereinigungen nach englischem volles Vereinshaus mehr. Die Bilanz der Vorbild traf sich um jüngsten Jahrzehnte kann 1800 die Oberschicht. „Die Union ist ein sich aber sehen lassen. So lädt Die Union setzte aber Schlüssel zu Bremen“ die Union seit 1992 Persönvon vornherein nicht lichkeiten aus Kultur, Wirtnur auf Vergnügungen. Davon zeugt das schaft, Politik oder Sport zu Gesprächen von den Gründungsvätern formulierte auf den „Bremer Sessel“. Mittlerweile gab Leitmotiv: „Möge denn Sittlichkeit, Wises schon über 200 solche Begegnungen. senschaften und Künste, Eintracht und Wer eingeladen wird, entscheidet der Freundschaft, einsichtsvolle Tätigkeit der Vorstand. Derzeit moderiert Wenner die Directoren und treue Hülfe der Mitglieder Veranstaltung, auch das Publikum kommt der Union nicht allein den Werth erhalzu Wort. Vorgeführt werde niemand, aber ten, den sie jetzt hat, sondern denselben die Fragen seien durchaus kritisch, versisteigern von Jahr zu Jahr.“ chert Wenner.

Eine Schlüsselrolle spielte die Union 1997 bei der Gründung der Internationalen Schule Bremen. Dank des guten Netzwerks holte der Verein große Bremer Firmen ins Boot und zeichnete am Anfang für die Schule verantwortlich. Alles habe mit drei Kindern und zweieinhalb Lehrkräften begonnen, erinnert sich Backes. Heute ist die Schule eine gemeinnützige GmbH und wird von fast 400 Schülern besucht. „Ein bisschen vernetzt sein kann ja nicht schaden“, meint Backes augenzwinkernd. Derzeit hat der Verein rund 160 Mitglieder. Um mehr junge Leute zu erreichen, wurde mit dem „Club“ eine Art Nachwuchsabteilung gegründet. „Wir fahren da so ein bisschen zweigleisig“, sagt Backes. Der Club lädt zu eigenen Veranstaltungen. Kürzlich lud er zur Besichtigung einer Bremer Erotik-Spielzeug-Firma, aber auch zum Feuerlauf. Jung und Alt in lockerer Runde zusammenbringen soll der am letzten Donnerstag im Monat stattfindende „Union Talk“. Die Union feilt derzeit an ihrem Programm für 2018. 203. „Bremer Sessel“ am Dienstag, 28.11.2017 um 19 Uhr, Haus Schütting (Handelskammer) Großer Saal mit Bürgermeister Dr. Carsten Sieling Anmeldung: www.union-von-1801.de oder Telefon 0421-320532


KULTURKALENDER

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KULTURTERMINE

PREMIERENDATEN 15. November 2017 bis 15. Januar 2018 ................................................... Theater Bremen

................................................... Oldenburgisches Staatstheater

16. 11. (S) nach Heinrich von Kleist: Michael Kohlhaas. Kleines Haus 25. 11. (S) Dennis Kelly: Waisen. Brauhaus 26. 11. (S) nach Mark Twain: Tom Sawyer. Theater am Goetheplatz 9. 12. (S) nach Sophokles: Ödipus / Antigone. Kleines Haus 31. 12. (M) Leonard Bernstein 100 – Eine Geburtstagsgala. Theater am Goetheplatz 9. 1. (S) Alexander Giesche: Zuperpozitsion. Kleines Haus

18. 11. (M) Frederik Neyrinck: Der Bär, der nicht da war (UA).

................................................... Stadttheater Bremerhaven

18.11. (T) Mauro de Candia: Home Sweet Home (UA). emma-theater

23. 11. (S) nach Carlo Collodi: Pinocchio. Großes Haus 25. 12. ( M) Ludwig van Beethoven: Fidelio. Großes Haus

Exerzierhalle

25. 11. (S) Anton Tschechow: Die Möwe. Kleines Haus 2. 12. (M) Johann Adolph Hasse: Siroe. Großes Haus 3. 12. (S) nach Erich Kästner: Emil und die Detektive. Spielraum

................................................... Theater Osnabrück 25.11. (M) Emmerich Kálmán: Die Zirkusprinzessin. Theater am Domhof

16.12. (S) Ingrid Lausund: Bandscheibenvorfall. emma-theater

(Abkürzungen: M = Musiktheater, S = Schauspiel, T = Tanztheater) Alle Termine ohne Gewähr!

Abkürzungen: P = Premiere WA = Wiederaufnahme UA = Uraufführung z.l.M. = zum letzten Mal w.n.a.a. = wenn nicht anders angegeben Alle Termine ohne Gewähr! Kein Anspruch auf Vollständigkeit! Terminschluss: 1. November

BREMEN

...................................... Theater Bremen Theater am Goetheplatz (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Lady Macbeth von Mzensk Nov. 15.; Dez. 9., 15.; Jan. 12. Il Barbiere di Siviglia Nov. 16., 24.; Dez. 8.; Jan. 10. Rusalka Nov. 17., 25.; Dez. 13., 21., 25. (18 h), 29.; Jan. 7. (15.30 h)

Candide Nov. 18., 23.; Dez. 12. Piep Piep Piep … Guten Appetit! Konzert für Kinder. Nov. 19. (P / 11 h), 20. (9.30+11.15 h); Dez. 10. (11+15 h) Amerika Nov. 19. (18 h); Dez. 2., 20.; Jan. 6., 13. (z.l.M.) Tom Sawyer (UA) Nov. 26. (15 h), 27.+28.+29.+30. (jew. 10 h); Dez. 5.+18. (jew. 10+18 h), 6.+7.+8.+11.+12.+13.+14.+15.+ 19.+20.+21.+26. (jew. 10 h), 10. (16 h), 17. (11+15 h); Jan. 14. (11 h) Der gute Mensch von Sezuan Nov. 30. (19 h); Dez. 7. (19 h); Jan. 11. (19 h) Bang Bang Dez. 1.; Jan. 5. Hänsel und Gretel (WA) Dez. 3. (15.30 h), 4. (11 h), 22. (18 h) The next Generation Dez. 6. Die Zauberflöte (WA) Dez. 16., 23.+26. (jew. 18 h), 30. (19 h) Benefizabend Kafka Band Dez. 19. Leonard Bernstein 100 – Eine Geburtstagsgala Dez. 31. (15+19 h)

Kleines Haus (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Michael Kohlhaas Nov. 16. (P), 18.; Dez. 15.+18. (jew. 11 h), 17. (18.30 h); Jan. 14. (18.30 h) Endstation Sehnsucht Nov. 17.; Dez. 6. (z.l.M.) Fremdes Haus Nov. 19. (18.30 h), 29.; Dez. 14., 23.; Jan. 12. Black Rainbow Nov. 22.; Dez. 7., 10. (18.30 h) Mr. Robot Nov. 23.; Dez. 1. Gas (WA) Nov. 24.; Dez. 8. Istanbul Nov. 25.; Dez. 29. (18+21.30 h) Polaroids Nov. 26. (18.30 h); Dez. 20., 30. Väter und Söhne Dez. 3. (18.30 h), 22. (19 h), 26. (18.30 h / z.l.M.) Ödipus / Antigone Dez. 9. (P), 15., 18.; Jan. 10. You want it darker Dez. 13., 16. (22 h), 31. (16 h) I’m your Man Dez. 16. (18.30 h), 31. Knausgard III: Spielen Dez. 19.


PR KULINARISCH Atlantic Grand Hotel Bremen 57 foyer

Feiern auf der Hütte: Atlantic Grand Hotel realisiert zünftige Gaudi in der Bremer City

ALPINE AUSZEIT D

zwischen stressigen Weihnachtseinkäufen verspricht die britische „Tea-Time im Advent“ mit Cookies, Scones und Sandwiches. Zu den Schlemmerklassikern des Hauses gehören die Martinsgans im Advent, das Heilig-Abend-Menü mit Ente und der Weihnachtsbrunch am ersten und zweiten Weihnachtstag in entspannt-festlicher Atmosphäre. Im Januar ergänzt ein norddeutscher Klassiker die alpine Almhütten-SpeiLiebhaber der „Wilden Zwanziger“ kommen sekarte: Grünkohl. zum Jahreswechsel in der Roof Lounge auf ihre Kosten, bei Live-Swing und Jazz. Und Die Almhütte können obendrein aus luftiger Höhe den Das Almambiente steht für gemütliche Faberauschenden Ausblick auf die Altstadt ge- am Atlantic Grand Hotel November bis Ende Januar 2017 milienabende, Firmenfeiern oder zünftinießen. Die größte Silvesterparty der Brege Schlager-Partys offen. Das traditionelle mer City steigt unter dem Motto „The Grand Bredenstraße 2, Bremen Blockhaus lässt sich auch exklusiv buchen. Final“ in den Goldenen Sälen der Böttcher- Geöffnet: sonntags bis freitags Platz ist für bis zu 80 Personen. straße, mit DJs, Champagner, Street-Food- von 16 bis 23 Uhr; Samstags 12 bis 23 Uhr www.almhuette-bremen.de Küchenchef Daniel Otto serviert frische Inseln und Lightshow. Die Silvestergäste Reservierungen: 0421 - 62062-531 Gerichte aus dem Alpenraum. Die Paletder Almhütten- und der Zwanzigerjahrete reicht vom Almhütten-Brotzeitteller mit Party können übrigens ab ein Uhr morgens Weitere Informationen zum Advents-, Pfefferbeißer und Obazda über Schwambeim „The Grand Final“ weiterfeiern. Weihnachts- und Silvesterprogramm: merlpfanne und Schweinshaxe bis hin zu Tel. 0421- 620 620 Marillen-Topfenknödeln. Dazu wird Grüner In den winterlichen Feiertagen bietet das www.atlantic-hotels.de/grandhotel Veltliner aus dem österreichischen KampAtlantic Grand Hotel weitere ArrangeE-Mail: grandhotel@atlantic-hotels.de tal, Merlot aus Norditalien, edle Obstbränments. Eine köstliche Verschnaufpause

er Berg ruft – nur einen Steinwurf von Roland und Rathaus entfernt. Die „Almhütte“ im Hofgarten des Atlantic Grand Hotels Bremen bietet bis Ende Januar alpenländische Auszeiten für Zwischendurch. Die Gaudi steigt bereits zum sechsten Mal in Folge. Inmitten von Kuhglocken, Jodlern und goldenem Lichterschein servieren in Tracht gewandete Kellner traditionelle alpine Spezialitäten. „Man ist in einer komplett anderen Welt“, schwärmt Ursula Carl, Geschäftsführerin des Atlantic Grand Hotels.

de oder ein frisches Helles im Maßkrug kredenzt. Premiere feiert in dieser Saison der Weißwurst-Hüttenbrunch, gezutzelt werden kann an den ersten drei Adventssonntagen. Wer mag, kann in der Almhütte auch Silvester feiern – Après-Ski-Hits, TrachtenWettbewerb und ein Vier-Gänge-Menü mit Waldpilzravioli, Rosa Rinderfiletsteak und Bratapfeltarte inklusive.


foyer 58

KULTURKALENDER

Der kleine Messias Dez. 21., 25. (18.30 h) Zuperpozi’tsion Jan. 9. (P) Brauhaus Waisen Nov. 25. (19 h / P), 28.+29.+30. (jew. 10.30 h); Dez. 1. (jew. 10.30 h), 2. (19 h) Anders sein Dez. 6.+7.+11.+12.+13. (jew. 10.30 h), 10. (16 h) Die Sprache des Wassers Dez. 15.+18.+19.+20. (jew. 10.30 h), 16. (16 h)

Gastspiel Bühne Cipolla Schachnovelle Dez. 10. „Aus Gründen der inneren Sicherheit des Staates…“ Dez. 11. Wie es euch gefällt Dez. 30. Ein Sommernachtstraum Dez. 31. (16+21.15 h)

...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sch wa nk hal le bremer shakespeare company Buntentorsteinweg 112 Tel. 04 21 – 50 03 33 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Romeo und Julia Nov. 15., 30.; Dez. 6., 14. Heilig Abend Nov. 16., 29.; Dez. 7., 29. King Charles III Nov. 17.; Dez. 8., 15., 28.; Jan. 5. Du kannst Gott zu mir sagen Nov. 18.; Dez. 1., 16., 27.; Jan. 6. Des Kaisers Nachtigall Nov. 19. (11 h), 21.+27.+28. (jew. 10 h); Dez. 3.+17.+22. (jew. 15 h), 4.+6.+7.+18. (jew. 10 h), 5.+28. (jew. 11 h), 13.+19. (jew. 9+11 h) Gastspiel Libretto Fatale Nov. 19. (18 h), 24.; Dez. 17. Shakespeare: His Words, his Theatre Nov. 20. (11.45+19.30 h) Gastspiel Kabarett-Theater Distel Nov. 21. Eine Stadt im Krieg Nov. 22. Staatsschutz Treuepflicht Berufsverbot Nov. 23.; Dez. 3. (18 h), 19. Macbeth Nov. 25.

...................................... bremer kriminal theater Theodorstr. 13 A (Union Brauerei) www.bremer-kriminal-theater.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Zwei Fremde im Zug Nov. 15., 18., 19. (16 h), 23., 24., 25.(16+20 h), 30., Dez 1. Zwei Leichen, ein Sarg Nov. 17., Dez. 2. Salzwasser Nov. 16. Mordsfrühstück #63 „Mordsweihnachten!“ Dez. 3.(11 h)

Tel. 04 21 – 520 80 70

Die Falle Dez. 8., 9., 14., 15., 16. (16+20 h),

www.schwankhalle.de

21., 22., 23., 26., 30., 31.(16+21 h)

Sarah Vanhee Oblivion.

Die Wanze Dez. 10.+17. (jew. 16 h)

Nov. 15., 16. (jew. 19 h)

Die 39 Stufen Jan. 5., 6., 7.(16 h), 11., 12.,

KLANK & Sarah Maria Sun

13., 14. (16 h), 18., 19., 20.

Nov. 26., 19 Uhr Noah Sow Vortrag über Antidiskriminierungsmaßnahmen. Nov. 30. (18 h) Susanne Zaun & Marion Schneider „

...................................... Glocke Tel. 04 21 – 33 66 99 | www.glocke.de

Dieser Witz trägt einen Bart“. Nov. 30.,

(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)

Dez. 1. (jew. 20 h)

Schiller Nov. 15.

Simon Reynolds GLAM Lesung.

The Rascals Christmas Rock’n’Roll Show

Dez. 5. (19 h)

Nov. 18.

Doris Uhlich „Ravemachine“.

Aschenputtel – Das Musical Nov. 19. (15 h)

Dez. 7., 8. (jew. 20 h)

3. Philharmonisches Kammerkonzert

Katrin Bretschneider & Johanna Pätzold

Bartholdy Quintett Nov. 19. (Kleiner Saal)

„prompt“. Dez. 16., 17. (jew. 20 h)

Lex van Someren & Band Nov. 23. (19 h /

Anachronism Konzertreihe. Jan. 10. (20 h)

Kleiner Saal)

Melanie Jame Wolf „Highness“.

Joja Wendt Nov. 23.

Jan. 11., 12. (jew. 20 h)

Multivision von vier GEO-Fotografen Nov. 11. (19.30 h)

Nov. 26. (14 h)

...................................... Schnürschuh Theater

Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben

Kartentelefon: 04 21 – 55 54 10

Die Deutsche Kammerphilharmonie

Nov. 27.

www.schnuerschuh-theater.de

Bremen Nov. 25.

König Lear Dez. 2., 26.

Ox & Esel Nov. 25. (16 h / P)

3. Philharmonisches Konzert Bremer

Maria Stuart Dez. 9.

Zusammen ist man weniger allein Nov. 19. Philharmoniker Nov. 26. (11 h), 27. 5nachsechs Bremer Philharmoniker (19.30 h); Dez. 1. (19.30 h), 16. (19.30 h)

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt

Herr Lehmann Dez. 8., 15. (19.30 h);

Nov. 29. (18.05 h)

Jan. 13. (19.30 h)

GLOCKE Lesung mit Musik

Gastspiel Der Diener zweier Herren

Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

GLOCKE backstage Besucherführung Nov. 25.; Dez. 16. (jew. 14 h)

„Hinter verzauberten Fenstern“ Dez. 2. (15 h / Kleiner Saal) GLOCKE JAZZnights Jasmin Tabatabai & David Klein Quartett Dez. 2. Benjamin Blümchen „Weihnachten mit Töröö“. Dez. 3. (15 h)


KULTURKALENDER

foyer 59

TIPP Benefiz-Konzert Bremer Philharmoniker Dez. 6. musica viva Dez. 8., 9., 10. (jew. 15.30+19.30 h) Meisterkonzert Albrecht Mayer Dez.12. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Dez. 13., 14., 15. Wiener Klassik Dez. 16. Bremer Kaffeehaus-Orchester Dez. 17. (15.30 h) 4. Philharmonisches Konzert Bremer Philharmoniker Dez. 18., 19. GLOCKE Familienkonzert „Die Nussknackersuite“ Dez. 20. (18 h) Wiener Sängerknaben Dez. 21. (19.30 h) GLOCKE Familienkonzert „Fröhliche

...................................... Musical Theater Bremen Tel.: 04 21 – 33 37 555 Tickets: www.musicaltheater-bremen.de Joy Denalane Nov. 21. (20 h) Julia Engelmann Nov. 25. (20 h) Musical meets Pop & Rock Nov. 26. (18.30 h) Die Schneekönigin – Das Musical Dez. 2. (15 h) Michael Patrick Kelly Dez. 3. (19 h) Disney Die Schöne und das Biest Dez. 6. bis 17. Der kleine Prinz Dez. 18. (19 h) Grease – Das Musical Dez. 20. bis 22.

DVD-Tipp Legendäre Produktion

(jew. 20 h)

WorldBrass Jan. 6.

Trotz der zahlreichen Neuerscheinungen Peter Pan – Das Nimmerland-Musical Dez. auf dem DVD-Markt lohnt es sich, gelegentlich auch die Wiederauflagen zu sich23. (11 h) ten. Zu finden ist in diesem Herbst die leNussknacker – Bolschoi Staatsballett gendäre Produktion der Deutschen Oper Belarus Dez. 25. (19.30 h) Berlin von Giacomo Meyerbeers „Die HuSchneewittchen on Ice Dez. 26. (15 h) genotten“ – der unvergessene Richard Pasión de Buena Vista – Legends of Cuban Leech meisterte die schwierige Partie des Music Dez. 27. (20 h) Raoul mit tenoralem Glanz und Dirigent Schwanensee – Das Russische Stefan Soltesz animierte die OpernkollekNationalballett Dez. 28. (20 h) tive zu einem effektvollen Spiel. Das Phantom der Oper Dez. 29. (19 h) Obwohl der in Deutschland geborene und Helmut Lotti Dez. 30. (20 h) lange Zeit in Italien und Frankreich lebende Meyerbeer einer der erfolgreichs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ten Komponisten des 19. Jahrhunderts DKV-Residenz war, wurde er in der allgemeinen Wahrnehmung durch Richard Wagner verin der Contrescarpe drängt. Leider, denn Meyerbeers große Tel. 04 21 – 3 22 90 französische Opern sind spannende MeiWeltklassik am Klavier (jew. 17 h) sterwerke. „Metamorphosen“ mit Béla Hartmann.

Bremer Kaffeehaus-Orchester Jan. 7.

Nov. 26.

Weihnacht überall“ Dez. 23. (15 h) Bremen Chamber Orchestra Dez. 23. (19.30 h / Kleiner Saal) Don Kosaken Chor Serge Jaroff Dez. 25. (16 h) Kammerorchester der Neuen Philharmonie Hamburg Dez. 25. (19 h), 26. (16 h) jew. Kleiner Saal „Die Zauberflöte“ für Jung und Alt Dez. 26. (15 h) „Die Zauberflöte“ Dez. 27. Viva el Tango Dez. 29. (Kleiner Saal) „Klassik meets Balkan“ Dez. 31. (17+20 h / Kleiner Saal) Philharmonie Lemberg Dez. 31. (18 h) musica viva Jan. 1. (15+18.30 h) Opern- und Operetten-Gala Jan. 2. Johann Strauß Konzert-Gala Jan. 3.

(15.30+19.30 h / Kleiner Saal)

„Erzähllonzert“ mit Meryem Natalie

Anna Maria Kaufmann Jan. 7. (19 h)

Akdenizli. Dez. 17.

GLOCKE Spezial Joachim Król & Dúlamán Voice oft he Celts Jan. 11.

...................................... Altes Pumpwerk

Feidman plays Beatles Jan. 12.

Salzburger Straße 12

SaitenWind Trio Jan. 13.

www.altespumpwerk.de

(18 h / Kleiner Saal)

Herminas Weihnachtslieder. Dez. 8. (20 h)

l’Orchestre du Soleil Jan. 10.

Die Nacht der 5 Tenöre Jan. 13. 5. Philharmonisches Konzert Bremer Philharmoniker Jan. 14. (11 h), 15.

Die 1991 verfilmte, spektakuläre Inszenierung der „Hugenotten“ war aktuelles Regietheater: Man sah auf der Bühne die Berliner Mauer, aber auch in einem Swimmingpool badende Chordamen. Aus heutiger Sicht wirkt John Dews Produktion natürlich etwas veraltet, aber die politische Brisanz, die in Meyerbeers Oper steckt, wird erkennbar. Ob sich eines unserer Theater endlich an Meyerbeer traut? Wäre wünschenswert… – Meyerbeer: Die Hugenotten. EuroArts 2001988, 1 DVD, ca. 19 Euro. Markus Wilks


foyer 60

KULTURKALENDER

...................................... ...................................... Sendesaal Bremen St. Petri Dom Bürgermeister-Spitta-Allee 45

www.stpetridom.de

Tickets: Tel. 04 21 – 33 00 57 67

Keiser: Weihnachtsoratorium;

info@sendesaal-bremen.de

Telemann: Machet die Tore weit;

www.sendesaal-bremen.de

Graupner: Magnificat Solisten, Bremer

(Beginn, w.n.n.a.: 20 h)

Domchor, Concerto Bremen. Dez. 10. (19 h)

Dahmwahl Essence Of Influence. Nov. 15. Weihnachtsliederabend im Bremer Dom Das Naghash Ensemble aus Armenien.

für die ganze Familie Mit allen Gruppen

Nov. 16.

der Dommusik. Dez. 16. (18 h), 17. (15+18 h)

Johannes Motschmann Trio Nov. 17.

Carl Philipp Emanuel Bach:

Matinée Althastedter Kammerorchester

Die Israeliten in der Wüste Solisten,

Nov. 19. (11 h)

Bremer Domchor, Concerto Bremen.

Fröhliche Weihnacht überall Weihnachtliche Musik zum Zuhören und Mitsingen bei Kerzenschein und Punsch. Mitwirkende: Bläserinnen und Bläser des Evangelischen Posaunenwerkes Bremen, Bremer Kantorei St. Stephani. Leitung: Landesposaunenwart Rüdiger Hille, Tim Günther. Dez. 19. (20 h)

.................................... Neues Kammerorchester Bremen

3x3 Amaryllis Quartett feat Nobuko Imai

www.nko-bremen.de Musikalische Leitung: Tobias Gravenhorst. Konzert Mendelssohn Bartoldy: Dez. 31. (20 h). Karten-V VK: Nordwest„Die Hebriden“ und Sinfonie Nr. 1; Mozart:

Nov. 23.

ticket, Kapitel8 und Domshop

Detmolder Kammerorchester Nov. 22.

Songs & Whispers Special: Daisy Chapman Nov. 25. residenz@sendesaal: Messiaen – Quatuor pour la fin du temps Nov. 30.

Violinkonzert D-Dur. Elisabeth Kufferath, Violine; Thomas Klug, Leitung.

...................................... Kirche Unser Lieben Frauen D. Buxtehude: Das Jüngste Gericht neue-

10. Dez. (18 h); Festsaal Waldorfschule, Touler Str. 3

Ensemble Denada feat Torun Eriksen

kantorei.bremen; Solisten; Elbipolis-

Dez. 2.

Barockorchester Hamburg; Jörg Jaco-

saltarello: Sophie Stein &

...................................... swb-Kundencenter

bi, Leitung. Nov. 26. (19 h). Karten an der

Yumeka Nakagawa Dez. 3. (18 h)

Sögestraße/Am Wall

Abendkasse.

(im Fachberatungsbereich

30 years Jubilee Tour: Bulgarian Voices Angelite Dez. 5. Uli Beckerhoff Quartett & Gäste Dez. 6. konzert im dunkeln: Andreas Schaerer Dez. 7. Clarinet News Jan. 5. Auf schwarzen und weißen Tasten Sonderkonzert: Leif Ove Andsnes Jan. 11. Auf schwarzen und weißen Tasten I: Beatrice Rana Jan. 13. intervall: Stephan Schrader & Co. Jan. 14. (18 h)

Telekommunikation im Erdgeschoss)

...................................... Ensemble Weser-Renaissance Konzertreihe „Königliches Kopenha-

hörkino (20 h): Dez. 6.: Bella Italia. Spurensuche in der

Dowland in Kopenhagen. Jan. 11. (20 h),

alten Bundesrepublik. Eine Deutschland-

Unser Lieben Frauen Kirche

rundfahrt auf den Spuren italienischer Einwanderer von Winfried Roth.

...................................... Kulturkirche St. Stephani www.kulturkirche-bremen.de Kartenbestellungen Tel. 04 21 – 30 22 42 tation. Deutschsprachige Winterlieder mit

Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

Tel. 04 21 – 34 31 70 (bremer hörkino)

gen“ II: „Lachrimae or Seven Teares“ John

Duo Kelpie „Schneetreiben“ – CD-Präsen-

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt

Tel. 04 21 – 83 11 41 (LeseArt)

keltisch-skandinavischer Seele. Beliebte

LeseArt (19 h) Nov. 30.: Die Spur von Barlachs „Schwebendem“ Vortrag mit dem Kunsthistoriker Dr. Volker Probst.

...................................... Kunsthalle Bremen

deutsche Weihnachtslieder und Eigenkom- Am Wall 207 | Tel. 04 21 – 329 08-0 positionen, interpretiert aus schottischem www.kunsthalle-bremen.de und norwegisch-deutschem Blickwin-

Di 10-21 h, Mi-So 10-18 h

kel. Mit Kerstin Blodig (Norwegen) und Ian Max Beckmann. Welttheater Bis 4. Feb. Bremen und die Kunst in der Kolonialzeit Melrose (Schottland). Dez. 8. (20 h)

Bis 19. Nov. Fernando Bryce Bis 19. Nov.


KULTURKALENDER

Geschenk Papier Ab 29. Nov. Fokus Junge Kunst Ab 9. Dez. Kunst und Psychoanalyse Max Beckmann. Nov. 24. (14 h) Kunst und Baby Führung für Eltern. Nov. 28. (11 h) Beckmann für Singles Ü40. Nov. 28. (18.45 h) Kunstpause im Doppel Max Beckmann. Dez. 7. (13 h)

...................................... Gerhard-Marcks-Haus Am Wall 208 | Tel. 04 21 – 32 72 00 www.marcks.de | Di-So 10-18 h, Do 10-21 h | Jeden ersten Donnerstag im Monat freier Eintritt 26. Nov. bis 4. März: Wege aus dem Bauhaus Gerhard Marcks

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...................................... Übersee-Museum Bremen Künstlerhaus Bremen Bahnhofsplatz 13 | Tel. 04 21 – 16 03 80

Am Deich 68/69 | 28199 Bremen

www.uebersee-museum.de

Mi-So 14-19 h

Cool Japan – Trend und Tradition

Wie werden wir uns wiedererkennen Mit:

Bis 1. Mai

Naama Arad, Jade Fourès-Varnier & Vincent de Hoÿm, Anja Kirschner & David Pa-

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kunft. 17. Nov. bis 28. Jan.

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Am Wall 209 I Tel. 04 21 – 33 999 33 www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de „Welt aus Glas. Transparentes Design“ 24. Nov. bis 22. April

sammlung. Bis 25. Feb. Sammlung Schwarm. Bis 18. Feb. Annahme erwünscht! Die Idee einer offenen Gesellschaft: Künstlerische Netzwerke im Kontext des Archivs Kees Francke. Bis 7. Jan. Kapier Papier! kek Kindermuseum Bis 7. Jan.

.................................... Museen Böttcherstraße ...................................... Paula Modersohn-Becker Museum Städtische Galerie Bremen Ludwig Roselius Museum

Böttcherstraße 6-10, 28195 Bremen www.museen-boettcherstrasse.de Schlaf. Eine produktive Zeitverschwendung Bis 4. Feb.

Voignier und Nicole Wermers. Eine Ausstellung über Empathie und Zusammen-

Kommunikation Gruppendarstellungen

Kosmos Marcks: Raum und

nos, Stefanie Knobel, Nicolas Party, Marie

Bremer Landesmuseum für Kunst und

.................................... Weserburg | Museum für moderne Kunst

und seine Freunde

foyer 61

Buntentorsteinweg 112 Tel. 04 21 – 361 58 26 www.staedtischegalerie-bremen.de Do-So 12-18 Uhr, Di-Mi n. Anm. DIALOG Markus Genesius (WOW 123) und Mirko Reisser (DAIM): Long Distance. Bis 7. Jan.


foyer 62

KULTURKALENDER

Wallerie: Vom Philotauross und Weltbuntergang

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Tel. 04 21 – 66 36 65 Tägl. 11-18 h außer Mo ABBAU Fotografien von Jost Wischnewski. Bis 28. Jan.

...................................... Bremen-Vegesacker KUNSTherbst 2017 Im HAVEN HÖÖVT Tel. 04 21 – 65 14 38 | www.fadein.de bkock@fadein.de Bereits zum 17. Mal präsentieren ca. 60 internationale Künstler aktuelle Kunst der Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Grafik, Objekt- und Digitalen Kunst. Für das beste Kunstwerk wird ein vom Bremen-Vegesacker Beirat gestifteter Publikumspreis vergeben. Der Eintritt ist frei. Nov.19. (11-17 h)

...................................... ...................................... Kulturbüro Bremen Nord HAVEN HÖÖVT Vegesack Tel. 0421 – 65 48 48 www.kulturbuero-bremen-nord.de (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Kito Philipp Weber Nov. 17. Sam Carter Nov. 21.

Kunstschaufenster Tel. 04 21 – 65 14 38 | www.fadein.de Wind, Wasser und Mee(h)r Arbeiten von Bärbel und Olaf Kock mit regelmäßig
 wechselnden Gastkünstlern. 9.30 - 20 h


KULTURKALENDER

Jürgen Strasser, Arbeit aus der Serie »Dubai unlimited«, 2013, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017. Großen Kunstschau Worpswede

Thorsten Brinkmann Röckler, 2016 © VG Bild-Kunst, Bonn 2017

LILIENTHAL

FISCHERHUDE/OTTERSBERG

Trupe 6 www.kunststiftung-lilienthal.de Di-Sa 14-18 h, So 10-18 h oder nach Vereinbarung WEITE UND LICHT Norddeutsche Landschaften. 100 Gemälde von 100 Künstlern. Eine Kunstsammlung des NDR. Bis 4. März

In der Bredenau 95 | Tel. 0 42 93 – 328

...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kunstschau Otto-Modersohn-Museum

WORPSWEDE

...................................... Die Worpsweder Museen www.worpswede-museen.de

www.modersohn-museum.de

HAGEN

...................................... Kultur- und Heimatverein Burg zu Hagen Tel. 0 47 46 – 60 43 | www.burg-zu-hagen.de Klassisches Klavierkonzert Wolfgang LeibMitglieder 17 €; Nichtmitglieder 19 €; erm. 8,50 / 9,50 €

Große Kunstschau. Ab 19. Nov.

Adventszauber auf dem Burghof Dez. 9.

Textur und Farbe – Ursula Jaeger und

(17-19 h), Dez. 10. (11-18 h). Eintritt frei

Anka Kröhnke Worpsweder Kunsthalle.

Grammophon & Schellack: Musik und

Ab 19. Nov.

Charme der 20er & 30er Jahre

Haus im Schluh. Ab 19. Nov.

Jan. 6. (20 h). Eintritt: Mitglieder 15 €;

Nichtmitglieder 17 €; erm. 7,50 / 8,50 €

DT BREMEN PORT 4 / ÜBERSEESTRAUN D SA 10 – 13 UHR ÖFFNUNGSZEITEN: DI – FR

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STADE

...................................... Kunsthaus Stade Wasser West 7, 21682 Stade www.museen-stade.de Thorsten Brinkmann „Life ist funny, my deer“. Bis 4. Feb.

Veranstaltungen

Jürgen Strasser – Schöne neue Welt

Falk Hirdes – Introductions

Ausstellungen Grammophone – Aus der Welt der Sprechmaschinen Bis 6. Jan. Karikaturen – Klaus Stuttmann 14. Jan. bis 22. April

tägl. 10-18 h

nitz Nov. 26. (19 h). Eintritt:

Tel. 0 47 92 – 39 68

foyer 63

10 – 18 UH

ZEVEN

...................................... Städtische Galerie im Königin-Christinen-Haus Lindenstraße 11, 27404 Zeven Tel. 0 42 81 – 99 98 00 | www.zeven.de Do und So 14.30-17.30 h Farbholzschnitte von Henrique Lemes Bis 26. Nov. Metall-Skulpturen (+ Druckgrafik) von Inger Seemann 3. Dez. bis 25. Feb.

Konsul-Smidt-Str. 8 r 28217 Bremen Tel +49 (0) 421 / 200 99 36 www.goetzguddas.de

09.01.17 19:49


foyer 64

KULTURKALENDER

DELMENHORST

SYKE

...................................... ...................................... Städtische Galerie Syker Vorwerk – Zentrum für Delmenhorst zeitgenössische Kunst Fischstr. 30 | 27749 Delmenhorst Tel. 0 42 21 – 141 32 www.staedtische-galerie-delmenhorst.de Di-So 11-17 h, Do 11-20 h

www.syker-vorwerk.de

Jan. 14. (19 h) Kleines Haus (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Drei Generationen Nov. 18.; Dez. 1., 6., 20.

Hiob Nov. 19. (18.30 / z.l.M.) Mi 15-19 h, Sa 14-18 h, So/Feiertage 11-18 h Die Möwe Nov. 25. (P); Dez. 2., 9., 17. (18.30 „Eine aus Zwanzig“ Die Highlights der h), 22., 29.; Jan. 5., 10. Kunstsammlung Kreissparkasse Syke zum

„Zur See“ Werke aus der Sammlung der

10-jährigen Bestehen des Syker Vorwerks.

Kunsthalle Bremerhaven. Bis. 14. Jan.

Bis 14. Jan.

In der Remise: Christian Haake. fluid. Bis 14. Jan.

Gastspiel Joachim Król: Der erste Mensch

Niederdeutsches Schauspiel …un denn de Heven vull von Geigen Nov. 26. (15 h), 29.; Dez. 5., 7., 15., 28., 30.; Jan. 7. (18.30 h) „Heimat in der Ferne“ Nov. 27.

SUDWALDE

...................................... ...................................... 28. Jazzfest Galerie ab-heute.net

Drei Generationen Nov. 28.; Dez. 10. „Und wieder winkt der König“ Nov. 30. Michael Kohlhaas Dez. 8., 19., 21., 27.; Jan. 6., 9.

24. Nov. bis 9. Dez.

Tepestraße 20 a | 27257 Sudwalde

Nun singet und seid froh! Weihnachtslie-

KulturBüro Stadt Delmenhorst

Bärbel Bahlke-Meisel

dersingen. Dez. 11. (18.30 h)

Tel. 0 42 21 – 99 24 64

Augenmusik 10 Jahre GALERIE ab-heute.

Supergute Tage Dez. 12.

www.jazzfest-delmenhorst.com

net. Bis 5. Feb.

Melodien für Moneten – Opera Edition Dez. 13.

GANDERKESEE

OLDENBURG

...................................... ...................................... KulturHaus Müller Oldenburgisches Staatstheater

Ballett Impulsiv I Dez. 14., 26. (18.30 h) Gastspiel Sisis Gedichte Dez. 16. Gastspiel Sweet Sugar Swing Dez. 18. Moneten für Millionen – Silvesteredition

Tel. 04 41 – 22 25 111

Dez. 31. (17+20 h)

(Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h)

Exerzierhalle

Großes Haus

(Beginn, w.n.a.a.: 20 h)

Der Satanarchäolügenialkohöllische

Der Bär, der nicht da war Nov. 18. (16 h /

Wunschpunsch Nov. 15. (11.30+18 h), 16.

P), 22.+23.+24.+27.+28.+30. (jew. 11 h); Dez.

(10 h), 18. (18 h), 30. (11 h); Dez. 1.+4.+6.

3. (16 h), 12.+14. (jew. 11 h)

(10+12.30 h), 3. (12+15 h), 5.+12.+14.+15.+20.

Kavaliersdelikte Dez. 1. (22 h)

(jew. 10.30+13 h), 11. (10 h), 13.+21.+23.+26.

Tschick (WA) Dez. 3.,

(jew. 11 h), 17. (11.30 h), 25. (15+18 h), 27.

4.+6.+7.+11.+13.+15.+18.+20. (jew. 11 h), 10.

(11 h / z.l.M.)

(18 h), 14., 16., 30.; Jan. 11.+15. (jew. 11 h),

Die Walküre Nov. 19. (17 h)

12. (10 h)

Die Entführung aus dem Serail Nov. 22.,

Eurydike. Orpheus. Dez. 21., 22.

26.; Dez. 30.; Jan. 9.

Spielraum

Carmen Nov. 25.; Dez. 4.; Jan. 5., 6. (z.l.M.)

Emil und die Detektive Dez. 3. (16 h

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt

Sein oder Nichtsein Nov. 29.; Dez. 28.

/P), 5.+8.+12.+15. (jew. 10 h), 6. (10.30 h),

Terror (WA) Dez. 1., 5., 15.

7.+13.+14. (jew. 9+11 h), 9.+10.+16. (jew. 16 h)

Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

17., 31. (15+19.30 h)

Ring 24 | 27777 Ganderkesee Tel. 0 42 22 – 444 44 (regioVHS Ganderkesee-Hude) www.kulturhaus-mueller.de | Geöffnet: So 11-17 h und bei Veranstaltungen der regioVHS Ganderkesee-Hude Meine gekrümmten Linien sind nicht verrückt Martina Burandt: Malerei, Collage, Skulptur; Rainer Kosubek: Zeichnung, Aquarell, Scherenschnitt. Bis 28. Jan. HEROES mit dem Uli Beckerhoff Quartett St. Katharinenkirche, Schönemoorer Dorfstraße 10. Dez. 10. (17 h). Karten unter 0 42 22 – 444 44.

Siroe Dez. 2. (P), 6., 8., 12., 14., 20., 22., 27. Jesus Christ Superstar Dez. 9., 11., 13., 16., Hänsel und Gretel (WA) Dez. 10.+23.+26. (jew. 18 h), 29.; Jan. 7. (18 h / z.l.M.) Sweeney Todd (WA) Dez. 21.


KULTURKALENDER

...................................... Verein der Musikfreunde Oldenburg e. V. www.musikfreunde-oldenburg.de Reihe „Große Pianisten im Kleinen Haus: Sergei Babayan spielt Werke von Liszt, Chopin, Rachmaninow u. a. Oldenburgisches Staatstheater, Kleines Haus. Nov. 19. (11.15 h). Karten: Theaterkasse, Tel. 04 41 – 22 25-111 Neujahrskonzert 2018: „Sekt, Frack und Rock’n’Roll“ mit dem Trio „Bidla Buh“ Prickelnde Laune, stilsichere Eleganz und ein knallbuntes Potpourri musikalischkomödiantischer Leckerbissen. Oldenburgisches Staatstheater, Großes Haus. Jan. 7. (11.15 h). Karten: Theaterkasse Tel. 04 41 – 22 25-111

................................... Oldenburger Kunstverein www.oldenburger-kunstverein.de Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18h Portrait II – Gruppenausstellung mit Laura Bielau, Albrecht Fuchs, Georg Gatsas, Jitka Hanzlová, Zoltán Jókay, Annette Kelm, Ted Partin, Janina Wick, Martin Wittwer/Dagmar Keller, Tobias Zielony. Bis 7. Jan.

...................................... Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss | Tel. 04 41 – 2 20 73 00 www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de | Di-So 10-18 h Herkunft verpflichtet! Die Geschichte hinter den Werken. Bis 25. Feb., Oldenburger Schloss Kabinettausstellung: Gewirkte Bilder – Wandteppiche des 20. Jahrhunderts Bis 21. Jan., Prinzenpalais

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KULTURKALENDER

Kunsthalle Emden: The American Dream

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BAD ZWISCHENAHN Landesmuseum ...................................... Natur und Mensch Galerie Moderne

Abrakadabro…oder so? Dez. 3. (15 h) Blaue Weihnacht Dez. 2. Der Menschenfeind Jan. 6. (P)

Tel. 04 41 – 92 44-300 | Di-Fr 9-17 h,

Am Delft 37 | Tel. 0 44 03 – 54 29

Sa+So 10-18 h

www.galeriemoderne.de

www.naturundmensch.de

Weiter Blick – Beispiele von 6 Künstlern

...................................... Kunsthalle Wilhelmshaven

Laubenvögel – Ein Leben auf der Bühne

Anderson, Heinze, Lichtenscheidt,

Bis 18. Feb.

Negenborn, Petschat, Steinbrecher. Kalenderpräsentation. Bis 4. März

...................................... Horst-Janssen-Museum Tel. 04 41 – 2 35 28 91 | Di-So 10-18 h www.horst-janssen-museum.de 6. Horst-Janssen-Grafikpreisträger der Claus Hüppe-Stiftung: Tobias Dostal Bis 14. Jan.

Fokus Oldenburg Die Bildjournalisten Günter Nordhausen und Peter Kreier. Bis 14. Jan.

Di 14-20 h, Mi-So. 11-17 h Dem Tod ins Gesicht gelacht. Norbert

RASTEDE

...................................... ...................................... Burg Kniphausen Palais Rastede Fedderwarder Landstraße Feldbreite 23 | Tel. 0 44 02 – 8 15 52 Mi-Fr + So 11-17 Uhr Kunstpreis und Jugendpreis der Gemeinde Rastede 2017 Bis 17. Dez. Eintritt frei

Tel. 04 41 – 2 35 28 86 | Di-So 10-18 h www.stadtmuseum-oldenburg.de

wilhelmshaven.de

Schwontkowski – Malerei Bis 7. Jan.

www.palais-rastede.de

...................................... Stadtmuseum Oldenburg

Tel. 0 44 21 – 4 14 48 | www.kunsthalle-

www.stiftung-burg-kniphausen.de Musikalische Lesung: „Die Reise nach Petuschki“ mit dem Schauspieler Rufus Beck sowie Anna und Ines Walachowski (Klavier). Nov. 25. (20 h) „... und leise pieselt das Reh!“

DANGAST

...................................... Franz Radziwill Haus

Weihnachtslesung mit dem Schauspieler Hartmut Volle (Tatort Saarbrücken) und Almut Schwab (Hackbrett und Akkordeon). Dez. 16. (20 h)

Sielstraße 3 | 26316 Dangast

...................................... Edith-Russ-Haus für Medienkunst

Ausstellung: „Jahreszeiten“ Matthias

Fr 15-18 h, Sa/So und Feiertag 11-18 h

Brock, Sigrun Brock. 19. Nov. bis 15. Jan.

Tel. 04 41 – 2 35 32 08

WILHELMSHAVEN

Di-Fr 14-18 h, Sa+So 11-18 h www.edith-russ-haus.de Gruppenausstellung: Denn hinter diesem Horizont liegt ein weiterer Horizont Bis 14. Jan.

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

„Die Palette des Malers“ Bis 7. Jan.

EMDEN

...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kunsthalle Emden Landesbühne Nord Tel. 0 49 21 – 97 50 0 Tel. 0 44 21 – 94 0 115 Stadttheater Wilhelmshaven (Beginn, w.n.a.a.: 20 h) Nathan der Weise Dez. 3. (15.30 h), 16. Endstation Sehnsucht Dez. 4., 13.; Jan. 7. (15.30 h) Spamalot Dez. 5., 26. (18 h), 31. (16.30+20.30 h) Götterspeise Dez. 15. Der gestiefelte Kater Dez, 10. (13.30+16 h), 17. (15 h) Feuer aus den Kesseln Jan. 13. (P) TheOs – Theater im Oceanis Das kunstseidene Mädchen Dez. 1., 8., 22., 29.

www.kunsthalle-emden.de Di-Fr 10-17 h (jeder 1. Di 10-21 h). Sa, So, Feiertage 11-17 h The American Dream Amerikanischer Realismus 1965 – 2017. 19. Nov. bis 27. Mai www.visittheamericandream.com

...................................... Ostfriesisches Landesmuseum Emden Rathaus am Delft, Brückstraße 1 Tel. 0 49 21 – 87 20 58 www.landesmuseum-emden.de


KULTURKALENDER

4. Sinfoniekonzert „America!“ Sonderausstellung „Herbert Müller. Werke Jan. 15. (20 h) All Johr wedder – Schöne Bescherung! 1977–2017“ 26. Nov. bis 4. Feb. Gastspiel des Ohnsorg-Theaters. Jan. 11. Kabinettausstellung: „Die Braut des Kleines Haus Soldaten – Über das BüchsenmacherDe Reis Na Helgoland Nov. 15., 18., 21., 23.; handwerk“ Dez. 1., 3. (15 h), 7., 9., 21., 25., 31. (z.l.M. / Sammlungsausstellung mit den 19 h) Abteilungen „Neue Galerie“ – Gut Gegen Nordwind Nov. 16., 24., 26. (15 „Münzkabinett“ – „Die Moorleiche ‚Der h), 30.; Dez. 2., 8., 19. Mann von Bernuthsfeld’ und seine Zeit“ Bar jeder Wahrheit Nov. 17. (20.15 h), Dez. 6. (20.15 h) ...................................... Fro Pieper lävt gefährlich Jan. 13. (P) Galerie Amuthon-Art JUB! Brückstraße 2 Der Igel im Nebel Dez. 3. (P / 16 h); Tel. 0 49 21 – 992 02 92 Jan. 7. (16 h), 10.+11. (jew. 10.30 h) www.amuthon-art.de Dance Me To The End Of Love – Auf der Di-Fr 14-18 h, Sa 11-14 h Suche nach Leonard Cohen Dez. 16. (P), Painted Black Helmut Müller. Bis 20. Jan. 20., 30. Di-So von 10-17 h

In einem Tiefen Dunklen Wald Jan. 14. (16 h), 15. (10.30 h) Kapovaz Howie, der Anfänger Dez. 13., 29. Historisches Museum Bremerhaven 1. Kammerkonzert „Französische Leichtigkeit“ Nov. 20. (20 h) 2. Kammerkonzert „L’amour – leidenschaftlich, tragisch, zufällig“ Jan. 8. (20 h) Werkstatt 212, Café Findus Salon des Glaubens Nov. 25. Seefischkochstudio Fischereihafen Kochen für Europa Dez. 6. Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche (Große Kirche) Oratorienkonzert Nov. 19. (18 h)

BREMERHAVEN

...................................... Stadttheater Bremerhaven Tel. 04 71 – 49 00 1 (Beginn, w.n.a.a.: 19.30 h) Großes Haus Rigoletto Nov. 16., 25.; Dez. 9., 15., 27.; Jan. 7. (15 h) Zorro – Das Musical Nov. 17., 24.; Dez. 2., 31. (19 h); Jan. 6., 13. 1984 Nov. 18., 29. Pinocchio Nov. 23. (10 h / P), 24. (11.30 h), 29. (11 h), 30. (9.30+11.30 h); Dez. 1.+4.+6.+8. (jew. 9+11 h), 5.+7.+18.+20. (jew. 9.30+11.30 h), 10. (11+14 h), 11.+19. (jew. 9 h), 14. (11.30 h), 17. (11+14+16 h), 26. (16 h / z.l.M.) Édith Piaf Nov. 23., Jan. 5. Romeo und Julia Nov. 26.; Dez. 6., 14., 16., 29.; Jan. 14. (15 h) 3. Sinfoniekonzert „Nordische Klänge“ Nov. 27. (20 h), 28. Adventskonzert „Festliche Weihnacht“ Dez. 3. (18 h), 8. Fidelio Dez. 25. (P), Jan. 4., 10., 12. Neujahrskonzert „Very british!“ Jan. 1. (17 h), 2.

67 foyer

CANDIDE von Leonard Bernstein Musikalische Leitung: Christopher Ward Regie: Marco Štorman


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KULTURFORUM

: Kulturforum Zusammengestellt von Peter Schulz

Nachrichten aus Bremen und der Region

Studenten der Bremer Hochschule für Künste organisieren am 17./18. November (jew. 19.30 h) das erste Jazzfestival „New Dimensions of Jazz“ (Dechanatstraße 1315). Zu hören ist zeitaktuell komponierte Musik, gespielt von jungen Interpreten.

mehreren Auftritten in der Region nochmals am 25. November (20 h) im Bremer Schlachthof und am 30. November (19.30 Uhr) im Lür-Kropp-Hof in Bremen-Oberneuland zu erleben.

......................................

Das „musica viva“-Ensemble (Foto) unter der Leitung von Nicolas Hrudnik rechnet bei seinen sechs Weihnachtskonzerten in der Bremer Glocke wieder mit mehr als 8000 Besuchern. Die Termine: 8., 9. und . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10. Dezember, jeweils 15.30 und 19.30 Uhr. Am Neujahrstag (15 und 18.30 h) folgt ein Bereits zum 28. Mal findet das Jazzfest Del- „Neujahrskonzert“, Solist ist der früher am menhorst statt. Mit dabei sind u.a. das Ber- Bremer Theater engagierte Bariton Armin liner Trio „Daniel Erdmanns Velvet Revolu- Kolarczyk. tion“ und der momentan sehr erfolgreiche finnische Pianist Iiro Rantala im Duett mit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulf Wakenius (24. November, 19.30 h/Theater „Kleines Haus“). Zum Abschluss tritt Der chilenische Tenor Luis Olivares San„Brazzo Brazzone“ auf, eine Brassband aus doval, seit 2009 festes Ensemblemitglied Hannover (9. Dezember, 11 h/Markthalle). des Bremer Theaters, präsentiert am 19. Dezember (20 h/Probebühne) im Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . des neuen kleinen Konzertformates „Spotlight“ Höhepunkte aus seinem LiederreperDie portugiesische Ausnahmepianistin toire. Maria João Pires (Foto) ist am 25. November (20 h) in einem Konzert mit der Deutschen ...................................... Kammerphilharmonie Bremen in der Glocke zu hören. Es dirigiert Trevor Pinock. Das 28. Musikfest Bremen schloss mit einem finanziell ausgeglichenen Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ab. Die 38 Konzerte in der Region Nordwest zogen 23.000 Besucher an (+1200 Besucher In die Untiefen des Frohsinns und Huin 2016). Das entspricht einer Platzausmors taucht eine achtköpfige chorischlastung von 84 Prozent. Das 29. Musikfest choreographische Truppe um Susanne soll vom 25. August bis 15. September 2018 Zaun und Marion Schneider in der Bremer stattfinden. Schwankhalle ab (30. Nov./1. Dez., jew. 20 h). Ihr Ziel: Die Machtmechanismen des ...................................... vermeintlich männlichen Witzeerzählens lustvoll auseinanderzunehmen, denn: Bremens Finanzsenatorin Karoline Lin„Dieser Witz trägt einen Bart.“ nert hat die Schirmherrschaft für einen neu gegründeten Förderverein für jun. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ge Musiker aus Deutschland und Polen übernommen. Damit sollen zugleich die Die „Zollhausboys“, ein gemeinsames kulturellen deutsch-polnischen BeziehunProjekt der Musiker und Kabarettisten gen unterstützt werden. Pago Balke und Gerhard Stengert mit vier jungen Flüchtlingen aus Syrien, sind nach

Im Rahmen des Programms „Exzellente Orchesterlandschaft Deutschland“ werden die musikpädagogischen Projekte „Sehnsucht Ankommen“ und „PhilMobil“ der Bremer Philharmoniker durch Kulturstaatsministerin Monika Grütters gefördert. Beide Projekte beschäftigen sich mit der Begegnung verschiedener Kulturkreise und Bevölkerungsgruppen.

...................................... Die Bremer Hochschule für Künste hat Stephan Leuthold, seit Anfang 2014 Organist am Bremer Dom, als Honorarprofessor im Fach Orgel berufen. Der gebürtige Dresdener hatte an der HfK bereits in den Bereichen Liturgisches Orgelspiel, Improvisation und Kammermusik an der Orgel unterrichtet.

...................................... Der Radio Bremen-Reporter Christian Schwalb ist für seine Beitragsserie „Problem oder Potenzial? Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt“ mit dem mit 5000 Euro dotierten Ernst-Schneider-Preis ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wird von den Industrie- und Handelskammern vergeben.

...................................... Die weltbesten Pressefotos sind vom 17. Februar bis zum 11. März im Niedersächsischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Oldenburg (Schloss) zu sehen.

...................................... Der Komponist und Musiker Gottfried Böttger ist im Alter von 67 Jahren in Hamburg gestorben. Böttger war 40 Jahre lang der Pianist der Radio Bremen-Talkshow „3nach9“ und von der ersten Sendung bis zu seinem Abschied im November 2014 fester Programmteil der dienstältesten Talkshow im deutschen Fernsehen.


KULTURKALENDER

foyer 69

Schauspielrätsel

...................................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kunstmuseum Bremerhaven Christuskirche Bremerhaven Karlsburg 1, 27568 Bremerhaven Tel.: 04 71 – 4 68 38 | Di-Fr 11-18 h, Sa+So 11-17 h Nordwest Zeitgenössisch Meisterwerke aus öffentlichen Sammlungen zwischen Jade, Weser und Elbe. Bis 14. Jan.

...................................... Kunsthalle Bremerhaven Karlsburg 4, 27568 Bremerhaven Tel. 04 71 – 4 68 38 Di-Fr 11-18 h, Sa+So 11-17 h Reinhold Budde „Plattform“. Bis 21. Dez.

Schillerstraße 1 | Tel. 04 71 – 20 02 90 Englische Weihnachts-Carols von John Rutter und Ralph Vaughan Williams. Ralph Vaughan Williams: „Hodie“. Vokalsolisten; Jugendchor der Christuskirche Bremerhaven; Kammer Sinfonie Bremen; Eva Schad, Leitung. Dez. 10. (18 h) Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium, Kantaten I-III Vokalsolisten; Evangelische Stadtkantorei Bremerhaven; Knaben-, Kinder- und Jugendchöre der Christuskirche; Bremerhavener Kammerorchester; Eva Schad, Leitung. Dez. 23. (16 h)

ACCI BABA ab aeterno. 14. Jan. bis

Mozart erahnte weitsichtig, dass die Wirkung des gesprochenen Wortes und guter Taten, also die These, dass der Mensch sich durch Vernunft zügelt und zum Besseren verändert, mit einem großen Fragezeichen zu versehen ist, indem er in der „Entführung“ kurz und bündig postuliert: „Wen man durch Wohltun nicht für sich gewinnen kann, den muss man sich vom Halse schaffen.“

11. März

...................................... Deutsches Schiffahrtsmuseum Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte www.dsm.museum | Di-So 10-18 h Von Kapitänen und Kaufleuten Eine Ausstellung für Kinder ab 6 Jahren.

Wie heißt der Autor und wie lautet der Titel des gesuchten Stücks? Bitte schreiben Sie Ihre Antwort bis zum 15. Dezember 2017 an foyer, Roland Verlag GmbH, Schlachte 43 (ab 1. Dezember: Böttcherstr. 4), 28195 Bremen. Die Teilnahme ist auch online möglich: www.rolandverlag. de (Publikationen/Foyer).

Ab 11. Dez.

...................................... Deutsches Auswandererhaus www.dah-bremerhaven.de tägl. 10-17 h | 24. Dez. geschlossen Sonderausstellung: „Good Music“ Zwei deutsche Musiker in Amerika 1880-1939

Zu gewinnen sind 5 x 2 Karten für das Bremer Schauspiel.

...................................... Kulturkirche Bremerhaven www.kulturkirche-bremerhaven.de Pauluskirche, Hafenstraße 124 …in Ewigkeit. Amen. Musik und Wort zum Abschied. Nov. 26. (17 h)

(mpg) Das Drama ist hochaktuell und befeuert nun schon seit fast 250 Jahren die Diskussion über die Utopie einer gleichberechtigten und friedlichen Koexistenz unterschiedlicher Religionen. Im dritten Aufzug hält der Protagonist eine beeindruckende Toleranzrede, die neben den Schriften des Philosophen Immanuel Kant zu den wichtigsten Texten der europäischen Aufklärung gehört. Der Gedanke der Humanität, der in diesem 1784 uraufgeführten Stück aufgegriffen wird, spiegelte einen hoffnungsvollen Zeitgeist wieder, der auch schon ein Jahr zuvor von Wolfgang Amadeus Mozart im Singspiel „Entführung aus dem Serail“ subtil beleuchtet wurde.

Eintragungen in den foyer-Kulturkalender nur 5 Euro pro Zeile zzgl. MWSt Kontakt Roland Verlag Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 info@rolandverlag.de

Die Lösung aus foyer 121 lautet „Freiheit in Krähwinkel“ von Johann Nepomuk Nestroy. Gewonnen haben: Gerd Jegelka, Bremen Ursel Kayser, Hundsmühlen Falco Köhler, Bremen Rita Marthiens, Bremen Bernd Potyka, Achim


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FOYER-TIPP für Konzert-Freunde An den Hof des dänischen Königs Christian IV. führt eine Konzertreihe, die Manfred Cordes und das Ensemble WeserRenaissance in dieser Saison veranstalten. Am 11. Januar (20 Uhr) stehen in der Bremer Kirche Unser Lieben Frauen Werke des „englischen Orpheus“ John Dowland im Mittelpunkt, der von 1598 und 1606 in Kopenhagen lebte.

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Da mussten Ausstellungen organisiert und Bäume gepflanzt werden, da wurde gebastelt, gesungen und gezeltet, da wurden in Hannover Reformationsbrötchen gebacken, während Saarbrücken über den Flashmob „Aus der Kutte springen“ staunte. Und natürlich wurden massenhaft Luther-Socken („Hier stehe ich…“) gestrickt und hilflosen Großvätern auf Basaren gegen horrende Spenden aufgedrängt. Alles überstanden, alles abgehakt. Doch weil nach dem Jubiläum vor dem Jubiläum ist, geht es 2018 munter weiter: Die Gemeinde Rottweil feiert 750 Jahre Grundsteinlegung der Predigerkirche, die Betbrüder und -schwestern in Altenhundem den 150. Jahrestag ihres Gotteshauses. Und Bensberg bangt dem 50. Jubiläum des Posaunenchors entgegen. Also freue Dich, oh Christenheit! Peter Schulz

Autoren dieser Ausgabe Dr. Rainer Beßling 15, Berit Böhme 14, Dr. Stephan Cartier 6, Birgit Denizel 16, Wolfgang Denker 18, Christian Emigholz 9, Sven Garbade 13, Karin Hiller 11, Wilfried Hippen 10, Dr. Sabine Komm 8, Dr. Ulrich Matyl 5, Michael Pitz-Grewenig 4, Ute Schalz-Laurenze 7, Frank Schümann 17, Peter Schulz 2, Markus Wilks 12, Inge Zenker-Baltes 3 Verlag, Vertrieb, Redaktion und Anzeigenverwaltung Roland Verlag GmbH, Schlachte 43, 28195 Bremen, (ab 1. Dezember 2017: Böttcherstraße 4, 28195 Bremen) Telefon 04 21 - 1 26 63, Fax 04 21 - 1 33 17 E-mail info@rolandverlag.de www.rolandverlag.de

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Gestaltung und Satz Birgit Kirchgessner 20, designbüro kirchgessner Telefon 025 32 - 200 709 www.buerokirchgessner.de

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Basislayout Haase & Knels, Bremen Druck Girzig+Gottschalk GmbH, Bremen

Jubiläumsstress Gott sei Dank, dass es vorbei ist! Den bezeichnenden Stoßseufzer dürfte am 31. Oktober so mancher Beffchen-Träger ausgestoßen haben. Denn jener Dienstag, der sogar den Norddeutschen einen Frei-Tag bescherte, markierte das Ende der LutherFestspiele. Und die waren für das protestantische Bodenpersonal mit einem Haufen zusätzlicher Arbeit zum Lobe des Reformators verbunden.

Herausgeberin Marie-Clothilde Kronenberg (v.i.S.d.P.) 1 Chefredakteur Peter Schulz 2 Kfm. Leitung Sonja Chrobok 19 Anzeigenverkauf Martina Ch. Radeke 21, Inge Sasse 22

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Vertriebsstruktur Theater- und Vorverkaufsstellen Bremen, Bremerhaven und Oldenburg, Theater, Museen, Konzerthäuser und -büros, Ticket-Service-Center, Hotels, Abonnementvertrieb, Fach-Zeitschriften­h andel Bremen, Bremerhaven und Oldenburg Bezugspreis Einzelpreis 4,00 Euro Jahresabonnement 20,00 Euro Auflage 10.000 Exemplare Erscheinungsweise zweimonatlich Nächste Ausgabe 15. Januar 2018 Redaktionsschluss 15. Dezember 2017 ISSN-Nr. 1618-0852 Titelmotiv Stadttheater Bremerhaven: „Romeo und Julia“ Foto: Heiko Sandelmann Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch aus­z ugsweise, nur mit Ge­neh­m igung des Herausge­bers. Bei Veröffent­l ichung wird nur presserechtlich Verant­wor­t ung übernommen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Nament­l ich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Ver­fassers, nicht unbedingt die des Herausgebers wieder.


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Zurbrüggen Wohnzentrum GmbH & Co. KG Delmenhorst, Seestraße 7, An der A 28 (nur 10 Min. von Bremen) Mo-Fr 10-19:30 Uhr, Sa 10-19 Uhr Service-Telefon 04221/920 920


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