EFA23 Fractured Futures

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FRACTURED FUTURES

Unzählige Leben werden durch Kriege, die Klimakrise, Menschenrechtsverletzungen und anderen Ursachen, die zu Vertreibung und Flucht führen, für immer verändert. Alle Lebewesen stehen vor beispiellosen Herausforderungen und werden oft gezwungen, ihre Heimat und Länder zu verlassen. Tiere erkennen ihr Habitat nicht wieder. Naturgebiete verändern sich unwiderruflich und in Windeseile. Kinder müssen sich in unbekannten Schulen zurechtfinden und suchen Trost bei neuen Freund:innen. Erwachsene müssen sich eine neue Existenz aufbauen und lassen dabei geliebte Menschen zurück. Auch die Länder, die Sicherheit und Schutz für geflüchtete Menschen bieten, sind von diesen Veränderungen betroffen. Die Wellen des Wandels, die diese Gesellschaften erfassen, sind nicht zu vermeiden.

Im Rahmen des EFA23-Kunst- und Kulturprogramms Fractured Futures (übersetzt: „Zersplitterte Zukunften“) erzählen elf Künstler:innen ihre einzigartigen Geschichten, die von persönlichen Erlebnissen und schwierigen Transformationen geprägt sind. Die Werke sind Träger menschlicher Erfahrung inmitten einer sich verändernden Umgebung. Die Künstler:innen setzen sich kreativ mit diesen tiefgreifenden Veränderungen auseinander, die ihr eigenes Leben und das ihrer Vorfahren beeinflusst haben.

Kunst wird zu einem wirkungsvollen Medium, das unerzählten Geschichten, stillen Kämpfen und entschlossener Widerstandskraft eine Stimme gibt. Sie überwindet Grenzen. Ebenso umspannt sie einen universellen Bestandteil des Menschseins: Bewegung und Mobilität, ob erzwungen oder freiwillig.

Als EFA23-Gastkuratorin lade ich Sie ein, auf eine Reise der Selbstreflexion und Empathie zu gehen, bei der die Kunst als Brücke zwischen uns und der Universalität menschlicher Erfahrungen agiert. Die verschiedenen Kunstwerke sollen Dialog, Mitgefühl und ein tiefergreifendes Verständnis für jene unvermeidbaren Veränderungen anregen, die unsere Leben und Gesellschaften prägen. Lassen Sie uns die Kraft der Kunst nutzen, um Grenzen zu überwinden und dabei Trost, Inspiration und kollektive Genesung inmitten der fortwährenden Echos der Veränderung finden.

-- Yana Barinova, Gastkuratorin EFA23

Gastkuratorin:

Yana Barinova

Assistenz Gastkuratorin:

Lina Barinova

Künstler:innen:

Angélica Castelló

Natalia Domínguez Rangel

Soli Kiani

Zohre Mussakhan

EFA Kunst- und Kulturkommittee:

Florian Boschek

Winfried Kneip

Boris Marte

Partner: Kunstmuseum Liechtenstein

Supporter: EDIZIONE Weinhandel GmbH

Unzählige Leben werden durch Kriege, die Klimakrise, Menschenrechtsverletzungen und anderen Ursachen, die zu Vertreibung und Flucht führen, für immer verändert. Alle Lebewesen stehen vor beispiellosen Herausforderungen und werden oft gezwungen, ihre Heimat und Länder zu verlassen. Tiere erkennen ihr Habitat nicht wieder. Naturgebiete verändern sich unwiderruflich und in Windeseile. Kinder müssen sich in unbekannten Schulen zurechtfinden und suchen Trost bei neuen Freund:innen. Erwachsene müssen sich eine neue Existenz aufbauen und lassen dabei geliebte Menschen zurück. Auch die Länder, die Sicherheit und Schutz für geflüchtete Menschen bieten, sind von diesen Veränderungen betroffen. Die Wellen des Wandels, die diese Gesellschaften erfassen, sind nicht zu vermeiden.

Im Rahmen des EFA23-Kunst- und Kulturprogramms Fractured Futures (übersetzt: „Zersplitterte Zukunften“) erzählen elf Künstler:innen ihre einzigartigen Geschichten, die von persönlichen Erlebnissen und schwierigen Transformationen geprägt sind. Die Werke sind Träger menschlicher Erfahrung inmitten einer sich verändernden Umgebung. Die Künstler:innen setzen sich kreativ mit diesen tiefgreifenden Veränderungen auseinander, die ihr eigenes Leben und das ihrer Vorfahren beeinflusst haben.

Kunst wird zu einem wirkungsvollen Medium, das unerzählten Geschichten, stillen Kämpfen und entschlossener Widerstandskraft eine Stimme gibt. Sie überwindet Grenzen. Ebenso umspannt sie einen universellen Bestandteil des Menschseins: Bewegung und Mobilität, erzwungen oder freiwillig.

Als EFA23-Gastkuratorin lade ich Sie ein, auf eine Reise der Selbstreflexion und Empathie gehen, bei der die Kunst als Brücke zwischen uns und der Universalität menschlicher Erfahrungen agiert. Die verschiedenen Kunstwerke sollen Dialog, Mitgefühl und ein tiefergreifendes Verständnis für jene unvermeidbaren Veränderungen anregen, die unsere Leben und Gesellschaften prägen. Lassen Sie uns die Kraft der Kunst nutzen, um Grenzen überwinden und dabei Trost, Inspiration und kollektive Genesung inmitten der fortwährenden Echos der Veränderung finden.

-- Yana Barinova, Gastkuratorin EFA23

Gastkuratorin:

Yana Barinova

Assistenz Gastkuratorin:

Lina Barinova

Künstler:innen:

Angélica Castelló

Natalia Domínguez Rangel

Soli Kiani

Zohre Mussakhan

Rivane Neuenschwander

Deborah Sengl

Rojin Sharafi

Jonas Staal

Elena Subach

Masoumeh Tajik

Shabana Zahir

EFA Produktion und Projektmanagement:

Theodora Danek

Johannes Piller

Barbara Runggaldier

EFA Kunst- und Kulturkommittee:

Florian Boschek

Winfried Kneip

Boris Marte

Partner:

Kunstmuseum Liechtenstein

Supporter:

EDIZIONE Weinhandel GmbH

Mit Dank an:

CREARTEC

Ruth Schoeffl, Marie-Claire Sowinetz, UNHCR

Jenni Zeller and Forum Alpbach Network

FRACTURED FUTURES

Unzählige Leben werden durch Kriege, die Klimakrise, Menschenrechtsverletzungen und anderen Ursachen, die zu Vertreibung und Flucht führen, für immer verändert. Alle Lebewesen stehen vor beispiellosen Herausforderungen und werden oft gezwungen, ihre Heimat und Länder zu verlassen. Tiere erkennen ihr Habitat nicht wieder. Naturgebiete verändern sich unwiderruflich und in Windeseile. Kinder müssen sich in unbekannten Schulen zurechtfinden und suchen Trost bei neuen Freund:innen. Erwachsene müssen sich eine neue Existenz aufbauen und lassen dabei geliebte Menschen zurück. Auch die Länder, die Sicherheit und Schutz für geflüchtete Menschen bieten, sind von diesen Veränderungen betroffen. Die Wellen des Wandels, die diese Gesellschaften erfassen, sind nicht zu vermeiden.

Im Rahmen des EFA23-Kunst- und Kulturprogramms Fractured Futures (übersetzt: „Zersplitterte Zukunften“) erzählen elf Künstler:innen ihre einzigartigen Geschichten, die von persönlichen Erlebnissen und schwierigen Transformationen geprägt sind. Die Werke sind Träger menschlicher Erfahrung inmitten einer sich verändernden Umgebung. Die Künstler:innen setzen sich kreativ mit diesen tiefgreifenden Veränderungen auseinander, die ihr eigenes Leben und das ihrer Vorfahren beeinflusst haben.

Kunst wird zu einem wirkungsvollen Medium, das unerzählten Geschichten, stillen Kämpfen und entschlossener Widerstandskraft eine Stimme gibt. Sie überwindet Grenzen. Ebenso umspannt sie einen universellen Bestandteil des Menschseins: Bewegung und Mobilität, ob erzwungen oder freiwillig.

Als EFA23-Gastkuratorin lade ich Sie ein, auf eine Reise der Selbstreflexion und Empathie zu gehen, bei der die Kunst als Brücke zwischen uns und der Universalität menschlicher Erfahrungen agiert. Die verschiedenen Kunstwerke sollen Dialog, Mitgefühl und ein tiefergreifendes Verständnis für jene unvermeidbaren Veränderungen anregen, die unsere Leben und Gesellschaften prägen. Lassen Sie uns die Kraft der Kunst nutzen, um Grenzen zu überwinden und dabei Trost, Inspiration und kollektive Genesung inmitten der fortwährenden Echos der Veränderung finden.

FRACTURED FUTURES

In the face of war, the climate crisis, human rights violations and other catalysts for displacement, countless lives are forever altered and transformed. Forced to abandon their homes and countries, every creature is confronted with unprecedented challenges. Animals no longer recognize their habitat, and natural areas are irreversibly and rapidly changing. Children find themselves navigating unfamiliar schools, seeking solace in new friendships. Adults must secure new employment, often leaving loved ones behind. Equally affected are the welcoming countries that provide safety and refuge to those who have fled. The waves of change unleashed upon these societies are inevitable.

Within the framework of EFA23’s arts and culture programme Fractured Futures, eleven artists share their unique narrative, one formed by personal and ancestral experiences entwined with the vicissitudes of transformation. Their art serves as a poignant vessel, carrying echoes of the human experience amidst shifting landscapes. Through their creative expressions, these artists engage with the profound transformations that have shaped their lives and the lives of generations before them.

Art becomes a powerful medium through which untold stories, silent struggles and resolute resilience find a voice. It transcends boundaries and embraces the universal human experience of movement and mobility, whether forced or chosen.

As the EFA23 guest curator, I invite you to embark on a journey of introspection and empathy, where art becomes a bridge connecting us to the subtle universality of human experience. This collection of works should foster dialogue, compassion, and a deeper understanding of the inescapable transformations that shape our existence and the societies we inhabit. Let us embrace the power of art to transcend borders, and in doing so, to find solace, inspiration, and collective healing amidst the enduring echoes of change.

EFA Arts and Culture Committee:
-- Yana Barinova, EFA23 guest curator
Gastkuratorin: EFA Kunst- und Kulturkommittee:
-- Yana Barinova, Gastkuratorin EFA23
10 10 12 12 8 6 6 P + P € € i Alpbacherhof Alpbäcker Arzt Apotheke Fußballplatz Böglerhof Gratlspitz Congress Centrum Alpbach Alphof Rossmoos Wurmhof Zottahof Hotel zur Post Bikerei Käsalm Böglalm Zirmalm Volksschule Mittelschule Jakober Feuerwehrhaus Schulhäusl Elena
Soli
5 5 1 2 3 4 7 8 7 9 9 11 11 Rojin
20:00)
Jonas
0 90 150 300 m
Subach Angélica Castelló Rivane Neuenschwander
Kiani
Sharafi (25.08.2023,
Natalia Domínguez Rangel Shabana Zahir, Zohre Mussakhan, Masoumeh Tajik Deborah Sengl
Staal

REDISTRIBUTE EXTINCTION

Jonas Staal 2023

The four painted posters and banners in Jonas Staal’s series Redistribute Extinction confront the unequal distribution of extinction. Climate catastrophe has a massive impact on armed conflict and resource scarcity. This disproportionately impacts the global south, Indigenous people and peoples of color, women, LGBTQIA+ communities and the poor. Jonas Staal’s work asks what a world would look like in which the system and people who cause and accelerate extinction in the first place are punished.

Jonas Staal (*1981 in Zwolle, Netherlands) is a visual artist focusing on the relationship between democracy, art and propaganda. His works frequently spark public debates.

Redistribute Extinction ist eine Serie von vier Drucken von gemalten Plakaten, die sich mit der ungleichen Verteilung von Klimakrise und Artensterben auseinandersetzen. Die Klimakatastrophe hat massive Auswirkungen auf bewaffnete Konflikte und Ressourcenmangel. Davon betroffen sind insbesondere der globale Süden, indigene Völker und People of Colour, Frauen, LGBTQIA+Gemeinschaften und arme Menschen. Jonas Staal hinterfragt, was passiert, wenn jene Systeme aussterben, die das Aussterben überhaupt erst verursachen und beschleunigen.

Jonas Staal (*1981 Zwolle, Niederlande) ist ein bildender Künstler, der sich auf das Verhältnis zwischen Demokratie, Kunst und Propaganda konzentriert. Seine Werke lösen regelmäßige öffentliche Debatten aus.

This artwork is part of Fractured Futures, EFA23’s curated arts and culture programme. Find out more about related chats, hikes and happenings on the EFA website and in the EFA app

CHAIRS Elena Subach

2022

The photographs in Elena Subach‘s Chairs series tell a story of displacement and war, but also of compassion and empathy with people in need. In the first days of the Russian war of aggression against Ukraine, Subach was part of a group of volunteers supporting refugees in Uzhgorod, near the Ukrainian-Slovakian border. She began to take pictures of abandoned chairs, which seemed to Subach like ‘islands among waves of people, that is, places where one could stop and rest for a moment’. Each piece of furniture served as a place of rest for a while: a witness of individual stories and major disruption.

Elena Subach (*1980, Chervonohrad, Ukraine) is a visual artist and photographer based in Lviv, Ukraine. Subach’s work questions religion, tradition, the construction of history and the consequences of the Soviet colonial past. In her photographic practice she researches and captures the crowded religious celebrations, daily issues and problematic circumstances of her homeland.

Die Fotoserie Chairs von Elena Subach erzählt eine eindringliche Geschichte von Vertreibung und Krieg, aber auch von Mitgefühl und Empathie für Menschen in Not. In den ersten Tagen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine war Subach Teil einer Gruppe von Freiwilligen, die Flüchtende in Uschhorod nahe der ukrainisch-slowakischen Grenze unterstützte. Sie begann, verlassene Stühle zu fotografieren. Diese erschienen Subach wie „Inseln unter den Wellen von Menschen, also Orte, an denen man für einen Moment anhalten und ausruhen konnte“ Jedes Möbelstück war für kurze Zeit ein Ruheort: ein Zeuge individueller Schicksale und großer Umbrüche.

Elena Subach (*1980, Tscherwonohrad, Ukraine) arbeitet als bildende Künstlerin und Fotografin in Lwiw, Ukraine. Ihre Arbeiten hinterfragen Religion, Tradition, die Konstruktion von Geschichte und die Folgen der sowjetischen Kolonialvergangenheit. In ihrer fotografischen Praxis erforscht und dokumentiert sie religiöse Feierlichkeiten, Alltagsprobleme und problematische Umstände in ihrer Heimat.

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Soli Kiani 2023

Soli Kiani visualises the complete loss of freedom and human rights with her sculpture Knot. Composed of ropes, the material refers to public executions and the resulting atmosphere of collective fear. The sculpture opens a dialogue about the consequences of resistance in a country where dissent is against the law. It prompts us to question how livable a life governed by ideology is, and points to the value of self-determination in societies that exert control over people’s private lives.

A poem by Persian poet Saadi (1210-1292) in a translation by Manouchehr Arianpour Kashani calls for a unified humanity and complements the sculpture.

Soli Kiani (*1981, Shiraz, Iran) is a contemporary artist based in Vienna, Austria. After studying at the Angewandte, the University of Applied Arts Vienna, her work is increasingly concerned with sociopolitical questions concerning power and human rights in Iran. Her works are exhibited internationally and position Soli Kiani as a mediator and critic of urgent societal issues.

Soli Kiani veranschaulicht mit der Plastik Knot (übersetzt „Knoten“) den absoluten Verlust von Freiheit und Menschenrechten. Das Material – eine Vielzahl an Seilen – verweist auf öffentliche Hinrichtungen und die dadurch geschaffene Atmosphäre von kollektiver Angst. Die Skulptur schafft einen Dialog mit den Konsequenzen, die jeglicher Widerstand in einem Land zu tragen hat, in dem Dissens gesetzeswidrig ist. Sie hinterfragt, wie lebenswert ein ideologiebestimmtes Leben ist, und weist auf den Wert von Selbstbestimmung in Gesellschaften hin, in denen in das Privatleben von Bürger:innen eingegriffen wird.

Begleitet wird die Skulptur von einem Gedicht des persischen Dichters Saadi (1210–1292) in einer Übersetzung von Manouchehr Arianpour Kashani. Dieses ruft zu einer vereinten Menschheit auf.

Soli Kiani (*1981, Shiraz, Iran) ist eine zeitgenössische Künstlerin mit Sitz in Wien. Nach ihrem Studium an der Universität für angewandte Kunst beziehen sich ihre Werke vermehrt auf sozialpolitische Fragen, die Macht und Menschenrechte im Iran kritisch hinterfragen. Ihre Arbeiten werden international ausgestellt und positionieren Soli Kiani als Vermittlerin und Kritikerin gesellschaftlich relevanter Themen.

KNOT
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BATAILLE

Rivane Neuenschwander 2017

Bataille (French for “battle”) is an interactive installation that explores the power of words. Clothing labels are embroidered with fragments from protest banners, statements and placards. Each of these labels represents a fight for minority voices. Visitors are invited to improvise, play, interact and transform the installation: by pinning labels onto the board and creating their own slogan, or even by pinning a label to their clothes and wearing a slogan of freedom, resistance, utopia and justice. Bataille is inspired by the Brazilian poetic tradition of repente, an oral form of improvised poetry, and concrete poetry.

Rivane Neuenschwander (*1967 in Belo Horizonte, Brazil) is a multidisciplinary artist based in São Paulo, Brazil. Her practice includes film, installation, painting, sculpture and protest actions. Inspired by her native Brazil, her work focuses on themes including the rise of the far right, the environment and the climate crisis, and Indigenous rights. Neuenschwander’s work often incorporates eclectic influences and invites direct interaction.

Bataille (französisch für „Kampf“) ist eine interaktive Installation, die erforscht, welche Macht Sprache hat. Kleideretiketten sind mit Satzfragmenten von Plakaten, Protesttransparenten und Statements bestickt. Jedes Etikett repräsentiert den Kampf um Minderheitenrechte. Besucher:innen sind dazu eingeladen, zu improvisieren, mit der Installation spielerisch zu interagieren und sie damit laufend zu verändern. Etiketten können einerseits auf die Pinnwand festgemacht werden, wobei neue Slogans entstehen; oder sogar an die eigene Kleidung gepinnt werden. Damit trägt man eine Nachricht von Freiheit, Widerstand, Utopie und Gerechtigkeit. Bataille ist von der poetischen Tradition des „repente“ inspiriert, eine Form improvisierter mündlicher Poesie, die hier mit konkreter Poesie verknüpft wird.

Rivane Neuenschwander (*1967, Belo Horizonte, Brasilien) lebt und arbeitet in São Paulo, Brasilien. Sie arbeitet unter anderem mit Malerei, Skulptur, Protestaktionen und Film. Thematisch konzentriert sie sich unter anderem auf den wachsenden Rechtsextremismus, Umweltverschmutzung und Klimakrise sowie Indigenenrechte. Ihr Werk ist oft von eklektischen Einflüssen geprägt und lädt zur direkten Interaktion ein.

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Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz / Purchased by the Foundation „Friends of Kunstmuseum Liechtenstein“ for Kunstmuseum Liechtenstein

bleeding blue

Natalia Domínguez Rangel 2023

bleeding blue is a sound installation that aims to shed light on the critical issue of ocean noise pollution and its detrimental effects on marine life. The installation features archive material by experts including marine biologists and field recordists. The immersive experience of hearing the raw and unfiltered sounds of the ocean makes the often-invisible reality of this urgent environmental issue audible. It serves as a reminder to protect our oceans and the delicate balance of marine life disrupted by human activities.

Natalia Domínguez Rangel (*1981 in Bogotá, Colombia) is an artist based between Amsterdam, The Netherlands, and Vienna, Austria. Her work questions how sound affects human bodies and the wider ecosystem, and incorporates sculptures, performances and installations. She employs music composition as a mechanism for contemplating the imperceptible, and connects architecture, acoustics, technology and nature.

bleeding blue ist eine Klanginstallation, die das drängende Problem der Lärmbelastung der Ozeane und die schädlichen Auswirkungen auf Meeresflora und -fauna beleuchten soll. Die Installation präsentiert Archivmaterial von Meeresbiolog:innen und Field Recording-Aufnehmer:innen. Die immersive Erfahrung der rohen, ungefilterten Meeresgeräusche macht die oft unsichtbare Realität dieser drängenden Umweltfrage hörbar. Die Installation erinnert eindringlich an die Notwendigkeit, unsere Ozeane und das empfindliche Gleichgewicht des marinen Lebens zu schützen, das durch menschliche Aktivitäten gestört wird.

Natalia Domínguez Rangel (*1981, Bogotá, Kolumbien) konzentriert sich in ihrer Praxis auf Skulpturen, Performances und Installationen. Ihre interdisziplinäre Arbeit beschäftigt sich damit, wie Klang sich physiologisch und psychologisch auf den Körper auswirkt. Sie integriert Komposition als Mechanismus, um das Unwahrnehmbare zu betrachten.

Audio recordings:

Center for Whale Research - Ken Balcomb

Field Recordist - Constantine Katsiris

Field Recordist - Felix Blume

Field Recordist - Natalia Domínguez Rangel

Field Recordist - Pablo Diserens

Lancaster University - Dr Timothy Lamont

Marine Biologist - Emma Weschke

Marine Biologist - Isla Hely

Marine Physical Laboratory - Dr. John Hildenbrand

MARS Coral Reef Restauration - Ben Williams

Ocean

Ocean Sounds - Dr. Heike Iris Vester

OceanCare - Nicolas Entrup

OceanCare and Dalhousie University - Lindy Weilgart

University of Bristol - Prof. Steve Simpson

University of Exeter & the Australian Institute for Marine Science - Tim Gordon

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NOAA Southeast Fisheries Science Center and Scripps Institution of Oceanography from the LISTEN GoMex project - Melissa Soldevilla & Linne Hodge Acoustics Group - The Alfred Wegener Institute, Helmholtz Centre for Polar and Marine Research

ANOTHER WORLD, HOMELESS AND WOMEN’S STRENGTH

Another World

Shabana Zahir 2022

Tonight the sunset, beyond the net of fencing, is beautiful.

Homeless

Zohre Mussakhan 2022

Here, we are nowhere.

Women’s Strength

Masoumeh Tajik 2022

They have built a wall around the refugee camp, they wanted to imprison us. But they only taught us how to be united.

Another World, Homeless and Women’s Strength capture the experience within refugee camps through a female lens. The three photographs are part of a traveling exhibition “They Took Away Our Voice. So We Will Tell Our Story through Pictures Instead” of fifty photographs. They were taken by girls and women of the photography school at the refugee camp Diavata in Thessaloniki, Greece, run by the photographer Mattia Bidoli. By using this medium, the photographers seize the opportunity to share their lives with the outside world. Each picture is accompanied by a short statement or thought by the photographers Shabana Zahir, Zohre Mussakhan and Masoumeh Tajik.

Co-organised with the Forum Alpbach Network.

Die drei Fotografien Another World, Homeless und Women’s Strength zeigen Flüchtlingslager aus der Perspektive junger Frauen. Sie sind Teil einer Wanderausstellung mit dem Titel „They Took Away Our Voice. So We Will Tell Our Story through Pictures Instead“, bestehend aus 50 Fotos. Diese wurden von Mädchen und Frauen der von Mattia Bidoli gegründeten Fotoschule im Flüchtlingslager Diavata in Thessaloniki, Griechenland, aufgenommen. Mit diesem Medium haben die Fotografinnen die Möglichkeit ihre Lebensrealität mit der Welt zu teilen. Ihre kurzen Statements und Gedanken begleiten die Fotos von Shabana Zahir, Zohre Mussakhan and Masoumeh Tajik.

Organisiert mit dem Forum Alpbach Network.

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ROJIN SHARAFI Sound Performance 25.08.2023 Spar garage, Alpbach

AT(TENT)ION

Deborah Sengl 2023

At(tent)ion is an artistic intervention about seeking refuge. Visitors are confronted with an empty refugee tent. Only the floor is covered in blankets; it is impossible to enter the tent without stepping on them. Deborah Sengl prompts us to consider the lived realities of migration, flight and displacement. The act of fleeing promises a way of escaping: escaping from conflicts, war and crises. But often it is just the beginning of an arduous journey, which leads many people into reception camps of inhumane conditions. Expecting protection and help, they find themselves far from rebuilding a new existence. The intervention questions the assumption that arriving in a tent camp is the end of a refugee’s journey. Angélica Castelló’s sound installation Inside and Out sits in conversation with Sengl’s work.

Deborah Sengl (*1975, Vienna, Austria) is a visual artist based in Vienna. Since 1995 she has exhibited in Austria and abroad. Within her artistic practice Sengl tackles social issues, how humans interact with each other, and the relationship between humans and animals. Her artistic works often revolve around thought-provoking topics to challenge the viewer‘s way of thinking.

INSIDE AND OUT Angélica Castelló 2023

Inside and Out is a creation for Deborah Sengl’s At(tent)ion intervention. The sound installation reveals a multifaceted space, a room that contains countless spaces within its walls. Some of these spaces represent the remnants of the past, the places left behind that leave their mark on the journey. Other areas sound like the future we wish for, the promised paradisiacal future. Then there is the room we are in, the one that shapes our present reality. These rooms are connected, both physical and metaphorical, real and imaginary, by the traveler’s voices, stories, natures, realities and dreams.

Angélica Castelló (*1972, Mexico City, Mexico) is a sound and electroacoustic artist. Within her artworks she uses field recordings, radio and cassette devices together with the extravagant sounds of her own instrument ‘paetzold’. She guides the visitors’ journeys through the enigmatic land of lost memories, death and traumatic encounters, fragility, dreamworld and the subconscious between Mexico City and Vienna

The artist would like to thank Miguel Ángel Gaspar.

At(tent)ion ist eine künstlerische Intervention zum Thema Flucht. Die Handlung des Flüchtens gilt als eine Möglichkeit der Flucht vor Konflikten, Krieg und Krisen und verspricht Freiheit vor Krieg und Krise. Doch Zuflucht zu suchen gelingt nicht immer, und oft ist es nur der Beginn einer mühsamen Reise. Die Erwartung Schutz und Hilfe zu finden, wird in Aufnahmelager unter unmenschlichen Bedingungen aufgehalten. Die fälschliche Annahme, dass die Aufnahme einer flüchtenden Personin einem Zeltlager als Ende der Reise angesehen wird, wird in der kollektiven Erfahrung in der Intervention At(tent)ion visualisiert. Sengl’s Arbeit regt zusammen mit Angélica Castellós Klanginstallation inside out dazu an, die gelebte Realität von Flucht, Migration und Vertreibung als wichtigen Faktor eines mutigen Europas mitzudenken.

Deborah Sengl (*1975, Wien) stellt seit 1995 in Österreich und im Ausland aus. Sengl beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Praxis mit dem Umgang innerhalb der eigenen Spezies und dem Verhältnis zu Tieren, sowie weiteren sozialen Themen. Ihre künstlerischen Werke sollen zum Denken anregen und die Betrachter dazu bringen, über die eigene Denkweise zu reflektieren.

Inside and Out ist eine maßgeschneiderte Schöpfung für die Intervention At(tent)ion von Deborah Sengl. Die Klanginstallation zeigt die Vielschichtigkeit des Raumes auf, der unzählige Areale beinhaltet. Einige repräsentieren die Überbleibsel der Vergangenheit, die zurückgelassenen Orte, die die Reise geprägt haben; andere Bereiche klingen wie eine paradiesische Zukunft, die wir uns wünschen. Schließlich gibt es den Raum, in dem wir uns befinden und der unsere gegenwärtige Realität prägt. All diese Räume – ob physisch oder metaphorisch, echt oder vorgestellt – verbinden sich durch die Stimmen der Reisenden, ihre Geschichten, durch ihre Charaktere, Realitäten und Träume.

Angélica Castelló (*1972, Mexiko-Stadt, Mexiko) ist eine Klang- und elektroakustische Künstlerin. Unter Verwendung von Feldaufnahmen, Radio- und Kassettengeräten sowie den extravaganten Klängen der eigenen „Paetzold“-Blockflöte führt sie die Besucher auf Reisen durch das geheimnisvolle Land verlorener Erinnerungen, Tod und traumatischer Begegnungen, Fragilität, Traumwelt und das Unterbewusste zwischen Mexiko-Stadt und Wien.

Die Künstlerin bedankt sich bei Miguel Ángel Gaspar.

This artwork is part of Fractured Futures, EFA23’s curated arts and culture programme. Find out more about related chats, hikes and happenings on the EFA website and in the EFA app

This artwork is part of Fractured Futures EFA23’s curated arts and culture programme. Find out more about related chats, hikes and happenings on the EFA website and in the EFA app Photographs: Elisabeth Mandl Andrei Pungovschi Marko Risovici Philipp Huber
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