FHP Leistungsbericht

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Leistungsbericht Wertschรถpfungskette Holz


Vorwort Leistungsbericht Wertschöpfungskette Holz: Wege in die Zukunft Holz ist eine unverrückbare Größe. Sie ist uns gegeben und wir sind verpflichtet, damit verantwortungsvoll umzugehen. Durch eine aktive und nachhaltige Waldbewirtschaftung, sowie die optimale und effiziente Nutzung des Wert-, Werk- und Rohstoffes Holz über eine Reihe nacheinander geschalteter Nutzungsmöglichkeiten ist Holz der Rohstoff der Zukunft. Holz ist verstärkt der produzierende, wertschaffende Träger der ländlichen Entwicklung in Österreich. Die Verwertungsmöglichkeiten sind vielfältig: von der Sägeindustrie ausgehend, über den Hausbau, den Möbelbau, den Tischlern, die Platten- und Papierindustrie, die innovativen Lösungen der Zellstoffindustrie bis hin zur Nutzung aller weiteren Nebenprodukte und schlussendlich die optimale Nutzung als Energielieferant. Holz kennt keinen Abfall!

wertvollen Waldwirtschaftsflächen ist entgegen zu wirken. Nur ein genutzter Wald ist ein geschützter Wald. Zudem würden Außer-Nutzung-Stellungen massive negative Auswirkungen auf heimische Arbeitsplätze und auf die Volkswirtschaft nach sich ziehen. Eine aktuelle Studie der Universität für Bodenkultur Wien zeigt auf, dass bei weiteren zehn Prozent der Wirtschaftswaldflächen, die außer Ertrag gestellt werden, eine Reduktion der Beschäftigten bzw. Einkommensbezieher in der Wertschöpfungskette Forst Holz Papier von rund 30 % (ca. 95.000 Personen) zu erwarten ist. Ob wir uns das leisten wollen, muss jeder für sich beantworten. Wir sehen es deutlich vor uns. Holz ist der Rohstoff der Zukunft. Er ist die stabile Stütze der österreichischen Wirtschaft, Träger der ländlichen Entwicklung und Hoffnungsträger für eine kohlenstoffarme Wirtschaftsweise. „HOLZ: Wege in die Zukunft“ ist keine Utopie, sondern könnte noch stärkere Realität sein. Wir wissen was wir können, wir wissen was wir wollen! Jetzt geht es darum, gemeinsam die Rahmenbedingungen so zu gestalten, um den Weg zu einer nachhaltigen und CO2-armen Wirtschaft erfolgreich fortzusetzen – für die Menschen, für die Umwelt und für den Industriestandort Österreich.

Seit nunmehr 300 Jahren zeigt die heimische, nachhaltige Forst- und Holzwirtschaft, was es bedeutet umsichtig und zukunftsorientiert mit Hausverstand zu agieren. So wird für die künftigen Generationen ein spannendes Betätigungsfeld aufbereitet. Wir nutzen das Holz nachhaltig und gehören in dem was wir tun, in allen Bereichen auch zu den Der erste Leistungsbericht der Wertschöpfungskette Forst Weltbesten! Es liegt in unseren eigenen Händen und in un- Holz Papier zeigt die Bedeutung des Rohstoffes Holz für Österreich deutlich auf und skizziert einen Weg, den wir serer eigenen Verantwortung, dass dies so bleibt. nur gemeinsam gehen können! Wir wollen unser erarbeitetes Wissen für unsere Heimat einsetzen. Um das langfristig gewährleisten zu können, müssen auch unserer Partner in Politik und Gesellschaft Ihre Verantwortung übernehmen. Weiteren Erschwer- Georg Adam Starhemberg nissen oder gar weiteren Außer-Nutzung-Stellungen von Vorsitzender – Kooperationsplattform Forst Holz Papier 2

Leistungsbericht Forst Holz Papier © sutterstock.com


Nachhaltigkeit – ein Begriff aus der Forstwirtschaft Vor ca. 300 Jahren hat der Begriff der Nachhaltigkeit Einzug in die Forstwirtschaft gehalten. Dieser Grundsatz wird nach wie vor gelebt und steht heute Modell für einen zukunftsorientierten Ressourceneinsatz in der Wirtschaft. Der Begriff Nachhaltigkeit wurde 1713 von Hans Carl von Carlovitz (1645–1714), verwendet: „Wird derhalben die größte Kunst/Wissenschaft/Fleiß und Einrichtung hiesiger Lande darinnen beruhen/ wie eine sothane Conservation und Anbau des Holtzes anzustellen/daß es eine continuierliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe/weiln es eine unentberliche Sache ist/ohne welche das Land in seinem Esse nicht bleiben mag.“ (S. 105–106 in der „Sylvicultura Oeconomica“)

Leistungsbericht Forst Holz Papier

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Die Vision Gemeinsam in die Zukunft Vision und Zielsetzung für Holz in der Wirtschaft und Gesellschaft Österreich ist ein Land des Holzes!

3. Neue Dimensionen stofflicher und energetischer Nutzung machen Holz zu einem universellen, Forst Holz Papier ist eine Schlüsselbranche, sie steht für genialen und unverzichtbaren Bestandteil unseres eine erfolgreiche und nachhaltige Wirtschaft und nimmt Lebens, der im Bewusstsein der Öffentlichkeit präsent ihre soziale Verantwortung wahr. und verankert ist.

8. Hochwertige Anwendungen und industrielle Systemlösungen schaffen Mehrwert. Davon profitieren alle Stufen der Wertschöpfung beginnend beim Waldbesitzer bis hin zum gewerblichen Verarbeiter.

9. Die Unternehmen der Holzbranche sind attraktive Die Vision ist eine positive und intensive Zusammenarbeit 4. Holz ist der führende Bau– und Werkstoff für Arbeitgeber und stehen für Innovation sowie weltweider Unternehmen und ihrer Organisationen auf allen EbeBauherren, Architekten und Ingenieure. Hervorragente Wettbewerbsfähigkeit kombiniert mit regionaler nen zur Steigerung der Wertschöpfung und der Holzverde Kompetenz der Verarbeiter, die laufende ErschlieWertschöpfung. Privateigentum und Augenmaß sind wendung. Wir entwickeln und vermarkten innovative, holzßung neuer Einsatzgebiete und die positiven ResonanGaranten für solides Wachstum, Krisenresistenz und basierte Produkte und neue intelligente Anwendungen für zen der Anwender aus den vielfältigen Erfahrungen stabile Arbeitsplätze. Die Unternehmen halten damit Holz und übernehmen auch auf europäischer Ebene die mit Holz tragen wesentlich dazu bei. Infrastruktur und gesellschaftlich wichtige Funktionen Führung in den wichtigen Themen Forschung, Ausbildung, im ländlichen Raum aufrecht. Normung und Marketing. 5. Holz ist anwenderfreundlich. Jeder Interessent kommt rasch und einfach zu seinen individuellen 10. Holz hat herausragende Bedeutung innerhalb der Holz hat für Abfall nichts übrig. Holzlösungen. Der Holzbau steht im Mittelpunkt der österreichischen und europäischen Wirtschaft. Alle Entwicklung der strategisch wichtigen Absatzmärkte Unternehmen und Teilnehmer der Holzbranche innerhalb und außerhalb Österreichs. werden als Einheit und bedeutender Wirtschaftsfaktor Unserer Ziele sind: wahrgenommen. Alle Wertschöpfungsstufen mit ihren 6. Holz ist in der Ausbildung junger Menschen inhaltzuliefernden und nachgelagerten Bereichen tragen 1. Holz ist die Lösung für viele Zukunftsfragen, lich präsent und relevant. Im Zusammenhang mit dazu bei und werden geschätzt. Die Entscheidungsträvor allem in den Themenbereichen Nachhaltigkeit, Wirtschaft, Technik und Gestaltung fließt Holz an alger in Politik Wirtschaft und Gesellschaft sind sich der Natur- und Klimaschutz sowie Energieeffizienz. len Ausbildungsstätten als essenzieller Bestandteil ein. Bedeutung von Holz für die Volkswirtschaft und deren Wir sind Gestalter und Träger dieser Zukunft und In Spitzeninstituten der Branche bündeln wir unsere nachhaltige Entwicklung bewusst und berücksichtigen nutzen Wald und Holz verantwortungsvoll. Ziel ist Kompetenz und setzen starke Impulse. diese in ihren Entscheidungen. die aktive Bewirtschaftung der heimischen Wälder unter Berücksichtigung ihrer Multifunktionalität. 7. Aus der kreativen Verknüpfung von überliefertem „Eferdinger Papier“, 2009 Wissen, intensiver Forschung und deren gesicherter 2. Holz allein ermöglicht eine umfassende Aufbereitung in technischen Regelwerken erweist sich Kreislaufwirtschaft. Damit leisten wir einen Holz als vielseitig anwendbar und sympathisch. Holz essenziellen­­Beitrag zur Entwicklung einer zeigt auch in Verbindung mit anderen Werkstoffen nachhaltigen ­Gesellschaft. seine Stärken. 4

Leistungsbericht Forst Holz Papier


Inhalt

Vorwort 2 Die Vision

4

Wertschöpfungskette Holz

6

Multifunktionale Forstwirtschaft

8

Zertifizierungen einer nach­haltigen Wald­bewirtschaftung 10 Moderne Holzernte

12

Holzindustrie 14 Holzbau 18 Papierindustrie, Zellstoff- und Faserindustrie

20

Rohstoffverfügbarkeit 22

Leistungsbericht Forst Holz Papier

Canary Wharf Crossrail Station, London – Foster Partners Architects © WIEHAG timber construction

Kaskadische Nutzung

24

Forschung im waldbasierten Sektor

26

Holzverwendung ist aktiver Klimaschutz

28

Über FHP

30

Ihre Ansprechpartner

31

5


Wertschöpfungskette Holz Wichtiger Wirtschaftsfaktor und Träger der ländlichen Entwicklung Forst Holz Papier ist eine Schlüsselbranche. Sie steht für eine erfolgreiche und nachhaltige Wirtschaft und nimmt ihre soziale Verantwortung wahr. Als bei weitem größter Investor im ländlichen Raum schafft die Wertschöpfungskette Holz attraktive Arbeitsplätze, Infrastruktur, Dienstleistungen und damit auch Wohlstand besonders für die Bevölkerung in strukturell schwachen Regionen. Die Wertschöpfungskette Holz bietet in über 172.000 Betrieben rund 300.000 Menschen in Österreich Einkommen. (Zum Vergleich: Die Landeshauptstadt Graz hat derzeit rund 270.000 Einwohner.)

Bei verstärkter Holzverwendung besteht ein großes Potenzial an zusätzlichen „Green Jobs“. Durch 100 Efm. zusätzlich verarbeitetem Holz entsteht ein weiterer Arbeitsplatz entlang der Wertschöpfungskette. Von der Forstwirtschaft über die Holz verarbeitenden Betriebe der Säge-, Papierund Plattenindustrie bis hin zu Möbel-, Tischlerei- und Zimmereibetrieben, die Holz weiter verarbeiten, beträgt der jährliche Produktionswert der gesamten Wertschöpfungskette rund 12 Mrd. EUR. Somit konnte über mehrere Jahre ein durchschnittlicher Exportüberschuss im Ausmaß von 3,5 Mrd. EUR erwirtschaftet werden. Die Wertschöpfungskette Holz zählt damit zu den wichtigsten Devisenbringern der heimischen Leistungsbilanz.

Wussten Sie schon? 10 von 100 Einkommensbeziehern in Österreich arbeiten mit dem Wert- und Werkstoff Holz. Die Betriebe entlang der Wertschöpfungskette Holz zählen weltweit zu den innovativsten und erfolgreichsten Vertretern ihrer Brache. 2011konnten sie einen Außenhandelsüberschuss von 3,84 Mrd. EUR erwirtschaften. 6

Wertschöpfungskette Holz in Österreich

Forstwirtschaft Papierindustrie

Holzindustrie Teil der Plattform

Forstwirtschaft Forstunternehmer

Holzhandel Säge

Durchforstung

Nebenprodukte

Faserstofferzeugung

Holzverarbeitung Lauge

Energieerzeugung

Papiererzeugung Holzchemie

Altpapier

Cellulosefasern

CheBekleimische dungsIndustrie industrie

Verpackungspapiere Spezialpapiere

Grafische Papiere

Holzbau Möbel Platte Ski

PapierDruck­ verarbeiindustrie tung

Altpapier, Altholz

Zimmerer

Konsumenten Faserstoff = Zellstoff & Holzstoff & Altpapierstoff *) Die stofflich nicht wiederverwertbaren Fraktionen des Altpapiers werden in der Papierfabrik als Sekundärbrennstoff genutzt. Quelle: paÖ

Leistungsbericht Forst Holz Papier © proHolz Austria


Außenhandel

Holz: Starker Exportfaktor in Mrd. EUR

Wertschöpfundskette Holz

Zeitreihe

in Tausend

in Mrd. EUR

Importe

10 von 100

Österreichern arbeiten mit dem Wert-/Werkstoff Holz

Exporte

5,66 9,50

5,00

Überschuss 2011

2,32 2,53

3,84

Einkommensbezieher 2010

Außenhandelsbilanz FHP

2,88 3,12

3,30 3,32

Möbel aus Holz

3,08

3,42

3,84

0,43 -0,46

0,30

4,76

2,02

-1,19

0,58

-5,00

Zellstoff, Holzstoff

0,28

0,88

1,12

Möbel aus Holz Span- und Faserplatten

1,99

-4,71 -5,24

-1,79

175,7 -2,14 -3,83 -4,28

Holz, Holzwaren inkl. Schnittwaren

Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier

Leistungsbericht Forst Holz Papier

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier & Statistik Austria

6,0

27,9

Papierindustrie Holzbau

-9,24

-10,00

Forstunternehmer Holzindustrie

Außenhandel FHP Außenhandel Österreich

0,34 0,19

3,00

300.000

das sind Einkommensbezieher

Forstwirschaft* 0,00

Zellstoff, Holzstoff Span- und Faserplatten Holz, Holzwaren inkl. Schnittwaren

4,18 4,03

Papier, Papierwesen, Pappe, Viskose

-2,09 Papier, Papierwesen, Pappe, Viskose

3,64

8,1 11,4

Tischlerei

40,0

Holzhandel**

23,0

*) Personen, die ganz oder teilweise ihr Einkommen aus der Waldbewirtschaftung erzielen (Waldeigentümer, Angestellte, Arbeiter, öffentlicher Dienst, etc.) **) 2010,Selbstständige und Unselbstständige Quelle: FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier

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Multifunktionale Forstwirtschaft Die gesamte Wertschöpfungskette Forst, Holz und Papier bekennt sich zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung, um alle Waldwirkungen langfristig zu sichern. Die in Österreich gelebte, multifunktionale Waldbewirtschaftung ist ein einzigartiges Erfolgsmodell.

ihre Berechtigung haben. Eine nachhaltige Entwicklung in 2. Die erfolgreiche multifunktionale Waldbewirt­ Europa setzt aber die Berücksichtigung aller ökologischen, schaftung und die Leistungsfähigkeit der Wert­ ökonomischen und sozialen Aspekte voraus. Unter Berückschöpfungskette Holz in Österreich ist nicht nur sichtigung aller Anforderungen an den Wald ist ein kombeizubehalten, sondern muss vielmehr gestärkt werden. plexeres Konzept im Rahmen der multifunktionalen Forstwirtschaft umzusetzen, wie dies in Österreich bereits seit 3. Die Auswirkungen neuer Außer-Nutzung-Stellungen Der Wald prägt mit seinem hohen Flächenanteil von aktu- Generationen erfolgreich praktiziert wird. von Waldflächen auf die vielfältigen Interessen der ell knapp 50 Prozent (4 Millionen Hektar)1 die seit JahrhunGesellschaft muss umfassend geprüft und bewertet derten vom Menschen geformte Kulturlandschaft in Öster- Im Zuge der Waldbewirtschaftung wurden in Österreich werden. reich. Mehr als 80 Prozent des österreichischen Waldes sind die Waldfläche, der Anteil an Laubbäumen und Mischbein Privatbesitz. Knapp die Hälfte der heimischen Waldfläche ständen sowie Naturverjüngung erhöht, durch vermehrt 4. Der Prozessschutz muss auf jenen Flächen größere wird von rund 145.000 Kleinwaldbesitzern mit Waldflächen kleinflächige Nutzungen eine die Biodiversität fördernde Aufmerksamkeit erfahren, die bereits für diesen Zweck unter 200 ha bewirtschaftet. Im Jahr 2011 erreichte der Pro- Waldstruktur geschaffen, der Anteil von Totholz deutlich unter Schutz gestellt wurden, wobei sicherzustellen duktionswert der heimischen Forstwirtschaft 1,73 Mrd. EUR.2 vergrößert und dabei gleichzeitig den Erfordernissen des ist, dass von Waldschutzgebieten keine zusätzlichen Es ist die Familienforstwirtschaft, die durch eine nachhal- Forstschutzes bestmöglich Rechnung getragen. Darüber Gefährdungen z.B. durch Borkenkäfer ausgehen. tige und kluge Nutzung sicherstellt, dass der Wald seine hinaus wurden zusätzlich zu den gesetzlich festgelegten Wirkungen hinsichtlich Nutzung, Schutz, Wohlfahrt und Schutzgebieten ausgewählte naturnahe Waldflächen als 5. Das bestehende Netz an Naturwaldreservaten ist so Erholung erfüllen kann und gleichzeitig die nachhaltige Naturwaldreservate zur Verfügung gestellt, in denen auf auszubauen, dass für jede natürliche Waldgesellschaft Rohstoffversorgung für die vielfältigen Verwertungsmög- die forstliche Nutzung verzichtet wird. In unseren Wäldern in jeder biogeographischen Region mindestens ein lichkeiten des genialen Rohstoffes Holz gesichert ist. leben rund zwei Drittel der heimischen Tier- und PflanzenReservat eingerichtet ist. arten. Mehr als die Hälfte von ihnen sind von der aktiven Durch gemeinsame Aktivitäten der Wertschöpfungskette Bewirtschaftung direkt und indirekt abhängig. Die Erbrin- 6. Die bestehende Plattform „Walddialog“ mit ihrer Forst Holz Papier konnte ein wertvoller Beitrag geleistet gung von Ökosystemleistungen für die Gesellschaft ist breiten Stakeholderbeteiligung ist für die weitere Bewerden, um den jährlichen Holzeinschlag von ca. 13 Mio. ohne aktive Waldbewirtschaftung nicht möglich. handlung dieses Themas verstärkt zu nutzen. Erntefestmeter ohne Rinde (Efm o.R.) im Jahr 2000 auf aktuell durchschnittlich 18 Mio. Efm o.R. anzuheben.3 Und die Eine Verringerung der heimischen, nachhaltigen Holzpro1) Bundesamt für Wald (BFW), Österreichische Waldinventur 2007–2009 2) Lebensministerium, Österreichische Holzeinschlagsmeldung, 2012 Waldfläche in Österreich hat dabei in den letzten 50 Jahren duktion würde nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der 3) Bundesamt für Wald (BFW), Österreichische Waldinventur 2007–2009 um 300.000 Hektar zugenommen.4 Dies entspricht fast heimischen Holzindustrie gefährden, sondern zwangsläu4) Quelle: Statistik Austria, Forstwirtschaftliche Gesamtrechnung. Stand Juli 2012. der Fläche des Mühlviertels (siehe Grafik S.11). In Österreich fig den Druck zur Rohstoffbeschaffung aus Regionen mit wächst insgesamt mehr Holz nach, als genutzt wird. geringeren Waldbewirtschaftungsstandards vergrößern. Informationen Forstliche Maßnahmen zum Schutz der Natur und der Biodiversität

Forderungen der Kooperationsplattform Forst Holz Papier:

Vermehrt werden in Diskussionen auf europäischer Ebene und auch in Österreich einseitige Forderungen nach Wild- 1. Die Grundsätze der multifunktionalen Wald­­­­ niskonzepten und weiteren großflächigen Außer- Nutzungbewirtschaftung sind uneingeschränkt anzuerkennenStellungen von Wäldern erhoben. Forderungen, die in nicht und die bestehenden Eigentumsrechte vollständig zu oder sehr dünn besiedelten Gebieten anderer Kontinente respektieren 8

Weiterführende Informationen finden Sie in der von der Kooperationsplattform FHP und dem Öster­ reichischen Forstverein erstellten Raidinger Deklaration des waldbasierten Sektors in Österreich „Neue großflächige Außer-Nutzung-Stellungen und multifunktionale Waldbewirtschaftung“ auf der Website der Kooperationsplattform Forst Holz Papier www.forstholzpapier.at Leistungsbericht Forst Holz Papier


Zeitreihe

Entwicklung Holzeinschlag Österreich in Erntefestmeter ohne Rinde (Efm o.R.)

20.000.000

Sturm Kyrill

Stürme Emma & Paula

2007

2008

Kleinwald Großwald Öbf AG

10.000.000

0

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2001

2002

2003

2004

<200 ha (Kleinwald)

6.862.336

6.720.597

7.956.646

8.486.733

8.932.794

>200 ha (Großwald) – ohne Öbf AG

4.722.320

4.898.033

4.958.250 6.080.930

5.531.458

5.533.170 5.847.094

Österreichische Bundesforste AG

1.691.599

1.847.895

1.930.544

2.019.135

1.938.729

Gesamt

2.487.573

2005

2006

2000

2006

2007

2008

13.276.255 13.466.525 14.845.440 17.055.236 16.483.387 16.470.661 19.134.863

2011 2011

8.895.915 10.181.805

11.343.392

6.942.739 6.942.892

5.868.997

5.828.661

5.726.386

2.678.366

1.962.526

1.820.490

1.625.893

2.564.656

2009

2010 2010

8.998.762 11.484.357 11.696.236 12.287.880 1.803.412

2009

21.317.341 21.795.428 16.727.438 17.830.955 18.695.671

2007 Sturm Kyrill, 2008 Stürme Emma & Paula Quelle: Lebensministerium 2012

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9 © WV Steiermark


Zertifizierung einer nach­ haltigen Wald­bewirtschaftung PEFC ist der Nachweis, dass Holz und daraus gefertigte Produkte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Nach der Gründung im Jahr 1999 hat sich die ursprünglich europäische Initiative rasch global positioniert und wächst seither kontinuierlich. Heute ist PEFC mit über 243 Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche und rund 9.200 Chain of Custody-Betrieben das größte Holzzertifizierungssystem der Welt und verfügt damit über die größten Rohstoffmengen.

Groß- und Einzelhandel eine Reihe von Vorteilen. Sie können ihren Marktzugang verbessern. Immer mehr Kunden verlangen Holz und Holzprodukte, die nachweislich aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. So ist zum Beispiel das Beschaffungswesen im öffentlichen Bereich in Österreich und vielen anderen europäischen Ländern auch im Holzbereich auf zertifizierte Produkte umgestellt. Außerdem belegen Betriebe, die zertifizierte Produkte auf den Markt bringen ihr Verantwortungsbewusstsein und ihr Umweltengagement im Sinne einer nachhaltigen EntwickPEFC wurde als gemeinsame Initiative der Familienforst- lung. Damit wird gleichzeitig das Image von Holz und des wirtschaft, der Holz- und Papierindustrie, von Umwelt- gesamten Holzsektors gestärkt. gruppen, Gewerkschaften und des Handels gegründet. Die wesentlichen Verbände dieser Interessensgruppen sind Mitglieder der Hauptversammlung von PEFC Austria. Alle wichtigen Entscheidungen werden von diesem Gremium im Einstimmigkeitsprinzip getroffen. Damit wird sichergestellt, dass die unterschiedlichen Interessen gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Umsetzung von PEFC in Österreich ist nach wie vor ein gemeinsames Anliegen. PEFC in Österreich

Aktuell sind mit 2,6 Mio. Hektar Wald rund 66 Prozent der heimischen Waldfläche PEFC-zertifiziert. Durch die Zertifizierung und damit verbundene Kontrolle der gesamten Verarbeitungskette („Chain of Custody“) vom Wald bis zum Endprodukt, garantiert das PEFC Logo, dass der Holzfluss lückenlos zu verfolgen ist. Derzeit sind Österreichweit 464 Betriebe (vom Sägewerk, über Platten- und Papier­ industrie bis hin zur Möbelbranche und Druckereien) aktive Teilnehmer an der PEFC-Zertifizierung. Die Holzzertifizierung bietet der verarbeitenden Industrie, den Lieferanten und Abnehmern, aber auch dem 10

Holz mit Verantwortung! Aktuell sind mit 2,6 Mio. Hektar Wald rund 66 Prozent der österreichischen Wald­fläche PEFC-zertifiziert.

www.pefc.org

400 Betriebe vom Sägewerk, über Platten- und Papie­r­industrie bis hin zur Möbel­branche und Druckereien sind aktive Teilnehmer an der PEFCZertifizierung (Chain of Custody). Leistungsbericht Forst Holz Papier


Entwicklung der Waldfläche

in Mio. Hektar/Bewaldungsprozent Landesfläche

3,99

4,00

3,92 3,86 3,88

3,96

300.000 ha

3,80

Fläche des Mühlviertels

3,69

3,75

1961

1971

1981 19861990

47,6 %

47,2 %

46,8 %

46,2 %

46,0 %

44,8 %

44,0 %

3,60

1996 2002

2010

Zunahme der Waldfläche innerhalb von 50 Jahren

Quelle: ÖWI 2007/2009

Leistungsbericht Forst Holz Papier

11 © istockphoto.com


Moderne Holzernte Forstunternehmer als Dienstleister

Die Österreichischen Forstunternehmer sind ein starkes Bindeglied zwischen dem Urproduzenten und der verarbeitenden Industrie. Durch Ihre Arbeit wird eine ganzjährige Verfügbarkeit des nachwachsenden Rohstoffes Holz gewährleistet. In Österreich gibt es 2000 aktive gewerbliche Schlägerungsunternehmen. Die Holzerntekette zählt 7.000 Beschäftigte. Davon sind 3.000 in der teil-, hoch- und vollmechanisierten Holzernte und 4.000 in der motormanuellen Holzernte beschäftigt.

Erschwerte Erntebedingungen Die Holzernteunternehmen in Österreich stehen durch die Topografie und die daraus resultierende Gebirgswaldbewirtschaftung vor erschwerten Erntebedingungen. Daraus resultierend können nur 25% des jährlichen Holzeinschlags vollmechanisiert geerntet und bereitgestellt werden. Im Vergleich dazu können in Skandinavien 80% der Holzernte vollmechanisiert geerntet und bereitgestellt werden.

In den letzten 15 Jahren haben die gewerblichen Schlägerungsunternehmen mehr als 550 Mio. EUR in Geräte für die teil-, hoch- und vollmechanisierte Holzernte investiert Das Angebot der Dienstleistungen reich vom Einmann- (siehe Grafik rechts). betrieb bis hin zu Großfirmen mit einigen 100 Mitarbeitern, sowie einem breiten Spektrum an Maschinen. Das 2011 wurden von den gewerblichen Dienstleistern 10 Mio. Dienstleistungsangebot ist breit gestreut, es reicht von Efm o.R. bereitgestellt (siehe Grafik rechts). der händischen Rückung bis hin zum Holztransport mittels Langstreckenseilbahn und Hubschrauber. Holz ist unser Leben – Das Einsatzgebiet der heimischen Forstunternehmer reicht Nachhaltigkeit unser Anspruch oftmals über Österreich hinaus. Im Gegenzug bieten auch Firmen aus dem EU-Raum in Österreich ihre Dienstleistungen an. Breites Dienstleistungsspektrum

Um diese Leistungen weiter erbringen zu können, muss es langfristig gelingen, junge Menschen dafür zu begeistern, die modernen und hochtechnischen Erntemethoden zu erlernen. Zu diesem Zweck wurde 2011 gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und der Landarbeiterkammer die Initiative 100 gestartet. Im Rahmen aktiver Nachwuchspflege muss eine moderne und praxisorientierte Facharbeiterausbildung für die Arbeit im Wald ermöglicht werden.

Wussten Sie schon? Österreich ist Weltmeister in der Holzbringung mittels Seilbahnen. Die österreichischen Hersteller von Forstseilgeräten sind weltweit Technologieführer, genau wie die Forstunternehmer als Anwender dieser Technologie. Ein Harvesterführer muss gleichzeitig mehr Funktionen ausführen als ein Hubschrauberpilot.

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Leistungsbericht Forst Holz Papier © Johannes Loschek


Investitionen & Holzernte 18.695.671 Efm o.R. Holzernte 2011

53,5%

10 Mio. Efm o.R.

gewerbliche Dienstnehmer

8,7 Mio. Efm o.R.

46,5%

Waldbauern, Forstbetriebe und deren Mitarbeiter in Mio. EUR

550 Mio. EUR

600

300 Harvester 90 Mio. EUR

Gesamtinvestitionen 1996–2011 in Geräte für die teil-, hoch- und vollmechanisierte Holzernte

500 RückezügeSortimentsschlepper 110 Mio. EUR 300

1.000 Seilbahnen 350 Mio. EUR 0 0 Stück

500

1.000

Quelle: Österreichischer Forstunternehmerverband

Leistungsbericht Forst Holz Papier

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Holzindustrie Eine Branche mit modernem Image und großem Zukunftspotenzial Die Holzindustrie ist ein äußerst vielfältiger Wirtschaftsbereich und umfasst die Sägeindustrie, den Baubereich, die Möbelindustrie, die Holzwerkstoffindustrie sowie die Skiindustrie mit insgesamt rund 1.500 KMU ´s. Bemerkenswert dabei ist, dass sich der Großteil dieser Betriebe fast ausschließlich in privater Hand befindet. Die Holzindustrie ist in Österreich als sicherer und bedeutender Arbeitgeber bekannt und hat 2011 mehr als 28.000 Menschen beschäftigt. 2011 war auch ein erfolgreiches Jahr für die Branche: Die Produktion ist weiter gewachsen u steigerte sich um +8,3 % auf 7,64 Mrd. EUR (im Vergleich zum Vorjahr). Der Bau- und Werkstoff Holz wird in der Zukunft zu wesentlichen gesellschaftspolitischen Fragen und Themen seinen Beitrag leisten: Dazu gehören Klimaschutz, Energieeffizienz, Energiewende oder die Stärkung strukturschwacher Regionen gegen die Landflucht. Ein wichtiger Baustein für die Zukunft liegt daher besonders in der Aus- und Weiterbildung. Seit gut 60 Jahren unterstützen die Unternehmer der Holzindustrie das Holztechnikum Kuchl – eine Ausbildungsstätte mit hervorragendem Ruf und hoher Ausbildungsqualität.

Informationen www.holzindustrie.at www.holztechnikum.at 14

Leistungsbericht Forst Holz Papier © proHolz Austria


Zeitreihe

Export & Produktion Holzindustrie 2000–2011 (vorläufig) in Mrd. EUR

7,50

Export Produktion

+7,2%

7,00

7,60 +8,3%

7,30

7,10

-3,0%

+13,6%

+13,3%

6,00 6,0

+10,0%

5,40 +1,5%

5,20 -4,6%

3,85 4,0

+4,8%

6,20 +13,3%

5,46

5,28

-7,4%

+4,4%

+4,7%

-15,2%

5,89

5,40

4,30 4,11

6,20 +3,8%

5,00

4,94 4,51 +4,8%

4,55

8,4%

4,54

+1,0%

+5,6%

+10,2%

-16,8%

+6,8%

2,0

0 2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011 vorläufig

Quelle: Statistik Austria

Leistungsbericht Forst Holz Papier

Schulcampus, Corporeno © proHolz Austria, sistem costruzioni

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Holzbaupreis Stmk. 2011 © Georg Ott

Bauindustrie

Bett „valore“ von TEAM 7 © TEAM 7

Möbelindustrie

© Johannes Loschek

Plattenindustrie

• Die abgesetzte Produktion des Bausektors belief sich 2011 auf 2,54 Mrd. EUR (+10,3 %) • • • • •

16

• Die Gesamtproduktion der österreichischen Möbelin• Die österreichische Plattenindustrie bietet ihren über dustrie lag 2011 bei 2,29 Mrd. EUR; der Export wuchs auf 3.500 direkt Beschäftigten einen sicheren Arbeitsplatz 1,31 Mrd. EUR (+2,4 %) Der Baubereich gehört zu den größten Branchen inner• Die Exportquote beträgt über 80 %; dies ist ein klarer halb der Holzindustrie • Zur Möbelindustrie zählen 53 Betriebe mit rund 7.300 Leistungsbeweis der österr. Plattenindustrie. Immer Beschäftigten. Die überwiegende Anzahl der Unterstärker allerdings muss sich der Standort Österreich Der Holzbauanteil konnte in den letzten Jahren stetig nehmen sind Mittelbetriebe, die sich in privater Hand einem internationalen Vergleich stellen gesteigert werden befinden • Der Holzeinsatz beträgt rund 4 Mio. fm Bei Niedrig- und Passivenergiebauten liegt der Anteil • International werden österreichische Möbel wegen bei über 50% ihrer Qualität, ihres Designs, ihrer Funktionalität und • Die Plattenindustrie wird von österreichischen Untertechnischen Raffinesse sehr geschätzt nehmerfamilien geführt. Die Headquarter sind ausLanglebige Holzprodukte binden CO2, der Holzbau ist schließlich in Österreich damit unmittelbar klimawirksam • In nahezu allen Möbelsparten gewinnt Holz als Werkstoff immer mehr an Bedeutung. Holz ist das Trendma- • In Österreich gibt es 8 Standorte, international stehen Der Bereich ist sehr vielfältig: die wesentlichen Branterial Nummer eins 45 Standorte unter österreichischem Einfluss chen sind Fenster, Türen, Holzfußböden, Brettschichtund Brettsperrholz, Fertighäuser, etc. • Möbel „Made in Austria“ stehen für handwerkliche Tradition und industrielle Präzision. Sie garantieren die bleibend hohe Qualität der Erzeugnisse

Leistungsbericht Forst Holz Papier


© proHolz/Florian Schneider

Sägeindustrie

© Helmut Baumgartner

Skiindustrie

• Die Sägeindustrie ist der Motor der Wertschöpfungskette Holz

• Die Skiindustrie ist im Wintersportgeschäft ein wichtiger Player mit international bekannten Marken. Es gibt wenig Markenprodukte aus Österreich mit einem der• Die 1.200 Betriebe mit rund 10.000 Beschäftigten erzieartigen Bekanntheitsgrad wie sie eben Atomic, Blizzard, len mit einem Jahreseinschnitt von ca. 16 Mio. fm einen Fischer, Head und Kneissl weltweit haben. Produktionswert von über 2 Mrd. EUR; die Schnittholzproduktion liegt durchschnittlich bei 10 Mio. m³. Der • Auch die Exportquote von über 80 % wird von wenigen überwiegende Teil (ca. 97 %) davon ist Nadelschnittholz Branchen in Österreich erreicht. Die österreichischen Markenski übernehmen dadurch nach wie vor eine • 4,5 Mio. fm an Nadelsägerundholz werden von der wichtige Rolle als Botschafter der österreichischen Sägeindustrie importiert Wintersportkompetenz • Die Sägeindustrie stellt die Grundlage für fast jede Weiterverarbeitung in der Holzindustrie dar und ist der größte Holzverarbeiter in der Holzwirtschaft

• Die österreichischen Skifirmen bieten ein Gesamtpaket an, das über Ski, Bindungen und Schuhen bis zu den Accessoires jeder Zielgruppe das richtige Angebot macht

• Österreich ist der 5-größte Exporteur und 7-größte Produzent von Nadelschnittholz weltweit

• Das Sicherheitsthema und die gesundheitlichen Aspekte gewinnen immer mehr an Bedeutung

• Viele Betriebe der Sägeindustrie entwickeln innovative Lösungen für den Holzbau

• Die Vernetzung der Wintersportinteressen in Österreich ist auch ein wichtiges Ziel der Skifirmen. Gemeinsam mit den wichtigen Partnern des Tourismus und der Seilbahnwirtschaft, den Ministerien und der Politik kann viel zum Vorteil aller bewegt werden

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Holzbaupreis Stmk. 2011 © Georg Ott

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Holzbau Der zweite Wald aus Holz 2011 hat das Institut für Holzforschung an der Universität für Bodenkultur (BOKU) den Holzbauanteil in Nieder­ österreich, Tirol, Salzburg, Oberösterreich und Wien erhoben und auf das gesamte Bundesgebiet hochgerechnet. Der Anteil des Holzbaus am Bauvolumen steigt. Besonders im Wohnbau hat der Holzbau schon eine beachtliche Marktdurchdringung erreicht. Potenziale bestehen insbesondere im urbanen Bereich und hier vor allem im mehrgeschossigen Wohnbau, im Kommunalbau, aber auch im Industrie- und Gewerbebau (z.B.: Hallen in Niedrigenergie­ bauweise).

Als Vorbild sollte dabei die Schweiz dienen, ein Musterland 5. Anerkennung bzw. Anrechnung der CO2-Speiche­ rung von Holz in langlebigen Bauprodukten und im Holzbau. Der mehrgeschossige Holzbau hat sich in der Konstruktionen. Schweiz das urbane Territorium zurückerobert. Vom Jahr 2000 bis heute wurden 1.500 (!) mehrgeschossige Wohnbauten in Holz in der gesamten Schweiz errichtet und das 1) Stingl, R., Zukal, M.L., Teischinger, A. (2011): Holzbauanteil in Österreich. Statistische Erhebung von Hochbauvorhaben. Zuschnitt Attachment att., September 2011, 23, proHolz selbst im innerstädtischen Bereich wie in Zürich. B ­ asis Austria, Wien (über proHolz Austria downloadbar) dafür sind das energiepolitische Programm, entwickelt von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, und eine rechtliche Verankerung der „2.000 Watt Gesellschaft“ in der Gemeindeordnung Zürich.

Forderungen der Wertschöpfungskette: Im Zeitraum 1998 bis 2008 wuchs der Anteil der in Österreich errichteten Hochbau-Bauvorhaben in Holzbauwei- 1. Bauordnungen und Bautechnikverordnungen se bezogen auf das umbaute Volumen von 14 auf 20 %. für neue Holzbauanwendungen öffnen: Dadurch Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass der Baustoff soll die Verwendung von Holz speziell im städtischen Holz die Städte wieder mehr und mehr erobert. Der HolzBereich und in den Ballungszentren zugelassen und bauanteil in den Ballungsräumen stieg österreichweit von gesteigert werden. 23 % im Jahr 1998 auf 33 % (2008). Großes Potenzial liegt noch in den öffentlichen Bauten sowie im Gewerbe- und 2. Holz im Hochbau: Die Errichtung mehrgeschossiger Industriebau.1 Gebäude, etwa bis zu 8 Stockwerken, sollte als Standard möglich sein. Österreichs Know-how ist weltweit gefragt – nur nicht in Österreich? 3. Harmonisierung der Bautechnikverordnungen: Spezielle Anwendungsbereiche wurden bereits verWir stehen aktuell vor der Situation, dass Prestigeprojekbessert, weitere Initiativen sind aber noch nötig, damit te für Holz im mehrgeschossigen Bauwesen von österreigleichartige Anforderungen in allen Bundesländern chischen Holzbauunternehmen im Ausland verwirklicht umgesetzt werden. Insbesondere fordern wir klare und werden (z.B.: Berlin, London, Mailand). Die Verfahren einheitliche Regelungen für den Energieausweis (RL 6) hinsichtlich Zulassung und Umsetzung in Österreich beund eine Umsetzung der Richtlinie Brandschutz (RL 2) einträchtigen die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfäin allen Bundesländern. higkeit. Es muss alles unternommen werden, damit auch in Österreich das volle Potenzial des modernen und in- 4. Beitrag des Holzbaus zur Energieeffizienz: Die novativen Holzbaus ausgeschöpft werden kann. Nur so Novelle der EU-Gebäuderichtlinie von 2010 enthält die kann langfristig eine regionale Wertschöpfung ermögVorgabe, dass alle Neubauten ab 2020 und die öffentlicht und ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz (siehe S. 28) lichen Gebäude ab 2018 als Niedrigst-Energiegebäude geleistet werden. (Fast-Nullenergiehäuser) gebaut werden müssen. 18

Wussten Sie schon? Alle 40 Sekunden wachsen in Österreichs Wälder 40 Kubikmeter Holz nach. Dies ist genau jene Menge, die man für den Bau eines kompletten Einfamilienhauses in Holzbauweise benötigt! Holz ist brandsicher & standsicher Feuer ist unberechenbar, aber nur in Gebäuden, die nicht aus Holz sind. Denn das Verhalten von Holzbauten im Brandfall ist vorhersehbar und kontrollierbar. Das schützt im Unglücksfall das Leben von Bewohnern und Helfern. Und wenn die Erde bebt, ist Elastizität gefragt. Holz hat diese natürliche Eigenschaft und gewährleistet so eine hohe Erdbebensicherheit. Quelle: proHolz

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Holzbauanteil in Ă–sterreich Anzahl der Bauvorhaben

25

1998

39

30

2003

2008

Umbautes Volumen

14%

16%

20%

1998

2003

2008

Quelle: proHolz

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Mehrgeschosser in Murray Grove, London Š Sissi Smutny/proHolz Austria

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Papierindustrie Zellstoff- und Faserindustrie Die österreichische Papierindustrie ist eine Branche mit Tradition, seit 1872 vertritt Austropapier die Interessen der Branche. Die Betriebe sind ein wichtiger Partner der Forstund Holzwirtschaft und durchwegs Teil erfolgreicher internationaler Unternehmensgruppen. Nachdem in den 80er- und 90er-Jahren mehrere Milliarden EUR in Produktion und Umweltschutz investiert wurden, sind die Anlagen heute auf dem neuesten Stand. Energie- und Umweltparameter werden teilweise deutlich übererfüllt. Die Branche ist in der Entwicklung innovativ, in der Produktion effizient, in den Rohstoffquellen bio-basiert, in Arbeitssicherheit und Lehrlingsausbildung vorbildlich und im internationalen Wettbewerb erfolgreich. Nachdem die Investitionen in den vergangenen Jahren niedrig waren, wird an mehreren Standorten wieder vermehrt investiert, um sie im globalen Wettbewerb zu stärken. Die Branche positioniert sich als Teil einer holzfaserbasierten, ressourcen- und energieeffizienten Bio-Industrie, die zuversichtlich in die Zukunft geht. Teil dieser Strategie ist auch die Unterstützung der europäischen Roadmap 2050, die die Papierherstellung in eine Low carbon industry verwandeln wird.

Wussten Sie schon? Information Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website der Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie www.austropapier.at 20

Eine große Papiermaschine stellt einen Wert von mehreren Hundert­ millionen EUR dar. Sie gliedert sich in die Abschnitte Stoffauflauf, Sieb­ partie, Presse, Trockenpartie, dan­ach gegebenenfalls Kalander oder Streichaggregat und am Ende die Aufrollung. Leistungsbericht Forst Holz Papier © Austropapier


Zeitreihe:

Produktion + CO2-Emission

in Mio. Tonnen

Über 8.000 Mitarbeiter In den 25 Betrieben werden 5800 Arbeiter und 2300 Angestellte beschäftigt. Auf ihre Arbeitssicherheit wird höchsten Wert gelegt, wodurch die Unfallrate in den letzten 20 Jahren um weitere 80% gesenkt werden konnte. 420 Lehrlinge Die Papierindustrie setzt in der Ausbildung für junge Fachkräfte hohe Standards, zum Beispiel durch das gemeinsame Ausbildungszentrum Steyrermühl, das seit über 50 Jahren Papiermacher ausbildet. 5 Millionen Tonnen Papierproduktion Diese Menge setzt sich zusammen aus 45% grafischen Papieren, 40% Verpackungspapieren und weiteren 15% Spezialpapieren. Die Papiere gehen zu 85% in den Export und werden in eine Vielzahl von sehr schönen und sehr praktischen Produkten verarbeitet. 2 Millionen Tonnen Zellstoff-Produktion Im Jahr werden 1,6 Millionen Tonnen Zellstoff und 0,4 Millionen Tonnen Holzstoff hergestellt. Dabei fallen fast eine Million Tonnen Lauge und Schlämme an, die energetisch genutzt werden.

Über 8 Millionen Festmeter Holz-Einsatz Die Zellstofffabriken beziehen ­Durchforstungsholz und Nebenprodukte aus Sägereien. Die Lieferungen stammen ausschließlich aus legalen Quellen und sind zu zwei Dritteln zusätzlich PEFC- oder FSC-zertifiziert. Über 2 Millionen Tonnen Altpapier-Einsatz. Außerdem werden 2,4 Millionen Tonnen Altpapier gebraucht, um daraus 2,1 Millionen Tonnen Sekundärfaserstoff zu machen. Trotz einer hervorragenden 70%-Sammelquote wird zusätzlich Altpapier für die Produktion importiert. 4 Milliarden EUR Umsatz Neben 0,7 Milliarden EUR im Inland werden mit Papier und Marktzellstoff 3,3 Milliarden im Export erlöst. Das stärkt die meist negative österreichische Handelsbilanz deutlich. Weitere 3.000 Mitarbeiter In einer der Zellstoffproduktion nachgelagerten Stufe produziert ein Unternehmen an den Standorten Lenzing und Heiligenkreuz rund 310.000 Tonnen Viskose- und Spezialfasern, aus denen Garne für die Textilindustrie und Vliesstoffe für den Hygienebereich hergestellt werden.

5,0

Jahresproduktion von Papier und Pappe CO2-Emmissionen biogen CO2-Emmissionen fossil

4,0

3,0

2,0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Seit der Wirtschaftskrise 2008/09 ist die Dynamik in ganz Europa gebremst. *) Prognose Quelle: Austropapier (nicht Inflationsbereinigt)

Quelle: Austropapier, Werte für 2011

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Rohstoffverfügbarkeit Holz ist nachhaltig vorhanden aber nicht unbegrenzt In Österreich konnte die jährliche nachhaltige Holznutzung marktkonforme­Holznutzung und eine verlässliche Be- • Intensivierung von Zuwachs steigernder Maßnahmen stetig angehoben werden. Heute werden durchschnittlieferung der kontinuierlich den Rohstoff Holz abnehin den Bereichen Genetik, Ersatzbaumarten und Anlage lich rund 18 Mio. Erntefestmeter ohne Rinde (Efm o.R.) menden Industrie unterstützt werden. von Kurzumtriebsflächen, um das Angebot von Holz in Holz pro Jahr geerntet und die Waldfläche nimmt weiter Österreich gezielt zu steigern. zu. Allein in den letzten 50 Jahren sind rund 300.000 Hek- 4. Die nachhaltige Versorgung der Konsumenten mit tar neuer Wald in Österreich gewachsen. mit erneuerbarer Energie aus Biomasse soll gesichert • Sicherstellung und ausreichende Dotierung der bleiben, und damit die Abhängigkeit von überwiegend Forstberatermittel, sowie eine definitive Verankerung Die jährlich zusätzlich tatsächlich nutzbare Holzmenge in aus Importen stammenden fossilen und hochriskanten derselben im Budget des BMLFUW. Österreich ist mit einer Bandbreite von 2 bis 4 Mio. Efm Energieträgern verringert werden. o.R. anzusetzen. Im Vergleich zur aktuellen Holznutzung • Harmonisierung der politischen Zielsetzungen an Wald ergibt sich daraus mittelfristig bis zum Jahr 2020 eine jähr- 5. Der Anteil an Waldbesitzern, besonders hofferner und Holz mit dem Vorrang der aktiven Waldbewirtliche nachhaltig lukrierbare Holzverfügbarkeit in Höhe von Waldeigentümer, die in Waldbesitzervereinigungen schaftung und dem vermehrten Einsatz von Holz. 20 Mio. Efm o.R. und langfristig 22 Mio. Efm o.R. Dies in organisiert sind und bei der Waldbewirtschaftung und Abhängigkeit von der Marktsituation und unter der VorHolzvermarktung unterstützt werden, soll deutlich aussetzung, dass die Mobilisierungsmaßnahmen entspregesteigert werden. chend fortgeführt werden. 6. Alle in der Forstwirtschaft tätigen Personen sollen Eine gemeinsame Herausforderung für die nächsten Jahre eine ihrem Arbeitsbereich adäquate Ausbildungsist es, alles zu unternehmen, um das festgestellte Potenzial möglichkeit in Anspruch nehmen können. Der Anteil für die tatsächlich (realistisch) und nachhaltig lukrierbare an hochqualifiziertem Personal soll weiter gesteigert Holzmenge zu erreichen. Eine weitere Außer-Nutzungwerden. Stellung von Wirtschaftswaldflächen ist abzulehnen. 7. Die positive Meinung der Öffentlichkeit zur Bewirtschaftung des Waldes und Nutzung von Holz Wussten Sie schon? Ziele der Kooperationsplattform Forst Holz Papier soll gestärkt werden. Holz ist nachhaltig vorhanden aber nicht unbegrenzt: 1. Die nachhaltige und effiziente Rohstoffverfüg­ In Österreich steht ährlich eine nachhaltig nutzbare barkeit soll für alle Partner in der Wertschöpfungs­ Forderungen der Kooperationsplattform FHP Holzmenge von 20 bis 22 Mio Erntefestmeter (ohne kette verbessert bzw. gesichert werden. Rinde) zur Verfügung. Die formulierten Ziele erfordern die konsequente Umset2. Die Holznutzung soll unter Berücksichtigung der zung nachfolgender Forderungen. Information Marktlage und Wahrung der Multifunktionalität der Wälder an den Zuwachs herangeführt werden. Zusätzli- • Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Wald besitzenWeiterführende Informationen über konkrete Maßche erntefähige Holzpotenziale sollen genutzt werden. den Betriebe im Rahmen der Förderungen durch nahmen finden Sie im Positionspapier „Rohstoff- und das Programm Ländliche Entwicklung 2014–2020 und Energiesicherung in Österreich“ auf der Website der 3. Der Beitrag der Holz verarbeitenden Industrie Ablehnung einer einseitigen Ausrichtung auf für KulturKooperationsplattform Forst Holz Papier www.forstholzpapier.at zur heimischen Wertschöpfung soll durch eine landschaften nicht adäquate Naturschutzmaßnahmen. 22

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Der Baum ist ein „Wertschöpfungswunder“ Chemiezellstoffe Cellulosefaser für Textilien, „non-woven“ Anwendungen z.B. für Hygieneprodukte

Papierzellstoff Papiere, Kartone, Pappen

Massivholzprodukte, Holzbau Möbel Profilholz, Balken, Konstruktionsvollholz, Massivholzplatten, Brettschichtholz, Brettsperrholz, Parkett, Furnier

Holzinhaltsstoffe Harze, Tallöl, Fette, Wachse, Gerbstoffe, Farbstoffe, Aromastoffe, Nahrungsbestandteile wie Essigsäure, Süßstoffe

Energie aus Holz Holzkohle, Pellets, Kraftstoffe, Chemikalien, Wärme, Strom, Holzgas

Holzwerkstoffe Sperrholz, Span-, Faserplatten, Isolationswerkstoffe, Engineered Wood Products z.B. Sandwichplatten, Formteile aus Holz

Recyclingholz Restmaterial aus Produktion und Rückbau Die Vielfalt der aus dem Rohstoff Holz erzeugten Produkte wird immer größer und innovativer. Die Anwendungsmöglichkeiten nehmen zu und die Nachfrage nach dem Rohstoff Holz wächst. Holz ist aber auch ein Zukunftsträger für die Jugend in Österreich. Die Berufsfelder sind mannigfaltig und bieten durch die ständig wachsenden Anwendungsmöglichkeiten des Rohstoffes Holz eine langfristige Perspektive. Dieses Potenzial zu nutzen ist eine österreichische Aufgabe. Nicht nur zur Stärkung der heimischen Volkswirtschaft, sondern auch, um einen wesentlichen konstruktiven Beitrag zum Klimaschutz durch die CO2-Speicherung in den Holzprodukten zu leisten. Gerade die nachhaltige und aktive Waldbewirtschaftung in Österreich und die innovative Holz verarbeitende Industrie sind die Garanten, dass der Rohstoff Holz auch in Zukunft sein volles Potenzial ausspielen kann.

Industrieholz zerlegt, auf­­ geschlossen, neu strukturiert

Sägeholz Erhaltung gewachsener Stammteile

Quelle: proHolz

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FHP – Mit guter Kinderstube ist für eine sichere Zukunft gesorgt! © Dr. Johannes Schima

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Kaskadische Nutzung Die Deckung des Holzbedarfs für die unterschiedlichsten Verwertungspfade erfolgt über hochkomplexe Holzströme, bei denen Koppelprodukte und nacheinander geschaltete (kaskadische) Nutzungen in der Wertschöpfungskette eine wesentliche Rolle spielen. In der oft existentiell diskutierten Frage der stofflichen und energetischen Nutzung der festen Biomasse ist der gesamte Holzfluss zu betrachten. Vom Baum im Wald, über den Produktzyklus Holz als Bau- und Werkstoff oder in Form von Papierprodukten bis hin zur stofflichen Verwertung der Holzasche nach der thermischen Nutzung am Ende des Zyklus, ist Holz der einzige wirklich nachhaltige Werkstoff. Im System des Emissionshandels ist die Verbrennung von Holz als CO2-neutral bewertet. Folglich leistet eine stoffliche Bindung von CO2 im Holz einen Mehrwert. In jedem Kubikmeter Holz wird langfristig eine Tonne CO2 gespeichert. Dieser Effekt wird durch Recycling von Produkten aus Holz zusätzlich verstärkt. Die Substitution von Stahl, Ziegel, Beton, Öl, Gas oder Kohle ist aktiver Klimaschutz! Schlussfolgerung

Energieträgern (Energiestrategie Österreich 2010 bzw. wiederum die Holzmenge für eine mögliche thermische Energiestrategie 2020 der Kommission). Holz als höchst Nutzung am Ende des Lebenszyklus eines Holzprodukeffizient eingesetzter Energieträger wird, als Substitut tes gesteigert. zu fossilen Rohstoffen, mit Maß und Ziel einzusetzen sein, um die Wertschöpfung in der Nutzungskaskade • Am Ende des Lebenszyklus eines Produktes ermöglicht nicht zu gefährden. der Recyclingholzeinsatz die weitere Bindung von CO2 in Produkten. Die Holzwerkstoffindustrie kann durch die wiederholt stoffliche Nutzung von Holzabfällen, • FHP sieht eine stoffliche Nutzung als grundsätzlich neben dem überwiegenden Einsatz von Frischholz, vorrangig an. Sie unterstützt daher das in der Enerauch zukünftig einen wesentlichen zusätzlichen Beitrag giestrategie Österreich 2010 festgehaltene Postulat: zu einer positiven CO2-Bilanz leisten. Dies gilt analog ­„Nutzungskonkurrenzen sind im Sinne vom kaskaauch für den wiederholten Altpapiereinsatz in der dischen Ressourcennutzung aufzulösen, Wechsel­ Papierindustrie. wirkungen zwischen energetischer und nicht-energetischer Ressourcennutzung zu beachten“.1 Eine vorrangige materielle Verwendung von Holz steht unter • Von FHP werden daher intensive Anstrengungen unterder Voraussetzung der maximalen Wertschöpfung und nommen, sowohl die restlichen Potenziale der Waldbeder entsprechenden Marktbewertung des energie­ wirtschaftung verstärkt zu nutzen (PR und Marketing­ äquivalenten Heizwertes des Rohstoffes. offensive im Kleinwald), als auch die stofflich sinnvolle Holzaschenutzung mit deutlich wirtschaftlichen Vortei• Für neue Großprojekte mit mehreren 100.000 fm len für die Branche und einem großen volkswirtschaftliEnergieholzbedarf, die nicht in die bereits bestehenden chen Nutzen zu forcieren. Dafür müssen die rechtlichen komplexen Holzströme integriert sind, fehlen in ÖsterRahmenbedingungen erst geschaffen werden. reich derzeit realisierbare Versorgungskonzepte.

• F HP bemüht sich um eine sichere Rohstoffversorgung. Die Politik ist aufgefordert, Maßnahmen zur zusätzli• Als politisch erklärte Zielsetzung steht eine vorrangig chen Holzbereitstellung zu unterstützen und Aktivitäaktive Waldbewirtschaftung als Basis, um den vermehrten, die eine Einschränkung der Holzverfügbarkeit zur ten Einsatz von Holz als CO2 speichernden Bau- und Folge hätten, zu vermeiden. Werkstoff zu ermöglichen. Im Vordergrund steht die Verwertung in der Säge-, Platten- und Papierindustrie, • Die wesentlichsten Holzmengen zur energetischen da in erster Linie in Produkten aus dem nachwachsenVerwendung stammen als Koppelprodukt (Industrie­ den Werkstoff Holz große Mengen an CO2 gespeichert rundholz, Energieholz und Sägenebenprodukte) aus der werden. Daher ist auch der Absatz dieser Produkte Nutzung und Verwertung von Sägerundholz. Die Steigezu fördern. rung der Holzverwendung insbesondere im Baubereich führt daher auch zu einem verstärkten Aufkommen von • FHP bekennt sich zu den Zielen einer nachhaltigen Sortimenten für die stoffliche und energetische VerwerEnergiepolitik in der EU und in Österreich und datung. Der Holzanteil im Baubereich ist daher durch gemit zu einem verstärkten Einsatz von erneuerbaren setzliche Maßnahmen massiv zu steigern. ­Dadurch wird 24

1) EnergieStrategie Österreich, BMWFJ und BMLFUW, März 2010, S. 28

Wussten Sie schon? Die Wertschöpfungskette Holz liefert den wichtigsten Beitrag zur erneuerbaren Energie in Österreich. 41% der Erneuerbaren Energie in Österreich stammt aus Holz. Die kaskadischen Nutzungspfade der Wertschöpfungs­kette Holz sind ein besonders wichtiger Teil der Bioenergiebereitstellung. Leistungsbericht Forst Holz Papier


Kaskadische Nutzung

Quelle: proHolz

Leistungsbericht Forst Holz Papier

25 Š FV Holzindustrie


Forschung im waldbasierten Sektor Die Forschung im waldbasierten Sektor ist durch eine große Themenbreite und –vielfalt gekennzeichnet. Bei der Waldforschung beginnend mit den Bereichen Genetik, Waldbau, Forsttechnik über die Holzforschung in Ihrer gesamten Bandbreite bis hin zur Zellstoff-, Papier und Zelluloseforschung. Für die Zukunft ist es notwendig, die Verbindung zwischen Grundlagenforschung, angewandter Forschung und Entwicklung zu stärken. Zusätzlich zur naturwissenschaftlichen und technischen Forschung muss die wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschung im Bereich Wald und Holz beachtet werden, da die Ressourcen Wald und Holz neben Fragen der Technologie und Betriebswirtschaft auch eng an Fragen der Gesellschaft gebunden sind. Kompetenzzentren der waldbasierten Forschung In der Vergangenheit hatte die waldbasierte Forschung Schwierigkeiten, im überwiegend sektoral aufgebauten österreichischen System der Forschungsförderung und – finanzierung Ansprechpartner und geeignete Förderungsinstrumente zu finden. Allerdings wurden bereits erste Schritte zur Weiterentwicklung des österreichischer Wissenschafts- und Forschungssystems unternommen, indem Kompetenzzentren im Bereich der waldbasierten Forschung errichtet wurden. Nationale Forschungsagenda für den waldbasierten Sektor in Österreich Ein weiterer Schritt wurde 2008 durch die Formulierung der „Nationalen Forschungsagenda für den waldbasierten Sektor in Österreich“ durch die National Supporting Group der Forest-Based Sector Technology Platform (FTP) gesetzt. Darin wurden erstmals die zentralen Forschungsthemen und –anliegen auf mittlere bis längere Sicht deutlich formuliert. Diese Forschungsagenda dient daher nicht nur als Planungsgrundlage für Forschung 26

und ­Entwicklung im waldbasierten Sektor selbst, sondern leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag für die Gestaltung einer zukünftigen Forschungs- und Technologiepolitik in Österreich. Die langfristige Umsetzung der „Nationalen Forschungsagenda für den waldbasierten Sektor in Österreich“ ist notwendig, um diesen in Österreich volkswirtschaftlich so wichtigen Sektor weiter zu stärken und um die österreichischen Forschungsziele auch auf europäischer Ebene zu verankern. Forschungsförderung Ein gemeinsames Vorgehen der gesamten Wertschöpfungskette Forst Holz Papier und der öffentlichen Hand ist nachhaltig und zielführend. Dies zeigt eine Analyse der Entwicklungen der letzten 17 Jahre (siehe Grafik links). War zu Beginn der 1990er Jahre die Holzforschung auf einem niedrigen Wert (1,5 Mio. EUR), so konnte durch eine Sonderförderaktion des Forschungsförderungsfonds (FFF – heute FFG) in den Jahren 1996/97 dieser Wert sprunghaft auf über 18 Mio. EUR. gesteigert werden. Nach Ablauf dieser Aktion ist das Forschungsaufkommen in diesem Bereich wieder auf knapp unter 12 Mio. EUR gesunken. 2000 konnte durch einen zweiten gezielten Anschub (z.B. Einführung des kplus-Programms, jetzt COMET) diese Entwicklung aufgefangen bzw. teilweise kompensiert werden. Dank dieser Strukturprogramme konnte sich die Holzforschung seit diesem Zeitpunkt auf einem relativ hohen Niveau (16 – 18 Mio. EUR) behaupten. Insbesondere die Kompetenzförderprogramme Holz waren sehr erfolgreich. Das Projektvolumen hat im Jahr 2011 einen Wert von knapp 22 Mio. EUR erreicht (siehe Grafik). Um jedoch nicht den Anschluss an die internationale Forschungslandschaft zu verlieren, müsste jetzt durch eine neue – dritte – gezielte Aktion die Holzforschung weiter angetrieben werden. Als Beispiel könnte dabei die Schweiz dienen, die mit einem Volumen von CHF 18 Mio. (rund 15 Mio. EUR) ein auf 5 Jahre ausgerichtetes nationales Forschungsprogramm „Ressource Holz“ mit Jänner 2012 gestartet hat.

EU-Forschung für den waldbasierten Sektor Durch verstärktes Lobbying der FTP konnte eine Steigerung der österreichischen Aktivitäten in EU Projekten erreicht werden. Im Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission (RP) 6 hatte die österreichische Forschung noch eine schlechte Stellung. Sie konnte sich nur an 11 europäischen Forschungsprojekten beteiligen und nur 2 Projekte davon wurden von heimischen Forschungsinstitutionen koordiniert. Die FTP hat durch ihre Arbeit erreicht, dass im aktuellen RP 7 die österreichische Forschung im waldbasierten Sektor an 46 europäischen Forschungsprojekten beteiligt ist und 11 Projekte von heimischen Forschungsinstitutionen koordiniert werden. An diesen ersten Ansätzen ist aber weiter aufzubauen. Auch hier ist noch vieles notwendig, um auch auf internationaler Ebene jenen Stellenwert zu erhalten, die der österreichischen Spitzenforschung im waldbasierten Sektor entspricht. Ein zielführender Ansatzpunkt wäre die Wiedereinführung der sogenannten Anschubfinanzierung, die im Jahr 2008 eingestellt wurde. Damit wäre es möglich ein professionelles und zielorientiertes Antrags- bzw. Projektmanagement für die österreichischen Forschungsinstitutionen im waldbasierten Sektor zu ermöglichen.

Wussten Sie schon? Dass 2011 in Österreich etwa 600 Menschen in Forschungseinrichtungen entlang der Wert­ schöpfungskette (Wald-, Holz-, Papierforschung) beschäftigt waren. Diese Forscher haben 2011 ein Projektvolumen in der Höhe von ca. 32 Mio. EUR bearbeitet und damit neues Wissen geschaffen. Davon wurden 13 Mio. EUR direkt von der heimischen Wirtschaft bereitgestellt. Leistungsbericht Forst Holz Papier


Österreich

Zeitreihe

Forschung & Ausbildung im waldbasierten Sektor

Projektvolumen Holzwirtschaft FFG und Kompetenzzentrumsprogramme in Mio. EUR

Forschungseinrichtung Ausbildungseinrichtung

7,8, 19,20,21

22,36 38,39

37 9

6

15,33 2 1,16 18

25

35

24 23 25 26,40 28

3,4,5, 17,34

12

13 20

27 31

14

10,11,29, 30,41,42

32,43 15

Quelle: Lebensministerium, Holzforschung Austria, Austropapier

Leistungsbericht Forst Holz Papier

15 Holzforschung Austria 1030 Wien 16 TU Wien 1040 Wien 17 BOKU (Produktionsmanagement & Logistik) 1180 Wien 18 HTL Mödling 2340 Mödling 19 Wood K plus (Massivholz und Holzverbundwerkstoffe) 3430 Tulln 20 BOKU (Holztechnologie und nachwachsende Rohstoffe) 3430 Tulln 21 BOKU (Marketing und Innovation) 3430 Tulln 22 Wood K plus (Holz-Polymerverbundwerkstoffe) 4040 Linz

Papier 23 HTL Hallein 5400 Hallein 24 FH Salzburg 5412 Puch 25 FH Kuchl 5431 Kuchl 26 Holztechnikum Kuchl 5431 Kuchl 27 Uni Innsbruck 6020 Innsbruck 28 HTL Imst 6460 Imst 29 TU Graz 8010 Graz 30 Institut für Holzbau und Holztechnologie 8010 Graz 31 HTBLVA Graz Ortweinschule 8010 Graz 32 Wood K plus (Oberflächentechnologie) 9300 St.Veit a.d. Glan

33 Holzforschung Austria 41 TU Graz (Papier-, Zell1030 Wien stoff- und Fasertechnik) 8010 Graz 34 BOKU (Chemie nachwachsender Rohstoffe) 42 Joanneum Graz 3430 Tulln 8010 Graz 35 Tribologiezentrum 2700 43 Wood K plus St. Veit, Wiener Neustadt 9300 St.Veit a.d. Glan 36 Wood K+, 4040 Linz 37 ABZ Steyrermühl 4662 Steyrermühl 38 Wood K plus (Holzund Zellulosetechnik) 4860 Lenzing 39 BZL Lenzing 4860 Lenzing 40 FH Kuchl 5431 Kuchl

10

5

0 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Holz 11 Uni Graz 8010 Graz 12 Höhere Bundeslehran­ stalt für Forstwirtschaft 8600 Bruck a.d. Mur 13 FAST Pichl 8662 Mitterdorf/Mürztal 14 FAST Ossiach 9570 Ossiach

2000 2001 2002 2003 2004 2005

1 TU Wien 1040 Wien 2 BFW 1131 Wien 3 BOKU (Waldbau) 1190 Wien 4 BOKU (Forsttechnik) 1190 Wien 5 BOKU (Genetik) 1190 Wien 6 Forstfachschule 3340 Waidhofen a.d. Ybbs 7 Austrian Institute of Technology 3430 Tulln 8 Wood K plus (Massivholz und Holzverbundwerkstoffe) 3430 Tulln 9 FAST Ort 4810 Gmunden 10 TU Graz 8010 Graz

1994 1995 1996 1997 1998 1999

Forst

Quelle: FFG

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Holzverwendung ist aktiver Klimaschutz Die Klimaschutzziele können nur erreicht werden, wenn dem Platz für neue Bäume. So wird der CO2-neutrale Kreiseine effiziente, energiesparende und CO2-arme Wirtschaft lauf der Natur genutzt. entwickelt wird. Das setzt eine ökonomisch und ökologisch orientierte Waldbewirtschaftung zur Produktion von Holz voraus, da Holz alle Eigenschaften zur Erreichung dieser Ziele erfüllt. In Zukunft wird es nicht nur darum gehen, zusätzlichen Bedarf an Holz zu erzeugen, um fossile Rohstoffe zu ersetzen und verstärkt CO2 in Produkten zu binden, sondern insbesondere das Angebot an Holz zu steigern. Wussten Sie schon? Für eines der waldreichsten Länder in Europa ist die bestIn jedem Kubikmeter Holz wird 1 Tonne CO2 gespeimögliche Nutzung der größten Rohstoffquelle voranzuchert. Durch die Substitution CO2-intensiver Produkte stellen. In Österreich wachsen jährlich rund 30 Mio. Kubikerhöht sich die Menge auf 2 Tonnen. meter zu. Nur 26 Mio. dieses Zuwachses werden geerntet. Das vorhandene Potential stärker auszuschöpfen, wird In den in Österreich umbauten Volumen in Holzeine Hauptaufgabe der Zukunft sein. bauweise sind heute 1,4 Mio Tonnen CO2 langfristig gebunden. Durch die Materialsubstitution erhöht sich Bauen mit Holz als aktiver Klimaschutz diese Menge auf 3,1 Mio. Tonnen. Der Einsatz von Holz im Baubereich stellt durch die geringeren Energie-Aufwände bei der Herstellung, die langfristige Kohlenstoff-Speicherung (für durchschnittlich 75 Jahre) und die Einsparung fossiler Brennstoffe bei der Entsorgung einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz dar. Ein Kubikmeter verbautes Holz spart bis zu zwei Tonnen CO2Emissionen: eine Tonne durch die Speicherung des Kohlenstoffs beim Wachstum der Bäume, eine zweite durch den Ersatz von in der Herstellung energie- und damit CO2intensiven Baustoffen wie Stahl und Beton. Nach dem Ende der Lebensdauer von Holzprodukten wird durch die thermische Verwertung CO2-neutral Energie gewonnen. Jeder geerntete und genutzte Baum macht zu28

Gelingt es, den jährlichen Holzverbrauch bis 2015 zu verdoppeln, so steigt die CO2-Ersparnis in der Atmosphäre auf 6,2 Mio Tonnen. Das entspricht der Jahresemission von 4,1 Mio Kraftfahrzeugen. Durch eine optimale, nachhaltige und wertorientierte Nutzung von Holz und Recycling kann der Zeitraum der Kohlenstoffspeicherung beträchtlich gesteigert werden. Zudem fällt bei der Verarbeitung von Holz und Holzprodukten kein klimarelevanter Abfall an, da alle Nebenprodukte entweder als Rohstoff oder als Energiequelle verwendet werden. Eine gesteigerte Nutzung fördert das Wachstum der Wälder und somit deren positiven Klimaeffekt.

ABZ Salzkammergut © Walter Ebenhofer

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CO2-Ausstoß und -Bindung

Sauerstoff einer Fichte Tagesbedarf 35 Menschen Eine 20 Meter hohe Fichte gibt pro Tag rund 21.000 Liter Sauerstoff an die Umwelt ab. Das entwpricht dem durchschnittlichen Tagesbedarf von 35 Menschen.

40 Jahre Mobilität/ 1 Holzhaus Ein modernes Kfz emmittiert rund 1,5 Tonnen CO2/Jahr (EURichtwert: 120g CO2/km; Jahreslaufleistung PKW: 11.400 km). In einem modernen Einfamilien-Holzhaus steckt soviel CO2 wie durch 40 Jahre Mobilität seiner Bewohner emmitiert wird. Quelle: proHolz

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Über FHP Das seit 1971 bestehende Kooperationsabkommen ForstPlatte-Papier (FPP) wurde 2005 um den wichtigen Partner Sägeindustrie erweitert und in Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP) umbenannt. Ziel von FHP ist es, die Bedeutung der gesamten Wertschöpfungskette Holz in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken, sowie Rahmenbedingungen für die branchenübergreifende Zusammenarbeit zu gestalten. Dabei verfolgt FHP zwei strategische Stoßrichtungen:

• Waldverband Österreich • Land&Forst Betriebe Österreich • Fachverband der Holzindustrie Österreich (inkl. Platte- und Sägeindustrie) • Austropapier – Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie

• Die nachhaltige und effiziente Rohstoffverfügbarkeit in • Österreich zu verbessern bzw. zu sichern. • • Lobbying für Holzabsatz und –verwendung in den jeweils attraktivsten Verwendungen entlang der gesam- • ten Wertschöpfungskette. • Das wahre Gesicht von FHP FHP besteht aus vielen Säulen, die alle ein gemeinsames Dach tragen. Auch wenn es naturgegebene unterschiedliche Interessenslagen innerhalb der Branchen gibt, werden im Sinne eines großen und Ganzen, niemals die gemeinsamen Interessen aus den Augen verloren. Durch die ­Bündelung der Kräfte entlang der Wertschöpfungskette Forst Holz Papier wird eine Vielfalt an Aktivitäten in einer höheren Einheit zusammengefügt. In den unterschiedlichen Gremien, FHP-Arbeitskreisen und -gruppen setzten sich rund 170 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet und allen Bereichen der Wertschöpfungskette intensiv für die gemeinsamen Anliegen ein. Struktur FHP ist ein europaweit einmaliger Zusammenschluss der Forstwirtschaft, Holz- und Papierindustrie. • Landwirtschaftskammer Österreich 30

Fachverband der Papierindustrie Bundesgremium des Holz- und Baustoffhandel Bundesinnung Holzbau Österreichischer Forstunternehmerverband e.V.

Der Exekutivausschuss ist das beschlussfassende Gremium der Kooperation. Eine Strategiegruppe, bestehend aus den Vertretern aller Trägerorganisationen und den Branchengruppen, unter der Leitung des FHP-Vorsitzenden, ist für die Aufbereitung der strategischen Ausrichtungen und Entscheidungsgrundlagen zuständig.

• Wolfgang Pfarl Präsident von AUSTROPAPIER-Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie • Johann Resch (bis 11.10.2012) Vorsitzender des Ausschusses für Forst– und Holzwirtschaft der Landwirtschaftskammer Österreich • Rudolf Rosenstatter Obmann des Waldverbandes Österreich • Franz Titschenbacher (seit 11.10.2012) Vorsitzender des Ausschusses für Forst– und Holzwirtschaft der Landwirtschaftskammer Österreich • Erich Wiesner Vorsitzender Fachverband der Holzindustrie Österreich. Die Vorsitzführung des Exekutivausschusses und der Strategie­gruppe für die Periode 01.2011–12.2012 hat Georg Adam Starhemberg inne.

Der Forst-Holz- und Papiersektor ist bei weitem der größte Investor im ländlichen Raum. Rund 300.000 Menschen Die Strategiegruppe setzt sich aus folgenden sieben Spit- in Österreich beziehen Ihr Einkommen vom Holz. In über zenvertretern der Wertschöpfungskette Holz zusammen 172.000 Betrieben erwirtschaften sie einen jährlichen (alphabetisch): Produktionswert von rund 12 Mrd. EUR und einen durchschnittlichen Exportüberschuss von 3,5 Mrd. EUR. • Laszlo Döry Vorsitzender der Österreichischen Plattenindustrie • Christoph Kulterer Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie • Felix Montecuccoli Präsident Land&Forst Betriebe Österreichs

Information Die Positionspapiere im Detail sowie weiterführende Informationen finden Sie unter www.forstholzpapier.at Leistungsbericht Forst Holz Papier


Impressum Medieninhaber: Austropapier – Vereinigung der Österreichischen Papierindustrie FHP Kooperationsplattform Forst Holz Papier Gumpendorfer Straße 6, 1061 Wien Layout & Infografiken: trafikant – Handel mit Gestaltung, Ronald Talasz Coverfotos: Peter Mathis, Holzbaupreis Stmk./Georg Ott, istockphoto.com, FV Holzindustrie, Dr. Silvia Fluch, WV Steiermark, Team 7, Austropapier, proHolz Austria Zu Gunsten der einfacheren Lesbarkeit wird auf gender-gerechte Formulierungen verzichtet. Die Bezeichnung von Personengruppen bezieht die weibliche Form stets mit ein.

Hergestellt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“ Druckerei Janetschek GmbH • UWNr.637

PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen PEFC/06-39-03

Metropol Parasol, Sevilla © Martin Mimm

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www.pefc.at

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