ForestFinest, Ausgabe 1/12

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Detlev Siebold, Geschäftsführer Siebold/Hamburg Messebau GmbH; verbindet ökologisch nachhaltigen Messebau mit ökonomisch innovativen Designkonzepten

Messe- und Innenausbau – das heißt temporäre Architektur – ist unser Kerngeschäft. Durch gezielte Auswahl von umweltbewussten Lieferanten, die nachgewiesen nachhaltige Werkstoffe liefern, sowie modulare Designkonzepte mit einem Höchstmaß an Wiederverwendbarkeit und Mehrfachnutzung reduzieren wir die Umweltwirkungen unserer Messestände auf ein Minimum. Der nicht vermeidbare Rest wird mit UMBERTO for Carbon Footprint professionell bilanziert und kann kompensiert werden. Dieses Jahr haben wir im Rahmen unserer Weihnachtsaktion für unsere Kunden, eine Patenschaft beim Waldreservat „Wilde Buche“ übernommen, ein toller Ansatz und wichtiges Signal für den Erhalt naturschutzgerechter Ökosysteme. Im Jahr davor haben wir Pflanzpakete für Schwarzerlen-Bäumchen versandt, die mittlerweile hoffentlich bestens gedeihen. Das ist unser Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz.

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Die biologische Vielfalt, wie wir sie leider nur noch zum Teil vorfinden, ist nicht nur ein unbeschreiblicher Reichtum unseres Planeten, sondern auch die Grundvoraussetzung dafür, dass das Raumschiff Erde überhaupt funktioniert. Jedes Wesen, jede Pflanze hat seine Aufgabe in diesem äußerst komplexen, nur zum Teil erforschten System. Leider schwindet diese Vielfalt täglich auf rasante Art und Weise und zwar vor allem durch den massiven und radikalen Eingriff des Menschen in die verschiedenen Ökosysteme. Die Folgen sind heute schon katastrophal und wir müssen schnellstens von der „Nach-mir-die-Sintflut-Mentalität“ wegkommen. Es geht um ein ökologisches Gleichgewicht, das aber nur erreicht werden kann, wenn auch ein soziales Gleichgewicht global geschaffen wird – das eine ist mit dem anderen engstens verbunden. Unsere Aufgabe ist es mehr denn je, sich aktiv für diese überlebenswichtigen und gleichzeitig äußerst komplexen Belange einzusetzen und somit den geringstmöglichen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen – wir Menschen Bernhard Winkler, müssen verstehen, dass wir nur ein kleiGeschäftsführer der Firma Euroner Baustein auf dem Planeten Erde sind form, fasst den Grundgedanken seines und nicht, wie es oft den Anschein hat, Unternehmens zusammen: „Wirtschaften im Einklang mit dem sogenannten Dreisäu- über dem Ganzen stehen und dirigieren können. Wir sollten mit einer gewissen lenprinzip (Umwelt, Soziales und ÖkonoDemut und Respekt leben und möglichst mie) empfinden wir als ethisch/moralischnell versuchen diese extreme Schieflasche Verpflichtung.“ ge, in der wir uns heute befinden, wieder zurechtzurücken, denn schlussendlich geht es auch um das Überleben der Spezies Mensch – dies sollte wohl Ansporn genug sein.

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Dr. Elke Mannigel, koordiniert die internationale Projektarbeit der Tropenwaldstiftung OroVerde, die sich weltweit für die Erhaltung eines der artenreichsten Ökosysteme einsetzt.

Zu meinen Aufgaben bei der Tropenwaldstiftung OroVerde gehören auch regelmäßige Reisen in die Tropenländer, wo ich – wie gerade hier in Guatemala – immer wieder vor Ort erfahren kann, wie wichtig die biologische Vielfalt ist. Guatemala gehört zu den Ländern unserer Erde, die mit am anfälligsten für den Klimawandel sind. Zunehmende Hurrikane sowie stärkere Regenfälle und längere Dürren haben schon jetzt spürbare Auswirkungen. Intakte und artenreiche Wälder tragen nicht nur zum Klimaschutz bei, sie haben auch die Fähigkeit sich an Veränderungen anzupassen. So bleiben ihre wichtigen Umweltdienstleistungen, wie die Bereitstellung von Wasser oder die Verhinderung von Erdrutschen, erhalten. Biologische Vielfalt bedeutet aber noch mehr – in unserem Projekt „Lacandón – Wälder sind Leben“ (www.bosques-lacandon.org/de) suchen wir zusammen mit den lokalen Gemeinden nach Alternativen zum Brandwanderfeldbau und zur Viehzucht. Dazu gehören nachhaltig angebaute Waldprodukte, wie die Xaté-Palmen, die im Unterstock der Bäume waldschonend gepflanzt werden und einen intakten, dichten Wald benötigen. Für die Xaté-Blätter gibt es einen internationalen Markt in der Floristik und das damit erwirtschaftete Einkommen macht die ansässigen Familien unabhängiger von waldzerstörenden Praktiken. So trägt die Artenvielfalt auch zu einer Vielfalt an lokalen Möglichkeiten bei. Der Erhalt der Biodiversität ist nicht immer einfach – für die Wiederaufforstungen im Projektgebiet nutzen wir einheimische Arten und es ist eine große Herausforderung, ausreichend Samen der unterschiedlichsten Arten zu finden. Gemeinsam mit der Schutzgebietsbehörde und den Menschen vor Ort arbeiten wir an Lösungen, damit wieder artenreiche und widerstandsfähige Wälder entstehen.

Thomas Röttgermann, Geschäftsführer VfL Wolfsburg-Fußball GmbH, mag den Wolf – den im Namen seines Vereins ebenso wie den in freier Wildbahn.

VfL unterstützt Rückkehr freilebender Wölfe Innerhalb seines gesellschaftlichen Engagements im Rahmen der CSR-Initiative „Gemeinsam bewegen“ setzt sich der VfL Wolfsburg vielfältig im Bereich Umwelt ein. Biodiversität ist für alle Bereiche der menschlichen Existenz von großer Bedeutung und deswegen liegt es in der Verantwortung eines Jeden etwas für den Erhalt zu tun. Durch die jahrelange Partnerschaft mit dem Naturschutzbund (NABU) setzt sich der VfL Wolfsburg für die Artenvielfalt ein und unterstützt vor allem die Rückkehr freilebender Wölfe nach Deutschland. Seit zehn Jahren leben wieder Wölfe in Deutschlands freier Wildbahn – oftmals unbemerkt, denn wilde Wölfe sind vorsichtig und gehen den Menschen aus dem Weg. Aktuell leben rund 12 Wolfsrudel in Deutschland, vor allem in der sächsisch-brandenburgischen Lausitz. Nach Niedersachsen gelangte eine in Sachsen-Anhalt geborene und mit einem Senderhalsband versehene Wölfin im März letzten Jahres. „Ich finde es klasse, dass es, auch durch die Unterstützung des NABU gelungen ist, das Wissen über freilebende Wölfe zu verbessern. Man kann nur schützen was man kennt. Es ist beeindruckend, dass Wölfe mittlerweile sogar bis nach Niedersachsen wandern", so VfL-Torwart und Wolfspate Diego Benaglio. Gemeinsam mit dem NABU leistet der VfL Aufklärungsarbeit. In diesem Jahr möchten wir mit einem Weltrekord darauf aufmerksam machen, dass sich freilebende Wölfe wieder in ganz Deutschland verbreiten – mit dem längsten simulierten Wolfsgeheul der Welt. Wölfe heulen zum Beispiel, wenn sie ihre Zusammengehörigkeit dokumentieren möchten. Mehr Informationen unter www.vfl-wolfsburg.de/soziales.

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