Vorwort Die Wiener Wohnungslosenhilfe wurde in den letzten 20 Jahren in beachtlichem Ausmaß schrittweise weiterentwickelt: Von einer Wohnungslosenhilfe, bei der das Anliegen, ein Dach über dem Kopf zu bieten, im Vordergrund stand, hin zum integrativen Ansatz, der 1989 mit dem „Stufenplan der Stadt Wien zur Reintegration von Obdachlosen“ (heute: Wiener Integrationsprogramm für wohnungslose Menschen) seinen Ursprung hatte. Richtungsweisende Innovationen waren der Aufbau des „Betreuten Wohnens in Wohnungen“ mit der damaligen „ARGE Wohnplätze für Bürger in Not“, die systematische Vergabe von Gemeindewohnungen für Menschen aus Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe, die Einrichtung der Delogierungsprävention „FAWOS“ (Fachstelle für Wohnungssicherung), die Reform der Städtischen „Herbergen“, die Schließungen jener Großeinrichtungen, deren Qualität nicht mehr zeitgemäß war, der Aufbau einer erfolgreichen Public Private Partnership, die Strukturreform 2004 und damit die Eingliederung der Wiener Wohnungslosenhilfe in den Fonds Soziales Wien mit dem Aufbau eines Fördersystems. Unter dem Dach des FSW konnte die Anzahl der Wohn- und Schlafplätze erweitert, Qualitätsverbesserungen in den Einrichtungen durchgeführt und die privaten Mutter-Kind-Einrichtungen von der MAG ELF übernommen werden. Von größter Bedeutung ist jedoch der Ausbau des Sozial betreuten Wohnens, der aufgrund eines politischen Beschlusses bis zum Jahr 2010 forciert wird. Sowohl die bereits bestehenden integrativen Wohnmöglichkeiten als auch unsere weiteren Vorhaben konnten und können nur durch die gute Zusammenarbeit mit den KooperationspartnerInnen der Wiener Wohnungslosenhilfe realisiert werden. Wir möchten uns auf diesem Wege bei allen für ihr Engagement und die Zusammenarbeit herzlich bedanken! Mittlerweile stellt die Wiener Wohnungslosenhilfe rd. 3.800 geförderte Wohn- und Schlafplätze zur Verfügung. Auf Wohnplätzen wurden 2008 rd. 5.470 Personen betreut. Die Anzahl der Nächtigungen betrug rd. 76.400. Wir betrachten es als gemeinsamen Erfolg, ein bedarfsgerechtes Angebot an Wohnplätzen zur Verfügung stellen zu können. Trotzdem muss es das oberste Ziel sein, Wohnungslosigkeit zu vermeiden und wohnungslosen Menschen möglichst rasch und nachhaltig wieder selbstständiges Wohnen in einer eigenen Wohnung zu ermöglichen.
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Doris Graber
Kurt Gutlederer
Fachbereichsleiterin Betreutes Wohnen
Abteilungsleiter Wiener Wohnungslosenhilfe
20 Jahre integrative Wiener Wohnungslosenhilfe