Schritt für Schritt. 20 Jahre integrative Wiener Wohnungslosenhilfe

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Foto: © "wieder wohnen" GmbH

werden bei Bedarf zu Ämtern und Behörden begleitet. Die Betreuung umfasst auch Unterstützung bei der Arbeitssuche, zum Beispiel durch Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Speziell für Kinder und Jugendliche werden Freizeit- und Aktivierungsangebote organisiert. Zusätzlich bietet FEM (Frauen-, Eltern- und Mädchengesundheitszentrum) psychologische Beratung für Frauen und eine gynäkologische Sprechstunde an.

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Geschichte einer Einrichtung: Haus Gänsbachergasse 3 Der riesige Gebäudekomplex auf dem Areal zwischen Hüttenbrennergasse, Schlechtastraße, Arsenalstraße und Gänsbachergasse wurde 1871 errichtet und 1886 von der Gemeinde Wien gekauft. Als „Asylund Werkhaus der Stadt Wien“ bot er erwerbslosen, arbeitsfähigen Menschen, die sich entweder selbst gemeldet hatten oder aufgrund einer polizeilichen Überstellung zugewiesen wurden, Beschäftigung und Nachtquartier. Die BewohnerInnen produzierten und verpackten für private Unternehmen, führten Reinigungsarbeiten für kommunale Anstalten durch oder waren für Hausreinigung oder Schreibarbeiten zuständig. Das zuständige Personal bestand hauptsächlich aus Aufsehern und einigen wenigen Aufseherinnen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stieg der Bedarf, daher beschloss der Gemeinderat 1911 einen Zubau. Im Jahre 1913 fanden im Asyl- und Werkhaus insgesamt rund 1.300 Menschen Unterkunft. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der gesamte Gebäudekomplex schwer beschädigt. Das verbliebene Haus Gänsbachergasse 3-5 wurde nach dem Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang als Familienherberge genutzt. Nachdem diese 2002 aufgelöst wurde, nutzte das Wiener Rote Kreuz das Gebäude bis 2007 unter dem Namen „Haus Jupiter“ als Haus für AsylwerberInnen. Ende November 2006 wurde vom Wiener Roten Kreuz im Gebäudeteilbereich Gänsbachergasse 5 ein Nachtquartier für Männer eingerichtet, das heute 40 bis 60 Männern Platz bietet. Das Haus Gänsbachergasse 3 wurde 2008 und 2009 für die zwischenzeitliche Unterbringung von wohnungslosen Familien genutzt, da das Haus Kastanienallee saniert wurde.

20 Jahre integrative Wiener Wohnungslosenhilfe

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