ge- und Sozialdienste regelmäßig betreut, erhalten ärztliche Versorgung sowie bei Bedarf sozialarbeiterische Betreuung, Ergotherapie etc. Das Tageszentrum Anton Benya bietet Menschen die Möglichkeit, den Tag betreut in einer Gemeinschaft zu verbringen. Physio- und Ergotherapie sowie diverse Freizeitangebote runden das Angebot ab. Wie haben sich die Bedürfnisse Ihrer KlientInnen in den vergangenen Jahren verändert?
Mag.a Marianne Hengstberger, Geschäftsführerin Wiener Sozialdienste Alten- und Pflegedienste GmbH
Foto: Privat
Interview
Welche Ihrer Angebote im Bereich mobiler Pflegedienste werden vom Fonds Soziales Wien finanziert? Einerseits bieten die Wiener Sozialdienste Altenund Pflegedienste GmbH Heimhilfe, Besuchsdienst und Reinigungsdienst sowie Hauskrankenpflege an. Heimhilfen tragen zur Wahrung der Selbstständigkeit – z.B. durch Unterstützung bei der Haushaltsführung – bei, MitarbeiterInnen des Besuchsdienstes begleiten beispielsweise bei Arztbesuchen. Diplomiertes Krankenpflegepersonal übernimmt Einsätze in der Hauskrankenpflege, Gesundheits- und Pflegeberatung. PflegehelferInnen führen Grundtechniken der Krankenpflege und Mobilisation durch. Darüber hinaus betreiben wir betreute Seniorenwohngemeinschaften und das Geriatrische Tageszentrum Anton Benya. Betreute Seniorenwohngemeinschaften sind ein Angebot für Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr allein wohnen wollen. Sie werden durch ambulante Pfle-
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Die KlientInnen werden älter, kommen aber immer später in Betreuung. Dann verfügen sie bereits über geringere Mobilität und Fertigkeiten. Ihr Allgemeinzustand ist zumeist schlechter, wodurch eine intensivere Betreuung erforderlich wird. Weiters fällt auf, dass KlientInnen nach Krankenhausaufenthalten rascher in häusliche Pflege entlassen werden. Auch dies erhöht die Betreuungsintensität. Auf dem Gebiet des Case- und Caremanagements, also der Unterstützung von KlientInnen und Angehörigen, in der Beratung sowie bei Gesprächen zur Entlas tung, erhöht sich der Aufwand. Immer öfter geben KlientInnen auch den Wunsch an, zu Hause sterben zu dürfen. Gibt es Grenzen bei der Pflege und Betreuung älterer Menschen in den eigenen vier Wänden? Letztendlich entscheidet jede/r KlientIn über diese Grenzen! Aber in der Praxis begrenzen auch die Beschaffenheit der Wohnung, die oft nicht ausreichende Bewilligung von notwendigen Hilfsmitteln und Heilbehelfen durch die Krankenkassen sowie das Auseinanderklaffen von Stundenbedarf und Stundenbewilligung die Pflege und Betreuung zu Hause. Einzelne Angebote – wie z.B. 24-StundenBetreuung und Infusionen – werden im Rahmen der Hauskrankenpflege derzeit nicht durchgeführt.